Years of pain von abgemeldet (Blutige Verwirrspiele aus der Feder Shijin-samas ~Kapitel VII - "Ein anderer Mensch" online!~) ================================================================================ Kapitel 6: Auf der Suche ------------------------ Einen wunderschönen Sonntagnachmittag wünsche ich euch. Ich weiß ja, dass ihr (hoffentlich) schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet habt... aber ich hatte einfach keine Zeit, tut mir Leid... ich erfahre momentan halt die "Freuden" der Oberstufe... mit Klausuren, Bergen von Hausaufgaben und regelmäßigen frühabendlichen Erschöpfungserscheinungen. Vor den Ferien wäre ich noch bis weit nach Mitternacht aufgeblieben um zu schreiben. Mittlerweile falle ich meistens gegen 11 Uhr ins Bett... blamabel...^^ Trotzdem nun endlich ein verzweifelter Versuch... Shijin-sama Als sie schließlich das Waldstück erreicht hatten, in dem der Überfall stattgefunden hatte; nachdem die einzelnen Gruppen, die immer wieder kleine Umwege in Kauf genommen hatten, um weniger aufzufallen, sich ein letztes Mal versammelt hatten, machten sie sich nun daran, ihre Suche wirklich zu beginnen. In unterschiedlich langen Abständen machten sie sich auf den Weg. Zuerst verließen Asuma, Kurenai und Anko die anderen in Richtung Süden, dann machten sich Ebisu, Genma und Raidou nach Westen auf. Nachdem die Anbu sich dann ebenfalls mit knappem Nicken verabschiedet und auf den Weg gemacht hatten, blieben Kakashi, Jiraiya und Gai allein zurück. "Na dann", begann Kakashi, und gab sich Mühe, seine Stimme fest klingen zu lassen. Der Boden, auf dem er stand, war ihm nicht geheuer, der Schatten, der sie alle umgab, schien wieder einmal Hunderte von Augen zu haben. Aber das fehlte ihm gerade noch, dass Gai das bemerkte. "Das heißt dann wohl viel Erfolg." Jiraiya nickte. Der weißhaarige Sennin leuchtete nahezu im dämmrigen Licht. "Finden wir ihn, bevor es zu spät ist." Er sprach diese Worte, dann war er schon auf und davon. Gai und Kakashi standen noch eine gute Minute schweigend nebeneinander, dann machten auch sie sich auf den Weg, wie auf ein geheimes Zeichen hin, aber sorgsam darauf bedacht, weder Blicke noch Worte zu wechseln. Die Atmosphäre im Wald war fast noch fröhlicher als das Schweigen zwischen ihnen. "Sakura-san?" Sakura hörte Lees Stimme hinter sich, als sie nah am Ausgang der Höhlen stand, doch sie wandte sich nicht um. Stattdessen machte sie einen Schritt zur Seite und ließ ihn neben sich treten. Eine ganze Weile standen sie schweigend und ließen beide ihren Blick über die Ruinen dessen schweifen, was ihre Heimat gewesen war. War das wirklich noch nicht einmal Wochen her? Dieses Ereignis, das so viele Leben für immer geändert hatte? Sie seufzte, und dann nahm sie aus dem Augenwinkel wahr, dass Lee den Kopf gewandt hatte, und sie ansah. Sie blickte auf. Irgendetwas an seinen Augen... hatte sich geändert, und jedes Mal, wenn sie ihn ansah, spürte sie einen Stich in ihrem Herzen. Seine Augen... wirkten, als hätten sie mehr gesehen, als ein Mensch sehen sollte, und dennoch strahlten sie eine Zuversicht aus, die sie nicht empfand. Auf einmal wurde ihr bewusst, was sie da dachte, und hastig wandte sie den Blick wieder ab. "Was ist...", fragte sie schließlich, "mit deinem Arm?" Es war ihr schon