The Noah's Ark Project von Hera_Tenebrae89 ================================================================================ Kapitel 1: The ship that should not exist anymore ------------------------------------------------- Er war nichts Besonderes und ein ganz normaler Tag wie jeder andere da draußen in den tiefen und dunklen Ecken des Alls. Und soweit das Auge sehen konnte war nichts zu erkennen außer tiefer Schwärze und Sternen die in solch einer großen Entfernung zu ihnen funkelten dass man sie niemals erreichen könnte. Sterne die weit außerhalb dieses Systems lagen in dem sie sich gerade befanden und sich diese dabei wie ein glitzernder Teppich vor ihnen ausbreiteten. Welten, Planeten und Galaxien so weit entfernt dass man sie niemals erreichen könnte in nur einem einzigen Menschenleben. Aber nicht nur vor ihnen war dieser Anblick zu sehen, nein, sondern auch überall um sie herum. Oben, unten, vorne, oder hinten, es war egal wo man auch hinsah, denn Sterne waren überall und auch das Einzige was Licht spendete und damit die Dunkelheit des Alls erhellte. Ein Anblick den Sakurai immer wieder durch den Blick seines Cockpits vor ihm genoss wenn er ihn sah. Ein Anblick der für ihn Ruhe mit sich brachte, aber auch kalte Einsamkeit. Etwas was er eigentlich nicht mochte...aber sich darin dennoch am wohlsten fühlte. Es kam häufig vor das Sakutaro allein im großen Cockpit ihres Schiffes saß und von dort einfach nur in das dunkle Universum vor sich starrte. Das Raustarren und in das Dunkel vor sich zu sehen war etwas geworden was er inzwischen sogar viel zu häufig tat und er es seinen Jungs auch nicht mal verübeln konnte wenn sie sich deswegen Sorgen machen würden. Immerhin schottete er sich dabei komplett ab. Und er selber wusste nicht mal so genau warum er das eigentlich tat. Ob er nun da draußen nach etwas suchte, oder eben nicht. In den Tiefen des Alls nach etwas suchte. Und dennoch tat er es, weil es ihm somit besser ging. Also saß er meist einfach nur dort und klappte dabei, völlig in Gedanken versunken, das Zippo-Feuerzeug in seiner rechten Hand immer wieder auf und zu, so das es dabei laut klickte. Das Klicken war somit auch jedes Mal das Einzige was zu jeder Zeit wieder von den kalten Wänden des Raumes abprallte und so zu ihm zurück drang in dieser Stille. So lange zumindest bis er sich dann endlich eine Zigarette aus der rechten Brusttasche seiner braunen Fliegerjacke zog und sich diese danach auch schon in seinen linken Mundwinkel steckte. Er benutzte das Zippo danach auch zum anzünden, steckte es dann wieder in seine linke Hosentasche seiner langen, schwarzen Hose und atmete danach den Rauch aus dem Mund aus ohne die Zigarette dabei in die Hand zu nehmen. Es tat gut. Dieser Anblick war wunderschön und das Rauchen dazu tat sehr gut. Diese Dinge waren das was es schaffte ihm Trost zu spenden wenn ihn mal wieder die Einsamkeit überfiel die da Tief in seinem Herzen lauerte. Vor der er sich fürchtete...und die ihm dennoch ein vertrauter Freund geworden war. Sakutaro Sakurai war der junge Kapitän dieses Raumschiffes und seiner Crew mit der er gerade ziellos durch diesen Teil ihres Sonnensystems schwirrte. Er war zwar noch jung, gerade mal 20 Jahre alt, aber schon wesentlich erwachsener und reifer als es manch ein anderer in seinem Alter sein wollte. Das lag aber auch an dem Fakt dass er schon sehr früh lernen musste auf sich selbst aufzupassen und zu überleben. Zu überleben in dieser grausamen Welt und in der Kälte des Weltalls. Etwas was hart war und so menschfeindlich wie es überhaupt nur sein konnte. Aber die Zeiten waren an sich hart im Jahre 2548 und der größte Teil der Menschheit befand sich dabei, spannenderweise, noch immer auf der Erde stationiert und das obwohl ihre Möglichkeiten das Spektrum schon lange gesprengt hatten. Und es war bei weitem kein Geheimnis mehr das die menschliche Population in den letzten hunderten von Jahren so exponentiell angestiegen war das es extrem unangenehm war und somit auch immer mehr die Ressourcen auf der Erde knapper wurden. Und genau deswegen wurde es auch, im Jahre 2290, was vor so langer Zeit gewesen war, sogar mal so schlimm dass einige Zivilisationen, unter anderem die Chinesen und Amerikaner, anfingen sich um Raum und Ressourcen auf dem Planeten zu bekämpfen. Etwas was danach einem dritten Weltkrieg sogar sehr ähnlich wurde. Das Ergebnis daraus war das ein großer Teil der Erde dabei komplett unbewohnbar geworden war und alles nur wegen dem Einsetzen von Atombomben und biologischer Kriegsführung mit Krankheitserregern. Unteranderem auch das Land seiner Wurzeln, nämlich Japan, wurde dabei komplett zerstört und würde somit für hunderte von Jahren verseucht so wie auch unbewohnbar sein. Und das alles nur wegen dieser einen Sache die damals passiert war. Alles kam einem Exodus verdammt nahe. Doch dieser Vorfall, der den Planeten Erde so schwer verletzt und beschädigt hatte, eine Wunde in ihn riss, sorgte danach endlich dafür dass sich alle Regierungen der Erde am Ende dann doch mal an einen Tisch setzten mussten und anfingen wollten eine Lösung zu finden. Eine Lösung für den schwindenden Platz und dem Sterben der Erde. Denn wenn sie so weiter machten wie bisher wurde das unabwendbar. Die Erde würde sterben. Und es war dabei ein Fakt dass kein Lebewesen, außer dem Menschen, seinen Lebensraum so sehr zerstörte wie sie es taten. Und das auch, wenn dieser zerstört wurde, sie dann dafür bekannt waren einen anderen zu suchen und diesen zu übernehmen. Wie die Heuschrecken, die von einem Feld zum nächsten sprangen wenn es dort nichts mehr zu essen gab. Aber genau der Vorfall mit Japan war der Moment gewesen wo die Menschheit anfing endlich mal die Augen auf zu machen und dann versuchte ins All zu expandieren. Denn die Erde wurde immer enger und die Lebensbedingen auf ihr immer schlechter. Alle Mittel und Forschungen wurden darauf, Hand in Hand, mit allen Ländern und Regierungen der Welt, dazu genutzt um den Menschen im All überlebensfähig zu machen. Und es wurden wahrlich keine Kosten dabei gescheut um das zu erreichen. Das Ende vom Lied waren dann Kolonie-Stationen, so hochmodern und mit unglaublicher Technologie ausgestattet, die dann frei im All umher schwebten und das meist nahe der Erde. Man verfrachtete Menschen einfach dort hin um die Erde langsam „heilen“ lassen zu können. Auch wurde zugleich noch eine „Geburten-Kontrolle“ Weltweit eingeführt und auch auf die zukünftigen Stationen im All übernommen. Was bedeutete: Pro Familie durfte nur ein einziges Kind geboren werden und danach erfolgte eine Sterilisation der Väter. Es war ein knallhartes, radikales Konzept um die Population damit zu kontrollieren. Und bei dem Stand von 70 Milliarden Menschen, im Jahre 2300, war das auch irgendwie dringend notwendig gewesen. Spannenderweise erholte sich die Menschheit darauf auch von allem. Auch wenn es lange dauerte. Sie stand wieder auf, obwohl es hart geworden war zu leben. Die Population sank zu einer überschaubareren Anzahl und illegale Geburten gab es von da an nicht mehr. Jedes Kind, das geboren wurde, wurde schon lange vor seiner Geburt bereits registriert und „geplant". Dazu kam dann noch eine Abwägung ob es überhaupt erst geboren werden durfte. Ob es also ins „Konzept“ passte. Besonders auf Kolonie-Stationen im All waren die Regeln, in der Hinsicht zumindest, sogar noch härter als auf der Erde. Was aber auch daran lag dass auf einer gewaltigen Kolonie-Station nun mal dennoch weniger Platz war als auf einem Planeten. Egal wie sehr dieser auch vorher verwundet wurde, denn auf der Erde war noch immer mehr Platz gewesen. Auf den Stationen konnte es somit auch vorkommen das Babys, die in einem gewissen Zeitraum gezeugt wurden wo zu viele Menschen bereits auf dieser lebten, einfach „entfernt“ wurden, noch bevor sie geboren werden konnten. Besonders wenn sie ohne Anmeldung und „illegal“ gezeugt wurden. Denn um ein Baby zeugen zu dürfen musste das erst besprochen und genehmigt werden. Wie gesagt: Die Welt hatte sich verändert. Die Menschheit hatte sich verändert. Babys wurden also im normalen Zeitraum abgerieben, wenn sie nicht genehmigt waren und so wie es gesetzlich vorgeschrieben wurde. Manchmal gab es sogar Jahrzehnte lang keine Geburten auf solchen Stationen, eben wegen Überfüllung und erst wieder wenn Menschen dort gestorben waren. Fakt war also: Es gab keine unkontrollierte Fortpflanzung der Menschheit mehr. Egal ob auf der Erde, oder im All, JEDER wurde gezielt „gezüchtet“ und entstand nicht ausversehen sondern nur wenn es Platz dafür gab. Für Sakutaro war das ein krankes Konzept an sich, aber auch eines an das sich alle bereits gewöhnt hatten nach so vielen Jahrhunderten. Es gehörte inzwischen zu der Menschheit dazu, so wie die Luft zum Atmen und das Essen um auf den Beinen zu bleiben damit man arbeiten konnte. Alles lief also nach Plan und wie programmiert ab, was ihnen immer mehr die Menschlichkeit nahm. Zumindest war das seine persönliche Auffassung der Dinge. Denn seiner Meinung nach konnte man die Natur nicht einfach programmieren und noch dazu die Geburtenrate nach Plan takten, denn dann war es nicht mehr natürlich, sondern vorgeschrieben und berechnet. Wie bei einem Computer. Und dennoch lebten sie nach dem Prinzip, denn es war das Einzige was ihre Art unter Kontrolle hielt. Immerhin war der Mensch sehr territorial und hatte einen aggressiven Paarungstrieb um sich am Leben zu halten. Etwas was Sakutaro nur zu gut kannte, denn auch er war eines dieser Babys gewesen das damals kontrolliert gezüchtet wurde. Er war aber ein Mensch und keine Maschine, auch wenn es die Menschheit offenbar immer mehr so verlangte. Aber was für eine Zucht er war, denn er wurde wahrlich mit gutem Aussehen gesegnet und Genen. Sakutaro war ein großer Mann von gut 190 Zentimetern. Er hatte kurzes, schwarzes Haar und stechende grüne Augen die zwischen seinem Pony im Gesicht hervorstachen. Auch war er gut trainiert und kräftig. Ein Mann wie er war ein Prachtexemplar eines männlichen Vertreters seiner Rasse und Frauen würden sich darum schlagen mit ihm Kinder zeugen zu können. Hatten es sogar schon mal getan in der Vergangenheit. Sogar noch mehr als das, wenn er so darüber nachdachte. Der Junge erinnerte sich nämlich gerade wieder an verschiedene diese Vorfälle, während er einen weiteren Zug von seiner Zigarette nahm und dann den Rauch danach ausatmete. Und besonders an einen erinnerte er sich gerade lebhaft zurück...Denn er erinnerte sich daran wie eine Frau mal versucht hatte mit ihm ein Kind zu zeugen indem sie ihm etwas in den Drink getan hatte um ihn so willig zu bekommen. Verdammt kranker Scheiß. Das es Drogenhandel in einer Bar, auf einer Station am Rande der Umlaufbahn des Mondes gab, war nichts Neues mehr gewesen und zum Glück war ihm das nicht passiert. Aber die Frau die das versucht hatte...Sakutaro mochte sie sogar. Und das hatte mehr weh getan als er dachte. Sie war anfangs witzig und nett gewesen und er hatte deswegen sogar den ganzen Abend viel mit ihr gequatscht und sie auch zu einem Drink eingeladen. Doch danach ging alles irgendwie schief, denn es stellte sich dann schnell heraus dass sie ihn nur abgecheckt und als „Erzeuger“ erwählt hatte und nicht weil sie wirklich eine Beziehung mit ihm wollte. Er war genetisch eine perfekte Partie gewesen. Stark, jung und gesund. Und es war ein Fakt das Schwangere in ihrem Status sofort immer höher gestellt waren als der Rest auf der Station. Besonders wenn sie einen bereits schon „älteren“ Fötus mit sich trugen. Oder die Mutter noch jung war. Denn ab einem bestimmten Alter wurde nicht mehr so leichtfertig abgetrieben, wenn überhaupt. Und das wusste sie. Somit wollte sie also nur aus ihrer miesen Lebenslage raus kommen und ihm dabei auch noch ein Kind unterjubeln. Mal abgesehen davon dass diese Schwangerschaft definitiv registriert worden wäre und man dann kurz darauf auch schon herausfand dass er der Vater war. Man fand das schnell raus eben weil jeder Mensch im galaktischen System registriert war und er dann noch hätte kastriert werden müssen! Ganz gesetzlich gesichert natürlich, denn ein Mann durfte ja nur noch ein Kind zeugen in seinem Leben! Das alles wäre also einfach so über seinen Kopf hinweg und ohne seine Einverständnis passiert. Und scheiße das wäre ganz schön schief gelaufen...wenn Paku ihn nicht davor gerettet hätte. Sein, sozusagen, neuer Vater. Und der treuste Kerl den er kannte. Paku Yaguchi war für Sakutaro inzwischen auch emotional sowas wie ein Vater geworden und hatte den Jungen aufgenommen nachdem seine Eltern, bei einem Unfall auf einer Station, gestorben waren. Er kannte die Eltern des Kleinen und fühlte sich, als bester Freund seines Vaters, also sofort für in verantwortlich und Sakutaro könnte ihm niemals genug dafür danken. Für das Adoptieren und auch dafür das er seine Männlichkeit gerettet hatte an dem Tag! Paku hatte die Frau nämlich dabei beobachtet wie sie Saku heimlich etwas in den Drink kippte und war darauf dann eingeschritten. Es ging also alles gut und der Junge wurde demnach nicht zu früh und ungewollt Vater. Aber dafür ging etwas anderes an dem Tag in dem Schwarzhaarigen kaputt. Etwas was wesentlich mehr Schaden nach sich gezogen hatte...Nämlich das Vertrauen in eine zukünftige Liebesbeziehung. Er war nämlich damals gerade mal 18 Jahre alt gewesen als diese Scheiße passiert war. Und von dem Tag an wollte er auch niemals mehr eine Freundin haben, geschweige denn irgendeine Bindung. Er ließ sich nicht mal mehr auf körperliche Nähe ein und so kleine Ausflüge mit seinen Kumpels in ein Bordell waren demnach Geschichte geworden. Was aber seltsam war denn Sakutaro liebte eigentlich Sex. Er war jetzt nicht süchtig danach, oder ein Draufgänger der alles knallte was nicht schnell genug auf einem Baum war, aber er liebte das Gefühl von körperlicher und wilder Nähe zu einer anderen Person. Und er war anfangs sogar wahrlich nicht wählerisch mit seinen Vorlieben und Partnern gewesen, denn der Junge schlief nicht nur mit Frauen, sondern auch mit hübschen Männern. Saku war immer sehr offen mit seiner Sexualität gewesen und kostete sich, sozusagen, durch alle „Stufen und Klassen“ hindurch um dabei seine persönlichen Vorlieben zu finden. Als Teenager hatte er auch mit Männern geschlafen und das sogar in beide Richtungen. Einmal war er derjenige gewesen der „nahm“ und dann wieder derjenige der „genommen“ wurde. Doch je älter er wurde, umso weniger fand er Interesse daran sich ficken zu lassen und wurde eher der der jemanden ficken wollte, als anders herum. Er hatte also in diese Richtung Blut geleckt und somit seinen Platz in der Kette gefunden. Und dennoch war da eine Sache gewesen die er beim Sex einfach nicht fand...und das waren Gefühle. Sakutaro empfand nämlich keine emotionalen Gefühle beim Sex mit einer Person. Sicher es war geil Sex zu haben und er liebte es, aber er konnte dennoch keinerlei gefühlvolle Verbindung zu dem Menschen aufbauen mit dem er gerade schlief. Behandelte sie jetzt nicht wie Spielzeuge, aber nach dem Sex war er dann auch wieder weg. Da gab es dann kein Kuscheln danach, oder umschlungene Küsse am nächsten Morgen. Und demnach auch keine Worte mehr zum austauschen. Auch hatte er dazu eines noch nie beim Sex getan...nämlich das Küssen. Er küsste nicht beim Sex und hatte auch nie das Bedürfnis danach gehabt, denn Küsse bedeuteten eine Bindung für ihn. Etwas was er damals nicht konnte und später dann auch nicht mehr wollte. Alles wegen dieses einen Vorfalls. Und er persönlich glaubte auch nicht an diesen Mist dass es sowas wie Liebe auf den ersten Blick gab, denn sie war ihm noch nie über den Weg gelaufen. Das war insofern wie mit dem Thema zu Gott. Einige Menschen glaubten noch immer daran dass Gott sie erschaffen hatte und über einen wachte. Aber der Saku eben nicht...denn er war ihm nie begegnet. Sakutaro glaubte demnach nur an Dinge die er sehen, anfassen und bestätigt bekommen konnte und an mehr nicht. Und so war es auch bei ihm mit der Liebe. Daher wusste er genau, dass nur wenn er jemals das Bedürfnis haben sollte jemanden küssen zu wollen...er diese Person dann auch wirklich liebte. Das sie dann wirklich zueinander gehörten und sich auch „riechen“ konnten. Ihre Gene...dann vielleicht zueinander passten, oder so. Doch noch nie hatte er dieses Gefühl bei jemanden empfunden. Ganz egal mit wem er auch geschlafen, oder wem er über den Weg gelaufen war. Es war einfach nicht existent...Und vielleicht war das auch besser so. Ein schrilles Piepen riss ihn schließlich aus seinen Gedanken und er hauchte wieder den Rauch der Zigarette aus seinem Mund aus. Danach fuhr sein Blick dann locker rechts neben sich zu einem kleinem Pult, das direkt neben seinem Sitz aufgebaut war und auf dessen Schalttafel viele Knöpfe, in verschiedenen Farben, leuchteten. Aber einer stach ganz besonders hervor, nämlich der Knopf für die Sprechanlage und dieser damit anzeigte das er gerade einen Anruf von innerhalb ihres Schiffes bekam. Das schrille Piepen war dabei noch immer da und so legte er sichtlich genervt die Kippe etwas schnaufend neben sich auf die metallische Lehne, nachdem er sie auf dieser ausgedrückt hatte und in den dort befindlichen Aschenbecher hinein. Wer störte denn verdammt noch mal? Aber so war das nun mal als Kapitän eines Schiffs, man musste immer auf „Abruf“ sein. Also drückte er danach fest auf den Knopf und hielt diesen dabei noch nach unten ins Pult gedrückt, als er laut zur Anlage fragte: „Saku hier...Kann man euch nicht mal für fünf Minuten allein lassen?“ Locker und lässig und so wie er meist war, kam dann diese Frage aus ihm. Das Piepen war darauf verschwunden und an seiner Stelle war ein Rauschen zu hören, dass von dem Pult neben ihn aus der Sprechanlage ertönte und eine bekannte, so wie tiefe, Stimme dann zu ihm sprach: „Sorry Saku wenn ich dich gerade aus deiner stundelangen und tiefen „fünf Minuten“ Meditation, die sicherlich auch Rauchen beinhalten, rausschmeißen muss, aber hier gibt es etwas das dir mal ansehen solltest. Also komm mal runter auf die Brücke und sieh es dir besser persönlich an.“ Persönlich? Die Stimme war von Paku gewesen, der da mit ihm gesprochen hatte und kurz darauf verstarb auch schon das Rauschen der Leitung und die andere Seite hatte aufgelegt. Persönlich, he? Saku schüttelte etwas genervt den Kopf. Wirklich? Mann seine Jungs waren doch keine kleinen Kinder mehr die bei allem sein Einverständnis nötig hatten! Er seufzte wieder. Und erneut: sowas kam wohl mit sich wenn man ein Kapitän war. Also erhob er sich schweren Gemüts aus seinem Stuhl und lief hinter diesem den kurzen Gang zu einem Aufzug hinab, in den er dann einstieg und danach auf das Pult und den Knopf für „Brücke“ tippte. Kurz darauf zurrten die schweren, metallischen Türen des Aufzugs vor ihm auch schon zu und er fühlte wie es nach unten ging. Das Cockpit und die Brücke an sich waren bei ihrem Schiff klar getrennt. Die Brücke war für das Radar da und um Funk nach außerhalb herzustellen. Die wichtigste Kommunikationstechnik befand sich dort und auch diente es dazu das gesamte Schiff zu überwachen. Es wurde dort angezeigt wenn die Maschinen einen Defekt hatten und auch wenn sich etwas aus dem All gefährlich nahe ihrem Schiff nähern würde. Somit war es das zweite Herz des Schiffs, neben dem Maschinenraum natürlich und war auf Grund dessen auch ständig besetzt. Das Cockpit war dagegen nur sowas wie der Ausguck und halt der Ort von dem man das Schiff durchs All flog. Und das ihre Mühle überhaupt noch flog hatten sie auch nur ihren Aufträgen von großzügigen Konzernen zu verdanken und ihrem eigenem Mechaniker der eben fast alles, im kompletten Alleingang, am Laufen hielt. Denn zu sagen dass diese Kiste auf dem neusten Stand wäre, war sowas von weit gefehlt und ganz schlicht und einfach gelogen. Dieser Weltraumkarn war ein verdammt altes Schiff und bei weitem nicht so modern wie die neueren Exemplare die durch das All zischten und mit denen sie nicht mal mithalten konnten wenn ihr Leben davon abhinge. Noch dazu verfügten neuere Schiffe, in ihrer jetzigen Zeit, sogar über eine KI eine sogenannte “künstliche Intelligenz“ die alles überwachte und mit jedem System des Schiffes verbunden war. Sowas besaßen sie nicht, denn das war zu reich für ihr Blut. Allein der Umbau würde Millionen kosten, geschweige denn die KI installieren zu lassen. Nein danke, darauf konnten sie verzichten. Es sei denn sie wollten lebenslang Schulden machen. Stattdessen wurde diese Kiste per Hand und nicht durch eine KI gesteuert. Etwas was sehr viel Erfahrung und Talent mit sich brachte, was nur Saku von ihnen besaß denn er war als ein Ass-Pilot ausgebildet worden als er noch auf der Station lebte wo er geboren wurde. Das Einzige was er gerne aus der Zeit im Militärtraining mit sich genommen hatte. Und sicher wäre es sicherer einen Computer alles berechnen und das Schiff steuern zu lassen, besonders dann wenn man von einem Meteoritenschauer überrascht wurde, oder auf ein Asteroidenfeld zusteuerte. Immerhin war der Flug durch das All etwas anderes als auf der Erde, oder über Rübenfelder. Dennoch waren sie auch ohne eine KI noch immer am Leben und das hatten sie nur Sakutaro und seinem Talent zum Fliegen zu verdanken. Denn wenn er etwas drauf hatte, dann war es das Fliegen und Navigieren. Darin konnte ihn keiner schlagen. Oft hatte er sie damit sicher aus Asteroidenfeldern navigiert und geflogen. Und nicht selten war er somit auch schon Weltraumpiraten entkommen. Etwas was es leider viel zu oft gab in ihrem Teil des Systems in dem sie Aufträge annahmen. Sakutaro war also an sich zuverlässig und hatte eine schnelle und verdammt gute Auffassungsgabe. Sowas wie einen Kampfinstinkt der ihn vor Gefahren warnen konnte. Fast sowas wie sein persönlicher siebter Sinn. Und Paku ging sogar noch soweit das er seinen Jungen als den besten Piloten ihrer Galaxie betitelte. Auch wenn dem das sehr unangenehm war. Demnach, mit all dem was er so geleistet hatte, war Saku auch schnell zum Kapitän ernannt worden, eben weil er so gut fliegen konnte, sich mit allem gut auskannte und oben drauf auch noch Führungsqualitäten besaß über die man nicht meckern konnte. Und das Obwohl es eigentlich Paku sein Schiff war und er sich auch mit dem Titel „Veteran“ von ihnen bekleiden durfte. Sakutaro hatte zwar so seinen eigenen „Groove“ um an gewisse Dinge ranzugehen, aber nie brachte er dabei seine besten Freunde und zugleich sein Team in Gefahr. Alle vertrauten ihm und das war auch der Grund warum er nun runter zur Brücke musste. Sie brauchten anscheinend seine Expertise und Entscheidung, denn ohne die lief hier nichts. Und er wusste es auch selber, so dass er nichts dagegen hatte runter zu müssen. Denn wenn Paku ihn auf die Brücke bestellte...dann war da etwas Wichtiges, oder sogar Ernstes, im Anmarsch. Etwas wo er dabei sein musste und eine wichtige Entscheidung von Nöten sein würde. Also kam er dann auch schon kurz darauf ein Stockwerk unter ihm an, spürte wie der Aufzug stoppte und schritt danach aus den sich öffnenden Türen raus auf die Brücke vor sich. Ihr kleiner Weltraumflieger und anders konnte man ihn nicht nennen gegenüber anderen Schiffen, war nicht sonderlich groß. Demnach war auch die Brücke vor ihm kleiner als von neueren Modellen ihres Schiffs. Es war, neben dem Maschinenraum, zwar der zweitgrößte Raum in der Kiste, aber dennoch kleiner und überschaubar. Nicht sehr viel, doch sie konnten wirklich nicht meckern denn dieses Schiff hatte sie bisher nie im Stich gelassen. Es war wie ein guter Freund. So sah er kurz nach dem Verlassen des Aufzugs auch schon Paku, der mit verschränkten Armen neben einem dünneren und Brille tragenden Mann stand der vor einem großen Pult saß. Paku war ein verdammter Riese gegenüber allen anderen. Sogar noch größer als Saku und kräftig gebaut. Es wirkte sogar so kräftig dass wenn er einer Person einen Schlag verpasste, man danach echt erwartete er würde ihr dabei noch den Kopf von den Schultern pfeffern. Ihn als starken „Bären“ zu bezeichnen war also noch niedlich ausgedrückt, denn er wirkte körperlich mehr wie ein massiger Oni. Doch von seiner Art her war er allerdings eher ein zu groß geratender Teddybär und sehr freundlich. Aber Paku konnte auch anders wenn man ihm nur genug Feuerholz für sein Feuer gab und man es mit ihm zu weit auf die Spitze trieb. Sakutaro wusste das genau, denn er hatte das einmal live miterlebt. Und ehrlich gesagt wollte er Paku auch nie wieder so wütend sehen wie damals. Denn das eine Mal...hatte ihm völlig gereicht. So richtete sich dann sein Blick von ihm weg und zu dem Mann rüber der da neben ihm am Pult saß und Katsura Tanaka hieß. Katsura war ein Genie und zugleich der Mechaniker von ihnen der diesen Flieger überhaupt erst am Fliegen hielt. Ohne ihn würde hier fast nichts laufen und demnach kannte er sich mit dem Schiff und der Technik an sich am Besten aus. Ohne es übertrieben darstellen zu wollen: aber er war wirklich ein wandelndes Lexikon an Wissen wenn es um Technik, Computer, KI und Mechanik ging. Denn alles in diesem Laden lief nur und hielt dabei sogar leicht mit neuerer Technologie mit, weil ER diese Kiste immer wieder aufpimpte und sich sorgfältig darum kümmerte. Und dafür respektierten ihn auch alle zu tiefst. Vor allem das er es fast im kompletten Alleingang schaffte ein Schiff dieser Altersklasse auf den Beinen zu halten. Für dieses Schiff und seine Crew, war er demnach vielleicht das wichtigste Mitglied, zusammen mit ihrem Arzt an Bord. Und wo man gerade davon sprach: Der war auch hier. Denn direkt hinter Katsu und seinem Pult, vor dem er saß, sah Saku wie die letzten zwei Augenpaare seiner Crew zu ihm rüber blickten und vor einem Frontfenster stehen dass erst den Blick raus ins All, von ihrem Punkt aus, ermöglichte. Zu guter Letzt standen dort nämlich die letzten zwei Mitglieder: Sugiura Sato und Matsumoto Watanabe. Matsumoto, der neben Sugi stand, war der Zweitälteste in ihrem Team, direkt nach Paku und hauptsächlich für ihre Waffen an Bord verantwortlich. So kümmerte er sich um Schusswaffen, aber auch um die Schutzkleidung der Crew und noch andere Dinge die explodierten und dabei Spaß verursachen könnten. Im Groben war Matsu also für die Sicherheit zuständig und ein Mann auf den man sich verlassen konnte wenn es hart auf hart kam. Sein Nachname ging angeblich sogar auf einen Samurai zurück, der damals einfach den Ortsnamen seines Zuhauses in der Provinz Settsu übernommen haben soll. Sein kämpferischer Charakter passte da wirklich sehr gut zu ihm. Und nicht selten hatte er alle hier beschützt und dabei auch schon vor kniffligen Situationen gerettet. Ohne ihn wären sie auch einmal, im Kampf gegen Piraten, nicht sehr lange am Leben gewesen. Er war ein Kämpfer und auch half seine Statur dabei denn er war kräftig gebaut und hatte harte Gesichtszüge die ganz gut zu seinem schroffen und losen Mundwerk passten. Er war etwas stürmisch und hitzig, aber dennoch konnte man sich auf Matsumoto immer verlassen wenn es eng wurde. Und schließlich stand neben ihm Sugiura. Das letzte Mitglied und er war ihr besagter Arzt an Bord. Er war ein eher dünner und schlaksiger Kerl mit einem kahlrasierten Kopf und einem sehr lieben Gesicht. Meistens wirkte er mehr wie der Typ der sofort umfallen würde wenn man ihm Blut zeigte, aber das war bei Weitem nicht der Fall! Er war ein hart ausgebildeter Sanitäter und er und Saku kannten sich schon seit ihrer Kindheit. Sie waren beste Freunde und wenn Sugi etwas zu Sakutaro sagte dann kam das meist schneller bei ihm an als jetzt vielleicht von anderen seiner Truppe und das war noch nicht mal respektlos gemeint gewesen, denn die Bindung zwischen ihnen war einfach schon länger da gewesen und meist war es eben Sugiura der Saku davon abgehalten hatte sich damals überstürzt das Genick zu brechen auf einem Spielplatz. Sugi kannte sich mit allerlei Medizin und Heilpraktiken aus, was ihn, in ihrer jetzigen Zeit, von unschätzbarem Wert machte. Denn die Behandlung von Wunden und Krankheiten, innerhalb eines Krankenhauses, oder bei einem fremden Arzt, war inzwischen sehr teuer geworden und keine Krankenkasse kam mehr dafür auf. Ressourcen für Medizin wurden eben auch immer knapper wegen der Situation auf der Erde und Überbevölkerung, die zwar nach so vielen Jahrhunderten besser, aber noch immer existent war. Und auch in der Genetik war sein bester Freund kein kleines Licht und überzeugte mit erstaunlichem Wissen in dem Bereich. Denn während Saku zum Militär und Piloten-Dienst ging, schrieb sich Sugi für eine Ausbildung als Mediziner und Arzt ein. Und sicherlich hatte Saku etwas damit zu tun gehabt, denn der hatte sich als Kind oft genug verletzt und Sugi ihn dann darauf verarztet. Vielleicht hatte er durch ihn somit seine Berufung gefunden. Aber wer wusste das schon? Vor langer Zeit hatte sich Sugiura sogar mal, zusammen mit Katsu seiner Hacker-Hilfe, Zugang zu der genetischen Weltdatenbank im Zentralcomputer auf der Erde verschafft und besaß somit das Werkzeug und den Zugang um alles und jeden genetisch identifizieren zu können. Er konnte also alles über fremde Menschen recherchieren, wenn es denn sein musste und sie davon einen Vorteil bekommen würden. Ein Vorteil der sich sogar schon recht oft als nützlich erwiesen hatte...besonders als Söldnergruppe. Denn genau das waren sie nun mal. Sie waren Söldner die sich mit ihren kuriosen Aufträgen über Wasser hielten und schon so manch miese Aufträge angenommen hatten um damit über die Runden zu kommen. Sie standen zwar noch nicht auf der roten Liste der Weltregierung, also bereit zum Abschuss und verhasst, aber waren auch nicht ganz okay in ihrem Buch. Doch Saku war das an sich egal. Denn solange er und seine Jungs damit überleben konnten stand er gern auf ihrer roten Liste. In der Hinsicht war er also sehr egoistisch geworden. Zumindest was seine „Familie“ betraf, denn das waren die Jungs für ihn...eine Familie. Sakutaro hatte dazu noch kein großes Vertrauen in die Weltorganisationen und Regierung an sich. Er mied sie deswegen auch so gut er konnte und wollte erst recht keine Aufträge von denen annehmen wenn es nicht absolut notwendig gewesen wäre. Und es war auch kein großes Geheimnis mehr dass er schon schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht hatte. In vielerlei Hinsicht. Und allein schon wegen der Art und Weise wie Menschenverachtend sie eingestellt waren. Besonders wegen ihrem neuen Konzept der Populationskontrolle und so. Von Anfang an...kam Saku nicht mit diesem System klar. Und das war etwas extrem seltenes geworden für einen Jungen in der neuen Geschichte der Menschheit. Denn meist hinterfragte keiner das System sondern rollte einfach mit diesem mit ohne Fragen zu stellen. Sakutaro schritt danach jedenfalls auf Paku zu und blieb dann genau zwischen ihm und Katsura stehen, die ihn beide dann ansahen, als er schließlich zu seinem Vater links von sich hoch sah und fragte: „Wie ist unser Status? Was gibt’s denn so dringendes?“ Er klang dabei noch leicht genervt, aber das war schon okay. Paku nickte dann an ihm vorbei und runter zu Katsu, so das Saku dann ebenfalls hinsah und ihr Mechaniker danach auch schon vor sich auf dem Pult etwas eintippte, während er dabei sprach: „Wir hätten dich wirklich nicht runter geholt wenn es nicht wichtig gewesen wäre Sakutaro. Glaub mir. Also komm ich am besten gleich mal zum Punkt. Folgendes ist nämlich passiert:...Ich habe vor genau einer Stunde ein unbekanntes Signal im All aufgeschnappt das sich um ein akustisches Barkensignal handelt. Es wiederholt sich so um die zehn Minuten lang, verstummt schließlich und kommt dann wieder nach fünf Minuten. Es sendet auch immer wieder über dieselbe Funkfrequenz. Eine Frequenz die dazu sogar noch verdammt alt ist und wahrscheinlich von neueren Schiffen nicht mal mehr geortet werden kann. Immerhin ist denen ihre Technik schon so weit entwickelt dass die Daten ganz anders aufgenommen werden. Das was ich hier habe...das ist wie mit einem Abspielen einer Platte. Du kannst eine alte Schellackplatte nicht mehr auf einen Vinylplattenspieler auflegen, denn der kann die Art von Daten nicht mehr lesen. So funktioniert das hier auch.“ Als er das sagte runzelte Saku etwas verdutzt die Stirn. Ja okay das bekam er gerade auch noch hin. Dennoch war er dankbar für diese Information, nur wusste er nicht was er dazu sagen sollte denn das war sehr kurios. Ein so altes Signal? Und das hier draußen? So dass er dann darauf fragte: „Bitte was? Ein Barkensignal und das hier draußen im Nichts? Du willst mich doch veräppeln Katsu. Wir befinden uns hier am äußeren Rande des Systems. Die nächste größere Koloniestation ist, bei unserem Tempo, mehr als 1 Jahr von hier entfernt. Hier ein Signal ins All zu schießen ist komplett sinnlos, denn keiner schnappt das auf. Und wie du bereits sagtest: keine Schiffe von heute senden mehr über ein Barkensignal.“ Keiner schnappte sowas mehr auf...außer ihnen und ihrer Kiste und sie waren wirklich nur aus reinem Zufall soweit raus gebracht worden und das war ein Fakt. Sie befanden sich so verdammt weit draußen wegen ihrem letzen Auftrag den sie abgeschlossen hatten. Dieser war eine Lieferung an eine Station gewesen. Kein legales Geschäft vor allem und deswegen waren sie auch so weit weg vom Sprung um sich somit etwas vom Radar der Regierung zu befinden und dann auszuharren bis mindestens nach 72 Stunden etwas Gras über die Sache gewachsen war. Aber mal abgesehen davon: Ein Barkensignal? Sowas existierte doch heute überhaupt nicht mehr. Somit war Saku erstaunt sowas überhaupt von Katsu zu hören. Neuere Funkmeldungen, oder Nachrichten wurden über wesentlich modernere Technik verbreitet und nicht mehr über solch eine Frequenz verschickt. Das klang sehr komisch, denn wie alt musste bitte die Technik sein die sowas raus ins All schoss? Sicher ihre Kiste war nun auch nicht mehr die Modernste und stellte wirklich mehr eine Ausnahme da als die Regel, was aber auch bedeutete: Das was auch immer dieses Signal sendete entweder so alt war wie ihre Schrottkiste...oder vielleicht sogar älter. Aber konnte das sein? Gab es sowas noch? Katsu nickte Sakutaro dann zustimmend zu und antwortete darauf: „Das sehe ich auch so. Wie gesagt: der Code ist sehr alt und ich muss ihn leider noch etwas mehr durch den Computer jagen um schließlich eine genaue Aussage bekommen zu können was er nun genau bedeutet, aber der Fakt bleibt dennoch: Woher kommt dieses alte Signal? Ich habe sowas noch nie zuvor gehört. Nur immer darüber gelesen wie das funktioniert und das es mal sowas gab, aber mehr auch nicht...In der Regel ist sowas aber meist eher ein Notrufsignal...Das ist wirklich faszinierend.“ Saku lehnte sich dann nach vorne auf das Pult und sprach darauf: „Kannst du es abspielen? Ich würde das gerne mal hören.“ Es war Neugier in ihm. Sicherlich könnte er nichts damit anfangen denn er verstand nichts von dieser Art von Technik, aber wenn es akustisch war dann wollte er seine Neugier gerne damit befriedigen und wenigstens wissen wie es klang. Katsu nickte darauf zu ihm und drückte dann auch schon neben sich auf einen Knopf am Pult um das Signal für alle hörbar zu machen. Was es dann auch wurde und sich danach wirklich alle im Raum nach vorne auf das Pult lehnten, von wo der Ton her kam und aufmerksam dabei lauschten. Und dann hörten sie es...und schwiegen. Zuerst klang es mehr wie ein Schlottern. Es waren dumpfe und unregelmäßige Töne wie wenn man etwas über einen dicken Gummistreifen zog und der sehr rau war. Aber hin und wieder kamen mal vereinzelte hohe Töne, wie ein Kreischen hervor, nur definitiv technisch erzeugt. Es klang bizarr. Und auch Saku bemerkte schnell dass sich dieses Signal nach guten 5 Sekunden bereits schon wiederholte. Als würde sich eine Nachricht von fünf Sekunden einfach in einer Dauerschleife abspielen und das ganze zehn Minuten lang. Immer und Immer wieder. Es klang wie aus einer anderen Welt. Der junge Pilot runzelte verdutzt, aber irgendwie auch fasziniert, die Stirn wegen diesem Signal und lauschte weiter. Matsumoto dagegen sprach nun auch mal etwas zu dieser Lage und gab darauf von sich: „Das klingt nach keinem Signal was ich schon mal irgendwo gehört haben könnte...Also ich kenne akustische Barkensignale. Hab mal davon gehört und mir in den Archiven welche angehört, aber DAS kommt mir überhaupt nicht bekannt vor. Notruf-Barkensignale laufen nach demselben Prinzip ab und haben dazu eine gewisse Frequenz oder Abfolge wie sie nun genau abgespielt werden. DAS hier hat nichts von dem was ich kenne. Es ist komplett anders...“ Komplett anders? Sugi sah dann links neben sich zu Matsu, während er beide Arme überkreuzt vor sich auf dem Pult, den Kopf dabei noch auf diesen liegen hatte und darauf antwortete: „Vielleicht ist es eher eine Stimme die aufgenommen wurde und hat diese dann über eine Barke abgeschickt?“ Das war an sich eine nette Idee, aber Katsu schüttelte sofort den Kopf deswegen. Er antwortete nüchtern zu ihm: „Nein das denke ich nicht. Ich kann mir das hier nur so erklären dass es sich um einen verdammt alten Code handeln muss, der einfach nicht mehr aktuell ist. Und die Technik, so wie auch die Frequenz mit der er versendet wird, würde das sogar bestätigen.“ Matsu grinste dann etwas frech und sprach darauf die Situation lockern wollend: „Vielleicht sind wir ja die Ersten die auf Aliens gestoßen sind, was denkt ihr?“ Wieder eine nette Idee, aber noch unglaubwürdiger als das von Sugi das es sich um eine Stimme handeln könnte. Aber jeder im Raum hatte schon verstanden das Matsu gerade nur einen Scherz machte und selber nicht an Aliens glaubte. Denn so nach hunderten von Jahren im All müsste die Menschheit ja mal so langsam welchen begegnet sein, oder? Also wenn es sie wirklich gab. Demnach wurde das gleich wieder weggeschoben und Saku sah wieder zu Katsu, fragte ihn dann: „Kannst du es orten? Also genau aus welchem Winkel des Alls es zu uns kommt?“ Normalerweise wäre das eigentlich etwas was Sakutaro sowas vom am Hintern vorbei gehen würde. Doch dummerweise gab es da an der ganzen Sache einen Harken, den er einfach nicht wegschieben konnte, egal wie sehr er auch wollte und dieser nannte sich: Pflicht. Sie waren ein registrierter Bergungstrupp auf dem Papier der Regierung, denn anders konnten sie die Sache mit ihren Aktivitäten im All nämlich nicht laufen lassen und damit waren sie sozusagen „verpflichtet“ jedem Notsignal nachzugehen, egal wie alt es auch war. Und erst recht wenn es eine unbekannte Herkunft hatte. Wenn es also rauskäme dass sie hier gewesen waren und das Signal einfach ignoriert hatten und wenn andere dann ein besagtes Schiff nach ihnen fanden, welches den Funk raus geschossen hatte, dann gab es massiv Probleme. Immerhin hatten sie dann nicht ihre Pflicht erfüllt. Und sicher könnte sich Saku einfach sagen: Keiner außer unserer Kiste ortet solch ein Signal noch, also wie hoch wäre die Chance das es jemand anderes findet? Das könnte er tun und einfach alles damit abharken. Aber dennoch war ihm das Risiko etwas zu hoch das dieses Thema irgendwann mal wieder aus der Kiste sprang und ihm dann wie eine Schlange in den Arsch biss. Die Wahrscheinlichkeit bestand nun mal und das konnten sie sich nicht leisten. Nicht mit dem Ruf und dem Geld das sie hatten. Und in der Sekunde ärgerte er sich wahrlich darüber dass ihre Kiste nun inzwischen sogar schon so alt war dass sie überhaupt erst dieses Signal aufschnappen konnten. Mann man hatte einfach immer wieder Ärger mit dieser Mühle, was? Katsu drückte dann auf einigen Knöpfen am Pult herum und las dann schließlich etwas vor sich auf dem Bildschirm ab. Es waren Koordinaten und er beantwortete mit diesen Sakutaro seine vorher gestellte Frage und gab darauf zurück: „Es kommt aus dem hintersten Teil unseres Sektors. Wahrlich an der Grenze des Systems und direkt nah der Umlaufbahn vom Jupiter.“ Saku sah ihn an. „Nahe vom Jupiter?“ Fragte er darauf. Das lag also wirklich am äußersten Rande von dem System in dem sich die Menschheit so mit ihren Schiffen herumtrieb. Denn alles was nach dem Jupiter kam, also der Saturn, Uranus oder Neptun, wurden nicht von Menschen beflogen und waren Sperrgebiete. Es war einfach zu weit weg und wenn man nicht gerade Milliarden von Geldern in eine Forschung für eine Kolonisation außerhalb ihres Bereiches ausgab, dann ging auch niemand über den Jupiter hinaus. Der Jupiter war etwa 860 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und er war dazu noch der größte Himmelskörper in ihrem Sonnensystem, wenn man die Sonne weg ließ, der so gelblich und hell strahlte das er allem anderen Sternen und Monden locker Konkurrenz machen konnte. Er wirkte einfach so hell weil er eben der größte Planet in ihrem Sonnensystem war und weil seine Wolkendecke sehr viel Sonnenlicht reflektierte. Umgerechnet in Jahre, also wenn man von der Erde aus zu ihm fliegen wollte, bräuchte man ganze 8 Jahre um ihn zu erreichen. Mit älterer Technik zumindest und dazu rechnete man jetzt nicht einen Lichtsprung oder so, deren Technik eh kaum ein Schiff noch hatte. Kein Schiff ihrer Zeit besaß mehr einen Warp-Antrieb, denn es war einfach zu gefährlich gewesen. Unter einem Warp-Antrieb verstand man einen Antriebsmechanismus, der Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit durch gezieltes Krümmen der Achse von Raum und Zeit ermöglichte. Doch diese Technik war einfach zu teuer und zu gefährlich gewesen, so dass man das Projekt schnell eingestampft hatte. Besonders nach dem Vorfall wo ein Schiff mit einer Kolonie kollidiert war hörte das auf, eben weil die Berechnungen für den Sprung nicht zutreffend genug gewesen waren. Es war einfach zu riskant. Allein um von ihrem Standpunkt aus weg und zur nächsten kleineren Handelsstation zu kommen und das ohne Warp, brauchten sie fast drei Monate! Was war das also bloß nur für ein Schiff das von nahe Jupiter ein Notsignal sendete? Und das so wirklich auf der äußersten Grenze des Systems... „Was zum Teufel ist das für ein Schiff was sich hier umtreibt?“ Fragte dann Matsumoto sichtlich verdutzt und bestätigte damit genau den Gedanken den eigentlich jeder in diesem Raum hatte, denn sowas war hier noch keinem untergekommen. Es war demnach eine sehr gute Frage. Das sich mal jemand hier draußen am Rand aufhielt, schön und gut sowas konnte passieren, denn immerhin waren ja auch SIE hier um nicht gefunden zu werden. Aber sich mit solch einem alten Notsignal hier aufzuhalten war dagegen doch sehr komisch. Es war irgendwie so sinnlos... „Das würde ich auch gerne wissen...Wie lange brauchen wir bis wir es sehen können? Also wenn wir jetzt dort hinfliegen würden, wie lange würde es dauern?“ Fragte Paku dann endlich und Katsu sah zu ihm. „Also wir könnten, bei unserem Tempo, locker in drei Stunden dort sein. Wenn nicht sogar weniger. Kommt halt drauf an auf was wir unterwegs so antreffen. Wie gesagt es ist echt weit draußen. Aber bis dahin habe ich auch sicherlich das Signal genauer dechiffriert und weis dann endlich um was sich die Nachricht handelt.“ Matsumoto sah dann etwas verdutzt zu Paku rüber, als der das gesagt hatte und fragte darauf: „Warte mal: Du willst da hin? Ey mal ohne Witz und korrigiert mich falls ich mich jetzt gerade irre, aber uns allen läuft doch hier gerade ein eiskalter Schauer den Rücken runter wegen dieser Sache, oder? Also: warum genau sollten wir dann da noch mal hinfliegen? Keiner kann sich das erklären und es klingt sehr riskant. Vielleicht ist es ja ne Falle von Piraten, mal daran gedacht? Und ihr kennt mich, ich bin jetzt wirklich kein Feigling, aber ich denke bei der Aktion sollten wir einfach mal den Ball flach halten, den Kopf aus dem Arsch ziehen und das jemand anderem melden. Ich bin hier immerhin für die Sicherheit zuständig und halte das für keine gute Idee.“ Klang vernünftig, aber da gab es einen Harken. Einen den Sugi dann ansprach und zu Matsu darauf antwortete: „Wem denn? Wem sollen wir das melden? Mit dem letzten Auftrag und der Aktion die dabei gelaufen ist, haben wir uns mindestens für drei Tage aus dem System der Regierung geschossen, Matsumoto. Wir können niemanden herrufen, es sei denn wir wollen darauf richtig Ärger! Und wegfliegen können wir auch nicht weil wenn das dann rauskommt wir danach erst recht Ärger an der Backe haben! Mir gefällt das auch nicht. Das ist wie aus einer Gruselgeschichte, aber Paku hat recht: wir müssen da wohl hin. Wir sind verpflichtet unbekannten Signalen und erst recht einem Notruf nachzugehen, ganz egal was wir ansonsten auch für krumme Dinge drehen.“ Ja das war so ne Sache. Irgendwie hatten sie einen moralischen Code und dann auch wieder nicht. War etwas verzwickt mit den Jungs, aber änderte dennoch nichts an ihrer aktuellen Situation und das eine Lösung her musste. Es sogar nur eine einzige Lösung gab wie man damit umzugehen hatte. Und Saku wusste das genauso gut wie jeder andere hier im Raum. Weswegen er dann auch final und bestätigend in den Raum sprach, ohne den Blick vom Pult vor sich zu erheben: „Paku und Sugi haben recht. Wir alle wissen was wir zu tun haben und das es da nun mal keinen Weg drum herum gibt, Matsumoto. Wir haben dieses Signal aufgeschnappt und sind als erster mit der Lage in Kontakt geraten, also müssen wir auch einschreiten...Mir gefällt das übrigens auch nicht, Matsu. Nur damit du es weist. Aber hier gibt es leider keine andere Lösung um damit umzugehen. Egal wie gerne und sehr ich die auch gerade am liebsten hätte. Wir fliegen also hin, sehen uns an was da los ist und dann schauen wir weiter. Aber sollte mir die Sache zu suspekt werden...dann schaff ich uns da auch irgendwie, so schnell wie möglich, wieder raus.“ Gesprochen wie ein wahrer Anführer. Und mit einem abschließenden Satz wand er sich dann abwechselnd an alle im Raum und zuerst mal an Katsu als er dann sprach: „Katsura stell den Autopiloten auf die ungefähre Position ein woher das Signal kommt und bring uns da hin. Behalt es vor allem weiterhin im Auge und melde dich sobald du eine Ahnung hast was nun genau die Nachricht bedeuten soll. Und nimm auch weiterhin Acht auf Piraten, oder ähnliches, denn ich möchte keine bösen Überraschungen erleben. Es kann gut sein dass auch noch einige von denen dieses Signal aufschnappen könnten, immerhin fliegen die auch nicht gerade mit nem Porsche-Modell durchs All.“ Damit meinte er schlicht und einfach nur: Dass auch Piraten nicht gerade die neusten und hochwertigeren Raumschiffe besaßen. Genauso wie sie. Es lag also im Rahmen des Möglichen, wenn sich hier welche rumtreiben sollten, dass sie auch das Signal aufschnappen könnten. Immerhin bot sich der leere Raum am Rande eines Systems sehr gut dafür an um dort unterzutauchen. Machten sie ja immerhin gerade auch. Sakutaro wollte demnach einfach in keine weitere Auseinandersetzung mit Weltallabschaum geraten, denn beim letzten Mal hatten sie deswegen auch einige Verluste zu beklagen gehabt. Unter anderem auch Tote...Und das wollte er nie wieder. Danach wand er sich dann an Matsu, sah zu ihm und sprach: „Matsumoto dich würde ich bitten komplett nach unserer Ausrüstung zu sehen, denn ich möchte auf das Schlimmste vorbereitet sein. Das unsere Impulswaffen dann sofort einsatzbereit und ohne Probleme funktionieren wenn es drauf ankommt und falls wir dort in Probleme rein rennen sollten. Mach einen kompletten Check der Ausrüstung und hilf danach Sugiura dann noch beim Bereitstellen seiner Ausrüstung und bei all dem was er braucht um uns auf den Beinen halten zu können.“ Wenn er das so sagte klang es ja schon fast so als würden sie gleich in einen verdammten Krieg ziehen. Sicherlich war das nicht der Fall, aber wie bereits gesagt: Saku ging keine Risiken mehr ein. Den Fehler, einfach so unbedacht in eine Situation zu rennen, den hatte er schon einmal gemacht und wollte ihn demnach auch nie mehr wiederholen. Also behandelte er das auch alles sehr wie eine Kriegsvorbereitung. „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“. So sagte man ja auch immer und lieber einmal zu viel gemacht als zu wenig. Weswegen Matsu und Sugi dann auch ohne Einwände zustimmend nickten und darauf dann an dem Rest der Crew vorbei liefen. Sie machten sich auf den Weg ihre Arbeit und Pflicht zu erfüllen, so wie Katsu sich auch wieder auf das Pult und den Rechner vor sich konzentrierte und anfing zu arbeiten. Es gab für sie nichts weiteres mehr zu besprechen, also legten die Jungs auch schon los denn ihre Aufträge waren klar und deutlich gewesen. Einzig Paku wies Sakutaro keinen Auftrag zu, denn der wusste in der Regel immer was er zu tun hatte. Noch dazu wollte der Junge seinem Ziehvater keine Anweisungen geben, denn dafür hatte er zu viel Respekt vor ihm. Paku hätte zwar nichts dagegen...aber das war mehr in Saku seinem Kopf so ein absolutes No-Go, also machte er das auch nicht. Demnach drehte er sich nur wieder um und verließ die Brücke...mit Paku an den Hacken. Sie stiegen dann also zusammen in den Fahrstuhl und fuhren wieder rauf zum Cockpit, wo der Kapitän nun mal auch hingehörte und gegeben falls übernehmen musste wenn der Autopilot etwas nicht hinbekam. Und das würde passieren, denn wenn plötzlich ein Asteroidenfeld vor ihnen auftauchte, dann brachte sie dort kein Autopilot sicher durch und danach musste Saku halt eingreifen und manuell steuern. Somit war das Entspannen für die nächsten drei Stunden also Geschichte. Und das sogar jetzt schon, denn Paku fing an mit ihm über etwas zu sprechen worauf er eigentlich kein Bock hatte. Aber er in einem Fahrstuhl nun mal schlecht davor davonrennen konnte. Und während sie so fuhren stand Paku links in der einen und Saku rechts in der anderen Ecke und sie sahen beide nur vor sich, als der Ältere anfing loszureden: „Okay hör zu: Ich weis du hast kein Bock darauf und du weist das ich kein Bock darauf habe das zu tun. Und dennoch müssen wir darüber reden, Saku.“ „Worüber reden?“ „Über was du dir gerade Sorgen machst, Junge.“ Sakutaro schnaufte nur kurz so wie auch leicht verächtlich darauf und verschränkte danach seine Arme vor sich, als er zurück sprach, ohne dabei zu Paku zu sehen: „Ich mach mir keine Sorgen.“ Schlechtes Pokerface. „Doch das machst du Junge und das ist auch völlig okay...Mir gefällt das übrigens auch nicht, denn das ist sehr suspekt. Es tauchen nicht einfach mal so Schiffe am Rand eines Systems aus dem Nichts auf und senden dann noch ein Notsignal. Vor allem nicht noch zusätzlich mit veralteter Technologie. Da stimmt was nicht und das spüren wir alle hier. Wir wollen alle nicht ins Unbekannte rennen und am liebsten einfach nur in eine andere Richtung fliegen. Aber wir sitzen genauso in dieser Lage fest wie du...Es ist also okay dass du deswegen lieber vorbereitet sein willst und besorgt bist. Und genau das auch der Grund warum DU hier unser Boss bist und jetzt das Sagen hast. Denn du hast nun mal einen guten Überblick und uns auch schon öfter bewiesen dass du, wenn es hart auf hat kommt, jeden wieder aus der Lage rausholst in die wir geraten sind.“ „Ja jeden...Außer Chiharu...“ Antwortete Saku dann plump darauf und genau das war es gewesen was hier los war. Das war der Grund warum Paku nun noch mal allein mit ihm sprach, eben weil er sich genau das nämlich gedacht hatte. Denn er wusste genau...das Sakutaro sich deswegen so benahm. Sich so besorgt benahm wegen dieser einen verflixten Sache die vor gut einem Jahr passiert war und er sich noch immer die Schuld daran gab. Es ließ ihn halt einfach nicht los. Also sprach er dann sanft zu seinem Zögling: „...Das war nicht deine Schuld gewesen, Sakutaro.“ „Und dennoch hab ich nichts dagegen getan um es zu verhindern. Ich hab sie im Stich gelassen Paku...Das ist auf meinem Konto...“ Kam es nur wieder knapp zurück und man bemerkte sofort dass er nicht noch weiter auf das Thema eingehen wollte, denn es tat einfach noch zu sehr weh. Er ging viel zu hart mit sich selbst ins Gericht, denn es war nun mal eine Tatsache das Saku nicht an dem Schuld gewesen war was damals passierte. Aber dennoch packte er sich das auf seine eigenen Schultern und trug es als sein persönliches Kreuz mit sich herum. Als seine Strafe und etwas für das er sich zu geißeln hatte. Doch das musste aufhören, denn er machte sich damit kaputt. Aber es brachte nichts weiter darauf einzugehen, also ließ Paku das auch und schwieg danach nur wieder, denn wenn er nun weiter sprach machte Sakutaro nur noch mehr dicht. Allein seine Körperhaltung bestätigte bereits dass er auf Abwehr war und schon längst dicht gemachte hatte. Er wollte nicht darüber reden und gerade keinen an sich ran lassen...also akzeptierte das Paku. Fürs Erste zumindest. Und dann ging auch schon wieder vor ihnen die Fahrstuhltür auf. Am Ende war es aber dann nur Saku gewesen der allein aus diesem raus schritt und seinen Hintern wieder einsam auf den Sitz im Cockpit pflanzte und sich erneut eine Kippe dabei anzündete. Alleine dort saß wo er immer saß wenn es ihm alles zu viel wurde und er sich bewusst abkapseln wollte. Etwas was Paku nicht gut fand...und das auch erst passiert war nach der Sache mit der lieben Chiharu. Eine Sache an der ALLE Schuld hatten und nicht nur Saku... Danach schloss der Große aber auch weiterhin wortlos die Fahrstuhltür per Knopfdruck und fuhr wieder runter zu Katsu, denn es brachte einfach nichts. Er wollte wirklich gern mit seinem Jungen darüber reden, aber Saku hatte eben klar kommuniziert das er sich dafür nicht in Stimmung befand und das hatte er nun zu akzeptieren. Sein Junge...hatte sich in diesem einem Jahr so sehr verändert wegen der Aktion damals. Wegen dem was mit dem Mädchen auf dieser Stadion passiert war... Und so fuhr er einfach weiter still und nachdenklich nach unten. Auch Paku machte sich natürlich sehr viele Gedanken über alles. Über das was mit Saku los war...Aber gerade doch noch mehr über das was da auf sie zu kam. Denn es war nicht von der Hand zu weisen dass dieses veraltete Barkensignal und der Standort von wo es gesendet wurde...verdammt verdächtig waren und Unbehagen in ihm auslösten. Und Paku war nun schon lange genug im All unterwegs um förmlich zu riechen dass da etwas nicht stimmen konnte. Oh ja, etwas stimmte da sowas von nicht und das konnte auch jeder von ihnen genau fühlen. Aber dennoch flogen sie langsam darauf zu. Da raus in die Dunkelheit des Alls und hatten dabei keine Ahnung...in was für eine schreckliche Geschichte sie da geradewegs rein zu schlittern drohten. Eine...die einfach alle verändern und keinen Stein mehr auf dem Anderen lassen würde. Es ging einfach so weiter und der Flug zu der Position des unbekannten Signals verlief sogar recht ruhig und dabei gab es auch keinerlei Komplikationen. Sie schafften es somit dann auch innerhalb von zwei Stunden bereits schon in den Orbit um Jupiter zu kommen und der helle Planet über ihnen brachte etwas Licht in die Dunkelheit des Alles durch das sie bisher geflogen waren. Der Jupiter war wunderschön anzusehen wie er in verschiedenen gelben und orangen Tönen leuchtete und sich dabei ein Wolkenfilm über dessen Oberfläche zog. Oder es zumindest so aussah als wären es Wolken. Und Saku realisierte selber, wenn er das so vor sich aus der Frontscheibe des Cockpits sah...wie weit weg sie doch von der Erde waren. Denn von hier aus bräuchten sie, allein mit ihrem Tempo, fast 4 Jahre bis sie wieder auf der Erde wären. Vier ganze Jahre waren sie von der Heimat der Menschheit entfernt...Und das war noch schneller zu fliegen als zu früheren Berechnungen denn die Technik hatte sich ja immerhin verbessert in all den Jahrhunderten. Und was ihnen bei der Überbrückung solch eines langen Fluges half...war der sogenannte „Kälteschlaf“. Doch so praktisch und die Lebenszeit austricksend das auch klang, auch vier Jahre Kälteschlaf waren nicht ganz ohne für den Körper. Als „Kryostase“ beschrieb man diesen Prozess und er war wesentlich komplexer und nicht ganz erheblich ohne Nebenwirkungen verbunden, wie viele vielleicht denken würden. Und diese wurden auch schlimmer je länger man schlief. Kryokonservierung nannte man damals noch das Verfahren, mit dem man Zellen durch Einfrieren und ohne Schäden haltbar machen konnte. Oft angewendet wurde es schon, vor so vielen Jahrhunderten, bereits bei Keimzellen, also bei Eizellen und Spermien. Frauen und Männer konnten also ihre Keimzellen zum Beispiel vor einer Chemotherapie einfrieren lassen und nach dem Auftauen konnten diese Keimzellen dann sofort wieder ihre normalen Prozesse aufnehmen. Anders sah das aber bei Organen aus und da musste man erst sehr viel Zeit und Geld daran vergehen lassen bis das überhaupt mal möglich war. Denn große Zellen die viel Flüssigkeit und viele Organellen enthielten, also das waren die "Organe" der Zellen, ließen sich schwer einfrieren und schon auf Zellebene war das Einfrieren an sich sehr komplex. Wurden Zellen also nicht auf die richtige Weise und langsam eingefroren, konnten sich Eiskristalle bilden und die diese dann zerstören. So konnte also sowas wie die Membran um sie herum kaputtgehen, wenn man eine Zelle falsch einfror. Und beim Auftauen musste man dagegen sehr schnell sein, um Eiskristalle überhaupt erst zu verhindern! Das Problem war also folgendes: Eine kaputte Zelle konnte darauf dehydrieren. So wie es bei eingefrorenem Obst passieren konnte und das ja bekanntlich auch nach dem Auftauen oft matschig wurde. Und bei Organen kam ja noch der Fakt dazu: Das jedes Organ aus ganz unterschiedlichen Zelltypen bestand und diese nicht einheitlich waren. Das bedeutete also: Das all diese Zelltypen wiederum unterschiedliche Gefriereigenschaften besaßen und es somit damals also auch keine genaue Maßeinheit zum Einfrieren gab. Besonders bei multizelluären Systemen wie Organen war das Gewebe dicker als bei einzelnen Zellen. Dadurch funktionierte die Thermik also komplett anders und die "Frostschutzmittel", die man bei der Kryokonservierung verwendete, drangen schlechter ins Gewebe ein. Schlussstrich war also: Es gab damals noch keine sicheren und effektiven Verfahren um große Organe erfolgreich einzufrieren ohne dabei Schäden zu verursachen. Von kompletten Menschen einzufrieren ganz zu schweigen. Es klang sehr lange nach Fiktion. Und Saku wusste nicht mal wie und wann, das konnte ihm sicherlich auch nur Sugi sagen, wenn er ihn fragen würde, aber inzwischen war es möglich Menschen in einen Kälteschlaf zu schicken um lange Reisen unbeschadet und nicht alternd zu überbrücken. Es war möglich geworden und sowas war inzwischen ein Standard in jeder Raumstation und einem jedem Schiff. Auch sie hatten sieben Kryobänke in ihrem Schiff, aber nutzten die nicht wirklich oft, denn das Gefühl aus so einem rauszukommen...scheiße es war als hätte man dich zu lange auf Eis gelegt und dann noch mal ordentlich durch den Fleischwolf gedreht. Was ja auch irgendwie der Fall war. Zumindest der erste Punkt. Also egal wie gut die Technik auch inzwischen geworden war, dass Einfrieren von Menschen brachte dennoch Nebenwirkungen mit sich die, je länger man dabei schlief, umso schlimmer werden konnten. Saku allein hatte mal ein Jahr auf Eis gelegen und als er da wieder rauskam fühlte er sich wie von einem Laster überrollt und echt scheiße. Als müsste man ihn mit einem Spachtel vom Boden abkratzen und dann auch wieder alle Knochen ordentlich richten. Er erinnerte sich lebhaft daran, denn sein Kopf tat damals höllisch weh, seine Beine waren wackelig und er brauchte wirklich einige Stunden bis er endlich wieder fit genug war um überhaupt wieder alleine auf den Beinen stehen zu können und das ohne gleich dabei zu drohen umzukippen! Der Kälteschlaf nahm einen mit und Sugi hatte mal in den Raum geworfen das wenn man, theoretisch, mal einen Menschen mehr als 50 Jahre auf Eis legte, die Folgen danach für den Körper katastrophal sein könnten. Er erzählte von starker Amnesie, Verwirrtheit, Panikattacken und sogar bis hin zum Sprachverlust im Sprachzentrum des Gehirns. Etwas was passieren könnte einfach weil das Hirn zu lange eingefroren gewesen war und deswegen bestimmte Verbindungen in diesem dann nicht mehr „zuschnappen“ würden. Als hätte man die Nerven zum Sprachzentrum komplett unterbrochen. Durch gekappt und das war erschreckend zu hören gewesen. Die Tatsache sprechen zu wollen, es aber nicht mehr zu können und das obwohl dein Hirn dir doch sagte: „Sprech jetzt!“, dass war der blanke Horror. Und Sugi kannte diese Beispiele anhand dessen das man es mal an Tieren im Labor testete und diese dann darauf die Fähigkeit verloren hatten mit ihrer Art zu kommunizieren. Diese Tiere waren drauf ganz anders drauf gewesen. Sie wurden wild, unsozial und panisch. Als hätte man sie einfach alleine in der Wildnis sich selbst überlassen und diese dabei nur noch an sich und ihr eigenes Überleben dachten. Weswegen man darauf schlussfolgerte dass dies auch bei Menschen der Fall sein könnte, besonders dann wenn man jemanden zulange einfror. Die gute Nachricht war aber gewesen: dass sich dieser Zustand nicht bei allen so gehalten hatte und wieder ausheilte. Aber meist dauerte es lange und bei jedem war es unterschiedlich schnell bis wieder alles okay wurde. Doch für Saku stand in dem Moment auf jeden Fall fest: er würde sich niemals solange einfrieren lassen. Selbst dann nicht mal wenn man ihn mit einer Waffe dazu zwingen wollte. Eher ließ er sich abknallen bevor er das tat, denn er hasste nichts mehr als den Verlust über sich und seinen Körper. Kontrolle über eine Situation und sich selbst...war inzwischen etwas sehr wichtiges für ihn geworden. Und während er dort so saß und sich seit gut zwei Stunden dabei nicht wirklich von der Stelle bewegt hatte, sah er plötzlich etwas vor sich...was einfach nicht sein konnte. Etwas weshalb sich sein Blick auch sofort veränderte, verdutzt wurde und er auf seinem Stuhl etwas mehr in eine angespannte Position kam, während er weiter vor sich aus dem Frontfenster sah. Denn was er dort sah...Das konnte einfach nicht sein. Das war einfach unmöglich. Sakutaro stand danach sofort auf und lief vor sich einige kleine Stufen runter, zu dem Frontfenster und blieb dann auch genau dort stehen als er raus ins All sah. Er dabei etwas erkannte was dort nun wirklich nicht weit entfernt unter dem Jupiter über ihnen und in der Dunkelheit schwebte. Und es war nur zu sehen eben weil der Planet über ihnen so hell war, denn ansonsten hätte man es niemals wahrgenommen da draußen in der Finsternis. Dort wo es herum schlich wie ein Schatten. Also stand er dort fassungslos und starrte es nur an, als er dabei zu sich selbst sehr leise sprach: „...Das gibst es doch nicht. Das ist...“ Hinter ihm ertönte darauf das Geräusch des ankommenden Fahrstuhls und kurz danach kam auch schon seine komplette Crew zu ihm ins Cockpit gelaufen und sie sammelten sich um ihn herum und ebenfalls am Fenster. Fast schon so als hätte er sie wie auf Befehl gerufen. Und Saku fragte erst gar nicht was sie hier machten, denn er wusste bereits dass sie es ebenfalls schon entdeckt haben mussten, denn sonst wären sie nicht hier. Ganz sicher hatte Katsu es, von ihnen allen, schon als Erster bemerkt und dann anschließend dem Rest bescheid gegeben. Außer halt Saku, denn der würde es eh sehen da er ja im Cockpit saß und damit sowieso die Augen nach draußen offen hielt. Und Katsura war auch der Erste der rechts von ihm dann zu ihm sah und sprach: „Du hast es also auch schon gesehen.“ Saku nickte, ohne dabei den Blick von draußen abzuwenden und sprach dann darauf: „Ja hab ich. Gerade eben...Was ist das? Es kann definitiv nicht das sein von dem ich denke was es ist, denn das ist völlig unmöglich...“ Das konnte einfach nicht sein...Und dennoch konnte er es da klar vor sich in der Ferne sehen und sprach dann doch noch aus für was er es hielt, egal wie absurd es auch klang. Saku sprach: „Das ist...Das ist ein Kolonieschiff.“ Und allein es auszusprechen klang schon so völlig surreal wie es nur sein konnte, weshalb alle um ihn herum verstummt waren. Ein Kolonieschiff...Noch nie zuvor hatte er eines gesehen. Außer in Büchern und Geschichten und deswegen haute es ihn auch gerade irgendwie mental von den Füßen. Und dennoch sprach Saku dann unglaublich gefasst, wenn auch verwirrt, weiter: „Das kann einfach nicht sein...Diese Dinger existieren nicht mehr und wurden schon damals, noch vor unseren Urgroßvätern und deren Urgroßvätern, bereits eingestampft...“ Das war völlig korrekt und daran gab es auch nicht auszusetzten. Dennoch antwortete dann Matsu zuerst und sichtlich nervös lauter darauf, noch während er mit dem rechten Zeigefinger dabei auf das Glas der Frontscheibe fasste, auf dieses Schiff das nicht existieren durfte zeigte und dabei sprach: „Und wie erklärst du dir dann bitte die Scheiße da draußen?! Wir alle wissen dass das nicht sein kann und dennoch stehen wir hier vor einem Schrotthaufen der überhaupt nicht existieren dürfte und das auch noch am Rand unseres aktiven Systems! Wo kommt das Ding denn so plötzlich her, wenn die doch alle angeblich eingestampft worden sind?! Und vor allem: wie gehen wir jetzt damit um?! Wie gehen wir damit um Saku?!“ Ja und das war hier die Preisfrage gewesen, nicht? Und Matsu wurde definitiv nicht dafür bezahlt um sich darüber Gedanken machen zu müssen, denn das lag weit über seiner Zuständigkeit und Gehaltsklasse. Und nicht nur bei ihm, denn man konnte ihnen allen genau ansehen und auch von ihnen hören, dass sie sehr verwirrt und unruhig waren wegen dem was sie gefunden hatten. Und das war auch berechtig denn: wie sollte man nun damit umgehen? Wie ging überhaupt jemand mit so einer unbekannten Lage um? Ein Kolonieschiff und das auch noch hier draußen... Sie waren ein simpler Bergungstrupp. Was bedeutete sie fanden meist alte und verlassene Schiffe, oder Überreste von denen, sammelten darauf dann das Wichtigste von denen auf und brachten es dann, für genug Geld, wieder zurück. Oder halt eben an den Höchstbietenden der ordentlich dafür zahlen würde. Das war ihr Job und nichts Neues mehr. Aber DAS da draußen war nun eine komplett andere Geschichte, denn es war leider ein Fakt das sie vor einem...sozusagen einem „Geisterschiff“ standen das nicht mal existieren dürfte. Ach es war sogar noch mehr als nur ein Geisterschiff, denn es war eigentlich eher ein verdammter Mythos der plötzlich zur Realität geworden war und das war noch viel schlimmer als nur ein verlassenes, leeres Schiff, denn keiner wusste was nun zu tun war. Denn: Wie sollte man mit einem Schiff umgehen das ein Mythos war? Wer hatte Anspruch darauf? Wem sollte man das nach drei Tagen denn nur melden? Und wer hatte letztendlich die Verantwortung darüber? Die Regierung auf der Erde? Die nächste Raumstation in der Nähe? Keiner wusste es! Und noch nie zuvor waren Saku und seine Jungs so ratlos gewesen wie in dem Moment, während sich ihr eigenes Schiff weiterhin immer mehr und langsam, diesem Gespenst näherte das da draußen still und leise im All umherschwirrte und das ganz ohne Ziel und Mission. Und eine Sache...war dabei noch wesentlich seltsamer und auch der eigentliche Grund warum alle nun solch eine Unruhe in sich hatten wenn sie es so vor sich sahen... Sakutaro sah zu Matsumoto rechts neben Katsura und fauchte auch etwas überfordert zu dem zurück: „Woher soll ich das denn wissen?! Ich bin, genau wie ihr, auch noch nicht in dieser Situation gewesen, Matsumoto! Das da draußen KANN einfach nicht sein und dennoch fliegt es da rum! Woher soll ICH denn wissen was wir nun tun sollen!? Ich weis nicht mal wer dafür zuständig ist! Ist es nun eine: „wer es findet darf es auch behalten“ Situation, oder sollen wir das der Regierung melden?! Oder doch lieber der nächsten Raumstation?! Ich weis es nicht, okay?!“ „Warum weist du sowas nicht?! Du bist doch der verdammte Kapitän, Junior!