Der Waschsalon von abgemeldet (oder: Das wahre Böse) ================================================================================ Kapitel 1: Akt 1 ---------------- Pairings: HisashixTeru, YukihiroxTetsu?, HydexTetsu? Kommentar: Meine erste deutsche J-rock fanfiction, und dann noch so eine merkwürdige... weiss selbst nicht so recht, was ich von ihr halten soll. Naja, ich hoffe jedenfalls sie gefällt euch, auch wenn sie ein bisschen unkonventionell ist. Über Kommentare würde ich mich jedenfalls irrsinnig freuen. <^_^> Szene: Ein etwas heruntergekommener Waschsalon mitten in Tokio. Es ist nach Mitternacht, draussen herrscht absolute Dunkelheit, die Strassenlampe vor dem Salon ist kaputt, weshalb man das Gefühl hat eine schwarze Wand anzublicken, wenn man aus seinem Schaufenster schaut. Der Salon selbst wird vom milchig weissen Licht zweier frei hängender Glühbirnen erhellt. Eine davon flackert von Zeit zu Zeit, sie droht jeden Moment auszugehen. Nur drei der 15 Maschinen laufen, sie füllen den Raum mit ihrem regelmässigen, trägen Rumpeln. Der Salon ist fast leer, auf einer Bank im hinteren Teil sitzt ein Mann und liesst Zeitung, sein Fuss wippt auf und ab, zu einem Rhythmus den nur er hören kann, eine Frau ist gerade dabei ihre sauberen Kleider in einen Waschkorb zu füllen, auf einer der ausgeschalteten Maschinen sitzt Yukihiro, er hat den Kopf gesenkt, in einer Hand hält er einen Schokoriegel. Yukihiro seufzt, er nimmt einen Biss von seinem Schokoriegel, kaut lustlos darauf herum, starrt eine Zeit lang ins Leere, seufzt wieder. Die Frau verlässt, ihren Korb unter dem Arm, das Gebäude, die Tür fällt scheppernd hinter ihr ins Schloss, danach herrscht wieder Stille. Yukihiro sieht auf seinen halbgegessenen Schokoriegel hinab. Er seufzt. Mann: "Na, dich muss es ja schlimm erwischt haben." Yukihiro: "Wa-?" Mann: "Ist ganz offensichtlich. Du zeigst alle Symptome: schweres Seufzen, leere Blicke, übermässiger Schokoladenkonsum, ausserdem sitzt du jetzt schon über eine Stunde in diesem Salon und hast noch nicht einmal Wäsche dabei. Kein Zweifel, Liebeskummer." Der Mann hat seine Zeitung weggelegt. Er ist etwa in Yukihiros Alter. Sein schwarzes Haar ist etwas zu lang und fällt ihm deshalb stets in die Augen. Er ist elegant gekleidet, ein schwarzer Anzug mit einem schlichten weissen Unterhemd, ohne Krawatte. Sein Stimme ist sanft, sein Tonfall freundschaftlich, als würden sie sich schon seit langer Zeit kennen. Wenn er redet sieht er Yukihiro direkt in die Augen. Mann: "Nimm mir das jetzt bitte nicht übel, aber so wie du da sitzt, siehst du unglaublich mitleiderregend aus, darf ich dir eine Cola spendieren?" Yukihiro sieht ihn an, unsicher wie er reagieren soll. Der Mann steht auf und geht zum Getränkeautomaten, er wirft ein paar Münzen ein. Mann: "Cola ist immer gut, nicht wahr?" Yukihiro nickt zögernd. Mann: "Aber momentan bringen dich Süssigkeiten nicht weiter, oder?" Wieder nickt Yukihiro. Der Mann entnimmt dem Automaten zwei Dosen Cola und setzt sich neben Yukihiro auf eine der Maschinen. Er hält ihm eine Dose hin, Yukihiro nimmt sie an. Mann: "Manchmal wird es besser wenn man darüber redet." Yukihiro mustert den Mann eine Weile, dieser blickt gelassen zurück, sein Gesicht zugleich vollkommen offen und nichtssagend. Yukihiro: "Ich... ich bin eigentlich nicht so der emotionale Typ. Ich habe keine Erfahrung mit solchen Dingen, ich weiss überhaupt nicht wie ich damit umgehen soll." Der Mann nickt verständnisvoll. Yukihiro: "Normalerweise bin ich ja bei solchen Angelegenheiten ganz gelassen, ich interessiere mich für anderes. Aber d... äh diese Person ist etwas ganz besonderes und ich... ach, ich weiss nicht." Mann: "Wo liegt denn das Problem?" Yukihiro: "T... also diese Person, sie hat keine Ahnung und ich traue mich nicht." Mann: "Besteht denn eine Möglichkeit, dass sie deine Gefühle erwidert?" Yukihiro: "Ich weiss nicht. Vielleicht. Aber nein, er nimmt mich überhaupt nicht ernst, er..." Erschrocken bricht Yukihiro ab, er sieht dem Mann ins Gesicht, aber dieser lächelt nur freundlich. Er scheint kein bisschen überrascht zu sein. Mann: "Ich könnte dir natürlich jetzt raten, deinen Mut zusammen zu nehmen und ihm deine Gefühle zu gestehen, aber wenn es so einfach wäre, hättest du das ja schon längst getan. Wieso denkst du denn, dass er dich nicht ernst nimmt?" Yukihiro: "Er behandelt mich wie ein Kind. Ständig bemuttert er mich, für ernste Unterhaltungen ist er immer zu beschäftigt. Wenn wir reden, dann immer nur oberflächlich, über Anime und so... ich mag Anime, aber trotzdem. Ausserdem..." Mann: "Konkurrenz?" Er steckt sich eine Zigarette in den Mund, zündet sie aber nicht an. Yukihiro: "Naja, ich bin mir nicht so sicher..." Er verstummt, starrt gedankenverloren zum Fenster hinaus. Mann: "Hyde ist sehr attraktiv, wenn das wirklich der Fall wäre, dann hättest du es nicht leicht." Yukihiro: "Ja, ich weiss einfach nicht, was ich tun soll." Der Mann klopft ihm aufmunternd auf die Schulter. Mann: "Nicht so depressiv! Es gibt immer eine Lösung. Ich werde dir helfen sie zu finden." Yukihiro: "Ich bin mir nicht sicher..." Mann: "Blödsinn! Also, zuerst musst du dir natürlich im Klaren sein, was du genau willst. Manchmal liegt die Antwort dann auf der Hand." Yukihiro: "Das wäre schön." Mann: "Du musst es dir nur wünschen. Was willst du genau?" Yukihiro: "Ich weiss es nicht." Mann: "Natürlich tust du das! Denk nach, willst du eine emotionale Beziehung, nicht mehr als eine enge Freundschaft?" Yukihiro: "Ich..." Mann: "Oder ist es rein körperlich? Und an einer Bindung bist du gar nicht interessiert?" Yukihiro: "Nein! Ich..." Mann: "Also das ganze Programm? Seelenverwandtschaft, echte Liebe, Happy End und ein Häuschen auf dem Land?" Yukihiro: "Was...?" Mann: "Das letztere würde Tetsu sicher auch gefallen, obwohl mit dem harmonischen Heim müsstet ihr noch warten, wäre ein bisschen früh, um aus dem Musikgeschäft auszusteigen." Yukihiro: "Moment mal! Woher weisst du das?" Er will aufstehen. Mann: "Ich bin noch nicht fertig." Er legt ihm eine Hand auf die Schulter und drückt ihn wieder hinunter. Mann: "Sag mir was du willst, egal was und es wird in Erfüllung gehen. Wie durch... Magie!" Er schnippt mit den Fingern und zwischen seinem Daumen und Zeigefinger taucht aus dem Nichts eine kleine Flamme auf. Er zündet sich damit die Zigarette an. Die Flamme verschwindet wieder und er nimmt eine Zug, atmet genüsslich wieder aus. Er grinst breit, zeigt dabei die Zähne, hinter ihm geht die Glühbirne aus, die Hälfte des Raumes wird dunkel. Mann: "Es kostet dich auch nicht viel. Nichts, das du vermissen würdest." Yukihiro: "Was? Wie...? Wer bist...?" Mann: "Wer ich bin? Ich dachte schon du würdest nie fragen! Ich bin der Teufel." Er lächelt vergnügt. Mann: "Aber du darfst mich Teru nennen." Yukihiro starrt. Teru: "Und, was ist? Haben wir einen Deal?" Yukihiro: "Was? Nein!" Enttäuschung macht sich auf Terus Gesicht breit. Teru: "Was? Wieso nicht?" Er greift in seine Jacke. Teru: "Schau! Ich hab sogar den Vertrag dabei. Du musst nur noch unterschreiben. Bitte!" Yukihiro: "Äh, nein danke." Teru: "Wieso nicht? Ich habe mir solche Mühe gegeben. Was habe ich falsch gemacht?" Yukihiro: "Ich mag meine Seele..." Teru: "Ach komm schon! So geht das nicht! Ich..." Er wird von einem lauten Knall unterbrochen, ein grelles Licht zuckt durch den Raum, gefolgt von einer Rauchwolke. Aus dem Rauch marschiert ein schlanker Mann, seine Augen sind