aufgefallen, als sie in der Felsenkammer erwacht war, und er neben ihr gesessen hatte, doch bisher hatte sie es nicht über sich gebracht, zu fragen, warum er seinen rechten Arm nicht bewegen konnte. Diesmal war er es, der den Blick abwandte und für einen Moment nichts entgegnete. Dann holte er Luft und schüttelte den Kopf. "Es ist nichts", sagte er, doch der Sinn seiner Worte stand im Gegensatz zu dem Tonfall, den er anschlug. "Wird schon wieder werden. Es ist... viel wichtiger, dass..." "Dass?", fragte sie, als er abbrach, doch sie erntete nur wieder ein Kopfschütteln. "Ach, nichts. Vergiss es." Das tat sie natürlich nicht, aber sie beschloss, ihn wenigstens für den Moment nicht weiter zu fragen. Er war es, der schließlich wieder das Wort ergriff. "Warum bist du hier heraufgekommen?", fragte er. "Du weißt nicht, ob dir hier Gefahr droht." Sie zuckte unbestimmt die Schultern. "Ich weiß nicht", sagte sie dann. "Ich nehme an, ich konnte die Felswände nicht länger ertragen. Ich brauche frische Luft, einen Himmel über mir... irgendetwas, das mich hoffen lässt. Aber... ich glaube, es war ein Fehler, dafür hierher zu kommen." Sie lachte bitter auf und drehte dem zerstörten Dorf den Rücken zu. "Als ob es hier noch etwas zu hoffen gäbe." Lee senkte den Kopf und machte dann eine Bewegung ins Innere. "Gehen wir wieder hinein", sagte er leise, "es hat ja doch keinen Sinn, in die Ferne zu starren." Ohne ein weiteres Wort folgte Sakura ihm, als er den ersten Schritt tat. Bevor sie jedoch endgültig in die Dunkelheit der Felsen zurückkehrte, drehte sie noch einmal den Kopf, und wie von selbst wanderte ihr Blick zum Horizont. Nichts zu sehen, nichts zu hören. Dort draußen lebte der Tod. Wieder vergingen die Tage, reihten sich aneinander wie dunkle Perlen. Hoffnung und Verzweiflung an einer Schnur aus Angst, ein Schmuckstück, geschaffen um zu töten. Wieder vergingen die Stunden. Als Sasuke den Weg durch die Höhlen nahm, da wäre er um ein Haar Tsunade direkt in die Arme gelaufen, und er zweifelte nicht daran, dass er dann eine der wichtigsten Chancen vertan hätte. Zu seinem Glück war sie vertieft in ein Gespräch mit Morino Ibiki, so dass er sie schon gehört hatte, bevor sie um die Biegung schritt, und so hatte er Zeit genug, sich in einen Seitengang zu flüchten. Die Höhlen waren ein Labyrinth, in denen ein Eindringling sich sicher nicht zurecht gefunden hätte, aber selbst für einen Ninja aus Konohagakure war es riskant, zu weit von den bekannten Wegen abzuweichen. Niemand wusste mehr genau, wie tief in die Erde die Gänge führten, und manche sagten, einiger der Tunnel seien Fluchttunnel, die an einer anderen Stelle wieder ans Licht führten. Andere wiederum waren Sackgassen oder führten im Kreis, immer tiefer und tiefer in lichtloses Dunkel. Sasuke hatte nicht vor, einem dieser Gänge zu begegnen. Er wollte nur eines - den sogenannten Schutz der Erde verlassen, und der Sehnsucht in seinem Inneren folgen. In ihm brannte ein Feuer aus Schmerz und Hass, und es würde nie verlöschen, in sein Leben lang verfolgen, von Innen heraus auffressen, wenn er nicht jetzt diesem Brennen nachgab. Endlich verklangen die Stimmen der beiden Ninja in der Ferne, und als auch ihre Schritte nicht mehr als Echo von den Wänden geworfen wurden, wagte er sich