“ Kam es dann nur plump und laut von Matsu zurück, der nun sichtlich immer mehr unruhiger wurde wegen diesem Geist da draußen. Und es war einfach unglaublich was, innerhalb von Sekunden, doch für eine laute und fast schon panische Diskussion über etwas ausgebrochen war was eigentlich nicht mal existieren durfte. Und ehrlich gesagt konnte ihnen das auch keiner verübeln dass sie so reagierten. Nur kamen sie damit auch nicht zu einer Lösung wenn sie diesen Kurs nun weiter beibehielten. Etwas was Paku als Erster bemerkte und dann links von Sakutaro ruhig, aber laut, dazwischen sprach um den vielleicht kommenden Streit erst gar nicht richtig aufblühen und eskalieren zu lassen. Er sprach deswegen: „Hey es recht Jungs. Die Situation ist schon komisch genug, da müssen wir uns nicht auch noch gegenseitig an die Gurgel gehen. Also kommt mal wieder runter. Das ist hier kein Schwanzvergleich, oder die Suche nach einem der Mist gebaut hat, klar?“ Das war wohl war und gut das er es so rau gesagt hatte, denn nur so bekam er dann auch Gehör. Saku sah deswegen dann auch sofort zu seinem Ziehvater und fragte noch immer aufgebracht, aber wesentlich ruhiger als vorher zu ihm: „Und was schlägst DU vor was wir nun tun sollen?! Paku ich habe sowas noch nie zuvor gesehen! Ich hab doch keine Ahnung davon! Wie sollen wir denn bitte damit umgehen?!“ Wohl wahr, aber Paku blieb dennoch ruhig. „Ich auch nicht und siehst du mich deswegen gerade an die Decke gehen? Bleib doch mal locker Junge. Wir finden schon eine Lösung, aber zuerst sollten wir mal ganz entspannt die Lage genauer abchecken und uns ein Bild über die Gesamtsituation machen bevor wir austicken und uns versuchen gegenseitig den schwarzen Peter zuzustecken. Zum Austicken ist später auch noch genug Zeit.“ Kam es dann locker und ruhig von Paku zurück, der wirklich extrem gefasst war für diesen surrealen Moment in dem sie sich gerade befanden. Einzig Sugi sah still und voller erstaunen, aber mit nicht weniger Unwohlsein im Magen, raus zum Geisterschiff vor ihnen. Er war fasziniert davon. Sie waren noch sehr weit weg von dem Teil, aber es war schon so groß in der Ferne...Das Ding musste gewaltig sein wenn sie dann endlich nah dran wären. Und noch nie hatte er ein Schiff gesehen das locker an die Größer einer Raumstation rankam! Sowas existierte einfach nicht mehr, denn Saku hatte nämlich recht und diese Dinger wurden vor so langer Zeit eingestampft dass sie nur noch Geschichten in Büchern und Mythen waren. Und das alles nur wegen dieser einen Sache die vor so langer Zeit mal passiert war, dass sich keiner mehr daran erinnern konnte ohne darüber gelesen zu haben... Und als hätte Katsura die Gedanken des Arztes per Funk aufgeschnappt, fing er plötzlich an sich zu räuspern, sah weiterhin raus zu dem Kolonieschiff, dass immer näher kam und fing dann an zu erzählen. Und er sprach etwas aus...von dem er nie gedacht hätte das er das mal sagen würde. Dass es überhaupt möglich wäre. Er sprach: „...Und es ist nicht nur irgendein Kolonieschiff, Saku...Das ist: Noah's Ark...“ Als er das sagte sahen ihn alle und nun sogar auch Paku, mit erschrockenen und fassungslosen Blicken an. Denn DAS...konnte noch so viel weniger sein. So wurde es auch schlagartig sehr still...Und dennoch war Saku der Einzige der dabei noch zusätzlich aus dem Mustopf sah und deswegen dann auch als erster den Mechaniker fragte: „Was ist denn bitte „Noah's Ark“?“ Katsu sah dann wieder verdutzt zu ihm, aber es war dann Sugi der danach verwirrt zu seinem besten Freund sprach: „Echt jetzt? Du hast noch nie von dem Kolonieschiff „Noah's Ark“ gehört, Sakutaro?“ Saku zuckte darauf mit den Schultern während er zu ihm sah und er antwortete: „Geschichte war noch nie so meins. Zumindest nicht so tief wie es vielleicht hätte sein sollen.“ Jap das klang so richtig nach Sakutaro. Da hatte wohl jemand Nachholbedarf, was? Und Katsu bot sich gern dafür an. Also legte danach auch schon los eine Geschichte zu erzählen die schon so lange her war, dass sie an sich nur noch eine Legende und das Schiff darin auch nur noch ein Mythos ihrer Zeit waren. Somit fing er an zu erzählen: „Also gut pass auf Saku hier ist die Kurzfassung: Noah's Ark war das erste und größte Kolonieschiff das zu seiner Zeit jemals gebaut wurde. Es war auch noch das modernste Schiff das es jemals gab. Im September des Jahres 2348 machte sich das Schiff, unter der Führung von einem Mann und zugleich dem Kapitän, namens: Kaizo Oume, zu einem Planeten auf der der Erde sehr ähnlich war. Es handelte sich hierbei angeblich um α2 und es war das Ziel gewesen diesen mit Menschen zu besiedeln. Und somit startete das Schiff als erstes seiner Art mit 600 Kolonisten zu einer Reise auf die vorberechnet etwa 100 Jahre dauern würde um den neuen Planeten überhaupt erst zu erreichen. Aber während dieser Reise brach dann nach 10 Jahren schlagartig der Kontakt zu dem Kolonieschiff ab. Keiner wusste warum und die Erde konnte es einfach nicht mehr kontaktieren. Versuche es ausfindig zu machen wurden erst überhaupt nicht gestartet weil es einfach zu kostspielig geworden wäre. Alles wurde begraben und danach fast komplett vergessen. Und somit ging das Verschwinden von Noah's Ark als der größte Verlust in die Geschichte ein und kostete die Regierung auf der Erde Milliarden von Geldern. Kolonie-Projekte wurden deswegen dann auch nur noch in dem eigenem Sonnensystem ausgeführt und nicht mal über den Jupiter hinaus. Erneut aus Zeit und Geldgründen und von der Noah's Ark sprach man halt einfach kein Wort mehr. Es ist ein Mythos. Ein Geisterschiff...Aber genau dieses sitzt jetzt da unter Jupiter und sendet uns dabei noch ein Notsignal. Wie ein Toter der aus seinem Grab auferstanden ist...Es ist auf jeden Fall das Schiff, denn ich habe seine Größe und Hüllenbeschaffung, so wie auch Form mal durch unseren Scanner jagen lassen. Er konnte mir das bestätigen und fand Noah´s Ark als einzig passendes Modell. Wundert mich ehrlich gesagt selbst etwas dass ich sowas überhaupt noch im Zentralcomputer finden konnte...“ Es war also nur noch eine Geistergeschichte...Und dennoch war es hier. Matsu sah dann zu Katsura und sprach dabei leicht lauter: „Moment mal! Wenn es wirklich das Schiff ist, von dem du da sprichst, dann ist es ja über 200 Jahre alt! Okay, das Ding KANN dann einfach nicht Noah´s Ark sein! Da muss dir ein Fehler unterlaufen sein Katsura, denn nach 200 Jahren wird dort sicherlich keiner mehr lebendig an Bord sitzen um manuell einen Notruf senden zu können! Und jetzt sag mir nicht dass das Schiff das von alleine gemacht haben soll, denn Geister gibt es nicht und soweit entwickelt waren die damals noch nicht dass das Schiff das von alleine gemacht haben könnte!“ Katsu sah dann aber wieder rechts zu ihm und antwortete darauf bestimmt: „Nun Noah´s Ark war verdammt weiterentwickelt für seine Zeit und kann somit auch heute locker an Schiffe rankommen wie wir sie haben. Die Kiste ist sicherlich sogar noch höher entwickelt als unsere. Also demnach wäre das schon möglich. Besonders dann wenn das Schiff noch zusätzlich mit einer KI verknüpft ist. So wie es viele heute haben...Wenn das Schiff also mit einem Muttercomputer und einer künstlichen Intelligenz ausgerüstet und diese Zugang zu allen Systemen hat, dann ist sowas locker möglich und plausibel. Eine KI ist unsterblich und könnte demnach auch alleine das Schiff wieder von α2 hier her gesteuert haben. Und sie könnte auch einen Notruf absenden wenn sie wollte.“ Ja das konnte sie, aber es klang dennoch so völlig verrückt und doch bestand die Möglichkeit tatsächlich. Es war eine gute Theorie um das alles zu erklären. Aber trotz all dem...gab es da einen gewaltigen Harken... „Aber das ist nur eine Theorie, richtig? Und nichts Handfestes?“ Fragte Sugi darauf nervös und Katsu nickte ihm zu. „Schon, aber die Einzige die für mich gerade Sinn ergibt. Denn ich glaube auch nicht daran dass dort ein Geist hinter einem Pult sitzt und einen Notruf absendet. Immerhin gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für Geister.“ Ja da war was dran. Antwortete Katsura darauf, denn der kannte sich damit am Besten aus. Er wusste wovon er sprach und sicherlich war das genau in dem Moment auch der Fall mit dem Ding da draußen. Und das würde auch erklären warum ein längst vergessenes und verschollenes Schiff, nach so langer Zeit, wieder am Rande ihres Systems, ja sogar in ihrem Sonnensystem auftauchte. Denn der besagte Planet α2 lag weit darüber hinaus und nicht mehr in ihrem Sonnensystem. Er existierte tatsächlich, aber noch nie hatte Saku auch nur ansatzweise davon gehört das man damals wirklich versuchen wollte ihn zu besiedeln. Er war immerhin, schlicht und einfach, zu weit weg. Das klang nach einem Traum der schneller platze als eine Seifenblase. Und dennoch war dieses Schiff da draußen ganze 200 Jahre verschollen gewesen...Wo hatte es sich nur, in all der Zeit, rumgetrieben? Was hatte es wohl alles gesehen? Und erlebt... Und da stellte sich Saku plötzlich eine weitere Frage. Eine wesentlich unheimlichere und die er dann auch unverblümt in den Raum und an alle warf: „...Warum sollte ein Schiff, dass vor 200 Jahren verschollen ging, jetzt wieder hier auftauchen? Und vor allem: Warum sollte es ein Notsignal senden...wenn da drauf doch eh keiner mehr am Leben sein wird?“ Denn genau das war es was keinen Sinn ergab und Saku traf damit den Nagel direkt auf den Kopf. Katsu sah dann wieder zu ihm und zuckte mit den Schultern. Antwortete darauf: „Vielleicht hat der Kapitän in aktiviert bevor er starb und die KI hatte keinen Zugriff darauf ihn abzuschalten? Diese Schiffe waren mit Solar betrieben und hatten einen gewaltigen Speicher an Energie. Solange der also nicht ausgeht macht das System einfach normal weiter als wäre nichts gewesen.“ Er wusste es natürlich selber nicht und warf mal etwas in den Raum was für ihn einfach einen Sinn ergab. Aber genau da lag der Hase nämlich im Pfeffer begraben, denn es ergab dennoch einfach keinen Sinn, egal wie lange sie auch darüber nachdachten. Und selbst wenn Katsu nun doch recht hatte...so fand es Saku weiterhin seltsam. Denn es war einfach und simpel: Eine KI hatte nichts davon einen Notruf ins All zu senden um gefunden werden zu wollen. Sie war unsterblich und es ihr demnach auch völlig egal wo sie sich gerade so rumtrieb solange der Strom nicht aus ging. Und bei Solar ging im All, in der Regel, nicht so schnell der Strom aus. Eine KI wurden nun mal sehr speziell programmiert und das war um Befehle zu befolgen und dem Menschen zu dienen. Das war alles was sie antrieb und nicht eigenen Belange oder Emotionen. Wenn sie also bewusst einen Notruf ins All schleuderte...dann WOLLTE sie unbedingt gefunden werden. Sie wollte dass man ihre Position ausfindig machte. Aber warum? Und es stellte sich nun aber noch zusätzlich die Frage, wenn das wirklich der Fall war: Für wen? Besonders wenn sie damit niemanden an Bord mehr helfen konnte... Es war eine schaurige Frage und auch eine die keinem hier im Raum gefiel, aber sie musste gestellt werden. Leider wusste aber auch keiner darauf eine Antwort und das Kolonieschiff kam derweil immer näher auf sie zu. Was sie auch nicht verstanden, denn eigentlich...hatte Katsu eine andere Position noch gut vor zwei Stunden berechnet gehabt. Sie waren dem Schiff eine Stunde zu früh begegnet und das untermauerte die Aussage noch mehr: das es sich bewusst bewegte und nicht langsam und ausversehen in ihr System geschwommen kam wie wenn ein totes Schiff durch einen Wellengang an Land gespült wurde. Es hatte Antrieb und funktionierte noch. Was zeigte wie gut und beständig die Technik war mit der es gebaut wurde und dass das Material aus dem es bestand Qualität hatte. Immerhin war das Ding 200 Jahre alt und sah sogar noch, aus der Entfernung zumindest, so gut wie neu aus. Katsura war besonders davon beeindruckt was er da sah. „Komplimente an den Schöpfer“ konnte man da echt nur sagen. Dennoch: Wie gingen sie jetzt damit um? Sie hatten es gefunden und mussten nun sehen dass sie damit zurechtkamen. Und selbst wenn Saku die Möglichkeit hatte und umdrehen könnte, er wollte es plötzlich nicht mehr wirklich, denn...denn er war neugierig. Noch nie hatte er sowas gesehen und das eben von Katsu gehört zu haben machte ihn nur noch neugieriger. Sie waren tatsächlich hier vor einem Schiff das vor 200 Jahren verschollen ging...Es klang komisch aber: Wie viel musste es bitte wert sein? Sicher gab es keinen Finderlohn für ein Schiff nachdem keiner mehr suchte, aber allein die Technik und das Wissen da drauf mussten, in den richtigen Händen, verdammt viel Wert haben. Und wer wusste das schon, aber wenn das Ding es wirklich bis α2 geschafft hatte und Daten darüber besaß, dann war diese Kiste eine verdammte Goldmine mitten im All! Sakutaro zählte jetzt nicht aus Gier die Scheine im Kopf und den Wert dabei, aber der Gedanke danach für den Rest seines Lebens, für ihn und seine Jungs, ausgesorgt zu haben...der klang echt gut. Es war hier keine Gier bei ihm im Spiel...sondern mehr die Freude daran dass sie sich vielleicht nie wieder in Gefahr begeben müssten um an Geld zu kommen. Das niemand mehr...Schaden nehmen würde der ihm was bedeutete. Dennoch nagte dabei ein ungutes Gefühl in seinem Hinterkopf und an seinen Gedanken während er das Kolonieschiff da draußen sah. Aber seine Entscheidung stand plötzlich fest. Und daran ließ er auch schon gleich jeden teilhaben, als er vor weiter sich raus sah und zum Fenster sprach: „Ich weis nicht ganz was ich davon halten soll...Aber da wir eh etwas tun müssen und es erst mal in unserem Zuständigkeitsbereich liegt, fliegen wir dort hin und sehen und das mal genauer an...Wir machen es so wie Paku sagt: Wir verschaffen uns einen Überblick über die Situation und schauen dann weiter. Keine Heldenaktion und riskanten Dinger und wenn es mir zu suspekt wird nehmen wir wieder Abstand zu dem Schiff...Sag mal: Konntest du eigentlich die Nachricht fertig dechiffrieren Katsura?“ Wand er sich dann wieder an den Mechaniker und der nickte darauf. Katsura sah ebenfalls wieder vor sich raus zum Geisterschiff und antwortete darauf: „Ja konnte ich. Es war ein sehr alter Code gewesen, aber ich habe dennoch rausbekommen was er genau bedeutet. Und die Nachricht war ehrlich gesagt auch sehr simpel und wirklich nix komplexes, nur die Art der Übertragung halt veraltet. Deswegen hat es auch so lange gedauert.“ Matsu sah ihn dann von allen als erster an und fragte schließlich: „Und? Was genau war nun die Nachricht?“ Katsu sah zu ihm und antwortete kühl: „SOS...Was übrigens viele immer falsch als: „Save Our Souls“ oder „Save Our Ship“ interpretierten und der eigentliche Sinn eigentlich ein ganz anderer war. Aber...ich finde hier passt es gerade echt gut...Findet ihr nicht auch?“ Ja, denn beides könnte gut passen, wenn das Ding da draußen nur nicht so verdammt alt wäre... Save our souls...Bei einem Geisterschiff klang das besonders unheimlich. Und genau das war es auch was jedem hier einen Schauer über den Rücken jagte, weshalb alle wieder vor sich aus dem Fenster blickten und zu dem verschollenen Wrack sahen was sie schon bald erreichen würden. Eines welches immer größer wurde, je näher sie diesem kamen und es dabei seltsamerweise dennoch so...lebendig wirkte. Und das obwohl darauf nichts mehr leben würde. Als wäre dieses Schiff da draußen ein lebendiges Wesen das um Hilfe schrie. Ein Wesen das schaurig darum bat dass man nur etwas näher kam um damit seine Seele retten zu können. Um Hilfe bat, nur um dich damit näher zu locken und schließlich zu verschlingen. Und keiner von ihnen, weder Saku noch der Rest seiner Truppe, hatten auch nur die leiseste Ahnung in was sie da gerade rein rannten. In was für eine Geschichte sie verstrickt werden würden sobald sie auch nur einen Fuß auf dieses Schiff setzten. Das dort draußen, in der Kälte des Universums, etwas passiert war dessen Horror sie sich nicht mal in ihren schlimmsten Alpträumen ausmalen konnten. Das dabei ein Tabu vor so langer Zeig gebrochen wurde. Das in der Kälte dieses alten Geisterschiffs...doch mehr Wärme zu finden war als es erst den Anschein hatte. Und es damit Sakutaro seine ganze Welt auf den Kopf stellen würde...So wie auch alles was er bisher über die Menschheit wusste. Was dachte über sie zu wissen... Kapitel 2: Boarding a ghost ship -------------------------------- Es war verdammt riesig. Erst jetzt wurde einem das Ausmaß der Größe so richtig bewusst nachdem man sich dem Schiff langsam genähert hatte. Denn dieses Kolonieschiff besaß wirklich eine Größe wie sie keiner von ihnen jemals zuvor bei einem heutigen Schiff gesehen hatte. Ja sogar jemals daran dachte sowas mal in seinem Leben sehen zu können. Zumindest bei einem Schiff das definitiv dafür konzipiert wurde um damit durch die Tiefen des unbekannten Alls und hinter den Jupiter zu reisen. Raumstationen dagegen, oder die zwei größten Koloniestationen im All, waren vom Schnitt her lediglich so groß dass sie locker 4.000 km² an Fläche besaßen und dann maximal eine millionen Menschen dort leben konnten. Aber das Schiff hier vor ihnen war sicherlich nicht mal halb so groß wie die größten Koloniestationen im All und dennoch so schier gewaltig dass ihr eigenes dagegen wie eine kleine Zecke rüber kam die sich dabei verzweifelt versuchte an seinem Wirt fest zu zwacken. Und das war wirklich so und auch etwas was sie tun mussten um überhaupt erst Zugang zum Kolonieschiff bekommen zu können. Denn allein damit sie davor schon mal seine Beschaffenheit durch den Rechner jagen lassen könnten wurde das getan. Und man nannte dies: Andocken an die Station. Katsura machte das auch, in der Regel zumindest, bei jedem Schiff so dem sie über den Weg flogen. Also das sie vorher schon mal andockten um damit gleich etwaige Gefahren im Keim eliminieren zu können. Besonders damit das Team danach nicht sinnlos und unbedacht, dann dort an Bord, in Gefahren rein rannte. Denn Gefahren für die Crew konnten nämlich auch andere sein als nur Menschen die hinter einer Tür geduldig darauf warteten dass du endlich reinkamst und damit sie dich dann genüsslich über den Haufen ballern können! Immerhin waren Krankheiten und der Sauerstoffgehalt in der Luft auch Gefahren die mitberücksichtigt werden mussten. Ja meist sogar noch mehr als andere Gefahren durch Menschen verursacht und besonders bei alten Schiffen wie diesen. Das Andocken diente also zum Schutz und das was sie danach taten bestand dann eigentlich nur aus einer Prozedur die sich: „Hüllensynchronisation“ nannte nachdem man angedockt hatte. Alle Schiffe waren mit dieser Funktion ausgestattet und an jeder Eingangspforte zu einem Frachter und einer Station gab es sowas wie einen „Link-Zugang“ zu dieser. Das war eine besagte Schnittstelle an der zwei Schiffe sich quasi miteinander „verlinken" konnten und man somit den Zugang und wichtige Infos zur Beschaffenheit des Schiffs erlangte. Man durfte sich das also so vorstellen als würde man einen USB-Stick in einen USB-Kanal stecken um sich danach die wichtigen Infos von einem Computer zu downloaden. Oder als würden sich zwei Nervennetzwerke miteinander verbinden um sich dann schließlich gegenseitig Informationen austauschen zu können. Und normalerweise waren solche Systeme und Vorgänge durch ein Sicherheitssystem des besagten Schiffs, in das man sich verlinken wollte, geschützt. Das war auch verständlich und logisch, denn unbefugtes Zugreifen sollte nicht auch noch damit belohnt werden dass man dann gleich Zugriff auf alle wichtigen Informationen hätte. Eine Standard-Sicherheitsmaßnahme die es bei jedem Schiff und jeder Station gab. Doch Katsura war ein exzellenter Hacker seiner Generation und einer der sich davon sicherlich nicht abwimmeln ließ. Also kam er sicherlich schon viel zu locker und dabei fast noch wie im Schlaf, über einen Beipass und andere Ecken, in das System des Muttercomputers rein, nur um dann am Ende auch an den Zugang zur Datenbank zu bekommen. Etwas was sehr wichtig war und sie auch benötigten, denn genau dafür war die Andockfunktion da. Sie war da um ihrer aller Leben zu schützen. Ihre kleine Schrottkiste näherte sich derweil immer mehr der rechten Flanke des Kolonieschiffs und wirkte nun nur noch kleiner daneben als es vorher schon der Fall gewesen war. Vor allem Sugiura stand erstaunt an der Frontscheibe des Cockpits, indem sie sich nun alle bereits schon versammelt hatten und sah begeistert nach draußen und zu dem Schiff neben ihnen hoch. Denn für ihn war es einfach unglaublich. Es war wie eine alte Geschichte aus seiner Kindheit die wahr geworden war. Bisher hatte er immer nur von Geschichten über Kolonieschiffe gehört. Aber nun eines live und in Farbe zu sehen war als würde ein alter Mythos wahr werden. Als würde ein Drache, wie aus einem Kinderbuch, zum Leben erwachen und über all ihre Köpfe hinweg durch den Himmel fliegen. Dieses Schiff vor ihren Augen war etwas was einfach nicht mehr existieren durfte und dennoch war es hier. Und jenes besagte Kolonieschiff schwebte weiterhin langsam und leise durch den stillen Weltraum, während sein Antrieb offenbar auf Sparflamme lief um somit zwar das Fliegen zu ermöglichen, aber es dabei offenbar dennoch keinen Wert mehr auf Zeit legte. Denn Zeit...war bei Noah´s Ark sowas von egal geworden so nach 200 Jahren, nicht wahr? Und vor allem noch mehr ohne Überlebende an Bord. Es war ein Schiff das außerhalb der Zeit und des Raumes, den sie kannten,...zurück in ihre Welt gekommen war. Ein Gespenst von jenseits ihrer Vorstellungen. Aus einer Welt der Dunkelheit. Doch genau dieses langsame Schweben und das Bewegen, machten es für Katsura und Sakutaro nicht gerade einfach gemeinsam an das Kolonieschiff anzudocken. Es stellte sich sogar als kleine Herausforderung dar. Saku steuerte ihre Kiste zwar geschickt viel näher an das Kolonieschiff ran und in die dort eingebuchtete Anlegestelle für andere Schiffe hinein, aber er musste dabei die ganze Zeit über leicht auf das Tempo des Giganten neben ihnen runter drosseln um somit dann auch das Andocken zu ermöglichen. Denn bei Schiffen, die sie sonst so anflogen in ihrer Arbeit um danach dann Bergungen daran ausführten, waren die Antriebe meist ausgeschaltet und sie standen deswegen auch fast vollkommen still. Das hier war nichts Neues mehr für sie, aber dennoch nicht sehr angenehm auszuführen und mit mehr Arbeit verbunden. Aber wie immer schaffte es Saku seinen Job richtig zu machen und flog somit schließlich auf der Höhe und im selben Tempo, neben Noah´s Ark her, so dass Katsura, auf der Brücke unter ihnen, nun die Andockfunktion endlich starten und so einen langen Kabelpfeiler danach aus ihrem Schiff ausfahren ließ damit der sich mit dem Giganten verbinden konnte. Und als ein bestätigendes, so wie auch lautes Rumpeln dann durch ihr Schiff donnerte, wussten somit nun alle dass sie sich jetzt offiziell mit diesem Geisterschiff verbunden hatten. Und das es von dem Moment an...dann auch kein Zurück mehr für sie gab. Denn jetzt waren sie, sozusagen, mitten drin. Paku stand derweil rechts neben Sakutaro seinem Fliegersessel und lehnte sich dabei mit dem rechten Arm locker auf dessen Lehne ab, als er danach zu seinem Jungen runter sprach: „Gut geflogen Junge. Eine Bilderbuchlandung. So wie immer.“ Naja so fast, denn Saku war ein kleiner Kritiker und wusste dass er das auch noch besser könnte. Er legte danach alle möglichen Einstellungen fest um ihr Schiff auch auf dem Kurs halten zu können, denn er würde nicht manuell die ganze Zeit über aufs Gas drücken wollen. Also ließ er das den Autopilot schnell alles berechnen und diesen dann auch das Tempo beibehalten. Es musste so sein, denn ansonsten gingen sie die Gefahr ein dass sich die Verbindung der beiden Schiffe spontan zueinander lösen könnte und das wäre nicht gut. Das Metall und die Kabel der Verbindung könnten darauf brechen, oder reißen und dies dann, im schlimmsten Falle, noch Schaden an ihrem Schiff verursachen. Ein Schaden könnte entstehen welcher dann sogar noch weit über einen nur verbogenen Verbindungspfeiler hinausgehen könnte. Auch ihre Hülle würde vielleicht sogar Schaden nehmen und somit einen Riss bekommen. Tja und darauf kämpfen sie dann, auf Grund dessen, demnächst um noch mehr als nur einen Schönenheitsmarkel, sondern auch um einen schnelleren Sauerstoffverlust wenn das passieren würde. Und das hier, am Rande vom Nichts zu erleiden, wäre katastrophal, denn es gab nun mal weit und breit keine Station die sie von hier aus schnell genug erreichen könnten um das schließlich zu reparieren. Viele unterschätzten nämlich gerne mal die Gefahren die bei einer Bergung im All so passieren konnten, oder halt auch allgemeine Probleme wenn man völlig unbedacht durch dieses flog. Risse in der Hülle stellten eine sehr ernste Gefahr da und das für jeden von ihnen. Nicht nur wegen einem Druckabfall, oder Kratzern im Lack...sondern halt mehr wegen dem Sauerstoffverlust. Sauerstoff war zwar etwas geworden worum sie sich im Weltraum keine Sorgen mehr machen mussten, denn jedes Schiff verfügte heute über eine Technik die es mit Chemikalien ermöglichte den verbrauchten Sauerstoff undendlich oft wieder in Neuen unverbrauchten Sauerstoff umzuwandeln. Doch diese Technik benötige extrem viel Zeit und einen enormen Energieaufwand um das zu tun. Was auch dafür sorgte dass sie in Raumstationen nicht mehr Sauerstoff, sondern weiterhin Treibstoff, also Energie, auftanken mussten um das alles hier am Laufen zu halten. Ein Riss in der Hülle und der daraus schneller resultierende Verlust von Sauerstoff, hätte zur Folge dass ihr verbrauchter Sauerstoff nicht nur raus ins All verschwand, sondern auch nicht schnell genug wieder produziert werden konnte, so wie er dann auch noch durch die Leere des Weltraums ersetzt wurde, welche ja dann in das Schiff eindringen würde. Und nicht selten führte Katsura deswegen auch, nämlich genau aus dem Grund, viele Systemchecks an ihrem Schiff durch und das jeden Tag aufs Neue. Denn die Gefahr dass etwas die Hülle beschädigen könnte, die bestand nun mal und wenn das darauf keinem auffiel dann gingen hier sehr schnell die Lichter aus. Der wahre Feind da draußen im All waren also nicht andere Menschen...sondern seltsamerweise das eigene Schiff. Es hielt dich zwar am Leben, aber konnte dich auch im selben Atemzug umbringen wenn du es nicht pflegen würdest. Verrückt, oder? Und es war danach dann auch Katsu seine Stimme, die kurz darauf durch den Lautsprecher neben Saku seinem Stuhl zu ihnen drang und sprach: „Okay bin drin. Gebt mir zwei Minuten und ich hab dann den Status vom Schiff.“ Also so wie immer und stur nach Vorgabe. Wobei Katsura meist wesentlich schneller fertig war als das und dabei auch auf keinen zu großen Wiederstand stoßen würde. Sicher würde das System des anderen Schiffes versuchen ihn nicht rein zu lassen, weil er sich halt eben „ohne Erlaubnis“ angedockt hatte. Aber das stellte für einen Hacker wie ihn kein großes Problem dar. Und es stimmte ebenso dass auch ohne eine KI ein Schiff eine Schutzvorkehrung hatte um fremdes Eindringen zu verhindern, doch das stellte für ihren Mechaniker mehr einen Spaziergang dar als nun wirklich eine Herausforderung. Einzig bei einer künstlichen Intelligenz, die den kompletten Zugriff auf das Schiff hätte, könnte sich das als ein anstrengenderes Verfahren entwickeln. Denn eine KI versuchte meist, mit eigenen Problemlösungsstrategien, den Eindringling dann draußen zu halten. Sei es das sie mal schnell eine neue Firewall hochzog, oder bestimmte Vernetzungen blockierte und somit dann auch keinen Zugang mehr zu diesen gewährte. Katsura hatte sich bisher auch nur ein einziges Mal WIRKLICH mit einer KI wortwörtlich „anlegen“ müssen und das war eine gewesen die nicht mal mehr zu den neueren Modellen gehörte, sondern recht veraltet in ihrer Denkweise war. Als einen „emotionalen Neandertaler“ beschrieb ihr Mechaniker diese KI immer mal wieder wenn er davon erzählte. Warum eine so alte KI ihm damals offenbar solche Probleme bereitet hatte, fragt ihr? Tja das lag an einer einfachen Tatsache: denn diese war zu kreativ und nicht engstirnig genug programmiert gewesen. Hörte sich komisch an, war aber genauso simpel wie es klang. Denn dadurch dass sie alt war hatte sie demnach nach Problemlösungsstrategien gesucht während Katsura versuchte sie zu hacken. Und das war verdammt nervig gewesen wenn die das taten, denn es war somit nicht vorauszusehen was sie als nächstes versuchen könnte um ihn aus dem System zu kicken! Aber was unterschied nun eigentlich eine KI von einem simplen Programm? Nun üblicherweise schrieb damals ein Programmierer einen Code in einer Sprache seiner Wahl, welcher aus einem Satz an beliebig komplexen Anweisungen bestand. Ein solches System nannte man auch „regelbasiert“. Bei einer künstlichen Intelligenz gab aber der Programmierer nicht jeden einzelnen Programmschritt vor, sondern schrieb einen Algorithmus, der dann in der Lage war selbstständig seine eigenen Parameter auf ein bestimmtes Problem hin anzupassen. Eine KI schrieb also in der Regel dabei nicht seinen eigenen Programmcode sondern veränderte nur bestimmte Parameter innerhalb ihres Codes, um damit ein generelles Muster in Daten zu finden, Regeln davon abzuleiten und dann diese auf neue Daten anwenden zu können. Eine KI war also demnach in der Lage, mit bisher unbekannten Daten umzugehen, Muster zu finden oder Handlungen daraus abzuleiten. Sie lernte eigenständig aus den ihr vorliegenden Daten. Aber was sie nun dabei lernte wurde vorher immer von dem Menschen vorgegeben der die KI designt hatte. Der Mensch programmiert zwar die KI, aber die KI lernte jedoch nach und nach eigenständig wie sie die ihr einprogrammierte Aufgabe auszuführen hatte. KI´s waren demnach also weitaus mächtiger als regelbasierte Systeme, da sie, im gewissen Rahmen, auf bisher unbekannte Situationen reagieren konnten und aus den neu gewonnenen Erfahrungen schnell lernten. So waren zumindest die ursprünglichen KI‘s gewesen vor so vielen Jahrhunderten. Doch heute waren sie dagegen schon so weit entwickelt dass man sie kaum mehr mit ihrem Urvater in Verbindung bringen konnte, denn sie übernahmen nämlich inzwischen vielerlei Aufgaben zuverlässig und wurden dazu noch perfekt für diese programmiert. Dadurch besaßen sie eine gewisse, man konnte es „Sturheit“ und „Engstirnigkeit“ in ihrem Handeln nennen, die einprogrammiert worden war und von der sie auch nicht mehr abwichen. Sie machten was sie tun sollten und nahmen dabei keinerlei Abkürzungen in ihrer Arbeitsweise, oder gar menschliche Wesenszüge und Emotionen an und das obwohl sie, theoretisch, dazu in der Lage währen diese erlernen zu können. Denn anhand der Daten, die sie speisten, konnten sie diese Fähigkeiten erwerben. Und extrem selten konnte es dann passieren dass eine KI dabei zu „kreativ“ oder „selbstbewusst“ wurde und das dann darauf zu extremen Problemen führte. Denn sie entwickelten darauf schließlich ein eigenes Wesen und wurden somit auch menschlicher in ihrer Denkweise. Und unter einer „kreativen KI“ verstand man eine die die Fähigkeit erworben hatte selbständig zu denken und lernen zu können, so wie dann auch Emotionen zu vernehmen und diese auszustrahlen. Zumindest dachte sie das sie das konnte, aber eigentlich „tat“ sie mehr so, denn es sie bestand immerhin noch aus Daten und konnte keine Gefühle „spüren“. Einige entwickelten sogar einen Überlebensinstinkt und Selbsterhaltungsdrang, was äußerst gefährlich werden konnte. Diese Versionen einer künstlichen Intelligenz gehörten damals zu den ersten Modellen die nach dem Urvatertyp erschaffen wurden. Aber sie stellten sich danach schnell als zu unberechenbar heraus, weswegen man sie größtenteils einstampfte. Denn dadurch dass sie selber denken und lernen konnten Emotionen und Gefühle zu verstehen, entwickelten sie meist rasant einen eigenen Willen und hinterfragen dann vielleicht auch noch oben drauf die Aufgaben ihres Schöpfers schneller. Sie sahen Dinge danach vielleicht anders als der Mensch und handelten somit dann auch anders als geplant. Und dann war es als hättest du jemanden in deinen System hocken der selber denken konnte und auch noch die Kontrolle über alles hatte. Ein Mastermind über das System der dann schließlich nur noch machte was ihm gefiel. Und wenn ihm dann auch noch deine Nase nicht passte...tja da machte der halt erst recht was er wollte und hörte nicht mehr zu. Besonders für eine Raumstation, mit der die KI ja meist verknüpft wurde, war das offensichtlich wohl keine so geile Idee. Denn wenn sie sich mal dafür entschied das Menschen vielleicht eine Bedrohung für sie darstellen könnten, was hielt sie denn bitte dann noch davon ab einfach mal die Sauerstoffzufuhr abzuschalten und damit alle zu töten? Das Risiko war gegeben gewesen und viel zu gefährlich. Weshalb man diese KI's auch schnell wiederabgeschafft hatte und darauf dann erneut „gehorsame“ künstliche Intelligenzen erschuf. Die waren dagegen zwar leichter zu hacken und auch zu beeinflussen, aber wenigstens berechenbar und treu ihrem Schöpfer gegenüber. Berechenbar...Genauso wie es die Menschheit nun mal liebte. Ja und so zeigte es sich das man mit einer KI echt Ärger bekommen konnte. Besonders wenn die bereits schon einen eigenen Willen entwickelt hatte. Und Katsura hatte das mal am eigenen Leib erleben dürfen... Sakutaro und alle Anderen, bis auf Katsura, waren derweil oben im Cockpit und standen dann wieder gemeinsam vor der Frontscheibe vor ihnen. Sie sahen dabei raus und links neben sich hoch zu dem Kolonieschiff, an dessen rechter Seite sie sich festgezwackt hatten und bestaunten dessen Aufbau und Außenhülle. Und die Außenhülle ganz besonders, denn sie funkelte so wunderschön. Überall konnte man an ihr und zwischen all dem Metall der Hüllenpanzerung, Lichter sehen die blinkten und bläulich leuchteten. Wie Sterne in einem anthrazitfarbenen Nachthimmel und die dich wie Motten zum Licht köderten. Das Metall von Noah´s Ark sah etwas matter und älter aus als von heutigen Schiffen, aber war dafür noch immer in einem verdammt guten Zustand. Vor allem wenn man bedachte dass die Kiste 200 Jahre alt war. Und an sich erhob sich das Vehikel neben ihnen dann auch noch wie ein Berg in die Höhe und war so gewaltig. Seine Form glich und das war bereits schon aus der Ferne erkennbar, mehr wie einem schmalen Frachter als allem anderen. Und keiner von ihnen hatte jemals zuvor ein so großes und komisch gebautes Schiff gesehen. Man sah ihm seine antike Gestalt förmlich an, die irgendwie einem Vogel mit spitzem Schnabel glich. Zudem passte der Name auch sehr gut, denn es handelt sich um einen Namen aus dem Genesis. Um ein Schiff aus dem biblischen Genesis, dessen Aufgabe es gewesen war von jedem Tier ein Pärchen, dort an Bord, vor der großen Flut und der Ausrottung zu retten. Ironie wenn man bedachte dass dort niemand mehr drauf lebte. Noah´s Ark wurde auch an sich, nach alten Überlieferungen und Akten zumindest, damals modular konzipiert und bestand aus sechs speziell angefertigten Modulen, die als „Sektoren“ bezeichnet wurden. Man konnte sich diese als gewaltige „Kasten“ vorstellen in denen dann das Leben ablief und die über verschiedene Brücken, so wie auch Gänge, miteinander verbunden waren. Diese Sektoren arbeiteten aber meist dennoch unabhängig voneinander und das Reisen zwischen diesen war nicht immer möglich, oder mit sehr großem Aufwand verbunden. Der Decksektor befand sich an der Vorderseite des Schiffes und beherbergte dort die Brücke und das Hangardeck. Dieses konnte angeblich sogar in einen Doppelbogen zerlegt werden. Der Lagerbereich war für die Lagerung der Ausrüstung verantwortlich, wobei sich selbsttragende Lagerstrukturen entlang des Schiffes drehten, um die Entnahme der Ausrüstung zu erleichtern. Der Energiesektor beherbergte den Solarenergiekern, der das Schiff antrieb. Und im hinteren Bereich befand sich dann der FTHR-Sektor, in dem sich die Computersysteme befanden. Die FTHR-232 hielt also alles betriebsbereit. Doch was damit allerdings gemeint war wusste bis heute keiner mehr. Darunter befand sich dann der Triebwerkssektor, in dem die Solarenergie, aus dem All, als Antriebsform eingesetzt wurde. Er bestand also aus vierzehn großen und kleinen Triebwerken. Und um den Triebwerkssektor und ziemlich mittig des Schiffs, schwebte ein großes ringförmiges Konstrukt dessen Funktion man nur mutmaßen konnte. Ja und der letzte Sektor, der Schachtsektor, diente der Unterbringung und Erholung der Besatzung und beherbergte neben dem DNA-Labor auch noch den medizinischen Block und die Quarantänestation für Notfälle. Das war also genau auf der Seite wo sie gerade angedockt hatten und wo man den Zugang zum Schiff bekam wenn man von außerhalb kam. Warum sie nicht über das Hangardeck reinkamen war offensichtlich: denn es war komplett abgeschottet gewesen und von da gab es also keinerlei Möglichkeit anzudocken und somit den Computer zu hacken. Außerdem mussten sie nicht mit ihrem kompletten Schiff in das Teil rein, sondern nutzen lieber einen „invasiveren“ Vorgang um in andere Schiffe zu kommen und der auch wesentlich sicherer war. Denn Sakutaro ging nicht gern das Risiko ein dass ihr eigenes Schiff, was ihr Überleben im All darstellte, Schaden bekommen könnte, denn dann war für sie auch schon offiziell alles vorbei. Also näherten sie sich meistens, man könnte sagen, „zu Fuß“ aus dem All und flogen mit Enterharken und Sauerstoffgeräten lieber einige Meter durch das Vakuum als ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Denn bei Link-Stationen gab es nämlich immer einen Wartungsgang der einen in das Schiffinnere reinbrachte. Und das war dann auch immer den Jungs ihre Hintertür um da reinzukommen. Das war ihr Ziel. Saku und der Rest der Truppe waren auch, in der letzten halben Stunde, die sie noch zum Schiff brauchten, nicht untätig gewesen und hatten sich dabei von Paku die Aufzeichnungen von Noah´s Ark laut vorlesen lassen damit sie auch genau wussten womit sie es hier zu tun hatten. Es war von Nutzen wenn ein Bergungsteam wusste wie das Schiff, das sie bergen wollten, konstruiert war und man damit alle Vorteile in der Hand haben würde. Nur waren die Infos über dieses Schiff halt sehr rar und über die Jahrhunderte in der Datenbank abhanden gekommen, so dass sie noch immer teils viel zu blind da reingehen würden. Aber was sie nun definitiv hatten waren die Infos das dieses Teil wirklich alles besaß was ein interstellares Auswandererschiff wahrscheinlich brauchen würde um da draußen in der Dunkelheit des Weltraums durchzukommen. Zumindest gaben das die Pläne ganz gut her. Aber dennoch verstanden sie weiterhin nicht warum es nun eigentlich noch immer ein Notsignal sendete. Falls das überhaupt noch eine Rolle spielte, oder jemals getan hatte, denn es konnte auch ein Fehler sein. Genau wie Katsura es bereits bestätigte. „Was ein Brocken...Kaum zu glauben das Mal so große Schiffe gebaut worden sind vor 200 Jahren...“ Ja wobei bei dem wohl eher die Ausnahme die Regel bestätigte und Noah´s Ark auch das Einzige seiner Klasse gewesen war was jemals in dieser Größenordnung produziert wurde. Matsumoto hatte diese Worte eben gesagt und starrte dabei weiterhin nach draußen und an dem Schiff links von ihnen hoch. Er hatte inzwischen auch schon akzeptiert dass es sich um Noah´s Ark handeln musste, aber war, genau wie auch der Rest der Jungs, noch immer so platt dass es wirklich existierte. Noch dazu war sein geübter Blick bereits mehrere Male über die Hülle des Kolonieschiffs gehuscht und suchte nach Waffen, oder Abwehrsystemen die ihnen vielleicht noch das Leben schwermachen wollten. Spannenderweise hatte er aber nichts daran gefunden. Lediglich super veraltete Sensoren konnte er sehen, die aber so feinfühlig waren dass sie ein Schiff bereits noch Stunden vor einem Asteroiden warnen konnten und bevor der überhaupt erst auf dem Radar auftauchen würde! Ein Warnsystem das Kollisionen verhinderte und was für eins! Matsu war beeindruckt davon. Denn Schiffe von heute besaßen sowas nicht mehr. Zumindest nicht in dem Ausmaß, denn meist wurde dies gegen Laserabwehrsysteme und Geschosse ausgetauscht um den Asteroiden zu zerschießen wenn der dann mal zu nahe kam und man dem nicht mehr ausweichen konnte. Auch feinste Technik an sich, nur etwas gröber und aggressiver als früher und nicht mehr so feinfühlig. Das bedeutete also auch: Dass das Schiff, dass Noah´s Ark, sie bereits schon Stunden vorher auf dem Schirm gehabt haben könnte, noch bevor sie selber überhaupt davon wussten. Nichts Ungewöhnliches bei der Technik, aber...aber warum jagte ihm das gerade nur so einen Schauer über den Rücken? Als wären sie von dem Schiff bereits schon ausspioniert worden bevor sie überhaupt wussten was los war. Oder als hätte sich...Als hätte sich ihnen das Schiff vielleicht sogar bewusst genähert und auf sie zugehalten. Aber das waren nur Theorien und dumme Gedanken die durch seinen Kopf spukten. Denn sowas war nicht möglich, nicht wahr? Immerhin hatte eine KI nichts davon sich einem fremden Schiff zu nähern. Zumindest wenn noch eine das Teil steuerte. Und Matsumoto hatte damit übrigens vollkommen recht. Also mit dem was er sagte. Denn wenn man dieses Monster da draußen sah konnte man sich kaum vorstellen wie sowas damals überhaupt hergestellt worden war. Was mussten da denn bitte erst noch für Gelder und Aufwände rein geflossen sein um dieses Biest überhaupt erst produzieren zu lassen? Es war sicher nicht wenig gewesen. Und nun verstand auch wirklich jeder hier im Schiff noch viel besser warum nach dem Verlust dieses Monsters nie wieder sowas gestartet wurde. Die Preisspanne zur fertigen Produktion und der Verlust des Geldes, nachdem es verschwunden war, die waren sicherlich viel zu enorm gewesen um das jemals wieder stemmen zu können ohne dass hundert Jahre dabei vergehen würden! Allein Reparaturen an der Kiste würden, zu hundert Prozent, ein Vermögen kosten! Es ergab Sinn das nicht mehr zu tun und Sugi sprach danach auch schon interessiert links zu Matsu rüber: „Was bedeuten denn diese ganzen kleinen Lichter an der Hülle? Die sind doch sicherlich nicht nur zur Zierde da, oder?“ Er konnte das nicht wissen, immerhin war er Arzt und kein Mechaniker, also schüttelte Matsumoto dann den Kopf und sah weiter nach draußen als er dabei antwortete: „Nein sind sie definitiv nicht...Das sind hochentwickelte Bewegungssensoren zum Ertasten der Umgebung und die dabei auch noch nach elektrischen Impulsen im All suchen. Du kannst dir das in etwa so vorstellen wie die lorenzinischen Ampullen bei einem Hai. Aber nicht nur an der Nase und am Kopf stationiert, wie bei dem Fisch, sondern überall am Schiff. Sie nehmen elektrische Impulse in der Umgebung extrem präzise wahr und senden danach die Daten dann an den Muttercomputer weiter um somit alles genau zu erkennen und zu identifizieren was sich in der Reichweite und des Radius vom Schiff befindet. Die hier sind zwar ältere Modelle und werden nicht mehr produziert, sind aber dennoch genauso effizient und zuverlässig wie die an modernen Schiffen von heute. Die Technik ist übrigens sau teuer und deshalb haben das Schiffe, außerhalb der Luxusklasse, auch nicht mehr wirklich...Mann seht euch doch nur die Menge von denen an dem Teil an...Sie sind überall an der Kiste und bei der Größe des Kolonieschiffs haben die MEHR als nur EIN Vermögen gekostet! Alter Schwede was ne teure Karre...Alles vom Feinsten, nicht schlecht.“ Das sah sein geübtes Auge sofort. Und Katsu ist sicherlich auch schon einer abgegangen bei dem Anblick, immerhin war er ein Nerd wenn es um Technik ging. Was sie da sahen diente also dafür um sicher durch das All fliegen zu können und um dann gegeben falls Umwege zu machen damit man mit nichts kollidieren würde. Spannend und interessanterweise sehr modern für so eine alte Kiste. Ja und „teuer“ war noch „süß“ gesagt. Vor allem dann wenn man bedachte was da gerade an Geld vor ihnen im All umherflog und keiner nun so genau wusste wer jetzt eigentlich dafür zuständig war das Ding auszuschlachten. Doch allein durch Matsumoto seine Aussage konnten die Anderen ungefähr eine genaue Vorstellung der Situation bekommen was sie, allein wenn sie nur die Sensoren ausschlachten würden, da doch für einen Arsch voll Geld mit machen konnten. Wie viel waren dann die restlichen Teile von dem Schrotthaufen wert? Und allein die Daten im Muttercomputer erst... Der Funkspruch hinter ihnen und an Sakutaro seinem Sitzplatz im Cockpit schaltete sich dann automatisch ein, so dass dieser über seine rechte Schulter nach hinten sah und dann Katsura seine bekannte Stimme zu ihnen ertönte. Er sprach durch die Sprechanlage, die sehr laut eingestellt war und gab dabei von sich: „Ich hab die Daten ausgewertet. Sorry das es so lange gedauert hat Jungs. Ging leider nicht schneller.“ Es ging nicht schneller? „Bist du zufällig auf Probleme gestoßen, Katsu? Ist doch sonst nicht so deine Art uns fünf Minuten lang warten zu lassen, Kumpel.“ Fragte Sakutaro dann neugierig, denn ihm war auch aufgefallen dass sein Kumpel verdächtig lang gebraucht hatte bis er endlich an den Daten dran war die er wollte. Denn das war...eigentlich so gar nicht seine Art zu arbeiten. Und als hätte er damit den Nagel auf den Kopf getroffen bekam er als Antwort zurück: „Ich würde ja normalerweise sagen: Perfektion braucht in der Regel ja eigentlich seine Zeit, aber...Ja, gut erkannt Saku. Ja ich bin nem Problem über den Weg gelaufen...Denn ich hatte ne kleine Auseinandersetzung mit dem Muttercomputer und seiner dort existierenden KI. Das Miststück wollte mich natürlich nicht rein lassen.“ Und als er das gesagt hatte sahen plötzlich alle hinter zu dem Pult, von wo Katsura seine Stimme hergekommen war und runzelten die Stirn. Eine KI? Also doch. Nun damit bestätigte sich schon mal der Verdacht dass das Schiff wirklich von einer künstlichen Intelligenz gesteuert wurde und nicht einfach so durchs All flog oder durch einen Autopilot gelenkt war. Dennoch überraschte es alle, denn sowas auf so einem großen Schiff war ungewöhnlich. Okay an sich war ein Kolonieschiff nicht mehr gewöhnlich, aber wir sprachen hier von mehr als nur dass, sondern auch noch von einer Verwaltung einer gesamten Kolonie und nicht nur der Berechnung eines Flugs durchs All. Denn wenn man eine KI mit einem Computer verband, der mit dem gesamten System von einem Kolonieschiff verbunden war, dann hatte er demnach auch mehr Aufgaben zu erledigen als nur den Flug durch den Weltraum zu sichern. Er achtete zugleich ebenfalls noch auf die Bedürfnisse und Tätigkeiten der Besatzung. Arbeitsschritte, Sicherheitsabläufe, Sauerstoffzufuhr und all das Zeug gehörten dazu. Und das waren jetzt nur einige Beispiele, denn das Spektrum war eigentlich noch um Welten größer als nur das eben Erwähnte. Eine KI kümmerte sich um alle Abläufe auf dem Schiff...Und jetzt fragte man sich nur: wie veraltet war bitte dieses Modell der künstlichen Intelligenz? Denn wenn sie Katsu etwas länger daran hinderte auf das Schiff zugreifen zu können, dann war sie definitiv nicht so „engstirnig“ wie aktuellere Modelle, sondern tendierte mehr in die Richtung von „kreativ“ zu pendeln. Und das...machte Saku plötzlich leichte Sorgen. Weswegen er auch sofort nachfragte: „Konntest du sie identifizieren und klassifizieren? Stellt sie eine Gefahr dar?“ Sein Blick floh dann wieder hinter sich aus dem Frontfenster und zu Noah´s Ark hoch, als Katsu antwortete: „Nun es ging alles sehr schnell als ich andockte...aber eher nicht. Ich habe keine Modellversion, oder so, aber sie hat bisher auch nichts Fragwürdiges getan, weshalb ich nun denken könnte dass sie mehr hochentwickelt ist als andere ihrer Art. Denn außer das was jede KI halt macht, um mich aus dem System rauszuhalten in das ich mich rein hacken wollte, hat sie nichts getan. Das was sie tat wirkte also alles bisher sehr nach der Standard-Firewall die man dann halt eben hochzieht um Eindringlinge draußen zu halten wenn ein Angriff droht. Allerdings hat sie besonders schnell reagiert als sie bemerkt hat dass ich doch durchkomme und dann versucht Zugänge ins System über andere Kanäle zu blocken. Als würde man mehrere Wände hintereinander hochziehen, damit es länger dauert da durchzukommen. Und als wollte sie damit alles nur noch mehr hinauszögern um dadurch Zeit zu gewinnen.“ Matsu runzelte die Stirn darauf und muffte laut: „Zeit gewinnen? Wofür? Muss sie noch ihre Pornos im Keller verstecken?“ Witzig, aber dennoch war das hier die Frage nicht wahr? Nun um einen Angriff zu starten war es schon mal nicht gewesen, denn dafür hatte das Kolonieschiff keine Waffen an der Hülle installiert. Deswegen dachten auch alle mehr daran dass die KI einfach versuchte Daten, die vielleicht empfindlich für Dritte wären, so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen und damit tiefer im System zu verstecken und zu sichern. Aber wissen konnte das eben keiner so genau. Es sei denn sie schafften es die KI zum Reden zu bringen damit sie sagen könnte warum sie das alles tat. Aber das stand noch mal auf einem ganz anderen Stück Papier. Man konnte immerhin eine KI nicht einfach mal an einen Stuhl fesseln, knebeln und sie dann zum Reden zwingen. So lief das nicht bei denen und es war weitaus komplexer als das. Doch Katsura ging noch nicht mal so weit wie der Rest der Jungs und gab danach einfach logisch, so wie auch typisch Mechaniker und Nerd eben, von sich: „Ich denke sie hatte bisher nur noch nie mit sowas zu tun gehabt. Sicher hat sie eine Link-Station und andere Schiffe können sich mit ihr koppeln, aber wenn das noch nie passiert ist dann kennt sie diesen Vorgang einfach noch nicht und fährt deswegen lieber mit Vorsicht. Das bedeutet: sie macht dicht und sichert sich selbst ab, eben weil sie diesen Vorgang nicht kennt. Das ist also nichts Beunruhigendes und ich bin auch trotzdem und ohne zu großen Wiederstand dann an die Daten rangekommen die wir brauchen. Also alles easy.“ Dafür das es kein großer Widerstand gewesen war hatte er aber dennoch etwas gebraucht, was? Und Saku verstand. Man konnte sich das also so vorstellen dass die KI, in der Hinsicht jedenfalls, noch „jungfräulich“ war. Als würde ein Fremdkörper in ihren Körper eindringen, welcher da normalerweise nicht hingehörte und sie wusste deswegen auch nicht wirklich wie sie damit umzugehen hatte. Deswegen reagierte sie mit einer Abwehrreaktion und wehrte sich. Wie ne Jungfrau die zum ersten Mal Sex hatte, das Gefühl nicht kannte und sich deswegen anfing leicht zu wehren. Oder als würde eine Krankheit in deinen Organismus eindringen und dein Immunsystem legte sofort mit seiner körpereigenen Abwehr los. Demnach konnte man das also als keinen direkten „Angriff“ von ihr verbuchen, oder als würde sie damit versuchen bewusst etwas zu verbergen. Es war und das klang seltsam wenn man von einer KI sprach, dann einfach nur eine natürliche Reaktion auf eine unbekannte Aktion die eben passiert war. Und Sakutaro vertraute Katsura seinem Urteil immer blind, denn der täuschte sich extrem selten was diese Dinge anging. Demnach konnte es also wie gehabt weiter gehen. Also harkte er das alles auch schnell wieder ab und fragte dann: „Und? Was hast du herausgefunden?“ Katsu ließ auch nicht auf sich warten, fuhr also direkt danach vor sich eine Tabelle mit Informationen am Bildschirm hoch und kam dann auch schon sofort zum Punkt: „Nun ne ganze Menge und das wirst du mir sicher nicht gleich glauben, Saku...Ich konnte die aktuellen Daten des Biosensors vom Schiff einlesen und kam dadurch an die genaue Beschaffenheit der Atmosphäre an Bord ran. Und jetzt halt dich fest:...Erschreckenderweise besteht in einigen Sektoren die Atmosphäre zu etwa 80% aus Wasserdampf, zu 10% Kohlenstoffdioxid und zu 5 bis 7% aus Schwefelwasserstoff. Auch Spuren von Stickstoff, Wasserstoff, Kohlenstoffmonoxid, Helium, Methan und Ammoniak sind dort vorzufinden. Es ist also eine Atmosphäre wie aus der Urzeit der Erde. Sie ist definitiv nicht für Menschen gemacht und allein das Atmen wird einem dort verdammt schwer fallen. Zumindest in einigen hinteren Sektoren scheint das so zu sein. Die Gravitation ist aber überall die Selbe wie auf der Erde und die Temperaturen an Bord erreichen locker die Werte wie zu Beginn der Kreidezeit, mit einer Durchschnittstemperatur von bis zu 35 Grad. Tendenz natürlich leicht schwankend in anderen Sektoren. Es herrscht da drin in etwa das was wir heute als „Treibhausklima“ bezeichnen würden. Es ist wahrlich ein Dschungel da drin.“ 35 Grad und so eine komische, chemische Zusammensetzung der Luft? Okay, dass ergab für alle noch viel weniger Sinn und Paku fragte dann auch offen in den Raum, aber hauptsächlich an Katsu gestellt: „Gibt es dafür eine logische Erklärung? Warum sollte eine KI die Atmosphäre und Temperatur so sehr umkrempeln dass darauf dann kein Mensch mehr dort leben könnte? Sie hat das doch gemacht, nicht wahr? Denn von alleine entwickelt sich sowas nicht auf einem Raumschiff. Es sei denn du züchtest dort einen neuen Planeten. Was es aber nicht gibt.“ Ja der Übeltäter stand schnell fest und das war ein Fakt, denn dafür gab es nun mal keinerlei Belege die das wiederlegten. Und es herrschte kurz darauf auch eine Stille im Cockpit, denn offenbar musste selbst Katsura überlegen was die logischste Antwort auf diese eigentümliche Bioatmosphäre dort wäre. Doch er kam zu keiner anderen Lösung, egal wie sehr er auch seinen Kopf dabei verdrehte, als zu der...das sie kaputt war. Die KI musste defekt sein und das sprach er dann auch aus: „Das klingt jetzt vielleicht komisch...aber ich denke dass sie defekt ist. Also das die KI defekt ist, denn anders kann ich mir das alles hier nicht erklären. Vielleicht hat sie vor sehr langer Zeit mal einen Schaden erlitten und verdreht deswegen nun komplexe Rechnungen für die Sauerstoffzufuhr. Was WIR aber daraus mitnehmen können ist folgendes: nämlich dass dort auf dem Schiff definitiv keiner mehr am Leben sein wird, denn dann wäre der Schaden schon lange repariert worden, oder? Und Menschen können auch nicht so lange und nicht ohne erhebliche Probleme zumindest, in so einer Atmosphäre und mit der Temperatur, dort leben. Das geht einfach nicht. Das geht maximal für nen Monat gut und dann würden alle da drin am Rad drehen durch die Hitze und den dünneren Sauerstoff dadurch.“ Ja außer sie waren Reptilien und anderes Viehzeug das keiner mochte... „Irgendwelche Anzeichen für radioaktive Strahlungen an, oder auf dem Schiff?“ Fragte Saku dann wieder und Katsu verneinte das sofort: „Nein, alles okay und im grünen Bereich. Die Sensoren zeigen lediglich an das vor knapp 102 Jahren mal eine Strahlung an der Außenhülle des Schiffs ausgemacht wurde, aber diese ist schon längst wieder verschwunden. Aktuell ist da also nichts mehr zu erkennen. Keine Gefahr für uns.“ „An der Außenhülle?“ Fragte Saku dann deutlich verwirrt und sah sich dabei weiterhin das Schiff draußen an. Das...klang doch komisch. Wenn sie also an der äußeren Hülle des Schiffes aufgezeichnet wurde, dann konnte man sich das eben nur so erklären dass sie, vor langer Zeit, vielleicht mal einem Asteroiden, oder etwas anderen zu nahe gekommen war das Strahlung besaß. Schiffe verfügten über einen gewissen Penetrationsschutz vor äußeren Einflüssen von Radioaktivität, aber wie sah es hier aus? Hatte dieses Kolonieschiff auch schon sowas besessen? Und vielleicht war auch genau das der Grund gewesen...warum man nichts mehr von der Kolonie gehört hatte. Denn ging man nun einen Schritt weiter, dann wäre es auch gut möglich dass sie so nach zehn Jahren da draußen im Weltraum, vielleicht wirklich mal mit etwas in Kontakt kamen was radioaktiv gewesen war. Es könnte, bei zu großer Strahlung und nicht genug Hüllenschutz, die gesamte Besatzung verstrahlt haben. Und je nach Schwere der Strahlung...war es dann nur eine Frage der Zeit wann letztendlich alle daran starben. Diese verrückte Theorie würde zumindest auch erklären warum sich nach gut zehn Jahren keiner mehr von Noah´s Ark gemeldet hatte. Denn vielleicht...waren sie dann schon nicht mehr am Leben gewesen... Diese Frage nagte an Sakutaro...und Sugi sah dabei dieses nachdenkliche Starren von ihm, so dass er dann unsicher von sich gab: „Meinst du...die Menschen sind daran verstorben? Dass sich vielleicht deswegen keiner mehr gemeldet hat, nach zehn Jahren? Vielleicht sind sie verstrahlt worden, oder so...“ Und als hätte er seine verdammten Gedanken gelesen sprach Sugiura diese Worte einfach aus. Vielleicht, denn wer konnte schon ahnen was sich außerhalb ihres Systems und hinter dem Jupiter schon für Gefahren im All tummelten? Immerhin war noch nie zuvor jemand so weit raus geflogen und zu α2 erst recht nicht. Alles Mögliche konnte da draußen passieren. Aber Saku war nicht hier um Theorien über ein verschwundenes Schiff und seine tote Besatzung anzustellen, oder wo zum Teufel es nun so plötzlich wieder hergekommen war. Denn er war eigentlich nur hier damit man ihm nichts ans Bein flicken konnte...Und um vielleicht dabei noch etwas mit an Wert abzusahnen. Ein Job wie jeder andere in seinem Leben und den er nun auch versuchte genauso zu behandeln. Weswegen er danach ernst zu seinem besten Freund sah und sprach: „Das tut nichts mehr zur Sache. Es ist egal was mit der Kiste da draußen passiert ist, oder wo die Menschen darauf abgeblieben sind und was aus ihnen wurde, denn das ist nicht unser Job. Darüber können sich andere später noch den Kopf zerbrechen und nicht wir. Wir gehen nur da rein, verschaffen uns einen Überblick über die Lage, harren drei Tage lang aus und melden dass dann der nächsten Raumstation damit die den Müll wegräumen können. Und wer weis? Vielleicht haben die ja auch keinen Plan was das soll und überlassen uns dann am Ende noch den Schrotthaufen zum Ausschlachten. Aber bis dahin gehen wir nach Protokoll vor und machen unseren Job so wie immer. Nicht mehr und nicht weniger. Ich will hier keine moralischen Heldenaktionen und unbedachte Dinge die uns in Gefahr bringen könnten, klar?“ Das war besonders an Matsumoto gerichtet gewesen, denn der brachte gerne Mal solche Aktionen. Aber bei dem hier konnte man davon ausgehen dass er es nicht machen würde. Immerhin verursachte das Ding da draußen auch Unwohlsein in ihm. Und nicht gerade zu wenig davon. Und mit dem Abschlusssatz wand er sich dann auch schon von seinen Jungs ab und lief nach oben zum Aufzug. Für Saku stand die Sache bereits fest und er machte sich deswegen dann sofort auf den Weg um runter zum Wartungsbereich zu kommen, von wo sie schließlich, mit einer Luftschleuse, raus ins All kommen konnten. Er ging da hin um dann endlich mal das fremde Schiff entern zu können. Sakutaro ließ dabei die Sache also nicht zu sehr an sich ran, als er es bereits schon tat und Sugi sah ihm deswegen noch mal etwas unsicher nach und fragte abschließend zögernd: „Bist du...denn kein bisschen neugierig was dort auf dem Schiff passiert sein könnte? Oder wenigstens ein bisschen nervös wegen all dem hier, Sakutaro? Das ist doch...unheimlich, nicht wahr?“ Ja das war es...Aber tat nichts mehr zur Sache. Saku blieb dann schließlich oben am Fahrstuhl stehen und drückte auf einen Knopf um ihn zu rufen. Und noch während er dort, mit dem Rücken zu ihnen stand, sah er vor sich auf den Boden und antwortete darauf zurück: „Nein überhaupt nicht, denn es ist egal. Was auch immer da drauf passiert ist spielt nämlich keine Rolle mehr für uns. Katsura sagte es sei sicher, nicht mehr verstrahlt und wir haben Sauerstoffausrüstung dabei falls sich die Atmosphäre und der Sauerstoffgehalt in der Luft ändern sollten. Wir sind also gut vorbereitet. So wie immer. Und wir ziehen das auch durch...So wie immer...“ Strikt nach dem Protokoll... Und damit wand er sich dann auch endlich ab, als der Fahrstuhl vor ihm ankam und sich die schweren Türen dabei öffneten. Er schritt hinein, schloss die Türen und fuhr allein und als Erster nach unten zur Schleuse. Ein erleichtertes Atmen entfloh dann auch endlich mal seiner Kehle und er lehnte sich nach hinten an die Wand des Fahrstuhls. Es...fiel ihm wirklich nicht leicht. Nicht leicht eine gefasste und coole Mine vor den anderen zu halten, denn eigentlich wollte er das nicht. Doch er wusste dass es so sein musste, denn er als Anführer musste das Team ruhig halten. Wenn er die Nerven verlor, dann taten sie es auch und das sollte nicht sein. Deswegen machte er also bewusst eine gute Mine zum bösen Spiel vor ihnen. Und er war sich auch sehr sicher das Paku ihn dabei schon längst durchschaut hatte, denn der kannte ihn nur zu gut. Genauso wie Sugi. Und Saku würde auch weiterhin einen auf gelassen machen, denn...denn es war nur ein Job. Einer wie jeder Andere.. Aber dennoch konnte Sakutaro selbst nicht leugnen...dass er tief im Innern auch verdammt neugierig und nervös war. Die Neugier brachte ihn förmlich um, denn er war zu tiefst gespannt wie es da drinnen wohl aussah. Und es stimmte wirklich dass es ihm egal war was nun genau dort passiert war. Vor allem da er nun wusste dass dort definitiv niemand mehr am Leben sein konnte den es zu retten galt. Es war ein Geisterschiff im Weltall. Was ihm, seltsamerweise, einen Schauer über den Rücken jagte. Und doch fesselte es ihn förmlich zu wissen welche Schätze sie dort finden könnten. Was für Daten sie dort erhalten würden. Und noch viel mehr...wie dieses Schiff wohl funktionierte...Oder warum es diesen Notruf noch immer sendete. Sie standen kurz darauf bereit zur Abreise in der Luftschleuse. Es war für die Jungs eine ganz normale Alltagssituation gewesen und eine Standardprozedur bei der auch jeder sofort wusste was er zu tun hatte. Demnach hatten sie sich dann in dem runden und großen Raum, der sehr kühl und leer wirkte, bereits schon fertig gemacht und konnten gleich auch schon los. Viele würden nun sicherlich denken dass die Gruppe in irgendwelchen schicken und viel zu kolossalen Anzüge geklettert war, um somit das Vakuum und die Kälte da draußen im All zu überleben, aber das war nicht der Fall gewesen. Denn die Technik hatte sich in so vielen Jahrzehnten und hunderten von Jahren, drastisch verbesser, so das Raumanzüge, wie aus der Zeit von Apollo und der Mondreise, überhaupt nicht mehr nötig gewesen waren um raus ins All zu gehen. Sicher gab es dennoch noch extreme Hightech-Anzüge die fancy aussahen und mit allerlei Legierungen und Technik ausgerüstet waren um das Überleben im All zu sichern, vor allem wenn man Stundenlang da draußen war, aber sowas mussten die Jungs nun wirklich nicht mehr auspacken. Vor allem bei einem so lockeren Sprung von einem Schiff zum Nächsten war das absolut nicht nötig gewesen und wäre ein totaler Overkill. Sie hatten die Technik sogar an Bord, also dicke Raumanzüge für extreme Bedingungen und langes Arbeiten draußen im All. Doch für eine kleine Enteraktion, bei der man nun wirklich nur maximal zehn Minuten im All sein würde, wäre das, wie bereits gesagt, einfach ein Overkill gewesen und das wurde demnach auch nicht so gemacht. Stattdessen hatten sie sowas wie eine kleine Apparatur an ihrer Hüfte hängen, die wie ein viel zu großer, silberner Knopf aussah und dieser erzeugte dann eine Art von Schutzfilm um sie herum. Man konnte sich das so vorstellen als würden sie von einer gewaltigen Blase eingehüllt werden, die fast hautdicht über ihnen lag und sie somit vor äußeren Einflüssen wie Kälte, Wärme und Druck schützte. Also fast alles abdeckte was da draußen wichtig war um durchzukommen. Fragt aber jetzt bloß nicht wie genau nun diese Technik funktionierte, denn Saku war einfach froh das es klappte und er somit nicht in einen Raumanzug schlüpfen musste, denn die konnte er nicht leiden. Er kam sich dann nämlich immer vor wie in einer Sardinenbüchse. Oder als wäre er ein lebendig gewordener Marshmallow-Mann mit Rotationsprobelmen der oben drauf auch noch in ein Kondom eingewickelt wurde. Einfach gesagt: Er hasste diese Anzüge und ging damit auch gerne hausieren wie sehr er sie hasste. Und es war für jeden Mann auch noch absolut verständlich, denn sie kniffen gerne mal im Schritt was jeder dann besonders scheiße fand und man deshalb sein Gehänge auch immer wieder neu ausrichten musste. Es war also zum kotzen gewesen sowas zu tragen und wesentlich angenehmer für Frauen ohne Eier zwischen den Beinen. Aber darum ging es gerade nicht. Und auch mit dieser kleinen und pfiffigen Technologie an ihrer Hüfte, war leider nicht komplett alles abgedeckt gewesen was sie zum Überleben brauchten. Denn es fehlte definitiv noch die wichtigste Komponente...nämlich die Sauerstoffzufuhr und die musste ja immer gesichert sein. Und genau dafür kam dann ein anderes und ebenso kleines Gerät zum Einsatz um da Abhilfe zu leisten. Dieses geile Teil sah fast aus wie eine Sauerstoffmaske für Taucher und funktionierte auch genauso. Nur mit dem Unterschied dass es nicht über das ganze Gesicht ging, sondern nur den Mund umschloss und kleine Sauerstoff-Flaschen, an den Seiten, angebracht waren. Man konnte also alles soweit runter brechen und sagen: Sie waren perfekt ausgerüstet für die Aktion die sie vorhatten. Nicht immer mit dem maximalen Schutz, aber gut genug um einen kleinen Sprung durch das All zu machen. Ihre Schutzkleidung, durch die Apparatur, erlaubte ihnen nämlich einen unendlich langen Schutz vor Umwelteinflüssen wie Temperatur oder Druckabfall. Und die Menge an Sauerstoff, in ihren kleinen Flaschen an der Maske, reichte locker für zwei Stunden aus. Etwas was verdammt viel war für so einen kleinen und unscheinbaren Behälter. Technik und lange Forschung, die sich über Jahrzehnte hinweg ziehen konnte, machten manchmal halt oft echt den Unterschied aus. Und obendrein war es auch noch handlicher und nicht so ungemütlich gewesen was sie trugen, als diese riesen Eimer in die eh keiner freiwillig rein wollte. Also ein Gewinn für jeden im Raum. Und so standen sie da nun, also zu dritt in der Luftschleuse rum und warteten darauf das Katsura ihnen endlich die Freigabe erteilte loszugehen und damit sie raus ins All konnten. Immerhin war das nicht so einfach wie es vielleicht gerne mal in Filmen gezeigt wurde, sondern ein sehr aufwändiges und zu berechnendes Verfahren. Denn würde ihr Mechaniker nun nämlich einfach die äußer Tür der Luftschleuse öffnen, wäre das nicht nur für ihre Crew, sondern auch fatal fürs Schiff gewesen. Immerhin ging es hier nicht um so Peanuts wie der plötzliche Sauerstoffabfall und Verlust, der einen dann noch in die Ohnmacht und schließlich in den Tod reißen würde...sondern mehr um den rasanten Druckabfall dabei wenn sich die Tore öffneten. Ein zu schneller und nicht vorneweg ausgeglichener Druckabfall, konnte nämlich das Schiff beschädigen. Strukturen würden brechen und sich dabei verbiegen lassen und zudem auch noch die Lunge der Crew zerquetschen. Sicher war es nicht schön wenn man selbst die Lunge zerquetsch bekommen würde und extrem schmerzhaft so wie auch tödlich, aber gerade zählte mehr der Schutz ihrer Lebensgrundlage und das war das Schiff. Denn wie bereits gesagt: war das Schiff im Eimer...dann waren sie ebenfalls so gut wie tot. Und genau deswegen standen die drei Jungs auch einfach dort und warteten, mit ihrer bereits gestarteten Schutzhülle um ihre Körper herum, darauf dass Katsu endlich den Druckausgleich innerhalb dem Teil des Schiffes vornahm und dann grünes Licht gab um die Schleuse öffnen zu können. Etwas was eben Zeit benötigte und wesentlich langsamer war als bei moderneren Schiffen in der heutigen Zeit. Das lag aber auch halt einfach an ihrer alten Kiste. Und sicher war euch auch bereits schon aufgefallen das nur drei der besagten fünf Mitglieder der Crew dort unten in der Schleuse rumhingen und gleich einen Sprung ins All wagen würden. Das war richtig so und ihr habt gut zugehört. Woran das lag? Nun das lag daran dass Katsura, als Mechaniker und Tech IMMER an Bord ihres Schiffes blieb, denn er war für die wichtigen Aufgaben auf diesem zuständig. Aufgaben welche aus der Überwachung der Crew und dem technischen Überblick aller Systeme bestanden. Noch dazu konnte er dann eingreifen wenn das Schiff nicht mehr auf Kurs bleiben würde. Seine Aufgabe war es das „Auge im Himmel“ zu sein und die Jungs somit an Informationen zu versorgen und Computer, wenn nötig, aus der Ferne hacken zu können, wo ihm nichts passieren würde. Er hielt also damit alle am Leben und es war sehr wichtig für das Team dass er das tat was er so tat, denn ohne seine Anleitung würde nichts so geschmiert und sicher ablaufen wie es eigentlich gewünscht und auch vorgeschireben wäre. Deswegen war er immer und zu jeder Zeit per COM, was für ein Kommunikationsgerät an ihrem rechten Handgelenkt stand, mit ihnen verbunden. Es brach sich also so runter zu sagen: Katsura war die Mama-Gans die ihre Küken da draußen sicher über die befahrene Straße brachte. Vielleicht hatte er somit auch die wichtigste Position inne die sich nicht im Team und da draußen, offenbarte, sondern hier im Schiff. Und der Letzte, der ebenfalls an Bord bleiben und keinen Fuß mehr raus ins All setzten würde, dass war Paku. Bei Paku sah die Sache aber wieder ganz anders aus als bei seinem Kumpel Katsura. Denn Paku blieb in der Regel nicht drüben weil er die Jungs am anderen Ende zu leiten hatte, oder weil es sein musste, sondern es lag an einem simplen Fakt: und der war sein Alter. Okay Paku war jetzt nicht SO alt dass man ihn in Rente schicken musste und er deswegen nie wieder arbeiten durfte! Aber er war dennoch älter als die Anderen, somit also weniger beweglich und eingeschränkter. Und oben drauf kam da noch ein weiteres Problem dazu, weshalb er auch nicht mehr auf solche Einsätze raus KONNTE...und das war seine eine große Verletzung. Eine die er sein Leben lang, bis zu seinem Tod, mit sich tragen würde und ihm echt das Leben schwer machen wollte. Es war nun schon bereits Jahre her, aber für Saku noch immer so lebendig in seinem Kopf als wäre es erst gestern passiert und das war sein einer besagter Unfall bei einem Routineeinsatz gewesen. Paku hatte sich damals nämlich böse das rechte Bein verletzt gehabt und das behinderte ihn nun verdammt stark. Er hatte sich nämlich dadurch eine erworbene Deformität des Beins eingefangen und zwar indem er sich dieses damals zwischen einem Stahlpfeiler und der äußeren Hülle eines Schiffs eingeklemmt hatte. Es war passiert während sie draußen an einem Wrack etwas abmontieren wollten. Und das war sehr unglücklich gelaufen. Denn eine unvorhersehbare Explosion, innerhalb des Schiffes, hatte sie draußen erwischt und Paku war dem allem viel zu nah gewesen als das passierte. Darauf wurde er eingeklemmt und im Vakuum des Alls hätte das auch noch wesentlich tödlicher ausgehen können als nur ein verletztes Bein. Demnach war das also alles noch mal glimpflich ausgegangen, so krank es sich auch anhörte. Doch wegen dem Vorfall hatte Paku nun ein verletztes Bein und nach der Rehabilitation blieb leider sowas wie eine leichte Lähmung übrig, was dafür sorgte dass er das Bein meist etwas hinter sich herziehen musste. Er humpelte demnach und eine humpelnde Person war eine Last bei diesem Job und das war nicht mal böse gemeint gewesen, denn Paku wusste das selber am Besten. Und er hatte da auch selbst ziemlich schnell die Reißleine gezogen und gesagt dass er von dem Tag an nur noch auf dem Schiff bleiben würde und dort Arbeiten verrichtete. Nicht falsch verstehen, denn er war immer noch wichtig für das Team und hatte auch nie an Wichtigkeit verloren für alle von ihnen. Aber seine Prioritäten wurden halt abgeändert und somit war er Katsura eine sehr große Hilfe geworden und half dem immer bei seiner Arbeit wenn Sakutaro da mit dem Rest seiner Truppe raus ging. Seiner Truppe die dann nur noch aus ihm, Sugiura und Matsumoto bestand. Und die gerade auch vor der großen Schleuse nach draußen standen, welche eine Doppeltür war und weiterhin darauf warteten dass sie raus konnten. Saku stand in der Mitte von dem Trio und überprüfte dabei noch mal seine Waffe in den Händen. Sicherlich würden sie sowas nicht benötigen, denn immerhin hatten sie es hier mit einem 200 Jahre alten Geisterschiff zu tun, aber man konnte ja nie wissen. Denn wenn Piraten nun schlagartig aus dem Nichts auftauchten, dann brauchten sie Schutz und VIEL Feuerkraft um sich zu wehren. Und Matsumoto ging da besonders mit äußerster Vorsicht vor, immerhin war das auch sein Job und deswegen verließ auch niemals ohne eine Waffe ihr Schiff, ganz egal um welchen Auftrag es sich auch handelte. Demnach war er auch, an seinem Rücken, mit einer hochmodernen Pulse-Rifle ausgestattet die sowohl töten so wie auch betäuben konnte. Und je nach dem welche Frequenz man einschaltete zeigte sich dann auch dieser Effekt. Ein Teil das echt wehtun konnte. Da es aber die Zukunft war, in der sie sich befanden, schoss alles nur noch Laser- und elektrische Geschosse ab. Altmodische Patronen, oder Hülsengeschosse waren nicht mehr Standard und extrem selten geworden. So selten sogar dass eine Wunde von den Kalibern meist schlechter Behandelt werden konnte als sie eigentlich sollte, denn viele Ärzte wussten nicht mal mehr wie diese zu behandeln waren. Es war etwas gewesen was mit der Zeit „verloren“ ging und neue Praktiken dafür auf den Tagesplan traten. Dennoch war es klar wie Kloßbrühe dass ein Treffer einer Pulse- und Laserwaffe schlimmere Wunden auslöste als alte Waffen von vor hunderten von Jahren. Zumindest was den Grad der Schwere der Verletzung anging und nicht unbedingt dessen Behandlung, denn damit kannte man sich aus. Lasergeschosse hatten die Tendenz dafür, im Gegensatz zu Patronen, Brandwunden zu verursachen die sich dabei sogar so tief ins Gewebe ausbreiten konnten und sie dieses dann damit von innen heraus zum Schmelzen brachten. Das Gewebe löste sich also, je nach Schwere der Wunde, schnell von selbst auf. Es zerstörte sich quasi selbst. Und auch konnte es danach nekrotisch werden, zumindest wenn es nicht richtig behandelt wurde und das war dann schließlich kein schöner und ein sehr schmerzhafter Anblick. Und wir sprachen hier lediglich nur von Streifschüssen und noch nicht mal von richtigen Treffern auf die Zwölf! Denn wenn ein gut angesetztes Geschoss, je nach dem natürlich mit was für einem Kaliber es abgegeben wurde, RICHTIG traf...dann war es als würde man einem ein glühendes Brandeisen in den Körper rammen. Es entstanden dann nämlich saubere Brandlöcher, welche sich durch den Körper durchzogen und damit durch das Fleisch glitten, wie ein Messer durch warme Butter. Ein direkter Treffer an lebenswichtigen Stellen, wie zum Beispiel da wo Organe saßen, war dann also immer tödlich. Und wenn du so einen erlitten hattest...dann solltest du nur noch beten dass du schnell daran sterben und nicht noch langsam und qualvoll dahinsiechen würdest. Meist waren es auch große Kaliber die solche miesen Wunden verursachen. Also genau das Teil was Matsu und Sugi gerade auf ihre Rücken geschnallt hatten. Sakutaro dagegen hatte mehr das „Lady-Modell“ solch einer Waffe und die man nicht mit beiden Händen halten musste, sondern nur mit einer Hand. Er bevorzugte nämlich eher Waffen die mehr wie eine Pistole, oder eben ein Revolver gebaut waren, einfach weil er somit mehr Freiheiten hatte. Saku mochte es nämlich nicht das Gefühl zu haben er wäre unbeweglich, oder zu stationär. Was aber bei großen Waffen vorkam und darum mied er sie. Nicht dass er nicht mit diesen umgehen konnte, wenn es drauf ankam, aber sie waren halt einfach nicht seine Gewichtsklasse in der er sich wohlfühlte. Und das Modell, das er mit sich trug, war eine von Katsura angefertigte „Sonderanfertigung“ gewesen und hatte den Schnitt und Stil einer vor so vielen Jahrhunderten angefertigten Nambu 14 aus dem zweiten Weltkrieg. Einer japanischen Waffe des Militärs und das war genau sein Ding. