Seelentausch von Polarstern (Yami x Yugi - aber ob es auch bleibt...?) ================================================================================ Kapitel 3: Untreue ------------------ Ein lautes und protestvolles Gähnen hallte durch den Flur im erstem Stock der nur den zehnten Klassen der Domino Mittelschule allein gehörte. "Oh man Leute... bin ich vielleicht müde!" "Das sind wir alle Jonouchi! Aber wir tragen es nicht so elegant zur Schau wie du, sondern reißen uns zusammen" wies Anzu den Blonden der Gruppe, die beide vorne weg gingen, zurrecht. Ebenso trotteten an diesem Donnerstag Morgen Honda und Ryou hinter ihren beiden Freunden den Gang entlang zu ihrem Klassenraum. Doch Jonouchi schien im Gegensatz zu seiner Behauptung nun erst richtig wach zu werden und begann munter eine Diskussion: "Aber ihr habt sicher bis kurz vor 7 schlafen können! Euch hat Yugi ja nicht schon vorhin um 5 Uhr aus dem Bett geklingelt!" Bei den drei anderen zierten große Schweißtropfen die Stirn. Honda ging einen Schritt schneller und war schließlich mit Jonouchi auf gleicher Höhe, um Jonouchi auf die Schulter zu klopfen. "Ja Kumpel, dass hast du uns jetzt schon zum fünften mal erzählt, dass Yugi heute wohl nicht kommt, weil sein Yami krank ist." "Hondaaa! Das war das sechste mal, dass ich das höre!" ,wurde er direkt von Anzu angefaucht. "Ist ja gut... Aber dass ist dieser Yami ja auch selber schuld! Was rennt der auch in Sommerklamotten draußen rum? Wir haben in 2 Wochen Weihnachtsferien.. Ich hab ja schon immer gemerkt, dass Yugis zweite Persönlichkeit irgendwie etwas... komisch... ist" ,Jonouchi zuckte die Schultern. "Der hat wohl auch seinen Schlag weg.." ,zum erstenmal mischte sich Ryou in die Unterhaltung ein. Alle blieben stehen und sahen ihn fragend an, was diesen direkt nervös werden lies. "Na ich kenn mich mit Yamis ganz gut aus - hab doch auch einen. Das werdet ihr doch wohl kaum vergessen haben." Ein heftiges Kopfschütteln der Anwesenden war die Folge. "Die haben alle ihre Macken und sind irgendwie durchgeknallt. Aber das macht sie ja gerade so anziehend.." ,dem Weißhaarigem wurde bewusst was er gesagt hatte und sah leicht errötet zu Boden. Fügte daher schnell noch ein: "Aber wer nie erfahren hat, wie das ist eine zweite Persönlichkeit zu haben, wird das kaum verstehen." "Wo ist dein Yami im Moment eigentlich Ryou?" ,hakte Honda nach. "Er ist nach wie vor im Ring, aber den hab ich zu Hause gelassen. Der Geist und ich kommen in den letzten Monaten besser miteinander klar, er übernimmt meinen Körper nicht mehr einfach so wann er will, wir versuchen uns abzusprechen und miteinander auszukommen." Jonouchi wollte dazu irgendeinen Kommentar abgeben, doch Anzu stieß ihn an und gebot ihm ruhig zu sein. So traten sie in ihre Klasse ein. "Naaaa, wen haben wir denn da?" ,grinste Jonouchi, der direkt seinen besten Freund entdeckt hatte, der auf seinem Platz eher lag als saß. Yugi hatte die Beine unterm Tisch ausgestreckt und den Oberkörper nach hinten gelegt. Seine Arme lies er nach hinten, über die Stuhllehne hinüber baumeln. Den Kopf hatte er ebenso so weit in den Nacken gelegt wie es ging. Zuerst dachte Jonouchi er würde vor sich hin schlafen, doch schnell bemerkte er, dass Yugis Augen offen waren. Abwesend starrte dieser auf die interessante, eintönig weiße Decke des Klassenraums. Doch ein riesiges Lächeln lag dabei auf seinem Gesicht. "Sieh mal einer an, ein Tagträumer!" ,grinste Jonouchi breit und fuchtelte vor Yugis Gesicht hin und her. Als selbst das von Yugi ignoriert wurde packte der Blonde seinen besten Freund und schüttelte ihn durch. "JOU! Hast du mich erschreckt!" ,rief der Kleinere und hielt sich die Hand an sein Herz. "Du bist doch gekommen? Geht es Yami besser?" ,erkundigte sich Honda der zusammen mit den beiden anderen nun um den jungen Duellanten herumstanden. Yugi seufzte: "Nicht wirklich.. Er schläft jetzt endlich, nachdem es ihm die ganze Nacht so mies ging. Ich habe ihm gestern direkt gesagt dass er sich im T-Shirt draußen den Tod holt! Aber dieser komische Pharao musste ja stur bleiben... Nun hat er die dickste Erkältung." "Hast du nicht erzählt du würdest deshalb auch heute zu Hause bleiben weil du die Nacht keine Auge zugetan hast?" ,fragte Anzu verwundert. "Ja, eigentlich schon.. Aber als er dann heute Morgen endlich eingeschlafen war hab ich gedacht, dass er sich in Ruhe gesund schlafen soll.. Ich hab auch am Montag noch die letzte Klausur in Bio, da wollt ich die letzten Stunden vorher nicht fehlen" ,lächelte Yugi in die Runde. "Na dir scheint's ja bestens zu gehen Yugi, du läufst ja trotz dieser stressigen Nacht mit einem Riesensmile durch die Schule. Was ist denn bloß mit dir los, du bist auch so abwesend?" ,stellte Honda verständnislos fest. Der Angesprochene wurde leicht rosa um die Wangen. "Och.. also..." ,er begann schüchtern die Zeigefinger beider Hände zusammen zu stupsen, "Yami ist doch gestern wiedergekommen und da... deshalb freu ich mich so!" "Aaaaahja.. Und direkt macht dieser Pharao wieder Ärger.." ,murmelte Jonouchi. Endlich war er wieder zu Hause! Freudig kramte er den Haustürschlüssel aus seinem Rucksack und drehte ihn möglichst leise im Schloss. Auf Zehenspitzen schlich sich Yugi in den Flur, darauf achtend seinen schlafenden Seelenpartner nicht zu wecken. Als er vor seiner Zimmertür stand um nach Yami zu sehen, hörte er plötzlich dessen Stimme gedämpft durch die Tür schallen. Yugi erschrak.... hatte seine dunklere Hälfte etwa Besuch? In diesem Zustand..? Er wartete eine Weile ab und presste sein Ohr näher an die Holztür. Das war doch nur Yamis Stimme.. Yugi konzentrierte sich darauf, was sein Partner in dem Zimmer sprach: "... Ja, ist gut! Das werde ich!! Ich werde ganz sicher da sein. Dankeschön. Was? Ja, geht in Ordnung. Auf wiedersehen." Yugi wusste nicht, was er davon halten sollte. Sein anderes Ich hatte erst seit kurzer Zeit einen eigenen Körper und kannte damit außer ihren gemeinsamen Freunden so gut wie keinen. Vorsichtig betrat Yugi das Zimmer und schaute sich erstmal nach Yami um. Erschrocken über Yugis plötzliches Eintreten, wirbelte dieser herum und ließ das eben in der Hand gehaltene Telefon, schnell verschwinden. "Oh, Hallo Aibou! Ich..hab dich gar nicht kommen hören... Schon zurück?" "Ja...Aber sag mal, gehörst du nicht ins Bett? Und wer war das am Telefon?" Nervös schaute Yami zu seinem Aibou, der sich bereits neben ihm niedergelassen hatte und skeptisch zu ihm blickte. "Ach...nur...Honda..." Natürlich wusste Yugi, dass Yami log. Nie würde er so mit einem seiner Freunde reden, geschweige den Honda anrufen. Seufzend erhob er sich, würde es darauf beruhen lassen. Sicher würde sein Parter einen Grund dafür haben.... Die nächsten Tage ließ sich Yami, trotz seiner Erkältung, die keineswegs besser geworden war, nachmittags einfach nicht mehr blicken. Dies war bei ihm bereits zum Standart geworden, was Yugi immer mehr wunderte. Wieso blieb er nicht zuhause, wenn er doch noch krank war und sowieso bei jedem 3. Schritt umkippte? Was machte er überhaupt solange? Wortlos betrat Yugi das Haus seines Großvaters, als er diesen Nachmittag wieder zurück aus der Schule kam. Er wusste, dass Yami nicht hier sein würde und ließ sich deswegen schon automatisch an seinem Schreibtisch nieder und erledigte seine Aufgaben. Was er jetzt brauchte war Ablenkung. Nur nicht an Yami denken, war die Deviese. Sonst würde er wieder wie gestern, den ganzen Abend überlegen, was dieser wohl machte und ob er überhaupt noch zurückkam. Verbittert biss sich Yugi auf seine Unterlippe. Für einen kurzen Moment hatte er doch wirklich darüber nachgedacht, ob Yami ihn vielleicht... betrog. Schnell verdrängte Yugi den Gedanken wieder. Nie würde sein Yami ihn betrügen! Es hatte garantiert einen sehr wichtigen Grund! Sicher! Und heute würde er ihn gleich danach fragen....nur für den Fall. Gähnend schaute Yugi auf seine Uhr. "Was schon 10 Uhr?" Langsam trottete er ins Bad und putze sich schnell seine Zähne. Yami würde...sicher gleich kommen. Dann wartete er halt im Bett auf ihn und nicht im Wohnzimmer... Spät in der Nacht wurde die herrschende Stille durch das Geräusch eines Schlüssels gebrochen. So leise wie möglich, schlich sich die eingetretene Gestalt in das obere Stockwerk und öffnete vorsichtig die Tür zu einem Schlafzimmer. "Aibou? Bist du noch wach?" Flüsternd näherte sich Yami dem Bett von Yugi und setzte sich an den Rand. Ein Grummeln war von seinem Hikari zu hören, der sich auch gleich auf die Seite rollte. Freudig entledigte Yami sich seinem Gewand und kuschelte sich unter die Decke von seinem Aibou. Inzwischen war dieser aufgewacht und öffnete verschlafen seine Augen. Ein kurzer Blick auf seinen Wecker verriet ihm, dass es bereits nach ein Uhr war! Wo war Yami den bis jetzt? Was verdammt hatte er denn zu verstecken? "Entschuldige Yugi...hab ich dich geweckt?" "Ach,..nicht so schlimm." Tonlos setzte sich der Angesprochene in seinem Bett auf und schaute weiterhin starr auf den Wecker neben ihm. "Sag mal Yami,.. wo