wieder aus seinem Versteck. Schon konnte er einen schwachen Luftzug spüren, einen Duft nach Erfüllung in der Nase, den niemand außer ihm je wahrgenommen hätte. Orochimaru, dachte er, und beschleunigte seine Schritte. Itachi, und er begann zu rennen. Hinter der nächsten Ecke wartete die Freiheit auf ihn, die Freiheit der Macht und des Tötens. "Wohin des Weges?" Gegen seinen Willen brachte die Stimme ihn dazu, innezuhalten und stehenzubleiben. Er fuhr herum und sah sich Tsunade gegenüber. Aber das konnte nicht sein, sie konnte ihn unmöglich bemerkt haben! "Was hast du vor?", fragte sie erneut. Er schüttelte den Kopf. "Ich wüsste nicht, was ausgerechnet dich das angeht!" "Ich bin verantwortlich für die Leute meines Dorfes", sagte sie schlicht. "Dann bist du nicht länger verantwortlich für mich", erwiderte er. Seine Augen blitzten böse auf. "Bin ich nicht?" Tsunade trat einen Schritt auf ihn zu. Sasuke wich um die selbe Spanne zurück. "Bleib mir vom Leib!" "Du gehörst genauso in dieses Dorf wie alle anderen in diesen Höhlen. Du bist ein Konohaninja." "Wem erzählst du das?" Sasuke wich einen zweiten Schritt zurück, als Tsunade erneut vortrat. "Du glaubst doch nicht, was du da redest!" "Ich denke doch, dass ich das tue. Du bist dabei, einen Fehler zu begehen, vielleicht den größten deines Lebens." "Was weißt du schon!" Mit aller Willenskraft zwang Sasuke sich dazu, stehenzubleiben. "Du verstehst nicht, was ich bin und denke. Du verstehst nie etwas, das ist es, was euch alle vereint! Euer Unverständnis und eure Dummheit! Konohaninjas, pah!" Er spie ihr vor die Füße. "Das ist es, was ich von Euch halte, Godaime-sama!" "Was erhoffst du dir von Orochimaru, Sasuke-kun?" "Dinge, dir ihr nicht versteht! Ihr kennt nicht das..." Er brach ab, als ihm auf einmal bewusst wurde, was er im Begriff war, zu erzählen. "Noch kannst du zurück." "Kann ich das? Nun gut, dann weiß ich, was ich zu tun habe. Ich will nicht zurück, und ich werde nicht zurückkehren. Nicht hierher, sondern dorthin, wo ich schon immer hingehörte!" Er begann, zu rennen, zunächst noch rückwärts, dann wandte er sich um und beschleunigte seine Schritte mehr und mehr. Erst, als er sicher war, dass Tsunade keine Anstalten machte, ihm zu folgen, drehte er noch einmal den Kopf. "Ich gehe heim!", rief er. Seine Stimme hallte noch lange vom Denkmal wieder, von den ausdruckslosen Gesichtern der vergangenen Hokages. "Warum habt Ihr ihn nicht zurückgehalten?", fragte Ibiki, der aus dem Schatten hinter dem Godaime trat. Sie wandte sich um, und ihr Gesicht sah müde aus. "Es hätte keinen Sinn gehabt, Ibiki", sagte sie. "Er hätte es nur wieder und wieder versucht. Es nutzt nichts, ihn in einen Käfig zu sperren, und wenn er aus Gold wäre. Er hat zu lange gehasst, zu lange nur für Rache gelebt. Ihn jetzt zu halten, hieße, ihn töten. Und so sehr das unsere Pflicht sein mag, ich hätte es nicht über mich gebracht. Uns bleibt nur, zu hoffen." "Und worauf?" Sie lächelte traurig. "Darauf, dass er versteht. Und eines Tages zurückkehrt, entgegen allem, was er sagt." Nichts. Keine Spur von Naruto, keine Spur von seinen Entführern. Ein wenig entmutigt hob Asuma schließlich die Hand und erklärte den Platz auf dem sie eben standen zu ihrem Lagerplatz. Wortlos ließen Kurenai und Anko sich auf den