In the Sky von rei_negishi ================================================================================ Kapitel 1: Einsatz ------------------ Das schrille Klingeln der Alarmsirene durchschneidet den sonst so ruhigen Nachmittag. Die drei Freunde stürmen aus dem kleinen Waldstück auf die Baracken zu. Schnell schlüpfen sie in ihre Fliegeranzüge, die sie noch im Laufen zu machen. "Und wieder ist ein schöner Nachmittag hin." ruft Jack den anderen beiden noch auf dem Weg zum Hangar zu. "Ja, leider!" erwidert Jessica und streift sich die lederne Fliegerkappe über. Die Flughelfer schieben schon die Maschinen aus dem Hangar und munitionieren sie noch auf. "Tja Jess, wir können uns nun mal nicht aussuchen, wann wir einen Einsatz fliegen müssen." ruft Sam zu ihr herüber während er in seine Sopwith steigt. Auch Jack und Jessica klettern in ihre Flugzeuge. Noch immer ist die Sirene auf dem gesamten Fliegerhorst zu hören aber sie wird langsam vom Dröhnen der Motoren, die nach und nach von den Flughelfern angelassen werden, übertönt. Die ersten Maschinen rollen schon auf die Startbahn. Wenige Minuten nachdem die Sirene das erste Mal ihr schrilles Geläut erklingen ließ, sind alle 50 Flugzeuge in der Luft und auf dem Weg ins Zielgebiet. Für die Piloten fängt ihre gefährliche Arbeit erst jetzt an. "Sir, alle einsatzbereiten Flieger sind binnen 15 Minuten und 35 Sekunden in der Luft gewesen!" "Danke Leutnant, wegtreten!" Mit einem kurzem "Jawohl!" macht der Soldat kehrt und verlässt das Büro mit schnellen Schritten. Der Major, der die ganze Zeit über das Geschehen vom Fenster verfolgt hatte, wendete sich nun wieder seinem Gast zu. "Wie du siehst, Hans, haben sich die zweite Startbahn und die zusätzlichen Flughelfer ausgezahlt. Wir sind nun fast doppelt so schnell oben, wie vorher." Der zigarrerauchende Mann im großen Sessel nickt kurz. "Ja, das möchte auch sein. Immerhin hat es uns ein halbes Vermögen gekostet diesen Bau durchzuführen und erst einmal zu ermöglichen. Du weißt, wie schwer es momentan ist solch ein Projekt durch den ganzen Bürokratismus zu schleusen." "Aber wie ich dich kenne, hast du doch sicherlich deine Beziehungen spielen lassen. Du, als alter Hase des Fliegerkorps." sag der Major grinsend. "Tja Gregory, du kennst mich doch." "Yeah-haaaaa!" - Der Freudenschrei Jacks ist sogar von Sam deutlich hörbar, der zwei Flugzeuge weiter hinten fliegt. "Typisch Jack, erst rummaulen und dann als Lautester jubeln." "So ist es." antwortet Jessica, die direkt neben ihm fliegt. ,Selbst sie hat es gehört' denkt sich Sam und hebt kurz die Hand zum Gruß. In der Ferne sind sie schon zu sehen. Die vielen gegnerischen Jäger, die sich wie ein Schwarm Bienen um die Bomber sammeln. Von rechts und von links kommend kann Sam die Geschwader der umliegenden Stützpunkte sehen. "Wir sind mal wieder die Ersten - das Kanonenfutter." sagt er zu sich selbst. Letzteres nicht ohne bitteren Nachgeschmack. Ihm bleibt nicht viel Zeit, um darüber nachzudenken, denn schon befindet er sich mitten in einer gewaltigen Luftschlacht. "Hier Rot Eins. Übernehmen Bomber auf 2 Uhr." schallt Jacks Stimme blechern aus dem Funkgerät und ohne zu Zögern bildet Sam den rechten Flügelmann zu Jack. Jessica tut es ihm auf der linken Seite