bist du die ganze Zeit? Dein Verschwinden geht jetzt schon über eine Woche und du bist noch nicht mal wieder richtig gesund...Was ist so wichtig, dass du sogar deine Gesundheit vernachlässigst??" Nun richtete sich auch Yami auf und versuchte Yugi nicht anzuschauen. Er konnte seinem Aibou nicht sagen, dass er... "Ach es ist nichts...ich treffe mich doch nur gerne mit unseren Freunden weiter nichts! Mach dir keine Sorgen Aibou! Ab morgen bin ich wieder früher da, ok?" Entsetzt drehte Yugi seinen Kopf Richtung Yami. "Was?? Du gehst schon wieder weg?? Wie lang soll das den noch gehen??? Ein Monat vielleicht?" "Nein, aber....Lass uns morgen darüber reden ja? Du hast doch sowieso frei.. Nicht jetzt, dafür bin ich zu müde." Grummelnd zog Yugi sich die ganze Decke über den Körper und rollte sich wieder auf die Seite. Das hieß dann wohl oder übel, dass Yami diese Nacht allein verbingen durfte... Am nächsten Morgen war Yugi es, der diesmal nicht da war. Er brauchte nach dem gestrigen Gespräch, eine Nachdenkpause und war somit nach draußen gegangen. Gerade kam er im Domino-Park an und sah zu einem Pärchen, das sich verliebt, Händchen- haltend anschaute und an ihm vorbei ging. Leise seufzte er. Wann war es das letzte Mal her, dass Yami und er solche Dinge taten? Bestimmt schon über eine Woche... Doch er konnte es sowieso nicht ändern...solange seine dunklere Hälfte sich von ihm fernhielt. Warum bloß?? Hatte er irgendwas getan oder gesagt? Er wusste es nicht.. er fühlte sich nur unheimlich gekränkt, scheinbar einen Teil von Yamis Vertrauen verloren zu haben, wenn er es denn jemals besaß? Es war Samstag Morgen... Ob Yami wenigstens Heute zu Hause war? Yugi fand, dass Yami doch wenigstens das Wochenende mit ihm verbringen sollte. Allmählich machte er sich wieder auf den Heimweg - was wäre wenn Yami sich schon große Sorgen machte, wo er bloß blieb? Er hatte keine Nachricht hinterlassen, war einfach abgehauen, während der Ältere noch erschöpft auf seiner Seite des Raumes schlief. Obwohl... Ja, Yami sollte sich Sorgen um ihn machen! So wie er selbst es schließlich auch um ihn tat, da er einfach sang und klanglos verschwand. Yugi stieg die Treppen zu seiner Wohnung hoch, nur um 5 Minuten später festzustellen, dass der Erdboden seinen Partner erneut verschlungen hatte. Welche Enttäuschung... Eine kalte Leere machte sich in seinem Herzen breit. ,Yami hatte doch versprochen, er sei heute Morgen hier... Ich hatte nicht wirklich dran geglaubt... Aber ich habe es doch so gehofft!' ,mit diesem Gedanken schmiss sich Yugi aufs Bett und letztendlich, nach einer Woche Zurückhaltung, gewannen die Tränen die Oberhand. Er drückte sein Gesicht fest ins Kopfkissen und weinte bitterlich seinen Schmerz und die Enttäuschung in den Stoff. Nach einer Weile versiegten die Tränen, Yugi lag einfach still da. Das Kissen unter ihm war nass und unangenehm kalt, doch es störte ihn nicht, es war ihm egal, wie so vieles anderes gerade. Nur eins war ihm wichtig: Was er falsch gemacht haben musste, dass Yami sich plötzlich so von ihm abgewendet hatte. Angefangen an dem Tag direkt nachdem er seinen Koibito vom Flughafen aus Ägypten abgeholt hatte... Wie glücklich war er gewesen, ihn wieder in den Armen halten zu können! Ihn wieder zu spüren.. Yugi lachte ironisch, genau das war dann auch ausgeartet... Er spürte, wie erneute Tränen aus seinen Augenwinkeln ausbrechen wollten. ,Ich brauche Ablenkung! Irgendwas... Wenn ich jetzt noch weiter an Yami denke, wird alles schlimmer..' ,er seufzte heftig auf und sah sich kurz im Zimmer um. Dabei traf sein Blick auf die Sphinx auf der Fensterbank, die er doch von besagter Person geschenkt bekommen hatte... Yugi war kurz davor, aufzustehen, und diese mit all seinem Frust gegen die Wand zu klatschen. Sollte seine dunklere Hälfte doch sehen, was Yugi noch von ihm hielt, wenn er ihn so fallen lies!! Der Junge stand auf, trat einen Schritt nach vorne.... Schüttelte dann jedoch energisch den Kopf und wand seinen Blick von der Statue ab. Griff stattdessen zur Fernbedienung und versuchte Ablenkung im TV-Programm zu finden. Dabei merkte er nicht, wie es auf 13.30 Uhr zuging. Erst als die Klinke runtergedrückt wurde und die Tür aufschwang, schreckte er aus seiner Zwangsablenkung hoch. Starr beobachtete Yugi, wie sein Zimmerpartner fröhlich grüßte und zu seiner Seite des Raumes hinüber ging. Der Kleinere brachte vor Erstaunen, Angst und Verwirrung kein Wort über seine Lippen. Dies schien Yami wiederum zu stören.. "Tut mir leid Aibou.. Ich weiß, ich hatte versprochen heute morgen da zu sein.. Doch ich musste noch schnell etwas erledigen! Aber für den Rest des Tages bin ich hier, ehrlich." Yugi dachte nach - sollte er ihm glauben? "Wie wärs Yu-chan.. Unternehmen wir mal wieder was zusammen? Nur wir beide! Das habe ich die letzte Woche über so vermisst..." "Meinst du das ernst..?" ,der Angesprochene merkte, wie sich der Schmerz aus seinem Bewusstsein verzog. Yami war für ihn da, das zählte im Moment als einziges. "Ja natürlich!! Wohin möchtest du, Aibou?" "Uhhm.. ins Kino..? Ich möchte gern in "Troja" gehen!" Yami zog eine Augenbraue hoch: "Dich interessiert griechische Mythologie?" "Ja.. irgendwie schon - auch wenn ich lieber eine alt-ägyptische Sage gesehen hätte!" ,Yugi grinste seine dunklere Hälfte an. "Ja gut, komm Yu-chan, gehen wir. Und von den ägyptischen Sagen kann ich dir unterwegs gern eine erzählen.." ,er drückte Yugi einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und die Zwei verließen das Haus. Um Yami eine Freude zu machen - und damit er nicht wieder weglief, wie Yugi befürchtete, bezahlte der Kleinere der beiden den Eintritt für sie. Sie suchten sich einen Platz in der letzten Reihe und Yami erzählte bis zum Filmbeginn weiter über das, was er noch von früher wusste. Überraschender Weise, war es der Ältere, der sich nach den ersten 10 Minuten unheimlich vom Film hatte fesseln lassen und seine Augen kaum von der Leinwand nehmen konnte. Yugi dagegen hatte sich wahrlich mehr von dem Abenteuer Film versprochen. Beiläufig beobachtete er das Geschehen vor sich, kuschelte er sich doch viel lieber an seinen Geliebten. All die Enttäuschung der letzten Tage war plötzlich vergessen.. diese Wärme und Körpernähe tat soo gut... Als Yami dann dazu noch seinen Arm anhob und um Yugis Schultern legte, begann, ihn auf der anderen Seite leicht am Hals zu kraulen, hätte der Jüngere am liebsten vor Wohlergehen wie ein kleiner Kater geschnurrt. Noch ein Stückchen fester kuschelte er sich an seinen Partner, schnupperte an ihm und genoss seinen bekannten Körpergeruch und...... Parfüm....? Damenparfüm?? Wie vom Blitz getroffen zuckte Yugi zusammen, sofort verkrampfte sich sein Magen und ihm wurde unheimlich schlecht.... Der Boden öffnete sich regelrecht und verschlang ihn... einfach weg.. Ja, das Wünschte er sich. Leicht zitternd lies er von Yami ab. D-das konnte doch alles nicht wahr sein!! Yami roch nicht nach Frauenparüm, unmöglich!! Wieso sollte er..? Und wieso hatte er es nicht vorher schon gemerkt... Yugi musste erst einmal seine Gedanken ordnen und dabei dafür sorgen, dass sein Sitznachbar nicht mitbekam, was ihn plötzlich für Gefühle durchfluteten. Yugi tat so, als wäre auch er plötzlich unheimlich am Film interessiert und wandte sich von Yami ab. Da sich gerade sowieso das Finale zutrug, achtete Yami nicht groß auf die plötzliche Reaktion seines Aibous. Für ihn war klar, dass Yugi an der Finalschlacht interessiert war und sprach ihn nicht weiter darauf an. Erst als die Endmusik ertönte und die Kilometerlange Schrift der Mitwirkenden anlief, streckte sich Yami genüsslich in seinem Sessel. "Na, wie hat es dir gefallen, Yu-chan?" "G-gut... schön.." ,stotterte dieser und hatte während des letzten Filmteils fieberhaft überlegt und einen Entschluss gefasst. Er würde Yami stellen! Schweigend liefen beide nebeneinander her, traten schließlich wieder hinaus ins Freie. So unauffällig wie möglich schlug Yugi direkt den Weg zu einem Spielplatz in der Nähe ein, von dem er wusste, dass hier fast nie Kinder spielten. "Wo willst du hin Aibou?? Du läufst in die falsche Richtung!" ,machte Yami ihn klar und versuchte Yugi umzudrehen. Stattdessen packte dieser mit seiner eigenen, vor Panik eiskalten Hand nach Yamis. Dieser wollte seine reflexartig wegziehen, doch sein Seelenpartner hielt ihn fest umklammert und zog ihn auf das Spielgelände. Setzte sich dann kurzerhand auf eine der alten Schaukeln. Verwirrt bliebt Yami neben ihm stehen. "Ya...mi.." ,begann Yugi extra, machte eine kleine Pause. Sein Herz pochte schmerzlich gegen seine Rippen... er wollte die Wahrheit nicht wissen... nein... Andererseits... er hatte die ganze Zeit im Kino über alles nachgedacht - und sich dafür entschieden. "Mit welcher Frau... triffst du dich.. ständig..?" Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. Yugi wagte es nicht, seinen Partner anzusehen, starrte auf den Boden vor sich. So konnte er allerdings Yamis Schuhe weiter rechts erkennen. Schmerzhaftes Schweigen herrschte. Yugi beobachtete Yamis linke Fußspitze, wie sie scheinbar wütend eine Ladung Sand wegkickte. "Aber... Aibou... Bitte, was denkst du von mir??!" ,kam es endlich. "Sei endlich ehrlich zu mir, Yami! Ich habe es gerade im Kino gemerkt... An dir haftet Damenparfüm.. Also.. .." "A-aa-Aber Aibou!!! Du interpretierst da etwas rein!! Ich habe dir doch schon mal gesagt, ich treffe mich bloß mit unseren Freunden! Ich.." Er hob den Stoff seiner Jacke ein Stück an und beugte sich zudem hinunter, als überprüfe er ob Yugi mit dem Geruch Recht habe... "Das ist Mais neues Parfüm! Jonouchi hatte mich heute Mittag angerufen.. Ich war bei ihm! Shizuka und Mai waren auch da - von ihnen kommt das in meinen Klamotten!!" Mit einem Blick, den Yugi nicht einordnen konnte, sah Yami seinen kleinen Aibou durch dringlich an. "Bitte, du musst mir glauben! Ich würde dich doch niemals anlügen, Yu-chan!!" Der Ältere stand mit zwei großen Schritten an Yugis Seite, kniete sich zu seinem Partner, der immer noch ohne einmal aufgesehen zu haben, auf der Schaukel saß. "Komm schon.. Yugi... Du kennst mich doch, hm?" ,Yami dämpfte seine Stimme, strich vorsichtig mit seinem Zeigefinger über Yugis Wangen. "Lass uns Heim gehen, ja? Wir haben doch noch den ganzen Abend für uns..." Yugi nickte leicht, folgte Yami schließlich, doch ohne wirklich überzeugt zu sein. Sein Herz war verdammt zerrissen!! Alles schien so eindeutig.. Sein dauerndes, langes Verschwinden, das Parfüm... Doch hatte ihn sein Partner jemals belogen? Ihn jemals hintergangen? Nein... wie konnte er also annehmen, dass Yami ihn..? Doch was er ihm da erzählte klang wie eine verdammt billige Ausrede!! Freundestreffen.. wieso durfte er, Yugi, als ebenso Freund da nicht dabei sein..? Es war zum verzweifeln... Diese innere Zerrissenheit... fraß ihn auf... Konnte er Yami denn noch vertrauen? Nach alle dem, was bis jetzt passiert war? Verdammt, er roch nach Damenparfüm!! Sagte das den nicht alles? In Gedanken versunken, kam Yugi schließlich mit Yami an seiner Wohnungs an, wo dieser schweigend die Tür öffnete. Eine angespannte Stille herrschte, die der Ältere der beiden, wenn auch ungern nach einiger Zeit brach. "Also wenn du mich fragst, ich hab Hunger... Du nicht auch?" Fragend und mit dem kleinen Versuch, seinen Aibou wieder zum lächeln zu bringen blickte er ihn an, wartete auf eine Reaktion. Doch Yugi hatte seine Frage kaum realisiert, war zu sehr in Gedanken. In ihm stiegen Tränen auf. Es war alles so eindeutig... Er konnte sich nicht irren. Das, vor dem Yugi sich so sehr wünschte das es nie passieren würde, war eingetreten... Sein Pharao betrog ihn. Mit einer Frau... Verdammt, warum war das Leben so ungerecht? Konnte es manchmal nicht einfach leichter sein? Stumme Tränen rannten Yugi über die Wangen, er konnte sie nicht zurückhalten. Was war passiert, dass Yami sich so von ihm abwendete? Was hatte er falsch gemacht? Durch das leises Schluchzen, welches nun aus dem Wohnzimmer kam, rannte Yami aus der Küche und schaute sich besorgt nach seinem Aibou um, der zusammengekauert auf dem Sofa saß. "Aibou??" Sofort lief er zu Yugi hin und zog ihn an sich. "Hey...Yugi..Was ist denn los?" Doch anstatt einer Antwort, wurde Yami unsanft von ihm weggestoßen und blieb dann überrascht neben dem Jüngeren sitzen. Schnell stand Yugi auf und wischte sich energisch die Tränen aus dem Gesicht. Jetzt brauchte er sicher nicht auch noch Yamis Aufmunterungsversuche... es schmerzte alles sowieso schon genug... Konnte er ihn da nicht einfach in Ruhe lassen? Er brauchte Zeit...verdammt viel Zeit, um zu verarbeiten, was er da gerade herausgefunden hatte und wie es nun weitergehen sollte. ,Einfach verschwinden?'war sein erster Gedanke. So weiterzuleben war schließlich das Letzte, was er tun wollte, denn mit jedem weiteren Tag ohne Yami wurde sein Schmerz nur noch größer. Erinnerte ihn an eine Tatsache. Doch löste das das Problem von ihnen? Nein. Weglaufen war nicht die Lösung dafür, auch wenn es einfach und unkompliziert schien. Auch wenn es zu verlockend war... Nur aus dem Leben des Anderen zu verschwinden und dann alleine zurechtzukommen. Schließlich würde auch dieses Erlebnis irgendwann nicht mehr so an ihm nagen... Trotzdem. Konnte er Yami soetwas antun? Einfach verschwinden? Wieder kam er schmerzlich zu dem selben Schluss. Nein. Auch wenn Yami ihm das alles angetan hatte... Yugi liebte ihn noch immer. Eine Tatsache, die er nicht bestreiten konnte, nicht verleugnen. Wahrscheinlich allein aus diesem Grund, war Yugi nicht schon längst abgehauen. Hatte Yami einfach nur vergessen wollen. Doch anscheinend war es umgekehrt nicht so. Seine Liebe zu diesem Menschen blieb unerwiedert, wurde missbraucht. Schmerzlich krampfte sich alles in Yugi zusammen. Hatte Yami ihn den von Anfang an nur belogen? Konnte er sicher sein, dass alles was er ihm je gesagt hatte, richtig war? Seine Fragen blieben unbeantwortet. Niemand konnte Yugi auf das alles eine Antwort geben, ... außer Yami... Und diesen interessierte es wahrscheinlich ziemlich wenig, ob er nun am Verzweifeln war, oder nicht. Langsam entfernte er sich aus dem Wohnzimmer, was sein Zittern jedoch nur noch stärker zum Vorschein brachte. In Yugi war ein Sturm losgegangen. Trauer, Wut und Verzweiflung mischten sich zusammen und ließen ihn nur noch zusammenzucken, wenn Yami ihn auf etwas ansprach, ihn gar berührte. Dieser war ebenfalls aufgestanden und verfolgte Yugi mit einem schmerzlichen Blick in den Augen. Hatte seine Hände von hinten um ihn geschlungen, als dieser stehen blieb und etwas sagen wollte. Warum war alles bloß so kompliziert? Er wollte das alles doch gar nicht so! "Bitte Yami...Lass mich in Ruhe. Ich will allein sein.." "Aber.. Yugi...." Doch schon löste sich sein Aibou aus der Umarmung und verließ den Gang Richtung Badezimmer. Auf die Unterlippe beissend, schaute Yami ihm nach, machte dann aber kehrt und schlich zurück in die Küche. Der Hunger war ihm restlos vergangen... Schnell drehte Yugi die Dusche heiß auf und stellte sich fröstelnd darrunter. Warum machte Yami sich denn nun Sorgen um ihn? Sollte er doch wieder zu unseren Freunden gehen, wie er es nannte! Merkte er nicht, dass er ihn damit bloß noch mehr traf? Energisch wischte er sich wieder ein paar hervorgetretene Tränen aus dem Gesicht. Weinen hatte keinen Sinn. Das löste sein Problem auch nicht... Aber konnte es denn überhaupt noch gelöst werden?? War nicht schon jeder Funken Hoffnung erloschen? Yami würde ja doch nicht wieder zurückkommen...zu ihm. Warum sonst sollte er jeden Tag verdammt lange wegbleiben und nach Damenparfüm riechen? Quälend lange suchte Yugi nach so einer Antwort, doch er fand keine. Innerlich wusste er, dass es sowieso keinen Sinn hatte... Zehn Minuten später, stieg Yugi aus der Dusche, wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und verlies das Bad Richtung Schlafzimmer. Schnell schlüpfte er in seinen Pyjama und drehte den Fernseher auf, nur um sich etwas abzulenken. Vielleicht brachte das ihn ja auf andere Gedanken... Währenddessen war Yami im Wohnzimmer wieder in eines seiner Telefonate vertieft. Nervös und leicht gereizt tippte er mit seiner rechten Hand an der Sessellehne herum. "Was heißt ich darf nicht? Ich kann kommen und gehen wann ich will! Schließlich....Was? Nein...warum?" Kurz stockte Yami. "A-a-aha,.......NEIN!! Danke!...Auf Wiederhören." Wütend schmiss er den Hörer auf die Gabel und lehnte sich haareraufend nach hinten. "So ein Mist...." In was hatte er sich da bloß hineingeritten? Verschlafen wachte Yugi an diesem Samstagmorgen auf.. Nun waren schon zwei Wochen vergangen, ohne das Yami auch nur irgendetwas geändert hatte. In der Zeit war Yugi ihm so gut es eben ging, aus dem Weg gegangen und hatte selbst Blickkontakt vermieden. Doch er spürte Yamis bohrenden Blick immer wieder, der krampfhaft versuchte mit ihm ein Gespräch anzufangen, wenn er einmal da war. Es ließ sich nicht vermeiden, doch es schmerzte Yugi jedesmal, wenn er mit ihm reden musste etwas mehr. Noch länger würde er das alles wahrscheinlich eh nicht mehr aushalten...Doch was konnte er den tun? Jeden Tag stellte er sich diese Frage, doch auf die Antwort konnte er verzichten. Yugi kannte sie, aber trotzdem hatte er Angst davor. Angst davor.. alleine zu sein. Ja, es wäre besser Schluss zu machen..., aber wie sollte er so etwas über die Lippen bringen? Verdammt, er schaffte es doch nicht einmal Yami länger als fünf Minuten anzustarren, ohne gleich wieder in Tränen auszubrechen! Es war wirklich zum verzweifeln... Aber warum sollte er eigentlich nicht vor Yami weinen? Soll er doch sehen, wie weh er ihm tat! Schließlich brachte es Yugi doch auch nichts, wenn er sich krampfhaft zusammenriss und nicht weinte. Es änderte absolut nichts. * Es war Mittwoch Abend, Yugi saß im Wohnzimmer mit angewinkelten Beinen und leicht verkrampft auf dem großem, kuscheligem Sessel. Die Arme und die Beine geschlungen starrte er auf den Fernseher, auf dessen Schirm gerade irgend ein Krimi lief, der sogar gerade aufgeklärt