Kyo im Wunderland von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Kyo ganz groß ------------------------ Kapitel 4: Kyo ganz groß Nachdem er beschlossen hatte, diesem neuen Weg zu folgen, da dies ja seine einzige Chance war, dieses Karnickel nochmals aufzuspüren, kam Kyo nach einer Weile auf eine sonnenbeschienene Lichtung, die gleich viel freundlicher als der dunkle Wald wirkte. Ob er sich deswegen allerdings wohler hier fühlte...? Als er aber dort ein kleines Häuschen stehen sah, an dessen Haustür hide stand und nach einem Hausmädchen Mana brüllte, das ihm gefälligst endlich seine Lackstiefel bringen sollte, spurtete er sofort den Gartenweg entlang auf das Haus zu. hide sah ihn kommen und spürte eine ungewisse Panik in sich hochkriechen, die ihn dazu veranlasste, ins Haus zu stürmen. Kyo aber wetzte ihm hinterher und rief: "Jetzt bleib doch endlich mal stehen, ich hab nicht vor, dir an die Wäsche zu gehen!" Im gleichen Moment überlegte er sich aber, dass hide da gewiss nicht allzu viel gegen gehabt hätte und betrat, aufs Neue von dem Gedanken an diese obszöne Gesellschaft gepeinigt, ebenfalls das Haus. Was er aber nicht wissen konnte, war, dass das Häschen bereits auf der anderen Seite des Hauses zur Hintertür heraus entwischt war und sich dort erleichtert keuchend das viel zu schnell rasende Karnickelherz hielt. So kam es, dass Kyo auf der Suche nach dem Kaninchen das Wohnzimmer durchforstete und aufgebracht brüllte, dass der alte Hasenfuß endlich rauskommen sollte, wo immer er auch stecken mochte. Als er aber auf dem Kaminsims neben einem samtenen Negligé (wieso konnte er sich bloß zu gut vorstellen, dass das diesem Toshiya gehörte...?), einer Schachtel Salem Lights (nein... woher kannte er das bloß...?) und einer pinkfarbenen Peitsche (wem gehörte die denn...?) eine Schatulle stehen sah, konnte er seine Neugier nicht zähmen und öffnete sie. Darin entdeckte er lauter weiße Plätzchen, welche die Aufschrift "Eat me!" trugen. So erfreut darüber, dass er endlich wieder mal etwas Englisches verstand, dachte Kyo nicht daran, dass diese Kekse gefährlich sein könnten und stopfte sich, hungrig wie er doch eh war, einen davon in den Mund. Als ihn erneut ein leider sehr bekanntes Kribbeln überkam, klatschte Kyo sich die Hand vor die Stirn und heulte los: "Neiiiiiiin, nicht schon wieder!!" Im nächsten Moment schossen seine Arme zu den Fenstern heraus, seine Beine zu den zwei Türen und sein Kopf steckte im Dachgebälk fest. Wäre diese Lage nicht so ernst gewesen, dachte Kyo, hätte sich die Grinsekatze jetzt ganz bestimmt über seine Position gefreut - dachte er mal daran, dass er einen Lackrock trug. Und wenn er noch weiter dachte... hide vermutlich auch. Er konnte allerdings dem Gekreische von draußen entnehmen, dass hide gerade ein Monster in seinem Haus vermutete und um Hilfe zu schreien begann. Während Kyo sich den Kopf darüber zerbrach, wie er jetzt wieder aus dieser misslichen Lage entkommen sollte - und sich des Weiteren liebend gerne die Ohren zugehalten hätte, bei hides Gekreische da draußen - erblickte das Kaninchen voller Erleichterung eine schwarz gekleidete Person, die gemächlich den Weg zu seinem Haus entlang schlenderte und ein fröhliches Liedchen namens "Creature" vor sich hin pfiff. "KIRITOOOO!!!", rief hide erleichtert und aufgebracht zugleich, "Dem HIMMEL sei Dank, dass du da bist!" Er stürzte auf den