Adventure Stormhawk von Gezeitenmond (Intriegen,Abenteuer,Romantik und mehr.Kommis bitte!*bettel*) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Faillen verbrachte noch einige Zeit im Lazarett. Langweilig wurde es ihr nicht, dafür sorgten die Streitereien zwischen den beiden Sanitätsmaaten Ray Flaggy und Mei Ong. Nicht selten musste Faillen die beiden besänftigen, was ihr bei Flaggy mühelos gelang. Ong gehörte zu McBeths Günstlingen, aber in dessen Abwesenheit war er Faillen zu gehorsam verpflichtet, sie war immer noch eine der leitenden Ärztinnen und nicht gerade unbeliebt. Es war unverkennbar, dass einige der jungen Männer an Bord ein Auge auf sie geworfen hatten, das aber nur ein Traum, eine Illusion blieb. Wenn Faillens grüne Augen jemanden durchbohrten, hatte derjenige keine Chance sich diesem Blick zu entziehen. Sie galt als unnahbar und ihr exzellenter Flugstil brachte ihr den Respekt aller Piloten ein. Faillen selbst interessierte sich nicht im Geringsten für Männer und Liebe. Sie sah es nicht gerne, wenn sich einige der Krankenschwestern wie läufige Hündinnen aufführten, sobald gewisse Männer der Jagdfliegerstaffeln in Sicht waren. Sie widerte so etwas an. Einmal sagte Jeff Kormann in einem Gespräch mit dem jungen Piloten Jenkins, Faillen wäre wie ein hoher Turm ohne Tür und Fenster. Das traf es in etwa. Faillen hielt stets Distanz zwischen sich und ihrer Umgebung. Nur einige Wenige hatten Zugang zu ihr. Trotzdem mochten sie viele der Besatzungsmitglieder. Die Tage vergingen nur langsam und auch im Lazarett waren nicht sonderlich viel los. Akten sortieren, der Großputz stand bevor und alles hatte seinen normalen Gang. McBeth machte mit seinen Günstlingen weiterhin Faillen und Linn das Leben schwer. Faillen machte das nicht so viel aus wie Linn. Denn Linn war Cholerikerin durch und durch. Das krasse Gegenteil zu ihrer Freundin, die immer ruhig blieb. Flaggy war auch eher ruhig, doch immer wenn es nötig wurde, hatte er nicht die geringsten Probleme auch einmal laut zu werden. Zusammen kümmerten sie sich um Dr. Kormann, der sich immer noch die Schuld an dem Tod des jungen Soldaten gab. Tag für Tag wurde er verbitterter und unzugänglicher. Faillen fing langsam an sich Sorgen zu machen und fing an über den Arzt nachzudenken, der einer blutjungen Ärztin, die nach ihrem ersten verlorenen Kampf gegen den Tod alles hinschmeißen wollte, wieder Mut machte. Sie kannte Kormann nun schon zehn Jahre, er war einer der besten Schüler ihres Vaters gewesen. Als dieser starb wurde Kormann eine Art Ziehvater für sie und das war nur ein Grund, warum sie ihn nicht an die Bitterkeit verlieren mochte. Da spielten einfach zu viele Dinge eine Rolle. In ihrem Herzen herrschte Dunkelheit. Obwohl sie Linn an ihrer Seite hatte, fühlte sie sich einsamer als je zuvor. Flaggy schien es als Einzigster zu bemerken. Faillen verhielt sich immer seltsamer, ihre Stimmung wurde immer düsterer, das Lächeln war gezwungen, aufgesetzt, um nicht unfreundlich zu wirken. Das Lazarett wurde wieder auf Hochglanz gebracht, in einigen Tagen würden sie das Planetensystem von Luva erreichen und in der Flottenkomandozentrale einige neue Ärzte als Besatzungsmitglieder aufnehmen. Faillen mochte gar nicht daran denken. Neue Gesichter, die viele Fragen hatten und die sie ihnen als leitende Ärztin bereitwillig beantworten musste. McBeth würde jede Gelegenheit nutzen um ihnen Ärger zu bereiten. Linn hingegen freute sich auf die neuen. Faillen jedoch lies sich nicht von Linns Optimismus anstecken. Sie zog sich immer mehr hinter eine unsichtbare Wand zurück. Auch die Einsätze als Reservepiloten häuften sich und setzten Faillen immer mehr unter Druck. Der große Vulkanausbruch kam als sie die Flottenkommandozentrale erreicht hatten. Sie waren am Abend zuvor angekommen und am nächsten Morgen kamen die Neuen an Bord. McBeth meinte, seine Macht im Lazarett demonstrieren zu müssen. >> Huch, was bin ich doch für ein Tollpatsch, das waren die Akten unserer Neuzugänge! Miss Robins, wären Sie so freundlich das bitte für mich aufzuheben?<< Doch Faillen rührte sich nicht, um die heruntergeworfenen Akten aufzusammeln. >> Miss Robins! Würden Sie da bitte nicht so dumm herumstehen?<< er hob gefährlich die Stimme und Linn sah ihre Freundin entgeistert an. Aus Faillens Augen sprach nur die abgrundtiefe Verachtung, die sie für diesen Mann empfand. Wortlos drehte sie sich um und nahm eines der Bücher aus dem Regal. Sie schlug eine Seite auf und reichte das Buch dem vor Wut schäumenden McBeth. >>Punkt Eins! Für Sie Dr. McBeth immer noch Dr. Robins! Vergessen Sie bitte nicht, dass sie nicht ranghöher sind, als Dr. Vermont und ich. Lesen sie! Weitere Fragen bitte an den Kommandanten.<< Faillens Worte waren so scharf, dass sie hätten einen Block Eritrium hätten schneiden können. Sie drehte sich auf dem Absatz um und verließ die Lazarettsektion. Das hatte gesessen. Das war nötig gewesen. So etwas musste sie sich als Leitende Ärztin nicht bieten lassen. Sie betrat den Haupthanger und lief zu ihrem Fighter. Geschickt wie ein Eichhörnchen erklomm sie die Tritthilfen und kletterte auf die Tragfläche. Dort blieb sie stundenlang liegen und dachte nach. Linn rannte währenddessen durch alle Sektionen und warf nur einen flüchtigen Blick in den Haupthanger. Am Fighter polierte Faillen nicht, also weiter. Nach einer Weile kam Flaggy in den Hangar und lehnte sich an ihren Fighter. Minuten herrschte Stillschweigen. Sie wusste, er hatte sie entdeckt, weigerte sich jedoch das Schweigen zu brechen. >> Gut gemacht Dr. Robins! Der Alte kocht vor Wut und hat die gesamte Sektion zusammengebrüllt, aber es war nötig. Hätten sie sich nicht dagegen gewehrt, hätte ich das für sie übernommen. Irgendwann ist mal Schluss mit Lustig. Lassen Sie sich von diesem Geltungssüchtigen nichts sagen.<< Flaggy verschwand wieder ohne sich einmal umzusehen. Faillen blieb allein zurück..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)