Die Tiermenschen Insel von MissNekoLove ================================================================================ Kapitel 1: Die freudige Nachricht --------------------------------- Die freudige Nachricht Sfzend schaue ich aus dem Fenster. Der Himmel ist so grau wie ich mich fühle. Auf morgen habe ich keine Lust … ich scheine der einzige zu sein, der sich nicht freut. Meine Klassenkameraden sind völlig aus dem Häuschen gewesen, als sie uns die frohe Nachricht überbracht haben …, alleine der Gedanke sorgt dafür, dass ich leichte Bauchschmerzen bekomme. 1 Woche zuvor … Wir haben gerade unseren Test beendet und ich bin sehr zufrieden. Mein bester Freund Tai dreht sich zu mir um. "Ich hasse Überraschungs-Tests … man kann sich nie vorbereiten.", stöhnt er genervt. Was mich leicht lächeln lässt. "Wenn du aufgepasst hast … ist das auch nicht nötig. Es kommt immer nur das dran, was man höchstens 1 Monat zuvor durchgenommen hat.", erkläre ich ihm. Er verdreht, gespielt genervt die Augen … wobei ich das nicht immer genau sagen kann, da ich nicht so gut darin bin, die Gefühle anderer zu lesen und zu interpretieren. Besonders wenn sie nicht so eindeutig, sondern zweideutig sind. Aber wenigstens meine kenne ich auswendig. Kurz darauf kommt ein in schwarz gekleideter Mann rein, solche Leute bedeuten nie was Gutes. Er spricht mit unserem Lehrer und die Klasse tuschelt unruhig. Ich beteilige mich an sowas zwar nicht, aber ein ungutes Gefühl habe ich dennoch. Na mal abwarten. Der Mann verschwindet und lässt einen verwirrten Lehrer zurück … und das kann man eindeutig sehen, selbst jemand wie ich. Soll ich mir jetzt Sorgen machen? Nein, ich glaube nicht, wieso auch …? Was könnte er schon gesagt haben? Es dauert wirklich lange, bis er sich uns erst einmal wieder zu wendet. Tai, der Klassensprecher ist, erhebt sich. "Alles in Ordnung, Mr. Hecker?", fragt er. Ich hätte noch gewartet, vllt ist es was persönliches und jemand ist gestorben. Rückblickend wünschte ich, es wäre sowas gewesen. Ich weiß gemein, aber was er uns als nächstes sagen will gefällt mir noch weniger. Nach Tais Frage, schaut besagter in die Klasse. "Oh ähm ja … ich habe große Neuigkeiten. Solche, die man nur einmal in 100 Jahren bekommt.", sagt er und grinst. Ok, das macht mich nun ebenfalls neugierig. Er ist wieder still und er lässt die Worte in der Klasse wirken, was wieder ein Gemurmel auslöst. Wie unnötig und gemein, dass Lehrer es immer so spannend machen müssen. Dann kann es ja nur was gutes sein, oder? "Also gut, ich will euch ja nicht weiter auf die Folter spannen …", sagt er und wartet wieder. Ich verdrehe die Augen. Das ist jetzt lächerlich. "Nun sagen sie es bitte …", sage ich seufzend, denn auch ich möchte es endlich wissen. Herr Hecker winkt ab und räuspert sich, dann spricht er endlich. "Ihr wisst doch von der großen Insel, die vor ca 300 Jahren plötzlich aufgetaucht ist.", sagt er freudig und natürlich wissen alle, wovon er spricht. Selbst ich, der sich kaum damit beschäftigt weiß davon. Und wie auch nicht? Ab einem bestimmten Alter bzw. Klassenstufe wird davon unterrichtet, was damals geschah. Klar bin auch ich neugierig gewesen, aber noch mehr verängstigt, je mehr wir erfahren haben und das meiste sind Gerüchte, aber sie haben gereicht, dass ich mich nicht weiter außerhalb der Schule damit beschäftigt habe und auch nie werde. "Nun … es ist soweit, die 100 Jahre sind vorbei und unsere Klassenstufe wurde ausgewählt, einen Monat dort zu verbringen.", verkündet er, als wäre es das tollste überhaupt und für alle außer mir ist es das wohl auch. Dabei wissen die nicht mal wirklich, was sie da erwartet …Und genau das ist sehr beängstigend, wie können die sich alle