gleich. Zu dritt fliegen sie direkt auf das viermotorige Ungetüm zu, von dem sie wissen, dass es eine tödliche Fracht an Bord hat. Sogleich nehmen die vier Abfangjäger Kurs auf die Gruppe und stürmen mit knatternden Maschinengewehren los. Jack erwidert als erster das Feuer und auch seine Flügelmänner tun es ihm gleich. Schon erreichen sie den ersten Abschuss dieses Tages und einer der Jäger taucht als Feuerball herab, gen Erdboden. Im selben Moment zerstreuen sich beide Gruppen und fliegen knapp aneinander vorbei. Bei diesem Manöver erwischt Sam einen der schnellen Eindecker am rechten Flügel, der dann unkontrollierbar seinen Flug fortsetzt. Kaum hat Sam seine Maschine gewendet, sieht er auch schon den Piloten abspringen und wenige Sekunden später an einer weißen Halbkugel herab sinken. "Diese Hunde haben doch tatsächlich Fallschirme mit an Bord!" entfuhr es ihm. Jack und Jessica haben in der Zwischenzeit auch gute Arbeit geleistet und die beiden anderen Jäger ausgeschaltet. "Auch wenn sie schneller sind als wir, haben sie doch keine Chance!" ruft Jack fröhlich durch das Funkgerät. Zurück in Formation nehmen sie sich jetzt den schwerfälligen Bomber zur Brust. Dessen Pilot versucht noch vergeblich mit seiner Maschine auszuweichen und die Bordschützen feuern aus allen Rohren, aber bereits einige Sekunden später folgen sie als brennendes Wrack ihren Jägerkollegen. Die anderen Fliegergruppen greifen ebenfalls beherzt an, aber immer wieder müssen die drei die verzweifelten Funksprüche ihrer Kameraden mit anhören. - "Rot Drei, ich habe meinen rechten Flügelmann verloren!", "Hier Blau Fünf, Leader und linker Flügelmann sind abgeschossen.", "Grün Eins, haben Leader verloren.", "Rot Sechs, bin allein und habe Motorschaden!" ... Die drei Freunde der Gruppe Rot Eins nehmen noch zwei weitere Bomber aufs Kreuz und helfen ihren Kameraden beim Bezwingen der gegnerischen Jäger, die durch ihre komplett andere Bauart viel schneller und wendiger sind. Dafür haben die Doppeldeckerpiloten der Gruppen Rot, Grün und Blau mehr Erfahrung und die stärkere Bewaffnung. Mittlerweile haben der Major und sein Gast schon die nächste Zigarre aufgeraucht und das ein oder andere Glas Whisky geleert. "Ah, sie kommen wieder!" bemerkt der Major, als er das entfernte Dröhnen der Flugzeugmotoren hört. "Hmmm..." tönt es gelassen aus dem Sessel. Der Major ruft lautstark nach einem Leutnant. Wenig später steht dieser in der Tür. "Einen genauen Bericht bitte." "Sehr wohl." kommt die Antwort und der Leutnant verschwindet Richtung Schreibstube. "Wollen doch mal sehen, wie unsere Leute gearbeitet haben." sagt der Major halb zu sich selbst, hab zu seinem Gast. Einige Minuten später tauchte der Leutnant wieder auf und liefert seinen Bericht ab: "Fünf unsere Maschinen wurden abgeschossen und sind zerstört. Neun weitere sind stark beschädigt und mussten zum Teil notlanden. Sechsunddreißig Flugzeuge sind unversehrt oder nur leicht beschädigt zu uns zurück gekehrt. Genauere Angaben lassen sich zurzeit noch nicht machen." "Und wie sieht es auf gegnerischer Seite aus?" "Die Zahl der Abschüsse ist noch unbekannt. Sicher ist nur, dass keiner der Bomber sein Ziel erreicht hat. Jedoch sind es zweien gelungen ihre Bomben auf eine kleine