Boden sinken. Wenn sie nicht bald auf eine Spur stoßen würden, auf einen noch so kleinen Hinweis, dann konnten sie nicht länger ihre Zeit verschwenden. Tsunade-samas Befehle waren eindeutig gewesen. Suchen, solange Hoffnung bestand, etwas zu finden, aber nicht länger, als man verantworten konnte. Sie wurden daheim gebraucht, für Schutz und Wiederaufbau. "Drei Tage", murmelte Asuma, während er sich eine Zigarette anzündete und den ersten Zug nahm. "Drei Tage können wir uns noch nehmen, aber ich habe nicht viel Hoffnung, dass wir irgendetwas finden." Er erhielt keine Antwort, aber das war auch nicht vonnöten. Den anderen erging es kaum anders. Weder Jiraiya noch die Gruppe um Ebisu wurde fündig, und die Zeit zerrann ihnen unter den Händen. In welche Richtung sie sich auch wandten, wie viele Menschen sie auch befragten, niemand hatte etwas gesehen, niemand etwas gehört. Keine Fußspuren, keine Stofffetzen an Ästen und Sträuchern, es war so, als hätten die, die sie suchten, sich in Luft aufgelöst, oder als hätte es sie nie gegeben. Es war am Abend des Tages, als Jiraiya der Tatsache ins Auge blicken musste, dass er seine Zeit verschwendete, und dass er das nicht länger tun durfte. An diesem Abend beschloss er, einen letzten, verzweifelten Versuch zu unternehmen, und nicht länger mit seltsamen Andeutungen und gespitzten Ohren auf Hinweise zu hoffen. "Was gibt es neues?", fragte er den Wirt an der Theke vor sich, lauter als nötig gewesen wäre. Der Mann vor ihm zuckte unbestimmt die Schultern und fuhr fort, mit einem fleckigen Tuch an einer Schale herumzureiben. "Nicht viel, nichts neues", gab er zurück, ohne seine Aufmerksamkeit deutlich zu teilen. "Nicht?" Jiraiya gab sich enttäuscht. "Das ist schade... ich hatte gehofft, ich würde hier vielleicht etwas über einen guten Freund von mir hören... aber wenn es nichts neues gibt..." Er hob seine Schale und nippte am Inhalt. Ganz beiläufig legte er dabei seine rechte Hand auf einen prall gefüllten Beutel an seinem Gürtel. Münzen klimperten und in den Augen des Wirtes leuchtete es auf einmal auf. "Nun ja...", lenkte er ein, begutachtete die Schale und stellte sie dann weg, als sei sie nun endlich sauber genug. Dann lehnte er sich vor und stützte die fleischigen Ellenbogen auf die Theke. "Das kommt immer darauf an, wer Euer Freund ist. Vielleicht fällt mir ja etwas ein, wenn ich... seinen Namen höre." "Wirklich?" Der Sennin richtete sich auf und wieder klimperte das Geld. "Das wäre erfreulich. Sein Name ist Orochimaru." Die letzten Worte hatte noch lauter ausgesprochen, und mit einem Mal verstummte jedes Geräusch im Raum, alle Augen richteten sich auf den Fremden, der solche Fragen stellte. Das Gesicht des Wirtes hatte sich schlagartig verändert, als der Name gefallen war, und mit hastiger Geschäftigkeit ergriff er seinen schmierigen Lappen, um damit die Theke abzuwischen. "Wenn ihr Ihr wäre", murmelte er dabei, und hatte auf einmal jegliches Interesse an einem Nebenverdienst verloren, "würde ich machen, dass ich davonkomme. Ihr seid hier nicht unbedingt in der besten Ecke des Landes gestrandet, und der Name, den ihr da gesagt habt, ist nicht gern gehört." Jiraiya ignorierte die Worte und lehnte sich nun seinerseits vor, bis er dem anderen in die Augen sehen konnte. "Uchiha