nur so freuen? Normalerweise bin auch ich sehr aufgeschlossen … aber normalerweise kann man sich auch über alles informieren. "Das ist ja mega …", freut sich auch mein bester Freund. Verräter. Ich hebe die Hand und als sich alle beruhigt haben, sieht das auch der Lehrer. "Ja Joé …?", fragt der Lehrer und alle sehen mich an. "Also ich habe ja nichts dagegen, aber was geschieht, wenn nicht alle … “ “Alle od keiner …, tja, außer du bist ein Mädchen, die dürfen leider nicht mit.", sagt er und hält sich schon sfzend die Ohren zu … und er weiß auch wieso, genau wie ich und tu es ihm gleich. Die Mädchen schimpfen auf einmal sehr laut. Uff … das ist wie der Weltuntergang. "Wieso nicht andersrum …?", will ich wissen, wodurch ich mir den Unmut der anderen Jungs zuziehe. Man möchte meinen Tiermenschen seien eher was für das weibliche Geschlecht … aber weit gefehlt. Allerdings sprechen sich die Mädchen für meine Idee aus, was eine erneute Diskussion auslöst …, ich will nicht mehr. Ich habe einfach ein ungutes Gefühl, auch wenn ich wirklich neugierig bin …, immerhin bekommt man so eine Chance nicht oft. Schließlich gibt es ein quietschendes Geräusch, alle verstummen und halten sich die Ohren zu …, der Lehrer hat seine Waffe, die Tafel benutzt. Funktioniert jedes Mal. "Ihr könnt die Diskussion lassen … vor 200 Jahren waren nur Mädchen da, dieses Mal nur Jungs. Tut mir wirklich leid … ", sagt er, dabei freut auch er sich. Ich bin zur falschen Zeit geboren worden. "Also Jungs … packt und vergesst nichts … , in einer Woche geht's los.", verkündet der Lehrer. Eine Woche später … Und hier stehe ich nun, bald geht es los. Ich habe gar keine Lust. Meine Angst hat sich in Unmut verwandelt. Es ist so gemein, dass man uns zwingt, selbst meine Familie versteht es nicht. Dann kommt meine Mama rein und sieht mich Freude strahlend an … sie ist total begeistert und packt mir gerade eine dritte Kamera ein. Ich stöhne genervt. "Mom … so viele brauche ich nicht, außerdem wissen wir nicht, ob das erlaubt ist. Nicht umsonst weiß man nichts über sie …", sage ich und komme nicht weit. "Pappalapapp … Erinnerungen werden schon erlaubt sein.", tut sie es ab und packt ihn ein. Ich verdrehe die Augen, das wird Theater geben, wenn ich ohne zurückkomme. Na ja, in einem Monat schaff ich es vielleicht ein bis zwei Mal, eines zu schießen. "Wenn sich eine Möglichkeit ergibt …", sage ich sfzend. Sie sieht mich gerührt an und ist dann freudig aus meinem Zimmer verschwunden. Hätte ich wiederholt nein gesagt, wäre sie mit der Geschichte meiner Geburt gekommen … wie anstrengend und mühselig sie war. Darauf kann ich verzichten. Schließlich geht es los, meine Mama fährt mich zum Treffpunkt. Es nervt, dass sie aufgeregter ist als ich … Noch nie hat mich je so viel genervt, die anstehende Reise verändert mich. Auf der Fahrt bin ich am überlegen, was mich wohl erwarten wird, ich bin kein Fan von planlosen Ausflügen. Aber was soll man machen? Sie halten sich so bedeckt, dass nicht nur nichts geplant werden kann …, sondern man auch nichts findet, was einen erwarten könnte, außer Gerüchten. Davon eine größer und unglaublicher als die andere. Von 'hoffentlich ist es so …' bis 'so sollte es sein …' Allerdings gibt es eines, das hartnäckig ist und schon zu 99,9% bestätigt ist … nicht zuletzt weil alle 10 Jahre deren Oberhaupt sich mit unseren trifft. Und dieses sagt, dass ein König über die Insel herrscht und er imposant und königlich sein soll. Kein Vergleich zu unseren Royals. Und das andere ist, dass ihn ein Hase begleiten soll …, was aber nicht mal zu 30% bestätigt ist. Bilder darf man da nicht machen, weil wohl sonst sämtliche Beziehungen abgebrochen werden …, sie sind also sehr