wurde. Doch den Jungen interessierte wenig, wer nun letztendlich der Täter war, da er eh die vorausgegangene Handlung nicht mit verfolgt hatte. Yugis Gedanken kreisten um das Vorhaben für heute Abend. So oft hatte er alles genau durchdacht, überlegt und geplant. Er würde Yami hier abfangen, er würde sogar die ganze Nacht hier sitzen, bis er endlich auftauchen würde. Und dann würde er Yami den Gefallen tun... ihn befreien - einen Schlussstrich unter ihre Beziehung ziehen. Es wäre ganz einfach... nur wenige Worte.. Statt des Krimis, von dem Mittlerweile sowieso nur noch die Endmusik lief, sah Yugi vor seinem Auge die Szenen, in denen er doch so glücklich mit Yami war.. fast 4 Monate war er jetzt schon mit dem ehemaligem Pharao zusammen... Aber was erwartete man auch schon von so einem antikem Herrscher? Yami wusste nicht viel über seine Vergangenheit.., aber es war klar, dass er damals sicher viele Frauen gehabt haben musste. Wieso sollte er sich da auch heutzutage nur mit einem begnügen, wo er es doch so anders gewohnt war? Yugi schluchzte auf, zu den bisherigen Tränen gesellten sich weitere - was hatte es ihm dieser arrogante Pharao so angetan!! Er verstand eh nicht, wie Yugi sich jetzt fühlte! Obwohl arrogant..? Passte das wirklich..? Bei seinem Yami..? Yugi schrak auf, als plötzlich die Tür vom Laden unten ins Schloss fiel. Es war zwar besonders leise, der Heimkommende schien darauf achten zu wollen, ja niemanden zu wecken, doch er ahnte nicht, dass sein Aibou auf ihn wartete. Umso erschrockener war er, als dieser plötzlich vor ihm im Flur stand und Yami in der Dunkelheit, um ihren Großvater nicht zu wecken, fast in ihn hineingelaufen wär. Ein überraschtes "Yu-chan" kam im Flüsterton über seine Lippen. Er legte seine Hände auf Yugis schmale Schultern, ohne zu wissen welche Last sie gerade trugen und drückte ihn an sich. Der Kleinere zuckte zusammen, war völlig überrascht von dieser Situation - normal wenn sein Partner nach Hause kam schenkte er Yugi nicht gerade viel Beachtung. Doch es war zu spät... Yami konnte nicht mit einer einfachen Umarmung gut machen, dass er ihn wochenlang betrog... Yugi unterdrückte mit aller Kraft einen heftigen Schluchzer und schluckte schnell die neuen Tränen. "Yami, ich.." ,begann er, schnell atmend vor Angst und Schmerz. "Scchhh... Warte, sag nichts, Hikari..." Yugis Augen weiteten sich, wie lange war es her, dass Yami ihn so genannt hatte? Und als die Hände des Älteren sich von den schmalen Schultern lösten, nach hinten glitten und sich ihren Weg unter Yugis Pyjama über seinen nackten Rücken bahnten, konnte der Jüngere nicht anders, als wie angewurzelt da zu stehen... Die Bahnen die Yamis Hände auf seiner Haut zogen zu genießen... Automatisch wurde seine Atmung wieder ruhiger, die Angst verflog. Yami hatte schon immer diese beruhigende Wirkung auf ihn gehabt. Diesen Zauber... Yugis Innere war aufgewühlt, er hatte sich so fest vorgenommen, es endlich zu beenden! Und doch... er konnte nicht.. alles in seinem Körper weigerte sich in diesem Moment gegen diese Worte.. Scharf zog er die Luft ein, als er Yamis warme Zunge an seinem Hals spürte. Seine komplette Gefühlswelt stand Kopf... Yami derweil drückte Yugi fester an sich, wanderte mit der Zunge hoch und knabberte schließlich leicht an Yugis Ohrläppchen. Der Jüngere zitterte leicht, was war nun falsch und was richtig..? Bald darauf wanderten Yamis Hände vom Rücken über die Seiten, bis hin zu Yugis Brust. Trotz all dem was vorgefallen war, verursachte sein Gegenüber noch das selbe Kribbeln und Brennen bei ihm wie früher... Kein Wunder... er liebte ihn ja noch... über alles... Ein leises Keuchen entkam Yugi - wie lange hatte er auf diese Art von Körperkontakt verzichten müssen? - und als Yami mit seinen Fingern intensiv die Knospen des Jüngeren reizte, blieb ihm gar nichts anderes mehr übrig, als verlangend nach den Lippen seiner dunkleren Hälfte zu schnappen. Dieser erwiderte den Kuss leidenschaftlich, endlich hatte er Yugi dort, wo er ihn hinhaben wollte. Zärtlich schob er seine Zunge vor, forderte Yugis zum innigem Spiel auf. Währenddessen nestelten seine Finger schon an Yugis Hosenbund seines Pyjamas. Völlig überrascht drückte Yugi Yami zurück, befreite sich aus dessen Umarmung. Nun war das Chaos im Jüngeren perfekt. Im Halbdunklen sah der Hikari die Augen seines Yamis wie zwei Amethyste blitzen. "W-wieso... Warum? Was tust du..? Das geht mir zu schnell.. Ich.." "Aibou... Meinst du nicht, ich vermisse das zwischen uns nicht auch..? Es tut mir leid... Ich hatte wenig Zeit für uns... unsere Beziehung hat gelitten.. Aber ich will es wieder gut machen... ehrlich... ich sehne mich auch nach der Liebe zu dir.." Vorsichtig trat er einige Schritte durch den Gang auf Yugi zu. "Komm schon Hikari... ich hab dich doch so vermisst..." ,flüstert er leicht erotisch. Der Körper des Angesprochenem überzog eine Gänsehaut bei diesen Worten. Yami hatte Recht... Er hatte Liebesentzug... schrecklichen, schmerzhaften. Sein Verstand verbot es ihm, doch sein Herz fühlte sich erneut zu seinem Partner hingezogen... Wenigstens eine kurze Zeit noch einmal glücklich sein... So lies Yugi es geschehen, dass der ehemalige Pharao seine Lippen erneut stürmisch auf Yugis legte. Zaghaft erwiderte er den Kuss, strich mit seiner linken, vor Aufregung eiskalten Hand über Yamis Wange. Ja, er liebte ihn... und wie... er wollte bei ihm sein... ganz nah... Ohne sich zu wehren lies er es zu, dass sein Yami ihn sachte auf den Arm hob und in ihr gemeinsames Zimmer trug. Wie benebelt war Yugis Wahrnehmung, als er schließlich von seinem Partner auf dessen Bett gelegt wurde. Sein Herz wehrte sich nicht gegen die Zähne, die langsam die Knöpfe seines Pyjamas öffneten. Genießerisch schloss er die Augen, lies den Anderen machen. Ein erstickter Seufzer entkam ihm, als Yamis Hand plötzlich über seinen Schritt fuhr.... * Yugis Wimpern zuckten leicht, bevor er sie endgültig aufschlug. Verwirrt blickte er sich um, dies war nicht sein Bett? Schlagartig fiel ihm alles wieder ein... die letzte Nacht.. Alles schien wieder heile zu sein.. Es hatte so gut getan.. Allerdings spürte er, wie er begann unter der Decke zu frieren. Hastig viel sein Blick neben ihn - er lag allein. Unbekleidet, wie Gott ihn schuf. "Yami...?" ,wimmerte er leise. Und mit einem Schlag, war sie wieder da... All die Trauer, der Schmerz... Das Gefühl von Innen aufgefressen zu werden. Yugi wusste, er musste nicht nach ihm suchen - er war mal wieder abgehauen. Einfach so... Skrupellos... Es kamen aber wieder erwartend keine Tränen... Die hatte er wohl in letzter Zeit schon verweint. Konnte ein Mensch überhaupt einen unendlichen Vorrat an Tränen haben..? Kurz rieb er sich seinen Po... die einzige Stelle die schmerzen sollte, schmerzte nicht. Er war immerhin ausgenutzt worden.. Er war wiedererwartend einer unter mehreren gewesen.. Er hatte sich von Yami überreden lassen... hatte er ihn damit nicht irgendwie vergewaltigt? Nein, er hatte es in dem Moment gewollt... Yami war so sanft gewesen.. Es hatte nicht weh getan.. nicht seinem Körper. Dafür aber jetzt unendlich seiner Seele. Er war eine Puppe für Yami.. er warf ihn ständig unbeachtet in die Ecke.. holte ihn hervor, wenn er mal im wahrsten Sinne des Wortes Lust hatte! Yugi fand, er hatte sich von Yami um den Finger wickeln lassen. Quälend stand er auf, zog sich etwas über und knabberte schließlich lustlos an einer trockenen Scheibe Toast. Nicht mal einen Zettel oder sonst irgend eine Nachricht wegen gestern hatte der ehemalige Pharao hinterlassen... Es war eh alles aus... Und es war noch nicht zu spät... Das was er Yami gestern hatte sagen wollen, würde er also heute in die Tat umsetzten. Ob ein paar Stunden mehr oder weniger... Das Ziel war das gleiche... Der einzige Unterschied - dass Yugi so für einen kurzen Moment noch mal glücklich sein durfte.. Bestürzt vergrub er seine Hände in dem dichten Haar. Alles tat so weh... Jede Faser in seinem Körper schrie nach Yami! Wollte ihn wieder zurück... Aber es war unmöglich. Der Pharao hatte sich bereits zu sehr aus dem Herzen von ihm entfernt. Hatte einen glühenden Schmerz hinterlassen, der gestern somit um einiges gewachsen war. Aber hatte er nicht selber schuld? Ja natürlich..es war doch auch für einen kurzen Moment so als gäbe es all die Probleme nicht, die nun wieder nach der Reihe empor gekrochen kamen. Es war zwecklos und schier unmöglich, dass alles wieder so wie früher werden konnte. Hoffnung war bereits vollkommen begraben worden. Jetzt fehlte nur noch der letzte Schritt...der Yami wahrscheinlich eine Sorge weniger brachte. Verzweifelt stand Yugi auf, rannte unruhig in der Küche herum. Es war Donnerstag und er wusste, dass Yami heute früher heim kommen würde, als sonst. Die Tränen, die er glaubte schon längst verloren zu haben, kamen wieder und mischten erneut Trauer in seine Augen. Ja, heute würde er es Yami beibringen! Und diesmal lies er sich nicht von ihm um den Finger wickeln. Auch er konnte stark sein.....zumindest für eine