Itachi", sagte er dann, diesmal leise, "was sagt der Name dir?" "Nichts", entgegnete der Mann hinter der Theke nach einer Weile. Missmutig musste Jiraiya feststellen, dass er vollkommen glaubwürdig klang. Also hatte es wieder nichts genutzt. Keine Spur. Kein Zeichen von Naruto. Hatake Kakashi war mit den Nerven so ziemlich am Ende, und das lag nicht nur daran, dass auch ihnen kein Erfolg vergönnt gewesen war. Der Grund war vielmehr Maito Gai, der ihn allein durch seine Anwesenheit schon fast in die Verzweiflung trieb. An diesem Morgen allerdings hatte er schlicht und einfach genug. "Lass das sein!", fauchte Kakashi, als ihn plötzlich etwas an der Schulter streifte, und wütend fuhr er zu Gai herum. Der hob den Kopf und starrte seinen Rivalen verständnislos an. "Aber gerne doch", sagte er, "du musst mir bloß sagen, was ich lassen soll." "Als ob du das nicht genau wüsstest. Wir haben weitaus besseres zu tun, als uns hier zu streiten, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest." Gai schüttelte den Kopf. "Unter anderen Umständen können wir diese Diskussion gerne fortsetzen", meinte er trocken, "aber im Augenblick stimme ich dir zu - wir haben besseres zu tun, als uns anzugiften." Mit diesen Worten drehte er dem anderen den Rücken zu und blickte sich um. Um sie herum standen die Bäume noch immer dicht, obwohl sie Tage gelaufen waren. Umsonst. Ein schwacher Wind kam auf - und auf einmal traf ihn etwas ins Genick. "Jetzt reichts!" Er wandte sich um und giftete diesmal Kakashi an. "Hast du nicht gerade noch gesagt, wir haben keine Zeit, uns..." Sowohl er als auch Kakashi begriffen im selben Augenblick, und Stille kehrte ein. Ein mehr als nur unangenehmes Gefühl machte sich in Kakashi breit, als er - gleichzeitig mit Gai - den Kopf hob. "Oh mein Gott", flüsterte er. Gai neben ihm schwieg. Und beide starrten ungläubig auf den aufgeknüpften Leichnam, der über ihnen im Baumwipfel hing, vom Wind hin und hergeschaukelt, blutbefleckt - und in der Kleidung eines Anbu. Gai hatte Kakashi dabei zugesehen, wie dieser den toten Anbu aus dem Baum holte, und als er sich dann daran gemacht hatte, ihm die Maske abzunehmen, da hatte er sich abgewandt, und taktvoll einige Schritte Abstand gehalten. Niemand, der kein Anbu gewesen war, konnte verstehen, was Hatake Kakashi mit ihnen verband, und in einem Moment wie diesem zählte keine "Ewige Rivalität". Er selbst wollte nicht unter die Maske des Toten sehen, und er wollte Kakashi nicht stören. Nur wenige Minuten später verließ Kakahi den Körper und trat neben Gai. "Ich kannte ihn", murmelte er rau, "ein junger, talentierter Ninja. Ich selbst habe ihn geprüft. Er hätte groß werden können..." Er brach ab, als seine Stimme versagte. "Wo...", fragte Gai schließlich, "sind die anderen?" "Ich weiß nicht", antwortete Kakashi, "aber ich fürchte, dass sie nicht weit sein können." Er sollte Recht behalten. Sie mussten nicht weit gehen, bevor sie die Körper der drei anderen Anbu fanden, diesmal nicht in luftiger Höhe, sondern auf dem Boden liegend, wo sie wohl auch gestorben waren. Wieder blieb Gai zurück, während Kakashi einem nach dem anderen ins Gesicht blickte. Als er dieses Mal zurückkehrte, war ihm deutlich anzusehen, wie sehr ihn die Sache mitnahm. Er war blass geworden, und seine Stimme