Reise ins Unbekannte von Ixana (Ein Breath of the Wild-MSP) ================================================================================ Kapitel 7: Schuldgefühle ------------------------ Der Sieg über den Bokblin fühlt sich nach...gar nichts an, ich sammele wie hypnotisiert lediglich mein Schwert ein, um es wegzustecken, und starre dann einen Moment die Bokblinhauer an, während mir weiter die Tränen übers Gesicht laufen. Diese Scheißteile können warten, Charly ist wichtiger... Es fühlt sich wirklich an wie ein Alptraum, nur ist das leider sehr real – genauso wie der dumpfe Schmerz in den Knien, als ich mich am Wegesrand in der Nähe des Grases auf den Boden fallenlasse, um nach Charly zu sehen. „Es tut mir so entsetzlich leid...ich...wollte das nicht. Scheiße verdammt, hör auf zu flennen...Heulsuse. Nichtmal auf nen Freund aufpassen kannst du.“ Mich selbst niedermachen klappt ja ganz wunderbar – und ist mehr als berechtigt, schließlich habe ich hier bereitwillig jemanden in Gefahr gebracht, obwohl es nicht hätte sein müssen. Jemand hat schon wieder dazwischengrätschen und helfen müssen. Schon wieder? ...ach Scheiß drauf. Fällt mir eh nicht ein. Im hohen Gras, vor dem ich immer noch knie, rührt sich nichts, nur ein paar Halme bewegen sich in einer leichten Brise und...verdammt, wieso sehe ich das jetzt erst? Ich muss blind gewesen sein, den mitten im Gras liegenden Charly einfach übersehen zu haben. Ha...blind...würde immerhin zur Brille passen. Das Teil sitzt mir auf der Nase wie festgewachsen und ist dementsprechend ebenfalls dreckig geworden, doch das ist gerade eh alles egal. Mir wird übel, als ich das Blut im Fell des Steppenfuchses sehe. Habe ich meinen vierbeinigen Begleiter...nein, einen Freund wirklich auf dem Gewissen? Er sieht aus, als hätte man ihm verdammt übel mitgespielt und das ruft nicht unbedingt Positivität auf den Plan. Ich knie immer noch heulend und schniefend da wie ein Häufchen Elend, während ich den Fuchs anstarre. Du hast ihn umgebracht...er hilft dir aus der Klemme und so dankst du es ihm... Du bist kein Freund, sondern ein Monster... Danke für die Erinnerung liebes Gehirn; wäre mir ja glatt entfallen, dass ich potenziell Charly in den Tod geschickt habe...   Moment...habe ich was an den Augen oder hat sich da gerade etwas bewegt? Eindeutig ja, oder ich bilde mir das gerade nur ein. Mache mir Hoffnungen, wo keine sind. Ja, das muss es sein: Eine Einbildung, müssen wohl irgendwelche Zuckungen gewesen sein...oder? Mittlerweile hat die Flut der Tränendrüsen zumindest ein bisschen abgenommen, als ich mich schniefend nach vorne lehne und mehrmals blinzele. Da verschlägt es mir erstmal glatt selbst den Atem, denn Charly scheint diese Tortur doch überstanden zu haben. Noch ehe mein Gehirn diese neue Information richtig verarbeiten kann, werde ich gleich in die nächste Überraschung geschmissen. Der Fuchs öffnet tatsächlich die Augen. In meinem Kopf kommt auch diese Information zunächst nicht richtig an, als würde meine Wahrnehmung das Ganze für eine Illusion halten – etwas, das ich mir einbilde. Als sich der erste Schock gelegt und die Realisierung eingesetzt hat, dass das doch die Realität ist, ist Charly bereits dabei, sich hochzurappeln. Allein vom Zuschauen setzt bei mir ein gewisser Mitleidsschmerz ein und die Tränen fließen wieder. Ich will Charly am Liebsten um den Hals fallen oder Sonstiges – oder ihm sagen, dass er sich verdammt nochmal ausruhen soll. Oder ihn fragen, ob ich etwas tun kann, aber mein Mund ist wohl schneller als mein Gehirn. „Hylia sei Dank...du lebst...du lebst...ich...ich dachte wirklich, du wärst...