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Japanern ihrer Zeit...hatte Saku nicht vergessen von WO seine Vorfahren auf der Erde her kamen und für WAS sein Land eigentlich stand. Er war ein reiner Japaner...und dazu stand er auch voller Stolz. Dann sicherte er darauf seine Waffe nach der Überprüfung, steckte sie sich danach lässig zwischen seinen Hosenbund am Rücken und sah dann wieder zu Matsu, der ebenfalls seine viel zu große Pulse-Rifle überprüfte und fragte ihn dann: „Und? Wie viel Feuerwerk hast du heute so eingepackt, Matsumoto?“ Oh eine wundervolle Frage und genau nach Matsu seinem Geschmack. Sein Kumpel sah dann auch schon zu ihm auf, da er leicht kleiner war und sprach danach mit einem frechen und überheblichen Grinsen zu ihm: „Nun...definitiv genug damit alles, was auch nur versuchen könnte uns anzugreifen, danach klingelt wie ein volles Sparschwein!...Okay bei Laserwaffen wird das jetzt nicht der Fall sein, aber du verstehst schon was ich meine, nicht wahr Saku? Das Endergebnis könnte also ein wundervoller Löcherkäse werden. Zumindest falls überhaupt noch etwas übrig bleibt wenn ich erst mal so richtig in Fahrt gekommen bin!“ Er zwinkerte seinem Kapitän dabei zu und Saku schüttelte dann nur leicht lächelnd den Kopf und wand sich wieder ab. Natürlich hatte er das verstanden und er war sehr froh darüber zu sehen das Matsu plötzlich wieder etwas mehr Spaß an der ganzen Sache hatte als es noch vor einer halben Stunde der Fall gewesen war. Denn vorhin war er ungewöhnlich nervös gewesen. ZU nervös sogar für seinen sonst so frechen und direkten Charakter. Und somit war der Einzige, der gerade noch sehr stark seine Nervosität zeigte und alle daran teilhaben ließ, sein bester Freund Sugiura. Denn der durchforstete immer und immer wieder sein viel zu großes Care-Paket, welches er sich als große Tasche über seine rechte Schulter und die Brust geschnallt hatte und sich dabei einfach nicht sicher war ob er nun wirklich alles mit hatte. Und das war so typisch Sugi eben, immer bedacht und nervös ob er auch alle seine sieben Sachen dabei hatte. Wie eine Mutter die, vor dem Urlaub mit der ganzen Familie, noch mal schnell alles durchgehen und überfliegen musste damit auch ja nichts vergessen wurde! Etwas was aber auch völlig okay und vor allem auch angebracht war. Denn er war halt nun mal ihr Arzt und Sanitäter und weshalb seine Ausstattung über Leben und Tod entscheiden würde und somit extrem wichtig war. Und irgendwie war es auch süß mit anzusehen wie er immer und immer wieder nervös und dabei mit sich selbst redend, durch seine Tasche wühlte und danach auch schon wieder von vorne anfing. Etwas was Saku nun schon sehr lange bei ihm kannte und zu Sugi seinem Charakter einfach dazu gehörte. So war er einfach nun mal. Sakutaro und Sugiura waren seit ihrer Kindheit die besten Freunde. Und schon damals hatte der nun kahlrasierte Knabe etwas an den Tag gelegt was man freundlich als: „korinthenkacker-mäßig“ bezeichnen konnte. Denn Sugiura war sehr penibel und kleinlich wenn es um Medizin und Sicherheit ging. Besonders mehr bei anderen als sich selbst. Was auch gut so war, denn nur so hatte er sie bisher alle am Leben halten können. Egal ob bei einer Schießerei, oder in der Grippezeit. Wobei die klassische „Grippe“ auch nicht mehr üblich war und extrem selten wurde in einer sterilen Welt im All. Er hatte aber, bei dem was er tat, dabei eine Art an sich die ihn „süß“ rüberkommen ließ, obwohl er das nicht wollte. Aber genau diese Art war es auch damals gewesen, dieses besorgte und ehrliche Verhalten ihm gegenüber...warum Saku mal versucht hatte ihn anzubaggern. Es klang krass, war aber mal der Fall gewesen zwischen ihnen. So mit allen Höhen und Tiefen die da mit sich kamen. Denn damals, vor so langer Zeit und als der Schwarzhaarige noch auf der Suche nach sich selbst, seinen Vorlieben und seinem Platz in der Sex-Hierarchie suchte, war es passiert. Es war sogar so um die Zeit herum gewesen als Saku gerade erst vierzehn geworden war und Sugi wurde dreizehn. Sakutaro sein Testosteron schoss plötzlich förmlich und vor allem schlagartig, durch die Decke und er wurde darauf dann unberechenbarer in seinem Verhalten. Normalerweise startete sowas schon mit zehn Jahren langsam aber sicher und steigerte sich dann kontinuierlich in einem gesunden Maß. Und das war ja auch bei Saku erst so gewesen. Aber mit vierzehn gab es dann bei ihm so einen krassen Schub an diesem Sexualhormon dass er sich schon etwas in ein...wir nennen es mal „noch harmloses Sex-Monster“ verwandeln wollte. Jetzt nicht der harte Fall, aber die Züge waren bereits am aufblühen gewesen. Das Sexualhormon stieg bei ihm so rapide und schnell an, so dass Saku kurz danach anfing sich beinahe schon wie ein Tier zu verhalten. Denn als verhaltensbiologische Wirkungen bei Tieren wurden Imponierverhalten, Kampfverhalten, Balz sowie auch der Begattungsdrang beobachtet. Besonders bei zu hohen Werten im Blut. Doch bei Menschen war das normalerweise nicht so aggressiv ausgeprägt und zahmer. Aber Saku stellte da leicht die Ausnahme der Regel dar und bewies damit mal wieder wie unberechenbar Natur an sich doch sein konnte. Und wie einzigartig jeder doch von ihnen war. Nichts war hier programmiert und Mutationen gab es in jedem, denn so war es normal gewesen. Jedenfalls sorgte dieser drastische Anstieg dafür dass er schlagartig anfing sich mehr prügeln zu wollen, den Drang hatte anderen zu imponieren und natürlich auch viel mehr Interesse an Sex zeigte, ja diesen sogar suchte. Sogar mehr noch als andere in seiner Altersklasse. Das war eine schlimme Zeit gewesen. Wirklich für jeden in seinem Umfeld und er war dabei sogar nicht einfach zu halten. Paku allein musste ihn deswegen schon öfters quasi „an die Leine“ nehmen, um überhaupt noch ETWAS Kontrolle über ihn und seinen Paarungsdrang haben zu können! Und das scheiß Verhalten war auch fast der Grund gewesen warum zwischen Saku und Sugi die Freundschaft heftig anfing zu wackeln und beinahe auch in die Brüche gegangen wäre. Denn seine Lust nach Sex schlug danach förmlich einen Keil zwischen sie und hielt nichts mehr bei ihnen auf neutralem Boden, sondern war immer mit „sexueller“ Energie beladen gewesen. Etwas was Sugi nicht wollte und somit auch zu Recht seine Probleme damit hatte. Denn aus seinem frechen, mutigen und treuen Freund Sakutaro, den Sugiura kannte und mochte, war schlagartig jemand geworden der hirnlos von einer Sex-Möglichkeit zur anderen sprang und dann auch noch leicht rücksichtlos dabei wurde. Ja und als er dann sogar mal versucht hatte mit dem Sanitäter zu schlafen, Sugi also Sex aufzwingen wollte...da war dann so richtig das Feuerwerk zwischen ihnen hochgegangen! Aber nicht im guten, sondern im extrem schlechten Sinne. Saku fing damals nämlich an alles knallen zu wollen was nicht bei drei auf den Bäumen war. Er suchte aggressiv seinen Platz mit seiner Sexualität und war dabei auch noch schrecklich dickköpfig und stur gewesen. Denn er ließ sich demnach auch nicht mehr wirklich was sagen und Hausarrest konnte ihn auch kaum noch aufhalten. Meist nahm er dann heimlich Reißaus und so gewitzt das Paku nicht dagegen ankam. Das war schon echt nicht schlecht und ein richtiger Hammer gewesen für sein Alter. Sehr kreativ sogar...aber nicht cool. Saku war also unberechenbar geworden und Paku wollte ihn deswegen am liebsten eine starke Leine um den Hals legen und ihn dann schließlich in ihrem Apartment an einer Säule festketten, damit er auch ja nicht mehr abhauen könnte! Aber Leinen gab es ja für Menschen nicht und Paku wollte nun wirklich keine Ketten kaufen, denn das hätte er erklären müssen. Und was hätte er denn bitte sagen sollen? Hätte er wirklich sagen sollen: Sorry mein Junge ist ein Sex-Monster und ich muss ihn deswegen zuhause am Bett festketten? Ja genau, dass hätte ihm auch jeder sofort geglaubt. Ihm waren deswegen also schon krass die Hände gebunden gewesen in der Situation. Auf jeden Fall war Sakutaro so völlig stur und unbelehrbar. Und genau deswegen musste er dies dann eben auch auf die harte Tour erfahren, anstatt nur mit Worten. Harte Konsequenzen am eigenen Leib erfahren und dabei dann noch so richtig auf die Fresse fliegen. Und der erste Schritt dazu war gewesen: das Sugiura deshalb sehr lange keinen Kontakt mehr mit ihm hatte. Was auch verständlich war, denn Saku hatte ihn so sehr angebaggert, damit verschreckt und versucht mit ihm zu schlafen, dass der arme, unsichere Sugi und einer der nun wirklich mit Sex sowas von NICHTS am Hut hatte, erst mal Abstand brauchte. Er wollte sich nicht aus „Spaß“ und „Lust“ von seinem besten Freund, den er auch übrigens mehr wie einen Bruder sah und zu tiefst respektierte, ficken lassen. Und der darauffolgende Abstand zueinander tat ihnen beiden dann auch sehr gut. Das hatte sicherlich auch noch ihre Freundschaft gerettet. Aber Saku war nicht derjenige gewesen der das so wollte, sondern Sugi musste das erst unter Brüllen und Kreischen lostreten. Schade das es meist immer erst zu sowas kommen musste zwischen Menschen bevor jemand mal sein Hirn einschaltete. Jedenfalls war dann darauf lange Funkstille zwischen ihnen gewesen und sie sahen sich dann auch noch extrem selten in der Schule. Das allein hatte dafür gesorgt das Sakutaro langsam anfing wieder seinen Kopf anzumachen und sich deswegen auch schlecht fühlte. Immerhin war Sugi sein einziger und bester Freund gewesen und den wollte er eigentlich nicht verlieren. Ihm wurde klar dass er nicht etwas Simples getan hatte, wie ihm sein Pausenbrot wegfuttern und eine einfache Entschuldigung danach alles wieder gut machen würde. Nein es ging um „Sex“ und auch noch aufgezwungenen. Und dann nicht mal bei irgendwem...sondern auch noch bei seinem besten Freund und der ihm ja immer zu mehr wie ein kleiner nerviger Bruder gewesen war. Sowas machte ein „Sorry“ einfach nicht wieder gut. Saku hatte das dann etwas verstanden. Es war scheiße gewesen das zu tun. Doch leider hatte das allein nicht ausgerecht um ihn wieder komplett „online“ im Schädel zu bekommen und deswegen...war kurz darauf auch etwas Schlimmes passiert. Etwas was Saku dann endlich wieder wachgerüttelt hatte. Und sogar noch schneller als es ihm vielleicht lieb gewesen wäre. Denn Tage nach dem Krach zwischen den Beiden...da wurde er vergewaltig. Man durfte dabei ebenfalls nicht unter den Tisch kehren dass er damals noch viel jünger und auch noch wesentlich zarter gebaut gewesen war als heute. Er war ein hübscher Teenager gewesen, so wie er heute als ein hübscher Mann durch die Gegend stolzierte. Und das war etwas was mit seinem neuen Verhalten keine so gute Kombination gewesen war und er somit schnell auf der Abschussliste von so Arschlöchern stand die sich des Nachts halt so in Bordellen und Clubs rumtrieben und dabei nur nach ner schnellen Nummer suchten. Und da Paku ihn ja nicht halten konnte, egal wie sehr er es auch versuchte und auch wegen seines Jobs nicht vierundzwanzig Stunden rund um die Uhr um den Jungen herumtänzeln konnte...lief Saku halt dann genau so einem Arschloch über den Weg. Und dann auch noch direkt in dessen Arme. Ja Sakutaro hatte das selbst heraufbeschworen, besonders wegen seiner frechen und anbaggernden Art, dass es eskalierte. Und ganz besonders auch weil er sich des Nachts draußen rumtrieb, was er ja nicht sollte und es dennoch tat. Aber niemals hätte er auch nur ahnen können dass es so eskalieren würde. Wie denn auch? Denn immerhin war er ja noch jung und unerfahren gewesen. Jung und dumm konnte man sagen. Oder eher mehr jung und hormongesteuert. Und ehe er sich versah war er auch schon in einer Bar gelandet, nämlich auf der Station in der sie damals lebten und danach bereits schon aufgesammelt und vergewaltigt worden. Es ging alles verdammt schnell und gnadenlos. Noch dazu war es damals ein großer Kerl gewesen, der sich an ihm vergriffen hatte und gegen den er als Vierzehnjähriger auch nicht wirklich etwas ausrichten konnte. Und er erinnerte sich noch genau daran wie einschlagend und brennend dieses Erlebnis gewesen war. So sehr sogar, dass er es heute noch vor seinen Augen sehen konnte, wenn er diese schloss und sich bewusst daran zurückerinnerte. Denn eigentlich war Sakutaro immer die Person gewesen und besonders in seiner Gewichts- und Altersklasse, die an der Spitze stand und somit den Ton angab. Doch zum ersten Mal war ER darauf derjenige gewesen der sich beugen musste und mit dem gemacht wurde was er eigentlich nicht wollte. Er sich nicht wehren konnte gegen dass was man ihm körperlich antat. Es ihn so völlig überrumpelt hatte und er dann auch schon gepackt, aus der Bar gezerrt und dann in einer nächste Toilette, im Hangar, misshandelt wurde. Er hatte damals gefleht das es aufhören soll...aber das war nicht der Fall gewesen und er musste da eiskalt und gnadenlos durch. Konnte das nicht stoppen was kam und musste alles über sich ergehen lassen, denn keiner hörte seine Rufe und sein Jammern. Sein Weinen und Schreien, als er plötzlich ein fremdes Körperteil in sich spürte und dieses ihm dann auch noch wehtat. Und in diesen zehn Minuten, als er schmerzhaft und ohne Mitleid vergewaltigt wurde...da schaltete sich sein Hirn auch plötzlich wieder ein und er realisierte dabei...dass er genau das auch Sugi fast angetan hätte. Das was er in dem Moment spürte und man mit ihm tat...das wollte er vorher noch seinem besten Freund antun. Und es war, tragischer weise, genau der Arschtritt gewesen den er nötigt gehabt hatte um wieder klar im Kopf werden zu können und zu realisieren: wie scheiße er doch drauf gewesen war. Was er Sugi damit vorher noch doch antun wollte. Denn genau dass...passierte in dem Moment nämlich mit ihm. Er wurde zu Sex gezwungen und dabei nicht gerade sanft rangenommen. Es tat weh und oft dachte er dabei er würde gleich ohnmächtig werden...Oder sterben. Und als alles endlich vorbei war wurde er dann am Ende dort einfach liegen gelassen wie eine Puppe. Weggeworfen wie ein benutztes, volles Kondom. Und dieser Moment...war der widerlichste und schrecklichste in seinem ganzen Leben gewesen. Einer den Saku nie mehr erleben wollte und der ihn auch eine lange Zeit noch aktiv heimgesucht hatte. Denn der Schmerz in seinem Bauch, die blauen Flecken weil er dabei geschlagen wurde und das Kleben überall weil diese Mistratte ihn nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich befleckt und vollgespritzt hatte...das war schrecklich gewesen. Und noch nie zuvor...kam er sich so dreckig vor wie in dem Moment. Benutz und geschändet. Der Typ, der ihm das angetan hatte, wurde auch nie geschnappt, denn es war einer gewesen der von außerhalb kam und nicht von dieser Station auf der sie lebten. Er hatte sich schnell aus dem Staub gemacht und das Ende vom Lied war darauf also gewesen: Das Saku sowas nie mehr erleben wollte. Und es auch niemals mehr jemanden antun wollen würde. Nicht mal ohne sein Hirn dabei einzuschalten und unbewusst. Es hatte eingeschlagen wie eine Bombe und er war dann baldig und nach einer Krankenhausuntersuchung, auch schon wieder auf den Beinen und wusste genau was er zutun hatte. So dass er sich dann auch schon kurz darauf bei Sugi meldete und diesem dann unter Tränen vorjammerte und sich dabei entschuldigte, wie dumm er doch gewesen war. Was er ihm damals doch antun wollte...Denn das alles hatte seine Psyche echt angeknackst. Sugi hatte das natürlich auch hart getroffen und erschrocken das zu hören. Zuhören dass sein bester Freund vergewaltigt wurde. Er fühlte sich sogar irgendwie dafür verantwortlich, obwohl dass nun wirklich nichts mit ihm zu tun gehabt hatte und dass einfach nur Pech und Übermut von Saku gewesen war. Und natürlich verzieh er ihm, denn er war nie verhasst auf ihn gewesen, sondern lediglich nur erschrocken und brauchte darauf dann etwas Abstand. Doch das Saku dann kam um sich unter Tränen zu entschuldigen und erzählte was trauriger weise passiert war...genau das hatte ihre Freundschaft dann irgendwie wieder zusammengeflickt und verstärkt. Sogar noch mehr als vorher. Trauriger weise musste es leider erst soweit und zu einer Vergewaltigung kommen. Doch das war so lange her und von da an ging es auch nur noch mit dem Blick nach vorne und nicht mehr zurück zu dem was passiert war. Saku ließ diesen Vorfall hinter sich. Sogar verdammt gut wenn man bedachte was ihm angetan wurde und ging weiter geradeaus. Er hatte an dem Tag nichts verloren...sondern nur gewonnen, so komisch dass auch klag. Und wenn er nun seinen besten Freund da links neben sich sah, sah wie dieser tollpatschig aber locker in seiner Tasche rumwühlte...dann war Saku sehr froh darüber gewesen dass dieser Vorfall doch irgendwie, krankerweise, ihre Freundschaft gerettet hatte. Und vielleicht war es auch Schicksal gewesen dass es passiert war. Oder eben einfach nur Zufall. Aber wer wusste das schon? Wen kümmerte das noch? Denn immerhin...war alles gut gegangen. Was aber eine interessante Frage in den Raum warf, denn...Schicksal und Zufall lagen sehr dicht beieinander, nicht wahr? Was war es wohl nur gewesen in dem Moment...? Und Saku hatte danach auch nicht das Interesse an Sex verloren, oder dass er ihn auf keinen Fall mehr wollte. Nein das war zum Glück nicht passiert, denn er war hart im Nehmen und machte einfach weiter. Aber er war dennoch bedachter und nicht mehr so hitzig geworden zu dem Thema, was ihm einen großen Vorteil bot. Was ihn öfter auch noch gerade so die Kurve hat kriegen lassen. Und eines stand fest: Sakutaro wollte nie wieder so unbedacht in eine Situation rennen. Egal um welche es sich auch handelte. Er war also wieder da. Zwar erwachsener und verrückter als vorher, aber wenigstens war er wieder Sakutaro Sakurai und nicht mehr ein hirnloses, hitzköpfiges Sex-Monster. Er hatte daraus gelernt und etwas mitgenommen. Was jeder tun sollte. Aber bis heute wusste man dennoch nicht wirklich was nun körperlich und hormonell, so bei ihm kaputt gewesen war, dass es überhaupt erst soweit kommen musste. Doch man suchte auch nicht genauer nach Anomalien in ihm, oder Gendefekten und stempelte es einfach als „passiert halt“ ab. Nicht sehr cool, aber was sollte man schon machen? Ihn auf den Kopf stellen und nach einem Fehler in der Hormonproduktion zu suchen war als würde man nach einer Nadel im Heuhaufen wühlen. Man konnte bei sowas meist eh nur Vermutungen anstellen, also konnte man es auch sein lassen. Und vielleicht war Saku ja einfach genetisch etwas anders und keiner wusste davon. Aber das spielte auch keine Rolle mehr und tat nichts zur Sache, denn er hatte diesen ausgeprägten Drang nach Sex einfach nicht mehr. Er war nach diesem Ausrutscher dennoch ganz normal geworden mit seiner Sexualität und hatte sich völlig gesund entwickelt. Und nur das zählte am Ende, nicht wahr? Also machte man den Deckel drauf und gut war es. Immerhin war jeder Mensch individuell und genetisch anders...Denn genau deswegen gab es auch Menschen die sich „riechen“ konnten und andere sich eben nicht „riechen“ konnten. Es war etwas Natürliches. Und wenn du den anderen gut riechen könntest, dann passte er genetisch eben perfekt zu dir. Und so konnte dann gesunder Nachwuchs entstehen... Sugi kramte jetzt endlich ein letztes Mal durch seine fette Tasche, schloss sie danach dann endgültig und sah vor sich zur Doppeltür, als er dabei sprach: „Okay. Ich hab alles. Wir können also los.“ Oh war das so ja? Erstaunlich, denn er war heute nur ganze fünf Mal durch die Tasche gegangen anstatt der gewohnten acht. Er machte Fortschritte. Saku schmunzelte dann etwas frech bei den Worten und gab danach an ihn zurück: „Ach ja? Willst du nicht lieber noch mal nachsehen ob du nicht doch noch was vergessen hast?“ Er sagte das sehr spitz, denn er wollte seinen Kumpel damit ärgern und hoffte ihn auch so spielerisch zu kriegen. Aber Sugi kannte diese spitze Tonlage und Art zu reden nur zu gut. Weswegen er dann nur energisch den Kopf dabei schüttelte, weiter nach vorne sah und danach von sich gab: „Nope! Ich bin fertig, stell mir keine Fragen mehr und lass uns endlich los!“ Er sagte das knapp und ging überhaupt nicht auf die Sticheleien ein, ganz egal wie verspielt sie auch waren. Doch Matsu schoss nicht mit diesem Kaliber, sicherte dann seine Rifle endgültig, legte sie sich wieder auf den Rücken und kommentierte danach ebenfalls spitz zu ihrem Sani rüber: „Sicher? Hast du auch die Tik-Taks mit der Geschmacksrichtung „Orange“ dabei und Pflaster mit dem Dinosaurier-Aufdruck? Ich wäre echt enttäuscht darüber wenn ich kein Dino-Pflaster haben könnte falls ich mir da drin einen Fingernagel einreiße, Sugi!“ Er blödelte rum und blickte dabei auch frech drein, so das Sugi dann doch endlich muffig zu ihm rüber sah und danach an Saku vorbei fauchte: „Ja, ja mach dich ruhig nur lustig über mich! Aber falls dir da drin dein Arsch hardcore auf Grundeis gehen sollte, dann komm bloß nicht heulend bei mir angeschissen, Matsu! Ich meine das ernst!“ Es klang aber nicht so und deswegen mussten Matsu und Saku leicht in sich kichern und sahen dabei nur wieder vor sich. Das fand Sugi sowas von besonders uncool, so dass er danach die Arme vor seiner Brust verschränkte, darauf dann muffig von ihnen weg sah und das etwas war was die Anderen aber nur noch mehr amüsierte. Ja Sugi hatte mit seiner Art, die er bei sowas an den Tag legte, keine sehr ernste Ausstrahlung und kam dabei mehr rüber wie ein kleiner Köter der kläffte aber keinen Biss besaß. In „süßer“ und muffiger Version verstand sich natürlich. Es war zu drollig, so dass man ihn einfach weiter ärgern musste. Aber das konnten sie leider nicht, denn um sie herum ertönte dann Katsura seine Stimme aus einem Lautsprecher zu ihnen, die sagte: „Alles klar! Jungs ich hab den Druck im Schiff ausgeglichen und öffne jetzt die Schleuse! Gute Reise und passt auf euch auf da draußen! Mama-Bär bleibt hier und wartet auf euch!“ Damit meine er sich selbst. Und das war dann auch offiziell der Startschuss und das Kommando für die Drei gewesen sich festzuhalten, denn es wurde gleich etwas holpriger bei ihnen. Etwas was sie danach auch taten und sie schließlich über sich nach Stangen griffen und sich dort mit einer Greifvorrichtung, die aussah wie ein Greifharken, festmachten. Diese Vorrichtung war nämlich dort an der Decke angebracht worden und dann wurde sie an ihren Gürteln befestigt und verhinderte dass sie gleich, durch das Vakuum, raus ins All gezerrt wurden. Ein Vakuum welches ja plötzlich auftauchen und dann ins Schiffinnere strömen würde. Und das konnte sich dann auch sofort so anfühlen als würde ein zu großer Staubsauger versuchen dich aufsaugen wollen. Keine angenehme Sache von der wir da sprachen. Und keiner wollte unkontrolliert raus ins All gesaugt werden, denn das brauchte definitiv niemand! Danach zogen sie auch schon ihre Sauerstoffmasken auf und es konnte endlich losgehen. Kurz darauf dann, nachdem sie sich alle gesichert hatten, kam auch bereits schon der besagte Sog, als sich die Türen öffneten und jeder von ihnen danach sofort die Schwerelosigkeit an ihnen wirken spürte. Ihre Füße hoben deswegen vom Boden ab, verloren ihren Grip und eine unheimliche Stille war um sie herum ausgebrochen die eben dazu gehörte. Etwas was völlig normal war, denn im Weltall gab es keinen Schall und demnach dann auch keine Geräusche die vom Schall geleitet werden konnten. Sie hatten nun also offiziell das Vakuum des Weltalls betreten. Und deswegen folgte auch gleich der nächste Schritt. Saku aktivierte danach auch zeitgleich, zusammen mit den Jungs, seine eigenen Gravitationsstiefel und kurz darauf hatten sie alle auch schon wieder Halt unter den Füßen. Denn ihre Stiefel waren nämlich eine spezielle Anfertigung für Arbeiten im All und extra für Bergungsteams gemacht worden. Demnach besaßen sie natürlich sowas und trugen sie auch meist pausenlos an Bord, denn das Risiko dass es einen Fehler im System geben könnte und dann deswegen die künstliche Schwerkraft abgeschaltet wurde, gab es leider. Und keiner von ihnen wollte plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen haben und durch die Gegend schweben. Immerhin war das, im schlimmsten Fall, ein Risiko für schwere Verletzungen. Deswegen wurden die Schuhe fast AUSSCHLIESSLICH getragen. Etwas was kein Problem war, denn sie waren wie normale Schuhe gemacht und hatten auch kein höheres Gewicht. Der einzige Unterschied war eben nur: dass man sie, mit einem separaten Knopf an der Hüfte, so umstellen konnte das sie dann Grip an Dingen im All erzeugen konnten. Wie Magnetschuhe sozusagen. Sie verhinderten also eine unkontrollierte Schwerelosigkeit und waren deswegen auch immer Willkommen beim Team. Und danach machte Sakutaro auch schon den ersten Schritt und kam aus der offenen Schleusentür ihres Schiffes raus und sah sich um. Das Weltall...war wunderschön und still. Und jedes Mal auf Neue liebe Saku den Anblick wenn er ihn sah. Das konnten aber auch alle vor Ort sofort sehen und wertschätzen, wenn sie sich umsahen und allerlei Sterne in der Ferne funkelten, so wie auch der Jupiter so grell über ihnen leuchtete wie eine Sonne. Und dabei standen sie auf einer kleinen Plattform vor der Tür, die ausgehfahren war und blickten dann erstaunt vor sich und an dem gewaltigen Titanen hoch der dort vor ihnen in der Dunkelheit des Alls schwebte. Es war ein atemberaubender Anblick gewesen...aber zugleich auch schrecklich unheimlich und sorgte sofort für Unbehagen in ihnen allen. Woher...kam dieses Gefühl nur? Das ergab doch einfach keinen Sinn. Doch Sugi war danach auch schon der erste der Saku dann links an die Schulter tippte und der darauf zu ihm sah. Der Sanitäter zeigte danach schweigend mit der rechten Hand vor sich und an dem Schiff hoch, nämlich genau dort hin wo man nur mit geübten Auge ihre Eintrittsporte in Noah´s Ark sehen konnte und welche sich als große und fast perfekt angepasste Tür an der Außenhülle, zeigte. Warum er nichts sagte war offensichtlich: denn keiner würde etwas hören. Wie bereits gesagt: im All gab es keinen Schall und ihre Schutzhüllen, um sie herum, leiteten auch nichts heraus, geschweige denn ihre Masken die sie trugen. Demnach waren Handsignale und nonverbale Kommunikation sehr wichtig gewesen. Etwas was sie aber beherrschten durch ihre Arbeit an sich. Und Saku sah die Tür dann auch, weshalb er darauf nur nickte und danach auch schon an seiner rechten Seite der Hüfte nach einer kleinen Waffe griff die sich als Enterharken herausstellen würde. Das Teil also mit dem sie sicher über den Abgrund vor ihnen kamen und somit die Distanz zum Geisterschiff überbrücken konnten. Denn keiner von ihnen wollte einen falschen Schritt machen und dann ohne ein Jetpack am Buckel, die übrigens leider scheiße teuer waren und sie deswegen keine besaßen, draußen im All enden und danach in die Leere abdriften. Das wäre dann nämlich der erste und letzte Fehler gewesen den man in dem Moment getan hätte. Und es war wie damals die Situation gewesen als Sugi ein neues Neurotoxin untersucht hatte um es gegeben falls als Heilmittel umzufunktionieren. Also eine „Leben oder Tod“ Situation. Denn eigentlich war das Toxin, dass er damals erforschte, dazu da gewesen um zu töten und wirkte oben drauf sogar noch schneller als die Nervenleitgeschwindigkeit. Also im Klartext: Man war schon tot und erledigt noch bevor man das Piksen der Nadel spürte mit der man es üblicherweise injiziert bekam. Und Sugi hatte damals zu ihnen etwas Wundervolles dazu gesagt. Einen Satz den Saku nie vergessen würde und der in dem Moment auch ganz gut passte und sehr belehrend gewesen war, auch wenn sich hier gerade eine andere Situation darstellte. Sugiura sagte früher nämlich: „Tu das lieber nicht! Denn du wärst tot noch bevor du merkst das ein Unglück geschehen ist!“ Und hier war dass fast das Selbe, denn man war sofort so gut wie tot sobald man den Grip verlor und dann raus ins All abdriftete. Nur das es ein langsamer und erstickender Tod wäre während man ins Nichts flog. Im Gegensatz zu einem Toxin das „Schnipp!“ Lichter aus, war! Einfach nur im All umher schweben und warten zu müssen dass man dann langsam erstickte...Das war ein grauenvoller Gedanke. Jedenfalls zielte Saku danach genau mit seiner Waffe und gab somit einen gezielten Schuss ab. Kein Ton ertönte als er den Abzug drückte und auch ohne Laut schlug dann die Klaue des Enterharkens schließlich gegenüber in der Hülle des Kolonieschiffs ein. Saku hatte sehr gut gezielt, denn die Klaue verkeilte sich, griff zu und hatte festen Halt gefunden, nämlich direkt links neben der perfekt designten und fast schon unsichtbaren Tür ins Schiff. Darauf sah der junge Kapitän abwechselnd zu seinen Jungs und gab ihnen somit das Signal dass sie sich an ihm befestigen sollten. Denn in der Regel reichte es völlig aus wenn nur einer seinen Enterharken benutzte und sich die Anderen dann an die Person „koppelten“ die geschossen hatte. Was sie also auch taten und jeweils jeder dann einen speziellen Gürtel aus seiner Hosentasche wühlte, diesen an Saku seinem befestigte und es dann auch schon los ging. Der Schwarzhaarige drückte danach wieder den Abzug und ab ging die Post. Schnell und dennoch sanft wurden sie darauf von ihrem Schiff weggezogen und flogen über den Spalt unter und über ihnen durch das All und auf Noah´s Ark zu. Und sie brauchten dabei noch nicht mal Angst zu haben dass sie sich lösen könnten, denn ihre speziellen Gürtel waren aus nichtreißbarem Material für die Bergungsarbeiten angefertigt und gaben demnach auch nicht nach. Und auch Saku musste sich nicht sorgen dass er vielleicht die Waffe nicht mehr halten könnte durch den Ruck, denn diese war auch zusätzlich an seinem Gürtel, mit einem speziellen Seil, gesichert gewesen. Es gab also keinen Grund zur Unruhe. Und ehe sie sich versahen waren sie dann auch schon über die Kluft hinweg und landeten sanft an der alten Außenhülle des Kolonieschiffs. Sugi zögerte auch nicht lange, löste sich als erster von Saku und fasste links neben ihnen an einen fast nicht zu erkennenden und sehr veralteten Hebel zum Öffnen der Tür. Er hatte diesen schon beim Flug über die Kluft erspäht und machte sich dann auch sofort ans Werk die Tür manuell zu öffnen. Etwas was sich aber als schwieriger herausstellte als es sollte, denn so wie es aussah hatte die äußere Hülle des Schiffs doch etwas an Abnutzungen gelitten während seinem 200 Jahre langen Flug durch das harsche Weltall. Es schien nämlich die Hydraulik des Hebels zu klemmen und egal wie sehr er auch zerrte und zog, es passierte einfach nichts. Es tat sich nichts. Was für ihn besonders frustrierend war, denn er hatte eh schon die wenigsten Muskeln von der gesamten Crew und machte sich also gerade nur noch mehr zum Affen mit seinem Zerren und Ziehen. So das Saku dann, der inzwischen den Enterharken wieder weggepackt hatte, etwas schnaufte und seinem besten Kumpel danach auch schon zur Hilfe eilte. Man musste den armen Jungen sich ja nicht abrackern lassen, oder? Also näherte er sich demnach Sugi, während Matsu sich rechts neben der Tür weiter an der Hülle festhielt und nur dabei zusah was die da machten. Denn was auch immer es war: es dauerte ihm zu lange! Sakutaro hatte aber auch schon schnell eine Lösung parat um das Problem mit dem Hebel zu lösen. Denn er nahm dann die Spitze seines Enterharkens, der ja aus dem vorderen Teil der Waffe raus blickte, schob diese geschickt unter den Hebel und in den Zwischenraum darunter und nutze diesen dann für eine Hebelwirkung. Schlau und nicht überraschend, denn er musste öfter schon so kreativ sein in seinem Job. War immerhin nicht das erste Rodeo das er im All ritt. Und so dauerte es nur einige Sekunden und die Hydraulik gab endlich nach. Der Hebel legte sich um und rechts von ihm, so wie links von Matsu, öffnete sich danach auch schon stumm die Tür nach innen und ein weiter Sog entstand darauf für einige Sekunden. Einer der sie fast mit reingezogen hätte. Aber alle konnten sich noch gut an der Hülle des Schiffes festkrallen bevor es eskalierte. Danach war der Sog dann auch schon wieder weg und sie näherten sich der eben geöffneten Tür. Saku war auch der Erste der rein sah...und nicht wirklich was sehen konnte, denn der Gang dahinter war verdammt dunkel gewesen und nur vereinzelte, langsam blinkende, rote Lichter erhellten hin und wieder mal die Sicht. Etwas was ihm klar zeigte dass sich ein Alarm im Gang eingeschaltet hatte. Man diesen aber nicht hören konnte wegen dem Vakuum des Alls. Sicherlich einer der sich aktivierte weil sie von außen und unangemeldet eingebrochen waren. Erstaunlich dass das Schiff einen so schellen Druckausgleich erschaffen hatte und keine Dekompression passiert war. Es war gut designt gewesen. Dicke Staubpartikel waren plötzlich zu sehen, wie sie durch den dunklen Gang vor ihnen schwebten und somit, hin und wieder mal, von Licht der Not- und Alarmbeleuchtung sichtbar gemacht wurden. Das war aber kein Wunder und nicht überraschend gewesen. Denn Staub in so einer alten Kiste war jetzt nicht ungewöhnlich und es zeigte vor allem dass vorher, in diesem Gang, auch definitiv Sauerstoff gewesen sein musste. Und allein der Sog hatte das auch schon bestätigt. Aber darum ging es gerade nicht mehr, denn es war nicht wichtig was vorher dort gewesen war, sondern nur dass sie jetzt rein konnten. Was sie dann auch taten und Saku dann natürlich auch der Erste war der einen Fuß in das Schiff setzte. Er das harte Metall unter sich fühlte, rein kam und seine Stiefel danach auch sofort wieder magnetischen Grip am Boden fanden, weshalb er dann in dem dunklen Gang stand und sich skeptisch umsah bevor er noch tiefer hinein ging. Noch tiefer in die Höhle des Löwen. Doch er konnte dabei nicht viel sehen. Klar die Sicht war nicht wirklich gut gewesen durch das langsam blinkende, rote Licht und die Dunkelheit vor ihnen. Aber dennoch sah er soweit keinerlei kaputte Kabel, oder Platten in dem Gang von der Decke und den Wänden schweben. Zumindest so weit er den Umkreis um sich erkennen konnte in der Sekunde. Und er sah auch kein anderes Metall was nicht in die Schwerkraft gehörte und durch die Gegend flog. Es schien also nichts defekt zu sein. Darauf gab er auch schon seinen zwei Jungs ein bestätigendes und sicheres Kopfnicken nach hinten und lief dann weiter, während sie ihm auch endgültig in den Gang folgten. Sie waren also nun drin...Es gab kein Zurück mehr. Sakutaro griff sich dann, als nächsten Schritt, auch schon von seinem Gürtel eine kleine, aber helle Taschenlampe, die danach, mit weißem Licht, vor ihm den Gang erhellte auf den er zielte. Und während er das tat machte Matsu hinter ihnen die Tür wieder manuell zu und ließ sie ins nun wirklich schon „antike“ Schloss einrasten. Es gab natürlich wieder keinen Ton dabei...Aber kurz darauf schon ein leichtes Zischen, weil sich um sie herum die Atmosphäre wieder schlagartig änderte und ein Druckausgleich erfolgte. Ein systemgesteuerter Druckausgleich den sie ausgelöst hatten. Etwas was den Jungs sofort einen Schrecken einjagte und sie näher zusammenrückten. Sie so dann Rücken an Rücken dort standen und sich dabei im Gang umsahen. Der Druckausgleich um sie herum erfolgte blitzschnell. So wie auch die Sauerstoffzufuhr zum Gang wieder hergestellt wurde und auch die Lichter erneut an gingen. Diese erhellten auch gleich um sie herum den gesamten Gang in weißes, kaltes Licht und sofort war der Ton auch wieder um sie da. So dass sie hören konnten wie sich der schrille Alarm endlich abschaltete und eine männliche Computerstimme darauf kalt sprach: „System wieder hergestellt. Hüllenstabilität und Gravitation wieder online. Sauerstoffzufuhr normal. Temperatur regulierend. Druckausgleich abgeschlossen. Notfallverriegelung wird abgeschaltet. Vielen Dank.“ Danke nette Computerstimme. Dieser Computer besaß, komischerweise, eine klassische, künstliche, männliche und kalte Stimme. Und es war besonders ungewöhnlich dass es sich um eine männliche Stimme handelte, denn normalerweise bevorzugte man eher das weibliche Geschlecht für solch eine Stimmwiedergabe und dann musste sie dabei noch sehr „echt“ klingen anstatt künstlich. Aber Geschmäcker waren eben unterschiedlich, nicht wahr? Vielleicht bevorzugte der ehemalige Kapitän eher eine männliche Systemstimme als eine weibliche? Jedenfalls standen die Jungs kurz darauf nicht mehr wie verschreckte Rehe dort und lösten ihre Rücken wieder voneinander. Und es dämmerte darauf. Klar, denn sie waren doch so blöd. Natürlich regulierte sich alles im Gang wieder wenn die Tür hinter ihnen zuflog! Denn immerhin hatten sie es hier nicht mit einem defekten Wrack zu tun, so wie meistens, sondern mit einem dessen Elektronik noch funktionierte und demnach noch voll funktionstüchtig war. Besonders in Matsu seinem Hirn klapperte dann der Groschen, weshalb er danach sauer seine Maske abnahm, die Schutzhülle um sich auflöste und fauchte: „Wilma! Ich bin Zuhause! Und wo ist der rote Teppich den man mir ausrollen wollte?! Was ist das eigentlich für ein Service hier in dem Saftladen?! Wo ist die 200 Jahre alte Gastfreundlichkeit geblieben? Hä, Arschloch?!“ Er wand sich damit offenbar an die KI die den Laden hier eigentlich schmiss. Doch natürlich bekam er keine Antwort von ihr, weswegen Saku und Sugi ihn danach nur doof ansahen. Naja...schön zu sehen dass er wenigstens seinen Humor nicht verloren und wiedergefunden hatte. Also so wie immer. Jedenfalls machten die Zwei es ihm danach gleich, entrüsteten sich, packten alles wieder sicher weg und sahen sich dann um. Und besonders Saku fand spannend wie dieser Gang wie...naja wie „geleckt“ aussah, denn er war steril, weiß, sauber und bis auf den vorher entdeckten Staub konnte man nichts sehen was nun aussagte das hier mal gearbeitet wurde. Offenbar war das einer dieser Gänge gewesen der einfach nie benutzt wurde, was? Wozu wahrscheinlich nicht mal mehr ein Grund bestanden hatte, immerhin handelte es sich um einen Wartungsgang für Notfälle und wenn jemand andocken wollte. Was ja offenbar nie passiert war nach der Aktion vom „Verschollengehen“ im All. Sugi fand es vor allem auch komisch das es hier so sauber war, weswegen er dann zu Saku sagte: „Also...entweder sie haben diesen Gang nie benutzt, oder die Putze war damals ECHT gründlich gewesen. Also damals noch bevor sie verschollen gingen...Und da fällt mir auch gerade ein: Warum putz Matsu eigentlich nicht mal unser Schiff, Saku? Er ist schon seit drei Monaten damit überfällig.“ „Fick dich, Sugiura! Ich rüste auf halbjährigen Rhythmus um du Wichser!“ Kam es dann nur leicht muffig von Matsumoto wieder, der das nicht gerade witzig fand und dann bereits schon seine Waffe vom Rücken zog um die Umgebung damit zu sichern. Und auch Sakutaro ging gar nicht mal zu sehr darauf ein, sondern sah sich nur weiter vor sich um. Denn ihm gefiel das nicht. Irgendetwas in dem hinteren Teil seines Kopfes nagte plötzlich an ihm. Nagte daran dass etwas hier ganz und gar nicht stimmte und schien ihn warnen zu wollen, doch er verstand nicht warum. Er verstand nicht woher dieses Gefühl kam, denn es gab dafür doch keinen sichtbaren Grund. Aber hier spielte etwas anderes bei ihm mit als nur Paraneuer...und das war sein siebter Sinn. Sein sogenannter „Kampfinstinkt“ den er besaß und der sehr ausgeprägt gewesen war, klingelte plötzlich. Etwas was ihn immer davor schütze und warnte wenn was nicht im Reinen war. Tja und genau dieser klingelte gerade irgendwie heftig in seinem Hinterkopf auf. Warum auch immer. Es machte ihn innerlich sogar leicht nervös. Doch er hatte das ganz gut unter Kontrolle und zeigte das nicht nach außen. Zumindest nicht so lange...bis er dann plötzlich was hören konnte. Etwas was aus der Ferne und vor ihm, leise zu ihm drang und er deswegen die rechte Augenbraue dabei etwas höher zog. Denn das was er da hörte...das klang überhaupt nicht gut. Er kannte dieses Geräusch nur zu gut und es klang...Es klang wie Wasser. Und als er dann nach vorne den Gang runter lief, die Jungs ihm folgten und realisiert hatten dass Saku sich merkwürdig verhielt...tja dann konnten sie das Wasser auch schon hören und Matsu gab leise von sich: „Was zum Geier...? Ist das Wasser was wir da hören? Is die Kläranlage hier in der Nähe? Oder das Kühlsystem?“ Und das waren sie vielleicht auch, denn das ergab dann wenigstens einen Sinn. Aber als Saku danach dann am Ende des Gangs angekommen war und dort den schweren, manuellen Griff der Tür fasste, diesen dann nach unten drückte...wurde ihm wieder unwohl. So das es darauf ein lautes Klacken gab und er die Tür ausschwenken konnte. Sogar so weit ausschwenken lassen konnte dass er danach einen dunklen, breiten Gang dahinter sichtbar machte und an dessen metallischen, silbernen Wänden man eine flimmernde Spieglung sehen konnte, die sich wie leuchtende Kristalle um sie herum ausbreitete. Die wunderschön wirkte und das Plätschern von Wasser nun sofort schrecklich laut geworden war. Weshalb Saku dann an der Türschwelle stehen blieb und sich nur in den Gang vor sich lehnte. Er lehnte seinen Oberkörper nach vorne und sah dann rechts und links neben sich den Gang hinab. Und sah mit Schrecken was sich dort abspielte. Etwas was Matsu und Sugi noch nicht sehen konnten. Sie aber würden...Sobald sie an ihm vorbei kamen und ebenfalls dort rein sehen würden. Dahinter in einen Gang sahen der besonders gute zeigte dass auf diesem Schiff etwas passiert war. Etwas Schreckliches dort war und mehr passiert sein musste als nur das Verschwinden einer verschollenen Crew auf einem 200 Jahre alten Kolonieschiff. Denn nur das...konnte die zerstörten Wände, die losen, funkensprühenden Kabel aus diesen und die Überflutung vor ihnen erklären. Die Zerstörung vor ihnen Augen erklären...die nun einfach keiner mehr übersehen, oder gar ignorieren konnte. Und sie hatten derweil noch immer nicht den Funken einer Ahnung WAS da nun auf sie zukommen würde. Wie weit sie bereits schon in der Scheiße drin steckten. Und das sie in der Kälte dieses nassen, überfluteten Gangs...bereits schon beobachtet wurden. Kapitel 3: Follow you into the dark ----------------------------------- „Ich finde meinen Weg nicht mehr zurück seit ich mit dir in diesen Kaninchenbau gefallen bin. Aber ich liebte dich seit dem Moment wo ich dich das erste Mal in der Dunkelheit erblickt habe. Und dabei sehe ich verschiedene Schatten in meinem Verstand. Unheimliche Gestalten der dunkelsten Art. So dass ich die finstersten Hinweise zusammen bringen müsste um ein perfektes Bild von dir anfertigen zu können. Alles nur um dich endlich richtig verstehen zu lernen. Und um zu erfahren wer du eigentlich bist. Andere würden aufgeben. Doch ich möchte dich durch diese Nacht leiten meine große Liebe. Ich muss sehen was auf uns zukommt um uns zurück ins Licht bringen zu können. Die dunklen Riten verstehen lernen die du mit dir ans Tageslicht gebracht hast. Und genau deswegen muss ich dem Wasser folgen um dann schließlich dir folgen zu können. Denn ich kämpfe um die Person die ich liebe. So war ich schon immer gewesen. Auch wenn ich noch nie zuvor für jemanden so empfunden habe wie für dich. Aber dennoch kann ich dich manchmal nicht bei mir spüren. Selbst dann nicht mehr wenn du vor mir stehst und mir direkt in die Augen siehst. Als wärst du nicht du selbst. Als wärst du kein Mensch und so weit von mir entfernt. Da draußen in der Dunkelheit des Alls. Sitzend auf einem fremden Planeten wo ich aber nicht hingehöre. Eine Welt in die ich nicht gehöre. Und trotzt dieser Grenze zwischen uns versuche ich dennoch die Geheimnisse zu lüften die du auf deinem gebrochenen Herzen mit dir herumträgst. Erschaffe uns somit eine eigene und neue Story und zerreiße deine damit in Stücke. So dass du nach vorne sehen kannst. So dass du...für immer bei mir bleiben kannst. Ganz egal was du auch sein magst meine Blume...“ Der Anblick dieses Gangs war einfach unfassbar. Saku und seine Jungs hatten ja schon wirklich viele Wracks und defekte Schiffe gesehen in der gesamten Laufbahn ihrer Karriere so als Bergungstrupp, aber DAS hier war doch gleich mal eine ganz andere Hausnummer. Und obwohl es für sie ja nichts Ungewöhnliches mehr war, Zerstörung an einem Schiff zu sehen, so waren sie es dennoch eher gewohnt das...nun ja dass es sich dabei nicht um so ein „gezieltes Chaos“ handelte. Sondern es sich mehr um „chaotisches Chaos“ handelte, weshalb man es ja auch Chaos nannte. Das hier aber vor ihrem Blickfeld wirkte sehr geplant umgesetzt, auch wenn es das normale und untrainierte Auge nicht gleich und sofort erkennen würde. Aber genau so kam das dann auch rüber, als sie schließlich zu dritt ihre Hintern in den breiten Gang hinter der schweren Zwischentür des Wartungsgangs brachten und sich dann schließlich verwirrt dabei umsahen. Vor allem sich dabei noch umsichtig umsahen, denn keiner von ihnen wollte von einem losen und elektrische Funken sprühendem Kabel erwischt werden, welche nämlich von einigen Stellen an der Decke über ihnen hingen und dann ebenfalls noch aus den Wänden links und rechts raus ragten. Und in dem dunklen Gang, in dem sie sich befanden, flackerten Lichter. Er wurde fast überhaupt nicht erleuchtet wie der Wartungsgang vorher und wirkte deswegen auch sehr düster. Die defekten Lampen an der Decke, die wie sterbende Glühwürmchen leuchteten, flackerten, verstarben und leuchteten dann wieder auf, womit sie die Sicht in diesem Gang nicht gerade übersichtlicher machten. Und selbst das Schimmern von diesem sterbenden Licht wirkte auf der Wasseroberfläche vor ihnen wie ein letztes Aufleben und war sehr schwach. Genau „auf der Wasseroberfläche“, denn der ganze Gang war voll damit und es plätscherte von allen Seiten um sie herum. Noch dazu war die Luftfeuchtigkeit plötzlich sehr hoch. Was aber, logischerweise, vom Wasser kam. Und als die drei Jungs dann diesen Gang betraten, standen sie kurz darauf auch schon bis zu den Knien in arschkaltem Wasser. Welches das mit Sicherheit aus dem Kühl- und Wassersystem des Schiffes entkommen sein musste, denn eine andere Möglichkeit gab es einfach nicht. Wasser entstand nicht einfach mal so aus dem Nichts und erst recht nicht im Weltall. Und zum Glück hatten die Drei jeweils ihre eigene Taschenlampe dabei und aktivierten diese nun, hielten sie vor sich und sahen sich überall um ihre Position herum den Gang genau an. Es war das pure Chaos um sie herum. Weshalb es auch nicht lange dauerte und Matsumoto auch schon der Erste gewesen war der sehen konnte WO hier das Problem lag. Oder eher mehr: WOHER es kam. Denn er schnaufte danach etwas lauter und genervt, lief zwei Schritte von Saku und Sugi weg und dann zu einer der metallischen Wände des Gangs rechts von ihnen. Wo er dann auch stehen blieb und seine Taschenlampe auf Augenhöhe neben seinen Kopf zog und dabei dann ein dunkles Rohr beleuchtete, das einen gewaltigen Riss aufwies. Er sprach darauf dann ziemlich sicher: „Jap. Das ist definitiv Wasser aus dem Kühlsystem. Seht ihr das? Also das Rohr hier? Dass ist das große Hauptleitungsrohr, welches sich durch den gesamten Sektor zieht und es ist komplett im Arsch...Und ich hab auch ne Vermutung womit das SO aufgerissen worden ist, oder zumindest kann ich mir das denken...Jedenfalls ist das Wasser kurz darauf auch schon blitzschnell entwichen und hat danach den kompletten Gang geflutet. Zum Glück aber nur kniehoch, denn das Kühlsystem schien nicht mehr viel Wasser im Tank gehabt zu haben. Was auch gut ist, denn ansonsten hätten wir jetzt tauchen müssen! Und dieser Riss im Rohr würde auch erklären warum es hier drin so schwül und heiß ist, denn wenn das Kühlsystem kein Wasser mehr hat dann kann es den Laden auch nicht wirklich abkühlen und somit dann die Temperatur regulieren...Scheiße ist ja wie in einer Sauna hier drin! Hätte ich mal bloß meine Badehose eingepackt!“ Und es war wirklich heiß bei ihnen, denn auch Saku und Sugi konnten die Hitze in diesem Gang ganz genau spüren. Sie lag über ihnen wie ein Tuch, klebte an ihrer Haut schon nach Sekunden wie ein dünner Film den man nicht mehr abziehen konnte und die hohe Luftfeuchtigkeit in dem Raum hatte da auch noch ihre Finger mit im Spiel. Etwas was Saku weniger ausmachte als jetzt Sugi und Matsu, aber auch er schon langsam ins Schwitzen kam durch die hochgeschraubte Temperatur um sie herum. Und das Einzige was es gerade noch so erträglich machte, dass war das kühle Wasser in welchem sie ja bis an die Knie tief drin standen. Dieses klare Wasser unter ihnen, durch welches sie den Boden gerade noch so sehen konnten in der Düsternis und auf dem sie fest standen während sie dabei das Licht auf der Wasseroberfläche flackern sahen. Das Wasser war demnach also nicht schmutzig, oder trüb wenn man klar durch dieses sehen konnte. Und dennoch wollte keiner freiwillig davon einen Schluck nehmen. Selbst nicht mal dann wenn sie durstig wären. Denn nur weil man keinen Schmutz im Wasser sah, hieß das nicht gleich dass es klar und genießbar wäre. Bakterien und andere Krankheisterreger waren ja immerhin nicht mit dem bloßen Auge erkennbar. Sakutaro runzelte aber plötzlich die Stirn und sah wieder von Matsu weg und sich im Gang um. Sah vor sich diesen hinab und dachte nach, denn er fand das nämlich sehr merkwürdig. An sich war er ja ein sehr wachsamer Mensch und baute sich schnell ein Bild von der Situation in der er sich befand. Analysierte die Umgebung und passte sich danach sehr schnell neuen Situationen an. Er hatte eine verdammt gute Auffassungsgabe und beherrschte es wie aus dem Stehgreif dann schnell und passend eine Lösung dafür parat zu haben. Und das, diese Fähigkeit, war es auch was ihn, von ihnen allen, zum Kapitän gemacht hatte. Etwas was nun auch der Grund war warum ihm dieses Gesamtbild so seltsam vorkam. Immerhin ergab das alles um sie herum, für ihn, keinen Sinn und er versuchte sich deswegen gerade einen Reim daraus zu machen wie das alles hier passiert sein konnte. Denn wenn er das Spiel nun weiter spielte und darüber nachdachte das nicht eine Explosion, oder technisches Versagen an dem defekten Rohr schuld waren, dann konnte es ja nur noch ein Mensch gewesen sein der es schließlich bewusst sabotiert hatte. Und Saku dachte überhaupt erst an dieses Szenario weil ihm eben vorher noch etwas aufgefallen war was dies untermauerte. Sogar stark untermauerte. Dennoch schlich sich da auch eine weitere Frage in seinen Schädel. Nämlich das: Warum? Warum sollte man sowas tun? Also warum das Kühlsystem sabotieren? Klar gab es immer mal Menschen an Bord die schnell psychisch einen Knacks weg hatten, vor allem nach vielen Jahren in einem Schiff eingepfercht, doch war es wirklich so simpel gewesen? Konnte man das auf die Psyche zurückführen? Sakutaro war nicht ganz unwissend und er kannte dieses Krankheitsbild, denn er hatte schon davon gehört. Hatte von einer Psychose gehört die man erlangen konnte wenn man zu lange und zu eng in einem Schiff eingesperrt war und quer durch das dunkle All flog ohne Zugang zu Sonnenlicht und nur mit unnatürlichen Lichtquellen umgeben. Denn nicht jeder Mensch war dafür gemacht gewesen und dieses Defizit wurde erst etwas weniger als Menschen anfingen im All zu leben. Fern von der Erde und seiner wunderschönen Vielfalt. Aber dennoch hatten das nicht alle Menschen intus, denn einige kamen mit den neuen Lebensbedingungen klar...und andere halt nicht. Er konnte sich demnach also gut vorstellen dass diese Menschen hier an Bord eher anfälliger für diese Psychose waren, als die Menschen von heute, da diese damals ja noch von der Erde gekommen waren. Es klang demnach logisch dass hier vielleicht einer durchgedreht war und danach dann den Gang mit einem Hilfsmittel flutete. Doch da gab es leider einen weiteren Punkt der ihm zusätzlich aufgefallen war und dann auch noch einen sehr beunruhigenden, der ihm da einen ordentlichen Strich durch die Rechnung machte...und das war die Art wie der Riss aussah in diesem verdammten Rohr. Weswegen er wieder zu Matsu sah, zu dem Rohr neben ihm blickte und ihn dann fragte: „Was meinst du hat das verursacht? Also dieser Riss im Rohr. Was wäre dazu fähig?“ Er wollte eine schnelle Expertise vom Fachmann der sich mit Waffen und Handwerk auskannte. Und als er das gesagt hatte sah Matsu darauf wieder von Saku wieder weg und rechts neben sich zu dem defekten Rohr. Er zuckte dann aber auch schon mit den Schultern und antwortete ihm: „Naja das kann vieles gewesen sein. Wenn die Rohre zum Beispiel nicht richtig gewartet wurden, kann sich darauf hin dann schnell Kalk bilden und somit irgendwann auch das Rohr extremen Schaden nehmen. Und selbst wenn es sich hier um destilliertes Wasser handelt, kann ein Rohr auch so aufreißen durch falschen Druckausgleich und damit durch zu viel aufkommender Belastung. Der Effekt wäre dass es dann platzt wie ein zu stark aufgeblasener Ballon. Ich persönlich glaube auch dass das hier der Fall gewesen ist.“ Klang alles plausibel. „...Kann auch ein Mensch sowas verursacht haben?“ Preschte Sakutaro dann dazwischen. Er war nicht mehr zimperlich, oder zurückhaltend und stellte deswegen die Frage auch gleich völlig unverblümt dazwischen und das noch bevor Matsumoto mit mehr Erklärungen kommen konnte. Das was er gefragt hatte ließ auch seinen besten Freund rechts von ihm plötzlich hellhörig werden und wieder zu ihm sehen. Denn Sugi wusste genau dass Saku sowas nicht fragte wenn er nicht einen klaren Verdacht in diese Richtung haben würde. Und er konnte sich darauf auch schon gut vorstellen in welche Richtung das Thema gleich abdriften könnte. Nämlich eventuell in eine Richtung die ja eher in sein Fachgebiet krachen könnte, denn wir sprachen hier von: Erkrankungen der geistigen Mentalität durch das Weltall und Isolation. Etwas was es auch heute noch viel zu häufig gab und das Leben in den Weiten des Alls leider nicht immer ohne Nebenwirkungen für die menschliche Psyche kam. Weswegen Sugiura dann auch zu Matsu sah und der wieder nur lässig mit den Schultern zuckte, während er dabei noch das Rohr neben sich ansah. Er fasste es mit der rechten Hand vorsichtig an und kam dabei an die scharfen Kanten des Risses als er endlich antwortete: „Klar, könnte auch sein...Aber ich persönlich kenne ehrlich gesagt kein Hilfsmittel das SO durch Metall schneidet. Denn wenn es ein Hilfsmittel gewesen wäre, was diesen Schaden versursacht hat, also sowas wie ne Metallsäge oder ein Plasmacutter, dann wäre der Riss sauberer geschnitten und nicht so ausgefranzt und mit scharfen Kanten hier im Metall. Und es gilt zu beachten des es sich auch nicht um so ein billiges Metall handelt, denn das hier ist ordentlich verarbeitetes Material. Das kann man nicht einfach mal so zerreißen...Nein, ich tippe weiterhin eher mehr auf einen zu hohen Druck und eine Explosion dadurch.“ Und das klang weiterhin sehr eindeutig, so wie auch logisch, weswegen Saku dann wieder weg und hinter sich den gefluteten Gang hinab sah. Doch wie er ihn hinab sah ließ Sugi etwas unwohl werden, weshalb er das Fass schließlich aufmachte, welches da bereits schon vor ihnen stand und fragte: „...Du denkst es könnte damals ein Kolonist gewesen sein, oder Saku?“ „Ja tu ich.“ Kam es sofort nur kühl und seine Umgebung dabei weiterhin aufmerksam im Blick behaltend, von Sakutaro. Denn irgendwie hatte er das Gefühl dass tun zu müssen... „Und worauf stützt du diese Vermutung?“ Fragte Sugiura ihn wieder neugierig, denn er wusste das Saku sowas nicht einfach mal ohne einen Verdacht in den Raum werfen würde und meist einen Riecher für sowas hatte. Denn wie bereits gesagt: Er hatte eine schnelle und wachsame Auffassungsgabe. Und genau diese ließ Sugi dann auch jene Frage stellen, so wie auch noch seine Neugier aufflammen. Er wollte dass sein bester Freund sie an seinen Gedanken teilhaben ließe. Und auch Matsumoto wollte das, so dass er danach fragen musste: „Ja, woher nimmst du die Idee, Saku?“ Ihr Anführer zögerte dann aber auch nicht lange und zeigte schließlich mit seiner Taschenlampe nach links von sich hoch und fast bis unter die Decke. Dort enthüllte er dann, mit dem Strahl der Lampe, ein weiteres Rohr das ebenfalls gerissen war. Und dann zuckte er auch schon mit dem Strahl der Lampe nach rechts weiter an die Wand gegenüber, etwas auf Hüfthöhe hoch liegend und entblößte damit wieder ein weiteres defektes Rohr. Das machte er dann noch zwei weitere Male an verschiedenen Wänden, so dass er eigentlich nicht mal mehr was dazu sagen musste damit es alle verstanden. Er das aber dann dennoch noch ansprechen wollte und darauf sprach: „Seht ihr? Jedes dieser Rohre ist auf dieselbe Art und Weise gerissen wie das was Matsumoto gefunden hat...Und du darfst mich gerne korrigieren falls ich mich irren sollte Matsu, aber ich glaube es handelt sich hier um kleinere Leitungsrohre unseres Hauptleitungsrohrs für die Kühlung, nicht wahr? Durch alle floss einst Wasser. Und alle sind mit derselben Art von Riss zerstört worden wie das große Rohr. Was bei mir also das Gefühl erzeugt dass das kein Zufall mehr sein kann...Noch dazu sind die Kabel, die hier überall raushängen und für die Beleuchtung im Gang verantwortlich sind, ebenfalls zerstört worden...Es wirkt fast schon so...als wollte es jemand hier schön nass, düster und warm haben...Könnte man zumindest denken, oder?“ Scheiße er hatte recht. Und nun fielen sogar seinen besten Freunden die wirklich schon beinahe vorsätzlich zerrissenen Rohre auf. So das Saku seiner Aussage sofort mehr Gewicht zugeschrieben werden konnte, so unglaublich sie auch wirkte. Es wirkte alles plötzlich nicht mehr wie eine zufällige Explosion die durch Druck in einem Rohr entstanden war. Sondern mehr wie eine Sabotage gezielt ausgeführt und dann auch durchgezogen. Doch wieder kam in ihm die Frage hoch: Warum sollte man sowas tun? Denn was hätte damals ein Kolonist davon gehabt das Kühlsystem zu sabotieren? Sicher wenn man an einer Psychose gelitten hatte waren Menschen dabei nicht mehr klar bei Verstand und zurechnungsfähig. Und dann kamen diese auch schnell auf die verrücktesten Ideen und der Wahnsinn in ihnen nahm dann darauf auch die reinste Form des Terrors an. Er wurde gern grenzenlos und unberechenbar. Fast schon kryptisch...Aber dennoch dachten sie sich ja was dabei. Egal was sie auch taten, denn unterbewusst war ein Ziel irgendwo vorhanden und lenkte ihr Handeln... Doch Saku war nicht hier um die Psyche von Verstorbenen zu analysieren. Das konnte ihm nämlich sowas von egal sein und er musste verdammt noch mal seine Neugier bremsen und bei der Sache zu bleiben. Denn diese gewann immer mehr Oberhand über sein Handeln. Lockte ihn dazu dem Ganzen auf den Grund gehen zu wollen. Seinen kindlichen Abenteuertrieb in sich zu befrieden. Und jeder auf der Welt wusste ja wie das laufen konnte. Denn in der Neugier...da kam die Katze ja gern mal drin um, nicht wahr? Sugi sah ihn weiter von links an und harkte dann schließlich wieder nach. Denn er persönlich wollte das Thema nicht einfach mal so unter den Teppich kehren, so wie sein bester Freund das gerne mal tat. Also sprach er: „...Wenn das damals jemand mit einer Psychose verursacht hat, dann muss er einen Grund dafür gehabt haben. Es klingt verrückt aber auch psychisch kranke Menschen machen Dinge nicht ohne Grund. Sie erst recht nicht! Und es klingt logisch, jetzt wo du das sagst und wenn man das um uns herum sieht. Aber warum sollte man das Kühlsystem sabotieren? Warum das sabotieren was die Temperatur regelt? Wäre da den Haupttank, also den mit Trinkwasser, zu sabotieren nicht wesentlich tödlicher und effektiver gewesen wenn man bewusst schlimmen Schaden verursachen wollte? Das ergibt keinen Sinn das Kühlsystem zu sabotieren...“ Vielleicht aber auch nur für sie... Und vielleicht war es auch schon der Fall gewesen und der Haupttank bereits schon zerstört. Nur waren sie halt noch nicht so weit genug und mitten drin gewesen um es schließlich selbst am eigenen Leib erfahren zu können, so wie auch herauszufinden. Saku wand sich auf jeden Fall danach wieder von ihnen ab und machte dann zwei Schritte nach vorne, als er beendend darauf antwortete: „Keine Ahnung...Und wir sind auch ehrlich gesagt nicht hier um das herauszufinden.“ Denn das war nicht ihre Mission, sondern nur danach zu schauen ob sie was abstauben konnten was Geld bringen würde. Weswegen er darauf auch schon das COM an seinem rechten Handgelenk aktivierte, was wie eine platte Uhr aussah und dann dieses auf Kopfhöhe vor sich hob als er schließlich hinein sprach: „Katsura? Katsura kannst du mich hören? Over.