empfindlich. Daher bezweifle ich auch, dass ich auf diesen Ausflug welche machen darf. Ich darf mir dann sicher was anhören …, sfze ich. Dann kommen wir an, unser Lehrer wartet schon. Genau wie das Boot, nichts besonderes. Damit die Verabschiedung nicht gefühlte Jahre dauert …, nehme ich meine Sachen, steige aus und laufe zum Lehrer. Meine Mama wird schmollen, aber ich drehe mich nicht um. Besser für uns beide. In mir macht sich schon die Nervosität breit und ich hoffe einfach, diesen Monat schnell zu überstehen und dass mein Bauchgefühl sich getäuscht hat. Angekommen sehe ich mich um, alle sind noch nicht da. Also ist noch Zeit. "Bescheidenes Boot, hm …?", fragt Herr Hecker, mir ist das ja egal, solange es das tut, was es soll. "Geht schon …", meine ich. "Ist ja nicht so, als hätten wir nicht was besseres bekommen können …", erklärt er, als hätte ich nichts gesagt. "... aber es heißt, dass sie Angst hätten, dass wir was an Bord schmuggeln und sie damit angreifen, deshalb nur so ein kleines übersichtliches Boot.", sfzt er bedrückt. Anscheinend wollte er Eindruck schinden. Ich finde allerdings, dass sie sehr vorausschauend sind. Ich muss zugeben, das gefällt mir … Und sie scheinen auch vorsichtig zu sein, genau wie ich. Vielleicht wird es doch nicht so übel? Energisch schüttle ich den Kopf, ich will nicht mit ihnen sympathisieren. Ich werde mich den Monat so gut wie möglich von Ihnen fernhalten. Denn selbst wenn ich jemanden kennenlerne, der nett ist und so etwas wie eine Freundschaft entsteht …, werden wir uns nie wieder sehen. Nach einer Weile schaut sich der Lehrer um und zählt, ob alle da sind und dann gehen wir an Bord. Es gibt viele Schaulustige, und gehe auch hoch. Kaum drauf sehe ich wie sich jemand heimlich drauf zu schleichen versucht. Ich bin sicher, dass dieser jemand nicht hier sein sollte. Kapitel 2: Ungebetener Gast --------------------------- Ungebetener Gast Während das Boot ablegt, schaue ich mich um. Hier irgendwo ist die Gestalt doch hingerannt. Wer wegrennt verbirgt was und in dieser Lage ist das vielleicht unser verhängnis, wer wäre so dumm das alles aufs Spiel zu setzen? Es ist klar, dass die anderen es nicht merken, umso mehr muss ich herausfinden, wer sich hierher geschlichen hat. Dann sehe ich sie, diese unter einer Kapuze gehüllte Person, sie versteckt sich und denkt, dass niemand was mitbekommen hat, falsch gedacht! Ich bin so konzentriert bei der Sache, dass ich nicht mal ansatz merke wieviel Spaß das macht. Wenn mich einer fragt, ich würde es abstreiten. Ich schleiche mich an diese Person heran, es ist inakzeptabel, dass sich einfach jemand an Bord schleicht, wo ich mich nicht mal wegschleichen kann. Und ich möchte auch gar nicht, dass wir Ärger bekommen, hiervon hängt viel ab und das nicht nur für uns. “Hab dich!”, sage ich dann und lege meine Hand auf dessen Schulter. So einfach würde ich sie nicht davonkommen lassen. “Ahhhh …”, ruft sie erschrocken aus und auch wenn es nur ein Schrei ist …, ich kenne diese Stimme. “Lisa?”, frage ich dann und sie hört auf zu schreien. Lisa ist in meiner Parallelklasse, aber ich kenne sie gut, wer nicht? Sie hält sich für die schönste und klügste, und viele dumme Jungs und Mädchen - hauptsächlich Jungs - unterstützen sie in ihrem Denken. Ich verdrehe genervt die Augen, was macht sie hier? Ich habe es gewusst, mein Bauchgefühl trügt mich nicht. “Was machen Sie hier …?”, fragt nun auch der Lehrer, der durch das Geschrei angelockt wurde. Tja … so einfach kommt sie nicht mehr weg. Sie ärgert sich, dass sie erwischt wurde, aber selbst schuld, wenn sie sich so verdächtig verhält und ihre lausige Verkleidung hilft da auch nicht viel, auch wenn sie nun wie ein nicht ganz so