bestimmte Zeit. Und jetzt musste er es. Es gab keinen anderen Ausweg, keine Lösung. Es war für beide das Beste. Niemand würde noch weiter unnötig leiden... Den ganzen Tag kreisten Yugis Gedanken um die schwere Erklärung, die er Yami geben musste, um alles zu beenden. Er fand nicht die richtigen Worte dafür, hatte es sogar versucht aufzuschreiben, doch dies half ebenfalls ziemlich wenig. Verkrümmt saß er auf seinem Schreibtisch, blickte unaufhörlich auf das Bett von Yami, konnte das Geschehene von gestern einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Jede einzelne Bewegung von Yami hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt. Er konnte nicht aufhören daran zu denken. Zitternd löste er sich langsam aus der Starre und versuchte sich auf die Aufgabe vor ihm zu konzentrieren. Geschichte war aber auch ein langweiliges Fach. Um sich etwas abzulenken, blätterte er sein Buch etwas durch, als er plötzlich an einer bestimmten Seite stoppte. Sofort sammelten sich in seinen aufgerissenen Augen wieder Tränen. ,Ägypten und seine Geschichte oder: die Pharaonenzeit' Alles in Yugi wurde wieder aufgewühlt, schrie förmlich seinen Schmerz heraus. Doch er blieb auf dieser Seite, las sich alles genau durch. Langsam wurden seine Tränen weniger und er konzentrierte sich mehr auf den Text ihn seinem Geschichtsbuch, als auf den stechenden Schmerzen in seiner Brust oder die Uhr deren Zeiger langsam auf acht Uhr zugingen. Vorsichtig wurde die Tür geöffnet und ein klitsch nasser Yami trat fröstelnd in die warme Wohnung ein. Was musste es auch gerade heute Abend zu regnen beginnen und so verdammt kalt werden? Doch sein Aibou würde ihn sicher wieder aufwärmen! Grinsend zog sich der Ältere seine Schuhe aus und lief hinauf in den oberen Stock, machte leise die Tür zu ihrem Schlafzimmer auf. Müde klappte Yugi sein Buch zu und gähnte ausgiebig. Jetzt hatte er sich doch tatsächlich in die Geschichte über Ägypten verschaut. Schnell schaute er auf den Wecker neben ihm, der verriet, dass Yami sich wieder einmal verspäten würde. Es war breits etwas nach Acht und normalerweise kam er doch immer pünktlich. Das bedeutete, dass Yami bestimmt wieder erst um 9, ja vielleicht sogar erst um 10 von seiner Verabredung zurückkommen würde... Seufzend verstaute er das Buch in seiner Schultasche. ,Naja was solls... ich kann solange auf ihn warten, wie es nötig ist..' Doch gerade als er sich aufsetzen wollte, schlugen sich zwei Arme von hinten um ihn und er spürte einen warmen Hauch auf seinem Nacken. Sofort weiteten sich seine Augen und durch seinen ganzer Körper ging ein Kribbeln. "Hallo Aibou... Ich bin wieder da," flüsterte der Größere der beiden sanft in sein Ohr. In Yugi versteifte sich alles und er wurde noch um einen Schritt unsicherer, als er Yami an seinem Ohr knabbern spürte. Diesmal würde er es nicht zulassen.....Nein, diesmal war er keine Puppe!! Ruckartig sprang Yugi auf und stellte sich leicht keuchend vor den Älteren. "Lass das!" Ein gefährlicher Unterton schwang in seiner Stimme mit, der Yami einen verwirrten Blick einbrachte. Was war denn jetzt los? "Was hast du, Yu-chan?? Ist was nicht in Ordnung?" Wieder kam Yami Yugi näher, was diesen jedoch nur noch weiter nach hinten trieb. Er wollte diesen Abstand beibehalten. Er war gut so. "Ja, es ist etwas nicht in Ordnung...Nämlich, dass ich nicht mehr will, Yami ...Ich hab es satt, von dir benutzt zu werden..." Schnell lies er seinen Kopf sinken, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. "Glaubst du den wirklich ich bin dumm? Vielleicht naiv....aber nicht dumm." Leicht wütend ballte er seine Hand zu einer Faust. "Ich...ich will das alles nicht mehr..... Dein ständiges Verschwinden, der Geruch nach Damenparfüm auf deinem Gewand und deine... deine Versuche mir gegenüber. Alles ist so offensichtlich... Ich gebe zu, für einen Moment habe ich gestern doch tatsächlich geglaubt, dass alles wieder wie früher werden könnte. Dass alles wieder okay sei... Aber ich habe mich geirrt. Auch dieses Mal bin ich alleine in meinem...nein, deinem Bett aufgewacht. Es hat sich nichts geändert...dein Gewand riecht wahrscheinlich wieder wie jedes Mal nach diesem speziellen Geruch und auch deine fehlende Anwesenheit hier lässt alles klar werden." Zitternd richtete Yugi nun sein inzwischen verweintes Gesicht gegen Yamis. "Ja, Yami...du betrügst mich.. mit einer Frau. Und obwohl ich dich eigentlich deswegen mehr als alles Andere hassen sollte.. tue ich es nicht. Die Verzweiflung in mir ist einfach größer. Sie besiegt sogar meine Wut auf dich. Ich komme mir ausgenutzt vor...von dem Menschen, denn ich trotz allem am meisten liebe...." ~~~~~~*~~~~~~ In The End (by Linkin Park) It starts with one thing I don't know why It doesn't even matter how hard you try keep that in mind I designed this rhyme To explain in due time All I know Time is a valuable thing Watch it fly by as the pendulum swings Watch it count down to the end of the day The clock ticks life away It's so unreal Didn't look out below Watch the time go right out the window Trying to hold on, but didn't even know Wasted it all just to watch you go I kept everything inside and even though I tried, it all fell apart What it meant to me will eventually be a memory of a time when I tried so hard And got so far But in the end It doesn't even matter I had to fall To lose it all But in the end It doesn't even matter One thing, I don't know why It doesn't even matter how hard you try keep that in mind I designed this rhyme, to explain in due time I tried so hard In spite of the way you were mocking me Acting like I was part of your property Remembering all the times you fought with me I'm surprised it got so far Things aren't the way they were before You wouldn't even recognize me anymore Not that you knew me back then But it all comes back to me in the end You kept everything inside and even though I tried, it all fell apart What it meant to me will eventually be a memory of a time when I I've put my trust in you Pushed as far as I can go And for all this There's only one thing you should know... ~~~~~~*~~~~~~ Schnell schluckte Yugi. Dies war alles einfach zu schwer in Worte zu fassen. Doch er hatte es angefangen.. er würde es nun zuende bringen. "Aber das tut nichts mehr zur Sache.. Yami... ich mache es uns beiden leichter...Du musst dich ab heute nicht mehr verstecken. Ich will es beenden. Alles. Dadurch tue ich dir den Gefallen, denn du dich anscheinend die ganzen Wochen über nicht hast aussprechen können... Ich beende unsere Beziehung. Du musst dich nun nicht mehr mir gegenüber zu etwas verpflichtet fühlen.. Geh wieder...wo auch immer sie auf dich wartet...Ich will dich hier bitte nicht mehr sehen..." Die Tränen unterdrückend starrte er Yami fest in die Augen. Gleich würden seine Knie nachgeben und er zu Boden sacken. Gleich. Doch zuvor musste sein Ebenbild noch hier verschwinden, bevor Yugi sich wieder dieser Verzweiflung in ihm hingeben konnte. Bevor die Trauer wieder überhand nahm. Er glaubte sich verhört zu haben, ja das hatte er ganz sicher. Das war nicht sein kleiner Yugi der da vor ihm stand und ihre Beziehung beenden wollte..? Nein, tief in seinem Inneren spürte er ein bitteres Lächeln, nein, unmöglich. So weit sollte es gekommen sein..? Unmöglich... er war doch immer so glücklich mit seinen Aibou gewesen.. nichts würde sie je trennen können - darauf hatte er sich blind verlassen! Wäre sie ihm nicht über den Weg gelaufen... hätte er sich doch bloß nicht in Teufelsküche begeben und sich mit ihr eingelassen... Es hätte sicher einen anderen Ausweg gegeben! Er wollte Yugi von nichts erzählen.. ihn außen vorlassen und schützen - er sollte in einer heilen Welt leben!! Aber was hatte er erreicht? Das genaue Gegenteil! Wenn sein Aibou sich dazu durchgerungen hatte, ihm das zu sagen - und er kannte seinen Hikari, er wusste genau, was er zuvor für einen inneren Kampf durchstritten haben musste - dann hatte er ihn zu tiefst verletzt... Yami sank zu Boden, er kniete fassungslos mitten im Raum. Ungeheure Wut stieg in ihm auf. NEIN, so würde es nicht enden!!!!!! Es war Zeit für Erklärungen... für die komplette Wahrheit... Das war das EINZIGE, was seine Beziehung jetzt noch retten konnte. Das Flehen, dass Yugi ihn verstand... ihm verzeihen würde.. Stumpf sah Yami zu Yugi hoch, legte ergeben seine Hände in den Schoß. Heiser erklangen die ersten Worte nach der langen Stille. "Bitte warte... Yugi... hör mich an! Ich flehe dich an, lass dir alles erklären und glaub mir!! Vielleicht sah es in letzter Zeit nicht so aus... Aber unsere Beziehung ist mir wirklich das aller wichtigste! Bitte.. ich liebe dich doch.. ich kann dich nicht verlieren... das geht nicht!!" Verachtend warf Yugi einen Blick auf seine dunklere Hälfte, was sollte das? Zog er nun eine Show ab..? "Was sollte denn noch sein..? Gib es wenigstens zu, dass zu mich betrogen hast... Das wäre doch das Mindeste.. statt dir jetzt eine dumme Entschuldigung auszudenken.." Yami verfluchte sich mittlerweile