dick mit schwarzer Farbe umrandet, seine Haare sind zu roten und schwarzen Zacken geformt, die in alle Richtungen abstehen, sein Augen haben einen dunklen Rotschimmer, sein Mund ist in einer wütenden Linie nach unten gebogen. Mann: "Wofür hältst du dich eigentlich? Ich bin mir ja einiges gewohnt, aber das..." Yukihiro: "Wa-?" Mann: "Nicht du!" Teru: "Hisa! Musst du jetzt stören? Er wollte mir gerade seine Seele geben!" Yukihiro: "Also eigentlich..." Hisashi: "Wie bitte? Ich hör wohl schlecht! Du hast hier keine Seelen einzusammeln!" Teru: "Hisa!" Hisashi: "Es ist immer das gleiche! Muss ich es noch klarer ausdrücken? Ich böse! Du möchtegern böse! Ich Teufel! Du Engel!" Teru: "Musst du mich hier so blossstellen?" Hisashi: "Das hast du dir ja nun wirklich selbst zuzuschreiben. Beim ersten Anzeichen einer verirrten Seele mein Make-up zu verstecken und dich davon zu schleichen. Das ist ja wohl der Gipfel." Teru: "Ich wollte doch nur eine Seele einsammeln!" Hisashi: "Wer hat die Hörner?" Teru: "Das ist nicht fair!" Hisashi: "Wer hat die Hörner?" Teru: "...du." Hisashi: "Wer ist also der Teufel? Wer hat also als einziger das Recht Seelen zu sammeln?" Teru: "...du." Hisashi: "Na also." Teru: "Aber ich wollte doch..." Hisashi: " Verdammt noch mal! Wieso habe ich mich bloss mit dir eingelassen? Du ruinierst mir meinen Ruf und bringst nichts als Ärger." Teru: "Das ist jetzt aber kein Grund gleich so gemein zu werden." Yukihiro: "Also, wenn ich störe... ich kann gehen." Hisashi: "Ruhe! Um dich kümmere ich mich später!" Teru: "Aber ich habe ihn zuerst gesehen!" Hisashi: "Wie oft muss ich es dir noch sagen? Misch dich nicht in meine Arbeit ein!" Teru: "Misch dich nicht in meine Arbeit ein! Freunde dich nicht mit meinen Dämonen an! Spiel nicht mit dem Fegefeuer rum! Unterhalte dich nicht mit den verdammten Seelen... Ich bin wohl nur fürs eine gut!" Hisashi: "Ich bin der Teufel, was hast du erwartet?" Teru: "Na wenn das so ist... dann kann ich ja gehen!" Hisashi: "Genau! Wenn dir die Argumente ausgehen, dann verschwindest du einfach. Das ist wieder so ty..." Er wird von der zuknallenden Tür unterbrochen. Eine Zeit lang starrt er sie an, sein Gesicht ausdruckslos. Yukihiro: "Und ich dachte, ich hätte Probleme..." Hisashi: "Ach ja, dich gibt's ja auch noch. Du willst also deine Seele loswerden?" Yukihiro: "Nein, eigentlich... eigentlich würde ich jetzt gerne gehen." Hisashi: "Nach dem Theater! Kommt nicht in Frage!" Er sieht wieder einen Moment zur Tür, wendet sich dann mit einem Ruck ab. Hisashi: "Also, was willst du?" Yukihiro: "Mein Problem ist, dass ich unglücklich verliebt bin, aber ich..." Hisashi hört nicht zu, er sieht zur Tür. Yukihiro: "Ich würde jetzt wirklich gerne gehen." Hisashi: "War ich zu hart?" Yukihiro: "Also... hmm... du warst schon ziemlich fies." Hisashi: "Scheisse! Wenn er jetzt wieder in den Himmel zurück ist..." Yukihiro:" Himmel?" Hisashi: "Dort lassen sie mich nicht rein. Und ich hasse Telefone. Dann muss ich wieder vor den Toren warten und ihn mit Donuts anlocken. Weißt du wie viele davon es braucht, bis ich ihn in Hörweite habe? Und er bleibt dann immer so weit weg, dass ich schreien muss, dann bin ich wieder die ganze nächste Woche heiser. Die Dämonen werden sich wieder über mich lustig machen..." Yukihiro: "Also..." Hisashi: "Und entschuldigen muss ich mich dann auch noch... Wenn der will, kann er Jahre lang schmollen. Scheisse!" Yukihiro: "Also..." Hisashi: "Hat um diese Zeit noch eine Bäckerein offen? Die am Bahnhof? Hat die Donuts? Wenn ich mich beeile, kann ich ihn vielleicht noch einholen!" Yukihiro: "Also..." Die Tür fällt hinter Hisashi ins Schloss. Yukihiro: "Auf Wiedersehen?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)