hässlicher Junge aussieht. Und es ist außerdem unfair den anderen Mädchen gegenüber. “Das ist nur deine Schuld", giftet sie mich an. Sie konnte mich noch nie leiden … warum weiß ich allerdings bis heute nicht. Dann schaut sie zu dem Lehrer und klimpert mit den Augen. “Bitte … es ist schon sehr lange mein Wunsch, den König der Tiere zu sehen.” Natürlich, weshalb sonst …? “Ich muss einfach. Was, wenn er mein Schicksal ist?” Na träumen kann sie, das muss man ihr lassen. “Ich werde auch brav sein.”, sagt sie zum Schluss. Mr. Hecker wird doch nicht darauf reinfallen …? Er sollte daran denken, dass das große Konsequenzen hat. Seufzend fährt dieser sich über den Nacken und tut nachdenkend. Was habe ich erwartet? Sie ist die Queen an unserer Schule, wer kann ihr schon einen Wunsch abschlagen … ich ahne schlimmes, wenn sie auf den König treffen sollte und sie vielleicht wirklich die Königin wird. Die armen Tiere … ok, jetzt haben sie auch schon mein Mitleid. Erst meine Anerkennung und nun das … ich sympathisiere zu viel mit ihnen und bin ihnen noch nicht mal begegnet. “Aber Mädchen dürfen nicht dabei sein …”, gebe ich zu bedenken. “Ja … außerdem ist eine feste Anzahl vorgeschrieben.”, füge ich noch hinzu. Tja, Pech gehabt, denke ich. Sie lächelt. Was hat sie vor? Und wieder mein Bauchgefühl. “Keine Sorge, ich bin gut verkleidet und die wissen doch nicht wie ich aussehe …, außerdem habe ich mit Tai getauscht. Wir sind also nicht zu viele.”, sagt sie. Dieser Verräter. Wieso hat er nicht mit mir getauscht …? Dabei wollte er sie sehen, wieso also hat keiner mit mir getauscht? Jeder weiß doch, dass ich nicht so der Abenteuer bin. Aber wie hat sie das nur angestellt? Er hatte sich doch darauf gefreut. Ich bin gerade deprimiert. “Hmm …”, kommt von Mr. Hecker. Es gab jetzt nichts mehr was dagegen sprach, zumal wir schon unterwegs sind und wir sie auch nicht alleine auf dem Boot lassen konnten. Na ganz toll. Dann sfzt er. “Also gut … aber halte dich bedeckt.”, sagt er zu ihr … ZU IHR!! “Hihi … vielen Dank, Mr. Hecker.”, freut sie sich und steckt mir die Zunge raus, ich verdrehe nur die Augen und gehe iwo anders hin. Nicht mehr lange und wir sind da, mein mulmiges Gefühl wird immer größer. Das wird noch schlimm enden, ich spüre es einfach und dabei wäre ich nicht so gern dabei. Schließlich sehen wir die Insel, sie sieht größer aus als ich dachte … na ja zumindest der Nebel macht sie recht groß. Ich muss zugeben inzwischen bin ich schon sehr neugierig. Aber ich gebe mir auch Mühe, mich zusammen zu reißen. Als dann plötzlich jemand seine Hand auf meine Schulter legt. Verdammt, jetzt weiß ich wie Lisa sich gefühlt hat. Allerdings schaue ich in ein wohlwollendes Gesicht. Mein anderer bester Freund. Ja, im Gegensatz zu den vielen Meinungen anderer bin ich der Auffassung, dass man mehr als einen besten Freund haben kann … und bisher ist es ganz gut gelaufen. Die beiden sind aber meine einzigen Freunde, wir sind sozusagen ein Dreiergespann. Deshalb weiß ich auch nicht, was ihn dazu getrieben hat, Lisa seinen Platz abzugeben. “Kai …, erschreck mich doch nicht so.”, sfze ich. Ich weiß was man jetzt denkt, habe ich auch … aber ich kann euch versichern, dass sie nicht miteinander verwandt sind. Auch wenn sie ähnliche Namen haben, sich sogar äußerlich etwas ähnlich sehen - meines Geschmacks zu viel - sind sie nur Freunde. Aber dafür richtig gute, innerlich gleichen sie sich noch mehr. Ich dachte wirklich mal, sie sind Brüder …, gar Zwillinge und da haben sie sich noch nicht so geglichen wie jetzt. Aber im Gegensatz zu Tai ist Kai hier … und hat sich nicht kaufen lassen. Oder wie auch immer sie ihn dazu gebracht hat, an seiner Stelle zu gehen. “Entschuldige … aber