selbst und wünschte sich zur Hölle. Yugi würde ihm nie wieder wirklich glauben... Dabei hatte er nie vor gehabt, ihre Beziehung zu zerstören!! "Hörst du nicht?! Ich meine es bitterernst Aibou!! Ich... ich..." Er spürte wie der stechende Schmerz in seinem Hals stärker wurde, ein dicker Kloß schien alles zu verstopfen. Gleich würden ihn die Tränen kommen.. Ihm waren die Hände gebunden.. er war machtlos.. Doch er wollte nicht weinen, sein Aibou sollte ihn, sein ehemaliges, starkes, anderes Ich nicht tränenüberströmt sehen. "ICH HABE DICH NICHT BETROGEN!!" ,schrie er in den Raum, wusste sich nicht mehr zu helfen und erschrak wie weinerlich seine Stimme klang. "Ach nein..? Tut mir leid Yami... gerne würde ich dir glauben...aber alle Anzeichen sprechen dagegen... Ich will doch nur, dass du endlich glücklich bist.. und frei..." Yami zuckte zusammen, klopfte dann leicht neben sich auf den Boden. "Setz dich zu mir Aibou.. Ich wollte es dir zwar nicht sagen... Wollte dich vor der Wahrheit beschützen, aber vielleicht ist es nun das Einzige was mich rettet.. Ich wurde nämlich zu all diesen Spielchen hier gezwungen.." Yugi tat wie ihm geheißen, versprach sich aber nicht allzu viel von Yamis Erklärung. Zu viel hatte er bereits kaputt gemacht.. Doch er konnte es sich ja anhören, ablehnen konnte er es ja immer noch.. Der Ältere seufzte noch einmal kurz und lenkte dann seinen leeren Blick Richtung ebenso leerem Boden. "Es hat alles ganz harmlos angefangen.. Ich wollte das gar nicht ich.. bin irgendwie immer tiefer in alles hineingerutscht.... Weißt du Aibou...Der Grund, mit dem alles anfing.. Ich wollte deinem Großvater nicht immer so auf der Tasche liegen. Ich meine - er bezahlt doch plötzlich alles für eine dritte Person mit!! Essen, Wasser, Strom... über die ganzen Monate verteilt kommt da einiges zusammen... Und da habe ich mir einen Job zugelegt. Ich wollte Geld verdienen... Kurzum: Ich war fast jedes Mal, wenn ich nicht da war, Arbeiten..." Alles hatte Yugi erwartet, wirklich alles, nur nicht DAS! Still saß er da, wagte sich keinen Millimeter zu rühren.. lauschte gebannt auf das, was Yami ihm da auftischte. Es schien so.. unrealistisch... und warf tausend neue Fragen auf!! "A- aber wie... was? Wohin..?" "Es geht leider noch weiter... ich wünschte allerdings, das wäre schon alles gewesen.." ,ein bitteres Lächeln huschte über seine Lippen. "Ich hatte mich damals an Anzu gewendet.. ihre Mutter hat doch diese Drogerie, bei ihr hatte ich mich für einen Arbeitsplatz beworben.. Nach einigem hin und her hatte es dann auch geklappt, ich wurde Verkäufer. Ich durfte die ganze Zeit an der Kasse stehen... Doch dabei kam ich auch nicht drum herum, Kunden bestimmte Düfte und Parfüms vorzustellen oder zu zeigen...darum der Geruch auf meinem Gewand, denn du für den einer fremden Frau glaubtest.... Bitte glaub mir das doch....es ist wirklich die Wahrheit..." Zitternd wandte sich Yami an seinen Aibou und blickte ihm verzweifelt in die großen Augen. Er musste ihm einfach glauben! Es war immerhin die Wahrheit... und er wollte seinen kleinen Koibito doch nicht verlieren! Yugi jedoch hatte Zweifel.... Es konnte doch alles genauso gut ausgedacht sein!! Wieso also Yami glauben? Was versicherte ihm, dass er ihn nicht wieder anlog? "Vielleicht.. vielleicht stimmt das ja alles was du sagst, aber trotzdem...ich kann es nicht kontrollieren und es kann auch genauso gut auch alles gelogen sein... Nichts versichert mir, dass du die Wahrheit sprichst.... Und ich habe keine Lust, mir weiterhin Lügen anzuhören. Davon habe ich endgültig genug!" Ein weiterer wütender Blick war die Antwort auf Yamis Erklärung, was diesen in Panik verfallen ließ. Sein Aibou.. würde doch...jetzt nicht...gehen??? NEIN!! Er liebte ihn doch so! Das durfte er ihm nicht antun!! Nicht jetzt!! "NEIN, BITTE AIBOU!! Ich...ich lüge wirklich nicht!!! DU MUSST MIR GLAUBEN BITTE!! Ich liebe dich doch viel zu sehr...ich...ich könnte dir doch sowas nie antun!!! Bitte Aibou...bitte..glaub mir doch.." Verzweifelt klammerte sich Yami an Yugis Pullover fest, versuchte halt zu finden.. Sein Aibou durfte nicht gehen...er...musste ihm einfach glauben!! Seine Stimme war nun nur noch ein leises Flüstern, denn mehr konnte der ehemalige Pharao nicht mehr herausbekommen. Langsam spürte er die aufkommenden Tränen stärker und wie sie unaufhaltsam seine Wangen herrunterliefen. Er wollte doch nicht weinen....er wollte doch stark sein... Mit weit aufgerissenen Augen starrte Yugi auf den Älteren hinunter. Noch immer konnte er nicht glauben, was Yami da tat. Er weinte.... Tatsächlich. Er war wirklich gerade dabei gewesen zu gehen, lies es aber dann und setzte sich wieder neben Yami. Vielleicht stimmte es wirklich? Schließlich hatte er sein Ebenbild auch noch nie so verzweifelt gesehen... "Yami....? Aber...." Schnell sammelte sich Yugi wieder. Wieder schossen tausende Gedanken in seinen Kopf, durchlöcherten ihn förmlich. Er musste nun klar denken... Gerade eben wollte er doch mit Yami Schluss machen, oder? Es schien doch das Beste zu sein für sie... Aber nun sah es anders aus. "Aber...warum hast du mir dann nicht früher gesagt, dass du arbeiten willst? Ich hätte dich doch gehen lassen....." Schluchzend drückte Yami seinen Aibou an sich als er merkte, dass dieser wieder zurückgesunken war. Er musste ihm alles erklären..alles.. Yugi würde es sicher verstehen... "Ich- ich wollte dir doch von meinem eigenen Geld...ein Geschenk kaufen...zu deinem Geburtstag... Es war mir so unangenehm von deinem Großvater alles bezahlt zu bekommen.. ich wollte mich nützlich machen...Bitte versteh das doch..." Schnell hielt er Yugi wieder eine Spur fester. Nein, er würde ihn nicht hier weggehen lassen... wenn es sein müsste, würde er ihn sogar ans Bett fesseln... "Ein Geschenk? Aber du weisst doch, dass ich das gar nicht will...Aber trotzdem..." Entsetzt riss Yami seine Augen auf. Glaubte er ihm denn noch immer nicht? War nun wirklich alles umsonst?? "Ich verstehe eins nicht...Wenn du doch wusstest, dass ich einen falschen Verdacht habe.. wieso hast du dir nicht einfach einen anderen Job gesucht, der nicht so auffällig gewesen wäre? Ich..ich verstehe es nicht Yami..alles ist so undeutlich und unverständlich... Es ergibt einfach keinen Sinn..." Fragend und nervös blickte Yugi auf das zusammengeschrumpfte Etwas in seinen Armen hinunter. Irgendwie glaubte er ihm seine Geschichte... Aber er wollte Beweise, Erklärungen.. Es gab sovieles zu beantworten... Und er hatte das Gefühl, als ob Yami ihm noch nicht alles verraten hatte... Sofort wurde der Ältere eine Spur nervöser, aber auch hektischer. "Ich- ich wollte es doch!!! Nachdem wir im Kino waren und du mich zu dem Park gebracht hast, habe ich mir doch Sorgen gemacht... Ich ahnte, dass so etwas passieren würde! Darum rief ich auch bei Anzu an, damit sie ihrer Mutter mitteilen konnte, dass ich kündigen wollte. Aber...." Kurz erstarb Yamis Stimme für einen Moment, in dem er sich wieder sammeln musste. Sein Aibou würde das, was nun kam NIE glauben...Alles war einfach so.. unrealistisch, ...wie Yugi gesagt hatte... Doch er musste es versuchen! Musste kämpfen...um das Vertrauen seines Hikaris wieder zu bekommen. "Aber sie wies mich ab, nein, sie bedrohte mich sogar... Wenn ich den Job kündigen würde, dann würde sie dir von einer Sache erzählen... von der ich nicht wollte, dass du sie erfährst.." Eine Augenbraue von Yugi zuckte augenblicklich hoch und lies ihn verschreckt aber interessiert blicken. Yami hatte ihm etwas verschwiegen?? Ihm??? Und da sollte er ihm das alles hier glauben? Nach so einem Geständins?? Verwirrt lies er von Yami ab und setzte sich eine Spur weiter weg von ihm. Inzwischen konnte er keine Tränen mehr in den Augen seines Gegenübers erblicken, was ihm nur noch einen Grund gab, sich von ihm zu entfernen. Nur ein Stück. "Du...du hast mir was verschwiegen? Und..Anzu soll dich bedroht haben?? Anzu?? Bitte Yami, versteh mich nicht falsch, aber ich kenne sie doch ziemlich gut und kann mir nicht vorstellen, dass gerade SIE soetwas tun sollte... Ich..ich weiß einfach nicht, ob ich dir das alles glauben soll.. Noch dazu erfahre ich erst jetzt, dass du mir sogar noch immer etwas verschweigst! Kann ich mir denn da sicher sein...das ich dir jemals wieder vertrauen kann? Ich dachte immer wir sind ehrlich zueinander.. Und sagen uns alles. Aber wie es scheint, habe ich mich auch hier getäuscht.. " "NEIN AIBOU!!!" Schnell riss Yami diesen wieder zu sich, drückte ihn an seinen Körper. "Du verstehst das falsch!!! Bitte... Ich weiß, dass alles ziemlich verwirrend und unglaublich klingt, aber es ist WAHR!!! Ich könnte mir so etwas nie ausdenken und jemanden dann auch noch ins Gesicht sagen! Schon gar nicht dir!!" Schnell holte Yami kräftig nach Luft. Warum musste das alles auch wirklich soo schwierig sein? "Ich weiß...ich hätte es dir nicht verschweigen dürfen, was ich dir gleich sage, aber ich hatte Angst, weißt du? Ich dachte, dass es dich vielleicht zu sehr verletzt,... das du nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest, nachdem ich dir das sage... Verdammt, ich wollte dich doch nur schützen!!...." Ein wohliger Schauer durchlief Yugi, als er diese Worte hörte, zugleich wurde er aber auch wieder stutzig. Was war denn so schlimm, dass Yami es ihm nicht hätte sagen können?? Das er ihn davor schützen musste? Die Zeiten, wo Pegasus oder Marik sie bedrohten waren bei Gott doch schon vorbei... "Du wolltest mich schützen? Aber..wovor? Es gibt doch nichts-" "-Narürlich gibt es keine neue Bedrohung... Aber es gibt ein Geheimnis, von dem ich ebenfalls erst später erfahren habe... und welches ich für mich behalten wollte. Wie gesagt, ich hatte Angst vor deiner Reaktion... Aber nun muss ich es dir sowieso sagen.. Weißt du,..ich hatte damals in meinem Leben als Pharao, eine..Frau an meiner Seite. Nicht nur das, wir hatten sogar einen Sohn. Doch von ihm weiß ich nicht viel, nur das er nach seiner Geburt gestorben war... Aber das ist jetzt nicht wichtig." Verdutzt starrte Yugi seine dunkle Hälfte an. DAS war es also? Weil er eine Frau, ja sogar einen Sohn in seinem früheren Leben hatte, kam es vielleicht zu einer Trennung? Wegen seiner Vergangenheit setzte Yami das ganze Vertrauen zu ihm aufs Spiel?? Wusste er denn nicht, wie gleichgültig ihm das war? Oder hatte er Yami auch nur einmal wegen seines früheren Daseins als Pharao beleidigt, gar verschmäht? Nein... "Doch es geht noch weiter...Aibou, ich wusste wirklich von all dem nichts...Ich war am Anfang ziemlich geschockt, da ich es mir nicht vorstellen konnte...jemand anders so zu lieben, wie dich...sogar eine Frau. Sie. In mir hat sich alles gesträubt, als ich erfuhr, dass Anzu-" "- ANZU??" Entsetzt weiteten sich Yugis Augen. Auf einmal schossen ihm tausende Fragen durch den Kopf, die ihn nicht mehr losliessen. Anzu?? SIE war die Frau von YAMI??? SIE hatte ein Kind mit IHM gehabt?? Auf einmal durchzuckte ein schmerzlicher Gedanke sein Unterbewusstsein. Waren Anzu und Yami etwa für einander bestimmt? Schon seit der Vergangenheit?? War er nur das Mittel zum Zweck, dass sie zusammenkamen? Durch das alles hier?? Anscheinend... "Aber,.. warum.. wieso Anzu...?" Beruhigend strich Yami seinem kleinen Hikari über den Rücken. Er konnte sich vorstellen, wie aufgewühlt der Kleine nun war, doch hatte er ihn nicht vor einer solchen Reaktion schützen wollen? Ja...doch es war nicht möglich gewesen. Er konnte Yugi so etwas nicht ewig vorenthalten, auch wenn er es gerne gewollt hätte. Nun war es zu spät und er konnte ihm nur beistehen. "Ich weiß nicht wieso es Anzu war....Ich kann dir das leider auch nicht sagen,... aber glaubst du denn nicht, ich hätte mir dich als meinen festen Partner neben dem Thron gewünscht anstatt sie?? Sicher...Hätte ich dich damals gekannt, wärest du bestimmt derjenige gewesen, der neben mir eingeschlafen wäre oder mit dem ich solche wunderbaren Nächte wie jetzt mit dir verbracht hätte... Und ganz bestimmt nicht Anzu..." Kurz nickte Yugi als ein Zeichen, dass er es verstanden hatte. Langsam versuchte er sich wieder aus Yamis Umarmung zu befreien, doch dieser lies ihn nicht los. So musste er wohl oder übel weiterhin auf seinem Schoß verbringen. "Aber...das erklärt doch noch immer nicht...wieso du den Job nicht einfach gekündigt hast... Damit hat dich Anzu bedroht, gut, aber wieso glaubst du, dass ich dich deswegen verachtet hätte? Das könnte ich doch nicht.. Nein...wahrscheinlich wäre ich geschockt sowie jetzt gewesen, aber ich hätte dir doch nicht wegen dem, was du in der Vergangenheit getan hast böse sein können... Das wäre doch unfair gewesen.." Nun war es Yami, der schweigsam nickte. "Leider wusste ich eben nicht, wie du das verkraften würdest.. und darum hatte ich es lieber gelassen. Aber... da ist noch etwas.." Nervös blickte Yami auf den Boden unter sich, versuchte sein plötzliches Zittern zu verstecken. In Yugi bereitete sich eine eben entstande Unruhe aus. Noch etwas? Was war denn noch passiert? Leicht besorgt schaute er zu Yami hinüber, der noch immer kein Wort herrausbrachte. Was war denn nun mit ihm los? War es denn so schlimm? "Noch etwas? Aber...was denn noch?" Schnell schluckte Yami, versuchte den Kloß in seinem Hals zu lösen. Dann drückte er seinen Aibou noch einmal, bevor er weitersprach. "Weißt du...nachdem Anzu meine Kündigung abgelehnt hatte, bestach sie mich weiter... Ich sollte am nächsten Tag.. zu ihr gehen. Natürlich war ich eigentlich dagegen, aber..was sollte ich tun? Sie konnte mich doch die ganze Zeit lang bedrohen... An dem Tag hat sie mich nach meiner Arbeitszeit dann zu sich geschleift.... Abends.. es, es..." ,Yami zuckte zusammen, drückte Yugi dabei so fest, dass sich seine Fingernägel in dessen zarte Haut bohrten. "Auaa, Yami, du tust mir weh!!" ,wehrte sich Yugi und drückte die Hände seiner dunkleren Hälfte mit sanfter Gewalt von sich. Dieser saß da, wie im Trance versunken und zeigte keine Regung. Erschrocken fuchtelte der Jüngere mit der Hand vor seinen Augen: "Yami??" "Ich.. Aibou!! Es tut mir so leeeiiiid......" ,schniefte er auf und zitterte am ganzem Körper. Yugi vergaß für einen Moment seinen Schmerz, seine Anspannung und Ängste und die Sorge um Yami wurde um einiges größer. So fertig und neben sich hatte er den ehemaligen Pharao noch nie erlebt. "Jetzt rede endlich! Was ist noch gewesen??" Der Angesprochene hob den Kopf, sah seinen Aibou in die selbenfabigen Augen, in seinen Blick war der sonst vorhandene Stolz gewichen, jeder Glitzern war verschwunden... Yugi erschrak, wie kalt der sonst so warme Blick war... "Ich liebe dich, Yu-chan...", brachte er endlich leise über die Lippen. Danach war wieder alles still. Der Kleinere hielt es nun nicht mehr aus, er hatte seine Hand nicht mehr unter Kontrolle - und ehe er selbst realisierte was er tat, hatte er Yami eine auf die linke Wange geknallt. Schier ewiges Schweigen. Als wäre er aus einem bösen Traum aufgewacht bestarrte Yugi seine rechte Hand. Sah dann auf Yamis Wange und realisierte langsam, was er angerichtet hatte. "Es- es tut mir leid!!" "Schon gut Hikari... Ich verdiene es.. Du kannst es gleich gern noch einmal tun... Ich habe nämlich... ich musste... Ich war mit Anzu im Bett." Yugi starrte ihn ungläubig an, schüttelte den Kopf und fing aus lauter Verwirrung und Panik an zu lachen: "Nein... Nein, Yami... Das glaube ich dir nicht. Nein. Sowas tust du mir nicht an" ,kicherte dabei und merkte wie ihm plötzlich unerträglich schlecht wurde. Sein Zimmer stand nicht mehr still, es bewegte sich! Ja, es drehte sich!! "Stimmt... Aber ich wurde gezwungen... sie hat mich erpresst... ich würde NIEMALS...." "Ist gut, du brauchst nicht weiter reden. Ich weiß es ja... Sie hat dich die ganze Zeit über erpresst. Sei jetzt ruhig.." "Nein!! Du denkst falsch von mir!! Ich habe nicht mit ihr geschlafen... Hör mir zu" ,flehend klang nun seine Stimme, am Rande des Nervenzusammenbruchs. "Ach und warum nicht..? Ich denk du warst mit ihr im Bett.. sie hat dich gezwungen, mit ihr zu schlafen. Du kannst es ruhig zugeben...dass...... Ich weiß sie ist hübsch..." "DU BLINDER VOLLTRAPMEL!!!!!!" Yami sprang auf, brüllte los und griff nach dem, was er zuerst zu fassen bekam. Dies war Yugis CD-Ständer und mit einem kräftigem Schlag dagegen lagen alle CDs scheppernd auf dem Boden. "Bist du noch gescheit?? Ist das alles was dir einfällt, wenn dir so was versuche zu erklären??" "Es war halt mal was anderes, oder..? Nicht so langweilig wie immer mit mir.." "...." Wortlos trat der Ältere zurück auf seine Seite des Zimmers, warf sich mit dem Bauch auf sein Bett und versteckte den Kopf im Kissen. Nach einiger Zeit war ein ersticktes Schluchzen zu vernehmen. Yugi sah zu seinem Partner hinüber, dessen Schultern immer wieder zuckten. ,Er wird doch nicht wieder weinen..?' ,durchschoss es Yugis Gedanken. Wunderte sich über die Reaktionen seines anderen Ichs, die wie bei einer Schwangeren von einen auf den anderen Moment wechselten. Von Angst zu Trauer, zu Verständnislosigkeit, bis hin zum Wutausbruch und anschließend erneute Trauer. Erst langsam realisierte er, wie Yami unter dieser Art von "Vergewaltigung" gelitten haben musste... Wie er sich bloß fühlen musste? Yugi wusste, Yami hatte es entgegen seiner Behauptung nicht genossen, mit Anzu diese bestimmte Sache zu tun. Entschlossen stand auch er auf, setzte sich leise an Yamis Bettrand. Lies seine Finger dann langsam über Yamis Hinterkopf streichen, kraulte seinen Nacken. "Es tut mir leid... Es war nicht so gemeint... Ich wollte dich nicht verletzten Yami!! Aber weißt du... ich glaube immer noch ich bin mitten in einen Alptraum!! Es ist mit mir durchgegangen.... Danke dass du ehrlich sein wolltest... An dem was passiert ist lässt sich nichts mehr rückgängig machen.." Schließlich hob auch Yami seinen Kopf leicht, wagte es aber nicht, Yugi an zusehen. "Es ist doch nichts passiert...." "Wie..?" ,nun verstand Yugi gar nichtsmehr. "Ich sagte doch, ich habe nicht mit Anzu geschlafen..." "Hm..?" Langsam richtete er sich weiter auf. "Sie hat mich gezwungen... ja.. Ich