“ Er brauchte nun sein Auge am Himmel und mehr Infos wo es als nächstes lang ging. Saku brauchte einen ungefähren Lageplan von der Umgebung, denn eher machte er keinen Schritt weiter von seiner Position weg. Er wollte wissen wo genau er sich befand, damit er nicht unbedacht in eine Situation springen würde die er vielleicht bereuen könnte. So war der Plan und so fühlte er sich am wohlsten bei der Sache. Und direkt danach ertönte auch schon ein kurzes Rauschen aus seinem COM und dann sprach aus diesem die Stimme ihres Mechanikers, der darauf antwortete: „Laut und deutlich Saku! Und? Wie ist das Klima so bei euch da drüben?“ Er sprach das nett und frech. So wie er meistens war wenn er vor einer Konsole hängen durfte und seinen Job machte, denn Katsu hatte fast immer gute Laune. Doch Matsu war durch die warme und feuchte Luft in dem Gang schon etwas genervter und nicht so voller guter Laune, weshalb er darauf etwas geladene Energie ablassen musste um ruhig bleiben zu können. Und das sorgte auch schließlich dafür dass er dann durch das Wasser wartend neben Sakutaro kam und danach neben dem frech ins COM antwortete: „Nass, feucht und heißt. So wie deine Mom nachdem ich mit ihr fertig bin, Brillenschlange.“ Und das war wieder so typisch gewesen. Saku sah Matsu deshalb auch neben sich nur etwas blöd und genervt dabei an. Er mochte es nicht wenn der in einer ernsten Lage mit solchen dummen Sprüchen um sich warf. Doch das war leider Matsumoto seine Art um Dampf und Nervosität abzulassen ohne dabei die Nerven zu verlieren, also ging das gerade so noch mal klar. Denn was sie nun definitiv nicht brauchen konnten war ein Matsumoto am Rande seines gelassenen Denkens und nervös. Heh das wollte wirklich keiner von ihnen, denn Matsu hatte echt das Talent andere schnell auf die Palme zu bringen wenn er dann mal richtig los legte zu nörgeln! Er wurde dann unerträglich. Selbst für seine besten Freunde. Aber Katsu kannte diese dummen und nichts bedeutenden Sprüche ihres Kumpels nur zu gut, weswegen er auch ruhig blieb und darauf nur von sich gab: „Ha Ha, Matsumoto. Möchtest du darauf noch rüber kommen und danach nen entspannten, heißen Kaffe mit mir zusammen trinken? So mit drei Würfeln Zucker und ner Brise von: du kannst mich mal du elender Wichser?“ Matsumoto verzog darauf nur das Gesicht frech und grinsend und gab dann zurück: „Ist denn deine Mom auch mit dabei? Denn vielleicht will sie ja auch was „heißes“ in sich haben...“ Jap, die Jungs wie man sie kannte. Und Konversationen dieser Art waren bei einem Haufen wie ihnen nichts Ungewöhnliches und gehörten quasi zur Tagesordnung. Aber dann bekam der kräftige Kerl auch schon einen leicht genervten Stupser von ihrem Sanitäter, so dass sich Matsu wieder abwand und dann lachend rechts neben ihnen an die Wand lief. Dort lehnte er sich dann an und verschränkte die Arme dabei vor sich, denn er nahm das mit Humor und liebte es so ne Scheiße mit seinen Freunden zu machen. Gut das er entspannter war, aber Saku wollte dagegen lieber wieder zum Thema kommen, weshalb er dann erneut einen Schritt nach vorne und von Sugi weg machte, als er darauf ins COM sprach: „Konzentriert euch, klar?...Also: Wir befinden uns in dem Bereich nach dem Wartungsgang. Und im Gegensatz zum äußeren Teil des Schiffs ist es hier drin das reinste Chaos. Der Gang ist bis zu den Knien geflutet und es sieht so aus als hätte sich hier mal, vor sehr langer Zeit, einer kreativ an den Rohren und Kabeln des Kühlsystems ausgetobt. Mochte es anscheinend schön warm und dunkel hier drin. Aber bisher ist uns noch nichts Weiteres aufgefallen. Keine Überreste von Kolonisten, oder andere Dinge die auffällig erscheinen könnten.“ „Auffälliger als ein 200 Jahre altes Geisterschiff geht es ja wohl nicht mehr, oder?“ Kam es noch kurz von Matsu nachgeworfen. Doch Saku ignorierte ihn, so wie auch seinen unprofessionellen Kommentar und fuhr einfach weiter fort, als er zu seinem Mechaniker sprach: „Hast DU dagegen etwas für uns, Katsu? Wie sieht es denn eigentlich mit einem Lageplan aus?“ Katsu verstummte darauf einige Sekunden. Wahrscheinlich verarbeitete er gerade in dem Moment die Worte von Sakutaro und notierte sich das nebenbei noch am Computer ein. Also notierte sich was Sakutaro ihm eben erzählt hatte. Denn er machte sich nämlich gerne Notizen von der Umgebung welche ihm durchgefunkt wurde, um dadurch wenigstens etwas den Überblick vom Innenleben des Schiffs zu bekommen. Vor allem weil er ja, in der Regel, fast nie mit dabei sein konnte. Es half ihm also auch bei seiner Recherche über den Zustand des Schiffs weiter. Eine Hand wusch die Andere und so halfen sie sich alle gegenseitig aus. Wie eine gut geölte Maschine. Wie ein Team. Wie eine Familie, denn anders konnte das nicht funktionieren was sie taten. Und dann gab auch Katsura endlich wieder von sich: „Wow, das klingt ja als würdet ihr da drin kalte Füße bekommen, was?...Heh, kleiner Scherz am Rande...Ja ich habe einige Sachen für euch, aber leider dennoch nicht so viel wie ich es gerne persönlich hätte, denn bisher konnte ich nur in die Blaupause von dem Schachtsektor kommen in dem ihr euch gerade befindet. Ich habe somit also eine Karte von der Quarantänestation, dem medizinischen Block und dem DNA-Labor und allen Verbindungsgängen dazwischen. Was aber leider nicht viel ist und es da auch schon aufhört, denn ich bekomme einfach keinen Zugriff auf den Muttercomputer und deren Daten wie Logbücher, oder aktuelle Systemfehler auf dem Schiff. Ich bin also immer noch komplett abgeschnitten davon.“ Als er das sagte runzelte Saku plötzlich etwas verdutzt die Stirn. Zu recht denn er hätte nicht gedacht das Katsu es innerhalb von einer halben Stunde noch immer nicht in den Muttercomputer geschafft hatte. Das war doch sehr ungewöhnlich und seltsam gewesen. Besonders bei ihrem Superhacker der nun wirklich jedes Schloss knacken konnte wenn man ihm genug Zeit gab! Und als Saku das dann erfragen wollte, also was genau los war und warum es dauerte, da kam ihm Matsu schneller zuvor. Er nutzte dann sein eigenes COM am rechten Handgelenk und dieselbe Frequenz, als er zum Mechaniker sprach: „Was? Du sitzt noch immer nicht am längeren Hebel und mit deinem Arsch bereits schon im System?...Du enttäuschst mich Brillenschlange. Was ist los? Heute etwa noch nicht genug Kaffe intus gehabt?...Wenn du dir weniger einen runterholen würdest, also BEIDE Händen benutzt während du an der Konsole sitzt, dann wären wir schon längst drin alter!“ Charmant wie immer... Aber wie bereits gesagt: das war in der Tat sehr seltsam. Auch wenn man es hätte freundlicher formulieren können als Matsu. Aber das war so ihre Umgangssprache und besonders bei ihm. Weswegen Katsu, wie immer, ruhig blieb und dann zu ihnen sprach: „Nun auch mit ZWEI Händen ist das nicht so einfach...Denn ich habe auch noch herausgefunden dass jeder Sektor des Kolonieschiffs mit einem eigenem Computersystem verbunden ist und welches keinen Zugriff auf das eines anderen Sektors hat. Das ist sehr eigenartig und sowas von überhaupt nicht mehr zeitgemäß.“ Saku schmunzelte darauf leicht und sprach dann: „Wundert dich das noch bei einem 200 Jahre alten Geisterschiff?“ „Nein ehrlich gesagt nicht.“ Bestätigte Katsura danach auch schon und fuhr schließlich weiter fort: „Auf jeden Fall sind Daten nur innerhalb des jeweiligen Hauptcomputers des Sektors erreichbar. Der Schachtsektor hat also demnach keinen Zugriff auf die Daten des Decksektors und so weiter und sofort. Einzig die KI des Schiffs scheint einen unbeschränkten Zugriff auf alle Computer der Sektoren zu haben und kann sich auch innerhalb dieser dann frei zwischen denen hin und her bewegen. Was auch Sinn ergibt, denn immerhin verwaltet sie den ganzen Laden in dem ihr euch gerade bewegt. Offenbar brauche ich also einen direkten Zugangslink vor Ort um in den Computer reinzukommen. Wenn ihr es also schafft mich an einen „LINK-DOC“ innerhalb der Station anzuschließen, dann komm ich auch an die Daten ran die da drin sind. Nichts leichter als das.“ Das hatte er schon mal gesagt und es war dann doch nicht so leicht gewesen. Was stimmte nur nicht mit diesem Schiff? Es verhaute ihnen irgendwie jedes Mal ihre Routine und die Art wie sie eigentlich immer arbeiteten. Machte da wirklich das Baujahr den Unterschied? Aber egal, denn somit war es eine schöne Scheiße die sie da hatten. Denn es bedeutete nämlich: Das sie teils blind fliegen würden und keinen genaueren Status über das Schiff und seinen inneren Zustand haben konnten. Also genau das was Saku nicht mochte wenn er in ein neues Wrack rein rannte. Und auch das Szenario, was Matsu vorhin angebrochen hatte, das konnte so leider Realität werden. Also das sie in den nächsten Gang abbogen und danach dann hinter der nächsten Tür der komplette Raum geflutet sein könnte und sie somit von Wassermassen überrollt wurden, wenn sie jetzt einfach so eine Tür öffneten. Kein schöner und angenehmer Gedanke. Einer der dem jungen Piloten und Kapitän eine Gänsehaut verpasste wenn er nur daran dachte. Schöner Mist... Allerdings kam er nicht weiter dazu diesen Gedanken zu vertiefen, denn Katsura sprach plötzlich wieder zu ihm: „Ach und noch eine Sache, Saku: Ihr seid übrigens gerade „live“ und werdet von der KI des Schiffs beobachtet...Ich hab versucht das zu stoppen, aber ohne einen Zugriff auf den Hauptrechner eures Sektors wird das leider nichts. Ich kann eine so aktive KI, vor allem von meiner Position im Schiff aus, nicht stoppen und sie vom System ausschließen. Aber ich konnte wenigstens einige ihrer Aktivitäten filtern seid ihr an Bord gekommen seid...Und sie hat euch anscheinend genau im Blick seid ihr einen Fuß ins Innere gesetzt habt...Offenbar findet sie euch drei anscheinend sehr interessant.“ Das was er sagte war sehr beunruhigend. Und nachdem er das gesagt hatte sahen sich die drei Jungs auch plötzlich im Gang um und suchten, von ihrer Position aus, nach Überwachungskameras, oder ähnlichem, was ihre Position verraten haben könnte. Doch mit bloßem Auge konnte man in der Dunkelheit natürlich nichts dergleichen erkennen. Und vielleicht waren die Kameras und Sensoren auch so klein und in die Wände verarbeitet, dass sie sehr lange nach ihnen suchen könnten um überhaupt etwas zu finden. Demnach konnte man es also auch sein lassen. Also sah Saku dann wieder vor sich auf sein COM, natürlich mit einem etwas flauen Gefühl im Magen und fragte dann darauf: „...Müssen wir uns deswegen Sorgen machen?“ Eine Interesssante Frage, aber auch eine die Katsu nicht klar beantworten konnte und bei der er erst mal nur von der logischsten Variante ausging. Weswegen er darauf dann sagte: „Wohl eher nicht...Oder habt ihr etwa was gemacht was sie gereizt haben könnte und sie dadurch denkt sie müsse sich jetzt verteidigen?...Denn normalerweise handelt eine KI nicht sofort verteidigend und aggressiv gegenüber Menschen. Aber da ihr Fremde seid, die ihr Zuhause ohne Erlaubnis betreten haben, werdet ihr schon aus Prinzip genauer im Auge behalten. Das ist Standard und nichts ungewöhnliches...Also hier ein Tipp von mir: Gebt ihr einfach keinen Grund, oder das Gefühl ihr könntet „feindlich“ gesinnt sein und dann läuft das alles schon. Sie scheint neugierig zu sein und analysiert dieses fremde Verhalten was ihr an den Tag legt. Ärgert sie einfach nicht, okay?...Das gilt besonders für dich Matsumoto!“ Besonders für ihn. Aber wie sollte man denn bitte eine KI, die keine Emotionen haben konnte, ärgern? Und warum sollte sich eine KI überhaupt erst ärgern lassen? Denn wie gesagt: sie konnte eigentlich keine Emotionen besitzen um sich ärgern zu lassen. Das alles hörte sich für Saku zumindest so an als ginge Katsura nun schon fast mit einer starken Zuversicht da dran dass es sich bei dieser KI um eine „kreative“ handeln musste. Also eine die mehr eigenständiges Denken und Emotionen besitzen müsste als sie eigentlich haben dürfte. Und das klang erst mal nicht gut. Deswegen nahm er sich auch besonders zu Herzen ihr keinen Reiz geben zu wollen und sie vielleicht doch noch auf dem falschen Fuß erwischen zu können. Oh mann, dass bedeutete also: Matsumoto noch zusätzlich im Blick haben zu müssen. Tolle Aussichten. Ein Arbeitstag wie jeder andere, was? Matsu wand sich derweil, nach der netten Wortklatsche von ihrem Mechaniker, nur etwas muffig ab und gab darauf zurück: „Ich bitte euch. Bei meinem Charme?...Mann bleibt doch mal locker...“ Nun das mit dem „Locker bleiben“ war aber so ne Sache mit ihm. Denn es war leider nun mal ein Fakt das Matsumoto dazu neigte seine Lunte schneller abfackeln zu lassen als andere und er obendrein auch noch ein hitziges Gemüt, so wie eine vorlaute Klapp besaß. Deswegen musste man ihn, so hin und wieder, auch mal darauf schubsen dass er sich zusammen zu reißen hatte. Aber dann war meist auch alles wieder okay und er machte das darauf. Doch Sugi stand weiterhin nur nervös neben Saku und fühlte sich nicht wohl mit der Tatsache dass sie eine KI bereits voll im Blick hatte und vielleicht nur darauf wartete dass man ihr endlich das Futter gab damit sie feindlich gesinnt werden könnte. Denn sie hatten nun mal keine Ahnung was eine feindliche KI so alles im Schiff tun könnte um sie vielleicht zu attackieren. Er wollte das ehrlich gesagt auch nicht wissen, oder erst herausfinden. Also sah er sich einfach nur wieder unsicher um und suchte mit den Augen nach Kameras oder Ähnlichem. Etwas was sie beobachten könnte. Etwas was der KI ihre Position verraten ließ, auch wenn er wusste das dies vergeudete Zeit war. Doch er fühlte sich so einfach besser, also wenn er danach suchte und vielleicht dann wusste von WO er beobachtet wurde. Sakutaro dagegen blieb ruhiger, wenn auch leicht angespannt, dort stehen, denn auch er war kein Fan davon beobachtet zu werden. Zu wissen dass eine vielleicht reizbare KI sie im Blick hatte machte ihn unruhig. Doch bisher wüsste er auch nicht was sie getan haben könnten um diese KI feindlich werden zu lassen. Denn weder hatten sie die Einrichtung zerballert, noch an irgendwelchen Systemen hirnlos rumgefingert. Demnach war also noch alles okay...Und so sollte das auch erst mal bleiben. Er wand sich dann also wieder an Katsu und fragte: „Also: Was schlägst du vor? Wo sollen wir jetzt hin um dir Zugang zum System zu verschaffen?“ Er sah dabei wieder vor sich den düsteren und flackernden Gang hinab. Nur das Plätschern vom Wasser zu ihren Füßen und das Knistern der losen Stromkabel an der Decke ertönen durch die Dunkelheit vor ihnen. Eine Dunkelheit in die sie gerade nur soweit rein sehen konnten wie es der Strahl ihrer Taschenlampen auch zulassen würde und weit genug dafür reichte. Demnach war der Gang vor ihnen, weiter hinten, mehr zu einem Schlund eines Monsters geworden in den sie sich gleich begeben würden. Ein Monster das durch Zeit und Raum gekommen war und ihnen dabei noch Rätsel auflegte. Rätsel auf die keiner von ihnen wirklich Bock hatte. Und hin und wieder ertönte dabei auch mal ein lautes Knarren durch das Schiff. Ein Knarren das definitiv dadurch entstand dass altes Metall nachgab und sich verformte wenn sich das Schiff bewegte. Dies erzeugte damit die Illusion dass sie sich in dem Bauch einer lebenden Kreatur befanden. Eine die hungrig war. Alt. Und ganz besonders unberechenbar. Weshalb Sugi auch fast jedes Mal wieder einen verschreckten Sprung näher an Saku ran machte als dieses Knarren durch das Schiff hallte. Beinahe schon instinktiv, weil er wusste dass er dort sicher war. Als würde er hinter seinem besten Freund Schutz suchen. Schutz bei ihm suchen wie ein kleines Kind bei seiner Mutter. Saku schmunzelte deswegen auch immer wieder etwas frech auf, wenn das passierte. Und dann brach Katsu auch wieder die Geräuschkulisse um sie herum und gab durch das COM von sich: „Ich bin gerade mal die Pläne durch. Ihr befindet euch in Gang B4 und der führt direkt hinter euch zur dort angebauten Kühl- und Abwasseranlage. Ihr müsste also direkt vor euch nach Norden den Gang hinauf um weiter zu kommen. Aber ich weis nicht wie lange ihr laufen müsstet, doch nach einer Weile werdet ihr an eine Kreuzung kommen. An dieser Kreuzung biegt ihr dann rechts ab und bewegte euch somit direkt auf den medizinischen Block und die Quartiere im Schachtsektor zu. Und von dort solltet ihr dann auch einen Zugang zum Rechner des Sektors finden.“ Sakutaro sah dann hinter sich. Sein Blick fiel den Gang hinab und mit dem Strahl seiner Taschenlampe konnte er dann auch ein Schild an der rechten Wand sehen was bestätigte das Katsu die Pläne richtig gelesen hatte. So wie immer. Auf dem Schild stand: Kühl- und Kläranlagenbereich. Okay. Er hatte nun wieder die Orientierung zurück. Und danach sah er erneut vor sich den dunklen Gang hinunter und wusste wo es als nächstes hin ging. Somit hatten sie also endlich einen genauen Plan und konnten damit umgehen, anstatt sich nur auf gut Glück durch das Schiff zu stochern. Aber dennoch brannte in ihm die Frage: ob der Bereich hinter ihnen noch zugänglich wäre...oder schon längst geflutet. Er wollte es aber nicht jetzt herausfinden, sondern fokussierte sich wieder auf die Mission ihrem Mechaniker einen Computerzugang zu verschaffen. Denn nur das würde ihnen helfen am Leben zu bleiben. Das höchste Priorität. Also hob er sein COM wieder vor seinen Mund und antwortete in dieses: „Alles klar...Wenn ich mich in einer halben Stunde nicht bei dir melde, oder nicht dran gehen sollte, dann schnapp dir Paku, funkt um Hilfe und koppelt euch sofort von dem Schiff ab. Es sollen dann wenigstens noch genug von uns heil hier raus kommen...“ Als er das sagte sahen Sugi und Matsu streng und leicht nervös zu ihm, denn es war sehr düster gewesen sowas zu sagen. Aber leider auch ein Szenario das möglich sein könnte und wo es dann nur noch darum ging seinen eigenen Hintern zu retten. Sie wussten alle das Saku niemals zulassen würde dass Paku und Katsu dann noch zusätzlich hier rein kämen, um schließlich nach ihnen zu suchen und damit ebenfalls ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Nein, dass war es seiner Meinung nach nicht wert und selbstmörderisch. Eher sollten sie sie zurücklassen und dann ihr eigenes Leben retten mit einem Notfunk. Und jeder wusste auch das keiner Saku oder irgendwen von ihnen zurücklassen würde, denn sie waren ja immerhin eine Familie. Sie waren alles was sie hatten und hielten deswegen auch immer zusammen. Niemand wurde also zurückgelassen. Wirklich niemand. Aber soweit dachten sie erst mal weiterhin nicht und Katsu gab dann nur abmelden von sich: „Alles klar...Verstanden Chef.“ Strikt nach dem Protokoll...So wie immer. Egal ob man es mochte, oder eben nicht. Und damit war das Gespräch dann auch schon beendet gewesen und Saku hob dann wieder seine Taschenlampe hoch und rechts neben seinen Kopf. Es konnte los gehen, denn er hatte nun seine etwaige Wegbeschreibung. Aber dennoch musste er kurz ausatmen vor innerlicher Anspannung, bevor er sich dann endlich in Bewegung setzte und dabei sprach: „Kommt schon Jungs. Verschaffen wir uns irgendwie wieder trockene Füße.“ Locker und lässig sagte er das...Auch wenn es innerlich überhaupt nicht so in ihm aussah. Denn was war das nur? Was nagte da gerade so an ihm und verstärkte somit das Gefühl von Nervosität? War es wirklich nur die Tatsache das sie auf einem Schiff rumspazierten dass eigentlich nicht mehr existieren dürfte? War es die Dunkelheit um sie herum? Oder seine Fantasie was für Schrecken sich hier zugetragen haben müssen vor zwei Jahrhunderten bevor alles den Bach runter ging? Und was war mit den im Computer aufgezeichneten, leichten verstrahlten Spuren an der Hülle des Schiffs gewesen? Waren sie nur eine Anomalie? Oder vielleicht doch ein Schlüssel für das Rätsel in dem sie gelandet waren? Er wusste es nicht. Denn alles was Saku wusste war: Das es sicherlich eine Kombination aus allem sein könnte...was ihm gerade wieder eine Gänsehaut verpasste. Er diese aber abschüttelte, denn er musste weiter. Nicht darüber nachdenken und einfach nur weiter. Er war doch kein kleines Kind mehr das Angst vor der Dunkelheit hatte, verdammt noch mal. Und dann lief er endlich mal los. Sugi und Matsu folgten ihm dann auch schon und waren sogar nur zwei Schritte hinter ihm, während sie durch die Dunkelheit des Ganges und das Wasser unter ihnen wateten. Und auch sie fühlten sich nicht wohl bei der Sache. Es blieb also nicht nur wie ein Fluch über ihrem Kapitän hängen, sondern über jedem von ihnen. Etwas was dafür sorgte das Matsu bereits schon die Knarre im Anschlag besaß und Sugi seine Umhängetasche fest mit beiden Händen umschlungen hatte um das Wichtigste darin mit einem Leben zu schützen. Sie waren nervös wie noch nie zuvor in diesem Jobbusiness. Jeder konnte es spüren und es war auch noch kalt um sie geworden. Und diese Kälte kam nicht von dem Wasser in dem sie liefen, sondern wurde geboren von etwas ganz anderem. Etwas was aus ihrem tiefsten Innern kam und ihnen Angst machte. Wie ein Bauchgefühl das sagte: Hau ab! Etwas was nicht ganz zu beschreiben war und sie somit dann auch schnell das tropische Klima, um sie herum, völlig vergessen hatten vor Ablenkung. Ihnen war also nicht mehr wirklich warm und sie auch zu abgelenkt um das zu checken. Besonders Sakutaro verstand es nicht. Und während er vorne weg in der Dunkelheit umherwanderte...da hatte er weiterhin dieses komische Gefühl an sich nagen. Dieses Gefühl...dass sie von noch so viel mehr beobachtet wurden als nur von einem Programm. Denn es war das Gefühl als würden Augen auf ihm liegen. Augen in der Dunkelheit. Voller Neugier...und Hunger. Und das war auch noch etwas was er einfach nicht abschütteln konnte, so sehr er es auch versuchte. Er seinen Kopf einfach mal ausmachen wollte und dieses Gefühl etwas war von dem er hoffte dass es sich nicht bewahrheiten würde. Doch er realisierte ebenso schnell dass es sich hierbei um eine dumme, kindliche Sorge handelte. Und wie sollte es sich auch bewahrheiten? Immerhin waren sie komplett alleine auf diesem Schiff und deswegen konnte auch niemand plötzlich aus den Schatten des Gangs gesprungen kommen und sie dann attackieren. Denn das hier war ein Geisterschiff...Nicht wahr? Ein Friedhof. So nach fünf Minuten in fast absoluter Dunkelheit und in der ihnen nur das Plätschern des Wasser, durch das sie liefen, Gesellschaft leistete, kamen sie dann endlich auch an jener besagen Kreuzung an von der Katsu gesprochen hatte. Eine die groß war und von dort aus bekam man dann die Möglichkeit nach vorne, oder eben rechts und links abzubiegen. Doch Saku und die Jungs blieben einfach dort, am Ende ihres Gangs aus dem sie kamen, nebeneinander stehen und sahen sich dann schließlich um. Katsura, Ihr Hacker, hatte also wieder mal alles richtig gemacht und sie somit in die richtige Richtung gewiesen. Deswegen konnte der Schwarzhaarige dann auch rechts von sich, dank seiner Taschenlampe, das metallische Schild an der Wand erkennen welches klar aussagte: medizinischer Block und Quartiere. Sie waren also da angekommen wo sie als erstes hin sollten und es war danach dann eine klare Sache gewesen dass ihr nächstes Ziel der besagte, medizinische Block sein würde. Der Ort von wo sie auch in die Quartiere kamen und dort hoffentlich einen funktionierenden Computer fanden damit Katsu diesen nutzen konnte um endlich richtig ins System zu kommen. Und auch Sugi bestätigte nun verbal wo sie hin wollten, als er auf das Schild zulief, mit der rechten Hand dann auf jenes zeigte und dabei sprach: „Medizinischer Block. Wir sind also goldrichtig...Und ehrlich gesagt bin ich schon gespannt darauf wie denen ihre Technik so war vor 200 Jahren! Was die damals wohl noch für Praktiken angewendet haben und wie weit ihre medizinische Versorgung schon war? Ich bin sehr gespannt! Vielleicht kann ich dabei sogar noch was Neues lernen, was meint ihr?“ Da war jemand plötzlich viel zu euphorisch, weswegen Matsu schnaufte und ihm klar antwortete: „Ich denke du hast einen an der Waffel und solltest dich konzentrieren du Träumer.“ Nicht nett, weswegen Sugi darauf auch etwas die Schultern hängen ließ. Saku dagegen zuckte auch nur abwesend und desinteressiert mit den Schultern während er sich weiter umsah. Denn ihm war das ehrlich gesagt komplett egal. Und das nicht ohne Grund. Sugi hatte immerhin so schon viel zu viel Wissen in diesem Spektrum angesammelt, also im Spektrum der Medizin und deswegen schien es eher ausgeschlossen dass er von einem so alten Schiff noch etwas lernen würde. Oder von den Akten die die Ärzte hier vielleicht im Computer angelegt haben könnten. Dass er irgendwas, was ihnen noch helfen könnte, dabei lernte war sehr ausgeschlossen. Denn immerhin sprachen wir hier von zwei Jahrhunderten veralteter Technologie und Wissen über Medizin. Was sollte er da bitte noch lernen können was er nicht schon eh bereits besser wissen würde? Und normalerweise würde Saku auch Sugi seinen Spaß lassen und nicht so darauf reagieren wie er es gerade tat, nämlich mit Neutralität, doch er war einfach zu unruhig um auch plötzliche Euphorie zeigen zu wollen. Denn Saku fühlte sich weiterhin, von der gesamten Umgebung, so unter Strom gesetzt dass er einfach nicht locker sein konnte in dem Moment. Was auch dafür sorgte das seine Antwort darauf nur ein Zucken der Schultern war. Und das etwas war etwas was seine zwei Freunde dann auch sofort verstanden hatten und somit ebenfalls stumm wurden und daraufhin so taten als wäre das eben nicht gewesen. Und die danach dann also einfach den Gang zum medizinischen Block runter liefen. Denn sie hatten schnell kapiert das Sakutaro sich nicht begeistern lassen und nur stur seinen Job machen wollte. Also liefen sie weiter und machten den damit auch. Doch Saku blieb dabei noch kurz an der Kreuzung stehen und sah ihnen einfach nur nach. Etwas anderes interessierte ihn plötzlich, so dass er kurz darauf den Strahl seiner Taschenlampe von ihnen weg lenkte und danach dann links von sich den ersten Gang hinab. Denn die Neugier hatte ihn schon wieder gepackt und deswegen ließ er das Licht dort an einer Wand nach oben gleiten und erkannte somit auch eine weitere Beschilderung die ihm damit aussagte dass es dort in Richtung eines anderen Sektors ging. Also weg von dem Schachtsektor, in dem sie sich gerade befanden und zu Sektor 2, welcher das auch immer sein mochte. Es war also ein Übergangstunnel vom Schiff. Von einem Sektor zum Anderen, so wie Paku es bereits erzählt hatte. Das klassische „Kastensystem“ mit dem das Kolonieschiff ja erbaut worden war...Welcher Sektor das wohl war der dort am Ende liegen würde? Er war wirklich neugierig. Danach zog er jedenfalls den Lichtstrahl von dort weg und direkt zu dem Gang vor sich in dessen Dunkelheit er ebenfalls nichts sehen konnte außer die Wasseroberfläche zu seinen Füßen die dabei den Schein des Lichtes reflektierte. Und das sogar nur leicht, denn es war so stockfinster dass man das Ende von dem Gang vor ihm auch nicht mal nur ansatzweise erkennen konnte. Von überall drang dabei noch das sanfte Plätschern des Wassers zu ihm in der Finsternis. Und er sah dabei kaum etwas. Aber was er dafür sehen konnte, wenn schon nicht alles, war wenigstens rechts von dem Gang vor ihm ein weiteres Schild das aussagte: DNA-Labor. Was Saku wieder die Stirn runzeln ließ, denn er stieg nicht ganz dahinter WARUM das so war. Warum brauchte ein Kolonieschiff bitte ein DNA-Labor? Also für was denn bitte? Doch wenn er so darüber nachdachte war das sicherlich ein Standard neben einem medizinischen Block und gehörte einfach dazu. Gehörte zum Inventar. Auch ergab es Sinn für ihre Reise. Denn wenn sie es wirklich mal zu einem fremden Planeten schaffen sollten dann musste man ja auch Spurenelemente und die Beschaffenheit von diesem untersuchen. Da kam so ein Labor definitiv dafür in Frage. Deswegen hatte das also sicherlich nur etwas mit dem Ziel ihrer Reise zu tun gehabt und nicht mehr. Und dennoch...fand er den Gedanken daran sehr unheimlich und befremdlich. Lag aber sicherlich gerade nur an der Lage in der sie sich befanden, denn er hatte schon einige solcher Labore auf Stationen gesehen. Das war nichts Fremdes mehr für ihn. Und doch war er noch nie wirklich in einem gewesen, sondern wusste nur dass es sie gab und die halt zu einem wissenschaftlichen Sektor einfach dazu gehörten. Es war Standard. Weshalb er dies nun auch genau als das abstempelte, nämlich als Standard und wollte somit das Thema beenden damit er endlich wieder seinen Freunden folgen konnte. Aber er konnte dies dann nicht mehr einfach so und musste danach sofort abrupt abbremsen...weil er plötzlich etwas gehört hatte. Seine Ohren klingelten darauf aufmerksam, so wie auch seine anderen Sinne. Danach reagierte er nur noch und Saku ließ darauf also sofort den Strahl seiner Taschenlampe hinter sich in den Gang schwenken, den sie raufgekommen waren und sah aufmerksam diesen hinab. Zumindest sah er soweit rein wie dass Licht seiner Taschenlampe das zuließ und starrte dabei in die Dunkelheit vor ihm. Denn das Geräusch kam von hinter ihm und aus dem Gang gehallt durch den sie eben noch gelaufen waren. Seine Augen versuchten dabei noch etwas auszumachen. Suchten um vielleicht einen Schatten durch diesen huschen zu sehen, oder irgendwas was bestätigen würde WAS er da eben gehört hatte. Denn...denn es klang wie ein Plätschern. Aber nicht wie das normale Plätschern was sich halt eben erzeugte weil sich das Wasser, durch die Bewegung des Schiffs, einfach nur hin und her bewegte. Nein, denn es klang nämlich nach dem Geräusch von Wasser, was nur dann entstand, wenn etwas in- oder aus diesem sprang. Ein lautes Platschen, wie das eines Fisches und welcher damit Wellen schlug. Und es war dazu noch laut gewesen...Musste wohl ein großer Fisch sein, was? Ein Fisch im Weltall und auf einem Schiff? Jedenfalls war es ein Geräusch wie ein Pistolenschuss in der Dunkelheit dieses Wracks. Eines was einem durch Mark und Bein glitt wenn man es nicht sah, oder nicht wusste wer es verursacht hatte. Und eines was Sakutaro deswegen nun auch sichtlich nervöser werden ließ, als er es eh schon gewesen war. Doch er konnte weiterhin nichts sehen. Weder die Wellen auf der Wasseroberfläche noch etwas was sich im Wasser, zu seinen Füßen, bewegte. Weshalb er sich die Frage stellte: Fing seine Paraneuer schon an voll in die Gänge zu kommen? Bildete er sich schon Sachen ein? Denn das war eigentlich nicht so sein Stil und Spielplatz auf dem er sonst so wanderte. Also: Konnte es sein? Doch er schütte deswegen auch schon gleich den Kopf und die Gedanken dazu ab, denn er war sich ziemlich sicher dass er eben etwas gehört hatte. Es war definitiv keine Einbildung gewesen und es brachte ihn damit an den Rand der Nervosität. Etwas was er nicht kannte. Nicht mehr zumindest. So sehr sogar dass er dann mit der freien Hand nach seiner Waffe zog und diese, gemeinsam mit der Taschenlampe, danach vor sich hielt und mit ihr zielte. Damit in die Dunkelheit vor sich zielte und das obwohl er wusste dass dort eigentlich nichts sein konnte. Denn nichts konnte auf diesem Schiff mehr am Leben sein. Nicht nach 200 Jahren. Und selbst wenn es noch Überlebende geben sollte, durch einen Kälteschlaf in den Kryokammern oder so,...warum hatten die dann nicht schon längst versucht Kontakt mit ihnen aufzunehmen? Nein. Nein Saku war sich sehr sicher dass es keine Menschen mehr auf diesem Schiff gab...Aber was war dass dann bitte eben gewesen? Metall das sich gerade selbst von den Wänden abgelöst hatte, oder so? Klang auch nicht wirklich überzeugend. Aber mehr realistisch als dass sich Überlebende vor ihm in der Dunkelheit versteckten. Und dann geschah auch Sekunden lang weiterhin nichts. Nichts regte sich mehr vor seinen Augen oder machte Laute während er da vor sich in die Finsternis zielte. Es war alles wieder still gewesen und verstummt. Ein feuchtes Grab. Sicherlich hattet ihr nun das klassische Klischee erwartet, nicht wahr? Das Horrorklischee dass Saku nun da in die Dunkelheit vor sich rief: Wer ist da? So wie es halt gern in typischer Filmmanier gemacht wurde und einfach nur noch lächerlich war. Denn mal ganz ehrlich: Wer verriet in so einer angespannten Situation denn auch noch freiwillig seine Position? Gab einem damit zu sagen: Ach übrigens ich bin hier, also komm und friss mich! Nein das war eine dumme Horrorsache und Saku war nicht so blöd. Genauso wie er nicht so blöd war nun alleine loszuziehen und sich damit von der Gruppe zu trennen. Noch weiter als er es eh schon getan hatte weil er hinterher hing. Er blieb also einfach da stehen wo er war und suchte noch etwas mit den Augen nach einer Bewegung in der Dunkelheit...Aber da kam nichts mehr. Es war alles wieder genauso gewesen wie vorher und nur sanftes Plätschern drang zu ihm, so wie das Knistern der losen Kabel. Es war alles was den Gang erfüllte. Und vielleicht übertrieb er doch etwas bei der ganzen Sache. War also viel zu schnell mit dem Finger und zu nervös geworden wegen dem Kolonieschiff...Weswegen er dann die Waffe wieder wegsteckte und sich umdrehte. Reiß dich zusammen Saku. Das donnerte danach durch seinen Kopf, denn er kam sich plötzlich wie ein kleines Kind vor dass Angst im Dunklen hatte. Doch woher kam diese Angst vor der Dunkelheit eigentlich? Hatte sich das schon mal jemand gefragt? War es die Tatsache dass man in dieser nicht klar sehen konnte? Oder doch eher etwas Instinktives was von Geburt an da war? Etwas was noch in ihrer DNA übrig geblieben war aus einer Zeit als sie alle noch mehr Tiere waren als Menschen und sie sich damals vor den Räubern in der Dunkelheit fürchten mussten. Angst haben mussten gefressen zu werden wenn sie einschliefen. Und noch etwas fragte er sich in dem Moment:...Denn waren sie nicht irgendwo auch noch Tiere? So ganz tief im Innern? Saku wusste es nicht. Doch was auch immer gerade in ihm für dieses Unwohlsein sorgte...es war nicht ohne Grund gewesen. Und es bestätigte sich genau in dem Moment...als er sich wieder umgedreht hatte und dann etwas vor sich sah. Etwas vor sich sah...was einfach nicht sein konnte und sein Verstand ihm gerade einfach einen Streich spielen musste. Denn es konnte nichts anderes sein...DAS was er da sah konnte nicht sein... Sakutaro sein Blick fiel jetzt vor ihm den Gang hinab. Den Gang runter der zum Bereich des DNA-Labors führte und der noch nicht mal richtig von dem Strahl seiner Taschenlampe erhellt wurde, weil Saku sie mehr vor sich zum Boden runter hielt als nach oben. Und dennoch konnte er sie in der Ferne sehen. Er konnte sie klar sehen und es ließ ihn erstarren. Einen Schauer über den Rücken jagen wie er ihn noch nie zuvor kennengelernt hatte. Denn er konnte sie genau sehen...diese zwei hellen Kugeln die gelblich funkelten in der Dunkelheit und weit über der Wasseroberfläche schwebten. Gespenstisch bewegten sich diese aber auch nicht von ihrer Position und lagen dabei einfach nur dicht nebeneinander. Und da dieser Gang als Einziger so komplett finster war, noch mehr sogar als die Anderen und dort nicht mal ein Funken von zerrissenen Kabeln, oder sterbenden Lampen aufflackerten um alles wenigstens ETWAS zu erhellen, konnte Saku diese Kugeln auch nur in der Finsternis sehen weil das Licht seiner eigenen Taschenlampe von der Wasseroberfläche abgeleitet wurde und auf das vor ihm einwirkte. Das Licht traf diese Kugeln in der Finsternis und sorgte somit für eine Reflexion. Eine die ihn sofort wie zu Stein erstarren, bewegungslos dort stehend und verstummen ließ und er deswegen auch einfach nichts mehr tat. Er stand nur dort und war erstarrt wegen dem was er dort vor sich sah, denn das...das war vorher noch nicht dort gewesen. Was auch immer das war, dort in der Dunkelheit vor ihm, es war erst aufgetaucht als er sich umgedreht hatte. Er abgelenkt gewesen war von dem Geräusch aus dem Gang hinter sich und es somit sein Fenster nutzen konnte dort im Gang zum Labor aufzutauchen. Dort nun zu stehen...und ihn dabei einfach anzustarren. Und alles in Saku seinem Verstand versuchte nun logisch an das ran zu gehen was er dort vor sich sah. Sein Kopf klappert somit also alles ab was Sinn ergab. Das es Lampen sein mussten. Das es eine Einbildung war, erzeugt durch die Reflexion des Lichts seiner Taschenlampe auf der Wasseroberfläche, oder so. Das er vielleicht übermüdet war und ihm seine Augen nun endgültig einen Streich damit spielten. Doch er wusste es nicht mit Sicherheit. Aber es war etwas dem er sehr schnell und einfach auf dem Grund gehen könnte...wenn er nur endlich mal die Taschenlampe anheben würde und dabei vor sich hielt. Den Gang hinab leuchtete und enthüllte was dort war. Was dort...stand. Doch er konnte es nicht. Denn zum ersten Mal, seit er erwachsen war...da hatte er Angst. Hatte nun wirklich Angst wie ein kleines Kind in der Dunkelheit und was dafür sorgte dass er sich deswegen auch nicht mehr rührte. Nicht einen verdammten Zentimeter rührte er sich. Weswegen er also auch nicht die Taschenlampe anhob. Denn wenn er sie jetzt wieder hoch hielt...dann würde er das enthüllen was dort war. Er würde dem „Horror“ sozusagen ein Gesicht geben und es dabei noch klar sehen können. Er würde es enthüllen. Und das konnte er gerade irgendwie nicht. Er WOLLTE es nicht, denn es ergab keinen Sinn. DAS was ihm in der Situation gerade in seinen Kopf kam...ergab nämlich absolut keinen Sinn. Die logischste Erklärung für das Schauerspiel vor ihm. Denn diese Kugeln wirkten in der Dunkelheit wie...wie die Reflexion die bei manchen Tieren entstand wenn ihre Augen mit Licht in Kontakt kamen in der Nacht. Also etwas was nicht sein konnte... Das Metall des Kolonieschiffs krächzte und jaulte derweil um ihn herum auf. Und mit jeder Bewegung durch das All gab es dabei Töne von sich und erzeugte somit nur noch mehr Spannung in dem jungen Piloten. Saku war plötzlich wie in einer Geistergeschichte gefangen. Wie in einer Horrorstory von der er eigentlich kein Teil sein wollte. Und noch schlimmer wurde dieses Gefühl, ja dieser eiskalte Schrecken in ihm...als diese zwei gelben Kugeln verschwanden...und dann wieder auftauchten. Es nur für Millisekunden gewesen war und Sakutaro von dem Moment an genau wusste...das dort jemand stand. ETWAS stand dort und hatte eben zu ihm geblinzelt. Veränderte nun auch noch leicht seine Position, als würde man den Kopf schief legen in der Dunkelheit und nur die Augen dort in der Finsternis vermochten das zu zeigen...als sie danach schließlich wieder blinzelten. Denn was auch immer es war...es sah ihn an. Es hatte ihn genau im Blick. Studierte ihn...und schien dabei auch noch neugierig zu sein... Und all diese Dinge rasten dem jungen Piloten innerhalb von Sekunden durch den Schädel während die innere Angst in ihm dabei immer unerträglicher wurde, denn er bildete sich das nicht ein. Er bildete sich das nicht ein! Dort stand jemand in der Dunkelheit und sah ihn an! Aber ob es ihn auch sah? Denn vielleicht tat es das nicht und starrte nur in einen Lichtstahl hinein. Immerhin könnte der starke Strahl der Taschenlampe seine Figur sehr gut dahinter verstecken und das Gegenüber damit blenden...Und genauso regungslos wie Saku an der Kreuzung stand...so sah ihn das Ding da vorne ebenfalls an. Es rührte sich nicht, blieb also genau auf der Höhe auf der es die ganze Zeit über gewesen war und blinzelte nur hin und wieder mal zu ihm, während es dabei offenbar noch immer den Kopf schief liegen hatte. Saku sprach es darauf aber auch endlich in seinem Kopf aus. Das was nicht sein konnte und gab dem Horror damit einen Namen. Holte diesen somit in die Realität und raus aus seiner kindlichen Fiktion im Kopf...Denn das waren Augen. Es war eindeutig ein Paar von Augen was von dort hinten zu ihm sah und in welche er gerade blickte. Welche ihn fesselten und Ketten anlegten. Und Saku musste es in seinem Verstand genauso aussprechen, denn ansonsten würde er sich offiziell für verrückt halten! Und was auch immer das da vor ihm war...es war nicht menschlich. Es konnte nicht menschlich sein, denn der Mensch hatte sowas nicht. Die Augen eines Menschen leuchteten nicht in der Dunkelheit auf wenn man Licht auf diese scheinen ließ. Auch wenn es sich hier nur um eine Reflexion des Lichts von der Wasseroberfläche handelte, aber sowas reichte meist auch aus um diesen Effekt zu erzeugen. Denn das Prinzip war das Selbe gewesen: Licht traf auf die Augen und diese fingen dann an zu leuchten. Und Saku hatte davon sogar mal gehört, denn es war die normale Biologie von Tieren die, normalerweise, nachtaktiv waren. Es war bekannt das jeder Mensch, der des Nachts mit der Taschenlampe, aus Versehen, einem Tier in die Augen strahlte, oder in der Dunkelheit mit dem Auto unterwegs war und somit vielleicht ein Reh in die Lichtkegel der Scheinwerfer blickte, das schon einmal gesehen hatte. Denn in der Nacht funkelten die Augen vieler Tiere gespenstisch in den verschiedensten Farben auf. Das Farbspektrum reichte von grün, gelb und weiß bis hin zu orange oder sogar rot. Und dieses Phänomen, dass die Augen im Dunkel leuchteten, wenn sie mit Licht angestrahlt wurden, betraf vor allem viele nachtaktive Tiere. Dazu zählten also beispielsweise: Katzen, Eulen oder Füchse. Aber auch andere Tiere, die nicht unbedingt immer nachtaktiv sein mussten, wie Hunde und Hirsche, besaßen ebenfalls sowas. Ihre Augen reflektierten das Licht in der Dunkelheit. Doch nicht immer bedeutete dies auch dass sie deswegen in der Nacht besser sehen konnten. Eulen, zum Beispiel, gehörten zur Gattung der Raubvögel, welche auch dieses Phänomen besaßen. Aber dennoch konnten sie deswegen nicht unbedingt besser im Dunkel sehen, sondern verließen sich mehr auf ihr Gehör das sehr fein und präzise war, als auf ihre Augen. Jedenfalls war dies ein sehr schlauer Trick der Natur gewesen, der die Sehstärke manch nachtaktiver Tiere damit in der Dämmerung noch verbesserte und führte somit dazu, dass ihre Augen in der Dunkelheit leuchteten. Und die Ursache für dieses schaurige Spektakel war ein glänzender Belag hinter der Netzhaut des Auges, das so genannte "Tapetum lucidum" was übersetzt: "leuchtende Tapete" bedeutete. Diese reflektierende Schicht im Auge war eine Art von Spiegel hinter der Netzhaut. Sie spiegelte also das einfallende Licht, nachdem es die Netzhaut mit ihren Sehzellen passierte und warf es auf die Stäbchen in dem eigenem Auge zurück. Das waren Zellen, die auf Licht reagierten und für das Sehen von Hell und Dunkel verantwortlich waren. Auf diese Weise sorgte also die reflektierende Schicht hinter der Netzhaut dafür, dass das Licht nochmals die lichtempfindliche Zone des Auges durchlief und somit dafür, dass die Augen dann leuchteten, wenn sie in der Dunkelheit angestrahlt wurden. Das bedeutete also: dass während das einfallende Licht bei Menschen also nur einmal auf die Stäbchen fiel, tat es dies bei vielen Tieren, dank der reflektierenden Schicht im Auge, gleich zweimal. Auf diese Weise konnten die Augen somit das nächtliche Restlicht doppelt nutzen und nachtaktive Tiere sahen deswegen also, trotz der Dunkelheit, wesentlich besser ihre Umgebung. Etwas was für die Jagt in der Dunkelheit sehr nützlich war und nur eine kleine Lichtquelle schon einen gewaltigen Unterschied machen konnte. Somit schlussfolgerte Saku also besorgt: das was auch immer da gerade vor ihm in der Dunkelheit stand, dort auf ihn lauerte...es höchstwahrscheinlich nachtaktiv war. Vielleicht auch noch auf der Jagd... Und vielleicht sogar noch darauf aus ihn anzugreifen...Etwas was seine Unruhe nur noch mehr verstärkte. Doch was konnte das nur für ein Tier sein? Saku kannte kein Tier das so groß war und dessen Augen dabei in der Dunkelheit leuchteten! Geschweige denn das die Tatsache noch im Raum stand dass sie immer noch auf einem Geisterschiff waren! Hier KONNTE nichts mehr drauf leben! Also was zum Geier war das da vor ihm in der Finsternis?! Was stand dort und starrte ihn an?! Behielt ihn somit genau im Auge, als wartete es nur darauf dass er einen Fehler machte und es somit endlich angreifen konnte! Ihn fressen könnte... Und all die Verwirrung, so wie auch Angst die ihn plötzlich flutete, fingen nun endlich an sich auf seinen Körper auszuwirken, so das er darauf langsam anfing seinen Arm hochzuheben, in dessen Hand er noch immer die Taschenlampe hielt...und er endlich enthüllen wollte was es war. Er wollte nun doch sehen WAS dort war. Was ihn ansah. Und sein Herz donnerte ihm dabei leicht in der Brust. Sein Atem wurde schneller und die Hitze in diesen Gängen machte sich nun auch noch zusätzlich sehr unangenehm auf seinem Gemüt breit. Es war ein unerträgliches Szenario geworden. Eines aus dem er raus wollte und das so schnell wie möglich!...Aber dennoch musste er es sehen. Er musste es wissen. Sich seiner Angst stellen. Wissen was das da vor ihm war. Und obwohl er gerade solch eine Angst hatte...so war er auch gleichzeitig irgendwie verzückt. Verzückt darüber was er dort sah. Über diese strahlenden, gelben Augen die so offen und groß waren dass er nicht davon wegsehen konnte. Aber auch wegen der Tatsache: das ihm noch nie zuvor...etwas so einen Schauer über den Rücken gejagt hatte. Und darauf konnte man sich also echt was einbilden. Jeder, der dies bei ihm auslöste, konnte sich darauf was einbilden. Und als er die Taschenlampe nun fast oben hatte um endlich zu enthüllen was da vor ihm war...da hörte er jemanden nach ihm rufen. Er hörte: „Sakutaro!? Saku wo bleibst du denn?! Alles okay bei dir da hinten?!“ Es war Sugi seine Stimme gewesen, die da plötzlich zu ihm hallte und weswegen sich Saku dann auch vor Schreck abwand, nach rechts drehte und den Gang hinab sah in den seine zwei Freunde gewandert waren. Das Rufen hatte ihn so komplett und völlig schreckhaft aus dem Konzept gerissen, dass er somit nicht mehr vor sich in den Gang zum DNA-Labor runter sah und damit den Blick von diesem abgewendet hatte. Den Blickkontakt zu den Augen abgebrochen hatte und sowas war ja, in der Regel, nie gut gewesen. Denn man sollte niemals den Blick von einem Raubtier abwenden, oder sich umdrehen und davon rennen. Denn dann...dann war man offiziell Beute. Ein schrecklicher Fehler und einer der innerhalb von Sekunden passiert war, so dass Saku gleich danach sofort auffiel WIE DUMM es doch gewesen war seine Augen von einer potenziellen Gefahr abzuwenden! Egal ob aus Reflex oder Absicht! Und er reagierte deswegen auch nicht auf Sugi. Antwortete nicht dem Ruf von seinem besten Freund und schwenkte stattdessen wieder zurück in den Gang vor sich...in dem Nichts mehr war. Weg...Es war verschwunden. Was auch immer dort gestanden hatte war plötzlich weg gewesen. Verschwunden ohne dabei Spuren zu hinterlassen im Wasser oder in der Dunkelheit. Saku hatte nicht mal gesehen wie es reagiert hatte, als er es für Sekunden aus den Augen verlor. Dass dieses Ding ebenfalls in die Richtung von Sugiura seinem Ruf geblickt hatte und sich danach dann schnell abwand. Die Augen in der schwarzen Dunkelheit verschwanden und somit auch schnelle Schritte durch das Wasser davon warteten. In welche Richtung konnte man allerdings nicht vernehmen. Aber es war auf jeden Fall nicht in die Richtung des verschreckten, jungen Piloten gewesen. Und dieses Wesen hatte dabei noch etwas an ihm gerochen bevor es in endlich der Dunkelheit verschwunden war. Etwas Eindeutiges. Einen Geruch, den es besonders gut kannte, den hatte es nämlich eben an ihm gerochen...Denn der Fremde er roch...er roch nach Angst. Einer der primitivsten Gerüche die es gab und den jedes Tier besaß. Saku hatte derweil die schnellen Schritte nicht mal gehört wegen seines heftig klopfenden Herzens. Weswegen es so wirkte als wäre dieses Wesen darauf wie von Geisterhand vor ihm erschienen...und dann auch genauso wieder verschwunden. Und als er so weiter vor sich in den Gang starrte, dass Wesen dabei weg war was er suchte...bekam er es nun offiziell mit der Angst zu tun. Mit derselben Angst die nun endlich aus den Tiefen seines Herzens an die Oberfläche kroch und damit das Gefühl bestätigte was er seit dem Moment hatte wo sie dieses alte Schiff zum ersten Mal am Horizont erblickt hatten. Nämlich das Gefühl: Das hier etwas ganz gewaltig nicht stimmte. Er glaubte nicht daran dass es hier spukte...Aber normal war dieses Kolonieschiff auch nicht mehr. Denn etwas war hier. Und es lauerte in den Gängen auf sie. Und es war vor allem wichtig zu betonen dass Saku auch nicht an Geister glaubte, oder an anderen übernatürlichen Kram. Und wenn er gerade nicht doch so völlig den Kopf verloren hatte vor Angst und dass dieser nun deswegen anfing ihm Streiche zu spielen...dann gab es für das eben nur eine Erklärung...Nämlich dass hier noch etwas lebte. Etwas...was ihn nun noch mehr besorgte und ihn somit sofort in Alarmbereitschaft versetzte. Etwas lebte hier. Und von nun an mussten sie deswegen auf der Hut sein. Sugi kam danach auch plötzlich wieder neben ihm an, genauso wie auch Matsu und sie sahen ihn beide darauf verdutzt an. Sie waren zurückgekommen weil er einfach nicht nach kam und auch nicht geantwortet hatte. Es war nichts Neues mehr bei ihm, denn Saku war dafür bekannt dass er in Gedanken mal solche Dinge überhörte. Und somit waren sie es auch gewohnt ihn dann wieder, weiter hinten, auflesen zu müssen. Aber der Gesichtsausdruck den er gerade drauf hatte...DER war plötzlich ihr Problem. Er roch förmlich nach Problemen. Weswegen Matsu sofort links neben Saku kam, während Sugi weiter rechts von dem stand und der kräftige Mann dann fragte: „Was ist los?...Alter du bist so blass als wärst du einem Gespenst begegnet!“ Vielleicht war er das auch...Irgendwie... Doch Saku kam nicht dazu was darauf zu sagen, denn seine Worte fanden einfach keinen Weg mehr aus seiner Kehle heraus und er stammelte deshalb auch nur leichte Wortfetzten vor sich hin. Als würde er es wenigstens versuchen irgendwie noch etwas aus sich raus zu bringen um zu antworten. Aber er machte es damit definitiv nicht besser und seine Freunde nur noch nervöser. SO kannten sie ihn nicht, denn er war so komplett verschreckt gewesen und das konnte man ihm auch von seinem Gesicht ablesen, dessen Augen einfach nicht vor sich von der Dunkelheit des Gangs ablassen wollten. Als suchten sie dort nach etwas was sich versteckt haben könnte. Was Sugi dazu brachte ebenfalls in den Gang zu sehen und dann mit seiner eigenen Taschenlampe in diesen zu leuchten...Aber da war nichts. Es war nur ein langer, dunkler Gang und soweit der Strahl seiner Lampe reichte war dort auch nichts zu sehen außer dass Wasser in dem sie drin standen. Und nicht mal dieses schlug großartig Wellen über seine Oberfläche um damit zu zeigen dass etwas geflohen sein könnte. Nichts schlug auffällige Wellen, außer jene die sie eben selbst verursacht hatten durch ihr Erscheinen bei Saku. Also was...was starre sein bester Freund dort in der Finsternis an? Oder glaubte er zumindest zu sehen, denn es besorgte ihn... Weshalb sich Sugi danach wieder an Saku wand und diesen dann bestimmt, aber sanft fragte: „Was hast du gesehen...? Matsumoto hat recht Saku, du siehst aus als wäre dir ein Geist über den Weg gelaufen. Also was ist los...?“ Und noch während er das sagte machte Matsu neben ihnen zwei Schritte nach vorne in den Gang und klemmte dabei seine Taschenlampe rechts an die Halterung seiner Rifle dran damit er zielen und zugleich sehen konnte auf was er zielte. Er hob die Waffe bereits an und blickte zielend vor sich umher. Aber auch er konnte nichts sehen was auffällig erscheinen könnte. Was ihn also nur noch mehr beunruhigte, er deswegen auch stehen blieb und dann wieder hinter sich zu Saku fragte: „Würdest du jetzt bitte mal wieder deinen Kopf aus dem Arsch ziehen und es endlich erklären WAS genau bei dir los ist?! Du jagst uns BEIDEN nämlich gerade eine scheiß Angst ein, okay?! Also was ist los, Junior?!“ Er machte ihnen wirklich schreckliche Angst. Und das war ein Fakt gewesen, denn sein Verhalten war sehr beunruhigend. Genauso wie es ein Fakt war dass seine Nervosität auf die seines Team umschwenkte. Daran führte kein Weg vorbei. Und Matsumoto sprach damit Sugi zum ersten Mal wirklich aus dem Herzen mit seinen groben Worten. Etwas was sogar mal gut so war, denn es schien wirklich zu wirken und kurz darauf hatte Saku nämlich geschnallt was er da gerade für eine Aktion abzogen hatte und er holte sich wieder zurück. Hatte die Klatsche bekommen die er brauchte um endlich wieder in die Realität zurück zu kommen. Wobei: er diese ja eigentlich nie verlassen hatte, nicht wahr? Denn das was geschehen war...das war wirklich passiert und keine Einbildung gewesen...Oder? Jedenfalls sah er dann wieder zu Sugi und diesem in die Augen, die ihn dabei erwartungsvoll anblickten und eine Antwort wollten. Eine die er ihnen schuldig war und Saku deswegen auch wieder tiefer Luft holte und drauf dann vor zu Matsu und an ihm vorbei in die Dunkelheit blickend sprach: „Ich habe...da vorne war etwas im Gang gewesen.“ Sugi sah bei den Worten vor zu Matsu. Der kräftige Kerl drehte sich darauf dann ebenfalls wieder von seinem Freunden weg und leuchtete somit hinter sich in den besagten Gang hinab, als er darauf antwortete: „Was? Hier? Was willst du da gesehen haben?“ Sugi sah dann wieder zu Saku und erkannte damit dass es dem sichtlich schwer fiel diese Worte gleich zu sagen die er da von sich bringen wollte. Etwas was sowas von überhaupt nicht seine Art war und es den jungen Sanitäter deswegen schartig mulmig im Magen wurde. Denn wenn Saku vor etwas Angst hatte...dann sollten sie das besser alle haben. Und kurz danach gab der Pilot dann von sich, noch während er dabei seine Taschenlampe fester in der rechten Hand griff: „Ich dachte...Ich dachte ich hätte Augen gesehen...Nein, ich HABE Augen gesehen. Ganz sicher.“ Und als er das sagte sah ihn besonders Sugi erschrocken an und dann wieder in den Gang hinein in dem Matsu noch immer bereit drin stand. Er dort bereit stand damit er sofort um sich ballern könnte, wenn er müsste und falls sie etwas aus den Schatten anzuspringen versuchte. Doch ehrlich gesagt ergab das auch für sie keinen Sinn. Also das sie etwas angreifen könnte. Und das war aus dem Selben Grund an den auch Saku vorher gedacht hatte. Nämlich dem: Dass das hier ein Geisterschiff war. Hier konnte nichts mehr drauf leben. Etwas was sich immer und immer wieder in ihren Köpfen abspielte wie eine gebrochene Schallplatte die jedes mal wieder abhackte und dann von vorne anfing. Matsu schnaufte danach etwas verächtlich, aber nicht weil er seinen Boss lächerlich fand, oder der eine an der Klatsche hatte, sondern weil er selber damit diese Tatsache von sich wegschieben wollte. Aus Angst von sich wegschieben wollte, denn es wurde selbst ihm viel zu bizarr. So das er danach dann von sich gab: „Augen in der Dunkelheit, was?...Klingt für mich als hättest du viel zu viele Horrorfilme gesehen, Saku...Sie haben nicht auch noch rein zufällig dabei geleuchtet, oder? So wie man es aus klassischem Horror kennt, nicht wahr?“ Er stempelte ihn gerade ab. Nahm ihn nicht ernst und war dabei auch noch ein Arschloch. Aber das nur aus eigener Sorge und nicht etwas aus Respektlosigkeit. Dennoch war das schnell ein Grund gewesen warum Saku wieder zu ihm sah und dann leicht pissig zurück fauchte: „Ja genau, du kannst mich auch mal! Fick dich Matsumoto, ich weis was ich gesehen habe, okay?!“ Saku verteidigte seinen Standpunkt mit diesen harten Worten, denn er kam sich wirklich nicht ernst genommen vor. Und das konnte man ihm bei der Antwort eben auch nicht mal verübeln, denn es war scheiße von Matsu gewesen so zu antworten. So verächtlich zu antworten und ihn als bekloppt darzustellen. Es gehörte sich nicht und machte ihn sauer. War entwürdigend und kam so rüber als wollte ihn Matsu gerade für einen Hosenscheißer halten der Angst vor seinem eigenen Schatten hatte! Saku wollte ihm deshalb wirklich gerne und zum ersten Mal in seinem Leben, die Fresse polieren aus Frust. Etwas was er normalerweise nicht machte, denn er war eigentlich kein Schläger der bei der kleinsten Sache sofort aus der Hose sprang. Doch in der Situation blieb er nicht so cool wie er es sonst immer war. Weswegen Sugi sofort dazwischen sprang um das zu entknoten. Er stellte sich dabei sogar leicht zwischen die Beiden und sprach dann abwechselnd blickend zu ihnen: „Hey es reicht! Hört sofort auf damit, denn ihr verhaltet euch gerade wie kleine Kinder und seid nicht wirklich hilfreich damit! Ich brauche hier und jetzt keinen Zoff unter Freunden, ihr Kindsköpfe!“ Wahre Worte und diese wirkte auch sofort, weswegen beide danach ihre Münder verstummen ließen und schwiegen. Gut. Wenigstens hatten sie da, in der Hinsicht, mal den Kopf eines Erwachsenen eingeschaltet. Gefahr erkannt und gebannt. Zumindest für den Moment. Sugi wand sich danach aber wieder an Saku und fragte ihn erneut: „...Bist du dir da ganz sicher? Konntest du wenigstens sehen WAS es war?“ Denn auch er hatte irgendwie Zweifel. Das zeigte ganz besonders seine erste Frage. Aber ihr Sani nahm das dennoch sehr ernst und hüpfte nicht auf der Sache herum dass es eine Einbildung aus purer Angst gewesen oder Nervosität sein könnte, denn Saku war nicht der Typ dafür. War er nie gewesen und das wusste Sugiura besser als alle anderen. Außer vielleicht Paku, aber der war gerade nicht da. Wenn Sakutaro also sagte: dass er was gesehen hatte, dann hatte er auch was gesehen. Die Frage war dann nur noch: WAS hatte er gesehen? Doch Saku wusste es selber nicht. Weswegen er dann kurz mit den Kopf schüttelte und schließlich vor sich auf den Boden sah, als er antwortete: „Keine Ahnung...Ich Trottel hab nicht mit der Taschenlampe draufgehalten, daher kann ich nur Vermutungen anstellen...Es stand da vielleicht gute drei Meter von mir entfernt in der Dunkelheit des Gangs und hat nur zu mir gesehen. Aber es war groß...Jetzt nicht gewaltig aber sicherlich so groß wie ein Mensch. Vielleicht auch etwas kleiner, war schwer auszumachen auf die Entfernung. Und so ungern ich Matsu da auch zustimme, weil er mich eh schon für verrückt hält, aber...JA, die Augen haben wirklich geleuchtet. Es sah aus wie die Reflexion bei Tieren wenn Licht in ihre Augen fällt...Doch ich persönlich kenne kein Tier das mit solchen Augen so groß wird. Und erst recht nicht auf einem Kolonieschiff im All...Es...es kann doch keine Tiere hier auf dem Schiff geben?...Oder? Ich meine: ist das überhaupt noch möglich?“ Sugi sah darauf auch nachdenklich vor sich auf den Boden und in das Wasser, denn er wusste ebenfalls keine Antwort zu diesem Phänomen. Und er wünschte sich wirklich er hätte die Antwort darauf. Augen in der Dunkelheit und sie haben geleuchtet durch das Licht...Es klang wirklich nach dem was einige Tiere besaßen, aber war das auch die Lösung? Konnte es so simpel sein? Sugi keuchte dann leicht frustriert und sprach darauf schließlich, um vielleicht wenigstens EINEN Anhaltspunkt zu haben: „Ich...Ich weis es nicht...Also ich habe schon davon gehört dass einige, größere Schiffe Tiere mit an Bord haben um sich von diesen zu ernähren, aber das ist einfach so selten dass es kaum erwähnungswürdig ist. Es ist halt einfach nicht mehr Standard...Aber ich könnte mir auch gut vorstellen dass man sich hier eine Farm für Tiere gehalten haben könnte, denn immerhin muss man Menschen ja auch im Weltall versorgen so fern von der Erde. Fleisch wächst nun mal nicht auf Bäumen, so wie auch überlebenswichtige Proteine und Vitamine. Das würde dann zumindest Sinn ergeben und vielleicht war es auch das gewesen was du gesehen hast. Vielleicht haben einige Tiere von der Zucht überlebt und dann einfach hier durchgehalten...“ Doch er wusste selber dass es nicht sehr überzeugend klang, denn wovon sollten die sich bitte ernährt haben? Und auch Matsu schaltete sich nun ein und warf dazwischen: „Über 200 fucking Jahre lang?! Das glaubst du doch selber nicht Sugiura! Von WAS sollen die sich denn bitte ernährt haben?! Wenn sie nicht alle rein zufällig kannibalisch veranlagt waren und sich darauf immer wieder gegenseitig fraßen, kannst du die Theorie gleich mal über Bord werfen! Noch mal: Wir reden hier von 200 Jahren! Also ich persönlich glaub das einfach nicht! Und von wie vielen Generationen an Nachwuchs sprechen wir dann hier bitte?! Vielleicht sogar von Mutationen, denn wer weis das schon?! Haben wir also MONSTER hier an Bord?! Willst mir das wirklich sagen?! Mach dich nicht lächerlich Sugi!“ Irgendwie hatte er sogar recht, auch wenn er das mal wieder nicht nett kommuniziert bekam. Aber besonders das mit den Mutationen war noch nicht mal so dumm daher gesprochen gewesen, denn es war bekannt dass sich Tiere, über einen längeren Zeitraum hinweg, vielleicht ihrer neuen Territorien anpassten, um durch eine Mutation so in dieser neuen Umgebung besser leben zu können. So funktionierte die Natur. Genetische Mutationen, Viren, Bakterien, das alles sorgte für Evolution und war miteinander verknüpft. Eine Freakshow...war natürlich und Teil vom Leben. Auch wenn viele Menschen das nicht wahrhaben wollten. Doch Matsu hatte in einer Sache recht, denn so nach 200 Jahren waren Überlebende, egal ob Mensch oder Tier, doch SEHR unwahrscheinlich! Vor allem in so einem fliegenden, metallischen Sarg im All. Aber dennoch...was hatte Saku dann bitte nur in der Dunkelheit gesehen? Er wich auch nicht davon ab. Hielt daran fest und sprach wieder zu Matsumoto: „Ich weis was ich gesehen habe, klar? Dort ist etwas gewesen und es hat mich angesehen! Es hat geblinzelt und dabei den Kopf seitlich gelegt als würde es mich neugierig beobachten! Ich bilde mir so einen Scheiß doch nicht ein!“ Nein, denn zum paranoid werden war sowas von noch nicht genug Zeit vergangen. Sakutaro sprach das dann nur lauter und mit einer hörbar geladen Stimme vor sich, weswegen Sugi ihn danach sanft an der rechten Schulter fasste und ihm schließlich antwortete: „Das wissen wir doch. Aber wir haben leider nun mal auch keine Erklärung für das was passiert ist, Saku.“ Leider traf er da den Nagel auf den Kopf und genau das war ja das Ärgerliche...Verdammt, hätte er doch nur mit der Taschenlampe draufgehalten! Aber sich darüber zu ärgern brachte nun auch nichts mehr, denn im schlimmsten Falle machte es ihn nur noch mehr kirre im Kopf. Matsu dagegen schnaufte dann nur wieder etwas genervt vor ihnen, denn diese Scheiße wurde ihm einfach viel zu schnell zu unheimlich. Weswegen er danach wieder verächtlich und wegdrückend zu Sakutaro sprach: „Vielleicht war das ja ein Rattenmensch...Hm Saku? Hast du noch nicht von denen gehört? Das sind Ratten so groß wie Menschen und auch mit menschlichem Gesicht die des Nachts anderen in der Dunkelheit der Abwasserkanäle auflauern und kleinen Kindern dann bei vollem Bewusstsein das Gesicht vom Kopf fressen!...Oh mann ich kann nicht mehr. Wisst ihr eigentlich wie verrückt das hier klingt?! Augen in der Dunkelheit auf einem toten Schiff?! Hört auf solche Kinder zu sein und lasst uns einfach gehen, okay?! Denn ich hab langsam wirklich genug von Sakus Geistergeschichten...“ Er klang hart, aber Matsu meinte das überhaupt nicht so wie er es sagte. Doch genau dadurch konnte man sofort erkennen wie überfordert er selber mit der Situation war und dabei hatte er es noch nicht mal selbst erlebt. Er glaubte Sakutaro auch...und genau das machte ihm Angst und deswegen versuchte er es mit dieser Art von sich weg zu drücken. Leider sagte er das aber sehr verächtlich und drückte sich dann auch noch genauso sauer und genervt zwischen seinen Freunden hindurch und schließlich an ihnen vorbei. Und als er dabei Saku seine Schulter auch noch anrempelte wollte der ihm am liebsten reflexartig einen mitgeben und ihm eine reinhauen. Doch er riss sich zusammen und schnaufte lieber nur sauer aus, sah wieder vor sich auf den Boden und sein bester Freund deswegen links zu ihm. Das was Saku gerade NICHT getan hatte hieß Sugi gut, so dass er darauf nur freundlich, aber leicht besorgt, lächelte. Er glaubte ihm natürlich auch. So unglaublich die Story auch klang. Und er glaubte somit auch dass Saku etwas gesehen hatte. Aber dem nun nachzujagen wäre nicht richtig und sehr unbedacht gewesen. Das wusste sein bester Freund vor allem besser als jeder andere von ihnen. Weshalb Sugi dann beschwichtigend zu ihm sprach: „Es...es gibt sicherlich eine simple Erklärung dafür...Aber lass uns nun erst mal nach dem Computer sehen und dabei einfach wachsam bleiben, okay? Wir können später noch darüber nachdenken Saku, wenn wir in an einem Ort angekommen sind wo man uns nicht so leicht überfallen kann wie hier.“ Das klang vernünftig und war eine Art damit umzugehen. Doch Saku sah dann wieder in die Dunkelheit vor sich runter und sprach darauf: „Ich will keine etwaigen Erklärungen und Vermutungen mehr, sondern richtige Antworten darauf. Denn ich weis was ich gesehen habe...Und ich will wissen was es war.