“, stückele ich zusammen. „Bleib liegen, du...du hast sicher Schmerzen.“ Und das ist nicht nur so dahergesagt; man sieht, dass der Steppenfuchs mit jeder Bewegung kämpft, sein Maul ist zusammengepresst und nur ab und zu höre ich gedämpftes schmerzhaftes Stöhnen aus seiner Richtung. Herzlichen Glückwunsch zum Erkennen des Offensichtlichen, Chris. Großartiger Freund bist du... Warum hilfst du ihm nicht?   Statt den Gedanken in die Tat umzusetzen, knie ich weiterhin einfach nur da herum und lasse den Tränen freien Lauf. Einerseits bin ich unheimlich erleichtert, dass mein tierischer Begleiter doch nicht tot ist, andererseits nagen diese verdammten Schuldgefühle immer noch an mir. Hätte ich meine Nervosität besser im Griff gehabt, wäre das alles nicht passiert, und er wäre nicht wegen mir verletzt worden. Genau das ist es auch, was mich davon abhält, dem Fuchs Hilfe anzubieten – das und eine gewisse Angst, es ohnehin nur falsch zu machen, egal was ich jetzt versuche. Meine Finger zittern, während ich krampfhaft versuche, die Wangen trocken zu bekommen – erfolglos. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen? – kämpft sich Charly in eine halbwegs sitzende Position und man hört neben den Geräuschen der Natur nur seinen Atem und mein Herumschniefen, ehe er den Kopf sacht schüttelt und dann in meine Richtung sieht. Einen Augenblick mal... Die Augen sind ja gar nicht mehr rot. Oder habe ich mir diesen Farbwechsel vorhin in all dem Durcheinander nur eingebildet? Vielleicht, vielleicht nicht. Was genau das Tier gerade tut, ob er mich einfach nur mustert oder versucht, aus dem verheulten Blick irgendwas abzulesen, weiß ich nicht. Warum sich seine Mimik nur kurz darauf ändert, ist mir ebenso ein Rätsel wie die Tatsache, dass wir beide offenkundig immer noch leben. Ist es Enttäuschung? Sorge? Verwirrung? Verachtung? Hohn? Ich weiß es wirklich nicht zu deuten...es ist...kompliziert.   „Chris“, spricht Charly unvermittelt, sein Tonfall ist dabei ruhig und sachlich. Vollkommen wertungsfrei fährt er auch fort, während ich die Nase hochziehe und an meinen Augenwinkeln herum reibe, um die Tränen endlich zu stoppen. Kann doch nicht sein, dass ich mich hier so gehen lassen, das geht nicht. Heulsuse, hör endlich auf zu flennen...das gibts doch nicht... „Du musst dringend lernen, für dich selbst einzustehen – und dich mehr wertschätzen.“ Der Satz schlägt ein wie eine Donnerblume und ich starre den Fuchs an.   Aber...hab ich das nicht? Hat er das vorher etwa gehört? Weiß er Dinge, die ich nicht weiß? Gut, Letzteres wäre kein Wunder. Jeder Stein am Wegesrand wüsste im Vergleich zu meinem lückenhaften Gedächtnis höchstwahrscheinlich mehr als ich. „Aber...ach, egal...“ Nein, nicht egal. Eher...irrelevant. Interessiert ihn sicher nicht, was ein falscher Fünfer wie du zu sagen hat. Erst recht nicht nach dem, was du ihm da zugemutet hast. Der Fuchs hat sich sicher schon seine Meinung zu mir gebildet und nach dem, was er gerade vom Stapel gelassen hat, ist das Ergebnis nicht unbedingt positiv – zumindest beharrt mein dummes Gehirn stur auf diesem Standpunkt. Ich lasse es einfach so stehen, wenn man so will. Was soll ich schon groß mit mir selbst streiten? Das wäre fast so lächerlich wie...ja, was eigentlich? Sind mir allen Ernstes die Vergleiche ausgegangen? Nein, ich finde nur gerade keine Worte mehr für all das. Die Worte meines Begleiters haben mehr losgetreten, als nur mögliche Gedanken daran, dass er vielleicht alles gehört haben könnte – oder sogar meine Gedanken lesen kann. Ich weiß nur noch nicht, was genau es ist. Es ist fast so, als würden diese Worte etwas in den Untiefen meines Gedächtnisses ankratzen – aber mehr auch nicht. Ich kann es weder greifen noch sonst etwas.   