Stadt abzuwerfen." "Gut. Halten Sie mich auf dem Laufenden. Wegtreten" Der Leutnant verlässt das Büro. "Gregory, du machst dir zu viel Sorgen. Wir haben doch diesen Angriff gut pariert." kam es aus der Sitzecke. "Hans, du vergisst, dass wir diesmal in der Überzahl waren. Die dreißig Flieger von Blau und die dreißig von Grün waren sehr hilfreich in diesem Kampf." erwiderte der Major. "Aber deine Gruppe war als erstes da und hat den Raidern ordentlich eingeheizt." "Das ändert nichts an unserer verzwickten Lage. Wir brauchen endlich eine Neuentwicklung, die uns den entscheidenden Vorteil gibt." "Unsere Flieger sind doch ganz gut. Wir haben die bessere Bewaffnung..." "Das stimmt nicht so ganz." unterbricht der Major ihn. "Unsere Doppeldecker, die wir als Jäger einsetzen, sind deutlich langsamer als die Eindecker der Raider." "Aber ihre einfachen Maschinengewehre sind nicht so stark, wie unsere Doppel-MGs." wirft der Mann aus dem Sessel ein. "Und unsere Bomber..." fährt der Major fort "...sind viel zu langsam und schleppen mehr Kraftstoff als alles andere mit. Es kann doch keine Lösung sein, einem überdimensionalen Doppeldecker sechs Motoren aufzusetzen, nur damit er es schafft zehn kleine Bomben ins gegnerische Gebiet zu transportieren." "Die sind aber schneller als die viermotorigen Dreidecker der Raider und noch dazu besser bewaffnet. Wir haben mehr MGs an Bord als unsere Gegner." "Schon, aber sie können mehr Bomben mitführen und haben eine höhere Reichweite. Meiner Meinung nach brauchen wir unbedingt eine Neuentwicklung!" Dabei machte er ein besorgtes Gesicht. "Sonst sehe ich schwarz." "Gregory, du machst dir z viel Sorgen. Hast du denn schon die neue Flugzeugabwehr am Boden vergessen?" fragt der Mann im Sessel, der noch immer bester Laune ist. "Du meinst die neuen Flaks. Die sind nur so lange brauchbar, bis wir noch nicht da sind. Wenn unsere Piloten eingetroffen sind, schießt unsere Flak genauso viele eigene wie gegnerische Flugzeuge ab." entgegnet der Major verärgert. "Bleib ruhig Gregory, unsere Wissenschaftler tun ihr bestes." Er sieht auf die große Pendeluhr, die auf der anderen Seite des Raumes steht und deren Pendel sich langsam und beharrlich von links nach rechts bewegt. Für einen kurzen Moment herrscht Stille im Raum. Nur unterbrochen vom Ticken der Uhr und von einem vorbei knatternden Motorrad. "Ich werde dann wieder los fahren. Man erwartet mich im Hauptquartier." unterbricht der Gast die Ruhe. "Dann mach's gut Hans. Wir sehen uns." antwortet der Major und gibt seinem alten Freund die Hand. Er folgt ihm noch bis zur schwarzen Limousine, deren Fahrer schon ungeduldig wartet. Mit aufheulendem Motor verlässt das lange Auto den Hof des Stützpunktes. Der Major kehrt wieder in sein Büro zurück. Ok, das hier ist meine erste Fanfic und ich hoffe, ihr verzeiht mir, wenn ein paar Fehler drin sind. Ja, ich weiß auch, dass dieses Kapitel noch nicht viel mit den Hauptcharakteren zu tun hat, aber das ändert sich im nächsten. Das ist nämlich schon fertig und wird bald hier erscheinen. Aber noch ist die Geschichte nicht fertig geschrieben und ich bin für jede Anregung zum Verlauf der FF dankbar. Für jedes Kommentar natürlich auch^^. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)