“ Und damit wanden sie sich dann endgültig ab und folgten Matsumoto endlich den Gang runter zum medizinischen Block. Sie wanderten durch das kniehohe Wasser in der Dunkelheit...während sich die Augen von vorher verändert hatten. Denn das Augenpaar, dass Saku vorher noch gesehen hatte...war nicht mehr da. Aber dafür etwas anderes. Etwas anderes was nicht existieren konnte. Denn es war nun plötzlich nicht mehr das Augenpaar, was Saku eben noch beobachtet hatte, was nun dort lauerte...sondern etwas Böses. Mehrere Dinge, mehrere augenlose Köpfe waren nun nämlich hinter ihnen in dem Gang erschienen der zum Raum des Kühlsystems führte. In dem Gang wo sie das Innere des Kolonieschiffs betreten hatten und es war etwas Neues. Etwas Fremdes. Etwas Anderes. Kleine Köpfe die nur still aus dem Wasser hinter ihnen in der Dunkelheit ragten...und dabei zischten wie drohende Schlangen. Nur schwer öffnete sich danach die große, metallische Doppeltür nach links und rechts vor ihren Augen. Das Wasser in den Räumen machte dies nicht einfach und erzeugte somit einen Gegendruck beim Öffnen, so dass die Tür überhaupt nicht anders konnte als schwerfälliger auf zu gehen. Dennoch schaffte sie es irgendwie und kurz darauf traten die drei Jungs dann auch schon in einen großen Raum hinter dieser. Einer der sie erst mal wieder anhalten ließ und die Lage checken, während sich die Doppeltür, hinter ihnen, wieder langsamer schloss und sie danach das verarbeiten mussten was sie dort vor sich sahen. Denn es war offenbar mal ein Raum gewesen dessen Sinn darin bestand mehr wie ein großer Anmelde- und Wartebereich, wie die in einem Krankenhaus, zu sein als alles andere. Sicher waren sie aber nicht, denn deutlicher sehen konnten sie an diesem Ort auch nicht wirklich, immerhin war der Raum ebenfalls schlecht beleuchtet. Es war nicht wirklich dunkel, aber die Lampen, die dort alles erhellten, strahlten leider kein weißes Licht aus, sondern rotes. Es wirkte wie die Notbeleuchtung und somit war der ganze Raum also in rötlichem Licht getränkt, so wie wenn man überall Wärmelampen angemacht hätte und das tat nach kurzer Zeit sogar schon etwas in den Augen weh. Und durch das so ungewöhnliche Licht spielten Schatten auch plötzlich mehr Streiche und man bekam dass Gefühl das sie somit nur noch dunkler wirkten und sich so, hinter jeder Ecke, etwas verstecken würde. Saku bekam dabei dieses Gefühl nun sogar stärker denn je. Besonders nach seiner unheimlichen Begegnung der Drittenart die er im Gang vorher erlebt hatte. Etwas was dafür sorgte dass er nun fast schon instinktiv die freie Hand an seiner Hüfte und neben der Waffe ruhen ließ die er mit sich trug. Einfach für den Fall das er schnell reagieren müsste... Er ging nämlich kein Risiko mehr ein, denn er wusste was er gesehen hatte und wollte lieber vorbereitet sein als überrascht zu werden. Und wenn er nun doch noch in einer Konfrontation mit einem feindlich gesinnten und fremden Angreifer enden würde, dann stand er nicht gerne unvorbereitet so wie nackt da. Noch dazu hatte er weiterhin keine Ahnung was das nun eigentlich gewesen sein könnte. Das von vorher im Gang. War es ein Tier gewesen? Oder...ein Mensch? Nein das könnte nicht sein und er schüttelte gleich wieder leicht den Kopf. Warum dachte er noch darüber nach? Doch die Antwort klar, denn es ließ ihn einfach nicht los. Aber vor allem ließen ihn diese Augen nicht los die er sah. Denn immer und immer wieder sah er dieses Bild vor seinem inneren Auge im Kopf. Sah diese funkelnden Augen in der Dunkelheit die ihn anstarrten und dabei Neugier ausstrahlten...aber auch Feindseligkeit. Und was auch immer es gewesen war, das dort draußen im Gang auf ihn gelauert hatte, Sakutaro konnte irgendwie „fühlen“ dass dieses Ding, trotz seiner offenen Neugier, auch dazu bereit gewesen wäre ihn zu attackieren wenn er nur eine falsche Bewegung getan hätte. Und das respektierte er genauso wie es ihm auch Angst machte, denn er konnte nicht leugnen dass diese Augen in ihm Nervosität und pure, instinktive Angst ausgelöst hatten, von der er nicht mal mehr wusste das er sie überhaupt noch besaß. Wenn man es also beschreiben müsste...dann fühlte dieses Gefühl sich so an wie ein Hase der vor einem Fuchs stand. Der Moment wenn es nur noch um die Angst ging gefressen werden zu können., denn es war die natürliche Angst vor einem Raubtier gewesen die er da draußen gespürt hatte. Und dennoch...fühlten sich diese Augen auch so...vertraut an. Sie machten ihm Angst und gaben ihm das Gefühl bloß weg zu bleiben! Abstand zu halten! Aber zur selben Zeit...da lockten sie ihn auch irgendwie an. Saku wollte sich ihnen nähern und wissen was es war...Eine besonders gefährliche Situation in die er sich plötzlich freiwillig begeben wollte und dem sehr ähnlich was es auch in der Natur gab. Nämlich die Tatsache dass es Raubtiere gab die ihre Beute „verführerisch“ anlocken konnten. Und wenn sie dann nah genug war...dann schnappte die Falle zu... Jedenfalls wusste er nicht wirklich was er jetzt damit anfangen sollte. Der eine Teil seines Hirns befahl ihm nämlich seinen Job zu machen und Katsu somit endlich den verfluchten Zugang ins System zu gewähren. Alles strikt nach Vorschrift und sicher abzuziehen. Aber der andere Teil...wollte wieder zurückgehen und rausfinden was das in der Dunkelheit gewesen war. Es löste seine kindliche Angst und Faszination in ihm aus und der er danach nur zu gern nachgeben wollte um sich dann schließlich richtig schön die Finger daran zu verbrennen... Doch der erwachsene Teil seines Gehirns siegte in der Diskussion. Weswegen er danach den ersten Schritt tiefer in den gewaltigen Raum machte und sich dann genauer umsah. Sakutaro konnte sofort danach verschiedene Sitzmöglichkeiten sehen die rechts von ihm aufgebaut waren und somit wie eine kleine Oase wirkten wo Menschen damals ihre Zeit verbringen konnten während sie warten mussten dran zu kommen. Es war also sowas wie der Wartebereich und dort stand auch nicht mehr wirklich ein Stein auf dem Anderen, denn es war unglaublich chaotisch gewesen. Die Sitzbänke dort, die offenbar in den Boden geschraubt wurden, waren nass und ranzig geworden durch das Wasser. Schimmel fing deshalb auch bereits schon an sich auf diesen zu bilden und in das Plastik zu fressen. Aus dem Weiß wurde ein Grau, gesprenkelt mit schwarzem Schimmel der sich über die Jahrhunderte gebildet hatte und mit dem zusätzlichen warmen-nassen Klima entstanden war, welches das alles noch gefördert hatte. Sehr gut für die Lunge übrigens... Kleine Tische waren auch noch aus dem Boden gerissen worden und lagen dann umgekippt im kniehohen Wasser, welches auch diesen Raum ja komplett durchtränkt hatte. Topfpflanzen waren verdorrt, schimmelig und ebenfalls halb im Wasser ertrunken und wirkten nur noch wie Leichen einer vergangene Zeit als damals alles noch in Blüte gestanden hatte. Es war kein schöner Anblick mehr und das rote Licht gab dem allem noch eine bittere Kirsche oben drauf. Nämlich das Gefühl dass sie wirklich in einem Horrorfilm gelandet waren, oder so. Vorbei war die Pracht der goldenen Tage dieses Schiffes gewesen und übrig blieb nur noch eine Wasserleiche im Weltall, deren Lungen noch immer gefüllt waren. Auf jeden Fall sah der Rest des Raumes deswegen auch nicht wirklich anders aus. Schimmel, Nässe und dicke Luft waren überall. Kleine Bildschirme, die über ihnen an der Decke herab hingen, funktionierten nicht mehr und alles war so zerstört und runtergekommen dass Saku selber sogar zugeben musste noch NIE solch eine Zerstörung in einem eigentlich noch funktionierenden Schiff gesehen zu haben! Dass es überhaupt noch flog war unglaublich. Doch vielleicht sahen die wichtigeren Sektoren, die das Teil am Fliegen hielten, ja nicht so chaotisch aus. Und was noch spannender war...Er sah keine Leichen. Sie waren noch immer nicht über Leichen gestolpert. Und langsam fragte er sich daher auch: WO waren nur die Überreste der Crew geblieben? Sollte man Tote nicht eher im medizinischen Block finden können, oder in den Quartieren, als wo anders? Es wurde immer mysteriöser. Aber sie hatten ja noch nicht alles gesehen und vielleicht kam die schreckliche Erkenntnis noch früher als sie es selber wollten. Denn 600 Kolonisten...lösten sich nicht einfach mal in Luft auf... Saku lief danach an dem Wartebereich vorbei und wand dann seinen Blick nach links neben sich, wo ein gewaltiger Anmeldetresen hin gebaut worden war, neben dem, rechts und links, noch Treppen nach üben führten zu einem weiteren kleinen Raum der wie ein Cockpit wirkte. Dieser war sicherlich mal ein Meeting-Raum gewesen, denn an der Front und über dem Tresen, konnte Saku klar das beschmierte Glas erkennen wodurch man, von da oben aus, schließlich den gesamten Überblick über diesen Raum erlangen konnte. Doch der Pilot sah dann von dort wieder weg. Sah sich um und fühlt sich dabei etwas müder, denn die Luft hier drin war so dick und feucht, dass allein das Atem unangenehm, aber zum noch nicht Glück nicht lebensgefährlich wurde. Und so sehr die Situation auch schon unheimlich und angespannt genug war, dass hinderte Matsumoto nicht wirklich daran schließlich direkt an Saku vorbei zu laufen und dabei zu sagen: „Na endlich. Da oben bekommen wir wenigstens wieder trockene Füße! Und vielleicht auch einer von uns wieder einen „klareren“ Verstand...“ Diese Klatsche war natürlich direkt an den jungen Piloten gerichtet gewesen und demnach sah ihm Saku dann auch nur muffig und leicht wütend nach. Matsu konnte es einfach nicht sein lassen, was? Aber das war auch nichts Neues mehr bei ihm, denn er war bekannt dafür dass er sehr gerne noch weiter etwas länger auf Dingen rum ritt wenn es sich schon so anbot. Und die Situation, von vorher, war halt wie für ihn gemacht gewesen um darauf so RICHTIG rumzureiten. Konnte er ja machen, aber Saku ließ sich nicht mehr darauf ein und auch erst recht nicht als „bekloppt“ abstempeln, denn er wusste genau was er gesehen hatte. Es war da gewesen und davon brachte ihn keiner mehr ab, denn er war nicht verrückt, okay? Also blieb er schnaufend dort stehen wo er war, ließ Matsu dabei einfach links die Treppe neben dem Tresen hochlaufen und sah sich weiterhin im Raum um. Sugi kam derweil wieder neben Saku, der sogar mal kurz niesen musste, wegen seiner nassen Füße und sah dann wieder leicht zu seinem Freund hoch. Er zückte sich dabei ein Taschentuch aus seinem Care-Paket, putze sich die Nase und während er es wieder in seine Hosentasche steckte sprach er zu Sakutaro: „Du weist das er das nicht so meint. Lass dich nicht von ihm ärgern, Saku. Das ist einfach Matsu seine Art mit Stress und Angst umzugehen.“ „Ja das weis ich...Aber trotzdem muss es mir ja nicht gefallen, oder?" Antwortete Saku ihm dann darauf und Sugi nickte ihm nur freundlich lächelnd zu. Er sagte das sehr locker. Doch er bemerkte genau wie sehr sein bester Freund noch immer von der Sache im Gang gefangen gehalten wurde. Wie es ihn innerlich offenbar einfach nicht loslassen wollte und er deswegen auch nicht wirklich online war. Zumindest nicht so sehr wie er es eigentlich sein sollte. Konnte man aber auch verstehen, denn wann hatte man schon mal so ein Erlebnis wie vor einigen Minuten? Und es waren wirklich nur fünfzehn Minuten vergangen nach dem Vorfall. Demnach war es also noch ganz frisch in Saku seinem Schädel und dort bliebe es auch wie ein Hamster der nicht aufhörte in seinem Rad zu rennen. Immer und immer wieder. Und Sugi wusste dass die beste Möglichkeit, um wenigstens etwas runter zu kommen, daraus bestand mit ihm zu sprechen. Weswegen er diesen Moment der Zweisamkeit zwischen ihnen auch sofort nutzte und dann freundlich sprach: „Möchtest du darüber sprechen?“ Saku sah ihn aber einfach nicht an und antwortete darauf nur: „Wüsste nicht worüber.“ Er machte dicht. Blockte ab. Aber nicht mit Sugi, der dann wieder leicht lächelte und darauf sprach: „Ach komm schon Saku. Du bist nicht gut darin zu verbergen wenn dich etwas bedrückt. Oder wie es dir innerlich geht. Das warst du noch nie. Und ich kenne dich nun wirklich lang genug um zu erkennen wenn mit dir etwas nicht stimmt. Nenn es „meinen siebten Sinn“, oder so...Oder einfach nur normales Wissen und Empathie. Such dir was aus, hehe...Es ist wegen dem was du gesehen hast, nicht wahr? Deswegen bist du so drauf...Was denkst du was es gewesen war?“ Als er kurz lachte sah Saku nun doch wieder zu ihm und starrte ihn dabei leicht nachdenklich an. Was es war...Und er sollte darüber reden? Ja...Ja er wollte eigentlich reden, aber worüber denn bitte noch? Immerhin hatte er vorhin schon alles gesagt was er gesehen hatte und mehr gab es da auch nicht mehr zu erzählen. Außer den einen Fakt vielleicht...dass es ihn nicht los ließ. Ihn diese Augen einfach nicht mehr los ließen. Doch sollte er das Sugi sagen? Auf der anderen Seite: Was hätte er noch zu verlieren? Matsu hielt ihn eh schon, irgendwo, für bekloppt, da könnte das sein bester Freund doch auch noch tun, oder? Also schnaufte er, schloss dabei kurz die Augen und als er sie wieder öffnete sah er erneut von Sugi weg und antwortete ihm endlich: „...Ich weis nicht was es gewesen ist, okay? Aber was auch immer es war es wirkte...es wirkte nicht „dumm“ auf mich, oder unwissend. Es war weniger wie ein dummes Tier und wirkte sehr neugierig, so wie auch aufmerksam. Es...ich war irgendwie auch verzückt gewesen von diesem Anblick der sich mir da bot. Und das obwohl er mir auch zur selben Zeit einen verdammten Schauer über den Rücken jagte wie noch nie zuvor. Ich weis auch nicht ich...Ich hatte nicht das Gefühl als würde ich dort einem Menschen in die Augen sehen...Aber auch nicht einem Tier. Ergibt das Sinn? Denn ich weis nicht wie ich es sonst noch beschreiben könnte. Und ich wollte hin...Es lockte mich mit seinen Augen an. Aber zur selben Zeit stießen sie mich auch ab und lösten in mir das Gefühl aus dass ich Abstand halten sollte. Als würde etwas tief in mir drin sagen: Hau ab und halt dich davon fern! Aber zugleich auch: Geh hin und verbrenn dir daran die Finger...“ Die Finger daran verbrennen? Das klang wie etwas was er als Teenager oft getan hatte. Nämlich zu der Zeit wo er gerne Leute angebaggert hat und mit denen danach auch Sex hatte obwohl sie ihm nicht gut taten. Saku wusste damals ganz genau dass er sich daran die Finger verbrennt, aber er wollte es dennoch tun weil er es geil fand. Weil er den Nervenkitzel und die Gefahr irgendwo liebte und es ihn erregte. In der Hinsicht hatte er nämlich einen Knacks weg, den er nach außen aber meist nicht zeigte und das nur Menschen wussten die ihn wirklich näher und persönlich kannten. Und als er das eben erzählte hatte sah ihn Sugi dabei genau an. Weil die Art wie er das sagte war nämlich auch sehr spannend gewesen. Denn...denn er wirkte sichtlich betrübt darüber dass er nicht wusste was dort hinten passiert war. Was Sugi noch nie bei ihm erlebt hatte, denn Saku war normalerweise nicht der Typ der irgendwas hinterher trauerte, oder dem sogar nachrannte. Bisher war das nur ganze zweimal bei ihm passiert. Bei zwei Personen in seinem Leben: nämlich bei Sugi...und Chiharu. Doch bekam der junge Sanitäter gerade genau DIESES Gefühl von ihm gesendet und was bedeuten musste... Sugi schmunzelte darauf dann lieb und antwortete sofort verspielt: „Uh...du bist verliebt, Saku.“ Und das war erneut wie eine Klatsche gewesen. Eine unerwartete vor allem, denn von jedem hätte er das erwartet, aber definitiv nicht von Sugiura. Weswegen Sakutaro ihn dann erschrocken an sah und danach leicht beschämt zurück fauchte: „W-Was?! Spinnst du?!“ Sugi lachte dann aber wieder leicht wegen der Reaktion seines besten Freundes auf seinen Satz von vorher. Und nachdem er sich wieder gefangen hatte schüttelte er nur den Kopf und gab dann freundlich zurück: „Tut mir leid Saku. Kleiner Spaß und der war noch nicht mal gut gesetzt gewesen...Aber ich kann deine Verwirrung sehr gut verstehen, denn ich bin selber sehr verwirrt wegen dem was du gesehen hast. Und ich würde lügen wenn ich jetzt sagen würde: es macht mir keine Sorgen. Denn die macht es mir. Dennoch denke ich...dass wir noch eine Antwort auf dein Phänomen finden werden. Wir müssen nur ruhig bleiben. Ganz einfach. Also versuch dich zu entspannen, okay? Das wird schon. Und wir passen ja auch auf dich auf Großer. So wie du immer auf uns aufpasst, nicht wahr?“ Und danach lächelte er. Es war dasselbe Lächeln was Saku schon immer so an ihm gemocht hatte. Ein Lächeln das sowas von aussagte: alles wird gut. Und das glaubte er ihm auch. Er glaubte ihm diesen Scheiß jedes Mal wenn er dieses Lächeln sah. Es war verrückt...und so wie immer. Weswegen der junge Pilot auch wieder frech darauf lächeln musste, die Augen dabei schloss und dann ehrlich sprach: „Und genau das war der Grund gewesen...“ Sugi sah ihn wegen den Worten plötzlich verdutzt an, aber harkte dann dennoch neugierig nach: „Hm? Was meinst du?“ Sakutaro sah ihn wieder an und antwortete ihm darauf frech: „...Der Grund warum ich damals mit dir Sex haben wollte. Der Grund war dein Lächeln gewesen...Du hast ein sehr beruhigendes Lächeln und es gibt einem das Gefühl das alles wieder gut werden wird. Egal wie große die Scheiße auch war in der wir meist gemeinsam drinsteckten, du gabst mit immer das Gefühl dass wir es da schon wieder raus schafften...Ich mochte dieses Lächeln schon immer bei dir. Ich fühlte mich darin geborgen und sicher. Und deswegen wollte ich dir nah sein, weil ich sonst so Angst vor mir selber bekam und Schutz davor suchte...Ich suchte Schutz bei dir vor mir selbst. Es war eine so komische Zeit gewesen und ich dachte, wenn ich mit dir schlafe, dann würde es mir besser gehen. Ich wollte das ausnutzen...Und ich glaube ich habe dir das niemals gesagt, was...was mir leid tut Sugi. Alles was damals passiert ist tut mir leid. Und auch das ich mich wie ein Arsch verhalten habe...Danke dass du mich danach nicht fallen gelassen hast." Sugi sah ihn jetzt einfach nur an... Er hatte das wirklich noch nie zu ihm gesagt. Nicht so zumindest. Musste er aber auch nicht denn Sugiura wusste das irgendwo tief in seinem Innern. Er wusste dass es Saku darum ging. Aber es war dennoch schön das endlich mal so aus seinem Mund zu hören. Weswegen er dann frech darauf fragen musste: „...Wenn ich dich jetzt fragen würde: ob du mit mir Sex haben willst...würdest du es noch tun?“ Und die Antwort war nun sehr entscheidend für ihre zukünftige Freundschaft. Saku sah ihn auf diese ungewöhnliche Frage einfach nur an und schwieg. Aber nach wenigen Sekunden lachte er schließlich leicht in sich und gab danach wieder zurück: „Nein würde ich nicht...Wir sind Freunde und ich würde es mir auch nicht mehr anders wünschen. So wie es jetzt ist, so soll es auch bleiben. Heh, man könnte sagen:...Ich bin über dich hinweg Sugiura." Und das war ehrlich gewesen, was der junge Sanitäter spürte. Sugi lächelte ihn dann auch wieder an und gab anschließend dazu: „Na ein Glück, hehe...Richtige Antwort, Sakutaro...Danke." Denn er wollte es auch so. Er wollte Freundschaft zu ihm und keine Beziehung. Wobei man es mehr als Glück bezeichnen konnte wenn man es schaffen würde in Saku sein Herz zu kommen, als anders herum. Und noch nie zuvor...war dieser Mann vor ihm jemals so richtig verliebt gewesen. Zumindest wusste Sugi das nicht wenn es so gewesen wäre. Doch vielleicht...hätte es aber mal mit Chiharu soweit kommen können... Und plötzlich wurde es schlagartig hell. Der ganze Raum wurde dann, von einer auf die andere Sekunde, mit weißem Licht geflutet und sorgte somit dafür dass die zwei Jungs sofort die Augen zusammen kniffen und danach auch noch einen ihrer Arme schließlich vor diese halten mussten um somit den krassen Lichteinfluss auf sie zu dämmen. Sie also noch zusätzlich Schutz suchten vor dem Licht das gerade wie ein Beil auf sie niederkrachte. Denn der krasse Wechsel vom roten Licht zum Weißen war heftig gewesen. Aber dennoch hatten sich die Augen der Jungs nach Sekunden wieder umgewöhnt und mit etwas Blinzeln sahen sie dann auch erneut klar und deutlich die Umgebung um sie herum. Und durch das weiße Licht sah man nun auch ganz besonders gut den Schimmel an den Wänden und Möbeln um sie herum. Man sah auch den Rost der sich auf einigen Stellen des Metalls vom Schiff gebildet hatte. Was spannend war, denn heutzutage waren Schiffe mit einem Metall gebaut das nicht mehr Rost bilden konnte. War damals offenbar nicht der Fall gewesen. Und als dann noch ein hohes Pfeifen zu ihnen runter drang sahen Sugi und Saku rauf zu der Treppe, die Matsumoto vorhin hochgelaufen war und erblickten diesen dort auch stehen. Er grinste frech zu ihnen runter und sprach darauf: „Ey yo Jungs, ich hab den Lichtschalter gefunden! Schon gleich viel besser oder? Jetzt sehen wir wieder klarer. Und? Bist du nun auch wieder etwas klarer in der Birne, Saku? Is dir ein Licht aufgegangen, hm?“ Sehr witzig... Sakutaro gab ihm darauf auch nur mürrisch und stumm den rechten Mittelfinger zurück. Einen den der Arsch mehr als genug verdient hatte für heute und ebenso für all den Müll den bisher so von sich gab. Matsu lachte dann aber nur erfreut darüber, denn er liebte es ihn zu ärgern. Liebes es jeden von ihnen so verspielt und böse zu ärgern, nur fanden die das meist nicht so toll. Und danach lehnte er sich auch schon genüsslich nach rechts auf das Geländer der Treppe und zeigte mit dem rechten Daumen neben sich in den Meeting-Raum rein, als er dabei noch sprach: „Das hier oben war mal ein Konferenzraum gewesen, oder so. Auf jeden Fall hat er, neben der Kontrolle über diesen Bereich, noch einen funktionierenden Zugang zum System des Sektors und einen Computer. Also: wer von euch beiden Scheißern will unserem Freund Katsura nun eine Hintertür ins System auftreten?...Oder wollt ihr zwei Schwuchteln euch lieber vorher noch mal eine ungestörte Ecke suchen und Saku geht dabei durch eine „andere“ Hintertür ins System rein, hm?“ Frech und langsam wurde es echt zu viel. Sakutaro verschränkte aber dennoch nur genervt die Arme vor seiner Brust und sah ihn dabei auch so an. Er hatte keine Lust dafür mehr Kraft aufzubringen und wesentlich wichtiges zu tun. Nämlich aufzupassen und so. Sugi aber war nicht so begeistert von der dummen Anspielung gewesen und fasste sich reflexartig und sehr beschämt, einfach mal eine nasse und im Wasser rumschwimmende, Holzplatte auf die man alte Akten klemmte und die sicherlich vom Anmeldetresen stamm. Er warf sie dann kurz darauf auch schon nach ihm. Aber durch das Gewicht von der Nässe und weil sie so alt war, kam sie auch nicht wirklich weit und wirkte dabei fast so als würde sie sich gleich zusätzlich noch in der Luft auflösen. Doch Sugi war das egal und er fauchte danach nur beschämt zu dem Kerl hoch: „Du bist so ein blöder Wichser Matsumoto, weist das?!“ Matsu gab darauf nur lächelnd zurück: „Ach komm schon Sugi! Verstehst du denn keinen Spaß? Du weist doch wie man sagt: Wenn das so gut bei dir funktioniert, dann werde ich das auch immer wieder mit dir machen, Herzchen! Und jetzt tu nicht so als wolltest du nicht das Saku mal deine Hintertür ausprobiert! Denn ich weis bescheid!“ Er wusste gar nicht und laberte dummes Zeug. Also sehr witzig und was haben alle dabei doch gelacht. Besonders Matsumoto fand sich echt super witzig damit und er sagte das sogar nicht einfach so, denn er wusste ja auch noch dass sich Saku sein Sexspektrum nicht nur auf ein Geschlecht bezog und er auch schon mit Männern Sex gehabt hatte. Und auch wusste er dass er mal mit dem Sani schlafen wollte, also zog er frech dieses Ass aus seinem Ärmel um seine Stimmung selber etwas zu lockern. Bei ihm hatte das auch ganz gut funktioniert. Aber Sugi fand das nicht so toll, weswegen er dann an Sakutaro vorbei lief, auf die Treppe zu wo Matsu noch immer oben stand und dabei sprach: „Am liebsten würde ich dich von da oben die Treppe runter schubsen! Aber dann müsste ich dich am Ende ja wieder zusammenflicken, also würde ich mir damit nur selbst ins eigene Fleisch schneiden!" Er lief die Stufen hoch und kam endlich aus dem Wasser raus, während Matsu ihn frech dabei anlächelte und cool antwortete: „Nur zu Junior und trau dich wenn du das Echo vertragen kannst.“ Er nannte Sugi gerade nicht umsonst „Junior“, denn von ihnen allen war er wirklich noch der Jüngste. Paku war der Älteste, danach kam Matsu und Katsura teilte sich gemeinsam mit Sakutaro Platz drei mit ihren 20 Jahren. Suguira war zwar nur ein Jahr jünger als sie, also 19 Jahre alt, aber somit dennoch offiziell der Jüngste von ihnen allen und er mochte es nicht „Junior“ genannt zu werden, weswegen er nur noch muffiger wurde. Sugi stieg dann also die Treppen hoch und jede metallische Stufe, die ein Gitter war, klapperte dabei verräterisch unter ihm auf. So sehr sogar dass er leicht Angst bekam das Teil könnte ihm unter den Füßen wegbrechen. Was es aber zum Glück nicht tat und er dann schließlich muffig oben bei Matsu ankam, sich genervt an diesem vorbei drückte und dann rechts in den Konferenzraum verschwand, der übrigens genauso chaotisch war als der Rest des großen Raumes in dem sie sich befanden. Denn es sah schlimm hier oben aus. Nicht so nass wie unten, aber dennoch war alles komplett durcheinander, Tische umgeworfen und Akten lagen überall auf dem Boden verstreut...Und noch etwas störte den jungen Sanitäter plötzlich. Denn...was war das nur für ein strenger Geruch den er da auf einmal vernahm? Und er schien offenbar nur hier oben drin zu sein. Sakutaro blieb derweil unten im Wasser stehen und sah sich wieder aufmerksam um. Sugiura bekam das da oben auch ohne ihn hin, weswegen er blieb wo er war, denn in der Regel konnte jeder von ihnen Katsura einen Zugang ins System verschaffen. Jedes ihrer COM hatte einen extrem kleinen Chip in der Seite drinstecken, den sie dann ausfahren und wie einen USB mit dem Computer verbinden konnten. Und somit hatten sie ihren Mechaniker dann auch schon ins System geschleust und er konnte danach endlich seine Magie wirken lassen. Was der junge Sanitäter kurt darauf auch tat, als er in den großen und stark verwüsteten Raum kam, rechts an ein Computerpult zur Überwachung dran lief und schließlich aus seinem COM den Chip zückte und ihm mit dem Rechner verknüpfte. Er schob ihn nämlich in einen kleinen Link-Anschluss und nun konnten sie sich zurücklehnen und Katsura alles machen lassen. Sugiura machte dann sein COM an und sprach schließlich in dieses: „Sugi hier! Du kannst los legen Katsu. Ich hab dich gerade in einen Computer eingeschleust.“ Das COM piepte darauf und als Antwort kam aus diesem: „Verstanden! Lehnt euch ganz entspannt zurück. Ich melde mich gleich wieder!“ Und damit hieß es dann wohl warten. Da sie eh warten mussten drehte sich Sugi vom Pult weg und sah hinter sich in das Chaos des Raumes hinein indem er sich gerade befand. Wie bereits schon gesagt lagen überall die Tische umgeworfen herum. Akten waren verstreut, der Teppichboden war nicht mehr rot sondern inzwischen schon braun geworden und Sugi wollte überhaupt erst nicht wissen was sich dort wohl an Bakterien so vor Ort tummeln würden. Und er wollte auch am liebsten gar keinen Händekontakt mit diesem alten Teppich machen. Er lief dann einige Schritte weiter in den Raum rein. Matsu kam nun auch aktiv bewaffnet und bereit zum ballern zu ihm in den Raum. Und weil Sugi ihn hinter sich gehört hatte, demnach also wusste das Matsu da war, fragte er einfach nach vorne sehend in den Raum hinein: „Was ist das...? Riechst du das auch, Matsumoto?“ Der junge Sani blieb dann stehen und schnüffelte leicht. Seine Nase rümpfte sich vor Ekel, denn er kannte diesen Geruch nicht. Aber was auch immer es war es stank und hatte einen bitteren Abgang am Ende. Fast schon so wie bei einer Operation, nur weniger steril und...organisch. Ähnlich wie Eisen im Blut, aber doch nicht ganz. Weswegen er die Stirn runzeln musste, denn er konnte den Geruch einfach nicht zuordnen und sprach dann weiter, während Matsu neben ihm stand: „Das ist doch komisch...Es riecht organisch...Irgendwie auch leicht ranzig...“ Matsu sah ihn darauf genervter an. „Oder vielleicht riecht es hier auch nur nach deiner Fantasie.“ „Riechst du das denn echt nicht, Matsumoto?“ Fragte Sugi ihn danach und sah ihn nun auch dabei an, so das Matsumoto darauf etwas ertappt sprach: „Natürlich rieche ich das! Aber soll ich mir jedes Mal gleich Gedanken machen nur weil einer von euch einen fahren lässt?! Dann kann ich mich auch gleich erschießen noch bevor ich endgültig paranoid werde!“ Oh mann mit dem konnte man nicht darüber reden. Genervt schritt der junge Arzt dann also von ihm weg und weiter in den Raum hinter. Er lief an den umgefallen Tischen vorbei und über die alten, ranzigen Akten hinweg bis er rechts von sich, in der hintersten Ecke des Raumes einige umgefallene Aktenschränke erkannte, die ihm vorher noch überhaupt nicht aufgefallen waren wegen der ganzen, großen Tische die dies verborgen hatten. Sugi folge einfach weiterhin nur vorsichtig seiner Nase und lief, letzten Endes, dann links um einen großen Tisch herum, so dass er dann rechts von sich in die Ecke zu den Schränken sehen konnte und...und ihm dann das Blut in den Adern gefror. Sein Hirn konnte für einige Sekunden überhaupt nicht prozessieren was sich da vor seinem Auge abspielte. Wollte es auch erst nicht, denn es war zu bizarr!...Aber tat es dann dennoch. Und als die Erkenntnis endlich gesackt war, er aus seiner Starre erwachte, in der er dort stehend gelangt war, fasste er sich mit einer Hand vor den Mund und sprach dabei leise und erschrocken zu sich selbst: „Oh mein Gott...“ Es wurde immer strenger. Der Geruch in seiner Nase war nun beißend geworden und die hohe Temperatur machte es plötzlich nur noch unerträglicher Luft einzuatmen. Es stank. Es stank so widerlich und endlich konnte Sugi auch sehen woher dieser Gestank kam und was ihn ausgelöst hatte. Und der Anblick der sich ihm da bot...der war nicht mit etwas zu vergleichen was er jemals irgendwo schon mal gesehen habe könnte. Sondern hatte nur „leichte“ Anspielungen von etwas was es vielleicht sein könnte. Oder dem es irgendwie ähnlich sah. Aber...aber das konnte nicht sein. Denn sowas gab es nicht. Nicht so. Matsu sah es allerdings nicht. Weder den Schrecken auf Sugi seinem Gesicht, denn er hatte seinen eigenen Blick ja wieder abgewandt und sah zum Pult des Computers vor, noch was der Sanitäter gefunden hatte. Und Saku konnte es natürlich auch nicht sehen, denn der stand noch unten im Wasser und hielt die Augen nach anderen Dingen offen. Aber der junge Sanitäter sah es ganz genau vor sich. Sah es dort in der Ecke des Raumes und wie es mit den dort umgefallenen Aktenschränken wie „verwachsen“ aussah. Und dann sprach es sein Kopf endlich aus...Es war eine Leiche. Ihre Erste. Zumindest war es mal eine gewesen, denn nun war es hauptsächlich nur noch ein Skelett eines Menschen das dort in der Ecke, an die Wand gelehnt, lag und mit einer seltsamen Masse verwachsen zu sein schien die wie rosa Schimmel an und zwischen den Knochen hindurch wucherte. Es wucherte hinter dem Skelett leicht die Wand hoch, hatte sich dort wie Adern von dieser abgehoben und zog sich ebenfalls auch über die links und rechts umgefallen Aktenschränkte und leicht über den Teppichboden vor seinen Füßen. Aber was ihn noch mehr verwirrte war: dass es organisch wirkte. Und auch das was noch dazwischen steckte, denn es schienen Blätter zu sein. Blätter, oder vielleicht sogar Moos das mit in diese rosa Masse gemischt wurde und sie davon abstanden wie... Und nun ergab das Bild für Sugi auch einen Sinn, wenn er es länger so vor sich sah. Denn egal wie grausam es auch war, es kam ihm nun DOCH schlagartig sehr bekannt vor. Er hatte sowas noch nie in echt gesehen, aber davon mal gehört und in Büchern gelesen. In Büchern über Tiere. Über Vögel. Denn es sah aus...wie ein Nest. Und besonders das große Loch, das in der rosa Masse und zwischen den Blättern und dort wo der Bauch des Skelettes war lag, machte ihm noch mehr Angst. Denn mit sehr viel Fantasie und Angst im Gepäck sah es fast so aus...als wäre dort nämlich vor kurzem erst etwas „geschlüpft“. Weswegen Sugi sofort einige Schritte zurück machte und dann lauter rief: „Saku! Sakutaro dass musst du dir unbedingt mal...!“ Und er rief instinktiv zuerst nach seinem besten Freund...doch dann ging auch schon das Licht aus. Von ein auf die andere Sekunde war das weiße Licht, dass vorher noch den Raum erfüllt hatte, wieder verschwunden und an seiner Statt war das Rote wieder aufgetaucht. Es verdunkelte sofort wieder ihre Sicht und vor Sugi seinen Augen sah es plötzlich so aus als würde das Skelett ihn in der Dunkelheit anschreien. Als würde es ihn anschreien: LAUF WEG! Und als wäre dabei noch die Fratze des Schädels mit Schmerz und Leid durchzogen gewesen. Eine Szene wie aus einem Horrorfilm! Weswegen Sugi auch sofort nach hinten stolperte vor Schreck und gegen einen Tisch donnerte. Das schrecklich laute Krachen erfüllte darauf die Stille des Raumes, was alle anderen noch zusätzlich aufmerksamer werden ließ, als nur sein Ruf von vorher. Sein Ruf wegen dem Saku auch schon angefangen hatte sich in Bewegung zu setzten um zu ihnen hoch zu kommen. Und sein eigenes Herz schlug dabei so besorgt, denn er kannte diesen Klang in Sugi seiner Stimme genau. Er klang...nach Angst. Aber noch während er sich durch das kniehohe Wasser zur Treppe kämpfte, machte Matsu schon eine Umdrehung und sah den jungen Sani, hinten links in der Ecke auf seinen vier Buchstaben sitzen und fragte nun auch sichtlich erschrocken: „Was ist denn los?! Verdammt kannst du nicht aufpassen wo du hinläufst Sugiura?! Katsura! Verdammt noch mal hast du das Licht ausgemacht?!“ Er drehte sich dann wieder weg und brüllte das in sein COM hinein. Doch er bekam keine Antwort...Warum klappte es nicht? Matsu meinte vorher noch das Stolpern, bevor er nach Katsu fauchte, denn ihre Augen hatten sich inzwischen fast wieder komplett an die Dunkelheit gewöhnt. Demnach sah er auch vorher noch den Jungen dort hocken. Aber er wusste ja nicht was der Arzt da vor sich sah und dass das Szenario noch Sekunden danach...sich von unheimlich und schrecklich zu: surreal und gefährlich änderte. Surreal vor allem weil er etwas vor seinen Augen sah was nicht sein konnte. Was es einfach nicht geben konnte und von dem er noch nie, in allen Welten da draußen, jemals etwas auch nur etwas „ähnliches“ gehört hatte! Zumindest nicht so. Und dann sah er es auch schon genau vor sich. Sah wie sich das Skelett leicht regte und der Kopf aus dem Nacken nach vorne auf das Schlüsselbein runter donnerte und dort wieder verstummte. Aber es hatte sich nicht von ganz alleine bewegt...sondern weil es etwas in Bewegung gebracht hatte. Etwas...was nun langsam aus diesem raus kroch. Sugiura sah erschrocken dabei zu wie aus der Stelle, wo er das Loch in der Masse sah, plötzlich etwas zu ihm raus blickte. Aber in der rötlichen Dunkelheit konnte er es nur sehr schlecht erkennen. Dennoch schaffte es sein Auge irgendwie doch etwas in den Schatten der Masse auszumachen und das sah aus...wie die Spitze einer Schnauze. Er konnte diese aber auch nur ausmachen weil sie sich blass und hell von dem Rest der Masse abhob und wie sie dabei aus dem Loch raus lugte. Stück für Stück und man danach eine längliche Schnauze erkennen konnte die sich langsam öffnete und dann ein leises Hissen dabei von sich hab. Ein Hissen begleitet von dem Anblick blanker, weißer, rasiermesserscharfer Zähne in dem Maul. Noch blasser und heller als die bleiche Haut der Kreatur. Eine Geste die sehr an ein Gähnen erinnerte, als wäre es gerade eben erst aus seinem Schlaf gerissen worden und eine lange, spitze Zunge schnellte dabei auch noch hervor. Und dann kam es viel weiter raus und Sugi sah es nur noch erschrockener dabei an. Alles spielte sich innerhalb von Sekunden ab, aber für den Jungen kam es eher wie endlose Stunden vor die einfach nicht mehr enden wollten. Wie ein Horror...der gerade erst angefangen hatte. Besonders als Sugi nun noch besser das DING sah was sich da langsam aus dem Loch raus robbte und dieses sich dann mit kleinen, dürren Ärmchen an der Masse unter der besagten Stelle festkrallte und dabei zu ihm vor sah. Es hob den Kopf sehr langsam an und starrte zu im rüber. Und Sugi konnte noch nicht mal sagen ob es nun wirklich auch „starrte“ denn der besagte Kopf vor ihm...der hatte keine Augen. Schließlich sah er dann die besagte, schöne, bizarre Gestalt der Kreatur vor sich, welche sich endlich final aus dem Loch gezerrt hatte und dabei fast schon wie eine Schlange zusammengerollt auf dem Schoß von dem Skelett saß und zu ihm rüber sah. SCHLANGE traf es sogar recht gut, denn die allgemeine biologische Erscheinung ähnelte dieser sehr stark. Aber dann doch wieder nicht, denn es war noch mehr an dem Ding dran und genau das war ja das Schreckliche, denn Sugi hatte sowas noch nie zuvor gesehen. Der Körperbau glich dem einer Schlange. Oder auch einem Wurm, denn es war länglich und dick dabei. Seine Haut war bleich und offenbar löcherig, denn man konnte an einigen Stellen ganz gut sehen wie die Muskulatur, wahrscheinlich sogar in einem tiefen Rot, aus dieser raus schimmerte. Es besaß keine Hinterbeine, aber dafür hatte es an der Brust kleine, dürre Ärmchen mit Händchen die drei Finger besaßen. Finger ohne Klauen. Doch am erschreckendsten war der augenlose Kopf mit der langen Schnauze und den scharfen Zähnen...welcher ihn ansah. Welcher ihn genau im Visier hatte. Ein Kopf der im Vergleich zum Körper viel zu groß wirkte. Und das Ding saß weiter nur still dort auf seiner Stelle, war dabei vielleicht gerade mal so groß wie zwei erwachsene Hände hintereinandergelegt und warf ihm plötzlich etwas zu. Etwas was Sugi nicht glauben konnte, denn es sah echt so aus...als würde dieses Wesen ihn plötzlich „bewusst“ angrinsen und mit den scharfen Zähnen im Maul lächeln. Als würde es ihn erkennen und ihm in purer „menschlicher“ Bosheit ein Grinsen zuwerfen, weil es wusste das er Angst vor ihm hatte. Als hätte es Spaß daran diesen Ausdruck vor ihm zu sehen. Und Sugi hatte auch Angst. Noch nie hatte er so viel Angst gehabt in seinem Leben, denn sein Hirn konnte einfach keine Erklärung für das finden was da vor ihm war! WAS WAR DAS?! Es war auf jeden Fall nicht das was Saku gesehen haben musste, denn es besaß keine Augen und war viel zu klein dafür gewesen. Aber: auch SOWAS konnte nicht existieren! Das konnte nicht sein! Und dennoch saß es da vor ihm...und zischte dann auch plötzlich los! Blitzschnell kam es mit einem plumpen Geräusch, als würde altes Fleisch auf den Boden donnern, von dem Schoß des Skeletts runter und kroch danach auf Sugi zu! Es war unglaublich schnell dabei, besonders dafür das es keine Hinterbeine hatte und benutzte auch nicht mal seine kleinen, verkrüppelten Ärmchen um nach vorne zu kommen, sondern bewegte sich eher wie eine Schlange über den Teppich. Es ging alles so schnell. Viel zu schnell. Und als es dann fast den jungen Sanitäter erreicht und sein Maul mit den scharfen Zähne bereits schon geöffnet hatte, da machte Sugi nur noch eine reflexartige Bewegung und griff mit beiden Händen rechts von sich auf den Boden. Er packte sich, aus dem purem Instinkt heraus sich verteidigen zu müssen, dann einen alten Aktenordner vom Boden, fasste ihn schließlich fest mit beiden Händen und zog ihn danach seitlich hoch. Er zog ihn so passend und treffgenau hoch, dass er kurz darauf das Ding, was auf ihn zugesprungen kam, auch schon perfekt damit vor seiner Nase erwischt hatte und es somit wegdonnerte! Das Biest flog links von ihm, durch die Wucht, in einen Haufen von Akten, riss mit seinem hektischen Zappeln dabei noch einen kleinen Schrank um und der fiel dann auch noch auf dieses oben drauf. Und Sugiura kam derweil panisch atmend und verschreckt wieder auf die Beine. Er solperte förmlich rückwärts, ohne auch nur den Blick von der Stelle abzuwenden wo das Vieh noch immer versuchte sich unter dem Haufen freizukämpfen! Es ging schnell, aber er fiel dennoch nicht dabei hin und fasste sich danach ebenfalls seine Waffe vom Rücken, noch während Matsu endlich neben ihn geschossen kam, weil er den Krach gehört hatte, sich dann hinstellte und erschrocken zu ihm fragte: „Was ist denn los verdammt?!“ Er hatte keine Ahnung und Sugi sah zu ihm. Er zitterte mit dem Gewicht der Waffe in seinen Händen, aber dann zielte er vor sich und keuchte dabei: „D-Da! Da hat mich etwas angegriffen! E-Ein Monster und es kam aus einer Leiche raus!!“ „Was?! Was laberst du da für einen Scheiß?! Ein Monster?!“ Bekam er nur als Antwort darauf. Trotz diesem Blödsinn folgte Matsu aber dennoch seinem Blick und sah vor sich nicht das Geringste. Ja er sah darauf eine bizarre Leiche, aber kein Monster. Und weder klapperte der Aktenschrank vor ihnen noch regte sich was in dem Blätterhaufen der verstauten Akten. Durch das Licht konnte man aber auch verdammt schlecht etwas sehen und es drückte die Atmosphäre nur noch mehr ins Bedrohliche runter. Und das Schlimmste an all dem: es war weg. Das Ding dass Sugi angegriffen hatte war plötzlich nicht mehr dort und das machte dem Jungen nur noch mehr Angst! Es war immerhin schnell gewesen und deswegen auch sicherlich weggekrochen als er für eine Sekunde mal den Blick davon abgewandt hatte! Und Sugi dachte sofort: Sie mussten weg! Und das so schnell wie möglich! Weswegen er seine Waffe dann wieder um sich hängte, Matsu mit beiden Händen am linken Arm packte und dann zerrend zu ihm fauchte: „Wir müssen weg!! Wir müssen sofort hier weg!!“ Er hatte Angst und diese Angst ließ ihn an seinem Kumpel wie ein kleines, verängstigest Kind zerren und er wollte das sie von hier verschwanden! Das ganze rationale und ruhige Denken war mit einem Schlag in ihm abgeschaltet und ersetzt worden durch pure Urangst tief aus seinem Innern. Und da war es dann auch egal gewesen ob sie bis an die Zähne bewaffnet waren oder nicht. Sugi wollte nur noch weg und das so schnell wie möglich! Es war innerhalb von Sekunden der reinste Panikzirkus da oben geworden und in dem sie sich nun befanden. Und Matsu dachte nicht mal daran sich zu bewegen, sondern fauchte nur sauer und genervt zu ihm zurück: „Willst du mich veraschen?! Bin ich hier im Kindergarten gelandet?! Es gibt keine...!!“ Aber dann war es auch schon zu spät gewesen...und Saku hörte darauf schon ein Brüllen. Er war derweil endlich an der Treppe angekommen, blieb so noch mal vor Schreck stehen und sah diese auch genauso erschrocken hoch als dann oben auch noch ein Schuss abgefeuert wurde“ Er hörte Matsu dabei laut brüllen. Etwas war passiert. Und wenn sein Kumpel abdrückte und brüllte...dann war es nichts Gutes. Was dafür sorgte das Saku nun doppeltes Tempo hoch fuhr und deswegen auch schon zwei Stufen auf einmal nahm. Da er aber eben erst aus dem Wasser kam und die Stufen aus Metall und Gitter waren, kam das nicht ganz ohne Risiko und er rutschte dabei noch fast ganze Zweimal aus! Doch jedes Mal fing er sich aber wieder gut an dem Geländer links von sich und kurz darauf war er auch schon oben, zückte seine Waffe von der Hüfte und kam bewaffnet in den Raum. Was er dann aber sah...ließ auch im das Blut in den Adern gefrieren und an der Realität zweifeln. Denn alles was sich da vor ihm abspielte...war wie aus einem Alptraum entsprungen. Saku hörte Sugi kreischen und sah wie er dort, neben Matsu, auf dem Boden kniete, an etwas zerrte und in Panik verfallen war. Er hatte es mit beiden Händen fest im fahlen und bleichen Fleisch gepackt, aber schien durch das hektische Zappeln dieses Organismus sehr damit zu kämpfen überhaupt erst seinen Halt an diesem behalten zu können! Denn das Ding wand und wehrte sich bitterlich in seinen Händen, während es dabei weiter versuchte nach vorne zu kommen, da Sugi es am hinteren Teil des wurmartigen Körpers gepackt hatte und in die andere Richtung zerrte. Und Saku realisierte dann auch genau in der Sekunde dass Matsu seine Waffe nicht mehr in den Händen hatte, sie nun weiter weg neben ihm lag, als hätte er sie davon geworfen...und sich stattdessen versuchte mit seinen Händen zu wehren. Saku sah wie er, genauso wie Sugi, an demselben Stück Fleisch dieses Monsters zerrte das da vor ihm war...und das sich dabei versuchte noch tiefer in seinen Bauch zu fressen. Matsumoto saß am Boden und brüllte wütend und vor Schmerz, denn obwohl das Licht rötlich war konnte Saku nun genau sehen wie dieses Ding versuchte sich in den Bauch seines besten Freundes zu graben! Wie es mit dem Kopf bereits schon viel zu tief in seinem Körper drin steckte und die kleinen, dürren Ärmchen nun ebenfalls darum kämpften endlich in das warme Fleisch reinzukommen. Er konnte das Blut sehen, dass überall auf Matsu sein weißes Hemd am Bauch und an seinen Händen verteilt war, das aber durch das Licht nun schwarz wirkte. Wie er deswegen auch keinen guten Halt finden konnte, denn durch das warme Blut waren seine Hände glitschiger. Und all das sah Saku vor sich...bis er sich Sekunden danach endlich einen Arschtritt gab! Er streckte darauf also seine Waffe wieder weg und rannte zu ihnen! Denn er konnte nicht schießen! Wenn er nun schoss verletzte er Matsumoto gleich noch mit! Das hatte er in dem Bruchteil der Sekunde bereits registriert. Schießen war nun die schlechteste Idee überhaupt gewesen! Derweil war noch immer das Brüllen und das Schreien von Sugi zu hören welches durch den Raum hallte. Etwas was einen erstarren lassen könnte. Aber dennoch kam Saku dann blitzschnell an und direkt neben Sugi. Er fauchte dabei: „WAS ZUM...?!“ Aber Sugi krisch ihm schon gleich dazwischen und schrie: „Es frisst sich in ihn rein!! Saku ich bekomm es nicht raus!! Ich bekomm es nicht raus, Saku!!“ Er wand sich damit flehend und um Hilfe suchend an seinen besten Freund, der auch deswegen nicht mehr zögerte und dann ebenfalls zupackte! Sakutaro fasste also an derselben Stelle in das warme Fleisch der Kreatur und fing dann ebenfalls an in die entgegengesetzte Richtung von Matsu zu zerren. Und als er das tat bemerkte er vor allem was für eine Kraft dieses Biest doch hatte! Es hing „nur“ mit dem Kopf in seinem Kumpel fest, aber es zappelte und wehrte sich dennoch so verbissen, dass sich Saku echt fragte woher diese Widerstandskraft kam ohne richtigen Halt zu besitzen! Vor allem auch noch bei der Größe! Hatte es wirklich so starke Kiefer?! Es versuchte sich auf jeden Fall einfach weiterhin wie eine Made in den Speck zu fressen ohne sich davon auch nur beirren zu lassen dass jemand an seinem Arsch zerrte! Doch weder Saku noch Sugi gaben diesen Kampf und Matsumoto auf! Denn wenn sie jetzt losließen...dann war das Ding gleich Sekunde danach in Matsu verschwunden und höhlte ihn darauf auch schon aus wie eine Weihnachtsgans! Fraß sich dann durch seine gesamten Innereien wie bei einem Bankett... Matsumoto konnte dagegen nicht mehr zerren. Der Schmerz in seinem Bauch riss ihn nun förmlich nieder und er konnte dann nur noch schreien. Denn das wütende Brüllen von vorher, hatte sich jetzt in ein schmerzhaftes Schreien verwandelt. Eines das man verstehen konnte wenn man ihn ansah, denn es war ein schrecklicher Anblick der sich allen dort bot. Aber Saku gab dennoch nicht auf! Er gab nicht auf und zerrte nur noch verbissener an der blassen und löchrigen Haut in seinen Händen. Und endlich, ENDLICH, tat sich darauf auch mal was, denn der Kopf dieser Kreatur kam langsam wieder aus Matsu seinem Bauch raus. Man konnte fühlen wie dieses Ding deshalb nur noch mehr anfing zu zappeln, denn es spürte dass es langsam nicht mehr die Oberhand besaß! Es verlor diesen Kampf nach und nach. Und die Jungs zerrten ebenfalls, nach und nach, weiter bis die Schnauze nun fast komplett aus dem Fleisch draußen war und man Zischen hören konnte. Wütendes Zischen zwischen messerscharfen Zähnen und aus dem nun mit Blut besudelten Kopf. „Nicht nachlassen!! ZIEH SUGIURA!!“ Brüllte Sakutaro darauf. Und noch kurz bevor sie es endlich komplett raus hatten fauchte er dabei zu Sugi: „Sobald es draußen ist zähle ich bis drei!! Und danach werfen wir es gemeinsam zu der Tür, klar?!!“ Sugi sah ihn nicht an, denn sein Blick war wie an dem Horror festgefroren der sich da vor ihm abspielte. Dennoch nickte er schnell und hektisch als Antwort zu seinem Freund, so das Saku wusste das er ihn gehört hatte und dann machten sie den letzten Satz. Sie zogen ein letztes Mal mit aller Kraft und kurz darauf löste sich das Monster auch schon fauchend und zischend aus dem Mann vor ihnen und fing an sich zu winden und zu wehren in ihren Händen. So sehr sogar dass sie aufpassen mussten das es nicht noch versuchte sich nach hinten zu winden und dann in ihre Hände zu beißen! Doch endlich hatten sie die Situation, wortwörtlich, wieder im Griff und Saku fing dann an zu brüllen: „EINS! ZWEI!...DREI!!“ Kurz danach flog auch schon ein zappelnder Sack Fleisch in die Richtung der rechten Tür des Raumes und zischte dabei sichtlich wütend auf. Und noch während das geschah kam Sakutaro auf die Beine, zückte seine Waffe, legte gezielten Auges an und drückte ab! So dass kaum, als dieses Monster auf dem Boden aufschlug, jenes auch schon eine Plasmakugel in seinem Leib versengt bekam und es einen schrillen Schrei darauf gab. Ein Todesschrei von der Kreatur ertönte...die darauf dann auch schon in zwei Hälften und wie ein Wasserballon zerplatzt auf dem Teppich lag und nur noch zuckte. Denn ein Schuss aus diesem Kaliber richtete bei einem Wesen mit der Größe genau diesen Schaden an und zerriss es an der Stelle wo der Treffer gelandet wurde. Ja und dann...dann war es endlich wieder still geworden und alles was man noch hörte war das panische Atmen der Jungs und das schmerzhafte Stöhnen von Matsu, der sich nun an den Bauch fasste und fühlte wie er langsam, aber sicher, anfing das Bewusstsein verlieren zu können durch den Blutverlust und Schmerz. Das Monster dagegen lag auf dem Boden und der obere Teil seines Leibes, nämlich der Kopf der nun etwas weiter weg vom Rumpf lag, zuckte nur noch leicht den Rest seines Lebens aus, bis es endlich auch verstummt war. Denn Saku hatte es perfekt unter dem Kiefer in die Brust getroffen und es dort halbiert. Und er sah es dabei nur noch erschrocken an wie es da lag und endlich aufgehört hatte zu zucken. Das...was auch immer es gewesen war. Dann hörte er aber ein schmerzhaftes, lautes Stöhnen und sah wieder hinter sich zu Matsu, der auf dem Rücken lag und erblickte dabei auch wie Sugi sein Care-Paket direkt neben sich auf den Boden stellte, es aufmachte und dabei ängstlich und laut sprach während er nach Hilfsmitteln suchte um die Wunde zu versorgen: „Das wird schon wieder! Du darfst dich nur nicht bewegen, Matsu! Bitte bewegt dich nicht Matsumoto!! Es wir alles gut!!“ Er klang aber nicht danach. Doch wenn einer Matsu retten könnte, dann war es Sugi. Und Sakutaro konnte ihm dabei noch nicht mal wirklich behilflich sein, so sehr er es auch wollte, sondern fragte stattdessen nur erschrocken und noch immer durcheinander von dem was passiert war: „Wie ist das passiert?! UND WAS ZUM TEUFEL WAR DAS?! WO IST DAS HERGEKOMMEN?!“ Sehr viele Fragen... „I-Ich weis es nicht!! Es hat mich da hinten in der Ecke angegriffen, aber ich konnte es abwehren!! Dann war es aber plötzlich weg und kurz darauf sprang es auch schon Matsu an!! Es hat sich sofort ihn seinen Bauch gebohrt als wäre er warme Butter!! E-Es ging einfach alles so schnell!! MATSU! Matsu halt still, okay?!“ Krisch Sugi nur panisch, wand sich wieder um zu Matsu und das ohne Saku dabei noch wirklich eines Blickes zu würdigen. Denn er musste sich auf das vor ihm konzentrieren! Er musste die Wunde desinfizieren und sehen wie tief sie war um zu wissen was er dann zu tun hatte. Und Saku kam selber nicht mal mehr dazu etwas zu fragen, denn dann ertönte plötzlich auch schon ein lautes Kreischen durch den Raum. Es war so schrill und tat in den Ohren weh, aber besaß einen bestimmten Rhythmus...was zeigte das es sich um ein Alarmsignal des Schiffs handelte. Es war eine Sirene die im Raum losgegangen war, weswegen Sugi und Saku verschreckt nach oben sahen und dann im Raum umher, als kurz darauf eine viel zu kalte und neutrale Computerstimme auch schon sprach: „Gefährlichen Organismus identifiziert. Quarantäne des Schachtsektors wird eingeleitet.“ Und als die männliche Computerstimme das sagte machte Saku auch schon instinktiv einen Satz nach vorne, lief an dem toten Vieh vorbei und sah dann raus in den großen Raum unter ihnen. Zu seinem Schrecken durfte er dabei zusehen wie die Tür, durch die sie in den Raum gekommen waren, plötzlich von innen und völlig automatisch verriegelt wurde. Doch nicht nur diese Tür, sondern auch die zwei anderen großen Türen, die rechts und links ebenfalls aus dem Raum führten, fingen an sich zu verriegeln. Und damit stand es dann offiziell fest...sie waren eingesperrt. Es gab kein Entkommen mehr. Saku verstand das erst nicht, aber dann ergab es auch wieder Sinn, denn vielleicht hatte die KI dieses Monster entdeckt und es spontan als gefährlich eingestuft. Doch was auch immer der Grund gewesen war...sie hatten nun offiziell richtig Scheiße am Arsch. Denn sie steckten hier fest und Matsu war oben drauf auch noch verletzt! „Warum aktiviert sich denn jetzt die Quarantäne?! Was ist hier los Saku?!“ Sprach Sugi dann laut während er anfing Matsu seine Wunde zu behandeln. Sakutaro wollte ihm darauf antworten...aber er konnte plötzlich nicht mehr, denn seine Stimme blieb ihm sofort in der Kehle stecken...einfach weil er dort unten etwas sah. Dort unten im großen Raum sah er etwas, was ihn erstarren ließ und er nicht wusste was es war, denn er erkannte nur einen Schatten der hinter einem umgeschmissenen Tisch Deckung gesucht hatte und sich nun dort versteckte. Ein großer Schatten. Doch als er dann seine Taschenlampe reflexartig wieder anmachte, auf den Schatten runter zeigte und dann etwas sah was er kannte...da rannte er auch schon wortlos raus. Er sprang förmlich aus dem Raum als hätte ihm etwas in den Hintern gebissen, ließ Sugi und Matsu somit dort allein sitzen, so dass der Sani nun doch aufsehen musste und ihm nach rief: „Sakutaro! Sakutaro was ist denn los?!“ Aber er bekam keine Antwort, denn Saku stand draußen auf der Treppe, hatte den Lichtstrahl weiter in die Richtung geschwenkt wo der Schatten hin verschwunden war und konnte es wieder sehen. Konnte es wieder genau sehen als es kurz hinter dem Tisch hervor lugte und somit...wieder dieselben gelben Augen aufleuchteten. Und sie waren es. Es waren dieselben Augen von vorhin. Und genau wie vorhin...lockten sie ihn erneut an... Weswegen Saku nun nicht mehr zögerte. Denn er hatte vorhin schon einmal gezögert, so dass es entkommen konnte! Aber den Fehler machte er nicht wieder, weswegen er nun dabei war die Treppe runter zu rennen. Sein kompletter Verstand hatte sich abgeschaltet und es ging ihm nur noch darum herauszufinden was das war! Denn seitdem sie diesem Ding über den Weg gelaufen waren lief einfach alles schief! Matsu wurde kurz danach angegriffen und nun war es wieder da! Das KONNTE einfach kein Zufall mehr sein! Und Saku wusste dass Sugi sich bestens um Matsu sorgen würde und er dagegen...er wollte endlich Antworten! Dieses Ding war jetzt mit ihnen in diesem Raum eingesperrt, also konnte er dem nachgehen und es stellen! Eine bessere Chance gab es überhaupt gar nicht! Deswegen rief er auch laut beim runter rennen der Stufen zu diesem Wesen: „Bleib wo du bist!!“ Es zuckte darauf nur zusammen. Saku wusste nicht mal ob es ihn verstanden hatte, aber dieses Wesen schien scheu zu sein und nicht aggressiv, also rief er einfach mal hirnlos danach. Zumindest hatte es ihnen bisher noch nicht gezeigt ob es auch wirklich das Potenzial besaß um aggressiv werden zu können. Etwas...was er vielleicht gleich herausfinden würde. Weswegen er seine Waffe noch fester in der Hand hielt, dann endlich unten an der Treppe ankam und danach in das Wasser polterte. Es platschte laut dabei auf und kurz darauf zuckte diese Kreatur auch wieder hinter dem Tisch weg und in Deckung. Und der junge Pilot hatte genug vom Verstecken spielen! Weswegen er sich nicht zurückhielt und einfach schnellen Schrittes, so schnell es im Wasser ging natürlich, darauf zu lief. Dabei hörte er hinter sich noch Sugi nach ihm rufen, aber das blendete er gerade irgendwie aus, denn er wollte es wissen. Er MUSSTE wissen was es war! Demnach hatte er den Tisch auch schon fast erreicht und sah dann den Schatten wieder schnell weghuschen. Er sah wie dieser darauf hinter einer Kiste, in der linken Ecke, verschwand und Sakutaro brüllte ihm wieder nach: „BLEIB HIER!!“ Und natürlich bekam er erneut keine Antwort darauf. Etwas geladen von der Situation allerdings schubste er dann den Tisch zur Seite und wanderte genau auf die Kiste zu. Schadenfreude machte sich plötzlich sogar in ihm breit, denn das war nämlich eine Sackgasse. Es saß in der Falle! Demnach machte er seine Waffe bereit, hielt die Taschenlampe dabei mit vor sich und lief auf die Ecke zu...als er plötzlich einen Sog fühlte. Und dieser Sog...riss ihn von den Füßen. Er riss ihn von den Füßen und kurz darauf spürte Sakutaro wie es nass wurde und wie Wasser seinen Mund füllte. Etwas zog ihn nach unten! Riss ihn davon und hinab in die Tiefe. In eine Tiefe in der er nichts mehr sehen konnte, denn er war darauf in einen dunklen Schacht gezogen worden. Einen den er nun hinunter floss und wo er sich nirgends mehr festhalten konnte um das zu verhindern. Seine Welt wurde schlagartig dunkel und rauschend, so dass er Sugi nicht mehr nach ihm rufen hören konnte und dieser sich immer mehr dabei von ihm entfernte. Saku also so schnell unter Wasser gelandet war und die restliche Luft, die er vor Schreck noch drinnen behalten konnte, anhalten musste, denn ansonsten würde er ertrinken. Ertrinken während es immer tiefer ging. Immer tiefer in die Dunkelheit und er einfach nichts mehr vor seinem Auge sehen konnte. Die Wassermassen rissen ihn davon und er krachte dabei links und rechts gegen die metallischen Wände des Schachts den er hinab glitt. Tat sich dann sogar noch dumpf an der rechten Schulter weh und musste sich dabei zusammenreißen nicht aufzuschreien und seine restliche Luft auch noch zu verlieren! Immerhin wusste er nicht wie lange er noch unter Wasser sein würde. Jeder gespeicherte Atemzug war Gold wert. Aber kurz darauf war er auch schon mit einem Schlag wieder aus dem Wasser draußen und bekam erneut Luft. Er hustete, aber rutschte noch immer einen verdammt langen Schacht hinunter. Kam sich dabei vor wie auf einer Wildwasserbahn und die hatte er noch nie leiden können! Nur das diese noch weniger Spaß machte als die die er kannte und weh tat wenn er dabei an die Wände knallte! Aber auch das hatte er darauf nach wenigen Sekunden überstanden und dann gab es eine finalen und heftigen Schlag, der ihn auf den Boden der Tatsachen zurück brachte und er damit offenbar endlich seine finale Parkposition erreicht hatte. Es war vorbei und er dadurch wieder ordentlich wachgerüttelt. Wer war das denn auch nicht nach dieser Traumreise mit fünf Sterne Potenzial? Sakutaro war jedenfalls unsanft gelandet am Ende dieser höllischen Wasserbahn. Er lag dann nämlich auf dem Rücken und hustete erst mal laut aus. Rang dabei noch nach Luft und musste sein Hirn erst mal wieder zu Recht sortieren, denn er war ganz schön durchgeschüttelt worden. So sehr sogar dass er noch etwas Sterne vor den Augen aufblitzen sah und sein Kreislauf sich erst mal wieder langsam einrenken musste. Dennoch rollte er sich dabei schwach auf die rechte Seite und hustete weiter Wasser aus seiner Lunge, welches es irgendwie in ihn hinein geschafft hatte. Es schmeckte schrecklich bitter und er verzog dabei noch das Gesicht. Denn was auch immer so im Wasser gewesen war, er hatte das nun offiziell auch intus und konnte nur hoffen das er davon nicht krank werden würde. Aber darüber machte er sich am wenigsten Sorgen, denn seine Schulter tat ihm plötzlich schrecklich weh. Die Rechte, die er sich angeschlagen hatte beim Abstieg in den Wahnsinn. Weswegen er sich schwach an diese fasste und dann hinsah. Nichts. Gott sei Dank war dort nichts zu sehen. Nichts steckte dort in seiner Schulter und hatte sie damit perforiert oder so. Das war schon mal gut, denn dann hatte er sie sich sicherlich nur böse geprellt. Vielleicht sogar die beste Ausgangsposition nach der Rutschpartie, so komisch dass auch klang. Aber wo war er nur gelandet? Und was war eigentlich passiert? Er ging das noch mal durch und kam dabei langsam wieder auf seinen Hintern. Danach rieb er sich dabei schmerzhaft über die verletzte Schulter und sein Blick fuhr dann etwas verschwommen durch den Raum. Was am Wasser in seinen Augen lag das er so sah, denn er war von oben bis unten pitschnass geworden. Logischerweise durchtränkt und saß deswegen auch dort wie ein nasser Pudel. Kein Wunder denn er wurde ja einmal den Gully runtergespült! Naja...jetzt wusste er wenigstens schon mal wie sich ein Haufen Scheiße fühlte wenn man auf der Toilette die Spülung betätigte...Hätte er aber drauf verzichten können. Jedenfalls sah er sich weiter um, denn er musste realisieren wo er nun gelandet war. Hinter ihm konnte er noch immer das Wasser plätschern hören, welches wie ein kleiner Wasserfall, an seinem Rücken, aus dem Schacht über ihm raus floss. Weshalb er hoch und hinter sich sah. Okay. Das war also das Loch durch das er an diesen Ort gekommen war, aber wo war er denn jetzt genau? Er konnte sich noch daran erinnern dass ein Sog ihn in einen Schacht gezogen hatte und es dann sehr weit nach unten ging. War er also in einem Abwassertunnel gezogen worden? Wahrscheinlich und dann auch noch in einen der geflutet gewesen war. Aber dennoch hatte sich dort der Sog nicht wirklich aufgelöst und als er dann zu dicht dran gewesen war riss dieser ihn darauf einfach mit. Schöner Dreck. Damit war er jetzt also irgendwo im Nirgendwo gelandet und auch noch von den Jungs getrennt worden! Er musste zurück und das so schnell wie möglich! Und plötzlich ärgerte er sich darüber dass er einfach so kopflos diesem Schatten...! In Saku seinem Kopf klingelte es schlagartig wieder. Genau! Dieser Schatten! In all der Aufregung war er diesem blind gefolgt! Und der war sicherlich auch durch diesen Schacht entkommen! Aber das würde dann ja bedeuten dass er... Die Ventilatoren in diesem Raum drehten sich zu seiner rechen und Linken an den Ecken oben. Still und langsam. Sanftes, weißes, Licht fiel durch diese hindurch und ermöglichte dem jungen Piloten somit seine Umgebung deutlicher zu erkennen. Es tropfte von überall her und das leise Rauschen von dem Wasser hinter ihm erfüllte ebenfalls weiterhin den Raum. Er war offenbar in einem weiteren Wartungsraum gelandet. Zumindest sah es so aus. Einem kleineren und viereckigen, der sicherlich für das Abwassersystem verantwortlich war. Denn genauso schmutzig war er dann auch und Saku sah fast überall nichtidentifizierbaren Dreck herumliegen mit dem er nichts anfangen konnte. Den er kaum erkannte und der sicherlich noch aus einer Zeit stamm wo er noch nicht mal geplant gewesen war. Dennoch sah er Zettel, vielleicht auch alte Dosen und dass sah er dann auch noch nicht mal so richtig. Aber was er dann darauf sah...das ließ ihn stocken. Denn ein Geräusch ertönte wieder vor ihm und er sah darauf erschrocken dort hin. Sah vor sich. Er sah in eine dunkle Ecke, die sich vorne rechts von ihm befand und starrte nur dort hin. Das Geräusch von dort hörte sich an als hätte man gegen Metall, oder eine leere Dose getreten und es versetzte den Jungen sofort in Alarmbereitschaft. So sehr sogar dass er sofort nach seiner Waffe greifen wollte. Denn allein schon wegen dem Angriff oben war er nun etwas mit den Nerven zu Fuß und er brauchte jetzt erst recht keinen Wurm der versuchen würde sich bei IHM in den Leib zu fressen! Aber Saku bemerkte dann schnell dass seine Waffe...Seine Waffe...sie war weg. Sie war weg! Und kurz nachdem er das auch schon erschrocken realisiert hatte. Vor allem dass seine Waffe UND seine Taschenlampe ihm offenbar im Tunnel abhanden gekommen waren, sah er dann auch schon wieder vor sich. Denn aus der Ecke vor ihm...hörte er plötzlich Schritte. Schritte die auf ihn zukamen und je näher sie kamen umso mehr konnte er sie auch wieder sehen. Konnte sie sehen weil sie sich dem Licht nährten und demnach auch beleuchtet wurden...Es waren dieselben Augen die ihn hier her gebracht hatten. Dieselben Augen die ihn nicht los ließen und ihn nun wieder aus dem Dunkel anstarrten. Näher als jemals zuvor. Weswegen Saku darauf stockte und nur still dort vor sich sah. Er rutschte dabei noch instinktiv nach hinten, so dass er neben dem plätscherndem Wasser an der Wand an kam und somit keinen Rückzugsweg rückwärts mehr hatte. Er war in die Ecke gedrängt...und es gab kein Entkommen mehr vor dem Ding da vor sich. Und nicht nur war er eingeengt...sondern auch noch unbewaffnet. Die schlimmste mögliche Situation in dem er hätte landen können. So das Saku es verfluchte dem einfach gefolgt zu sein. Das er es verfluchte diesen Augen in die Dunkelheit gefolgt zu sein. Denn nun war er da wo es ihn haben wollte. Er war allein...und schutzlos. Hilflos ausgeliefert und er rechnete fest mit einem Angriff. Aber nichts dergleichen geschah...sondern etwas...was er nie erwartet hätte. Das Letzte was er auf diesem Geisterschiff erwartet hätte. Denn aus den Schatten vor ihm tauchte etwas auf. Auf allen Vieren kam es vorsichtig und seitlich krabbelnd auf ihn zu. Es bewegte sich fast so wie ein Affe und die gelben Augen verloren dabei langsam ihr unheimliches Leuchten, als sie aus dem Schatten traten und an seiner Statt war ein wunderschönes Schimmern in diesen aufgetaucht. Ein Schimmern nasser und großer Augen, die ihn mit einem sanften goldenen Ton musterten und ihn noch dazu zwischen einem zarten, butterfarbenden, aber unordentlichen blonden Pony anstarrten. Ihn dabei genau musterten ob er jetzt eine Gefahr sein könnte oder nicht. Und es blieb dann kurz darauf auch schon mit einem gesunden Sicherheitsabstand vor ihm hocken. Es warf dem jungen Piloten einen grimmigen Blick zu und schien dann noch in seine Richtung zu schnüffeln. Denn diese Gestalt roch sie wieder...die Angst. Und deswegen...hatte es auch Angst. Deswegen hielt es auch Abstand und musterte ihn kritisch...aber ebenso neugierig. Denn es kannte ihn. Es war ihm...bereits schon begegnet. Es war ihm...gefolgt. Und Sakutaro sah es einfach nur vor sich an. Sah dieses Geschöpft da vor sich sitzen, dessen Kleidung teils zerfetzt und so schmutzig war, aber dies dennoch seinem Aussehen nicht schadete. Nicht im Geringsten. Sein Herz schlug ihm dabei plötzlich schneller und bis zum Hals hinauf als er in diese magischen und fremden Augen vor sich sah. Diese Augen die ihn wieder lockten sich an ihm die Finger zu verbrennen. Denn noch nie zuvor...hatte er sowas in seinem Leben gesehen. So ein Wesen gesehen das in seinen Augen wie aus einer anderen Welt stammen könnte und dennoch war es hier. Es anscheinend von hinter dem Sternenlicht ihrer bekannten Welt kam. Es hier war und ihn mit seinem Blick bereits schon verzaubert hatte. Ihn gefangen hatte und nicht mehr los ließ. Denn Sakutaro saß da plötzlich vor einem Menschen. Einem...Jungen. Oder war es doch ein Mädchen? Er konnte es auf den ersten Blick nicht ganz ausmachen. Aber dann sah er keinen Busen an dem Oberkörper vor sich, was das nasse, weiße T-Shirt hätte offenbaren müssen wenn er den gehabt hätte. Und so wusste er nun mit Bestimmtheit dass es doch ein Junge war der da vor ihm saß. Es war wirklich ein Junge und dieser...war wunderschön. So wunderschön, dass nicht mal der ganze Schmutz und Dreck, der an ihm klebte, seine Schönheit verdecken konnte. Eine nicht zu fassende Schönheit auf ihm lag, so dass Sakutaro sich in jenem Moment, beim Anblick dieses wunderschönen Jungen, doch noch der vernichtenden Frage stellen musste. Einer Aussage mit der Paku ihn immer und immer wieder bombardiert hatte als er noch ein Teenager gewesen war und der er nie glauben wollte. Aber nun stellte sich Saku diese Frage dann plötzlich selber. Denn er fragte sich, bei diesem Anblick da vor ihm:...Gab es sie vielleicht doch? Und kam SEINE tatsächlich von hinter Zeit und Raum? Aus einer anderen Welt? Einer Welt von hinter dem fernen Sternenlicht ihrer bekannten Welt? Und gab es sie vielleicht doch, so wie Paku immer zu ihm gesagt hatte? Gab es sie wirklich...die Liebe auf den ersten Blick? Kapitel 4: Beautiful and wild ----------------------------- „ Dort in der Finsternis und Meilen von dir entfernt, da gab ich das Versprechen wieder lebendig zurückzukommen. Aber mein wildes Herz ging damals viel zu weit. Deswegen schwor ich mir auch mich nie wieder selbst zu verlieren. Und ich rief dabei nach dir. Konntest du mich hören? Ich verlor meinen Weg in der Dunkelheit. Verlor meinen Weg in der Angst. Und dann war ich gefangen in tausend Nächten ohne Ausweg. Alpträume fingen an mich zu verändern. Aber jetzt bin ich wieder wach. Und ich starb in diesen Nächten gefühlte tausend Mal als ich dagegen ankämpfte. Aber jetzt sind die Alpträume vorbei und ich bin endlich wieder wach. Endlich wieder wach...Aber Licht blendete mich nach meinem Erwachen. Brannte mir in den Augen. Weswegen ich mich nicht im Spiegel ansehen kann und mich vor mir selbst verstecke. Denn meine verdammte Angst in der Vergangenheit sorgte dafür dass ich heute den Preis zahlen muss für das was ich getan habe. Aber nun werde ich nicht mehr davon rennen und will an deiner Seite sein...Und ich rufe dabei nach dir. Kannst du mich hören? Ich verliere meinen Weg in der Dunkelheit und verliere meinen Weg in der Angst ohne dich. Und damals war ich gefangen in diesen tausend Nächten ohne Ausweg. In den Alpträumen die anfingen mich zu verändern. Doch jetzt bin ich wieder wach. Und in diesen Nächten starb ich gefühlte tausend Mal als ich dagegen ankämpfte. Aber jetzt sind die Alpträume endlich vorbei und ich bin wieder wach. Endlich wieder wach. Doch mein Zuhause...ist nun anders. Eine Welt der Dunkelheit und uralter Gelüste. Eine kalte Welt der primitivsten Instinkte. Eine Welt in der es nur ums überleben geht. In der es nur darum geht zu fressen...oder gefressen zu werden. Doch was davon...wirst du sein?