sollte sie berühren...Sie hat mich auch betoucht... Aber alles in meinem Inneren hat sich gewehrt!! Ihre Berührungen haben mich angewidert... Ich habe mich einfach nur unendlich elend gefühlt!! So mies, weil ich dabei war dich zu betrügen... Bei mir hat sich nichts geregt... Anzu wollte schließlich mehr... Hat mich versucht zu überreden.. Aber ich konnte nicht!!! Verstehst du, Yugi?? Es ging nicht!! Ich habe mit aller Macht nicht gewollt... und ein Glück bin ich ein Mann... Die Natur kann mich da zu nichts zwingen.." "Deine Potenz..? Du hast etwa keinen..?" ,der Rest des Satzes blieb dem Jüngerem im Hals stecken. Yami nickte leicht abwesend. Sein Aibou spürte, wie sich sein Magen allmählich wieder entknotete. Leichte Freude kam auf - Schadenfreude. "Aber Yami..!! Bei... bei mir kannst du doch.." ,freudig warf er sich seiner dunkleren Hälfte um den Hals. Wieder standen ihm Tränen in den Augen. Der ehemalige Pharao sah auf den zierlichen Jungen hinab, der sich gerade an ihn presste. Es tat ihm so verdammt leid was geschehen war... Er wollte alles ungeschehen machen - restlos!! Zu tief war er in all das hinein gerutscht... Er wollte doch nur bei Yugi bleiben.. Plötzlich lies Yugi wieder von Yami ab, sah ihn gekränkt an. "Aber wieso... wieso bist du bloß so weit gegangen Yami..? Als sie dich mit ins Bett gezwungen hat... War es dir da nicht möglich zu sagen, dass du endgültig aussteigst?? Ich mein.. du weißt doch, dass es mich schlimmer trifft, wenn du in der HEUTIGEN Zeit mit ihr in die Kiste hüpfst, als dass ihr vor 3000 Jahren verheiratet wart.. wenn auch mit Kind... Aber dass muss doch überwogen haben..." Geknickt senkte der Pharao den Kopf. "Ich weiß es auch nicht... Ich konnte da nicht mehr raus! Zu tief bin ich da in alles reingerutscht... Bitte versteh... Aber am Ende war die Angst dass sie dir alles über unsere JETZIGEN Treffen erzählen würde, wenn ich nicht mehr mit machen würde, am stärksten!! Ich wollte ja aufhören, dir das über die Vergangenheit erzählen... Aber plötzlich drohte sie damit dir zu stecken, wir hätten eine Affäre!! Und sie hat ein paar Beweise, da sie mich zu allen möglichen Dingen gezwungen hat... Ich wollte nicht dass du erfährst, was ich in den letzten Wochen mit ihr getan habe.... Aber letztendlich ist es vielleicht das einzige, was mich rettet..." Dies führte dazu, dass sich der Hikari vom Bett erhob. Eine erneute Schmerzeswelle fuhr durch sein Herz, er musste schwer schlucken. "Verdammter Vollidiot!!" ,rief er aus, wandte sich dann an sein Fenster, ohne durch die Beschimpfung wirklich beleidigen zu wollen.. Doch Yami war doch wirklich ein Idiot, oder? Er sollte ihn für seine Dummheit hassen!! Aber das war das aller wenigste, was Yugi konnte... Er fühlte sich verletzt und hintergangen... und im Innersten spürte er trotz allem eine riesige Erleichterung. Nie wieder wäre er glücklich geworden, hätte er sich tatsächlich von seinem Seelenpartner getrennt... DAS wusste er. "Yugi... Ich versteh dich doch... bei Gott ich hab vollstes Verständnis! An deiner Stelle würde ich mich nun auch hassen.. Du hast guten Grund, mir nicht zu glauben.." "Ich glaube dir alles Yami..." ,kam es leise. Yugi richtete den Blick aus dem Fenster... starrte auf die Leute an der Straße, die hektisch herumliefen, um von hier nach dort zu kommen.. sie gingen ihrem Alltag nach... Ob dieser nach alldem in seiner Beziehung auch wieder einkehren würde? Aber was noch wichtiger war.. konnte er Yami denn je wieder so vertrauen wie früher? Er musste es versuchen... Yami hatte ihm die Wahrheit gesagt und das war eigentlich das Wichtigste. Das er ihn nicht betrogen hatte, sondern auch nur einfach helfen wollte... Konnte er Yami denn da noch weiter nicht vertrauen? Sicher.. ein Abstand war zwischen ihnen entstanden, aber auch das würde sich wieder mit der Zeit einrenken. Jetzt musste er nur noch die richtigen Worte finden, um dieses Missverständnis und alles weitere zu klären... Zitternd drehte er sich wieder zu dem Älteren um, der nervös und aber auch zugleich etwas erleichtert ihn anschaute. Was sollte er sagen? Nun war es doch an ihm zu hoffen, dass Yami ihm glauben würde. Alle Behauptungen wollte er wieder gut machen. Nur wie? "Yami...." Das Flüstern war kaum hörbar, doch für Yamis Ohren reichte es immer noch. Sofort hatte er sich von seinem Bett erhoben, sein Herz schlug ungewöhnlich schnell. Er wollte etwas erwiedern, es Yugi somit leichter machen, doch sein Verstand riet ihm, dass er sich besser zurückhalten sollte. Abwarten. "Ich....es tut mir leid... Die Ohrfeige vorhin und meine..meine dumme Unterstellung. Ich hätte dich zuerst fragen sollen, anstatt gleich mit einer Hintergehung zu rechnen.. Eigentlich sollte ich dich wirklich besser kennen." In Yami entspannte sich alles wieder und er nahm seinen Aibou beruhigend in den Arm. Näherte sich seinem Ohr, wenn auch vorsichtig und auf jede kommende Reaktion von dem Kleineren gefasst. "Hey, du kannst doch gar nichts dafür... Ich würde doch wahrscheinlich genau dasselbe denken, wäre ich in deiner Lage.. Aber ehrlich gesagt, ist es doch auch meine Schuld.. ich hätte dir ruhig mehr davon erzählen sollen..." Sofort schüttelte Yugi den Kopf. "Nein, nein....ich habe kein Vertrauen zu dir gehabt.. ich habe das alles verursacht! Du musst eigentlich auf mich sauer sein.. nicht umgekehrt...! Ich bin Schuld! Nur weil ich dir nicht von Anfang an glauben konnte und dir auch nicht vertraut hab... Bitte Yami, ich bin nicht böse, wenn du jetzt sauer bist.. Ich verstehe es sogar.." Verärgert zog der Ältere eine Augenbraue hoch. "Aber Yugi! Du weißt doch,...dass ich dir einfach nicht böse sein kann. Oder zumindest nicht für eine lange Zeit... Also hör auf solch einen Unsinn zu reden!" Schnell drückte er den inzwischen bebenden Körper unter sich, fester. "Wir haben beide Schuld... und niemand von uns hat mehr oder weniger. Jeder von uns hat einen Fehler gemacht. Das ist doch nicht schlimm,..solange wir uns wieder vertragen und.. und uns bitte nicht trennen! Ich-ich kann das doch nicht... Bitte." Sofort schmiegte sich Yugi an seine dunklere Hälfte und musste leicht lächeln. Was war Yami auch so süß? In ihm machte sich ein angenehmes Gefühl breit, was Yugi veranlasste seinen Yami einen zärtlichen Kuss zu geben, wenn auch flüchtig. Noch wusste er nicht, wie Yami reagieren würde und somit belies er es dabei. Überrascht riss dieser seine Augen auf, entschloss sich aber sofort den Kuss zu erwiedern. Dabei machte sich eine kleine Frage in ihm breit. War jetzt alles wieder in Ordnung? Vorsichtig löste Yami sich wieder von seinem Aibou und schloss ihn erneut in die Arme. "Yugi? Ist..ist nun alles wieder okay?" Flüsternd beugte er seinen Kopf nach unten, um den Kleineren besser ansehen zu können. Ein leichtes Nicken und ein zufriedener Seufzer waren die Antwort auf seine Frage, was den Älteren unwillkürlich wieder lächeln lies. "Gut..." Vorsichtig hob er somit Yugis Kinn an und strich ihm kurz über die Wange. Eines wusste er...Anzu würde sicher nicht ungestraft davonkommen, nach diesem Vorfall hier.. Doch er hatte keine Zeit mehr weiter darüber nachzudenken, denn Yugi hatte bereits ein zweites Mal seine Lippen in Beschlag genommen und knabberte nun leicht daran. Wie sehr musste er das vermisst haben? Hatte diese Bedürfnisse zurückschrauben müssen und geglaubt, er würde es nie wieder unter Einfluss dieser Gefühle tun können. Sicher, er hatte am Abend zuvor sogar mit Yugi geschlafen.... Der Kleine hatte ihn einfach in seinen Bann gezogen.. der Druck war so hoch, alles belastete ihn.. und Yugis Anwesenheit tat da einfach nur gut. Er brauchte das gestern einfach... Nach all der Zeit mit Anzu hatte er schrecklichen Liebesentzug von Yugi. Deshalb hatte er ihn mit ins Bett genommen... Aber es hatte sich nicht so angefühlt wie früher... Alle beide standen viel zu sehr unter Spannung und so war es eher eine rein körperliche befriedigjung, als dass die Seele etwas davon gehabt hätte.. "Komm Yugi, wir gehen was zusammen raus, ja?" ,hauchte ihm der ehemalige Pharao leicht ins Ohr. "Wohin willst du..?" "Keine Ahnung.... einfach etwas spazieren gehen.. an die frische Luft... und die ersten Sonnenstrahlen nach diesen Winter wieder genießen... raus aus diesem Zimmer. Es hat endlich aufgehört zu regnen." "Ja gut, gehen wir. Ich war heute den ganzen Tag schließlich nur hier in der engen, dunklen Wohnung... Lass uns wieder Zeit zusammen verbringen... Damit ich mich wieder an deine Nähe gewöhne.." Yami griff nach Yugis Hand und zog ihn vertrauensvoll hinter sich her. Er würde ihn nie wieder loslassen..... THE END! Damit ist auch dieser 3-Teiler von Seelentausch beendet ^.^ An dieser Stelle an ganz, ganz dickes Dankeschön an Kagu-chan, die mich mit diesem 3. Teil "Untreue" so unterstützt hat! Ohne ihre Hilfe gäbe es ihn gar nicht ^^"" Danke an alle anderen, die die ganze FF bis hierhin gelesen haben! Hoffe es hat euch gefallen!! Man liest sich ^-^ Liebe Grüße Eure Polarstern! 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