Satzfetzen wie ‚wehr dich doch endlich mal‘, ‚du musst dir nicht alles von ihm gefallen lassen‘ und Vergleichbares kommen mir in den Sinn. Doch sie verflüchtigen sich so schnell wie ein Tropfen Wasser auf kochend heißem Stein, noch bevor ich überhaupt die Chance habe es konkret zu greifen und tiefer zu graben. Nicht dass ich das gerade überhaupt will – oder allgemein einen Sinn für Prioritäten habe. Dazu mischen sich auch noch die Vorwürfe, die ich mir bezüglich des Zustandes von Charly mache, dass ich für kurze Zeit wirklich dachte, er... Schluss jetzt, raff dich...verdammt nochmal. Ich patsche mir auf die noch leicht nassen Wangen – und stelle fest, dass Charly dabei ist, aufzustehen. Die Fuchsbeine zittern vor Anstrengung...und ganz ehrlich, es würde mich stark wundern, wenn die Fellnase keine Schmerzen hätte. Sofort sind die Vorwürfe wieder da – als hätten sie nur darauf gelauert, dass ich einen Moment unaufmerksam werde.   „Wir müssen weiter“, kommt es von meinem vierbeinigen Begleiter, und seine Stimme bricht mir fast das Herz. Er hat doch Schmerzen... Ob da jemand zu stolz ist, genau das zuzugeben? Dass er Hilfe brauchen könnte? Erinnert mich irgendwie an mich selbst – auch wenn ich nicht genau sagen kann, woher das rührt. Er läuft los und lässt mich einfach zurück. Rasch stehe ich auf – eine Aktion, die meine Knie mit weiteren Schmerzen bedingt durch das längere Knien quittieren. Verdient, wie mir kurz durch den Kopf geht, während mir die herumliegenden Bokblin-Hauer und die unhandliche Keule ins Auge fallen. Ob man mit den Hauern wohl irgendwas anfangen kann? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Eventuell kann ich sie auch als Wurfgeschosse gegen Bo benutzen, wenn wir je wieder zum Stall zurückgehen sollten. Die beiden Hauer wandern in meinen Rucksack...und die Keule? Die bleibt sicher nicht hier liegen. Entweder mache ich Brennholz daraus oder verkaufe sie irgendwo. Nur...wie transportiere ich dieses blöde Ding, dessen Kerbe im Holz mich kurz innehalten lässt? Gute Frage.   Nachdenklich betrachte ich den Rucksack zu meinen Füßen, und den daran festgemachten Schild, und schüttele schließlich den Kopf. Es hat keinen Mehrwert, diese dämliche Keule mitzuschleppen – auch wenn sie mir indirekt den Hintern gerettet hat. Ich packe den Rucksack wieder auf den Rücken, hebe die Keule auf und schleife sie irgendwo ins hohe Gras, bevor ich Charly hinterherlaufe. Der Fuchs scheint nämlich schon weitergegangen zu sein und folgt weiter dem Weg nach Südosten. Seine Humpelei tut mir in der Seele weh, von der federhaften Leichtigkeit seiner Schritte ist rein gar nichts mehr übrig und ich blinzele angestrengt, als sich wieder ein paar Tränen ihren Weg bahnen wollen. Keine Chance, nicht schon wieder! Genug geflennt. „Willst du dich nicht wenigstens verarzten lassen...?“, bricht es aus mir heraus, als ich zu ihm aufgeschlossen habe – und bekomme nur ein angedeutetes Kopfschütteln als Antwort. „Aber...du bist verletzt und deine Gesundheit ist wichtiger!“, fahre ich leicht erbost fort. Mir jedenfalls.   „Nein“, antwortet der Fuchs mit belegter Stimme. „Wir haben außerdem schon genug Zeit verloren. Unser Weg ist noch weit.“ Ich rolle mit den Augen. Kann er denn wirklich gar keine Zeit für eine kleine Pause entbehren? Ist die Person, zu der er mich bringen soll, etwa vom Stall aus weitergezogen und wir müssen diese jetzt einholen? Kurz versinke ich in Gedanken daran, wer es wohl sein könnte, zu dem Charly mich bringen soll – auch mit dem Risiko, dass mir der Name vermutlich rein gar nichts sagen würde, wenn ich ihn höre. „Ich könnte dich auch tragen, wenn du schon keine Pause machen willst“, überlege ich schließlich laut. „Oder wenn du auch das nicht möchtest, lass dich wenigstens verarzten, sobald wir wo auch immer angekommen sind.