ich glaube, ich werde Seekrank.", sagt er und sieht wirklich überhaupt nicht gut aus. Und das, wo wir gleich da sind. “Halte durch … wir sind gleich da.”, “Mir ist sooo übel …”, sagt er und lässt sich fallen. Meine Mama hat mir in solchen Momenten immer über den Rücken gestreichelt, es hat mir immer geholfen. Das mache ich jetzt auch bei ihm. Kurz darauf sind wir angekommen, unser Lehrer bindet das Boot fest und wir klettern runter auf den Strand. Er hat es geschafft, ohne sich zu übergeben. Kai ist erleichtert, endlich festen Boden unter den Füßen zu haben. Wir sind kaum angekommen, da sehen wir auch schon unser Begrüßungskomitee. “Ich dachte immer, Hasen brauchen keine Brille, weil sie Möhren essen.”, meint mein Freund neben mir, während wir auf diesen zu gehen. Das ist der größte Hase, den ich je gesehen habe. “Nun, ich brauche sie ja auch nicht, um zu sehen …”, sagt sie und schiebt diese hoch. “Sondern um zu demonstrieren.”, sagt sie und mir jagte ein Schauer über den Rücken. Ich sehe zu Kai, der ist voll begeistert. Also die Ohren hat sie nicht zur Deko. Wie sie da vor uns steht, sie strahlt eindeutig Autorität aus. Ich bin froh, dass Kai hier ist, so kann ich mich den Monat über an ihn halten. Ich hoffe, dass er sich nicht an sie hält. “Nun gut, ihr werdet also einen Monat bei uns verbringen und ich rate euch, dass ihr euch an unsere Regeln haltet. Wenn nicht, hat das weitgehende Konsequenzen!”, sagt sie und sieht uns alle an. Ich sehe, dass alle sehr eingeschüchtert sind … von einem Hasen. “Ähm … also, ich versichere, wir werden uns alle benehmen.”, sagt unser Lehrer kleinlaut und sie sieht ihn an. “Das will ich hoffen …”, meint sie nur und sagt, dass wir ihr folgen sollen. Als wir das tun, lichtet sich immer mehr der Nebel, bis zu einem kleinen Häuschen, vor welchem sie stehen bleibt. Wenn sie schon so autoritär ist, wie ist dann erst der König? Laut Gerücht 2, ist sie schließlich immer an seiner Seite. Gerade aber wohl nicht, also ist immer relativ. Als wir dann alle angekommen sind, sieht sie uns prüfend an, einen nach dem anderen. “Nun gut, bevor wir hineingehen … möchte ich euch die Regeln für den Monat erklären und je nachdem wie ihr euch benehmt, können noch weitere dazu kommen.”, sagt sie. Na das kann ja was werden … “1. Ohne Erlaubnis wird nichts angefasst. 2. Der Palast ist tabu!”, fängt sie an, als ich schon sehe, wie sich eine Hand hebt. Lisa. “Ja?”, fragt sie und man hört eindeutig, dass sie nicht erfreut ist über diese Unterbrechung. Wenn das alle so gut ausdrücken können, werde ich zumindest hier keine Probleme haben. “Aber den König sehen wir, er kommt uns begrüßen … oder?”, fragt sie und kann dabei wirklich gut tief klingen. Aber mit ihren guten Ohren …, kann sie es verstehen, oder? Also, dass es nicht ihre richtige ist. Irgendwie habe ich Angst, was passiert, wenn sie das kann. “Nein, den werdet ihr, wenn es sich vermeiden lässt, nicht sehen. Also weiter! Ohne Unterbrechung, wenn ich bitten darf.”, meint sie und schaut uns alle durch ihre Brille an. Niemand rührt sich und alle warten, aber ich sehe, dass es Lisa sehr schwer fällt. Ich wusste, das ist keine gute Idee. “3. Ihr bleibt immer in eurer Gruppe, niemand geht irgendwo alleine hin. Ab und an werdet ihr mal aufgeteilt, aber ansonsten bleibt ihr zusammen und auf euren Zimmern! 