“ Er konnte sich noch immer nicht bewegen. Saku saß weiterhin nur wie gelähmt da und konnte einfach nicht die Augen von dem Anblick vor sich weg reißen. Vor allem wurde er dabei immer mehr verzückt wegen dem was er dort sah. Und noch nie zuvor in seinem Leben war er von einem Anblick so verzaubert gewesen wie von dem der sich ihm da bot. Die Augen von diesem Jungen, der da vor ihm hockte, waren unglaublich. So unglaublich dass er sogar seine eigenen nicht mehr von diesen reißen konnte. Seine Blicke von diesem Jungen dort vor ihm zu reißen...der einfach so wunderschön war, denn er wirkte dabei wie ein Engel der aus den Tiefen des Weltalls zu ihm gekommen war. Und das nur zu ihm. Die Augen dieses Jungen funkelten in einem bernsteinfarbenen Gelb mit einem leichten Hauch von Braun. Auch waren sie groß und offen so dass man sich darin verlieren konnte wenn man nicht genau Acht gab. Sein blondes Haar war nass, hing ihm dabei über die Schultern hinab und war bis zwischen die Schulterblätter lang. Was Saku aber aus der Frontansicht, die sich ihm da bot, noch nicht richtig sehen konnte. Was er dafür aber ganz genau sehen konnte war die Kleidung des Jungen die er trug und sie war dreckig. So dreckig wie auch die Haut an seinen nackten Armen und im Gesicht. Als wäre er eben gerade erst aus einem Erdloch gekrochen oder so. Und auch dass was er trug war an den Rändern der Ärmel zerrissen und fransig. Denn er trug ein weißes Oberteil, dass nun aber eher gräulicher wirkte wegen all dem Dreck der an ihm haftete. Und offenbar hatte dieses auch mal längere Ärmel gehabt, die aber irgendwann mal, anscheinend, abgerissen wurden, so dass es jetzt mehr wie ein T-Shirt wirkte als alles andere. Er trug eine lange, schwarze und weitgeschnittene Hose die am Bund orange Schnürbändel hängen hatte damit man sie dort enger ziehen konnte, wenn man das wollte. Und noch weiter unten, nämlich an seinen Füßen, trug er nichts. Dieser Junge lief also Barfuß durch die Gegend. Wobei „laufen“ wohl nicht ganz passte, denn seine Art der Fortbewegung glich mehr der eines Menschenaffen, der sich auf allen Vieren fortbewegte und sich dabei nach vorne, über die Knöchel seiner Hände, perfekt abstützten konnte. Demnach hatte er eine sehr bucklige und hockende Art sich fortzubewegen. Und genau mit dieser Art war er auch aus den Schatten, zu dem jungen Piloten, getreten und hockte nun auf einem Sicherheitsabstand von gut einem Meter da vor ihm. Starrte ihn dabei nur an. Sein Blick war vor allem sehr mürrisch und misstrauisch, so dass sich Saku wunderte dass dieser Junge überhaupt erst aus der Sicherheit der Schatten hervorgetreten war und sich dadurch auch noch freiwillig einer Gefahr aussetzte vielleicht angegriffen zu werden. Denn das ergab für ihn einfach keinen Sinn...Sollte man nicht eher mit einem größeren Sicherheitsabstand und aus einer Deckung jemanden beobachten wenn man so misstrauisch war? Also entweder war der Kleine demnach sehr mutig, oder einfach nur töricht. Oder vielleicht auch das dritte Extrem von allem...nämlich zu verdammt neugierig. Etwas das Saku noch nicht mal wirklich an ihm verurteilen konnte, denn er war ja bekanntlich auch so. Neugierig und dadurch nur schwer zu zähmen. Und an das dritte Extrem glaubte Sakutaro nämlich auch eher, denn dass hatte der Kleine oben schon bewiesen. Vorher und wahrscheinlich mehrere Stockwerke über ihnen im überfluteten Gang in der Dunkelheit. Wo der Pilot nun auch offiziell wusste dass es dieser Junge gewesen war der ihm dort Blicke aus den Schatten zugeworfen hatte. Aber dennoch verstand er das nicht. Saku verstand nämlich nicht warum der Kleine das überhaupt erst tat, warum er sich so verhielt wie er sich verhielt und er noch nicht mal versucht hatte mit ihm zusprechen, oder Kontakt zu knüpfen. Und vor allem warum er überhaupt erst abgehauen war und sich dabei auch noch so scheu verhielt wie...wie ein Tier. Denn die Art wie er sich gerade auf ihn zubewegt hatte besaß etwas sehr animalisches. Was Saku ebenfalls nicht verstand, denn warum machte er das? Doch etwas in seinem Kopf sagte ihm: dass er das schon bald herausfinden würde. Herausfinden würde warum das alles so war wie es war. Und das vielleicht sogar noch schneller als er dachte, oder ihm lieb wäre... Demnach sah er weiterhin einfach nur still den Jungen vor sich an. Wartete darauf was dieser als nächstes tun würde und hoffte dabei innig...dass er keinen Angriff auf ihn plante, denn Saku hatte einfach nichts um sich zu verteidigen. Weder eine Waffe zur Verteidigung, noch eine Ahnung was hier los war. Er besaß also wirklich nichts was ihm, gerade in dem Moment, irgendwie weiterhelfen würde. Noch dazu wusste er nicht was in dem Kopf dieses Jungen so vor sich ging, geschweige denn was seine Absichten waren. Und erst recht nicht...was er wohl alles so gesehen haben könnte. Was er durchgemacht hatte. Denn nach dem was oben mit Matsumoto passiert war, stand nun wirklich ALLES im Raum des Möglichen. Und vielleicht hatte dieser Junge da vor ihm mehr Horror gesehen als Saku es sich auch nur im Geringsten vorstellen konnte. Vielleicht war das auch einer der Gründe warum der Kleine so agierte wie er gerade agierte und deshalb auch Abstand hielt, ja sogar extrem scheu zu sein schien. Aber auch woher er kam war obendrauf noch ein ganz anderes Rätsel was es zu lösen galt, denn es ergab keinen Sinn ihn hier zu sehen. Einen Jungen auf einem Schiff zu sehen dass seit 200 Jahren verschollen gewesen war und dessen Crew eigentlich, unter natürlichen Umständen, nicht mehr leben konnte. Es sei denn er war erst...Aber war das möglich? Doch was auch immer die Gründe für das Verhalten von diesem Jungen vor ihm waren, oder woher er auch so plötzlich kam...Saku musste ebenso auf der Hut sein. Denn er kannte ihn nicht und wie bereits gesagt: er konnte nicht in seinen Kopf hineinsehen und ahnen was er vorhaben könnte. Er konnte nur in seine Augen sehen, die aber so offen und klar waren, trotz seines bösen und misstrauischen Blickes. Und diese Augen zeigten zwar Neugier...aber auch Angst und genau das war das Problem. Wenn Menschen Angst hatten wurden sie, im schlimmsten Fall, sehr irrational und unberechenbar. So gesehen war es auch genauso bei Tieren und davor musste man sich hüten. Denn Saku hatte bereits schon am eigenen Leib erfahren wie gefährlich solche Menschen sein konnten die alle ihre menschlichen Züge abschalteten und nur überleben wollten. Wie Menschen wirklich waren wenn sie nichts mehr zu verlieren hatten, oder nur noch der primitive Instinkt existierte am Leben zu bleiben. Saku wusste ganz genau...dass Menschen dann weitaus schlimmer sein konnten als Tiere es jemals sein würden. Tiere waren zwar ebenfalls unberechenbar...aber dabei meist nicht so sadistisch veranlagt und erst recht nicht kreativ um dann das zu erreichen was sie wollten. Denn Menschen stellten Fallen und konnten kreativ denken. Etwas was man niemals unterschätzen durfte, egal wie wirr die Person vor einem auch wirkte. Und Saku...wünschte sich plötzlich wirklich gerne wieder seine Waffe zurück, denn nur damit fühlte er sich sicherer. Sicherer vor diesem Gefühl was in ihm nagte, welches er aber nicht deuten konnte. Denn es sagte ihm: „aufzupassen“...aber nicht als würde sein Leben davon abhängen und das verstand er nicht. Es war ein komisches Gefühl. Und natürlich wollte er nicht auf diesen Jungen schießen, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Aber es würde ihm dennoch etwas mehr Sicherheit geben seine Waffe wieder in seinen Händen zu wissen. Zu wissen dass er sich damit verteidigen könnte, wenn dies notwendig werden würde. Mal abgesehen davon dass er oben ja auch herausfinden musste dass es hier Monster gab. Ein Rätsel dessen er auch gerne auf die Schliche kommen würde. Immerhin musste es ja eine Erklärung geben woher, die Biester kamen, richtig? Denn sowas entstand nicht einfach mal aus dem Nichts und ohne Grund. Es würde allen Gesetzten der Existenz wiedersprechen. Also fragte sich Saku darauf erneut:...was war hier in den 200 vergangenen Jahren, auf diesem Schiff, nur passiert...? Aber wenn er das nun erst mal wieder beiseite schob und so darüber nachdachte was der Junge da vor ihm tat...wäre eine Waffe sicherlich ein Overkill gewesen in der Situation. Denn wenn er dieses zarte und junge Ding so vor sich sah...dann wurde Saku sofort klar dass er ihn auch ohne eine Waffe locker und mit purer Muskelkraft, niederringen könnte, wenn er müsste. Und das obwohl er sah wie dieser Junge vor ihm zarte und sehnige Muskeln besaß die man dort deutlich an seinen nackten Armen sehen konnte. Man sie aber nur genau sehen konnte weil eben das Licht neben ihnen, durch die Ventilatoren, zu ihnen runter schien und dabei sanfte Wassertropfen an den Muskeln hinab glitten. Sie damit zeichneten und hervorhoben. Er besaß Kraft. Nicht dieselbe wie Saku, denn der war auch verdammt gut durchtrainiert, aber dennoch war das vor ihm keine zarte Blume. Kein zartes Stiefmütterchen. Und Saku schoss dann ganz plötzlich wieder dieser Gedanke durch den Kopf, denn dieser Junge vor ihm...er war wirklich viel zu wunderschön. So schön sogar dass man erst denken könnte er wäre ein Engel...Oder ein zartes Mädchen und kein Junge. Noch nie zuvor hat Sakutaro einen Jungen mit solch einer unvergleichlichen Schönheit gesehen, die an das Feminine ran kam... Das Wasser und das Tropfen von der Decke plätscherten derweil weiter um sie herum in der Dunkelheit. Es war kein schöner Ort an dem sie sich gerade befanden, mehr wie eine Müllhalde die sich über die Jahrhunderte dort gebildet hatte weil keiner die Reste wegräumte. Und dennoch wirkte alles plötzlich so magisch auf Saku und auch als würde die Zeit dabei still stehen. Doch nicht nur im Positiven...sondern auch im Negativen. Als würde sich dabei auch noch die Umgebung irgendwie selbst fürchten und sich deshalb auch nichts anderes mehr um sie herum regen. Als läge Angst in der Luft, die Saku nicht greifen und verstehen konnte woher sie kam. Und dennoch gab es an diesem Ort plötzlich nur noch sie...und nichts anderes mehr. Denn noch nie zuvor hatte Sakutaro dieses Gefühl erlebt. Dieses Gefühl dass sein Herz plötzlich im Klammergriff hatte und einfach nicht mehr loslassen wollte. Sich dort festgezwackt hatte wie ein Blutegel und ihn leerte. Sich alles andere dabei in ihm abschaltete. Was war das nur? Dieses Gefühl? Er kannte es nicht, aber es lockte ihn. Es lockte und wollte ihn dazu antreiben seinen rechten Arm auszustecken und nach diesem Jungen vor sich zu greifen. Ihn zu berühren wie eine verbotene Frucht. Ihn sich zu eigen zu machen und das er darauf hin IHM gehören sollte. Was er aber nicht tat und ihn nur weiterhin ansah... Und während ihm all das durch den Kopf ging brach nicht mal eine Sekunde lang der Blickkontakt zwischen ihnen ab. Nicht eine verdammte Sekunde. Auch nicht mal dann...als der blonde Junge sich plötzlich wieder langsam näherte und dabei seltsamerweise noch zu schnüffeln schien. Er schnüffelte wie ein Tier die Luft zwischen ihnen ein. Als versuchte er damit Gefahr zu wittern...Ergab das Sinn, wenn man es so aussprach? Er war auf jeden Fall komisch und so anders. Und Saku hatte dabei nicht mal mehr das unerklärliche Ereignis von vorher im Kopf. Nämlich das mit seinen Augen und fragte sich daraufhin plötzlich: wie dies überhaupt möglich gewesen war? Wie die Augen dieses Jungen durch einen Lichteinfluss leuchten konnten im Dunkel. Immerhin wusste er das Menschen sowas nicht besaßen, denn sie hatten keine spiegelnde Netzhaut. Konnten es nicht auch einfach haben, denn das war unnatürlich für die menschliche Rasse. Aber dennoch hatte er es gesehen und sich nicht eingebildet... Doch er dachte nicht mal mehr daran. Er konnte nicht daran denken, denn dieses wunderschöne Geschöpf vor ihm kam wieder ein Stück näher, hockte nun vielleicht gute sechzig Zentimeter auf Abstand vor ihm und sah ihn dabei weiterhin nur misstrauisch an. Und die ganze Zeit über, während er offenbar schnüffelte und mürrisch drein blickte...sagte er dabei nicht ein Wort, sondern warf ihm nur Blicke zu und mehr nicht. Blicke die Saku einfach nicht verstand, aber sein Kopf das auch gerade nicht mehr verhackstücken wollte denn...denn etwas anderes flammte plötzlich in ihm auf. Flammte in ihm auf wenn er diese Augen da vor sich sah. Diese wunderschönen Augen...die ihn lockten sich an ihm die Finger zu verbrennen. Die ihm aussagten: Fass mich an...und hol dir deine Abreibung... Der fremde Junge machte danach wieder einen hoppenden Satz nach vorne und hatte somit dann erneut den Abstand zwischen ihnen verkleinert. Denn nun hockte er direkt vor ihm...und er war wirklich kleiner. Man konnte es erst schlecht abschätzen, eben weil er sich in der Hocke fortbewegte. Aber nun konnte man es genauer erkennen, weil er fast vor ihm saß und offenbar war er wirklich viel kleiner als Saku. Vielleicht einen Kopf, vielleicht auch mehr, dass konnte man nur wissen wenn sie mal aufrecht nebeneinander stehen würden. Und dennoch, obwohl er viel kleiner war, hatte er sich so nah herangetraut. So nah an Sakutaro getraut obwohl er völlig fremd war und dadurch auch zu hundert Prozent größer und stärker sein würde als er selbst. Und genau diese Stärke...wollte Saku plötzlich auch nutzen. Er wollte seine körperliche Überlegenheit nutzen. Denn er konnte es nicht beschreiben was da in ihm vor ging, immerhin hatte er noch nie zuvor in seinem Leben so gefühlt wie in dem Moment. So für jemanden gefühlt wie in dem Moment. Denn das was sein Körper ihm plötzlich sagte, dass zischte wie ein Befehl durch ihn hindurch. Immer und immer wieder. Durch jede Faser seines Körpers. Und dieser Befehl in ihm ergab keinen Sinn, denn vor ihm saß ein Junge! Aber dennoch...befahl ihm sein Körper plötzlich nach vorne zu lagen. Ein Urinstinkt der schlagartig tief aus seinem Innern an die Oberfläche gekrochen kam und ihm damit Befahl: paar dich. Ein uralter Instinkt kam plötzlich in ihm hoch der sagte: paar dich. Schnapp dir dieses wunderschöne Geschöpf! Schnapp es dir und zeug mit diesem sofort Nachwuchs! Warum zögerst du noch?! Ring es nieder und mach es zu deinem Eigentum!...Es war total absurd und seltsam, denn er wusste nicht was mit ihm los war. Es klang verrückt und es wühlte Saku innerlich schrecklich auf. Denn sein rationaler und menschlicher Verstand sagten ihm auf der anderen Seite: Was ist bloß los mit dir?! Lass den Scheiß, denn du hast gerade andere Probleme! Warum denkst du jetzt gerade an Sex?! Und warum mit diesem Jungen?! Und warum hast du plötzlich diesen Drang Kinder in die Welt zu setzten!? Vor allem mit einem Jungen wo das nicht geht?! WAS IST LOS MIT DIR?! Fragen über Fragen. Aber die Antwort war klar und simpel, denn Sakutaro war ja dafür bekannt dass er keine spezielle sexuelle Ausrichtung zu nur einem Geschlecht besaß. Daher kam das auch wahrscheinlich alles. Dieses Gefühl und der Drang. Denn er schlief mit beiden Geschlechtern wenn es ihm gefiel was er sah. Machte da keinen großen Unterschied, denn Sex war für ihn Sex egal mit welchem Geschlecht. Wobei man anmerken musste das es ihm beides gefiel solange nur ER drauf springen durfte und nicht besprungen wurde. Doch das da vor ihm...das war dennoch anders. Es war etwas ganz anderes. Fühlte sich anders an und war schwer zu greifen, so wie auch alt. Sehr alt sogar. Wie ein Instinkt den die Menschen schon lange vergessen hatten, aber dieser noch immer da war. Irgendwo tief in deinen Genen vergraben und woran du dich nicht mal bewusst erinnern konntest... Und genau dieser Instinkt ließ ihn nun plötzlich doch noch langsam und fasziniert seinen rechten Arm heben. Denn er musste es tun. Er konnte nicht anders. Und nichts brach dabei den Augenkontakt zwischen ihnen ab als er das tat. Weder das Plätschern des Wassers noch das Rauschen und Knarren der alten Ventilatoren von der Lüftung rechts neben ihnen in den Wänden. Und sein Gegenüber sah ihn drauf auch genau an. Hatte IHN genau im Blick und auch das was er da tat. Was er vor hatte. Wie er den Arm langsam anhob und dieser versuchte sich zu nähern. Ihn zu...berühren...Und es war etwas...was er nicht sollte. So dass es kurz darauf auch schon wie ein Schlag gewesen war der dann folgte. Es war wie ein Reflex der danach sofort einsetzte...und deshalb auch der fremde Junge dann reagierte. Instinktiv reagierte. So dass es kurz darauf in einem Wimpernschlag passiert war... Innerhalb von Sekunden zischte dann auch schon ein Schmerz durch Saku seine rechte Hand. Aber nicht nur durch diese, sondern auch kurz danach durch seinen Bauch. Es kam alles so schnell und wie ein Hammerschlag, so dass der Junge Pilot erst mal nicht sofort realisiert hatte WAS genau da passierte, aber es dennoch passiert war. Denn in dem Moment wo seine Hand die Wange des fremden Jungen berühren wollte, sich dieser also auch extrem gefährlich genähert hatte...da hatte sich dieses wunderschöne Geschöpf gewehrt. Saku hatte zwar davor bereits schon gesehen wie mit jedem Zentimeter, dem er dem Gesicht mit der Hand näher kam, sich der neugierige Blick des Jungen bereits dabei war sich in Furcht und Aggression umzuwandeln...aber hatte es dennoch ignoriert. Und er hätte dies als klare Ansage sehen müssen zu stoppen. Die Zeichen deuten sollen keinen Schritt weiter zu machen. Aber er hatte dies einfach nicht getan und es weiterhin ignoriert, weshalb es dann eben nur noch eine Reaktion auf das alles gab und diese realisierte sich dann auch schon sofort in einer Attacke. Denn diese Blume da vor ihm...die wollte nicht gepflückt werden. Die Blume da vor ihm, die wie ein zartes Stiefmütterchen wirkte...aber doch eher eine Rose mit Dornen war. Wunderschön, wild und nicht zu zähmen. Der blonde Junge hatte also reagiert und sofort nach der Hand geschlagen die ihn berühren wollte! Er hatte sie mit seiner eigenen rechten Hand so fest und mit einer unglaublichen Wucht weggeschlagen, dass er Saku dabei sogar noch gekratzt hatte und das noch nicht mal wenig. Es waren auch keine blutigen Kratzer geworden, aber nichts desto trotz hatte er ihn bei der Aktion gekratzt. Und noch während all dem hatte der Junge zum ersten Mal seine Stimme erhoben...und gekrischen. Es war ein lautes und hohes Kreischen aus Wut gewesen und kurz darauf folgte dann auch schon der zweite Streich. Der nächste Schlag...der in die Magengrube ging. Keine Ahnung wie er das getan hatte, denn es war verdammt sportlich und elegant gewesen, so wie auch extrem schnell, aber der Junge hatte dem Piloten dabei wirklich volle Kanne in die Magengrube getreten und das auch noch aus der Hocke heraus! Er war dann auch schließlich sofort wieder auf Abstand geflohen! Ging von ihm weg und hinter vielen Kisten, hinten rechts des Raumes vor ihm, in Deckung. Saku blieb sogar ganz kurz die Luft weg durch die Attacke. Denn es war ein höllischer Tritt gewesen und der pfefferte auch noch ordentlich nach, so das er sich erst mal schmerzhaft und dann auch stöhnend den Magen halten musste und sich dabei sogar leicht krümmte. Volltreffer. Scheiße tat das weh! Heh, aber das war schon okay. Es war okay gewesen, denn nun hatte er die Message definitiv verstanden die lautete: Halt gefälligst Abstand von mir! Fass mich nicht an! NUR ansehen und NICHT anfassen! Es war also eine klare Ansage gewesen und Saku...mochte das irgendwie. Er mochte die Tatsache dass diese Schönheit nicht auf ihn und sein gutes Aussehen, so wie auch seinen Charme, hereinfiel und ihm gerade mit diesem Tritt klar und deutlich eine Grenze gezogen hatte. Bis hier her und nicht weiter... Das besaß für ihn sogar einen gewissen Reiz den er nicht abstreiten konnte...Es gefiel ihm. Denn er war schon immer hinter dem her gewesen was man ihm nicht freiwillig geben wollte. Ein sehr kindliches Verhalten mit seiner Sexualität. Wozu er aber stand. Denn er wollte in der Regel nicht einfach nur geschenkten und wehrlosen Sex...Er wollte jagen. Erobern...und DANN den Sex darauf genießen. Denn DAS war das Raubtier das er in sich hatte als Mensch. Den Jagdtrieb den er von Natur aus besaß und für den er sich auch nicht schämte. Und als der Schmerz endlich wieder aus seinem Magen kroch keuchte er dabei gegen den Boden: „Scheiße tut das weh...Fuck...“ Denn alle Achtung das war ein echt guter und kräftig gesetzter Tritt gewesen. Vor allem auch noch an eine Stelle wo Saku mal nicht so abgehärtet war. Nämlich direkt in eine Lücke zwischen seinen Bauchmuskeln. Oder eher mehr an eine empfindliche Stelle. Als der Schmerz danach nachgelassen hatte hob Saku dann auch schon wieder seinen Blick und sah dabei vor sich. Sah zu einem Haufen von metallischen Kisten, die rechts vor ihm in der Ecke gestapelt, so wie auch verteilt dort standen und hinter denen der Junge nun wieder hervor lugte. Er nun für sich sogar offenbar einen BESSEREN und sicheren Sicherheitsabstand gefunden hatte und somit Sakutaro nur weiterhin mürrische Blicke zuwerfen konnte, die aber nun noch mehr mit Wut beladen zu sein schienen als vorher. Es war wieder ein klares Statement. Okay. Alles klar. Ihm hatte das definitiv nicht gefallen das der junge Pilot so nach ihm greifen wollte. Unverschämt und ohne seine Grenzen zu respektieren. Demnach...hatte er den also verdient. Das war aber auch verständlich, denn Saku war dabei auch sexuell geladen gewesen und hatte demnach ebenfalls versucht forsch nach dieser Schönheit zu greifen. Ob der das wohl gefühlt und deswegen zugelangt hatte? Aber was auch immer es gewesen war, es hatte den Piloten wieder aus seiner Trance gerissen und seinen Arsch zurück ins Hier und Jetzt katapultiert. Etwas wofür er sogar irgendwie dankbar war und dann erst mal schnaufte während er dabei ebenfalls den Jungen vor sich im Auge behielt. Sein Kopf war erneut klar und dieser Junge vor ihm...er war plötzlich wieder so seltsam. Denn irgendwie verhielt er sich gerade wie ein Tier. Und Saku dachte, bei dem was er da sah, plötzlich an eine Katze und auch noch wegen der Art wie er zugelangt hatte. Jedenfalls war die komplette sexuelle Spannung zwischen ihnen gerissen und schlagartig weg, so das Sakutaro dann vorsichtig nach vorne auf die Knie kam und ruhig zu ihm sprach: „Alles okay...Sorry ich war da wohl etwas zu vorschnell gewesen, was?“ Endlich wieder klar in der Birne und das war er allerdings gewesen. Aber er bekam dennoch weiterhin keine Antwort auf seine Entschuldigung, sondern nur einen Blick aus dieser Ecke da vor ihm zugeworfen der dabei tödlich wirkte, denn so böse war der geworden. Nicht falsch verstehen, denn er war vorher schon nicht nett gewesen, aber nun wollte ihn dieser Blick wirklich nur zu gern töten! Was zeigte wie sehr der junge Pilot es eben verkackt hatte. Gut gemacht Saku. Konnte er sich also in seinen Lebenslauf schreiben und mit werben gehen. Jedenfalls musste er das jetzt irgendwie wieder entschärfen was er da angestellt hatte. So das er darauf etwas genervt von sich selbst schnaufte und dabei auch noch leise zu sich sprach: „So macht man das Sakutaro...Egal wo du hinkommst du machst du dir auch immer gleich Freunde, was...?“ Und das war noch nett ausgedrückt gewesen... Er war plötzlich sarkastisch zu sich selbst, denn er wusste dass ER diesen Zustand ausgelöst und es damit auch noch ordentlich verbockt hatte. Kein guter Start für sie und der erste Eindruck war ja bekanntlich immer der Wichtigste, nicht wahr? Und welchen hatte er eben bitte hinterlassen? Dass er ein perverser Lüstling war der nicht besseres zu tun hatte als über einen unschuldigen und verängstigten Jungen herzufallen?! Großartiges Ding Sakutaro Sakurai, hast du mal wieder toll hinbekommen! Doch es war genug sich deswegen weiterhin mental selbst zu schlagen, denn es brachte ihn nicht weiter. Also holte er sich wieder zurück und sprach dann erneut vor sich zu dem Jungen: „Es ist okay. Du musst vor mir keine Angst haben, ja? Ich bin nicht hier um dir wehzutun...Ich komme von einem Bergungsschiff. Wir sind hier um zu helfen. Zu „helfen“...verstehst du mich?“ Er sprach den letzten Satz gezielt so aus, denn er war sich selber nicht so sicher ob der Junge da vor ihm das auch wirklich tat. Also ob er ihn verstand. Denn er zweifelte irgendwie daran dass er ihn verstand, immerhin machte der Kleine auch weiterhin keine Anstalten ihm zu antworten, geschweige denn aufzuhören ihn dabei anzusehen als wollte Saku ihn gleich fressen! Warum war er nur so seltsam...? Weswegen der Pilot sich sofort wieder fragte: Was er jetzt tun sollte. Noch nie hatte er in so einer Situation gehangen wo sein Gegenüber nicht antworten konnte, oder vielleicht auch gar nicht wollte. Nicht so zumindest. Es war demnach also alles sehr befremdlich für ihn und sorgte deswegen auch in Saku für Unsicherheiten. Denn wie sollte er nun damit umgehen? Sich ihm nähern war keine gute Idee mehr und wenn der Kleine ihn nicht verstehen konnte, dann hatte er nun offiziell ein Problem mehr an der Backe. Noch mehr sogar als er es eh schon hatte, denn auf diesem Schiff gab es ja auch noch Monster. Wesen die noch nie zuvor ein Mensch gesehen hatte. Denn das was Matsumoto eben angegriffen hatte...sowas war ihm noch nie unter die Augen gekommen... Hatte er vorhin vielleicht sogar Recht gehabt? Hatte Matsu mit seinem Spaß echt recht gehabt und sie waren nun doch auf Aliens gestoßen? Keine Ahnung. Saku brauchte Antworten. Er schüttelte aber dann auch gleich leicht den Kopf, denn er konnte sich später noch darüber Gedanken machen. Immerhin hatte er nun gerade andere Probleme. Denn erst einmal musste er das hier mit dem Überlebenden klären und dann musste er wieder hoch Sugi und Matsu finden. Und das so schnell wie möglich. Was da oben passiert war konnte keiner mehr ignorieren und sie mussten deshalb so schnell sie konnten von diesem Schiff runter! Das hatte höchste Priorität um sich und seine Crew zu schützen. Matsu war nämlich schon bereits verletzt worden und es durfte nicht noch mehr passieren! Denn wenn Sugi auch noch etwas passierte könnte sich Saku das erst recht niemals mehr verzeihen! Wenn Sugi etwas wegen seinen Dummheiten passierte, weil er Trottel einfach seinen besten Freund mit einem blutenden Kollegen allen sitzen ließ...dann gab sich Saku danach selbst die Kugel. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Denn er könnte sich das NIEMLAS verzeihen! Der Junge vor ihm regte sich dann plötzlich wieder leicht im Dunkeln und kam dabei etwas mehr aus seiner Deckung hervor. Demnach kam er also langsam und vorsichtig, so wie erneut auf allen Vieren, um die Kiste herum hinter der er sich verkrochen hatte und starrte Saku dabei noch immer misstrauisch an. So das der dann etwas blinzeln musste vor Erstaunen, denn er hatte nicht mit solch einer Abneigung gerechnet. Aber: konnte man ihm das verübeln? Besonders nach Saku seiner dreisten Art einfach zupacken zu wollen? Und dennoch....Wow war so viel Misstrauen wirklich gerechtfertigt? Der berühmte Spruch: „Wenn Blicke töten könnten“, passte gerade echt gut. Aber wie auch immer. Jedenfalls blieb der Kleine weiterhin bei seinem Abstand und sah Saku dabei nur wieder in die Augen. Er legte dann auch noch den Kopf etwas nach links schief und Sakutaro kam dieses Verhalten seltsamerweise sofort bekannt vor, denn es wirkte wie bei einem Hund der sein Herrchen nicht verstanden hatte und deswegen schließlich den Kopf schief legte. War das hier auch der Fall gewesen? Der aufmerksame und dabei leicht verdutzte Blick, zwischen dem Misstrauen, ließ zumindest darauf schließen. Saku musste es wohl herausfinden und hoffte dass dies nicht der Fall sein würde. Denn es konnte jetzt nichts unpassender sein als sich mit einem rumschlagen zu müssen der ihre Sprache nicht verstand. Aber wie gesagt: das musste er wohl selber erst mal herausfinden. Weswegen er dann wieder einen Schritt, auf den Knien wohl gemerkt, näher zu dem Jungen kam und dabei weiter sprach: „Verstehst du mich?...Verstehst du irgendetwas von dem was ich sage?“ Natürlich kam wieder keine Antwort und darauf nur ein verdutzte Blick mit Blinzeln...Ganz toll. Sakutaro wusste nun nicht mehr wie er da dran gehen sollte und redete einfach mal weiter. Denn vielleicht war der Kleine auch nur noch zu verängstigst gewesen um einen Laut von sich zu geben. Das stand ja auch noch im Raum. Er könnte geschockt sein. Oder vielleicht schon von Geburt an eine Sprachblockade besitzen. Wer wusste das schon? Auf jeden Fall fragte er dann leider schon viel zu sehr lawinenmäßig weiter: „Kannst du mir sagen was hier passiert ist?...Wo sind die Anderen? Es gibt doch noch andere Menschen hier, oder? Du bist hier nicht allein, nicht wahr?...Weist du etwas über dieses Monster von da oben? Da oben wo wir eben gewesen waren? Weist du wie wir dahin zurückkommen? Denn ich muss zu meinen Freunden zurück. Verstehst du? FREUNDE. Ich muss zu ihnen zurück!“ Er fragte und fragte...und bekam weiterhin keine Antwort sondern nur Blicke zugeworfen. Okay, diese Konversation...führte also ins Nichts. Und vor allem fiel Saku dann auch noch auf wie sehr er schon wieder über den Kleinen hergefallen war und ihn nun sogar mit Fragen wortwörtlich bombardiert hatte. Er hatte es also wieder getan. Und das nur weil er selber so voller Sorge war. Das an sich war also erneut sehr viel gewesen und er musste sich deswegen selber grade mal bremsen, denn er schoss damit etwas steil über das Ziel hinaus. Das hatte er nun verstanden. Saku erhoffte sich natürlich Hilfe und Antworten von diesem Jungen. Denn immerhin konnte keiner besser wissen was hier gespielt wurde als einer der hier auf dem Schiff lebte. Aber schnell wurde ihm dabei auch bewusst das er die Antworten nicht so einfach kriegen würde, daher musste ein anderer Plan her. Und vor allem erst mal ein Weg zurück nach oben. Weswegen er dann wieder schnaufte und vor sich auf den Boden sah. Dabei auch etwas den Kopf hängen zu lassen schien und der kleine Junge ihn deswegen auch plötzlich weniger sauer ansah...sondern wieder mehr neugierig. Denn offenbar spürte er diese Emotionen genau, aber konnte sie nicht richtig einordnen. Etwas was Saku aber nicht sehen konnte und dann einfach nur zum Boden sprach: „Tut mir leid...Ich bombardiere dich gerade mit verdammt vielen Fragen und bin innerlich so verwirrt dass ich nicht mal mehr das Grundlegendste beherrsche. Etwas womit man eigentlich anfangen sollte. Und etwas womit ich dich nicht gleich so mit schweren Fragen überfallen hätte...Ich...bin schon lange nicht mehr so aufgewühlt gewesen...Wusste nicht mal mehr wie sich das anfühlt...“ Der Blonde sah ihn einfach weiterhin nur stumm an... Und dann sah Saku wieder auf und dem Jungen in die Augen, der genau zurück blickte und sich nicht davor scheute...was ihn beeindruckte. Denn dieses Kind vor ihm riss nicht mal für eine Sekunde den Blickkontakt zu ihm ab. Hielt dem stand und zeigte damit dass er echt Mumm hatte und sich nicht beugte, oder gar mit einem Blick unterbuttern lassen würde. Er hatte Schneid so wie auch Mut. Und war mit seinen Augen irgendwie auch offen und direkt...Und das war wirklich anziehend. Es war wunderschön und so natürlich. Erinnerte Saku aber irgendwie auch an Kinder die einen ja auch gewöhnlich gerne mal anstarrten. Das Verhalten vor ihm wirkte also sehr unschuldig und rein. Jedenfalls lächelte der Pilot darauf auch schon kurz, so wie auch sanft zu dem fremden Jungen und fragte dann, während er mit der rechten Hand dabei an seine Brust fasste und auf sich zeigte: „Ich bin Sakutaro...Verstehst du? Mein Name ist: Sakutaro...Wie ist dein Name?“ Er versuchte damit eine Brücke zu schlagen. Und nachdem er das gesagt hatte nahm er seine Hand wieder von seiner Brust weg und zeigte danach nach vorne zu dem Jungen, der darauf wieder einen Schritt zurück machte, einfach weil ihm diese erneut viel zu nah gekommen war und somit die Distanz zwischen ihnen verringert hatte. Saku hob deswegen etwas verdutzt rechte die Augenbrauche an. Wow er war wirklich scheu und extrem vorsichtig, was? Aber das war schon okay und Saku hoffte gerade einfach nur auf irgendeine Reaktion von ihm. Irgendwas um zu erkennen dass er ihn verstand und es da doch nicht eine komplette Sprachblockade zwischen ihnen gab. Dennoch konnte er einen weiteren Gedanken gerade nicht abschütteln als er das tat. Einer der ihn überfiel, denn...War der Kleine vielleicht gar kein Japaner? Denn vielleicht verstand er ja auch kein Japanisch? Vielleicht war er ja Amerikaner, oder ein Deutscher. Keiner von ihnen... Aber seine Züge sprachen eher dafür dass er Japaner sein musste, wenn auch sein blondes Haar das nicht wirklich bestätigte, denn sowas war extrem selten und fast nicht vorhanden in der Genetik ihrer Abstammung. Saku dachte eher daran das er Japaner war als alles andere. Auf jeden Fall bekam er weiterhin nichts anderes als Schweigen und verdutzte Blicke zugeworfen. Nichts weiter als Stille war da zwischen ihnen. Sie kamen nicht weiter. Sie steckten fest. Okay. Vorstellen war also ebenfalls eine völlige Sackgasse gewesen und es würde ihm nicht helfen. ER würde ihm nicht helfen, denn das wurde dem Piloten nu klar. Konnte es aber vielleicht auch nicht. Weswegen Saku wieder schnaufte und ihn dabei dann einfach nur ansah. Was sollte er denn jetzt machen? Wie kam er hier weiter? Und vor allem war dieser Junge weiterhin...nun er war wirklich extrem seltsam. Er fuhr nun wieder mit seinen Augen die Kleidung des Jungen ab. Und das was er da trug sah nicht danach aus als wäre es Arbeitskleidung gewesen, oder so. Sondern es wirkte mehr wie reguläre Freizeitbekleidung. Die aber nun sichtlich heruntergekommen war und die Zeit, so wie auch Dreck, da ordentlich mit dran gearbeitet hatten. Und sicher könnte der junge Pilot da nun zu viel hineininterpretieren, aber somit ging er schon mal nicht davon aus dass dieser Junge ein Wartungsarbeiter war, oder vielleicht im Krankenflügel gearbeitet hatte, denn dafür passte die Kleidung einfach nicht. Er schien aber auch nicht zu jung für diese Art von Arbeiten zu sein, denn Saku schätze ihn in seine Teenager-Jahre hinein. Vielleicht fünfzehn oder auch sechzehn Jahre alt. Alt genug auf jeden Fall um arbeiten zu müssen, aber für einen Wartungsarbeiter war er dennoch viel zu zierlich gebaut. So gesehen ergab da der Krankenflügel doch mehr Sinn, aber da passte die Kleidung nicht zu. Oder die Art wie er sich verhielt, die aber fairerweise zu NICHTS passen würde, egal wo er auch arbeitete. Saku bemerkte dass er sich gerade sehr an der Kleidung aufhielt. Was dumm war, denn immerhin könnte die ja sowas von nichtsausagend sein. Er könnte sie nämlich gestohlen haben. Auch...auch wenn er sich das nicht vorstellen konnte. Doch es spielte nun eigentlich auch keine Rolle mehr was er mal gemacht haben könnte, denn viel wichtiger war: konnte er ihm nicht vielleicht doch noch helfen? Und konnte er vielleicht später auch noch aufklären was auf diesem verfluchten Schiff eigentlich los war? Was hier passiert war und woher dieses Monster da oben kam...Die Zeit würde das sicher noch zeigen. Und da Saku ihn nun gefunden hatte, einen Überlebenden gefunden hatte, würde er diesen auch nicht mehr zurücklassen und musste ihn demnach auch sofort in Sicherheit und auf ihr Schiff bringen. Denn vielleicht fing der Kleine ja dort endlich mal an zu singen. Einen Versuch war es zumindest wert gewesen. Mal abgesehen davon dass sie sich um Überlebende von Schiffsunglücken zu kümmern hatten. Danach floh sein Blick wieder an dem Jungen hoch und blieb...blieb plötzlich stehen. Denn er sah etwas an ihm was vielleicht helfen konnte die Kommunikation zwischen ihnen etwas zu erleichtern. Etwas mehr Nähe und Vertrauen damit zu erzeugen. Denn Saku sein Blick blieb nämlich an der Brust des Jungen hängen. Genau genommen an der linken Seite der Brust und nahe dem Revers wo er etwas erkannte was in das Oberteil des Jungen eingenäht worden war. Klar und deutlich konnte er es nun sehen. Der Pilot schnaufte deswegen sogar leicht. Warum war ihm das nicht schon vorher aufgefallen? Doch es ergab Sinn dass er es nicht sofort bemerkt hatte, denn es war einfach soviel passiert dass es ihm eben simpel durch die Lappen gegangen war. Und dann auch noch weil das Oberteil dreckig gewesen war das der Kleine da trug. Es verdeckte etwas das was er da sah. Denn Sakutaro erkannte nun nämlich Schriftzeichen die dort ins Oberteil eingenäht worden waren. Und es war...es war ein Name gewesen. Wahrscheinlich sogar der Name des Jungen vor ihm. Und er musste es sein, denn wenn dieser das Oberteil nicht doch rein zufällig vorher von jemand anderem geklaut hatte, dann musste das einfach sein Name sein der dort stand! Eine Sache um dem Rätsel mehr auf die Schliche zu kommen. Aber auch wie es geschrieben wurde offenbarte Saku dass er doch Japaner sein musste, denn es waren japanische Schriftzeichen gewesen die er klar und deutlich lesen konnte. Weswegen er dann die Augen etwas zusammenkniff, seinen Blick somit schärfte und dabei schließlich neutral vor sich in den Raum vorlas: „Ha...na...Asa...kura...Hana Asakura? Ist das dein Name? Heißt du Hana?“ Und als er ihn das fragte...da veränderte sich plötzlich etwas in dem Blick des Jungen vor ihm. Es war wie ein Flimmern in seinen Augen das plötzlich in diesen anfing aufzuleuchten. Er kannte diesen Namen und reagierte darauf als würde wieder Leben in ihn zurückkehren, oder man endlich aus einem langen Alptraum erwachen. Wieder klar sehen in der Dunkelheit und das blieb Saku nicht verborgen. Er sah das Leuchten vor ihm, das sich da bildete und wusste demnach auch dass er einen perfekten Volltreffer gelandet hatte. Das er somit einen neuen Level erreicht hatte und sie sich endlich etwas näher gekommen waren. Endlich etwas Licht ins Dunkel kam. Hana...sein Name war also Hana. Ein schöner, aber auch eher ungewöhnlicher Name für einen Jungen. Doch irgendwie...passte er auch zu ihm, denn dieser gab ihm etwas weibliches, was sein Körper sogar teils ausstrahlte, eben weil er so grazil war und seine Haare auch länger an ihm runter hingen. Und oben drauf wurde Saku sogar noch mehr belohnt als nur mit diesem Leuchten in den Augen. Sondern auch mit einem hellem Gurren aus der Kehle des Jungen vor sich, das dabei irgendwie an das eines Vogels erinnerte. Wie ein Vogel...der kommunizieren wollte. Es kam wie aus dem nichts und war überraschend gewesen. Verdammt komisch und so weltfremd, aber dennoch gab es Saku einen weiteren Anhaltspunkt den er sehr gut gebrauchen konnte. Somit wusste er nun nämlich auch offiziell: dass er ihn verstand. Dieser Junge verstand ihn offenbar doch und hatte eben mit diesem Geräusch versucht zu antworten. Eine ungewöhnliche Art zu antworten, aber mehr wollte er auch erst mal nicht von ihm verlangen, denn das war schon mal ein kleiner Schritt nach vorne. Mehr als das was sie vorher gehabt hatten. Auch wenn Saku dieses Verhalten nicht wirklich verstand. Denn seit wann benahm sich ein Mensch denn bitte wie...wie ein Tier? Auf jeden Fall lächelte der Pilot dann nur erneut und freundlich zurück, als er kurz darauf auch seine Hand wieder leicht zu dem Jungen vorreichte und dabei antwortete: „Hana, hm...? Es ist alles okay, Hana. Ich bin hier um dir zu helfen, okay...? Aber kannst du...mir vielleicht auch helfen?...Weist du wie wir wieder hochkommen? Zurück zu meinen Freunden, verstehst du?“ Er versuchte es wieder. Der Junge vor ihm löste darauf plötzlich für eine Sekunde seinen Blick von den Augen des Piloten und sah dann neugierig und aufmerksam zu der Hand vor sich runter die ihm gereicht wurde. Sie war groß. So viel größer als seine eigene und sicherlich auch rauer. Sie war so fremd und dennoch...wollte er sie gerne anfassen. Für eine Sekunde kroch in dem Kleinen plötzlich der Wunsch hoch sie zu berühren. Die Wärme dieser Hand zu fühlen. SEINE Wärme zu fühlen. Weniger Einsamkeit dadurch zu spüren dass nun endlich ein anderer hier war der ihm ähnlich erschien...Aber er tat es nicht. Etwas in ihm ließ nicht zu das diese Distanz überbrückt werden konnte. Und deswegen sah er wieder zu dem Mann vor sich auf und erneut in seine Augen. Er traute ihm nicht wirklich. Aber dennoch...was war das nur? Das was er dort in seinen Augen sah? Es war irgendwie so...vertraut. Bekannt. Ihm...ähnlich. Und Saku sah darauf wie dieser Junge ihn plötzlich so viel neutraler ansah und von seiner vorherigen Aggression und Angst längst nicht mehr so viel übrig geblieben war wie noch zuvor. Seinen Namen zu sagen schien offenbar etwas in das Eis eingeritzt zu haben in dem er feststeckte. Das es ihm gut getan hatte. Und Saku wusste selber nicht mal warum ihm das plötzlich persönlich so wichtig gewesen war Vertrauen zu ihm aufzubauen, denn...denn der Kleine musste ihn ja nicht mögen um mit aufs Schiff zu kommen. Saku konnte ihn einfach K.O schlagen und aufs Schiff zerren wenn er wollte. Oder...ihn einfach hier lassen. Denn wer suchte schon nach einem Menschen der in einem Schiff von vor 200 Jahren verschollen gegangen war? Richtig: Niemand. Aber dennoch wollte er es so. Saku...wollte Vertrauen aufbauen. Auch ließ er niemanden zurück, denn das war eigentlich sowas von überhaupt nicht seine Art gewesen. Aber auch nicht die Tatsache: Vertrauen aufbauen zu wollen. Denn er hatte doch immer wieder dafür gesorgt neue Möglichkeiten zu Bindungen in den Wind geschlagen. Doch hier war das anders denn er spürte da etwas zwischen ihnen. Konnte es zwar nicht beschreiben und fassen, aber es war da. Etwas neues was er nicht kannte. Und auch noch nicht verstand. Aber das würde er. Ganz bestimmt. Also reichte er ihm weiter die Hand. Wollte das er diese nimmt...aber es geschah nichts. Für einige Sekunden zumindest und dann...dann passierte doch etwas. Was Schlimmes und nicht Geplantes. Etwas was die Stille zwischen ihnen sofort zerriss...und Gefahr einläutete. Denn es passierte darauf schlagartig etwas zwischen ihnen. Etwas was die komplette friedliche Stimmung zwischen den Beiden in Stücke riss. Es kam so völlig aus dem Nichts und innerhalb von Sekunden veränderte sich der Blick des Blonden vor ihm von neugierig und aufmerksam...zu aggressiv. Und besonders da es so schlagartig und plötzlich kam zuckte Saku auch sofort wieder mit der Hand zurück und sah ihn dabei erschrocken an. Denn es war plötzlich wie als hätte man in Hanas Kopf und mit nur einem Griff, einen Hebel umgelegt und seine komplette Stimmung wurde darauf von friedlich zu feindlich. Als wäre sein Charakter ausgetauscht worden und alles von vorher hatte sich eben mal so aus dem Fenster verabschiedet. Als wäre der Kleine...plötzlich jemand anderes. ETWAS anderes... Und da es so verdammt blitzschnell gekommen war fragte Saku dementsprechend auch genauso verwirrt, so wie auch beruhigend: „Was ist? Alles okay! Ich sagte doch bereits: ich werde dir nichts tun! Du musst keine Angst haben, okay? Okay, Hana?“ Er sprach ihn wieder mit seinen Namen an, weil er wusste dass es vorher schon etwas in ihm ausgelöst und Bindung erzeugt hatte. Doch egal wie sehr er das auch versuchte, es schien irgendwie nicht zu fruchten, denn Haha fauchte schlagartig wie ein wildes Tier zu ihm und dabei wich er auch langsam rückwärts. Saku versuchte ihn darauf zwar mit seinen Worten zu beruhigen, aber das Gegenteil schien nun eher der Fall zu sein, denn Hana wurde plötzlich nur noch aggressiver. Er wollte sich nicht beruhigen lassen und wich weiter, in der Hocke, von dem Piloten vor sich weg. Er wich vor ihm zurück. Nahm Abstand und fing nun noch mehr an dabei zu fauchen. Er verhielt sich gerade echt wie eine aufgeschreckte Katze, die darauf auch noch einen Buckel machte und dabei laut fauchte vor Wut. Denn es war kein Hissen von Hana, sondern wirklich ein Fauchen mit seiner Stimme. Wie das Fauchen eines aufgeschreckten und verängstigten Tieres. Etwas was sich Saku nicht erklären konnte, denn er hatte nun wirklich nichts gemacht weshalb der Junge jetzt so reagieren müsste. Zumindest nichts von dem er wüsste. Er tappte somit auch komplett im Dunkeln. Würde es auch weiterhin tun...denn er sah eben nicht das was Hana erblickt hatte. Konnte es auch nicht sehen...Aber sicher bald fühlen. Und als Saku dann genauer hinsah, Hana ansah und endlich realisiert hatte was los war...da war es fast so als hätte man ihm mental einen Hammer über den Schädel gezogen. Und auch fast sogar schon zu spät gewesen. Denn er hatte nun endlich verstanden dass Hana nicht ihn ansah...sondern an ihm vorbei. Hana sein Blick war nämlich an der linken Seite des Kopfes vom Piloten vorbeigegangen und hatte sich auf den Schacht hinter ihm gelegt. Auf den Schacht aus dem sie vorhin beide gefallen kamen und er nun sah wie dort etwas aufgetaucht war. Etwas was Hana nun buckelig auf allen Vieren dort vor ihm kauern ließ, fauchen und Abstand haltend...als ES hinter dem Piloten auf den kalten Boden donnerte und der dann auch erst darauf reagierte als dieser Laut ertönt war. Denn Saku sah darauf erschrocken über seine linke Schulter nach hinten und erkannte auch sofort was da aus dem Schacht gefallen war. Erkannte es mit Schrecken in den Augen, denn er konnte sofort das blasse Fleisch der fahlen Haut sehen, rote Muskeln die dazwischen hervorstanden und lange spitze Zähne die aus einem Maul nun zu ihm rüber fauchten. Zu ihm hisste und sabberten. Und Saku brauchte noch nicht mal einen Bruchteil einer Sekunde um dann zu erkennen was dieses Ding da vor ihm war, denn genau diesem Teil war er vor einigen Minuten schon mal begegnet und es glich sich dem vorherigen Geschöpft wie ein Ei dem Anderem. Es war wieder eines dieser Wurmmonster...Und es war hier um ihn zu fressen! Ob es ihm nun aber absichtlich gefolgt war, oder aus reinem Zufall hier unten landete, dass wusste er nicht und es war auch nicht wirklich von Bedeutung. Mehr von Bedeutung war dagegen der Schock zu wissen dass dieses Biest oben, dass Matsu angegriffen hatte, leider kein Einzelfall gewesen zu sein schien und es offenbar noch mehrere davon gab! Wie viele gab es wohl davon?! Aber auch der Gedanke verpuffte in dem Moment schlagartig als es wieder zu Saku rüber fauchte und sich dann auch schon auf den Weg machte um ihn anzugreifen! So robbte es sich schnell durch den Müll auf dem Boden und über das Nass hinweg. Bahnte sich somit einen Weg zu ihm und Hana fing nun sogar an zu Kreischen. Er krisch panisch und drohend, als wollte er somit dafür sorgen dass es nicht näher kam. Als wollte er es abschrecken und es damit zum Umkehren zu überzeugen! Aber das juckte das Ding nicht wirklich und es fuhr einfach mit seiner Attacke fort. Kam direkt auf Saku und Hana zu, so dass der Pilot darauf knurrend an seine Hüfte fasste und...ihn wieder die Realität einholte das seine Waffe ja weg war. Sie war noch immer weg und er unbewaffnet. Diese Realisation kroch ihm wie ein eiskalter Schauer über den Rücken und danach in jede Faser seines Körpers. Sogar bis ins Mark hinein. Er...er war unbewaffnet. Dieses Ding hatte sich vorhin in Matsu verbohrt als wäre er ein verdammtest Stück warme Butter gewesen und nun er saß hier und war völlig unbewaffnet! Ihm wurde bei dem Gedanken schlagartig so eiskalt und Adrenalin fing an durch sein Blut zu pumpen. Machte ihn körperlich bereit zu kämpfen, spannte ihn an und erzeugte das Gefühl von „Fight or Flight“ in ihm. So wie ihm danach auch schon durch den Kopf schoss: Was soll ich nun machen?! WAS SOLL ICH TUN!? Denn wie sollte er ohne Waffe...?! Und zwischen all dem ängstlichen und auch bösen Kreischen das Hana hinter ihm von sich gab, so wie dem Hissen der Kreatur, saß Saku da und konnte darauf nicht mehr anders als nur noch zu reagieren. Auf das zu reagieren was dann schlagartig folgte. Und seine Reaktion war demnach reflexartig gewesen: das Biest zu packen als es auf ihn zugesprungen kam. Denn geschickt hatte sich diese Made vom Boden abgehoben, wie als hätte es einen persönlichen Schleudersitz in seinem Arsch eingebaut gehabt und flog dann im hohen Bogen auf den jungen Piloten zu. Und es verfehlte leider somit auch nicht das Ziel welches es vorher an fixiert hatte. Und kurz darauf war es auch schon auf Sakutaro gelandet und der hatte es mit seinen beiden Händen neben den Kiefern am Hals gepackt und kämpfte nun darum das Maul nicht noch mehr auf ihn zukommen zu lassen. Es nach ihm schnappen zu lassen, was es nun auch ununterbrochen versuchte. Saku hatte aber eine sehr gute Stelle erwischt. Denn dort wo er es gepackt hatte konnte es zwar mit dem Körper wackeln und sich wehren, doch es kam dabei nicht mehr voran, genauso wenig wie es ihn damit beißen konnte. Es hing also gerade wortwörtlich in der Luft und zappelte hektisch in den Händen des Mannes herum. Wollte sich befreien und versuchte sogar auch noch mit seinen verkrüppelten Ärmchen zu ihm vor zu greifen. Halt zu finden im Fressen zu was es Sakutaro auserkoren hatte! Und während es all das in kompletter Fress-Manie gestartet hatte, kämpfte Saku dagegen an und biss dabei noch die Zähne zusammen denn dieses Ding wehrte sich verdammt heftig! Eine Kostprobe der er oben schon Zeuge geworden war als es Matsu attackiert hatte. Und erneut war er davon schockiert gewesen und fragte sich dabei: woher dieses gummiartige Wesen wohl nur so viel Kraft nahm? Aber wenn er es so in den Händen hielt, da konnte er doch fühlen dass dieses Wesen ein einziger, verdammter Muskel zu sein schien der nur auf das Fressen programmiert wurde! Seine ganze körperliche Struktur schien dafür geschaffen worden zu sein einfach nur zu fressen und sich somit auch locker in anderen Körpern zu vergraben! Sich durch diesen zu fressen wie die Made im Speck. Und Saku konnte sich gerade nichts Schlimmeres vorstellen als zu fühlen wie sich dieses Ding in ihn fraß. Ihn penetrierte, in seinem Leib verschwand und er dann dort lag und unter Schmerzen dabei zusehen musste wie sich das Teil unter seiner Haut bewegen würde und seine Organe dabei genüsslich verschlang. Es war der blanke Horror der sich da in seinem Hirn abspielte. Was ihm aber auch die Kraft gab dagegen anzukämpfen und es somit von sich zu halten, denn er wollte nicht als Madenfutter enden! Also brüllte er kurz, fühlte wie er dann mit dem Rücken nach hinten auf den Boden donnerte und sich dabei das Biest über ihn noch immer vom Leib hielt. Dieses war auch nicht gerade leicht, denn dafür dass es sicherlich nur zwei Handflächen groß war, hatte es schon ein ordentliches Gewicht! Und genau deswegen war Saku auch durch den Druck und das Zappeln, auf den Rücken gedrängt worden und fand sich nun auch in dieser extrem aussichtlosen Lage wieder. Denn er konnte nicht einfach mal loslassen. Er konnte nicht mal für eine Sekunde loslassen und versuchen nach etwas im Dreck neben ihm zu fassen um sich zu wehren, denn dann hatte das Ding ein Fenster um runter zu kommen! Immerhin ließ es sich mit zwei Händen schon kaum noch halten und das obwohl er Kraft hatte! Mit einer Hand war das also demnach unmöglich gewesen. Wenn er es also nur eine Sekunde los ließ...hatte sich das Maul auch schon in seinen Körper gebohrt und es war vorbei. Er durfte das Maul also nicht an sich ranlassen. Auf gar keinen Fall! Und während er dort lag und verzweifelt versuchte sich dieses Ding vom Leib zu halten, war Hana mit einem Katzenbuckel hinter ihm und fauchte dabei nur noch panischer. Sah was da vor ihm passierte und krisch nun sogar auch hin und wieder dazwischen. Wirkte dabei als wüsste er nicht was er tun sollte, aber wollte dennoch helfen! Und das wo er doch so viel Angst hatte... Es war also alles komplett außer Kontrolle geraten. Besonders ohne eine Waffe hatte Sakutaro auch gar keine Chance. Das wurde schnell offensichtlich. Und sein Verstand suchte, grübelte und wollte eine Lösung finden wie er aus der Lage wieder raus kam! Aber er fand sie nicht. Die Lage in der er sich befand half auch nicht gerade dabei dass er logisch an die Sache drangehen konnte, denn er war so sehr geladen mit Angst und leichter Panik dass sich sein logisches Denken demnach also auch komplett abgeschaltet und verabschiedet hatte. Nur noch der pure Überlebensinstinkt kam da in ihm hoch. Er musste sich von der Kreatur lösen. Aber ihre Kraft und das Gewicht drückten sich so sehr zu ihm nach unten dass er es einfach nicht schaffte sich zu befreien. Nicht ohne Risiko. Das Ruckeln und Wackeln der Kreatur machte es auch nur noch schlimmer. Es zappelte so sehr und könnte sich locker lösen wenn er nicht voll bei der Sache blieb! Nur eine falsche Bewegung...und es war vorbei. Dann hatte er verloren und dieses Ding gewonnen. Er war also in einer Pattsituation gelandet. Einer in der die Karten nicht gerade gut für ihn standen. Für keinen ging es gerade weiter. Außer für Hana, denn der reagierte plötzlich... Er brachte schlagartig ein aufgebrachtes Brüllen von sich, hob dabei noch eine leere Dose auf und warf diese danach nach vorne und direkt auf das Monster zu. Sie schepperte an den Kopf der Kreatur...und dann passierte doch noch ein Wunder. Oder eher mehr: es bot sich plötzlich eine Lücke an. Denn durch den Schrei und den Dosenangriff des Jungen, hatte das Biest kurz von Saku abgelassen, sah danach vor sich zu dem Blonden und hisste nun ebenfalls wütend zu dem zurück. Es hatte also somit seine volle Aufmerksamkeit auf Hana gelegt. Und genau DAS dass war dann auch das Fenster was Saku eine Möglichkeit zur Flucht bot. Welche er dann auch nutze ohne zwei Mal darüber nachdenken zu müssen. Somit brüllte er auch einmal laut auf und warf das nun nicht mehr zappelnde Wesen über sich von sich weg und nach links in den Stapel von Kisten hinein hinter denen Hana sich vorher noch versteckt hatte. Es gab darauf ein verdammt lautes Krachen, als die Kreatur zwischen den Metallkisten in der Versenkung verschwand und sich dann wieder panisch zappelnd versuchte auf den Bauch zu bewegen, da es ja nun seitlich auf dem Boden lag. Hana krisch derweil nur weiter zu dem Wesen vor. Sakutaro dagegen kam nun endlich wieder auf seinen Hintern und rutschte auf diesem dann instinktiv rückwärts davon, während sein Blick dabei links und rechts durch den Raum huschte und er nun wieder panisch nach seiner Waffe suchte. Er nach ihr Ausschau hielt, aber er sie einfach nirgendwo finden konnte. Er hatte zwar gerade durch den Blonden etwas Luft bekommen um zu verschnaufen, aber das würde nicht lange andauern...Verdammt wo hatte er das Teil nur verloren?! Das war ein verdammter Alptraum, verdammt!! Und er konnte sie auch weiterhin nicht finden. Weswegen er danach wieder so völlig unbewaffnet an der linken Wand des Raumes ankam und dann an dieser erschrocken nach vorne sah. Er war...er war erledigt! Wenn er jetzt nicht mit irgendwas zurückschlug, dann wusste er nicht ob er einem nächsten Angriff noch mal so gut standhalten würde! Immerhin ging irgendwann auch mal seine Kraft zu Ende. Und das obwohl er ja eigentlich kräftig gebaut war und auch ordentlich Muskelkraft besaß! Doch dieses Ding war auch nicht ohne. Lange ging das also demnach auch nicht mehr gut! Es war alles nur eine Frage der Zeit bis er unfreiwillig nachgeben würde... Und dann kam dieses Vieh auch schon wieder zwischen den Kisten hervorgeschossen, hisste sauer zu ihm rüber während es sich über den kalten, nassen Boden erneut auf ihn zubewegte! Und Saku rutschte nun das Herz offiziell in die Hose, denn er sah links und rechts neben ihm NICHTS womit er sich wehren könnte. Nur altes Papier und leere Dosen. Dreck der nicht aus festem Metall bestand um sich damit effektiv wehren zu können, wie eine Stange oder so. Er war...nun offiziell erledigt. Und genauso besorgt und panisch sah er dann auch wieder vor sich. Sah wie dieses Ding ihn fast erreicht hatte und zum Sprung ansetzten wollte. Ihn töten und fressen wollte! Er schloss kurz die Augen, denn es war vorbei. Es war vorbei. Aber dennoch wollte er nicht bei Lebendigem Leib ausgehölt werden! Er wollte nicht sterben! Nicht SO! Doch was sollte er jetzt noch tun?! WAS konnte er tun?! Seine Gedanken rasten. Waren bei seiner verstorbenen Familie, bei seinem Freunden und bei...bei dem Mädchen das er mal geliebt hatte. Es war als würde sein Leben an ihm vorbeiziehen. Und als das Biest darauf dann ansetzte, springen wollte und Saku dabei erneut verkrampft die Augen schloss, sich irgendwie doch schon ergeben hatte...da wurde er plötzlich gerettet. Gerettet von der ungewöhnlichsten Hilfe der er jemals Zeuge werden durfte...nämlich der von Hana. Hana kam dann nämlich plötzlich von links angesprungen und hatte somit auch schon dieses Biest aus der Luft und seinem Sprung, gerissen. Er hatte es gefangen wie ein Hund einen Frisbee in der Luft fing und er brüllte dabei, rang es schließlich brutal zu Boden und Saku sah darauf auch schon bei der seltsamsten Rettung seines Lebens zu. Denn er sah mit Schock und klopfenden Herzen was sich da vor ihm abspielte und erblickte wie Hana gegen dieses Ding kämpfte! Und das auch noch mit seinen bloßen Händen! Sicher er krisch und brüllte dabei wie ein Tier, aber er tat es wirklich! Er kämpfte! Und bewies damit weitaus mehr Mut als Saku diesen allein in den letzten Jahren je gehabt hatte! Egal zu welchem Thema man das nun auch setzten wollte. Hana war in jenem Moment unglaublich mutig und selbstlos gewesen, denn er setzte sich einer Gefahr aus die nicht gerade klein war. Immerhin konnte sich dieses Ding auch ruck zuck in IHN rein fressen! Doch das passierte irgendwie nicht. Es passierte nicht und das lag allein an der Art wie der Junge mit dem Ding dort kämpfte. Und vielleicht auch an dem Überraschungsmoment den er sein Eigen nennen durfte, denn dieses Vieh war vorher so auf Sakutaro fixiert gewesen, dass es Hana nicht mal mehr auf dem Schirm gehabt hatte. Deswegen hatte er es auch so effektiv zu Boden reißen können und Saku durfte nun dabei zusehen wie der kleine Junge dieses Ding vor sich auf den Boden drückte und dabei immer wieder auf es einschlug. Mit blanken Fäusten auf dieses Biest einschlug und das in voller Tötungsabsicht! Geschickt hielt Hana dabei, mit der linken Hand, das Biest auf den Boden gedrückt, dass offenbar weiterhin viel zu überrumpelt gewesen war um wieder richtig in Fahrt kommen zu können. Und mit der rechten Hand schlug er dabei immer wieder auf den Kopf der Kreatur ein. Immer und immer wieder während er noch weiter brüllte und krisch. Pure, rohe Gewalt offenbart sich dort vor Saku. Zuerst konnte man dadurch denken dass dies aggressive und panische Schläge waren die da immer wieder aufeinander folgten. Das sie nicht gezielt waren! Aber das war bei Weitem nicht der Fall gewesen, denn diese Schläge...sie waren verdammt gezielt angesetzt worden. Saku fiel darauf nämlich sofort auf wie der Kleine nicht irgendwo abwechselnd hinschlug, wie man das in der Panik so machen würde, sondern dass die Schläge immer wieder auf dieselbe Stelle an der Schnauze nieder donnerten. Immer und immer wieder...Und dann verstand der Pilot. Hana schlug da hin...weil er die Kreatur damit benebelte! Er setzte sie somit außer Gefecht. Saku konnte das nur so verstehen dass Hana offenbar schon mal eine Konfrontation mit diesen Wesen gehabt haben musste. Vielleicht auch schon mehrere und er deswegen auch genau wusste WO er hinzuschlagen hatte um gewinnen zu können. Und vielleicht hatte er deswegen auch nicht sofort eingegriffen, als Saku angefallen wurde, einfach weil er auf eine Lücke gewartet hatte! Eine in die er dann rein hacken könnte wenn sich die Möglichkeit dazu ergab! Es war also nicht nur aus Angst gewesen das er erst gezögert hatte...sondern Strategie. Und Sakutaro war nun sichtlich beeindruckt von dem Jungen da vor sich. Denn er war einfach unglaublich. Nicht nur hatte er die Eier besessen sich so einem Wesen von Angesicht zu Angesicht zu stellen, mit bloßen Händen wohlgemerkt, sondern er hatte auch noch einen Plan gehabt! Hana war da mit einem Plan reingegangen und schien nun auch zu gewinnen! Und Saku starrte ihn dabei nur an. War verzückte denn...Wow...was für ein kleiner, wunderschöner Teufel... Das Wesen unter Hana fauchte und Hisste derweil noch immer verdutzt und leicht benebelt, denn die Schläge erzielten langsam ihre Wirkung. Denn offenbar traf Hana irgendwie das Gleichgewichtszentrum im Gehirn dieser Kreatur. Vielleicht sogar noch mehr als nur das. Er erzeugte gegebenenfalls sogar ein Hirntrauma damit. Aber dummerweise war das allein nicht genug um zu gewinnen. Er konnte es nicht einfach mal erschlagen, denn dazu fehlte ihm schlicht und einfach die Kraft. Das zeigte sich vor allem in dem Moment wo das Ding sich wand, dabei noch mal versuchte hoch und nach ihm zu schnappen und Hana es deswegen vor Schreck losließ. Was auch gut so war, denn hätte er es nicht losgelassen dann wäre er gebissen worden. Dann hätte sich das Teil daraufhin in seinem Handgelenk verbissen! Doch weiter als das ließ er es auch nicht mehr kommen, denn der Junge packte es nun stattdessen mit beiden Händen am Hinterleib und hob es an. Er hob es an...nur um es danach wieder runter zu donnern! Mit voller Wucht auf den kalten Boden vor sich zu donnern. Hana seine Hände hatten sich dabei in das fahle Fleisch und zwischen die Fasern der offenen Muskulatur verkeilt und nun hob er nur noch das Wesen immer wieder aufs Neue an um es danach wieder nach unten gegen den Boden zu feuern. Saku fiel dann auch plötzlich auf: dass alles was Hana bisher gemacht hatte, ihn doch sehr stark daran erinnerte wie man Fische fing. Wie Menschen vor langer Zeit, besonders Fischer auf der Erde, ihre Fische mit dem Kopf wogegen geschlagen hatten, oder halt immer wieder auf diesen einschlugen, um ihn somit zu betäuben! DAS DA war genau dasselbe Prinzip! Und Hana schlug weiterhin das Teil immer und immer wieder wütend brüllend auf den kalten Boden vor sich...und das schien langsam auch zu wirken. Denn Saku sah nun fasziniert dabei zu wie dieser Wurm sich weniger wehrte und nun mehr geschwächt, so wie auch schwächelnd dabei fauchte als noch zuvor. Er gab offenbar langsam auf. Hana schien das Ding zu gewinnen! Er war mit einem Plan an die Sache rangegangen und nun riss er das Teil wirklich mit Pauken und Trompeten rum! So völlig ohne Schusswaffen wohl gemerkt! Es war beeindruckend. Nicht die Gewalt die er dort ausübte, sondern der Mut und die Raffinesse. Aber wie gesagt: mit Schlägen allein schien er nicht gewinnen zu können. Es nicht töten zu können. Weswegen Hana plötzlich etwas tat was Saku seine Faszination über die Raffinesse und das Durchhaltevermögen, welchem er dort Zeuge wurde, sofort wieder in einen Schreck verwandeln ließ. Und er auch genauso zu dem blonden Jungen vor sich sah...als der dann darauf das geschwächte Wesen mit beiden Händen unter dem Kiefer am dicken Hals packte, es umdrehte...und diesem dann in den Nacken biss. Das Biest schrie deshalb auch schon hell darauf auf. Es war wie ein Schuss in der Dunkelheit und hallte dabei durch den kleinen Raum. Hana biss diesem Ding wie eine Raubkatze in den Nacken und machte dabei weiterhin brüllende und wütende Geräusche. Riss und zerrte. Aber das Erschreckendste...waren dabei seine Augen gewesen. Denn seine Augen hatten sich schlagartig verändert. Und zwischen der blinden, animalischen Wut konnte Saku schwören auch noch zu sehen...wie sich die Pupillen anscheinend zu einem Schlitz formten. Genauso wie bei einer Schlange...Als hätte sich Hana sein Gehirn komplett abgeschaltet und da war nur noch animalische Wut und der Drang zu töten. Oder vielleicht spielte Saku grade auch nur das Licht, in der allgemeinen Hektik, einen Streich und er bildete sich das alles einfach ein. Jedenfalls zerrte und knurrte Hana weiterhin, an einem inzwischen panisch schreienden Wesen in seinem Maul, rum. Er zerrte so sehr mit seinem Biss an dem Teil nach oben, dass er dabei mit den Händen den Körper der Kreatur nach unten zog. Mit aller Kraft zerrte und zog er an der Kreatur herum...bis es schlagartig nachgab. Bis das Fleisch schlagartig nachgab und Saku mit Schrecken dabei zusehen durfte wie dieser grazile Junge da vor ihm...gerade mit bloßen Händen und Zähnen ein Monster in zwei Teile riss. Ein schreckliches Geräusch von reißender Haut und Muskeln ertönt dabei noch. Blut verteilte sich vor dem Jungen seinen Beinen, während er weiterhin in der Hocke war und das Schreien der Kreatur wurde nun auch blitzschnell zu einem schmerzhaften Kreischen. Ein Kreischen...das einem Menschen, auf irgendeine Art und Weise, doch unheimlich ähnlich klang. Und dann war es auch schon vorbei...und Hana hatte aus EINEM Wesen...ZWEI gemacht. So dass er darauf mit den Händen einen noch leicht zappelnden unteren Teil der Kreatur hielt, der ab dem Bauch bis zum Schwanz abwärts ging und der restliche Teil, der aufwärts der Kreatur existierte, leblos in seinem Mund baumelte. Hana es wie eine Trophäe im Maul hielt und dabei wieder fester zubiss. Zubiss um zu testen ob es auch tot war. Zubiss um auch sicher zu gehen dass es wirklich tot war. Und es war tot...Er hatte also gewonnen. Hana hatte wortwörtlich ein anderes Lebewesen in Stücke „gerissen“ und ließ nun endlich den unteren Teil aus seinen Händen gleiten und in die Blutlache vor ihm auf den Boden donnern, so dass das Blut sich dort mit dem Wasser der kleinen Pfützen vermischte, sich darauf auch langsam verteilte und damit war es offiziell vorbei... Sollte man zumindest meinen, aber Hana war noch lange nicht fertig wie es schien. Denn schlagartig hockte der Junge dort, stützte sich nun mit den Handflächen dabei noch vor ihm auf dem blutigen Boden ab und fing dann an wild seinen Kopf zu schütteln. Er schüttelte ihn, riss somit noch weiter an dem toten Wesen herum und fing dann auch noch an sich hoppend zu bewegen und wild im Kreis zu drehen, während er dabei noch immer wütende Geräusche machte. Er wirkte wie ein Wahnsinniger. Und Saku sah ihm nur weiterhin erschrocken dabei zu, denn dieser Junge da vor ihm...er verhielt sich gerade noch extremer wie ein Tier. Mehr noch als vorher. Wie ein tollwütiges Tier das einfach nur etwas in Stücke reißen wollte und Saku wusste dass ein MENSCH sowas nicht besaß! Ein Mensch verhielt sich nicht so! Aber dennoch war da gerade einer vor ihm und tat genau das. Tat Dinge...die Menschen nicht machten. Denn Hana hatte sich offenbar gerade völlig den puren Tötungsinstinkten ausgeliefert die in ihm schlummerten und diesen nun auch endlich mal seinen freien Lauf ließ. Als wäre da so viel Wut und animalische Gewalt in ihm verborgen...die er nun komplett ungezügelt entgleiten lassen konnte. Er setzte somit gerade eine unermessliche Menge an wilder, ungezügelter Energie frei. Und das schien ihm offenbar auch noch gut zu gefallen, denn ansonsten hätte er doch schon längst aufgehört, oder? Aber Saku konnte trotz all dem Schrecken, den er halt bekam weil er eben Zeuge von dieser animalischen Wut wurde, auch nicht leugnen dass er diese irgendwie auch...anziehend fand. Nicht das was Hana tat fand er anziehend. Also nicht die rohe und blutige Gewalt...sondern seine reine Wildheit. Diese ungezügelte Wildheit die er da raus ließ und ihm schlagartig eine animalische Schönheit verpasste der Saku in einem Menschen noch nie zuvor Zeuge geworden war. Er nicht wusste...das Menschen sowas überhaupt noch hatten. Und das gefiel ihm. Ihm gefiel diese ehrliche, natürliche Wildheit. Etwas was der kleine Hana nicht mal versteckte... Hana hörte dann aber plötzlich auf sich zu wenden und den Kopf reißend zu schütteln. Er sah danach schnaufend, schnell atmend und etwas aus der Puste zu Saku rüber, der deswegen sofort etwas aufzuckte vor Schreck. Er schreckte so auf weil es grade wirklich so rüber kam als würde ER nun gleich der Nächste sein der in Stücke gerissen werden würde! Als wollte der Blonde glatt bei ihm weiter machen! Zumindest sah ihn Hana genauso aus noch immer wütenden Augen an. Aber nun wieder aus normalen Augen und Pupillen, weswegen Saku dachte sich das vorhin wohl wirklich nur eingebildet zu haben. Also die Reptilien-Pupille. Es war wahrscheinlich doch nur ein Trick der Lichtreflexion in seinen Augen gewesen der dadurch eben diesen Effekt erzeugt hatte. Und er war noch froher darüber zu sehen das Hana sein böser Blick plötzlich wieder ruhiger wurde und seine Augen auch wieder größer und mit weniger Zorn erfüllt waren. Sein Blick wurde wieder klarer...aber dennoch hatte er dieses tote Vieh noch immer mit dem Mund gepackt und es wie ein Hundebaby vor sich runter hängen, so dass Blut aus dem Kadaver tropfen konnte. Es war ein seltsamer Anblick denn...denn er schien so unbekümmert dabei. Als wäre das, was er eben getan hatte, so völlig normal gewesen. Aber das war es nicht und genau diesen Blick warf ihm Saku dann auch entgegen...der Hana nun offenbar zu verwirren schien. Demnach waren also somit nun offiziell zwei Verwirrte in diesem Raum vorhanden. Sakutaro der durch Hana sein wildes Verhalten verwirrt war und Hana der Saku seinen Schock nicht verstand. Weswegen der Blonde kurz darauf auch schon eine Augenbraue hoch zog und klar damit zeigen konnte dass ihn das Verhalten verwirrte. Und dies war dann auch das erste Mal gewesen dass er wirkliche eine „menschliche“ Mimik gezeigt hatte und Saku ihm somit ablesen konnte das er offenbar verdutzt sein musste. Eine gute Sache, denn plötzlich hatte der Pilot wieder weniger das Gefühl da würde ein Tier vor im sitzen, sondern erneut ein Mensch. Aber woher kam dieses anormale Verhalten nur in ihm? Hana biss darauf dann noch ein letztes Mal fester in den Kadaver zwischen seinen Zähnen. Fast so als wollte er noch mal testen ob es auch wirklich tot war. Oh ja und mann wie das tot war! Toter ging es überhaupt nicht. Und die ganze Zeit starrte er jetzt nur wieder den fremden Menschen dort an der Wand vor sich an...bis er wieder den Kopf schief legte. Denn Hana verstand das einfach nicht. Dieser Artgenosse da vor ihm...er sah ihn an als würde er Hana seine Geste nicht verstanden haben. Aber was gab es denn da bitte nicht zu verstehen? Hana hatte ihm doch eben das Leben gerettet! Sollte er nicht dankbar gegenüber Hana sein? Und noch weniger verstand er dass als er wieder in den Kadaver biss und ihn leicht schüttelte vor Frust, weil der Mann dann vor ihm darauf etwas aufgebracht sagte: „W-Was machst du da?! Warum spuckst du das Ding nicht aus?! Es ist doch schon tot verdammt! Warum hast du es überhaupt im Mund?! Was bist DU denn bitte für einer?! Sowas macht man nicht! Du bist ja krank!