“ Ja...wo auch immer ist gut. Woher die Idee mit dem Tragen allerdings kommt, weiß ich gerade auch nicht so genau. Vermutlich geht da irgendein kruder Beschützerinstinkt mit mir durch. Allerdings reagiert mein Gefährte nicht allzu begeistert, seine gelblichen Augen funkeln fast schon etwas böse in meine Richtung. Trotz der Mitleid erregenden Verfassung, in der er sich befindet, ziehe ich reflexartig den Kopf ein wenig ein. „Du hast schon gemerkt, dass ich es nicht mag angefasst zu werden, oder? So gut es gemeint ist, aber...nein. Außerdem werde ich eine Versorgung an unserem Zielort vielleicht nicht einmal mehr brauchen.“   Was bei allen Bokblin-Hauern ist das denn für eine Antwort? Und überhaupt, woher soll ich wissen, dass er es nicht mag angefasst zu werde- ...oh. Mir kommt spontan eine Sache in den Sinn, bei der das irgendwie klar gewesen sein könnte – und zwar als Kashiwa ihn am Lagerfeuer gestreichelt hat. Da hat es wirklich so ausgesehen, als würde ihm das nicht in den Kram passen. Sonst hat es bisher keine Gelegenheit gegeben, zu der das in irgendeiner Form Thema gewesen wäre, daher trifft mich dieser Teil seiner Antwort ein wenig unerwartet. Was dem sprichwörtlichen Fass jedoch den Boden ausschlägt, ist die Aussage von wegen, bis zum Zielort wäre eventuell keine Versorgung mehr nötig. Weiß er überhaupt, wie er aussieht? Da kann er mir erzählen, was er will, das heilt niemals so schnell – oder... Düstere Gedanken schleichen sich schon wieder aus dem Hinterhalt an, doch ich schiebe sie mit aller Gewalt in die hinterste Ecke meines löchrigen Käse-Gehirns und plustere stattdessen kurz ein wenig schmollend die Wangen auf.   „Ich meins ja nur gut“, murre ich missgelaunt und schüttele entmutigt den Kopf. Wenn dieser Sturschädel unbedingt meint, sich quälen zu müssen, ich werde ihn nicht aufhalten. Auch wenn genau das vermutlich besser wäre. Während wir dem Weg weiter folgen, gibt es zuerst noch nicht viel Neues zu sehen - außer mehr Wiesen und vereinzelte Bäume, aber man kann etwas riechen. Etwas...leicht Fauliges, das mich irgendwie an Morast und Sumpf erinnert, an modriges, verfaulendes Holz. Ist hier ein Sumpf in der Nähe? Sehen kann ich zwar nichts, aber der Geruch ist wirklich unverkennbar...sumpfig. Wenn wir nach dem Kampf gegen diese Bokblin jetzt auch noch einen Sumpf durchqueren müssen...ich schwöre, ich gehe freiwillig zurück zum Stall, wenn das passiert.   „Wenn du dich schon nicht tragen lassen willst...kannst du mir wenigstens eine Frage beantworten...oder halt...zwei?“, frage ich meinen vierbeinigen Begleiter schließlich – auch wenn mir natürlich gefühlt tausend Fragen auf der Zunge liegen. Aber zum Einen will ich den Fuchs nicht unnötig nerven, zum anderen glaube ich kaum, dass ich überhaupt irgendwelche Antworten verdient hätte. Eigentlich will ich ja so viel wissen, aber nach diesem Zwischenfall bin ich nicht der Meinung, dass Charly groß in Stimmung ist, irgendetwas zu erklären. Geschweige denn dass er gut auf einen zu sprechen wäre oder sonst etwas. Nach vielleicht einer, maximal zwei Minuten schüttele ich dann doch den Kopf, ohne auch nur eine Frage gestellt zu haben.   „Schon gut...du hast gerade sicher andere Sorgen. Auch wenn mein Angebot immer noch steht. Das mit dem Tragen mein ich“, lasse ich stattdessen verlauten und fokussiere meinen Blick lieber auf den Weg – auch wenn ich nicht verhehlen kann, dass meine Augen immer wieder auf Charly hängenbleiben. Und damit schleichen sich auch die verdammten Vorwürfe wieder ein und öffnen den Schuldgefühlen Tür und Tor – sinnbildlich gesprochen. „Ich dachte vorhin wirklich...du wärst...Geschichte...warum bist du nicht weggelaufen?“ Dass ich diese Gedanken gerade laut – eher halblaut – ausspreche, fällt mir leider ein wenig zu spät auf und ich presse die Lippen aufeinander, den Blick auf meine Stiefel senkend. Verdammt, das sollte er doch nicht hören...Idiot! Schloss absperren und Schlüssel wegschmeißen...und hör auf mit dem Getue. Meine Hände ballen sich zu Fäusten und ich marschiere zügig weiter. „Das habe ich gestern schon erklärt“, kommt es schnaufend von meinem Begleiter und ich bleibe kurz stehen. Hat er dieses Gebrubbel etwa gehört? Nun, offenkundig hat er das, denn anders ergeben seine Worte in meinem vollen und doch so leeren Kopf keinen wirklichen Sinn. Trotzdem frage ich mich, was genau er damit meint, von wegen er hätte mir das gestern schon erklärt. Das ergibt für mich im ersten Moment ebenso wenig irgendetwas und davon ab war gestern ein für meinen Geschmack viel zu langer Tag. „Hm...“, mache ich erst einmal nur und meine Haltung entspannt sich ein wenig, während ich weiter nachdenke und einfach nur laufe. Den Blick richte ich – hauptsächlich um Charly nicht zu verlieren – wieder geradeaus und nicht auf meine Stiefel. Auch wenn die zugegebenermaßen doch interessant sind. Irgendwie zumindest. Depp...denk lieber darüber nach, was- ... ... ...Oh! Ich batsche mir mit einer Handfläche gegen die Stirn und fluche leise – und vor allem nicht jugendfrei – vor mich hin. Wie kann man nur so dämlich sein und die simpelste, wenn auch irgendwo wichtigste Äußerung vergessen? „Die Magie in dieser Welt folgt gewissen Regeln...“ So ungefähr hat Charly das gestern grob zusammengefasst erklärt. Ich neige den Kopf leicht nach links, während ich diesen Satz vor mich hinbrumme.   „Müsste das dann nicht heißen, dass du quasi...an mich gebunden bist und nicht weglaufen konntest, selbst wenn du gewollt hättest? Oder habe ich das gestern einfach nur falsch verstanden von wegen, dass die Magie in dieser Welt gewissen Regeln folgt?“ Vielleicht habe ich das einfach nur falsch verstanden. Vielleicht nicht. Ich weiß es nicht. „Du musst mir nicht darauf antworten, wenn es dir unangenehm ist...oder du vielleicht selber keine Antwort hast oder so. Wirklich.“, biete ich an, denn eigentlich will ich Charly nicht mit Fragen löchern. Nicht in diesem lädierten Zustand, da tut er mir einfach nur Leid. Diese verdammte Neugier wird mich irgendwann noch ins Grab bringen... Wobei, vorhin gegen den Bokblin hätte sie vielleicht sogar hilfreich sein können, wenn die Panik nicht die Oberhand gehabt hätte. Rasch verwerfe ich den abstrusen Gedankengang wieder und schüttele den Kopf. Charly unterdessen brummt nur zustimmend, und fast noch im gleichen Moment fällt mir noch eine weitere Sache ein. Quasi wie Zora-Schuppen von den Augen – oder so.   Als der Fuchs und ich uns begegnet sind und er anschließend Richtung Stall vorgelaufen ist, musste ich ihm gewissermaßen folgen, ich hatte keine andere Wahl gehabt. Es war da fast so, als hätten meine Beine ein Eigenleben entwickelt, als würde mich jemand anschieben. Aber ob das zusammenhängt? Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher. Bald darauf kommen wir an einer Weggabelung an, an den sumpfigen Geruch habe ich mich wohl schon gewöhnt – denn er sticht nicht mehr gar so sehr in der Nase. Irgendwie...mag ich den modrigen Holzgeruch sogar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)