4. Es wird mit niemanden gesprochen, der euch nicht anspricht … hauptsächlich werde ich es sein, mit der ihr redet. So … Im Großen und Ganzen war es das. Gibt es jetzt noch fragen?”, fragt sie. Wir sind also quasi abgeschnitten und ausgegrenzt. Niemand traut sich, auch Lisa … sie will nicht auffliegen. Aber das hier ist etwas, was nur einmal geschieht und auch wenn mir das nicht so gefällt, wenn ich schon mit muss … möchte ich auch was davon haben, also melde ich mich und nehme all meinen Mut zusammen. Sie sieht mich an, sie hat definitiv nicht erwartet, dass jemand was sagen will bzw wird. “Wir werden also quasi abgeschnitten und ausgegrenzt. Wozu dann das ganze …? Ich dachte, wir sind hier um euch kennenzulernen oder warum sonst wird das hier gemacht …? Wenn ihr sowieso nicht vorhabt, euch zu uns zu öffnen, könnten wir auch jetzt gleich wieder gehen.”, sage ich. Bitte sag, dass wir gehen können … Stille. Dann lächelt sie plötzlich, was ist passiert? “Darüber reden wir später noch … jetzt gehen wir erst einmal in eure Unterkunft, die für die nächsten Wochen euer zu Hause sein wird.”, sagt sie und geht vor. Ich bin unsicher, was ich davon halten soll, aber gut, was soll ich machen? Erstmal nur folgen. Es sieht aus wie ein kleines Häuschen und es geht direkter runter, aber alles ist beleuchtet. Ich muss zugeben, ich bin sehr aufgeregt und nervös. Wenn ich mich umsehe, sehen die anderen aus wie ich mich fühle, es geht ihnen also genauso. Denn wir wissen nicht, was uns erwartet. Kapitel 3: Eine andere Welt --------------------------- Eine andere Welt Es war ein langer Tunnel, nur schwach beleuchtet und gefühlte Stunden lang. Ich frage mich gerade, wie lang er noch sein kann, als ich am Ende ein Licht sehe. Endlich. Dann gehen wir wieder die Stufen rauf und ich muss mir kurz die Augen zuhalten, fast so, als wäre ich jahre in der Dunkelheit gewesen und komme nun zum ersten Mal ans Licht. Und das obwohl es nie so dunkel war, aber es ist schon ein Unterschied. “Wow …”, höre ich dann jemanden neben mir sagen und ich öffne langsam die Augen. Relativ schnell gewöhne ich mich an das Licht und ja, wow. Ich weiß nicht recht, was ich gedacht habe, wie es hier aussieht, aber so ganz bestimmt nicht. Vielleicht ein kleines Dörfchen. Ein paar Strohhäuschen auf dem Boden und vielleicht ein paar in den Bäumen. Schuld ist das Fernsehen, auf sowas können sie einen nie vorbereiten. Aber tatsächlich fühle ich mich wie in einem Anime, da wo es vielleicht noch am ehesten ran kommt, wie es auf einer Tiemensch Insel aussieht. Wie eine Stadt aus dem Wald entwachsen, alles sieht aus wie gewachsen, wie gemalt … wie ausgedacht. Und doch ist es so natürlich, also Menschen können sowas weder wachsen, malen lassen noch sich ausdenken. Einfach unglaublich. Ich bin sicher, dass es den anderen genauso geht, ich bin wie erstarrt. Die Stadt scheint nur so groß wie sie gebraucht wird und rundherum alles Natur … aber sie ist so viel größer als ich es mir je hätte denken können. Es muss eine Menge Bewohner geben. “Nun … willkommen. Das ist die Stadt Melu, die werden wir aber erst später erkunden. Ich bringe sie nun alle zu ihren Unterkünften und die sind da oben auf dem Berg.”, erklärt sie, und wie auf Kommando sehen wir alle dahin. Na das kann ja was werden. Der Berg sieht ziemlich hoch aus, er sieht aus wie ein Spiralberg. Der Weg führt rundherum um den Berg, bis er oben ankommt, zumindest sieht es von hier aus so aus. “Müssen wir wirklich bis ganz darauf …?”, fragt jemand anderes meine Frage und alle sehen die Häsin an. Diese rückt ihre Brille zurecht und sieht dann zu uns. “Natürlich. Außer sie wollen im Freien schlafen, dann kann ich dafür sorgen, dass ihr Bett hier unten fertig gemacht wird. Aber ich darf sie warnen … in fast jeder Nacht regnet es hier.”, sagt sie und ich sehe genau, dass sie es genießt. Und ich dachte, Hasen wären freundliche Wesen. Alle stöhnen genervt, ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob ich genervt sein soll … ich warte mal ab, bis ich oben bin. Das zu erraten war nicht schwer … Wir gehen