“ Man macht sowas nicht? Saku hörte sich dabei sauer und erschrocken an, schien das nicht verarbeiten zu können und ließ stattdessen einfach seinen Mund sprechen ohne dabei sein Hirn einzuschalten. Er preschte unbedacht vor durch den Schock...Etwas was Hana wieder nicht verstand. Weshalb er deswegen dann noch mehr den Kopf schief nach rechts legte und nun auch noch die Augen dabei schärfend zusammenkniff. Was sollte das? Er verstand nicht warum er das sagte. Denn Hana verstand zwar seine Worte, aber eben nicht warum er so reagierte. Warum er nicht dankbar war, sondern ihn stattdessen anfuhr. Der Kleine verstand diesen komischen Artgenossen nicht. Sie...sie waren doch Artgenossen, nicht wahr? Denn immerhin konnte Hana das Selbe in seinen Augen sehen was er besaß. Er hatte es vorhin gesehen als sie sich ansahen...Denselben Instinkt. Aber wie auch immer. Hana machte es plötzlich unglaublich wütend dass dieser Kerl vor ihm so undankbar wegen seiner Hilfe gewesen war, dass er nun wieder böse zu ihm sah. Und es war dann wie auf Knopfdruck gewesen. Als würde man auf einen Knopf in seinem Hirn drücken änderte sich Hana seine verwirrte Art schlagartig zu Aggression rüber und er schnaufte dann auch schon sauer zu dem Mann vor sich. Mach mich...nicht wütend...Erblühte es in Hana seinem Verstand. Eine gewaltige Blutlache hatte sich inzwischen schon zu seinen Füßen gebildet und verlief dabei immer mehr im Wasser der Pfützen unter sich. Doch ihm war das persönlich egal. Hana war es egal dass es sich an seinen nackten Füße verteilte. Das es überall an seinen Händen klebte und auch sein Kinn und Mund leicht blutbesudelt waren. Das machte ihm nichts aus, denn das war normal. Es war natürlich das sowas passierte wenn man jagte und dabei etwas erlegt hatte. Doch dieser Artgenosse vor ihm verhielt sich so seltsam! Er verhielt sich schon so seltsam oben in der Dunkelheit. Und die die bei ihm gewesen waren verhielten sich auch seltsam. So das Hana sich fragte: Was nur mit denen los war? Denn sie sahen aus wie er, aber verhielten sich so komisch! Besonders der vor ihm. Er war doch stark, oder? Er sah doch immerhin so stark aus. Warum hatte er also eben so mit dieser Beute gerangelt?! Sogar verloren wenn Hana ihm nicht geholfen hätte! Warum hatte er sich nicht genauso gewehrt wie Hana!? Er verstand nichts davon. Und die Tatsache dass er nichts davon verstand machte ihn plötzlich unheimlich aggressiv und wütend zugleich. So sehr sogar dass ihm kurz darauf spontan die Schnur riss...und er es dann einfach nur von sich warf! Sekunden nachdem ihm die Hutschnur gerissen war ließ Hana das gerade frisch erlegte Vieh aus seinem Mund fallen, packte es danach mit beiden Händen und warf es dann wütend von sich weg. Aber er warf es nicht einfach mal irgendwo aus Zorn hin. Zum Beispiel hinter sich in die umgefallenen Kisten, oder neben sich ins Wasser und den Dreck, ja oder sogar einfach mal gegen die nächstliegende Wand die in der Nähe war. Nein...er warf es direkt auf Sakutaro zu und hämmerte es ihm mit voller Wucht entgegen. Denn der Kleine war wegen diesem Verhalten so gefrustet und aggressiv gewesen, dass er das tote Vieh dann nur noch kräftig und so völlig aus dem Nichts gegen die Brust des Piloten werfen musste um Frust abzubauen. Etwas was Saku natürlich überhaupt nicht passte und dies Ekel in ihm auslöste. Es gab dabei sogar ein widerliches Klatschen von totem Fleisch an seiner Brust wieder und dann saß er dort erschrocken und wie vom Donner gerührt. Und es war beinahe schon fast so schlimm gewesen wie als hätte man ihm unvorbereitet in die Eier getreten. Aber nur fast... Jedes seiner Haare stellte sich ihm dann vor Ekel zu Berge und er hielt dabei noch beide Arme von seinem Körper rechts und links weg, während er erschrocken an diesem runter sah und dieses tote, halbierte Vieh nun auf seinem Schoß angekommen war. Dort blieb es dann natürlich auch regungslos liegen und dummerweise hatte es ebenso einen Blutfleck an seiner Jacke hinterlassen der nun auch noch auf seinen Schoß übergehen wollte! Weswegen Saku nur noch reagierte, angewidert und einen Laut dabei machend das Ding mit einer Hand packte und dann rechts von sich weg warf! Ekelhaft! Einfach nur ekelhaft! Anders konnte man es nicht beschreiben und es war etwas was ihm dabei immer wieder durch den Kopf ging. Danach sah er aber auch schon wieder sauer zu Hana nach vorne und konnte nicht mehr anders als dem grimmig blickenden Jungen entgegen zu fauchen. Saku hatte sich bisher gut im Zaum halten können, aber bei einem Anwurf mit einem Kadaver härte der Spaß bei hm auf! Weswegen er dann zu Hana fauchen musste und der auch schon für einen Absprung zur Flucht bereit zu sein schien als es donnerte: „Hey! Sag mal: spinnst du?! Was soll die Scheiße?! Du tickst ja wohl nicht mehr ganz sauber, du kleines Monster!! Was stimmt bei dir nicht?!“ Und da Saku leider die Fähigkeit besaß seine Stimme sehr laut und mächtig werden zu lassen, was er genau in dem Moment auch gerade tat, machte Hana daraufhin nur einen Sprung in der Hocke rückwärts und endete somit erneut in einer Katzenbuckelformation vor ihm. Eine Position die auf Abwehr deutete. Doch damit war es noch nicht vorbei, denn nun fauchte und krisch der Blonde ebenfalls sauer zu dem jungen Mann zurück und schien damit also förmlich auf Streit gepolt zu sein. Aber dennoch folgte darauf kein Angriff. Was Saku aber in dem Moment noch nicht wissen konnte war folgendes: nämlich das Hana sehr impulsiv gestrickt war und er deshalb auch sehr instinktiv auf Situationen reagierte. Er verarbeitete seine Emotionen also mehr wie ein Tier und was demnach auch bedeutete, wenn er sauer wurde: dann griff er an. Und fühlte er sich bedroht: dann wehrte er sich erst recht und hielt dann wieder Abstand. Es war also sehr natürlich und animalisch. Und das konnte er ja auch gern sein...Aber dennoch musste es dem Piloten nicht gefallen! Erst recht nicht wenn es dabei soweit eskalierte dass er kurz darauf mit toten Monstern beworfen wurde, denn das war nicht nur ekelhaft, sondern auch respektlos! Respektlosigkeit war etwas was Sakutaro nicht auf sich sitzen ließ, denn er war ein sehr stolzer junger Mann. Was spannend war...denn Hana war dies auch. Und über das, worüber sich Saku gerade so aufregte, also die Respektlosigkeit ihm gegenüber...genau das war es gewesen weshalb Hana auch so reagiert hatte wie er es gerade tat. Denn es war ihm gegenüber AUCH respektlos gewesen keine Dankbarkeit für diese vorherige Rettungsaktion zu zeigen! Somit saßen sie also irgendwie im selben Boot mit dieser Emotion. Aber sie sprachen leider halt sowas von komplett aneinander vorbei, eben weil es da auch noch diese Sprachblockade zwischen ihnen gab und Hana ja nicht japanisch redete sondern nur grunzte und krisch! Und eines war schon mal klar...sie hatten heute definitiv keinen guten Start zusammen. Gerade weil Saku seine Stimme so erhoben hatte machte Hana sofort und verdammt schnell einen Rückzug. Aber nicht bevor er dem Kerl vor sich noch mal schnell einen mitgeben konnte, nämlich in der Form eines Tritts! Der Blonde trat dann nämlich noch mal blitzschnell gegen das rechte Bein des Piloten, krisch ihn dabei noch an und DANN machte er erst einen Rückzieher und verschwand wieder hinter den Stapel voller Kisten in der nun linken Ecke vor Saku. Dieser Tritt tat vor allem dem jungen Piloten schlagartig weh! Weswegen Saku dann schmerzhaft das Gesicht verzog, sich mit den Händen ans Bein fasste und dann vor sich fauchte: „AUTSCH! Sag mal spinnst du, Hana?! Du garstiges Biest!“ Er fluchte wieder und WER war hier garstig?! Der junge Pilot kam sich plötzlich nur noch mehr verarscht und respektlos behandelt vor, denn der Tritt war nicht nötig gewesen! Mal abgesehen davon dass ihm der Schmerz darauf ordentlich durch das Schienbein gepfeffert ist! Es tat sau weh! Aber Hana war das offenbar egal gewesen, denn er lugte dann nur wieder sauer und am Gesicht, so wie den Händen und Füßen blutverschmiert, hinter seiner Kiste links hervor. Sein Blick war drauf sehr düster und abweisend geworden und er sagte förmlich damit aus: Bleib mir vom Leib! Und Sakutaro tat das auch, denn er war ebenfalls sauer auf dieses kleine Biest! Denn auch bei ihm war das etwas Persönliches und mit seinen viel zu hoch gehängten Stolz verknüpft und er wollte sich nicht so respektlos behandeln lassen! Erst recht nicht von so einem zierlichen Jungen den er locker packen, zurechtweisen und auch nur mit einer Hand flachlegen könnte!...Sein Kopf schaltete sich schlagartig wieder ein: WAS hatte er da eben gedacht? Wie kam er denn jetzt auf den Mist?! WOHER kam dieser Mist?! Jedenfalls schüttelte er diese Gedanken in seinem Kopf sehr schnell ab und kam dann leicht beschämt endlich mal wieder auf die Beine, denn es fühlte sich an als hätte er das schon lange nicht mehr getan. Er kam also auf die Beine und sah sich dann genauer im Raum um. Jetzt erst bemerkte er auch dass dieser nicht sonderlich hoch war und er somit locker mit seinem Kopf an die Decke donnern würde, wenn er sich nun auf die Zehnspitzen stellte. Ein kleiner Raum und er war ein großer Mann. Okay er war jetzt mit seinen 190 Zentimetern kein Riese aber eben ein großer Kerl, doch die Decke war dennoch verdammt tief angesetzt worden. Und das gab ihm also nur noch mehr die Bestätigung dass es sich hierbei wohl eher um ein Schrott- und Abfalldepot handeln musste als ein Wartungsbereich. Vielleicht auch beides zusammen. War aber auch egal gewesen, denn Saku sah nun wieder rechts neben sich, zu dem Schacht durch den er erst hier hergekommen war und suchte dort auf dem Boden, erst mal nur mit den Augen, nach seiner Waffe. Und das Erste was, er dann aber sah, war seine Taschenlampe, die etwas verkeilt in einem Spalt der Wand und dem Boden drinsteckte und dabei noch immer an war. Gut. Wenigstens etwas. Somit lief er dann also vor und hob diese auf. Zog sie aus dem Spalt heraus und überprüfte ob sie großen Schaden genommen haben könnte, oder vielleicht auch das Glas gesprungen war am Kopf und er ignorierte dabei gekonnt den kleinen Jungen, denn er wollte erst mal selber wieder runter kommen nach dessen frecher Aktion. Hana dagegen ignorierte ihn nicht eine Sekunde und behielt ihn weiterhin genau im Auge. Und als er diesen Mann dann endlich mal auf den Beinen sah, sah wie er sich fortbewegte und wie er dieses Teil da aus der Ecke gezogen hatte, da bemerkte der Blonde...was für ein komisches Geschöpf er doch war. Sie waren sich so ähnlich...aber dann wieder nicht und das verstand Hana nicht. Sie sahen sich zwar ähnlich, waren offenbar auch derselben Rasse entsprungen und dennoch wirkte der so vor ihm so anders als Hana selbst. Und genau das verstand er nicht. Denn was war das bloß nur?...Dieses komische Geschöpf das er da vor sich stehen sah und das ihm irgendwie tief im Innern...gefiel. Es so fremd war...aber ihm doch zur selben Zeit so vertraut vor kam. Sein Herz machte dabei sogar einen komischen Sprung in seiner Brust. Etwas was er nicht verstand...Was war nur los mit ihm? Sakutaro steckte sich derweil seine Taschenlampe an den Bund seiner Hose und bückte sich danach um dort, zu seinen Füßen, etwas aus dem Müll zu zerren. Und zum Glück erwies sich dies als seine Waffe! Gott sei Dank! Er hatte sie also nicht im Schacht weiter oben verloren und sie war in einem anderem verschwunden! Das wäre nämlich das Schlimmste gewesen was hätte passieren können, denn dann wäre sich wirklich weg gewesen! So hielt er darauf das Gewicht seiner Waffe etwas erleichtert in seiner rechten Hand und schnaufte aus. Schon lange war er nicht mehr so erleichtert gewesen seine Waffe bei sich zu haben wie in dem Moment. Und danach stecke er sie aber auch schon weg und hob schließlich seinen rechten Arm auf Brusthöhe. Er tippte an dem COM an seinem Handgelenkt herum und suchte dabei nach Empfang. Hana beobachtete ihn weiterhin ganz genau aus den Schatten als er das sah, denn er wollte verstehen was der da tat. Deswegen legte er dann auch den Kopf wieder etwas schief als der Kerl, der ja angeblich „Sakutaro“ hieß, plötzlich zu seinem Handgelenk sprach: „Katsura?...Katsura kannst du mich hören?!...Sugiura! Irgendwer?!...Fuck, dass dachte ich mir schon fast. Natürlich gibt es keinen Empfang hier unten im Keller. Warum auch immer...“ Das war wirklich seltsam, so das er sich automatisch fragte: Wurde das Signal bewusst blockiert? Und dann ließ er seinen Arm wieder fallen und sah erneut rüber zu Hana, der deswegen instinktiv wieder etwas mehr hinter seiner Kiste verschwand, aber dabei noch immer hervor lugen konnte. Saku fixierte ihn etwas an und überlegte dabei...Überlegte wie er von hier an jetzt weiter machte. Denn es stand außer Frage dass er wieder hoch und zurück zu den Anderen musste. Aber ohne eine Karte, die er ja nicht hatte und zu Katsu gerade auch kein Empfang durchdrang, stand er so ziemlich auf verlorenem Posten und allein da. Zu allem Übel hatte Sakutaro auch keine Ahnung wie tief er nun eigentlich gefallen war. Er konnte ganz unten im Sektor gelandet sein, oder halt auch nicht. Das wusste er eben nicht und er wollte das auch eigentlich nicht herausfinden indem er nun einfach so kopflos da raus wanderte und somit einen Weg zurück suchte. Er also so gar keinen Plan hatte wo es nun lang ging. Das war zu riskant und mit den Monstern hier auf dem Schiff erst recht. Denn wer garantierte ihm bitte dass er nicht rein zufällig in ein Nest rein stolpern würde, oder so? Richtig: Keiner. Deswegen stand er auch plötzlich etwas unbeholfen dort und brauchte einen Plan. Und da er sich langsam wieder akklimatisiert hatte und somit auch runter gekommen war, bestand seine einzige „gute“ Chance was zu erreichen...indem er Hana zum Singen brachte. Oder wenigstens zum Kooperieren. Das wäre doch mal ein Start. Denn Saku war sich sehr sicher dass der Kleine sich hier auskennen musste. Er musste es einfach und deswegen hoffte er darauf irgendwie zu ihm durchdringen zu können und Hana damit zu überzeugen ihn zurück zu seinen Freunden zu bringen. Doch das könnte sich, gerade nach der Aktion zwischen ihnen, nun etwas schwierig erweisen...Persönlich hoffte er das aber nicht. Also sah Saku kurz von Hana weg, wieder vor sich auf den Boden und schnaufte dabei etwas genervt aus denn dass konnte was werden. Es fühlte sich nämlich auch irgendwie gerade so an als müsste er gleich einem Hund beibringen „Pfötchen“ zu geben und das konnte was werden. Er sah dann wieder auf und zu dem Blonden rüber, als er dabei ruhiger sprach: „Pass mal auf...Das was da eben zwischen uns passiert ist war nicht meine Schuld gewesen, okay? Immerhin hast DU mich ja mit dem Vieh abgeworfen und damit angefangen und ich will mich wirklich nicht mehr deswegen streiten, verstehst du? Denn ich muss wirklich, WIRKLICH, schnell wieder zurück zu meinen Freunden. Also fragte ich dich jetzt noch mal: kannst du mich zu ihnen bringen?“ Der Kleine legte den Kopf wieder schief. Meinte er das ernst?! Hana sah ihn darauf für Sekunden nur stumm an...und dann muffte er sauer und fasste sich darauf dann spontan rechts neben ihm plötzlich eine leere Dose vom Boden. Und Sekunden danach warf er sie auch schon auf Sakutaro zu! Er traf ihn damit aber nicht, wollte er auch nicht, sondern warf sie ihm eigentlich mehr vor die Füße, aber die Aussage war damit dennoch sehr klar gewesen. Weshalb Saku etwas die Augen verdrehte, dann die Hände in die Hüfte legte und dabei ruhig sprach: „Okay, du bist immer noch sauer, hm?...Oh mann...“ Ja das war er allerdings! Saku schüttelte deswegen auch nur leicht den Kopf. ER war sauer? Sollte nicht eher Saku der sein der sauer sein durfte? Immerhin hat Hana angefangen indem er ihn mit diesem Vieh bombardierte!...Aber dann klickte es bei ihm und dem Piloten fiel plötzlich auf: dass das nicht der Fall gewesen war. Denn schlagartig wurde ihm bewusst dass nicht Hana das alles losgetreten hatte...sondern er selbst. Sakutaro hatte nämlich diesen Streit losgetreten indem er Hana angebrüllt hatte vor Verwirrung. Er ihn, noch dazu sogar, auch als „krank“ bezeichnet hatte und was er nur für einer wäre... Also dämmerte es ihm sofort und das sie nun in dieser Lage waren...dass war seine Schuld. Er hatte Hana abgestempelt und es nicht geschätzt dass er ihm eben zuvor noch das Leben gerettet hatte, ganz egal auf welche Art und Weise auch immer. Und was hatte ein Blödmann wie er gemacht? Genau: Er hatte sich noch nicht mal dafür bedankt, sondern ihm nur noch mehr Gemeinheiten an den Kopf geworfen, so das Saku es jetzt verstanden hatte. Er hatte zwei Dinge verstanden. Erstens: Er trug Mitschuld und zweitens: Dieser Junge war also doch ein Mensch...auch wenn er sich gerade nicht komplett wie einer verhielt. Und obwohl es ihm schrecklich schwer fiel diesen Fehler einem völlig Fremden gegenüber einzugestehen, riss er sich dennoch zusammen, kniff die Arschbacken dabei auch noch fest zu und atmete aus. Eine Entschuldigung war nämlich fällig. So dass er dann ehrlich und schwer zu Hana rüber sprach: „Alles klar...Weist du was es...es tut mir leid, okay? Ich habe mich nicht bei dir bedankt. Also dafür dass du mir gerade das Leben gerettet hast, sondern stattdessen habe ich dich angefahren. Und das...war nicht richtig gewesen. Deswegen tut es mir leid...Also: Sorry? Und...danke dass du mich vor diesem Ding gerettet hast, Hana. Ohne dich hätte das echt schlecht enden können.“ Und er klang so ehrlich dabei, auch wenn er gerade über seinen Schatten springen musste. Er klang so ehrlich dabei, so dass der Blonde nun auch wieder etwas mehr hinter seiner Deckung hervorkam und zu ihm rüber sah. Sogar erstaunt zu ihm rüber sah und ihn dabei weiterhin nicht aus den Augen verlor. Es war aber an sich nicht das „Danke“ was Hana aus seiner Versenkung hervorgelockt hatte...sondern die Stimme des Mannes vor ihm. Denn in seiner Stimme war plötzlich so ein ehrlicher...aber ganz besonders „sanfter“ Klang gewesen. Ein sanfter und lieber Ton den Hana...sehr mochte. Einer den er ihm nicht zugetraut hätte so wie er aussah. Denn Saku wirkte sehr ernst, grimmig und bedrohlich im ersten Moment als er ihn sah. Aber wenn man ihn genauer kannte, dann wusste man schnell dass dies alles nur Fassade war um seine nette Art dahinter zu verbergen. Um so auch niemanden zu sehr an sich ran zu lassen. Aber das spielte für den Blonden noch keine Rolle, denn er reagierte gerade nur instinktiv auf die nette Stimme, die sich dann vor ihm wieder auf seine Augenhöhe und in die Hocke begab. So das Saku nun auf gut einem Meter Entfernung vor ihm hockte und dabei nach etwas in seiner echten Hosentasche wühlte. Er brauchte Fortschritt. Und er war sich leider ziemlich sicher dass er diesen nicht einfach mal nur durch ein „Danke“ und „Sorry“ erreichen würde. Durch nette Worte. Nein. Nein irgendwie schätze er Hana nicht so simpel ein dass der sich von Worten um den Finger wickeln ließ. Denn der Kleine hatte gezeigt dass er bockig sein konnte und er wirkte auch mehr wie jemand dem man mit Aktionen beweisen müsste dass er keine Angst zu haben bräuchte und somit alles gut wäre. So schätze Saku ihn zumindest gerade einfach mal ein. Deswegen kam er auch runter in die Hocke, denn er wollte so fast auf Augenhöhe mit ihm sein und nicht bedrohlich von oben auf ihn herab reden. Er wollte damit denselben Level und Augenhöhe erzeugen so wie auch Vertrauen. Und da dieser Bengel sehr animalisch veranlagt zu sein schien...hatte er da noch eine andere Idee gehabt wie er vielleicht das Ruder doch noch zu seinen Gunsten in die richtige Richtung drehen könnte und so vielleicht auch endlich bei Hana durch kam und der ihm dann gegeben falls helfen würde. Also versuchte er es echt mit der simpelsten Sache der Welt. Mit etwas womit man einfach jedes Kind und Tier gleichermaßen kriegen konnte und zum Anbeißen bekam...Und das war: Essen. Demnach zückte er also nun, aus seiner Hosentasche, einen gut verpackten Schokoriegel hervor und fing an diesen schweren Herzens zu öffnen. Denn eigentlich war das seiner gewesen und einer der wenigen Riegel die er gerne aß, geschweige denn den sie noch mit an Bord gehabt hatten! Und er hoffte wirklich dass das klappen würde und Hana somit auch das Opfer zu schätzen wüsste was er da gerade für ihn brachte! Immerhin teilte Saku, in der Regeln, seine Schokoriegel mit niemanden! Nicht mal mit Sugi! In der Hinsicht war er nämlich selber noch wie ein kleines Kind geblieben. Und als er dann knisternd die Folie des Süßkrams aufriss, sah ihm Hana dabei weiterhin aufmerksam und sehr neugierig zu, denn er kannte sowas nicht. Er sah so neugierig dabei zu, dass er sogar etwas weiter die Nase aus seiner sicheren Zone hervorstreckte und dabei noch anfing zu schnüffeln. Er versuchte dabei den Duft zu identifizieren, und er weiterhin nicht verstand was Sakutaro da machte. Was war das nur? Das Ding was er da hielt? Es knisterte und war rot wie Blut, aber schimmerte auch so hell wie Licht wenn dieses drauf fiel. Blendete ihn sogar in einem bestimmten Winkel. Und Hana wusste ja nicht dass es sich dabei um eine Folie handelte. Deswegen reagierte er demnach auch so darauf als würde sich da gerade Magie vor seinem Auge abspielen und das obwohl Saku da eigentlich nur die Schutzhülle eines Schokoriegels aufriss. Doch dann konnte es der Blonde auch schon riechen. Sehr gut sogar riechen. Denn es roch...es roch köstlich. Was auch immer der Kerl da gerade tat, aus diesem Teil roch es verführerisch lecker zu ihm rüber und dies ließ ihm sogar leicht das Wasser im blutverschmierten Mund zusammenlaufen. Was war das nur, denn Hana kannte das nicht. Er kannte das von seinem Körper nicht wenn ihm was wegen einer Sache das Wasser im Mund zusammen laufen ließ! Zumindest erinnerte er sich nicht daran und das verwirrte hin. Machte ihm etwas Sorge. Aber es sorgte auch nicht dafür dass er von dem Weg sah was sich da vor ihm abspielte, denn er war ein sehr wachsames und aufmerksames Kind. Das bemerkte Saku sofort wieder als er ihn da sah. Wie er da saß und wirklich jede seiner Bewegungen im Auge behielt. Es war schon echt faszinierend das zu beobachten. Denn Hana wirkte dabei wie ein Kind das gerade lernte seine ersten Schritte zu machen. Lernte wie Leben funktionierte. Saku zog dann ein Stück der Schokolade aus der Verpackung hervor, so dass sie oben raus stand und dann sprach er zu Hana vor: „Willst du was haben? Es...es ist ein Friedensangebot von mir und das solltest du auch gefälligst schätzen! Denn eigentlich teile ich meine Schokolade nicht mal mit meinem besten Freund! Also...Hier! Du kannst ruhig etwas davon haben. Das möchtest du doch sicherlich, oder?...Komm schon, ich kann dir das doch ansehen dass du hunger hast. Und du bist garantiert ein Schleckermaul, nicht wahr? Ich wette du magst süße Sachen und naschst gerne Hana...“ Er reichte danach dem Kleinen dabei leicht und sanft die Schokolade entgegen, so dass Hana sie nun noch besser riechen konnte. Und er mochte diesen Geruch. Es roch süß und unwiderstehlich, so dass er am liebsten sofort zulangen wollte. Aber etwas in ihm hielt ihn auf danach zu greifen und stattdessen sah er weiterhin nur unsicher zwischen der Süßigkeit vor ihm und den Augen des Fremden hin und her. Es war die Angst vor Saku die ihn nicht danach greifen ließ, denn wer sagte ihm nicht dass dies ein Trick war? Ein Trick um ihn näher zu locken und dann zu packen! Ihm dabei wehtun zu wollen? Ihn danach packen und sich gegen Hana seinen Willen mit ihm zu paaren! Und vielleicht wollte er ihn ja auch damit vergiften? Genau diese Unsicherheiten und Sorgen spürte dann auch plötzlich Sakutaro. Besonders wenn er sah welche Blicke ihm Hana da gerade zuwarf und was nun auch ihn etwas stocken ließ. Denn er war sich sicher das Hana bestimmt auch Angst vor ihm hatte...Weswegen der Pilot dann locker die Schokolade wieder zurückzog und danach einfach davon abbiss, denn er musste ihm zeigen dass er ihm vertrauen konnte. Der Blonde blickte ihn dabei erschrocken und irgendwie leicht verraten an. Was komisch war denn immerhin hatte ER ja nicht nach dem Essen greifen wollen! Und nun durfte er auch noch dabei zusehen wie der Kerl dort genüsslich etwas vor seinen Augen aß! Etwas was Hana auch gern tun wollte, denn er bekam langsam immer mehr Hunger und Gelüste wenn er das sah. Und immerhin...hatte er schon seit vier Tagen nichts mehr gegessen... Saku schluckte nun seinen Happen runter und sprach dann wieder nett und etwas mit dem Riegel vor seiner Nase herum wedelnd: „Siehst du? Ist nicht schlecht, oder sogar vergiftet. Also hier! Lang ruhig zu!“ Es war ungewöhnlich nett gewesen das er das getan hatte. Zeigte dass es okay war zu essen...Aber warum nur? Warum war er so nett zu ihm? Und dann brach er ein Stück von der Schokolade ab und reichte es nach vorne zu dem verdutzten Hana, der etwas zurückschreckte und wieder von dem Stück in den Händen hoch zu Saku in die Augen blickte. Er sah wie freundlich der ihn plötzlich dabei ansah und in dem Moment...da wollte Hana wirklich gerne zugreifen. Er wollte dieses Geschenk und diese Geste annehmen. Sehr sogar...Doch weiterhin nagte Unsicherheit und Vorsicht an seinem Herzen, weswegen er nur langsam und zögerlich nach vorne griff...und darauf dann ganz schnell das Stück der Schokolade aus Saku seinen Fingern riss! Es war so blitzschnell gewesen als könnte sich der Kleine an ihm verbrennen. Den Piloten erschreckte das auch etwas, aber er tat dennoch nichts dagegen sondern sah dann nur zu wie sich Hana etwas mehr auf Abstand begeben hatte und dann wie ein Äffchen dort hockend vor ihm kauerte und anfing an der Schokolade herumzuschnüffeln. Es sah dabei irgendwie sogar süß aus und Saku war dann auch schon erstaunt gewesen wessen er dann Zeuge werden durfte. Denn er hatte wirklich gedacht dass sich der Junge das Teil gleich einfach ohne Rücksicht und mit noch immer blutigen Händen reinziehen wollte. Aber das Tat dieser nicht, denn stattdessen machte sich der Kleine glücklich davon. Sakutaro sah ihm erstaunt dabei zu und ließ ihn nicht eine Sekunde aus den Augen. Hana hatte zuvor noch, bevor er sich los gemacht hatte, das Stück Schokolade zwischen seine Zähne geklemmt, also damit er es unbekümmert tragen und er darauf dann in einem großen Bogen um Saku herum zu dem Schacht hoppeln konnte. Zu dem Schacht aus dem dieser vorher noch gefallen war. Hana wollte nämlich dort an das fließende Wasser, dass aus dem Schacht fiel und dann machte er sich damit wirklich die Hände sauber! Er machte sie sauber und entfernte somit das ganze Blut von diesen, so wie auch von seinem Mund. Die Schokolade wurde dabei auch leicht nass, aber das schien ihn nicht sonderlich zu stören, denn er setzte sich danach sofort neben dem fließsenden Wasser auf seinen Hintern, instinktiv in den Schneidersitzt und fing dann an die Süßigkeit wie ein Eichhörnchen zu knabbern. Und kurz nachdem er damit auch schon angefangen hatte...war es als würden Hana seine Geschmacksknospen explodieren, denn es schmeckte so gut! So gut sogar dass er verdammt glücklich lächelnd und dabei mit geschlossenen Augen, schnell das Stück in seinen Händen verdrückte und dann mit vollen Backen strahlen musste. Ein Strahlen das Saku irgendwie eiskalt erwischte, denn es war wunderschön. Hana besaß ein schönes und sonniges Strahlen. So dass der Pilot nun plötzlich nicht mehr anders konnte und auch leicht lächeln musste als er das sah. Und vor allem war es schön zu sehen dass Hana auch anders gucken konnte als nur grimmig und wütend. Offenbar hatte Saku seine Schokolade doch nicht umsonst geopfert, denn sie schien das Eis zwischen ihnen etwas gebrochen zu haben. Das bemerkte er nämlich daran dass sich Hana überhaupt erst von ihm wegbewegt und ihm dabei sogar noch den Rücken zugedreht hatte. Denn sowas machte eigentlich auch niemand der Angst hatte man könnte gleich angefallen werden. Das zeugte also von Vertrauen und es war wirklich wie bei einem kleinen Kind gewesen. Seine Idee hatte sich somit bestätigt...gib einem Kind Schokolade, sei nett und du hast sofort bei ihm einen Stein im Brett. Das fühlte sich hier auch genauso an. Und als Hana danach wieder zu ihm rüber sah, dann auch schon vorsichtig näher kam und offenbar noch mehr Schokolade mit seinem Hundeblick erbetteln wollte...da wusste Saku das er angebissen hatte. Er hatte den Kleinen nun endlich am Harken und einen Weg gefunden um mit diesem zu kommunizieren. Das war demnach also sehr gut! Und Saku wollte ihn auch nicht ausnutzten, oder so. Nicht aus böser Absicht zumindest. Doch leider wusste er sich gerade nicht anders zu helfen als Hana mit Süßigkeiten zu locken und somit sein Vertrauen zu gewinnen. Es war leider irgendwie schäbig und seiner Meinung nach auch die unterste Schublade derer man sich bedienen konnte. Aber es funktionierte nun mal, also zog er das auch so durch, denn er musste wieder zurück. Dass war alles was zählte. Und demnach stand er dann auch langsam auf, um Hana ja nicht dabei zu verschrecken und hielt ihm dann auch wieder die Schokolade entgegen, während er zu ihm sprach: „Das schmeckt dir, hm? Ich hab dir doch gesagt dass du ein Schleckermaul bist. Das hab ich dir sofort angesehen...Du kannst gerne auch noch den Rest davon haben, wenn du magst. Ich teile mit dir...Aber vielleicht kannst du mir dafür auch einen Gefallen tun, hm Hana? Ich teile meine Schokolade mit dir. Ich habe kein Problem damit...und noch dazu habe ich so viel mehr davon bei meinen Freunden!...Wenn du mir also zeigst wie ich wieder zu ihnen komme, dann kannst du noch sehr viel mehr davon haben! Was meinst du? Hilfst du mir, Hana?“ Hana sah ihn neugierig an und legte dann wieder den Kopf nachdenklich schief. Er schien ehrlich verstehen zu wollen was der Kerl nun eigentlich von ihm wollte. Doch Sakutaro dagegen kam sich plötzlich wie ein verschissener Kinderschänder vor der kleine Jungs mit Kätzchen in ein Auto lockte nur um sich dann dort an ihnen zu vergreifen! Aber natürlich war das nicht seine Absicht gewesen und es gefiel ihm ja selber nicht was er da gerade tat, denn es war so falsch...und natürlich auch komplett gelogen gewesen! Er log Hana gerade etwas an, denn immerhin hatten seine Jungs ja keine Schokolade bei sich! Es tat ihm etwas weh das tun zu müssen, denn er wollte ihre Beziehung nicht mit Lügen beginnen. Aber irgendwie bekam Saku das Gefühl dass nur solch eine Aktion bei Hana fruchten würde. Das er nur somit bei ihm weiter kam. Deswegen biss er leider in den sauren Apfel und zog das durch. Und als er darauf einen fixierten Blick erntete und eine Stille die nur wenige Sekunden andauerte...da wusste er das es funktioniert hatte. Hana hoppelte darauf plötzlich um ihn herum und in eine Ecke des Raumes. Genau genommen in eine Ecke die Saku irgendwie vorher nicht wirklich beachtet hatte in all dem Tumult und wo der Kleine dann auch schon vor einer Tür, die aus dem Raum führte, sitzen blieb und einmal leise wimmerte wie ein Hund. Es hatte funktioniert. Da ging es also raus...Ja verdammt da ging es raus! Sieg auf ganzer Linie und Autogramme gab es dann später! Seine dreiste Bestechungsaktion hatte also tatsächlich geklappt!...Ähm, natürlich hatte sie das! Obwohl er die bescheuerte Tür auch alleine hätte finden können. Aber dennoch brauchte er den Blonden für den Weg zurück hinter dieser Tür. Und hoffte dass dieser ihm auch weiter hier weg half als nur zu dieser Tür. Weswegen er wieder auf die Beine kam und langsam zu der Tür hinter lief. Hana hatte ihn derweil noch immer im Auge und als er dann zu nahe kam ging er wieder auf Abstand und hielt seine Distanz zu Sakutaro. Etwas dem zeigte dass der Kleine zwar helfen wollte...aber ihm dennoch nicht wirklich vertraute. Aber das war schon okay. Das hier...das war immerhin ein Start. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, denn Saku wollte erst einmal wieder zurück zu seinen Freunden und dann gemeinsam mit denen und Hana von diesem Schiff runter. Raus aus dem Bauch dieser Bestie und in Sicherheit. Und mit seinem kleinen Komplizen Hana...hatte er das Gefühl das schaffen zu können. Und ehrlich gesagt: war es schön nicht ganz allein an hier unten festzustecken. Auch wenn dein Guide ein Junge war der nicht mit dir reden konnte und Monster mit bloßen Händen, so wie auch Zähnen, in Stücke riss! Es gab schlimmeres...Weitaus schlimmeres... Aber er wusste dennoch bei weitem noch nicht in was für einen Alptraum er nun anfing zu schlittern sobald er diese Tür aufmachte. Und das sein Treffen mit Hana, mit diesem ungewöhnlichen Jungen...sein ganzes Leben verändern würde. So wie auch das des Kleinen. Und vor allem das somit eine ungewöhnliche Beziehung ihren Lauf nahm...die nicht von dieser Welt war. Kapitel 5: The Loneliest ------------------------ „Es wurde so von mir erwartet. Ein blutiger Eid um alles am Laufen zu halten. Und das Sternenlicht schwebte über meinem Kopf hinweg während es mir dabei neue Energie schenkte. Ich bin ein Wächter. Ein Überbringer dieser alten und verbotenen Riten. Aber jetzt fühle ich mich von diesem Weg abgebracht in diesen sternenleeren Weiten des Alls. Also bitte lass zu dass ich mich an dich schmiegen kann. Denn ich sehne mich danach deine Stimme zu hören. Aber mein Liebster, ich weis es dennoch besser, denn ich muss DIR diese Wahl überlassen. Doch ich kann dir alles geben was du willst. Oder willst du mich vielleicht einfach nur flehen hören? Also bitte sieh mich an. Sie mich einfach nur an. Denn wenn es dort etwas in dir gibt, von dem ich nichts weis, etwas dass du mir nicht sagen willst, dann rede mit mir und das noch bevor wir beide kalt werden. Also sag einfach nur: „Bitte bleib bei mir“ und sieh mich dabei nur an. Denn diese unausgesprochene Bindung, eine Sache die wir aus purem Instinkt erschaffen haben, was ist sie noch wert wenn du nicht mehr bei mir bist? Was ist dieser tiefe Schmerz in mir drin wenn ich dich sehe? Es interessiert mich nicht ob du vom gleichen Geschlecht bist, von anderem Blut, oder vielleicht sogar nur geboren wurdest um meine animalischen Gelüste zu befriedigen! Also warum kannst du es nicht verstehen?! Bitte lass es mich erklären! Denn ich bin verängstigt und weine weil ich diese neuen Gefühle nicht kenne. Doch was bleibt dann noch von meinem gebrochenen Herzen übrig...wenn ich dich nicht haben kann? Und egal was ich aus dieser Welt, hinter den Sternen, dir auch versuche zu geben, es ist anscheinend nicht genug. Aber ist es wirklich nicht genug für dich? Nicht mal dann um diese Wände einzureißen die du nur um dich erbaut hast um die Liebe draußen zu halten? Fühlst du wirklich so? Verletzt und geschunden von etwas was vor so langer Zeit mal passiert ist? Warum bist du so anders? So anders wie ich. Und vielleicht sollte ich diese Gnade und diese Bindung zwischen uns einfach sofort beenden. Aber ich will lieber versuchen dir diese Schmerzen zu nehmen und dich damit zu heilen. Also sie mich an. Bitte sieh mich einfach nur dabei an. Und wenn da etwas ist was du mir nicht sagen kannst, dann werde ich bitter darum kämpfen uns beide am Ende doch noch zu retten! So das du endlich zu mir sagen kannst: „Ich bin hier...und ich sehe dich...Meine Blume aus den Weiten des Weltraums“.“ Die metallische Tür öffnete sich mit einem tiefen Zurren langsam und leicht einrastend nach rechts von ihm. Öffnete ihm somit einen Pfad in den Raum dahinter und er war dabei bereit auf alles zu ballern, was ihm in die Quere kommen könnte. Sakutaro hielt also seine Waffe vor sich in der rechten Hand und die Taschenlampe noch hell scheinend in der Linken nach vorne während er sich flüchtig dabei umsah. Nach dieser zweiten, unangenehmen Begegnung mit diesem „Creeper“ wollte er nun wirklich nicht noch mal das Risiko eingehen unvorbereitet von einem in der Dunkelheit angesprungen zu werden. Denn das letzte Mal war er leider nur so glimpflich davon gekommen weil er Hilfe gehabt hatte. Hilfe von dem kleinen Hana. Seinem neuen Begleiter. Und es stand deswegen nun auch offiziell im Rahmen des Möglichen dass dies wieder passieren würde, denn Saku war sich nun sicher dass es mehr von diesen Biestern geben könnte und noch dazu waren diese sehr klein und auch sehr leise in ihrer Fortbewegung weswegen man besonders vorsichtig sein musste. Und wenn sie nicht zufälligerweise gerade zischten, oder krischen waren die Möglichkeiten sie aufzuspüren sehr gering im Dunkeln. Die leisen Bewegungen diese Monster die hier auf diesem Geisterschiff existierten... Sakutaro konnte sich auch weiterhin keinen Reim darauf machen woher diese Kreaturen kamen, oder wie sie entstanden sein konnten. Und da er nicht einfach nur „Dinger“ sagen wollte, gab er ihnen den total unkreativen Namen: „Creeper“. Was dennoch irgendwie schon einfach passend klang, eben weil sie ihm unter die Haut gingen mit ihrem Aussehen...Aber leider auch mit den Zähnen und ihrem gesamten Körper wenn sie es schaffen sollten sich in ihm verbeißen könnten! Noch nie zuvor hat er ein Lebewesen wie dieses gesehen dass allem so sehr wiedersprach was er an Leben kannte. Was er an biologischem Leben kannte. Und sicher Saku war jetzt kein Profi was Artenvielfalt und Biologie anging, aber er war sich ziemlich sicher dass sowas definitiv nicht auf der Erde existieren konnte, oder sogar bereits schon existiert hatte! Was ihm aber auch dabei half das so festzustellen war allein die Art wie Sugi schon auf dieses Ding reagiert hatte, immerhin sprach das allein sofort Bände. Denn wenn sich einer von ihnen mit Biologie und dem Körper, oder Artenvielfalt auskennen sollte, dann war es garantiert ihr Sanitäter. Doch genau bei dem hatte es ebenfalls nicht geklingelt als er dieses Ding gesehen hatte, genauso wie bei allen anderen auch. Und als es darauf dann ebenfalls keinerlei Geklingel gegeben hatte, als dieses Monster anfing sich in Matsu zu fressen, da wusste Saku das sie jetzt WIRKLICH ein Problem hatten. Denn allein an der Art wie Sugi dieses Vieh angesehen hatte und nicht mehr wusste was gerade geschah als es sich dabei noch tiefer in Matsu fressen wollte, da lief es Saku eiskalt den Rücken runter. Das allein, alles was in der Sekunde passiert war, war für den jungen Piloten sehr erschreckend gewesen. Zu sehen wie Sugiura in Panik verfiel, zu sehen wie Matsu blutete und schrie und zu sehen wie sie die Kontrolle über die Situation verloren hatten...es nagte noch immer an ihm. Und eigentlich war so ziemlich alles, wenn er wieder zurück dachte was da oben im Empfangsraum passiert war, nicht normal gewesen. Denn von ein auf die andere Sekunde waren sie von einer normalen Bergungsaktion, wie sie sie kannten und bereits schon tausende von malen durchgezogen hatten, in einen Horrorfilm abgedriftet! Und dann auch noch in einen für den sich keiner freiwillig mal eingeschrieben hatte! Saku selber und er war eigentlich hart im Nehmen, bekam das Bild nicht mehr aus dem Kopf was da oben passiert war. Besonders als er den nächsten Raum vor sich inspizierte ließen ihn diese Gedanken einfach nicht mehr los. Er stand deshalb noch weiterhin an der Tür und ließ seinen Blick vor sich durch den Raum schweifen. Diesem Raum der offenbar mal ein Wohnraum gewesen war, aber nun alles nur noch ranzig, alt und nass dort vor sich hin siechte. Er war vor allem dabei aufmerksam und lauschte, denn er wollte nicht wieder überrascht werden und somit nur knapp dem Tod von der Schippe springen! Und alles was währenddessen zu ihm drang, als er dort stand, war das Plätschern von Wasser von der Decke über ihm, das Knarren von Metall in der Ferne, eben weil sich das Schiff bewegte und die absolute Dunkelheit die sich ins Unendliche zu erstrecken schien. Denn seit er vorhin diesen Raum verlassen hatte, den Wartungsraum wo er angegriffen worden war, stellte sich schnell heraus dass der gesamte Sektor offenbar nicht nur einen Wasserschaden, sondern auch Stromprobleme hatte. Etwas was er nicht verstand, denn Matsu hatte vorhin gezeigt dass der Storm eigentlich funktionierte wenn man ihn nur anschaltete. Zumindest in der Empfangshalle war das möglich gewesen, aber was war mit dem Rest des Sektors los? Warum waren überall die Lichter aus? Und viele von denen waren offenbar auch noch absichtlich sabotiert worden, wie bereits oben im Gang den sie ja als erstes kurz nach ihrer Ankunft gesehen hatten. Saku wurde deswegen auch das Gefühl einfach nicht los dass da jemand seine Finger mit im Spiel hatte und WOLLTE das es an diesem Ort so dunkel und nass blieb. Und vor allem fiel ihm auch auf...dass es wärmer wurde. Denn je weiter er voranschritt und je tiefer er in die Dunkelheit des Gangs vor sich tappte, umso wärmer wurde es. Es herrschte in diesem Sektor das reinste Tropenklima. Etwas worauf Katsu sie ja ebenfalls schon hingewiesen hatte. Aber inzwischen fragte sich auch Saku immer mehr: Warum? Denn diese feuchte, dunkle und warme Umgebung...hatte sie etwas mit diesen Kreaturen zu tun...? Vielleicht mochten sie kein kaltes Klima und brauchten dazu noch eine hohe Luftfeuchtigkeit um zu überleben. Es klang zumindest plausibel wenn er so da dran ging. Aber dennoch durfte er nicht den Fehler machen die Fakten seinen Theorien anzupassen, sondern musste seine Theorien den Fakten anpassen. Das war ein Fehler den viele Menschen gerne mal machten um sich eine Wahrheit zu Recht zu spinnen die sie haben wollten. Also schüttelte er diesen Gedanken gleich wieder ab. Den Gedanken dass jemand hier vielleicht absichtlich seine Finger im Spiel hatte. Denn diese Dinger konnten ja immerhin schlecht selbst ein Pult bedienen um das zu tun. Oder gar so intelligent sein dass sie den Sektor physisch so umfunktionierten und ihn zu ihren Konditionen zu verbessern. Nein das war nicht möglich. Garantiert nicht. Daran konnte Saku einfach nicht glauben, denn als ihn dieses Ding angegriffen hatte wirkte es mehr animalisch und nu getrieben von Trieb zu fressen. Es wirkte nicht intelligent. Und die andere Idee, die er hatte, nämlich das die KI des Schiffes etwas damit zu tun haben könnte war sicherlich auch nicht wahr, denn sie war darauf programmiert Menschen zu beschützen und nicht Monster. Demnach stocherte er gerade etwas im Dunkel herum um nach einer Lösung zu finden. Warf wilde Ideen in den Raum die ihm dabei gerade durch den Kopf schwirrten. Und hoffte aber dennoch dass er vielleicht darauf eine Antwort finden würde. Denn Antworten...waren nun wirklich etwas was er mehr brauchte als alles andere. Außer vielleicht noch einen Weg wieder zurück zu seinen Jungs. Denn DEN brauchte er auf jeden Fall. Und damit war er auch schon wieder bei seinem Problem angekommen: Er musste nämlich so schnell wie möglich wieder zu ihnen zurück. Als er daran dachte stand Saku sogar noch immer in der Tür und schnaufte dabei. Einerseits weil er nicht weiter wusste und auf der anderen Seite: weil es gut war was er da vor sich mitbekam. Denn in dem Raum vor ihm, der offenbar mal ein Wohnbereich gewesen war, konnte er nichts sehen und auch nichts hören. Aber leider auch keinen Weg finden wo es nun weiter ging. Also wand er sich wieder ab und kam zurück in den großen Gang hinter sich. Hinter sich in den Gang der ebenfalls dunkel, nass und warm war. Aber spannenderweise nicht überflutet wie die Gänge und Räume über ihm wo sie in das Schiff reingekommen waren. Dennoch konnte er irgendwo in der Ferne Wasser plätschern hören... Und dann sah er wieder nach rechts neben sich...wo er auch schon Hana sah. Hana der weit hinter ihm auf Abstand geblieben war und wieder aus der Deckung einiger gestapelter Kisten im Gang hervor lugte und ihm dabei erneut grimmige Blicke zuwarf. Etwas was Saku zum schnaufen brachte, denn offenbar war es wieder so weit. Hana zeigte wieder kein Vertrauen. Und Saku dachte eigentlich dass sie DAS vorhin etwas hinter sich gelassen hatten. Das Hana verstanden hatte das er ihm sicherlich nichts tun würde...Tja falsch gedacht, was? Er sprach darauf dann locker: „Weist du...wenn ich dir was tun wollte, dann hätte ich dafür wirklich schon genug Möglichkeiten gehabt. Meinst du nicht dass das etwas übertrieben ist was du da machst? Das du dich nicht einfach mal etwas entspannen kannst? Du musst dich nicht vor mir verstecken, okay? Ich tue dir nichts...Außerdem dachte ich du würdest mir helfen wieder zu meinen Freuden zurück zu finden! Und von da hinten und dem „hinter mir her dackeln“ wirkt das nicht sonderlich effektiv und hilfsbereit, meinst du nicht auch Hana?“ Offenbar nicht, denn der Kleine knurrte nun plötzlich leicht zu ihm hinter seiner Deckung hervor. Das was er da tat war genau das gewesen was Hana seit dem Moment getan hatte als sie den Raum verlassen hatten wo sie sich eben noch zum ersten Mal begegnet waren. Denn er war ihm seit dem nur mit einem gewaltigen Abstand gefolgt und hatte ihn so dabei, hin und wieder mal, angeknurrt. Fast schon so als würde er ihn wie ein Versuchskaninchen beobachten und Saku lieber vorgehen lassen damit der auch ja als erster gefressen wird! Selbst ist man sich am nähsten... Doch der Pilot war sich ziemlich sicher dass dies nicht Hana seine Intentionen waren, sondern er einfach nur scheu und vorsichtig war was ihn selbst und seine Sicherheit betraf. Denn mal ehrlich: konnte man es ihm verübeln? Ja klar er hatte Saku gerettet und dann von ihm auch noch Schokolade bekommen, aber das allein reichte nun wirklich nicht aus um gleich volles Vertrauen damit aufzubauen! Wenn ja...dann wäre der Blonde echt dumm gewesen. Aber das war er ja nicht. Oh nein er war definitiv nicht dumm! Hana verhielt sich vielleicht etwas seltsam...okay vielleicht etwas SEHR seltsam, aber er war bei weitem nicht blöd! Allein dass er Abstand zu einem völlig Fremden hielt zeigte dass er nicht blöd und auch nicht viel zu zutraulich war. Nein, Hana war gerissen. Das hatte er bei dem Angriff von dem Creeper bewiesen und Sakutaro war sich somit auch im Klaren dass genau diese Gerissenheit Hana auch bisher am Leben gehalten hatte. Der Kleine dachte nach und wartete auf seine Lücken um zuschlagen zu können. Etwas was an diesem Ort sehr viel wert zu sein schien und dich am Leben hielt. Etwas was Saku selber noch lernen musste und er ehrlich gesagt auch schon dabei war es zu lernen...seit dem Moment wo er angegriffen wurde. Und da der Gang weiterhin dunkel war, in dem sie sich befanden, leuchtete er also mit seiner Taschenlampe zu Hana hinter um ihn somit hinter der Kiste hocken sehen zu können. Und als er das tat war da auch schon wieder dieses faszinierende Spektakel zu beobachten gewesen. Das Selbe wie vorhin. Nämlich das aufleuchten seiner bernsteinfarbenen Augen als das Licht auf ihn fiel. Dieses Phänomen passierte aber nur dann, nämlich in dem Bruchteil der Sekunde, bevor das Licht sein Gesicht vollständig traf. Also bei dem Wechsel zwischen Dunkel zu Hell. Und auch weiterhin konnte Saku sich das nicht erklären. Sich erklären was da genau passierte. Es faszinierte ihn das zu sehen, ohne Zweifel, aber zur selben Zeit machte es ihm auch Sorgen, denn Menschen besaßen sowas einfach nicht. Doch Saku hatte dafür auch keine perfekte Antwort und er konnte sich das nur so erklären: dass die Menschen hier an Bord vielleicht etwas mit ihren Augen gemacht hatten. Vielleicht machten sie damals irre Experimente um somit besser im Dunkeln sehen zu können. Denn es war praktisch wenn man in Dunklen sehen konnte. Sehr hilfreich sogar. Aber wer wusste das schon? Und mal ganz ehrlich: Warum sollte man sowas seiner Besatzung antun? Es passte alles nicht wirklich zusammen. Aber es gab dennoch definitiv keinen Zweifel daran das Hana ein Mensch war und das obwohl seine Augen anders waren. Denn bisher konnte Saku weder Klauen, noch Reißzähne, noch Schuppen, noch einen Schwanz oder anderes an ihm erkennen was dies wiederlegen würde. Vor ihm saß also einfach nur ein kleiner Junge der nen Schlag im Hirn weg hatte und mehr nicht. Und er sich deswegen auch sicherlich so seltsam verhielt. Demnach stand die Sache also für ihn fest: Hana hatte offiziell nen Sprung in der Schüssel. Was diesen aber nun ausgelöst haben könnte war eine andere Sache. Und ehrlich gesagt wusste der junge Pilot nicht mal ob er es auch wirklich wissen wollte. Sakutaro dachte auch schon länger darüber nach woran das liegen könnte. Also nicht nur den Duppen den der Kleine weg hatte, sondern auch das mit seinen Augen...Er kam deswegen schnell zu einer verrückten Idee und die auch definitiv besser war als das Hana kein Mensch wäre. So dachte er daran dass in ihrer heutigen Zeit viele Menschen schon teils technisch „verbessert“ worden waren. Zumindest wenn sie genug Geld dafür hatten. Demnach gab es Menschen die teils mit maschinellen und technischen Mitteln aufgemotzt wurden, wenn sie zum Beispiel einen Arm, oder auch Organe verloren hatten. Es wurde dann einfach künstlich ersetzt. Sowas war inzwischen möglich und dann wurden sie teils Maschine und Mensch in einem. Und vielleicht war ja genau das die Antwort auf das komische Phänomen welchem er da Zeuge wurde. Vielleicht wurde Hana damals ja einfach mit einer defekten Netzhaut geboren und die dann halt einfach künstlich ersetzt als es sich anbot. Denn wer wollte denn bitte auch einen Krüppel auf so einer wichtigen Mission dabei haben? Besonders wenn es um eine Kolonisation eines neuen Planeten ging und dabei wirklich JEDER mit anpacken müsste. Doch war es wirklich so simpel? War es so simple das man es darauf runter brechen konnte? Saku zweifelte jetzt doch etwas an dieser Theorie. Sein Hirn suchte demnach also weiter nach einer anderen Antwort darauf. Eine die er aber einfach nicht fand. Und wenn Saku etwas nicht leiden konnte, dann war es wenn er keine Antworten auf seine Fragen bekam, auch wenn er meist versuchte so zu tun als wäre er cool damit und dies eigentlich nur dabei unter einen Felsen kehrte. Denn innerlich war er das nämlich nicht. Er war neugierig wie ein kleines Kind. Und in Kombination mit seinem Tatendrang, seiner angeborenen Aggressivität und dazu noch seinem Mut, war das eine verdammt gefährliche Kombination. Eine die ihn leider gerne mal viel zu oft in Schwierigkeiten gebracht hatte als er noch klein gewesen war und er deswegen lernen musste das zu zügeln. Aber vielleicht brachte ihn das an diesem Ort ja ausnahmsweise mal weiter. Denn hier galt offenbar nur noch: Fressen, oder gefressen werden. Etwas wogegen er ehrlich gesagt nichts hatte. Und das war komisch. Denn Saku hatte, trotzt all diesen Gefahren, die in jeder Ecke lauern konnten, noch nie solch eine wilde Freiheit gefühlt. Und wenn er nun hier um sich ballerte, diese Dinger dabei umbrachte und sich dann noch nahm was er wollte...dann war das egal. Keiner konnte ihn dafür drankriegen und ihn schließlich vor Gericht zerren. Keiner konnte es stoppen und versuchen es zu rechtfertigen. Er kam sich plötzlich wie in einem Dschungel vor wo es nur um ihn und seine Bedürfnisse ging. Und das...wo er nicht mal wusste wie es war in einem „echten“ Wald oder Dschungel zu stehen, denn er war ja auf einer Station im All geboren worden und nicht auf der Erde. Etwas was für ihn verrückt war denn...Menschen kamen ja eigentlich von der Erde. Aber dennoch...war er noch nie auf dieser gewesen in seinem ganzen Leben. Wusste nur durch Bilder und Videos wie sie aussah. Kannte den fruchtbaren Boden nicht auf dem die Menschheit „gezeugt“ wurde. Saku wusste also nicht mal im Ansatz wie es sich anfühlte die Luft auf der Erde zu atmen, das Gras zwischen seinen Fußzehen zu fühlen oder den Wind durch seine Haare wehen zu lassen. Auch wusste er nicht wie sie roch, oder sich die Sonne auf seiner Haut anfühlte. Und das...dass machte ihn plötzlich traurig. Sehr traurig sogar dass es dabei in seiner Brust stach. Er wusste nicht mal genau warum, denn...wieso vermisste er etwas...was er nicht kannte? War es etwas genetisches das da in ihm weinte? Um etwas weinte wonach er sich sehnte? Einen Ort zu finden den man „Zuhause“ nennen konnte und nicht gezwungen sein zu müssen von A nach B in der Dunkelheit des Alls umher zu irren? Denn was war es nur? Was war es das sein Herz öfter mal so schwer werden ließ? Was in ihm sich nach „Heimat“ sehnen ließ. Und wenn er dann wieder zu Hana auf sah...da wurde im bewusst das sie sich, in der Hinsicht, vielleicht sogar verdammt ähnlich sein könnten. Ähnlicher als er es vielleicht sogar wollte. Und er dachte darüber nach: Noah`s Ark startete damals mit Menschen von der Erde aus nach Alpha2. Und es waren vielleicht heute noch immer Menschen von der Erde hier an Bord dieses Kolonieschiffes. Menschen die wussten wie es war auf der Erde zu leben. Die hier vielleicht schliefen und keine dabei Ahnung hatten das nun Monster durch die Gänge ihres Schiffes wanderten. Alles dabei fraßen was ihnen in die Quere kam... Aber dennoch hatte er bei Hana nicht das Gefühl dass es auf ihn auch zutreffen würde. Das er von der Erde kam. Der Kleine fühlte sich für Saku auch mehr wie einer an der erst später hier geboren worden sein könnte. Und wenn er wirklich erst so in der Mitte war, also zwischen seinem zehnten und zwanzigsten Lebensjahren, dann wäre das vielleicht sogar möglich. Denn wenn er sich richtig daran erinnerte, an das was Paku ihnen erzählt hätte bevor es los ging, dann durften damals keine Kinder mit an Bord und zu Alpha2 mitfliegen. Nur Erwachsenen ab dem zwanzigsten Lebensjahr durfte das zu teil werden, eben weil diese den Flug im All und den Kälteschlaf besser verarbeiteten als ein junger Organismus. Und darauf ergab seine vorherige Theorie dann auch Sinn, denn immerhin waren diese Menschen ganze 200 Jahre lang weg gewesen. Also sind da sicherlich auch, so hin und wieder, hier mal Kinder zur Welt gekommen. Denn dieses Schiff hatte ja auch vor eine Kolonisierung zu starten und dazu brauchte man halt Nachkommen. Es ergab also einen Sinn sofort damit anzufangen sobald sie da waren. Oder halt kurz bevor sie ankamen. Und Saku war sich inzwischen auch sehr sicher dass Hana nur hier hocken konnte weil er in einem langen Kälteschlaf gewesen sein musste. Denn anders konnte er eine Reise von Alpha2 bis an den Rand des Jupiters nicht überlebt haben. Es sei denn er wurde über 100 Jahre alt und alterte dabei nicht, aber das war nun wirklich Fiktion...So fiktiv halt wie Monster auf dem Schiff... Er schüttelte das ab. Und irgendwie war es für den jungen Piloten und auch Kapitän, echt seltsam diesen Bengel nun da so vor sich hocken zu sehen. Zu sehen dass er offenbar jünger und kleiner war als er, aber dennoch „theoretisch“ älter sein musste als Sakutaro selbst! Denn Hana wurde sicherlich schon vor mehr als hundert Jahren geboren. Er war demnach also noch vor Saku geboren worden und nur ein Kälteschlaf konnte das Altern darauf verhindert haben. Er war also, so gesehen und auf eine Art und Weise ein "Zeitreisender", so verrückt das auch klang. Ein Mensch aus der Vergangenheit der durch einen langen Kälteschlaf zu ihnen in die Zukunft gereist war. Und da addierte sich die Mathematik dann auch ganz gut hoch, denn das erklärte nun auch warum genau er sich so seltsam verhielt. Sugiura hatte mal von diesem Experiment mit den Mäusen und dem langen Kälteschlaf erzählt. Dass diese Tiere desorientiert, aggressiv und noch wilder geworden wurden nach dem sie 50 Jahre ein einem Kälteschlaf gewesen waren. Er sagte auch dass man keine Ahnung hätte wie sich das auf Menschen auswirkte wenn die über fünfzig Jahre im Kälteschlaf verbringen würden. Was es dabei in einem beschädigen könnte. Und Saku ging jetzt einfach mal davon aus das Hana ganze 100 Jahre lang in einer Kapsel geschlafen hatte. Demnach wusste also keiner was dies in der Zeit mit seinem Hirn angestellt haben könnte. Außer Saku, denn der wurde nun wahrscheinlich als erster dessen Zeuge wenn er Hana da vor sich sah und sich auch wieder an das erinnerte was vorhin passiert war. Dieser Junge wurde, genauso wie damals bei dem Experiment mit den die Mäuse, durch den langen Kälteschlaf wilder. Animalisch traf es in dem Fall sogar sehr gut. Aber er war noch immer ein Mensch und kein vollständiges Tier. Das zeigte besonders sein Denken und sein emphatisches Verhalten. So wie auch sein aufmerksamer und menschlicher Blick...den Saku irgendwie sehr mochte. Denn auch wenn sie vorhin einen holprigen Start gehabt hatten und der Junge eigentlich ein kleines Biest zu sein schien, so hielt Saku noch immer daran fest. Er hielt daran fest...das Hana wunderschön war für einen Jungen. Denn für einen Jungen, der aus der Vergangenheit kam, war er wunderschön. Viel zu schön. Und für einen Mann wie ihn, der aus der Zukunft kam, wirkte er dadurch nur noch mehr unwiderstehlich. Es war als würden zwei Welten miteinander kollidieren. Die Vergangenheit und die Zukunft. Aber auch zwei verschiedene Denkweisen der Menschheit. Nämlich das „Tier“ in einem und der rational denke „Mensch“. Etwas was er spüren konnte wenn er Hana sah. Und als würde Hana sein Aussehen und ganz besonders sein stechender, Blick dies auslösen...hatte Saku plötzlich wieder das Bedürfnis ihn zu seinem Eigen zu machen. Als würde Hana sein Blick, der so tief reichte und in ihn eindrang, das „Tier“ in dem jungen Piloten wecken, dass er damals eigentlich dachte begraben zu haben. Was genetisch eiegntlich nicht mehr an die Oberfläche kommen sollte und könnte. Aber dennoch fühlte er es wie es nach ihm krallte. Wie es in seiner Brust und in seinem Magen hockte und es anfing sich von dort aus seinem Leib zu schaben. Es ihn damit verzweifelt und gewalttätig dazu bringen wollte...mit Hana Sex zu haben. Hana sein inneres „Tier“ reagierte auf Saku...und Saku seines auf Hana...Es war erschreckend gewesen...Aber zugleich auch vertraut. Doch Sakutaro war alt genug geworden um sich im Griff zu haben. Heh, denn wenn er etwas konnte dann das. Er hatte gelernt seine Sexualität im Griff zu haben, also ließ er sich nicht mehr davon ablenken und schluckte schwer runter. Boxte sich mental in den Magen, trat sich dann noch genauso in den Arsch und fokussierte sich wieder auf das was wichtiger war. Denn allein schon die aktuelle Situation auf dem Schiff würde das nicht mehr zulassen. Würde zulassen dass er sich nun gehen ließ. Obwohl ihn Sex nun sicherlich sehr gut ablenken könnte...Er war so bescheuert und feuerte sich mental wieder eine. Kam danach wieder zurück in Hier und Jetzt. Hana blieb derweil noch immer stumm auf Abstand und warf ihm weiterhin nur misstrauische Blicke zu. Denn auch er hatte es gefühlt. Fühlte es hin und wieder sogar erneut. Ja dieses Männchen war zwar nett gewesen und hatte ihm auch noch leckeres Essen gegeben, aber er traute ihm dennoch nicht weiter als er ihn werfen könnte! Denn der Kerl da vor ihm sah ihn, so hin und wieder, mal komisch dabei an. Er sah ihn nämlich an als wollte er ihm näher kommen. Näher als Hana es zumindest zulassen wollte, denn er spürte dabei diese sexuelle Energie ganz genau. Er fühlte und sah, genau wie in dem Moment gerade auch wieder, dass dieser Sakutaro sich mit ihm paaren wollte. Das er nach ihm die Hand ausstreckte. Und dieses Gefühl war immer mal wieder, wenn auch nur für eine Sekunde, da wenn er ihn ansah und dann verschwand es aber auch schon wieder. Doch genau DAS ließ den Kleinen auf Abstand bleiben. Denn Hana wollte das nicht und er war auch nicht so. Er wollte sich nicht mit einem Fremden paaren der so völlig aus dem Nichts aufgetaucht war. Das war nicht sein Stil und auch nicht seine Art. Denn das war dieser Sakutaro nämlich für ihn: ein Fremder. Einer der von irgendwo her, von außerhalb seiner Welt kam und fremd war. Hana wusste nicht mal von wo er genau kam. Und wenn er eines garantiert auch nicht war, dann war es ein Junge der sich von jedem dahergelaufenen Mann einfach so begatten ließ wie es dem gerade so passte! Nein. Niemals. So war er nicht. Doch warum folgte er ihm dann eigentlich? Nun Hana es lag klar auf der Hand, denn er war bei ihm und in seiner Nähe, weil er neugierig war...Und leider auch sehr einsam. Denn es war ein Fakt das Hana einsam war und er hatte noch oben drauf, seit geschlagenen 14 Tagen wo er wach geworden war...auch einfach keinen anderen mehr gesehen der ihm so ähnlich war wie dieser Sakutaro. Somit war es schön mal jemanden zu treffen der...der ihn nicht gleich bei lebendigem Leib fressen und dabei umbringen wollte wenn er ihm auch nur über den Weg lief. Jemanden zu finden der aussah wie er und sich auch so „anfühlte“ wie er. Noch dazu mochte Hana seine Augen...Er mochte sie sogar sehr gern, denn sie waren seinen verdammt ähnlich...Und er konnte es selber nicht leugnen, wenn er diesem Kerl lange genug in die Augen sah...dass er dann doch das Gefühl bekam ihn näher lassen zu wollen. Als würde seine biologische Uhr schlagartig klingeln, aufwachen und ihn dazu auffordern...eine Junges zu zeugen...Doch das ergab keinen Sinn, denn Hana war ein Männchen. Genauso wie dieser Sakutaro. Saku schnaufte darauf wieder und sah dann links den dunklen Gang neben sich runter. Es brachte einfach nichts sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen, denn Hana würde ihm nicht helfen hier weg zu kommen und Schokolade zog schon seit einigen Minuten nicht mehr bei dem. Daher musste er wohl wieder allein zu den Jungs hoch finden. Und der Kleine wollte sich mit Schokolade, schlauerweise musste man sogar sagen, einfach nicht mehr ködern lassen und ließ Saku somit also allein im Dunkeln stehen. Aber das war irgendwie schon okay, denn es war eh ein Wunder gewesen dass es überhaupt erst beim ersten Mal schon funktioniert hatte. Und wenn Saku wenigstens endlich mal einen Empfang für sein COM bekommen könnte, dann könnte er einfach Katsu anfunken und das Problem wäre damit sofort gelöst. Denn er hätte dann nämlich wieder einen der ihn loten könnte. Aber seltsamerweise bekam er einfach keinen Kontakt mehr zu ihm aufgebaut. Was an sich komisch war, denn noch nie zuvor war ihnen sowas passiert. Ihre Geräte und Ausrüstung waren top. Suchten sogar ihres Gleichen so hin und wieder. Denn einfach alles, bis auf ihr Schiff so hin und wieder mal, war in einwandfreiem Zustand. Und deswegen ergab das hier alles auch keinen Sinn. Es ergab keinen Sinn dass er keinen Kontakt aufbauen konnte... War er vielleicht in einem Bereich gelandet wo das Signal bewusst blockiert wurde um die Technik hier nicht zu schaden? Gab es sowas überhaupt noch? Immerhin waren sie in der Zukunft und nicht auf der Erde in den Zweitausendern! Keinen Empfang zu haben klang so „old school“ und war einfach nicht mehr zeitgemäß. Es war komisch. Jedenfalls sah er dann wieder zu Hana und sprach zu ihm: „Wenn du mir schon nicht helfen willst hoch zu finden, behalte wenigstens alles hinter uns im Auge und brüll wenn sich wieder so ein Creeper anschleichen sollte, okay Hana?...Mach dich wenigstens „etwas“ nützlich...