Schornsteinfeger zu und fiel ihm um den Hals. "In meinem Haus ist ein Monster!", verkündete er atemlos. Kirito grinste mitfühlend, klopfte ihm beruhigend auf die Schulter und meinte gutmütig, während er versuchte, hides Hand aus gewissen Richtungen zu entfernen, denen sie sich mal wieder näherte: "Ja, ja, du mit deinen Wahnvorstellungen..." Er wandte den Kopf zum Haus, bekam kugelrunde Augen und quietschte entsetzt: "EIN MONSTÄÄÄÄÄR!!!" Mit diesen Worten klammerte er sich an hides Hals. Das Kaninchen war davon überhaupt nicht begeistert und fuhr Kirito an, er solle ihm lieber helfen, das Vieh aus dem Haus zu kriegen, anstatt sich vor Angst in die Hosen zu machen. Von dieser Idee war Kirito allerdings überhaupt nicht angetan - und noch weniger war er es von hides Vorschlag, dass er als Schornsteinfeger das Monster doch durch den Schornstein entfernen könnte. Kirito starrte erst hide und dann das Haus an. "Vergiss es", keuchte er angsterfüllt. Als hide aber einen Appell an Kiritos Schornsteinfegerehre startete und nebenbei noch ein paar andere Versprechungen machte, gab sich der schwarzhaarige Mann schließlich geschlagen und willigte ein. Nahezu übereifrig stellte hide eine Leiter ans Haus, über die Kirito zum Schornstein gelangen sollte. Kyo währenddessen warf einen unsicheren Blick nach oben. Was war das für eine Trampelei da auf dem Dach? Kirito nahm nun all seinen Mut zusammen und kletterte in das Innere des Kamins. Doch der Staub, den er dabei aufwirbelte, drang aus dem Kamin heraus bis zu Kyo ins Dachgebälk und reizte dessen empfindliche Allergikernase. Kyo verspürte den unweigerlichen Drang zu niesen und als er diesem Wunsch nachkam, erzitterte das gesamte Haus so sehr, dass Kirito durch den Druck, der von unten herrschte, in die Luft katapultiert wurde und schreiend aus dem Haus flog, bis er nur noch ein winziger schwarzer Punkt am Horizont war... Zum Zeitpunkt, als hide noch einen mittelschweren Anfall erlitt und dem bereits entschwundenen Kirito hinterher sah, ertastete Kyo mit den Fingerspitzen draußen im Garten vor dem Haus etwas, das ihm auf eine angenehme Art und Weise bekannt vorkam. Die braunen Augen des Jungen blitzten auf und er hauchte glücklich: "FRÜHLINGSROLLEN...! Ein Frühlingsrollenbeet!!" Erfreut zog er ein paar der merkwürdigen Gewächse aus dem Beet und verspeiste mit Genuss eben diese. Und wieder überkam ihn jenes Kribbeln, das ihn nun jedoch überhaupt nicht ängstlich stimmte. Im Handumdrehen schrumpfte Kyo auf eine so minimale Größe, dass ihn erneut Verzweiflung überkam und er losfluchte: "FUCK OFF, kann denn nicht EINMAL was richtig klappen heute???" Aufgrund seiner geringen Größe hörte ihn jedoch nicht mal mehr hide. Kyo sah sich um. Na wunderbar. Jetzt war nicht mal mehr so groß wie diese Rigo-Flasche, die dort in der Ecke herumstand... Schlecht gelaunt machte sich Kyo auf den Weg nach draußen. Als er die Treppenstufen herunter geklettert war, erblickte er hide, der immer noch jammernd und sichtlich enttäuscht Kirito am fernen Horizont hinterher trauerte. Angesichts des nun doch leicht demolierten Hauses zog Kyo es aber vor, die Verfolgungsjagd erst wieder aufzunehmen, wenn er wieder einigermaßen groß war und er flüchtete zurück in den Wald, bevor hide ihn zerstampfen oder aufgrund seiner geringen Größe auf andere dumme Ideen kommen konnte. 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