dann also alle nach oben. Es dauert wirklich etwas, aber der Weg scheint nicht steil zu sein, zumindest kommt es mir nicht so vor, da bin ich wohl nicht der einzige. “Es geht erstaunlich gut voran …”, meldet sich Kai zu Wort und ich nicke. Die einzige, der es nicht so gut dabei geht ist … Lisa, natürlich. Ich seufze. “Das ist ja komisch … normalerweise ist sie … sehr sportlich, ich hingegen …”, lässt ein weiterer Mitschüler von sich und ich kann eins und eins zusammenzählen. Das ist ein Test … nur wie? Aber auf einer Tiermensch Insel sollte mich nichts wundern … oder? Leise und vorsichtig lasse ich mich zurückfallen, bis ich neben ihr laufe. Man sieht ihr an, dass sie nicht mehr kann. Sie ist wirklich verschwitzt … ich frage mich wirklich, wie sie das machen. “Hey … komm ich, helfe dir.”, sage ich und reiche ihr meine Hand, die sie aber wegschlägt. “Ich brauche …” “Doch tust du …!”, sage ich ernst und sehe sie an. “Sieh dir die anderen an und dann dich. Ich weiß nicht, wie und warum … aber nur du fällst so weit zurück und schwitzt wie ein schwein.”, sage ich eindringlich. Natürlich weiß ich warum … bzw ich vermute es, aber ich will nicht, dass sie Panik bekommt. Lisa sieht zu den anderen und dann zu mir, jetzt fällt es ihr auch auf. Dann nimmt sie doch zögernd meine Hand. Zusammen schaffen wir es, aber noch immer bin ich nicht mal ansatzweise so erschöpft wie sie. Als die Häsin sich umsieht, stelle ich mich vor sie, so dass sie nicht gesehen wird. Schließlich wendet sie sich ab und führt uns hinein in unsere Zimmer. “So … hier werden sie erst einmal leben und an jedem Ende des Tages ist das hier ihr Ziel. Sie bekommen hier ihre Mahlzeiten und können sich frisch machen. Jedes Zimmer hat 4 Betten … und ein Badezimmer. Unten ist das gemeinschaftszimmer und da gibt es eine Küche, falls sie mal für sich selbst was kochen wollen …, dort auf den Tisch haben wir ein Rezeptbuch …, da ich mir sicher bin dass wir nicht so ganz dieselben Zutaten haben, manche werden ähnlich sein und wenige sogar gleich. Probiert euch aus …”, sagt sie, wünscht uns eine geruhsamen Tag und Nacht, da sie heute nicht noch einmal vorbeikommt. Wir sollen erst einmal ankommen. Das erste Essen wird uns bald gebracht. Doch bevor sie ganz weg ist, erreiche ich sie noch. “Entschuldigen Sie.”, beginne ich und sehe zu ihr auf, aber auch schnell wieder zu Boden. Echt furchterregend, wie sie mich angesehen hat. Ich nehme all meinen Mut zusammen. “Der Berg …, wieso sind wir nicht erschöpft gewesen, als wir angekommen sind. Es war ehrlich gesagt, als wäre man nur gerade einen geraden Weg gegangen und nicht einen Berg hinauf.”, sage ich und warte auf eine Antwort, die nicht zu kommen scheint. Als nach einigen Minuten - jedenfalls fühlt es sich so an - immer noch nichts kommt, sehe ich sie nun doch mal an. Sie lächelt? “Das ist ganz einfach … der Berg ist verzaubert. Hier schafft es nur das männliche Geschlecht nach oben. Sicher willst du jetzt wissen, wieso ich es dann geschafft habe … nun das ist … ein Geheimnis.”, zwinkert sie mir zu und geht dann. Verblüfft sehe ich ihr nach. Moment …, sagte sie verzaubert??? Das heißt, Lisa wird jedes Mal so erschöpft sein … ohhh na toll, das erschöpft mich. Ich sfze und gehe zu den anderen. Im Gemeinschaftsraum ist gerade eine Diskussion entstanden, aber ich habe darauf keine Lust und halte mich zurück. Jetzt fühle ich mich sehr erschöpft. Ich setze mich auf die Couch und die ist wirklich sehr bequem …, fast so, als könne ich alle meine Sorgen vergessen. Aber nur fast, denn da kommt auch schon der Lehrer und setzt sich auch hin. Und wieder habe ich nicht meine Ruhe. Hätte ich doch nur zu Hause bleiben können. Währenddessen ganz woanders … “Ah … Fräulein Viola. Wie machen sich unsere Gäste? Es ist nehme ich an wie das letzte Mal … ach wieso muss es nur immer ein ganzer Monat sein?”, fragt der immer näherkommende. Die Häsin kichert. “Sir Desu …, sie haben immer keine Geduld und das in ihrem Job. Außerdem haben sie jetzt Gedächtnisprobleme? Es gab nie ein letztes Mal, das ist doch jetzt nur passiert, weil der Meister der Wolke sterben musste.”, meint sie und rückt ihre Brille zurecht. Als wolle sie damit sagen, dass er sich auch einen anderen Zeitpunkt hätte wählen können. “Du bist sehr herzlos, meine Liebe …”, sagt der Hund und sieht dabei sehr bedrückt aus, wobei man das bei seinem zerknitterten Gesicht nicht so sagen kann. “Was heißt denn hier Herzlos? Hätte er sein Werk wenigstens noch zu Ende gebracht, würden die Menschen heute noch denken, dass sie bereits hier waren und das auch nur einmal alle 100 Jahre dürfen. Es war seine Aufgabe und als wenn es nicht schon schlimm genug wäre, kann ich auch nicht den Babysitter spielen, auch wenn ich zugeben muss, dass es ganz amüsant ist.”, sagt sie leicht lächelnd. Desu nickt und versteht die Aufregung nicht. “Also haben sie wieder eine Brief geschrieben …?” “Ja, der lag bei ihm, als man ihn fand, wahrscheinlich wollte er gerade aufgrund des Briefes den Nebel des Vergessens über die Menschen legen, wozu er leider nicht mehr gekommen ist.”, sagt sie weiter. /Aber da kann doch der arme Kerl nichts dafür./, denkt die Bulldogge. “Und sein Nachfolger?”, möchte er dann doch noch wissen. Sie zuckt mit den Schultern. “Wurde noch nicht ausgewählt.” Daraufhin schüttelt er sich und die Häsin versucht zu verhindern, dass sie von den Sabber des anderen getroffen wird. Dann zückt sie genervt ein Taschentuch und säubert sich. “Aber um auf die Kinder zurückzukommen … dieses Mal haben wir einen Goldjungen dabei. Ich bin neugierig auf ihn … aber wir haben auch ein Problem und ich weiß nicht, ob das nicht alles zunichte machen wird.”, sfzt sie und der Hund schaut hellhörig auf. “Goldjunge …? Und welches Problem könnte schlimmer sein als das mit dem Vergessens Nebel?” “Ja … er hat goldenes Haar und sein Charakter ist auch sehr tadellos. Er hilft, obwohl er und diese Person keine Freunde sind, und es scheint sogar so, als wolle er gar nicht hier sein. Er versucht es zu verstecken, aber meine Aufgabe ist ja auch das beobachten. Natürlich muss ich das noch weiter testen und da könnt ihr mir helfen, nicht in Bezug auf den Jungen, sondern wegen des anderen Problems, das alles zunichte machen könnte”, sagt sie. “Hmm … ja, sehr interessant. Aber freu dich nicht zu früh, du weißt, wie unwahrscheinlich es ist, dass es jemand außerhalb wird. Und unser König mag es nicht, wenn wir uns einmischen. Aber von welchem anderen Problem sprichst du?”, sagt er und die Häsin nimmt etwas Abstand. “Ähm ja, das ist mir bewusst.” “Was ist euch bewusst?”, werden die beiden gefragt, bevor die Häsin weiter reden kann und sie stehen beide stramm, als ein älterer Pinguin auf sie zukommt. /Oh nein …, nicht Sebastian. Er würde es dem König sagen, andererseits will er nur das Beste für ihn, vielleicht wäre er dabei. Ohhh, bei ihm weiß man nie./, denkt Viola seufzend. "Dass wir nun wieder an unsere Arbeit gehen sollten … nicht war Sir Desu?”, fragt sie und sieht ihn ernst an. “Oh ähm ja … natürlich. Die Arbeit erledigt sich nicht von selbst.”, lacht er etwas und beide verschwinden aus dem Thronsaal. Nachdem sie die Tür geschlossen haben, sehen sie sich erneut an. “Wie auch immer, ich brauche bei Gelegenheit einmal dein Näschen. Wegen eben dieses anderen Themas …”, erklärt sie noch und dann trennen sie sich ihre Wege wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)