zitterte. "Ich glaube das nicht", brachte er hervor, "so etwas hätte nicht passieren dürfen... konnte nicht passieren... einen zu töten, das hätten sie noch schaffen können, aus dem Hinterhalt, aber alle vier..." Er schüttelte fassungslos den Kopf. Gai schwieg. "Aber das ist nicht alles", fuhr Kakashi schließlich fort. "Es ist nicht nur, dass sie sie getötet haben. Nicht einmal, dass sie sie als pure Mahnung haben liegen lassen... es sind ihre Gesichter. Sie haben sich nicht gefürchtet, sie haben nicht einmal gekämpft. Sie... waren einfach nur... überrascht." Gai schwieg immer noch, aber die unausgesprochene Frage hing wie eine finstere Drohung in den Bäumen. Wie stark müssen sie sein, wenn sie solch ein Werk vollbringen? Auch die Antwort blieb aus, aber niemand wollte sie so recht hören. Selbst wenn einer von ihnen sie gewusst hätte. Sie hatten ihm die Fesseln abgenommen und ihn auf die Füße gezerrt. Vor Schmerz und Angst war er blind, seine Füße trugen ihn kaum mehr, doch musste er sich Schritt für Schritt dahinschleppen, wenn er nicht über den Boden geschleift werden wollte. "Lasst mich... sterben", krächzte er heiser, als sie ihn endlich losließen, und er auf die Knie stürzte. "Nein", lautete die Antwort. Langsam klärte Narutos Blick sich, rote Schlieren mischten sich in das graue Bild vor seinen Augen. Rote Augen, schon wieder. "Du sollst nicht sterben, Naruto, versteh das endlich. Ich will, dass du lebst. Du sollst endlich leben, nachdem du so lange Jahre tot warst." "Es... tut weh..." Nicht zum ersten Mal wurde ihm speiübel, doch wieder konnte er außer trockenem Würgen nichts von sich geben, seit Tagen nicht mehr. "Ich weiß, was du fühlst." Uchiha Itachi trat auf Naruto zu und ließ sich ihm gegenüber auf die Knie sinken. "Ich kenne den Schmerz. Und ich weiß, wie er aufhören kann. Wie du selbst dich erlösen kannst." "Ich... glaube Euch... kein Wort..." Narutos Widerstand war längst gebrochen, und nichts als leere Worte waren es, die seine Lippen formten, ohne rechten Willen dahinter. Niemand war gekommen, die Finsternis zu verjagen, nicht seine sogenannten "Freunde", seine Lehrmeister und Kameraden. Er war allein, auf sich gestellt, wie stets zuvor. Doch da war noch immer dieser Mann vor ihm, und sah ihn an. Dieser Mann, der ihm versprach, das Leiden würde enden. In genau diesem Augenblick, diesem Wimpernschlag, hob er die Hand mit den dünnen, feingliedrigen Fingern und streckte sie ihm entgegen. "Reich mir deine Hand, Naruto", säuselte er, und seine Worte klangen traut und gut. Sie klangen nach Heimat. "Reich mir deine Hand." Zitternd hob Naruto seinen rechten Arm und sah, wie seine eigene Hand, zerschunden und blutig sich der Itachis näherte. "Ich... gehe heim...", flüsterte er, nicht wissend, woher er diese Worte nahm. Nichts schien ihm je richtiger, besser gewesen zu sein, als diese eine Bewegung, als er es schließlich schaffte, die Hand des Uchiha zu berühren. Die Finger des anderen schlossen sich um seine. "So sei es", sprach Itachi. Und kein Schmerz zerstörte den Augenblick. Sooo, Ende vorerst^^ Ich hoffe, es gefällt euch noch. Und nochmals sorry wegen der Verspätung... tut mir leid... könnt ihr trotzdem ein paar Kommentare entbehren? Danke, Shijin-sama Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)