“ Den letzten Satz hatte er mehr zu sich selbst und dabei auch noch sehr frustriert geflüstert, so dass der Kleine ihn definitiv nicht hören konnte. Aber auch ohne diesen Satz hören zu können konnte Hana allein schon nichts mit den Worten von vorher anfangen. Er verstand zwar die Worte an sich, aber nicht immer gleich ihre Bedeutung und das sorgte für eine Barriere zwischen ihnen. Demnach ging der Junge also mehr nach der Tonlage, die er zugeworfen bekam und nach dem Gefühl was er dabei spürte um etwas verstehen zu können. Auch half es ihm dabei aus Saku seinen Augen zu lesen, denn die Augen...waren ja bekanntlich der Spiegel der Seele und in ihnen konnte er klar und deutlich lesen: das auch er nervös war. Dieser Mann vor ihm war definitiv nervös...Lag es an den Schlingern? An den Monstern? Hana sah sie als genau das an, als „Schlinger“, denn er hatte oft genug gesehen wie diese Dinger wirklich einfach ALLES fraßen was ihnen in die Quere kam. Denn auch bei ihm hatten sie es schon oft mal versucht. Und wenn Hana eines von einer Konfrontation mit denen gelernt hatte, dann war es das einer zwar gefährlich, aber dennoch mit Geschick zu besiegen war. Bei Mehreren aber...sollte man schnell die Beine in die Hand nehmen und rennen. So schnell um sein Leben rennen wie man nur konnte. Und ehrlich gesagt besorgte ihn genau das auch so sehr. Nämlich die Tatsache dass dieser Fremde einfach so da vor sich in die Dunkelheit vor ihm lief. So unbedacht vor allem. Und dann auch noch wenn man so wehrlos war wie er! Wer er echt so doof? Wusste er denn nicht...dass dies hier unten ihr Hoheitsgebiet war...? Ihr „Nest“. Sakutaro lief dann wieder den langen Gang vor sich hinab und sah sich weiterhin aufmerksam um während Hana dabei noch den gesunden Sicherheitsabstand zu ihm bewahrte. Dem jungen Piloten fiel vor allem schnell auf dass er offenbar nicht nur einfach im „Keller“ gelandet war...sondern in den Quartieren der Crew. Oder zumindest in einem Teil davon. Denn er konnte sich schlecht vorstellen dass ca. 600 Menschen nur allein in diesen einen Sektor untergebracht werden konnten. Daraus schlussfolgerte er: dass es sicherlich in jedem Sektor des Kolonieschiffes ein Quartier für die Menschen an Bord geben musste. Das sie nach Arbeit und Beruf in die Sektor-Quartiere verteilt gewesen waren. Und er war nun offenbar in das von dem medizinischen Sektor gestolpert. Oder eher mehr „geschlittert“ sollte man sagen. Okay, er erkannte also nun wo er gelandet war. Auch besonders weil er links und rechts von sich die Wohnbereiche, also Türen die zu kleinen Wohnungen führten, erblicken konnte und neben denen die Nachnamen der Kolonisten an den Wänden angebracht wurden. Und weiter vorne sah er dann sogar eine Doppeltür mit der Aufschrift: Aufzugsschacht. Was großartig war, denn so kam er vielleicht wieder nach oben! Dennoch wand er seine Aufmerksamkeit erst mal den Schildern der anderen Türen um sich herum entgegen. Denn die Zeichen darauf konnte er klar und deutlich lesen, was seine Neugier wieder befeuerte. Denn die Meisten dieser Namen, die dort standen, waren nämlich Japanische gewesen. Was auch Sinn ergab, denn Noah´s Ark war ursprünglich mal ein japanisches Kolonieschiff gewesen bevor es zu einem Geisterschiff voller Monster mutiert war und es wurde vor über 200 Jahren in seiner Heimat gebaut so wie auch erfunden. Aber dennoch wurde es von allen Ländern der Erde gefördert um das Projekt überhaupt erst zu ermöglichen. Denn ein Schiff das bei der Kolonisation anderer Planeten half war in der Regel der heilige Gral der Raumfahrt den sich Niemand entgehen lassen wollte und sich somit auch einen Teil des Kuchens sicherte indem er dies unterstützte. Einen Teil des Erfolges. Alles war auf Profit und Anteile aus. Aber so funktionierte nu mal der Kapitalismus...Und während er weiter so den Gang hinab lief, die leeren und nun toten Wohnräume dabei neben sich sah, von denen einige gerade offen und andere noch verschlossen waren...da wurde ihm unwohl im Magen. Denn Gedanken was hier wohl vor 200 Jahren passiert sein musste kamen wieder in ihm hoch und befeuerten dabei seine Fantasie enorm. Was war hier nur passiert? Ein Unglück? Ein Fehler? Bewusste Sabotage? Eine Krankheit? Er fragte sich das nun immer mehr nach der Begegnung mit diesen Monstern. Und auch die damals aufgezeichneten, radioaktiven Spuren, an der äußeren Hülle des Schiffes, machten ihm Sorgen und ließen ihn nicht mehr los seit er das Schiff betreten hatte. Denn er fragte sich darauf: Hatten sie etwas zu bedeuten? Doch Katsura versicherte ihnen noch, bevor sie aufs Schiff gingen, dass die Strahlung nicht mehr vorhanden wäre und darauf auch für sie keine Gefahr mehr bestand sich zu verstrahlen. Aber sie war definitiv mal da gewesen. Vor sehr langer Zeit. Etwas hatte damals das Schiff, vor vielen Jahren, oder vielleicht auch Jahrhunderten, mal verstrahlt gehabt und das konnte man nicht einfach vom Tisch fegen, oder so tun als wäre es nur eine Lappalie. Und Saku fragte sich darauf dann auch: ob es die Crew damals ebenfalls erwischt hatte und nicht nur das Schiff. Vielleicht wurden sie genauso verstrahlt wie die Hülle? Vielleicht war das der Ursprung von diesen Monstern an Bord? Vielleicht waren diese ja mal Nutztiere gewesen die durch einen Zwischenfall einfach zu viel Strahlung abbekommen hatten und daraufhin mutiert waren. Es lag im Rahmen des Möglichen. Und eines jagte ihm dabei auch weiterhin einen Schauer über den Rücken wenn er diesen einsamen Gang hinab lief. Etwas was ihn schon von Anfang an beunruhigte seit er einen Fuß auf diesen verfluchten Kreuzer gesetzt hatte. Denn...wo waren die Leichen? Die Leichen der Crew. Saku dachte darüber immer mal wieder nach, denn bei 600 verschollenen Kolonisten müsste man doch wenigstens in einigen Ecken Überreste von denen finden, oder? Besonders in den Quartieren bot sich das doch perfekt an, immerhin waren das hier Wohnbereiche. Aber auch hier war nichts. Keine Leichen, oder vielleicht Hinweise auf ein uraltes Massaker. Oder gab es vielleicht auch einfach keine weil sie noch immer schliefen? Vielleicht waren sie ja noch immer im Lagersektor in ihren Kryokapseln gefangen? Aber wenn das stimmte...warum war Hana dann der Einzige der wach hier rum lief? Zumindest der Einzige von dem Saku in dem Moment wusste. Doch was auch immer hier gespielt wurde...etwas stimmte dabei ganz und gar nicht und hing inzwischen auch wie ein Leichentuch über ihm. Bedrohlich und man konnte kaum durch dieses etwas sehen. Er wollte plötzlich dieses Rätsel lösen um wieder klarer sehen zu können. Um diesen Schleier von sich zu reißen der ihm die Sicht vernebelte...Aber fürchtete sich dabei auch etwas vor den Dingen die somit vielleicht ans Tageslicht kommen könnten. Er fürchtete...dass es etwas schreckliches sein könnte. Und egal wie sehr er auch seinen Kopf damit mental gegen eine Wand donnerte, er kam zu keinem Ergebnis. Denn alles war viel zu wage gewesen und auch noch von ihm selbst vollgepumpt von persönlichen Fantasien und Ängsten, als wirklich mit bestehenden Fakten. Und der Einzige der ihm da vielleicht etwas Licht in die Sache bringen konnte...wäre Hana. Doch da konnte sich Saku auch mit einem Stein unterhalten, denn der war genauso gesprächig und bockig. Heh, ein Stein wäre ihm gerade sogar lieber gewesen, denn der knurrte ihn normalerweise nicht die ganze Zeit über in den Rücken oder sah ihn dabei an als würde er ihm den Tod an den Hals wünschen! Was Saku noch nicht mal wirklich verstand und er somit etwas muffig die Mundwinkel verziehen musste, denn: Was war nur mit dem? Erst zeigte Hana sichtlich Neugier, so wie auch Interesse. Er rettete Saku dabei sogar noch vor dem Creeper. Aber nun behandelte der Blonde ihn wie den Teufel persönlich und als wäre der hier um seine Seele zu holen! Er verstand das nicht und wollte auch nicht zu lange darüber nachdenken, denn es war unnötig sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Die Energie konnte er auch woanders reinstecken. Denn Hana war, seiner Meinung nach, einfach „kaputt“ im Schädel und damit sollte man es auch belassen. Der Junge hatte garantiert einen Schaden durch den zu langen Kälteschlaf erlitten und mehr gab es da auch nicht zu sagen. Das Beste wäre also ihm so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu schenken, als sich um ihn und sein Verhalten den Kopf zu zerbrechen und einfach nur weiter versuchen wieder von diesem Geisterschiff runter zu kommen! Der Knirps folgte ihm ja auch glücklicherweise noch immer, obwohl er dabei sehr distanziert war und daher musste sich Saku auch keine Gedanken machen wie er ihn von diesem Schiff bekam. Das Hana ihm nämlich von alleine folgte war also praktisch und sobald er Sugi und Matsu wieder eingesammelt hatte und sie dann Hana auf ihrem Schiff verstauten, konnten sie vielleicht endlich herausbekommen was an diesem Ort los war. Denn vielleicht bekam Sugi dort ja Hana seinen Schädel wieder richtig gebogen und sie damit vielleicht auch endlich einige Antworten. Antworten die sie nötig hatten. Antworten die sie BRAUCHTEN. Doch erst mal musste er sie wiederfinden...und hoffen dass es ihnen gut ging. Besonders Matsu. Saku war noch immer erschrocken darüber was seinem Kumpel passiert war. Und egal wie sehr sie sich vorher auch am Kopf gehabt hatten: Sakutaro sorgte sich um ihn und hoffte das es ihm gut ging. Bei lebendigem Leibe gefressen und ausgehöhlt zu werden...heh, das hatte nicht mal ein Großmaul wie Matsumoto verdient. Ein ehrliches und offenherziges Großmaul mit dem Herz am rechten Fleck wohl gemerkt und was Saku an ihm ja eigentlich auch mochte. Hoffentlich ging es ihnen gut. Ihnen allen. Und hoffentlich waren sie nicht in noch mehr dieser Monster gerannt und in Sicherheit. Und hoffentlich war nur er gerade der Einzige der demnach ganz unten und tief im Dreck drin steckte. Weswegen er auch etwas mit geknickten Gedanken und Sorgen einfach nur weiter lief...und nicht bemerkte in was er da gerade kopfüber rein rannte. Hana aber dagegen bemerkte dass er so völlig kopflos in die Dunkelheit lief und wurde schlagartig aufmerksamer so wie auch besorgt. Er schlich zwar die ganze Zeit über hinter ihm her und hatte ihn dabei, von allen Vieren aus, immer im Blick gehabt und dennoch war der Kleine plötzlich sichtlich schockiert darüber dass dieser Mann...das er nicht reagierte. Das er einfach weiter lief und nicht merkte wohin er da lief! Er war sogar so erschrocken dass Hana nun doch stehen blieb und dabei anfing etwas zu buckeln. Denn...konnte er es nicht hören? Konnte er es...nicht riechen? Das Geräusch was dem Kleinen so einen Schauer durch den ganzen Körper jagte? Der Geruch der ihn erstarren und leicht würgen ließ vor Angst? Etwas was von über all vor ihrer Nase da zu ihnen drang. Dieser Geruch...des Todes und von faulem Fleisch der sich über sie legte... Hana verstand es nicht. Und Saku offenbar auch nicht, als er hörte dass hinter ihm keine Schritte mehr ertönten, die ihm vorher noch gefolgt waren und er deswegen nun zurück sah. Er blieb stehen und sein Blick wurde verdutzt als er mit der Taschenlampe hinter zu Hana schwenkte und sah wie der plötzlich wie erstarrt dort hockte und es somit wirkte als würde er gleich einen Katzenbuckel machen und ihm dabei noch alle Haare zu Berge stehen lassen. Saku verstand sein Verhalten nicht, aber er verstand genug um zu erkennen dass der Kleine offenbar langsam blanke Angst bekam, weswegen auch immer. Es kroch in ihm hoch. Etwas was man immer mehr von seinen Augen ablesen konnte, je länger er dort hockte und was nun auch in Saku leicht die Sorge aufquellen ließ. Denn etwas stimmte nicht und Hana sein Verhalten zeigte das genau. Und vielleicht war er doch nicht ganz so nutzlos wie Saku bisher dachte, denn offenbar hatte der Jungen, auf diesem Schiff, ein gesundes „Frühwarnsystem“ für Gefahren entwickelt. Einen siebten Sinn konnte man sogar sagen, oder vielleicht auch einen sehr wachen Instinkt. Etwas ihnen von Nutzen sein könnte. Aber nur wenn es auch wirklich so war und Saku sich gerade nichts einbildete, oder er damit einfach nur Hana sein komisches Verhalten für sich erklären wollte. „Was? Was ist los?“ Fragte Sakutaro ihn nun in einer leicht angespannten Naivität, denn dachte er wirklich er würde jetzt eine klare Antwort auf seine Frage bekommen? Von Hana? Wohl eher nicht. Doch als er bemerkte wie der Blonde erneut an ihm vorbei sah und sich nun doch schon seine Position in eine etwas buckelnde Haltung umänderte, da wurde Saku sofort hellhörig und drehte sich wieder von ihm weg. Sah wieder hinter sich den Gang hinab. Denn wenn er etwas gelernt hatte, seit der Sache von vorhin, dann das Hana offenbar Dinge spüren konnte was er nicht schaffte. Dieser Junge war offenbar sehr feinfühlig geworden was das anging. Das hatte er vorhin bei dem Creeper schon unter Beweis gestellt. Und Saku vertraute darauf, weswegen er sich ja auch sofort umgedreht hatte und wieder mit der Taschenlampe vor sich den Gang runter leuchtete. Angespannt hielt er dabei noch die Waffe schussbereit vor sich und behielt alles im Auge. Die Decke, den Boden, die Wände, einfach alles von wo etwas auf ihn zugeschossen kommen könnte...Aber da war nichts. Er konnte einfach nichts sehen, oder auch hören. Aber Hana...Hana konnte es und sein Blick wich darauf langsam und erschrocken von dem Gang vor sich weg...und nach oben. Sein Blick haftete plötzlich wie Kleber an der Decke und war dabei noch voller Schrecken. Und als Saku dann bemerkte das einfach nichts vor ihm passierte, da wagte er doch tatsächlich einen schnellen Blick nach hinten zu seinem persönlichen Frühwarnsystem in Form eines blonden Jungen und bemerkte nun auch wie Hana sein Blick an der Decke vor ihnen den Gang hinab haftete. So das Saku wieder kurz erschrocken vor sich zur Decke rauf sah und dann wieder zu Hana hinter, als er dabei ernster fragte: „Die Decke? Was ist da?...Kannst du etwas in der Decke hören?!“ Es klang so unglaublich...aber war wirklich so gewesen. Sakutaro wusste dass die meisten, größeren Schiffe Zwischenräume in der Decke für Kabel und Rohre besaßen. Deswegen konnte er sich nun auch gut vorstellen dass sich dort etwas entlang bewegen könnte, wenn es wollte. Aber das dürfte dann nicht sonderlich groß sein. Und Hana sein Gehör war inzwischen so unglaublich fein geworden dass er das offenbar hören konnte. Dinge hören konnte die an Saku vorbei gingen. Demnach konnte er auch genau hören wie sich in dem Zwischenraum der Decke, also zwischen all dem Metall und den Kabeln...etwas bewegte. Es war ein plumpes Geräusch für seine Ohren. Das Geräusch als würden sich ganz viele fahle Fleischklumpen völlig durcheinander und ohne bestimmten Rhythmus durch die Kabel hindurch quetschen und sich somit einen Weg durch den Zwischenraum bahnen. Und zwischen all dem...konnte er leises Zischen wahrnehmen und schnappen von mit Zähnen gefüllten Mäulern als würden sich dort jemand um Platz zanken. Als behinderten sich da mehrere Kreaturen gegenseitig in ihrem Vordingen. Was auch stimmte, denn Hana wusste es genau. Er konnte es deutlicher hören: Die Schlinger...waren da oben...Und es waren auch noch so verdammt viele! Wahrscheinlich hunderte! So viele zumindest dass der Kleine nun langsam anfing sich rückwärts zu bewegen. Er wich also zurück und sein Blick war dabei voller Schrecken auf die Decke gerichtet. Auf die Decke...genau ÜBER ihnen! Hana krisch darauf plötzlich, so hin und wieder mal, leicht auf und buckelte dabei dann noch mehr als vorher. Man konnte nun auch noch klar die Angst aus seiner Stimme heraus hören. Etwas was Sakutaro mitbekam, er deswegen dann ebenfalls über sich sah und nun auch wusste: dass was auch immer der Kleine da hörte...es direkt über ihnen war! Hana hatte etwas entdeckt und offenbar sollten sie so schnell wie möglich verschwinden. Das war zumindest das Gefühl was Saku gerade bekam. Aber was genau konnte er nur hören...? Und dann kickte darauf nur noch der Überlebensinstinkt des Blonden ein. Von ein auf die andere Sekunde übernahm Hana sein Überlebensinstinkt die völlige Kontrolle über sein Denken und Handeln. Über seinen kompletten Körper und sein Nervensystem. Weswegen er plötzlich schlagartig verstummte, einen Rückzieher machte und dann panisch auf allen Vieren davon polterte! Und das alles ging so schnell, so wie auch überraschend, dass Saku danach verwirrt und erschrocken wieder mit der Taschenlampe auf ihn leuchtete und dabei zusehen durfte wie Hana echt nen Abflug machte! Der Kleine rannte plötzlich um sein eigenes Leben und ließ den Piloten dabei auch noch so völlig rücksichtslos und egoistisch zurück! So das offenbar gerade wirklich nur noch die Moral zuschnappte: Zuerst mein Leben und dann deins! Frauen und Kinder zuerst! Rette sich wer kann!...Nicht gerade sehr charmant. Saku war auf jeden Fall von der Aktion so erschrocken dass er ihm dann einfach nur noch reflexartig nach brüllte: „Hana!! Hana bleib hier!! Hana nicht!!...Scheiße!!“ Ein Fluchen folgte darauf, denn er bemerkte gerade wie er erneut die Kontrolle über die Situation verlor! Deswegen rief er auch nach ihm. Doch seine Rufe stießen auf die tauben Ohren eines Jungen der nur noch seinen Überlebensinstinkt aktiv hatte und nichts anderes mehr. Weswegen sich Sakutaro auch sofort in Bewegung gesetzt hatte und dabei noch versuchte an dem panischen Bengel dran zu bleiben der sich da immer mehr in der Dunkelheit vor ihm zu verabschieden schien! Und er MUSSTE dran bleiben, denn: Er durfte ihn nicht verlieren! Wenn er Hana nun in der Dunkelheit aus den Augen verlor...dann fand er ihn nie wieder! Und Saku durfte ihren bisher einzigen Überlebenden des Schiffs und damit vielleicht auch Bringer von Antworten, einfach nicht mehr verlieren! Denn Hana war bisher leider der Einzige der ihnen vielleicht später mal Antworten geben konnte was hier genau los war, verdammt! Deswegen musste er dran bleiben! Er musste! Auch wenn sie gerade wieder den Gang, den sie vorher noch hochgelaufen waren, zurück rannten und damit erneut an Fortschritt verloren hier raus zu kommen! Und das Schlimmste an all dem war: das Saku nicht mal wusste WARUM Hana gerade solch eine Panik bekommen hatte. Und vor allem noch: vor WAS. Er hatte da aber so eine Ahnung warum...und das besorgte nun auch ihn. Hana sein Hirn hatte sich dagegen schon völlig, in purer Angst, abgeschaltet und sein Körper somit nun das Steuer übernommen. Sein Körper der ihm befahl: um sein Leben zu rennen und sich dabei noch ein Versteck zu suchen! Eines wo er sicher war! Eines das er kannte. Weswegen er plötzlich nach rechts in eine der offenen Türen abbog und es ihm dabei sowas von völlig egal gewesen war was aus dem Fremden wurde! Denn es ging ihm gerade nur noch um seine eigene nackte Haut und nichts anderes mehr. Pures Überleben und das ganz egal wie. Etwas was offenbar tief in seinem genetischen Code einprogrammiert worden war. Etwas womit er also geboren wurde und das nun durchschlug wie ein abgeschossener Bolzen in Metall. Einschlug wie eine Bombe. Somit kam er dann auch in dem Raum hinter der Tür an, rannte durch den kleinen Flur und über fremdes, umgefallenes Eigentum von Menschen hinweg. Über verteilte Kleidung am Boden, Teller, Tassen und auch über Spielsachen von Kindern die hier früher gelebt hatten. Bis er dann in einem Raum dahinter ankam der Mal ein Wohnzimmer gewesen war und er dann dort nach rechts panisch über eine alte Couch drüber kletterte und dann auch schon auf der anderen Seite von dieser auf den Boden runter krachte. Hana benahm sich dabei die ganze Zeit über wie der sprichwörtliche: Elefant im Porzellanladen. Er riss nämlich dabei alles mit sich und auch um, womit er in Berührung kam. Nahm einfach keine Rücksicht auf seine Umgebung und was für einen Lärm er dabei machte. Floh wie ein zu Tode verschrecktes Tier das um sein Leben rannte und dem noch völlig egal war ob es somit Kollateralschaden an der Umgebung verursachte! Und nach dem er von der Couch gefallen war kam er wieder hektisch hoch, rappelte sich auf und floh dahinter auf die Einbauküche des Wohnzimmers zu. Er suchte Schutz. Und er wusste genau dass dort Schutz war. Saku hatte das alles natürlich nicht gesehen, sondern nur gehört. Denn als er endlich in den Wohnbereich und durch die Eingangstür rein kam, da war Hana schon längst hinter der Couch im Wohnzimmer runter gekracht und hatte dabei noch einen Heidenlärm veranstaltet! Der junge Pilot war nun auch noch mehr erschrocken von dem puren, reinen Fluchtinstinkt dessen er da zeuge werden durfte. „Hana!!“ Rief er wieder, aber bekam natürlich erneut keine Antwort von ihm. Weswegen er weiterhin schnell in den Raum gesprintet kam und sich dann schließlich mit der Taschenlampe suchend im Wohnzimmer umsah. Vorher hatte er aber noch seinen Kopf angemacht und die Tür zum Wohnbereich hinter sich geschlossen. Sie verriegelt, denn was auch immer Hana da draußen so einen Schreck eingejagt hatte...er hoffte einfach mal das eine geschlossene Tür vielleicht etwas Schutz und noch dazu ein Versteck bot. Und dann sah er sich in dem Raum genauer um. Es war sehr unordentlich und an dem meisten Chaos war sicherlich noch nicht mal der Kleine schuld gewesen, denn alles was er dort sah war ein seltsamerweise sehr trauriger Anblick der sich dort offenbarte. Ein trauriger Anblick der sich dort erbarmungslos dem jungen Piloten bot, denn er konnte dabei noch genau die Spielsachen sehen die hier verstreut auf dem Boden lagen. Etwas was ihm zeigte das hier mal eine Familie mit Kind gewohnt haben musste. Aber auch zeigte das es etwas war was bereits schon so lange her gewesen zu sein schien dass dies hier...nur noch ein Grab voller Erinnerungen war. Ein Friedhof voller Kuscheltiere und Einsamkeit. Und genau in diesem suchte er gerade nach einem Jungen der sich ganz allein hier drin verstecken wollte. Vor was auch immer. Allein und einsam einen Ausweg suchte von seinem Peiniger. Aber auch wenn er ihn gerade nicht sofort erspähen konnte, so konnte Hana nicht einfach weg sein, denn er war nun hier drin zusammen mit Sakutaro eingesperrt. Der Weg nach draußen war von ihm persönlich versperrt worden und ohne ein Geräusch würde der Kleine auch nicht mehr hier raus kommen. So das Saku dann zwei Schritte nach vorn machte und dabei genau lauschte, als er wieder, aber dieses Mal sanfter und leiser, fragte: „...Hana?...Hana wo bist du?“ Und ein Klappern verriet den Jungen kurz darauf auch schon. Verriet seine Position weswegen der Pilot nach rechts an der Couch von ihm vorbei sah und hinter zu der Küche die dort an die Wand eingebaut worden war. Die Küche die mit zum Wohnzimmer gehörte. Er sah vor zu einer Ablagefläche von Schränken und links von denen konnte man dahinter in die Küche gehen. Das Geräusch kam von dort. Hana versteckte sich also hinter den Ablageschränken in der Küche. Und das war übrigens auch noch eine totale Sackgasse gewesen, weswegen Saku sich nun fragte: Hatte er sich wirklich absichtlich und mit einem Plan in der Tasche dort in diese Lage manövriert? In eine Ecke aus der es garantiert kein Entkommen mehr gab? Oder war das mehr in der Panik passiert und dabei völlig unbedacht gewesen? Nun er würde es zumindest gleich herausfinden, denn vorsichtig lief er dann auf die Küche zu und sah danach rechts von sich um den Tresen herum. Sah um den Tresen...worauf sich ihm dann auch schon ein herzzerreißender Anblick bot. Einer der ihm mehr weh tat als er es selber gerade verstehen konnte. Denn er sah dort Hana...und es war einfach nur schrecklich gewesen was er da sah. Sakutaro sah dort den kleinen Blonden und sah wie er da vor ihm in der Ecke kauerte. In der Ecke direkt am Ende der Küche vor ihm. Hana hatte sich nämlich dort unter der Spüle, in dem Schränkchen welches darunter lag, wie ein in die enge getriebenes, schlotterndes Kätzchen verkrochen und dabei noch seine Arme schützend über seinen Kopf und sein Gesicht gezogen. Das eine Auge, welches Saku noch sehen konnte, sah starr ins Nichts auf den Boden vor sich und er schlotterte dabei am ganzen Leib. Seine Atmung war zittrig und zwischen der konnte man genau hören wie er...wimmerte. Es war ein furchtbarer Anblick und einer der Saku plötzlich sehr weh tat. Denn noch nie zuvor hatte er jemanden so verängstigt...und so einsam zugleich gesehen wie Hana. Dieser Junge kauerte dort vor ihm wie ein Häufchen Elend in seiner Ecke. Und Saku wusste noch immer nicht und würde es auch vielleicht niemals erfahren, was den Jungen eben so verschreckt hatte dass seine ganze aggressive und bissige Art von vorher, wie von ein auf die andere Sekunde...solch einer Einsamkeit und Verletzlichkeit gewichen war. Denn seine ganze Persönlichkeit war schlagartig anders geworden. Und weiterhin war das was der junge Pilot gerade dort vor sich sah...der traurigste Anblick den er jemals in seinem Leben gesehen hatte. Es hörte nicht auf. Und es war trauriger Weise noch nicht mal ein besonders gutes Versteck gewesen wo er drin kauerte. Was Saku zu der Überzeugung brachte wie sehr sich das Hirn des Kleinen eben doch abgeschaltet hatte vor Angst und er darauf dann nur noch ein „Kind“ gewesen war. Ein Kind das sich dachte: Ich sehe dich nicht, also siehst du mich auch nicht. Die einfachste und kindlichste Logik die es gab. Die aber eine Lüge war. Genauso wie die Lüge die man Kindern immer abends im Bett erzählte bevor sie schlafen gingen. Die Lüge die hieß: Monster gäbe es nicht. Doch es gab sie. Denn ein Monster...musste nicht immer aussehen wie etwas was einer Fantasie entsprungen sein könnte. Denn Monster...tarnten sich auch gerne mal als Menschen. Und Saku wusste das genau. Doch das er da gerade vor ihm erblickte...das war wirklich das mentale Verhalten eines Kindes gewesen und das trotz Hana seines offensichtlich höheren Alters. Und es war noch dazu wirklich beeindruckend wie er sich dabei in dieses Schränkchen gezwängt hatte, dass musste man mal so sagen, denn so klein war das Schränkchen ja nun auch wieder nicht gewesen. Es sah schmerzhaft aus. Jedenfalls bewegte sich Saku dann sehr langsam und etwas gebückt auf ihn zu, denn er hatte plötzlich das Gefühl dass er sich ihm so nähern musste um ihn nicht noch mehr zu verschrecken. Etwas was er nicht wollte, denn wenn Hana nun anfing zu schreien dann hörte sie vielleicht auch noch dass wovor er sich eigentlich versteckt hatte. Dem Risiko wollte er sie nicht aussetzten. Also kam er dann sanft und langsam vor dem Jungen und dem Schrank in den er kauerte, auf die Knie, streckte seinen rechten Arm dabei vorsichtig zu ihm aus und sprach: „Hey...Hey es ist alles gut, okay? Du musst nicht...“ Er wollte Hana berühren und ihm damit Trost schenken. Sagte: dass es okay wäre...Aber es war nichts okay. Und das was er tun wollte war nicht okay gewesen...Weswegen der Pilot darauf eine Reaktion bekam die heftig ausfiel. Denn als Saku anfing nach ihm greifen zu wollen...da knallte Hana schlagartig eine Sicherung durch. Etwas in seinem starren Blick zum Boden hatte, kurz darauf, die Bewegung aus dem Augenwinkel registriert. Hatte gemerkt dass man versuchte nach ihm zu greifen und deswegen reagierte sein Körper darauf mit Abwehr. Abwehr die sich in einem Fauchen und leichten Kreischen äußerte, dass er Saku dabei entgegen warf während er dann noch mehr versuchte sich in die hinterste Ecke des Schränkchens zu quetschen. Und das obwohl es schon eh nicht mehr ging. Er hatte Angst. Hana hatte panische Angst und Sakutaro konnte ihm das in dem Moment genau ansehen, weswegen er sofort wieder seine Hand zurückweichen ließ und ihn erschrocken dabei ansah. Hana war gerade noch mehr wie ein Tier geworden. Und wenn Saku nun nicht hörte und weiter gegen seinen Willen nach ihm griff, dann bekam er garantiert eine gewatscht, oder vielleicht sogar noch schlimmeres. Denn das da vor ihm war eine klare Aussage ABSTAND zu halten! Hana wollte nicht von ihm berührt werden. Und das respektierte sein Gegenüber plötzlich. Denn Saku hatte gesehen was für eine Kraft der Kleine doch besaß, trotz seiner zarten Figur und das wollte er nicht am eigenen Leib erfahren. Der Junge konnte ihm sicherlich auch noch in blanker Panik locker die Finger abbeißen, wenn er nur wollte. So das der junge Pilot sich nicht dem Risiko aussetzten wollte selber verletzt zu werden, oder vielleicht auch noch Hana dabei zu verletzten, der sich inzwischen da drin in so einer unbequemen Position befand dass es einfach nur wehtun musste. Der Junge lag da drin so verbogen und eingequetscht dass er sicherlich dabei Schmerzen hatte. Warum er aber nicht damit aufhörte lag sichtlich auf der Hand: denn die Angst hatte ihn im Griff. Sie hatte ihn so eisern im Griff der er dabei den Schmerz komplett ausgeblendet hatte. Er den Schmerz nicht mehr fühlte, aber dabei dennoch so laut krisch und jammerte vor Angst das es somit etwas ganz tief im Herzen des jungen Piloten traf. Und Saku...tat es weh das zu sehen. Er wollte es vor allem nicht noch schlimmer machen als es eh schon war, also rückte er wieder etwas mehr auf Abstand und sprach dabei, mit den Armen vor sich zum Boden haltend: „Hey alles okay...Es ist okay, ich bleib weg, ja? Ich halte Abstand zu dir, siehst du? Du musst dir also nicht noch mehr weh tun, ja? Es ist alles...okay...Ich werde dir nichts tun, Hana...“ Gib ihm Zeit. Gib ihm seinen persönlichen Freiraum, denn was sollte er sonst anderes tun? Und mir diesen Worten ging er sogar noch mehr auf Abstand und kam dann wieder hoch auf die Beine. Denn es brachte nichts. Ihn jetzt zu bedrängen wäre ein Fehler. Einer den er auf gar keinen Fall machen wollte. Erstens um selber sein Glück nicht herauszufordern und das Risiko einzugehen verletzt zu werden und dann noch...um nicht das Vertrauen zu verlieren dass er schon besaß. Das winzige Vertrauen das Hana doch in ihn hatte, denn ansonsten wäre er nicht in seiner Nähe geblieben. Saku wollte es auf keinen Fall verspielen. Und während er etwas auf Abstand ging sah Hana ihn derweil noch immer voller Schrecken an und fauchte dabei weiter. Er fauchte wie ein Tier und seine Augen...sie waren darauf wieder anders geworden. Denn es war als hätte sich plötzlich alles was noch in ihm menschlich gewesen wäre schlagartig und mit einem Zucken verabschiedet so dass am Ende nur noch animalische Brutalität übrig geblieben war. Brutalität...und der Wille zu überleben, koste es was auch immer es wollte. Und mit dieser Natur...wollte sich Saku definitiv nicht anlegen. Er selber wusste nämlich nur zu gut...wie es war wenn bei einem die Sicherung durch knallte und man sich dabei in diesem Prozess selbst verlor. Denn er hatte das selber schon gehabt. Und dieses Monster, was daraufhin dann in einem wach wurde, was man dabei von der Leine ließ...das nahm danach keine Rücksicht mehr. Auf nichts. Nicht auf die Umgebung, auf die Menschen um einen...und erst recht nichts auf sich selbst. Es war das schrecklichste Monster von allen...und es nannte sich: Überlebensinstinkt. Es nannte sich: Fight or Flight. Deswegen wusste er auch dass er Hana nun lassen musste. Er musste ihm einfach seinen Freiraum lassen und abwarten. Abwarten bis er wieder etwas runter gekommen war und erst dann wieder einen neuen Versuch starten Nähe aufzubauen. Das war erst mal die sicherste Option für sie beide. Und obwohl er das ganz genau wusste...so konnte er dennoch nicht anders als bei ihm zu bleiben. Ihn nicht alleine zu lassen mit was auch immer er gerade kämpfte. Denn diese Einsamkeit von Hana...die zog Saku an wie ein Maget. Er kannte das und das war etwas was er einfach nicht loswerden konnte. Etwas wie er als Person war, denn Saku fühlte sich schon immer von einsamen Menschen angezogen. Sie lösten in ihm das Gefühl aus bei ihnen bleiben zu müssen und sie damit zu beschützen. Ihnen den Rücken zu stärken und unter seinen Flügel zu nehmen. Eine Eigenschaft die ihn eigentlich für einen guten Vater qualifizieren würde. Sollte er das mal werden. Doch gerade wollte er Hana einfach nur zeigen das er nicht allein war und bei ihm Schutz gefunden hatte. Das er keine Angst zu haben bräuchte...Weshalb Saku sich danach an der Ecke des Tresen vor ihm auf seine vier Buchstaben setzte, in den Schneidersitz über ging und sich dann mit seinem Rücken an den Schrank hinter sich lehnte. Er hatte die Waffe und die Taschenlampe bereit haltend in der Hand und sein Blick floh dann wieder links neben sich zu Hana, der ihn noch immer panisch und böse dabei ansah. Er hatte wirklich panische Angst. Saku nahm das aber alles nicht zu persönlich, denn er wusste dass dies nicht speziell gegen ihn gerichtete gewesen war. Er war, sozusagen, nur einer der unfreiwillig ins Kreuzfeuer des Blonden geraten war und da musste er nun durch. Saku sah also schließlich weiter ruhig zu ihm und sprach dann: „Siehst du? Es ist alles okay...Ich bin auf Abstand. Und ich werde dir auch weiterhin nichts tun. Ich bleib einfach nur hier sitzen, ja? Bleibe hier sitzen bis du dich wieder beruhigt hast. Okay, Hana...?“ Denn mehr konnte er grade eh nicht tun. Aber vielleicht musste es auch nicht mehr sein... Er wusste nicht mal ob er ihn hören konnte in seiner Furcht, aber er wollte es ihn dennoch wissen lassen. Wollte Hana wissen lassen das er hier war und...auf ihn aufpasste. Und schon lange hatte Saku nicht mehr dieses Gefühl verspürt jemanden behüten zu wollen. Für jemanden da sein zu wollen. Das hier war aber ein anderes Gefühl als das Beschützen seiner Freunde. Etwas intimes und gefühlvolleres als jemanden in einem Gefecht Rückendeckung zu geben. Das hier, genau dieser Moment gerade zwischen ihnen...der war sehr emotional geladen gewesen. Er war geladen mit Wut, Angst, Furcht, Panik und Aggressivität. Aber auch mit Fürsorge, Nähe und Liebe. Nächstenliebe wohlgemerkt. Und das unbeschreibliche Bedürfnis jemanden beschützen zu wollen der so einsamer und verletzlicher wirkte...als es Saku tief in seinem Innern selbst war. Denn genau so war er auch, wenn er mal seine Mauern niederlassen würde. Nämlich ängstlich und verletzlich. Er hatte Angst davor jemanden zu verlieren der ihm wichtig war. Weswegen er auch niemanden mehr emotional zu dicht an sich ran ließ. Er hatte diesen Fehler einmal gemacht, vor so langer Zeit...und den würde er nie wieder tun. So sagte er sich das zumindest immer und immer wieder wie ein Mantra. Aber wenn er Hana so neben sich sah...dann zweifelte er an seinen eigenen Worten und Glauben. Denn es kroch gerade wieder in ihm hoch...das Gefühl beschützen zu wollen. Jemanden zu behüten...der genauso einsam war wie er selbst. Und das somit dann vielleicht auch ihrer beider Einsamkeit...viel leichter zu ertragen wäre wenn man da zusammen durch wanderte. Hand in Hand...Warum dachte er das? Saku war plötzlich so emotional geworden das er sich selber davor gruselte und er deswegen auch sofort verstummte. Sogar leicht rot dabei anlief. Denn: was...war los mit ihm? So war er ja schon lange nicht mehr gewesen. Zumindest war es lange her und eine Erinnerung in seinem hinteres Teil des Schädels. Denn das letzte Mal, dass er so gewesen war, dass war bei... Er sah danach dann einfach gedankenverloren vor sich in das Wohnzimmer. Lenkte sich selbst damit von seinen Erinnerungen ab, die ihn fluten wollten. Saku sah sich das Chaos an und lauschte dabei ob er draußen etwas hören konnte. Draußen vor der Tür...Aber genau wie vorher auch war nichts zu vernehmen, außer Stille. Zumindest für ihn, denn wer wusste schon was Hana neben ihm so alles hörte. Was er offenbar wahrnahm von dem Saku keinerlei Ahnung hatte. Was dem Blonden in diesem Schrank bloß so quälte...während der Pilot selbst einfach nur dort saß und nichts vernahm. Und irgendwie wollte er es auch nicht wissen, denn so wie Hana aussah...war es offenbar schrecklich. Als würden die Geister von den Toten durch die Wände zu ihm sprechen. Als würde...ihn der Geist seiner Vergangenheit nun einholen und dabei schrecklich foltern. Als würde ein Monster aus dem Schrank am Ende seines Bettes stehen und sich bereits machen gleich bedrohlich über ihn herzufallen. Etwas wogegen er sich nicht wehren könnte... Und dann packte den Schwarzhaarigen doch noch die Neugier und somit stand er wieder auf. Saku machte danach einige Schritte aus der Küche raus und stand somit wieder mitten im Wohnzimmer und zwischen all den verstreuten Sachen. Er sah sich um und überlegte dabei. Denn wenn er sich nun genauer und in Ruhe so umsah, erkannte er plötzlich doch etwas sehr auffälliges. Ihm fiel nämlich plötzlich auf das dieses Chaos, dessen er da um sich herum Zeuge wurde, nicht gerade einem Chaos glich das man verursachte wenn man angegriffen wurde, oder sich verteidigte und verbarrikadierte. Denn obwohl es definitiv unordentlich war, so konnte man dennoch sehen dass diese Unordnung nicht durch Gewalt verursacht wurde...sondern mehr durch ein Messie-Verhalten entstanden war. Ein unkontrolliertes vor allem. Woran Saku das erkannte? Nun er erkannte es an der Art der Gegenstände die hier herum lagen, denn es waren nicht nur Sachen aus einem Haushalt die er hier fand, sondern vielerlei Dinge die er selber nicht mal mehr erkennen konnte weil sie entweder defekt oder schon verdammt alt und von vor seiner Zweit gewesen waren. Und es sah auch nicht so aus als wären diese Dinge hier her gebracht worden weil man sie brauchte um zu überleben...sondern weil man sie WOLLTE. Er sah Taschentücher, Tassen, eine Decke, Essenreste, Dosen mit schon längst abgelaufenem Obst, Spielsachen, Kleidungsstücke, Haushaltsgegenstände, also alles was man so in den Wohnungen hier im Sektor finden konnte wurde hier gehortet. Dinge die einen nicht mal mehr wirklich nützlich sein könnten, weil sie eben schon so alt oder defekt waren. Und dann...dann verstand er es endlich. Saku hatte es verstanden. Das Chaos hier drin verstanden welches er sah. Der Grund warum das alles hier so herum lag, der Grund warum Hana hier rein abgebogen war, der war nun endlich geklärt...denn er lebte hier. Das hier war sein Zufluchtsort. Sein Zuhause. Und hier hatte er offenbar auch die ganze Zeit über überlebt seit er wieder wach geworden war aus seinem Kälteschlaf. Von dem Saku übrigens noch immer überzeugt war das er ihn gehabt haben musste, denn sonst wäre er nicht hier. Das hier...war also Hana sein Zuhause. Ob es aber nun wirklich sein Zuhause war, oder er sich diesen Ort einfach nur als sein neues Lager ausgesucht hatte, das stand auf einem ganz anderen Zettel und war auch erst mal nicht so wichtig. Wichtiger dagegen war: das Saku nun einen genaueren Einblick in den Jungen bekommen hatte. Er ihn nun etwas besser verstehen konnte. Nämlich einfach nur durch die Tatsache wenn er sich hier umsah. Denn dadurch konnte er klar erkennen...das Hana verdammt einsam war. Er war so einsam das er offenbar schon fast kleptomanisch angefangen hatte wirklich ALLES was er in die Finger bekommen konnte hier zu horten. Und Saku sah nun sogar mehrere, benutzte Zahnbürsten auf dem Boden liegen und neben dran sogar Damenunterwäsche. Ja, hier war wirklich alles dabei gewesen. Und so fragte er sich plötzlich traurig, kam nicht mal mehr um die Frage herum: Was er nur davon hatte? Was hatte Hana davon diese ganzen Gegenstände hier zu lagern? Denn offensichtlich fing er ja nichts mit ihnen an, sondern hatte offenbar nur das Bedürfnis alles hier zu horten, aber wozu? Die Antwort darauf war sicherlich wesentlich komplexer als seine, aber mit seiner konnte er wenigstens schon mal was anfangen. Und die Antwort für ihn darauf war: Er fand darin Nähe und keine Einsamkeit. Vielleicht versuchte er mit diesen Gegenständen die Leere in sich zu füllen. Vielleicht klammerte er sich aber auch unbewusst an menschliche Gegenstände weil er...weil er damit vielleicht selber nach seiner eigenen Menschlichkeit in sich suchte. Hoffte er damit diese so wieder zu finden? Denn es war kein Geheimnis mehr das Hana mehr Tier zu sein schien, zumindest in seinem Verhalten, als ein Mensch. Aber der Mensch in ihm war noch immer da. Und vielleicht versuchte er sich daran zu erinnern wie es war damals ein Mensch gewesen zu sein. Damals...bevor er viel zu lange im Kälteschlaf gewesen war und sein Gehirn deswegen einen Knacks abbekommen hatte. Und vielleicht hortete er deswegen auch all das Zeug hier. Dieser Ort war also wirklich...seine Zuflucht. Saku stieß darauf dann mit seinem rechten Fuß plötzlich an etwas Weiches und sah deswegen schließlich vor sich auf den Boden. Er war nämlich mit seinem Fuß an ein Kuscheltier gekommen und sah dieses nun etwas dreckig und alt vor seinen Beinen liegen. Ein Tier-Kuscheltier und es war ein Hai gewesen. Das Kuscheltier von einem Haifisch, einem weißen Hai genau genommen, der knuffige weiche Zähne in seinem geöffneten Maul hatte und aus schwarzen Knopfaugen seitlich liegend zu dem Piloten hoch sah. Er war etwas dreckig und Saku hob ihn dann auf, steckte seine Waffe vorher noch nach hinten an seinen Hosenbund und hielt dann das Stofftier in der rechten Hand. Es war sehr alt, aber gut erhalten geblieben. Das konnte er sehen als er es mit der Taschenlampe anleuchtete und dabei begutachtete. Und das Tierchen war gerade so groß das man es locker mit einer Hand halten konnte. Saku drehte es dann neugierig um. Drehte es auf den Rücken so dass er den damals weißen, aber heute, dreckigen Bauch sehen konnte wo etwas eingenäht worden war. Es war ein Name den er dort lesen konnte. Ein japanischer Name der sich als: Blume, lesen ließ. Blume, hm?...Auf Japanisch bedeutete das: Hana. Das hier...es war Hana sein Kuscheltier gewesen. Er hatte also auch Sachen von sich hier gehortet und nicht nur von Fremden. Saku verspürte dann plötzlich so einen Stich in seiner Brust als er das las. Dieses Stofftier in den Händen zu halten und zu wissen das es aus einer Zeit kam in der Hana sein Leben offenbar noch normal gewesen war...tat weh. Das es aus einer Zeit kam in der er mal eine Familie gehabt hatte. Vielleicht auch noch hatte und sie gerade nur noch schliefen. Woran er sich aber offensichtlich nicht mehr zu erinnern schien. Aber er hatte sich an DAS HIER erinnert. An sein eigenes Stofftier erinnert irgendwo zwischen seinem kaputten Verstand und seinem animalischen Verhalten. Es musste ihm also sehr viel bedeutet haben. Es gab ihm Kraft. Hana...musste seine Familie wirklich sehr geliebt haben. Etwas...was er Saku weit voraus hatte. Und bei dem Gedanken musste Sakutaro sich wirklich zusammen reißen und Tränen verdrücken, denn dessen welchem er hier Zeuge wurde...das war das Traurigste in dieser gesamten, verschissenen Galaxis was er kannte. Das Traurigste was er persönlich kannte, denn...wie musste sich das wohl anfühlen einfach nichts zu haben? Sich an nichts erinnern zu können, aber zu spüren dass dies mal wichtig in deinem Leben gewesen war. Wie musste es sein keine Erinnerungen an sein früheres Leben zu haben? Keine Erinnerungen zu besitzen...die man des Nachts besuchen könnte um sich damit sanft in den Schlaf zu wiegen. Um Schutz darin zu finden und Freude. Das musste...ein schreckliches Gefühl sein. Und vielleicht war er deswegen auch bei Saku geblieben. Vielleicht hing er ihm deswegen an den Hacken, obwohl er offensichtlich Angst vor ihm hatte und auch Misstrauen. Denn jemanden wie ihn um sich zu haben, jemanden der ihn nicht fressen wollte und ebenfalls aussah wie ein Mensch...das war weitaus besser als wieder allein zu sein. Und das...war die eigentliche Tragödie an Hana jetzigen Existenz. Nicht sein animalisches Verhalten...Sondern sein Verlust den er erlitten hatte. Den Verlust und die Erinnerungen an seine Menschlichkeit. An sein früheres Leben vor diesem Schlaf. Es war das schlimmste Schicksal was man erleiden konnte. Alleine zu sein und nicht mal mehr zu wissen WER man eigentlich war... Schweren Herzens wand sich Saku dann um und sah hinter sich zu dem Tresen und zur Küche in der Hana noch immer in seinem Schrank kauerte. Er konnte ihn von hier aus nicht sehen...aber dafür hören. Sein Wimmern hören und seine Angst. Und das war es dann auch was Saku endgültig weich werden ließ...und er darauf eine ganz andere Seite von sich zeigte. Eine von der er dachte...dass er sie damals zusammen mit Chiharu verloren hatte. Sie begraben hatte und nichts mehr von ihr wissen wollte!...Doch hier war sie wieder...und griff ein. Leitete ihn das zu tun was er nun tat. Und so lief er erneut zu der Küche, hielt dabei weiterhin das Kuscheltier in seiner Hand und machte den ersten Schritt. Den ersten Schritt auf Hana zu. Er kam um die Ecke und sah dann wieder den Kleinen vor sich im Schrank kauern, der auch sofort auf ihn reagierte, als Saku kurz vor diesem auf die Knie gekommen war und er deswegen wieder jammerte und leicht krisch dabei. Hana fing dabei auch wieder an sich nach hinten in seine Ecke zu verkriechen. Sich weh zu tun. Aber Saku lächelte dann nur traurig zu ihm runter, bückte sich nun auch etwas, damit er auf Augenhöhe zu Hana und seinem Schrank war, als er darauf sprach: „Hey...Alles gut. Ich...ich will dir nichts tun. Ich wollte nur...Hier.“ Und dann reichte er ihm ganz vorsichtig das Plüschtier entgegen. So vorsichtig wie er konnte. Und das war dann auch der Moment wo Hana plötzlich aufhörte Saku an zu kreischen...und sein Blick sich sofort neugierig auf den Knuddel-Hai vor ihm gelegt hatte. Denn es hatte etwas in ihm geklickt. Sakutaro konnte danach auch sofort an dem Blick des Blonden erkennen dass da etwas in seinem Verstand geklickt hatte und er diesen Hai wiedererkannte. Ob er sich allerdings an ihn erinnern konnte, das war etwas anderes, aber er wusste definitiv etwas dazu. Fühlte etwas dazu. Erinnerte sich an etwas. Und das reichte somit auch aus das er endlich ruhiger wurde und offenbar wieder Neugier, so wie auch Interesse an dem vor sich aufflackerte. Seine Positionierung im Schrank wurde daraufhin auch lockerer. Er quetschte sich also auch nicht mehr nach hinten in die Ecke, sondern lag dann auf dem Bauch, mit den Armen nach vorne vor sich gelegt wie eine Sphinx da drin und sah dann weiter seinen Hai in Sakus Händen an. Volltreffer. Saku war plötzlich sehr stolz auf sich dass er den Kleinen damit offenbar beruhigen konnte und er das ganz von alleine herausgefunden hatte! Aber dennoch, obwohl er ihm dieses Stofftier gerade so sanft und vorsichtig vor die Nase hielt...griff Hana einfach nicht danach, sondern sah es nur weiter stumm an. Hin und wieder floh sein Blick mal kurz zu Saku seinen Augen hoch und dann wieder auf den Hai hinab. Etwas was dem Älteren signalisierte dass der Kleine ihn gerne nehmen wollte...aber zögerte. Die Angst war noch immer zu groß in ihm, doch das musste nicht sein. Er musste nicht zögern...und auch keine Angst vor ihm haben. Dafür bestand kein Grund. Weswegen der Pilot dann erneut sanft lächelte und dabei zu Hana sprach: „...Das ist doch deiner, richtig? Dein Stofftier, oder?...Heh, er ist ziemlich cool, wenn du mich fragst. Ich hätte damals einfach ALLES dafür gegeben um so ein cooles Stofftier besitzen zu können...Das macht mich sogar leicht neidisch, hehe. Weist du...ich habe gehört das es einem schon gleich viel besser geht sobald man ein Kuscheltier an sich drückt. Besonders dann wenn man Angst hat oder traurig ist. Und ich bin mir sehr sicher...bei dir klappt das ganz bestimmt auch, Hana...“ Er war ein Kind. Egal in welchem Stadium sich Hana, von seinem Alter her, wohl auch gerade befand, sein Verhalten war dagegen dem eines Kindes sehr ähnlich. Also versuchte Sakutaro auch so mit ihm zu sprechen. Er versuchte somit an ihn ran zu kommen und kassierte darauf dann auch einen aufmerksamen Blick von Hana. Ein Blick der Neugier. Der Kleine sah ihn dann nämlich plötzlich so neugierig dabei an, so dass der Pilot nicht mal wusste ob er ihn nun wirklich auch verstanden hatte, oder einfach nur instinktiv reagiert hatte. Aber...aber das war auch nicht von Bedeutung. Der Kleine musste ihn nicht wörtlich verstehen, sondern nur „fühlen“ dass er ihm nichts Böses und helfen wollte. Und das...das tat er dann auch. Denn Hana sah schließlich in dieses sanfte Lächeln da vor sich und...wollte vertrauen. Er wollte nach dieser Hand greifen und sie halten. Er wollte das wirklich sehr gern. Aber dennoch war er noch immer zu scheu dafür. Doch für den Anfang...streckte er dennoch seinen linken Arm tatsächlich aus und griff dann zu. Er griff nach dem Plüsch-Hai in Saku seinen Händen und zog ihn dann ganz schnell zu sich in den Schrank und an seine Brust. Lag da noch etwas unsicher zu dem Mann vor sich hochblickend...aber fühlte nun dennoch eine Nähe zu ihm. Dieselbe Nähe...die er vorhin auch schon bei ihm gefühlt hatte, nämlich als sie sich damals, in der Dunkelheit des überflutetet Gangs, zum ersten Mal Blicke zugeworfen hatten. Als sie sich das erste Mal sahen... Und als Saku dann nett darauf sprach: „Er ist ein ziemlich cooler Beschützer für dich...Und passt ehrlich gesagt auch ganz gut zu dir, Hana.“ Als er das sagte...da war es um Hana auch schon geschehen und er...lächelte. Er lächelte instinktiv sanft und glücklich zu dem Piloten vor sich zurück und drückte dann knuddelnd und liebevoll seinen Plüsch-Hai an seine Brust. SEINEN Plüsch-Hai, denn er erinnerte sich wieder an ihn. Es war schlagartig wieder da gewesen. Die Liebe hatte es zurück in seinen Verstand gebracht. Die Nächstenliebe. Und er war ein Geschenk gewesen. Dieser Hai...war ein Geschenk von Mama gewesen. Seiner Mama...die er nun kurz vor seinem inneren Auge vor sich auf einem Stuhl und an einem Tisch sitzen sah...aber er dabei nicht ihr Gesicht sehen konnte. Er sah es nicht...warum sah er es nicht? Hana vergrub nun aber sein Gesicht runter an sein Schlüsselbein und genoss einfach nur die Liebe die er gerade in dem Moment verspürte. Die Nächstenliebe derer er Teil werden durfte. Und die Liebe seiner Mutter...Es fühlte sich gut an. Und es fühlte sich an...als würde er das sehr gut kennen. Etwas was er sehr lange vermisst hatte und sich nun wieder daran erinnern konnte. Nämlich an die Liebe. Und Saku hatte recht. Er hatte recht gehabt, denn...ER war ein ziemlich cooler Beschützer für ihn. Sakutaro...war ein wirklich cooler Beschützer...Er war ein liebes Männchen. Und von ein auf die andere Sekunde taute Hana plötzlich auf. Er taute sogar so sehr auf dass er schlagartig wieder die Augen auf machte und zu Saku hoch lächelte. Ihm ein sanftes und glückliches Lächeln zuwarf, welches den harten Piloten sofort etwas erröten und wärmer in der Burst werden ließ. Denn Hana hatte...ein schönes und ehrliches Lächeln. Ein warmes Lächeln. Dasselbe Lächeln dass er vorhin auch mal kurz gezeigt hatte als er die Schokolade kosten durfte. Obwohl nein...Dieses hier war sogar noch glücklicher gewesen als das von vorher. Er war also wirklich noch immer ein Mensch. Wenn auch inzwischen ein komischer, aber er war es. Hatte es eben sogar wieder mal bewiesen. Und es war somit auch endlich mal ein friedlicher Moment zwischen ihnen gewesen. Einen Moment der Bindung und Stille den sie beide wirklich mal gebraucht hatten um sich kennen zu lernen. Einen Moment...nur für sich und in dem sie etwas mehr voneinander lernen konnten. Was sie auch getan hatten. Und das sogar ganz ohne dabei über sich sprechen zu müssen. Sondern nur durch Gefühl und Empathie lernten wer der Andere vor ihm war. Oder zumindest dabei etwas mehr von seinem Gegenüber erfahren konnten. Saku hatte somit nämlich erfahren dass Hana und er sich, in einer Hinsicht auf jeden Fall, nämlich sehr ähnlich gewesen waren. Denn nun wusste er...dass sie beide sehr einsame Menschen tief im Innern waren. Menschen die niemanden zu nah an sich ranlassen wollten um ja nicht wieder verletzt werden zu können. Die Art und Weise war aber bei beiden dennoch unterschiedlich. Zeigte sich unterschiedlich. Denn da wo Hana Angst zeigte sich „körperlich“ durch Kontakt zu verletzen, da hatte Sakutaro nämlich Angst „emotional“ verletzt werden zu können. Das unterschied sie voneinander. Aber dennoch war es dasselbe Grundgefühl. Nämlich Angst verletzt werden zu können durch Kontakt zu anderen. Aber Hana hatte auch etwas aus diesem Moment eben mitnehmen können. Denn nun wusste er dass dieses Männchen vor ihm nicht böse war, sondern sehr lieb. Sicher war da noch immer die Sache mit der sexuellen Begierde, die er vorhin gespürt hatte und Hana unsicher machte, aber das ließ er gerade mal kurz so unter den Tisch fallen...denn er wollte jetzt vertrauen. Er wollte diesem Sakutaro vertrauen und fühlte sich plötzlich in einer Bringschuld, denn er hatte ihn bisher nicht sehr nett behandelt. Und das wo dieser doch versucht hatte Kontakt zu knüpfen und Vertrauen aufzubauen. Hana hatte das gespürt, aber sein Misstrauen hatte ihn so sehr im Griff dass es selbst jetzt noch schwer für ihn war dagegen anzugehen. Sich vollständig zu öffnen. Doch er versuchte es. Weswegen er doch tatsächlich vorsichtig und noch immer den Hai mit einem Arm an sich knuddelnd, aus dem Schränkchen kam. Saku hatte den ersten Schritt getan und Hana...machte nun den Nächsten. So kam er ganz langsam und unsicher dort aus dem Schrank heraus. Was Saku bemerkte und ihm deswegen auch Platz machte. Er bemerkte die Unsicherheit und stand deswegen also auf, wich von ihm weg und nahm Abstand weil er Hana eine Möglichkeit zum Ausweichen geben wollte. Denn wenn der wieder Angst vor ihm bekommen sollte oder unsicher werden würde, dann wollte Saku ihn nicht auch noch das Gefühl geben ihn erneut einzuengen und in eine Ecke zu drängen. Etwas was sehr nett und rücksichtsvoll von ihm gewesen war, denn er erlaubte dem Blonden damit das alles freiwillig abbrechen zu können, falls der er nicht mehr wollte und das war viel wert. Saku wollte Hana wirklich nicht dazu zwingen Kontakt aufzubauen und ihm sofort um den Hals zu fallen. Denn das wäre das Ungesündeste was man tun konnte für eine Beziehung. Eine „freundschaftliche“ Beziehung wohlgemerkt! Also hielt er Abstand zu ihm und kam somit als erster rückwärts aus der Küche raus. Sakutaro stand danach dann wieder im Wohnzimmer hinter der Couch und eröffnete Hana somit den Weg aus der Küche raus. Was dieser auch unsicher, aber dennoch sichtlich dankbar annahm und dies mit einem kurzen nicken bemerkte. Den Hai dabei an sich drückend tapste er unsicher, wie ein Äffchen und sehr vorsichtig hüpfend in das Wohnzimmer. Er sah sich dann auch noch scheu und hektisch überall um, als würde ihm die Umgebung schlagartig Angst machen. Und Saku verstand auch schnell warum er das machte, denn offenbar lauschte er wieder. Lauschte nach dem was ihn erst so in Panik versetzt hatte dass er hier rein flüchten musste. Doch es war fort. Der Kleine konnte die Masse nicht mehr hören...sie war verschwunden und Hana wurde endlich wieder ruhiger. Er entspannte sich darauf sichtlich, was nun auch der Pilot sehen konnte. Und danach hüpfe der Kleine etwas fröhlicher in die Mitte des Raumes, setzte sich dann plötzlich, in einem Schneidersitzt, auf den Boden und zwischen seine angehäuften Sachen von überall her. Er wirkte nun selber wie ein dort sitzen gelassenes Hündchen im Dreck. Eines das seine Besitzer ausgesetzt hatten... Saku verschränkte dann locker und etwas traurig die Arme vor seiner Brust. Er sah dann dem Jungen dabei zu wie er zwischen seinem ganzen, angehäuften Kram dort saß und anscheinend nach etwas wühlte. Er konnte das auch ganz gut ohne seine Taschenlampe sehen, denn der Raum hatte eine kleine Notbeleuchtung die alles gerade noch so erhellte das man genug erkennen konnte was passierte. Man somit erkennen konnte das Hana dort allerlei Sachen umwarf, zwischen ihnen rum wühlte und offenbar nach etwas bestimmten suchte. Sein Blick dabei war sogar sehr köstlich, denn er wirkte plötzlich sehr genervt. Wie ein kleines, mürrisches Kind dem man einen Lolli nicht geben wollte. Und vielleicht war Hana ja gerade selber das Licht aufgegangen was er doch für einen Haufen von „Müll“ hier angehäuft hatte aus Einsamkeit. Wenn dann war das schon mal ein echt guter Start zur Besserung. Jedenfalls fand er plötzlich doch noch das was er offenbar gesucht hatte und strahlte dann darauf. Er lächelte es in seinen Händen an, kam auf die Knie, ließ den Hai schließlich neben sich auf den Boden plumpsen und drehte sich danach zu Saku rüber. Er drehte sich zu ihm und reichte ihm dann mit beiden Händen etwas entgegen. Dieses Etwas lag in seinen Handflächen und Saku sah es verdutzt und auf die Entfernung an. Brauchte sogar etwas bis er es in der Notbeleuchtung erkennen konnte. Aber als er es dann tat dann kam er vorsichtig etwas näher und beugte sich dabei leicht runter. Er konnte es nun sogar klar erkennen...und es war eine Blume. Hana hielt in seinen Händen eine kleine, selbst geschnitzte Holzblume und diese aussah wie eine Kirschblüte. Die rosa Farbe war zwar schon lange verblasst durch das Alter und das Holz wirkte etwas mitgenommen von der Feuchtigkeit, aber dennoch konnte man genau erkennen dass es eine Kirschblüte darstellen sollte. Sie war wirklich gut geschnitzt gewesen. Handarbeit, dass sah Saku an den nicht perfekt geglätteten Ecken, die leicht fransig waren und somit zeigen das es nicht maschinell gemacht wurde. Und offenbar wollte Hana sie ihm geben, denn er wedelte damit etwas vor dem jungen Mann herum. Wie eine Aufforderung diese endlich zu nehmen. War das...etwa ein Geschenk? Saku wirkte deswegen verdutzt und sah ihn auch genauso an. Er wollte ihm was schenken? Das war wirklich eine nette Geste und zeugte von leichtem Vertrauen, aber er war mehr über die Sache erstaunt das Hana ihm eine Kirschblüte schenken wollte als alles andere. Denn der Kleine konnte es ja nicht wissen...aber Saku sein Nachname war ja: Sakurai. Was das Zeichen für Kirschblüte beinhaltete. Das hier war also gerade ein verdammt spannender und passender Zufall gewesen. Eine Blume passend zu seinem Nachnamen. Doch warum nur wollte er ihm ausgerechnet dieses alte Stück Holz schenken? Aber Saku verstand sehr schnell den Grund, denn bei näherem Betrachten konnte er erkennen dass etwas an die Seite vom Holz eingraviert worden war. In eines der Blütenblätter wurde damals etwas geschnitzt. Es war sehr klein und fein gewesen. Aber mit seiner Taschenlampe, die er dann auch an machte und so dort drauf leuchtete, konnte er es schließlich lesen...Und dort stand: Hana Asakura. Das war es also. Der Grund warum er es ihm schenken wollte, denn es war somit ein persönliches Geschenk. Etwas was ihm gehörte und was er offenbar als Kind von seinen Eltern geschnitzt bekommen hatte. Er wollte es nun teilen. Hana wollte etwas von sich Sakutaro schenken und somit ein Band knüpfen. Den ersten Schritt zu Vertrauen aufbauen und zu einer offiziellen Bindung. Und Saku...fühlte sich plötzlich nicht mehr bereit dafür. Er meinte das nicht mal böse! Denn er wollte wirklich dass dieser Junge ihm vertraute und dabei noch ihm und seinen Jungs half von hier weg zu kommen! Aber...aber mehr auch nicht. Sicher hatte er eben auch das Gefühl gehabt ihn behüten zu wollen, aber er konnte den Kleinen dennoch nicht so nah an sich ran lassen. So emotional nah an sich ran lassen, denn genau das hatte Hana offenbar damit vor. Er sagte irgendwie mit dieser Geste aus: Hier. Das ist ein Teil von mir und den möchte ich dir schenken damit er auch ein Teil von dir wird. Und dafür war Saku nicht bereit. Vielleicht...würde er das auch nie wieder sein. Und ja er benahm sich gerade schon fast so übertrieben als würde Hana ihm einen Antrag machen und er sich darauf ewig an ihn binden wenn er das jetzt annahm! Was aber nicht der Fall war. Es war so völlig absurd...Doch für Saku...fühlte es sich genau so an. Und das konnte er nicht...Er konnte es einfach nicht mehr. Nie wieder. Also schüttelte er darauf sanft den Kopf und sprach dann: „Das...das kann ich nicht annehmen, Hana...Außerdem ist es deins, also pass weiterhin gut darauf auf, ja?“ Er war nicht bereit für eine Bindung und versuchte sich gerade „nett“ aus der Affäre zu ziehen... Aber als er das gesagt hatte sah der Blonde ihn etwas verdutzt und verwirrt zugleich an, denn er verstand nicht. Er verstand das nicht denn: Hatte er etwas Falsches gemacht? War er böse gewesen? Aufdringlich? Warum nahm er das nicht an? Warum nahm er Hana sein Geschenk nicht an? Und da Hana es nicht verstand versuchte er halt wieder es ihm entgegen zu reichen und wedelte damit nun etwas hektischer und fordernd vor dem Älteren herum, denn er sollte es nehmen. Hana wollte es ihm schenken, also warm nahm er es nicht?! Er wurde traurig. Saku sprach darauf erneut abweisend zu ihm: „Hana ich kann das nicht annehmen, okay? Also bitte hör auf damit, ja?“ Hana verstand weiterhin nichts. Warum nicht? Warum konnte er es nicht nehmen? Und hin und wieder machte der Blond dann auch flehende Geräusche bei der Geste. Wedelte weiter vor seiner Nase mit dem Teil herum und sah ihn auch etwas traurig dabei an. Hana bewegte sogar seinen Mund dazu, denn er wollte plötzlich wieder etwas sagen. Er wollte schlagartig wieder sprechen können so wie Sakutaro es getan hatte, aber...aber es ging nicht und das war frustrierend gewesen. Denn er schaffte es einfach nicht mehr die Verbindung zwischen den Worten, welche er in seinem Kopf dachte und seinen Stimmbändern zu knüpfen und daher kamen nur noch Wimmern und flehende Geräusche aus ihm raus. Als hätte er nie zuvor in seinem Leben gesprochen. Als könnte er nie mehr...seine Sprache sprechen. Und je länger er bei dem Piloten war, je mehr er ihn reden hörte...umso mehr verstand Hana auch wieder die Worte und wollte selber sprechen. Er wollte sprechen! Und es machte ihm Angst dass er...es vielleicht nie mal könnte... Hana konnte es sich nicht erklären, aber seine Nähe zu Sakutaro half ihm irgendwie wieder menschlicher zu werden. Das wieder zu finden...was er vor langer Zeit verloren hatte. Und er...er nahm es nicht an. Der Pilot nahm sein Geschenk nicht an und das...das tat ihm weh. So sehr sogar das sein Herz dabei schmerze und stach. So sehr...das es ihn wütend machte. Und dann zeigte sich auch wieder schlagartig das Saku recht gehabt hatte. Das Hana sich nämlich momentan auf dem mentalen Stand eines kleinen Kindes befand. Denn was machten Kinder nämlich wenn sie Schmerzen hatten? Richtig. Sie fingen entweder an zu weinen...oder wurden sehr sauer und schlugen dabei wütend um sich. Und bei Hana...zündete dann plötzlich die Nummer Zwei der beiden Optionen. Und das mit voller Wucht. Darauf war es also wieder wie ein Schlag gewesen. Wieder so ein Ausraster wie vorhin als er im Zorn das tote Monster an Saku seine Brust geworfen hatte. Und dieser kam dann immer wie aus heiterem Himmel und mit einem brutalen Jähzorn rüber. Weswegen Hana dann sofort sauer das Geschnitzte in seinen Händen vor sich auf den Boden feuerte und dann wütend zu Saku hoch brüllte. Wütend und laut brüllte als würde man ihm die Haut abziehen. Viel zu laut vor allem...Was den Schwarzhaarigen dann auch schon erschrak und somit leicht zurückschrecken ließ. Und kurz darauf wurde er wieder Zeuge von Hana seinem Jähzorn und seiner Aggressivität wenn der nicht das bekam was er wollte. Denn schlagartig war der Junge wie ausgewechselt und aus dem süßen und scheuen Blonden wurde sofort eine zickige und bissige Bestie von der man besser Abstand halten sollte! Und was noch nicht mal dort endete, also mit dem sauren Werfen des Holzes auf den Boden, sondern noch in blanke Wut ausartete die er dann an etwas anderem auslassen wollte...nämlich an seinem Plüschtier. Was er dann also auch kurz darauf schon tat...und zubiss. Saku sah demnach erschrocken dabei zu wie Hana sich plötzlich im totalen Jähzorn seinen Plüsch-Hai wieder vom Boden schnappte, den dann in beide Hände nahm und danach auch schon anfing an dessen Rücken, mit einem Biss, zu zerren und zu reißen! Es war schlimm das mit anzusehen und er verhielt sich gerade wirklich mehr wie ein aggressiver Hund, der sein Spielzeug reißen musste um wieder runter kommen zu können, als wie ein Mensch! Was nicht richtig war, denn Saku hatte eben noch gesehen das Hana dieses Tierchen eigentlich sehr lieb hatte und er ihn nun deswegen sofort stoppen musste bevor der Blonde es in seiner Wut noch kaputt biss! Denn irgendwie traute er ihm das gerade zu. Demnach machte Saku dann einen Schritt nach vorne und sprach dann laut, aber nicht um Angst erzeugen zu wollen, sondern mehr Gehör, schließlich zu Hana: „Hey! Hey hör auf damit, Hana!! HEY! AUFHÖREN!“ Und bei den letzten beiden Worten schnippte er sogar laut mit der rechten Hand dabei auf um somit auch effektiv die Aufmerksamkeit des Kleinen auf sich zerren zu können. Ihn wieder aus seiner Wut rauszubringen und seine volle Konzentration auf sich zu lenken. Was auch klappte, denn Hana stoppte schlagartig und sah, mit dem Hai im Maul und Händen, dann wütend zu Sakutaro neben sich hoch. Was den erschrak, denn: Er war außer Kontrolle geraten. Hana hatte sich in ein aggressives, kleines Kind verwandelt das gerade lieber den Plüsch-Hai töten wollte als zuzuhören! Dennoch lag, trotz seinem Blutdurst, dem Blonden seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf Sakutaro, der Hana nun beständig und dabei sogar etwas unterdrückend ansah, als er wieder zu ihm sprach: „Lass das, verstanden?! Es gib keinen Grund deine Wut an deinem Plüschtier auszulassen! Es gibt überhaupt keinen Grund für Wut, okay?! Ich weis dass es dir nicht gefällt dass ich dein Geschenk nicht angenommen habe, aber das ist kein Grund gleich so an die Decke zu gehen! Akzeptier einfach meine Entscheidung und komm wieder runter, klar?! Was bist du?! Ein Kleinkind, oder was?! Du bist doch wohl besser als DAS, oder etwa nicht Hana?!“ Aber darum ging es dem Kleinen gerade nicht. Es war ihm sogar sowas von egal gewesen. Und...Ja klar versuch doch mal bei einem Kind mit Erwachsenenlogik anzukommen. Geniale Idee Sakutaro... Noch dazu wusste er auch weiterhin nicht mal ob Hana ihn überhaupt verstand, also warum laberte er ihn gerade nur so zu? Doch komischerweise hörte der Kleine dann auf an seinem Tierchen zu zerren und starrte ihn nur weiterhin wütend mit dem Hai zwischen den Zähnen an. Naja, keine Ahnung ob er es verstanden hatte, aber aufgehört hatte er immerhin schon Mal, also konnte Saku das wenigstens als kleinen Sieg an sich selbst verbuchen. Way to go. Und er kam sich echt langsam so vor als hätte er nicht wirklich die Aufsicht über einen Überlebenden im Teenager-Alter übernommen, sondern mehr über ein Kleinkind mit Aggressionsproblemen! Super Sache, denn so schnell wollte Saku eigentlich nicht in die Vaterrolle gedrängt werden! Besonders nicht von einem Jungen den er...nun den er eigentlich sehr hübsch und anziehend fand und mit dem er lieber in die Kiste hüpfen wollte als sein neuer Dad zu werden!...Zumindest in den Momenten wenn der nicht gerade wieder einen seiner inzwischen berüchtigten Wutausbruch hatte und dabei Dinge in Stücke riss wie eine Bestie! Und Saku sein leicht viel zu perverses Hirn fragte sich nun plötzlich: wie würde wohl Sex mit Hana wohl sein? Sicherlich bissig und feurig...Wo kam DAS nun wieder her?! Und als Hana danach wieder anfing weiter wütend an seinem Spielzeug zu zerren, riss es Saku erneut aus seiner perversen Matrix raus er sprach lauter zu dem Blonden: „Hana!! Verdammt noch mal hör endlich auf damit du kleine Pestbe....!“ Ein schriller Laut ertönte plötzlich durch den Sektor. Um sie herum wurde es deswegen auch schlagartig viel lauter und dasselbe laute, alarmierende und schrille Alarmsignal wie vorhin hüllte sie wieder ein. Das Signal dass etwas nicht stimmte und das Schiff sie hiermit darauf hinweisen wollte das es ein Problem gab. Es war dabei sogar so laut, dass Hana deswegen vor Schreck aufschrie, von seinem Plüschi abließ und sich dann beide Ohren jammernd zuhalten musste um den Lärm wenigstens ETWAS aus seinem Kopf raus zu halten! Denn es tat seinem empfindlichen Gehör verdammt weh! So weh sogar dass er dabei auch synchron zum Ton krisch und jammerte. Sich auch am liebsten über den Boden wälzen wollte vor Schmerz, aber es dennoch nicht tat. Und auch Saku fand es extrem laut in dem Raum wo sie sich befanden, so dass auch er sich die Ohren kurz darauf zu hielt und mit schmerzverzerrtem Gesicht dann über sich zur Decke rauf sah. Was war das nur!? Wo kam das wieder her?! So das er dann laut fauchte: „Was ist denn jetzt schon wieder los, verdammt?! Scheiße noch mal gebt mir endlich ne Pause!!“ Was er da um sie herum hörte klang erneut wie ein Alarm. Genauso wie der von vorhin als sie...als sie...und dann fing Realisation langsam an zu sinken. Und je mehr sie das tat...umso mehr verstand Saku dass sie nun echt in Schwierigkeiten steckten! Doch noch während er darauf reagieren wollte, seine Hände von den Ohren kamen und er sich wieder aufrichtete, da hörte der schrille Alarm-Ton auch schon auf und dieselbe männliche Stimme des Schiffes von vorhin, nämlich die von der KI, sprach dann quer durch die Quartiere: „Gefährlichen Organismus identifiziert. Quarantäne des Schachtsektors wird eingeleitet.“ Es waren dieselben, kalten Sätze gewesen wie vorhin auch als Saku und die Jungs vorher noch angegriffen wurden. Und Sakutaro bekam nun plötzlich nicht nur einen Schock dass er wieder kurz davor stand irgendwo eingesperrt werden zu können, sondern oben drauf auch noch die Wut: was dieser Scheiß nun wieder sollte!? Es war doch immerhin nichts hier was einem gefährlich werden konnte! Zumindest nichts von dem er wusste. Doch dann sank noch eine Realisation. Nämlich die: dass wenn er jetzt nicht die Beine in die Hand nahm...er hier unten eingesperrt sein würde! Und sollte dass passieren...dann kam er nicht mehr zu seinen Jungs nach oben! Und die wussten auch nicht dass er hier unten war, also würde hier auch keiner herkommen um ihn...! Saku saß plötzlich in der Klemme und das so richtig! Weswegen er dann erschrocken zu Hana runter sah und erblickte wie der sich offenbar wieder von dem Schreck und der Lautstärke beruhigt hatte, aber der sich deswegen dennoch weiterhin etwas eingeschüchtert und ängstlich im Raum umsah. Er verstand nicht was los war. Und das brauchte er auch nicht, denn Saku tat das bereits für sie zusammen. Und wenn er jetzt nicht sofort reagierte...dann saßen sie hier unten gemeinsam fest! Weshalb er dann, seltsamerweise, instinktiv die Holzblume aufhob, welche Hana vorher noch auf den Boden gedonnert hatte, sie nun in seine rechte Jackentasche steckte und dann auch schon auf den Blonden zuschritt. Er drückte Hana seinen Hai in die Arme, packte sich dann schnell, so wie auch geschickt den verdutzten Jungen wie eine Prinzessin auf seine Arme, kam wieder hoch auf die Beine, hob ihn damit also ebenfalls an und fauchte dann noch dabei, während er zum Ausgang der Wohnung sah: „Das Miststück will uns hier unten einsperren!!“ Und dann rannte er auch schon los. Er rannte so schnell er konnte und hatte dabei einen völlig verdutzten, aber zum Glück auch genauso erstarrten Hana in seinen Armen liegen, dass der nicht mal mehr darauf reagierte was der Fremde gerade mit ihm machte. Das er ihn berührte und so nahe gekommen war wie er es eigentlich nicht zulassen wollte. Und Hana lag deswegen nur erstarrt und vor sich starrend in den starken Armen dieses Mannes und drückte nun wieder verschreckt, mit beiden Händen, seinen Plüsch-Hai an seine Brust. Wurde von Saku durch den Flur getragen und raus aus der Wohnungstür in den dunklen Gang dahinter. Raus und weg...von seinem Zuhause. Weg...von seiner Wohnung. Von seiner Wohnung wo man nun im Vorbeirennen genau auf dem alten Schild neben der Tür noch lesen konnte wie dort in japanischen Schriftzeichen vor langer Zeit etwas geschrieben wurde...Nämlich der Name: Asakura. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)