Die Tiermenschen Insel von MissNekoLove ================================================================================ Kapitel 1: Die freudige Nachricht --------------------------------- Die freudige Nachricht Sfzend schaue ich aus dem Fenster. Der Himmel ist so grau wie ich mich fühle. Auf morgen habe ich keine Lust … ich scheine der einzige zu sein, der sich nicht freut. Meine Klassenkameraden sind völlig aus dem Häuschen gewesen, als sie uns die frohe Nachricht überbracht haben …, alleine der Gedanke sorgt dafür, dass ich leichte Bauchschmerzen bekomme. 1 Woche zuvor … Wir haben gerade unseren Test beendet und ich bin sehr zufrieden. Mein bester Freund Tai dreht sich zu mir um. "Ich hasse Überraschungs-Tests … man kann sich nie vorbereiten.", stöhnt er genervt. Was mich leicht lächeln lässt. "Wenn du aufgepasst hast … ist das auch nicht nötig. Es kommt immer nur das dran, was man höchstens 1 Monat zuvor durchgenommen hat.", erkläre ich ihm. Er verdreht, gespielt genervt die Augen … wobei ich das nicht immer genau sagen kann, da ich nicht so gut darin bin, die Gefühle anderer zu lesen und zu interpretieren. Besonders wenn sie nicht so eindeutig, sondern zweideutig sind. Aber wenigstens meine kenne ich auswendig. Kurz darauf kommt ein in schwarz gekleideter Mann rein, solche Leute bedeuten nie was Gutes. Er spricht mit unserem Lehrer und die Klasse tuschelt unruhig. Ich beteilige mich an sowas zwar nicht, aber ein ungutes Gefühl habe ich dennoch. Na mal abwarten. Der Mann verschwindet und lässt einen verwirrten Lehrer zurück … und das kann man eindeutig sehen, selbst jemand wie ich. Soll ich mir jetzt Sorgen machen? Nein, ich glaube nicht, wieso auch …? Was könnte er schon gesagt haben? Es dauert wirklich lange, bis er sich uns erst einmal wieder zu wendet. Tai, der Klassensprecher ist, erhebt sich. "Alles in Ordnung, Mr. Hecker?", fragt er. Ich hätte noch gewartet, vllt ist es was persönliches und jemand ist gestorben. Rückblickend wünschte ich, es wäre sowas gewesen. Ich weiß gemein, aber was er uns als nächstes sagen will gefällt mir noch weniger. Nach Tais Frage, schaut besagter in die Klasse. "Oh ähm ja … ich habe große Neuigkeiten. Solche, die man nur einmal in 100 Jahren bekommt.", sagt er und grinst. Ok, das macht mich nun ebenfalls neugierig. Er ist wieder still und er lässt die Worte in der Klasse wirken, was wieder ein Gemurmel auslöst. Wie unnötig und gemein, dass Lehrer es immer so spannend machen müssen. Dann kann es ja nur was gutes sein, oder? "Also gut, ich will euch ja nicht weiter auf die Folter spannen …", sagt er und wartet wieder. Ich verdrehe die Augen. Das ist jetzt lächerlich. "Nun sagen sie es bitte …", sage ich seufzend, denn auch ich möchte es endlich wissen. Herr Hecker winkt ab und räuspert sich, dann spricht er endlich. "Ihr wisst doch von der großen Insel, die vor ca 300 Jahren plötzlich aufgetaucht ist.", sagt er freudig und natürlich wissen alle, wovon er spricht. Selbst ich, der sich kaum damit beschäftigt weiß davon. Und wie auch nicht? Ab einem bestimmten Alter bzw. Klassenstufe wird davon unterrichtet, was damals geschah. Klar bin auch ich neugierig gewesen, aber noch mehr verängstigt, je mehr wir erfahren haben und das meiste sind Gerüchte, aber sie haben gereicht, dass ich mich nicht weiter außerhalb der Schule damit beschäftigt habe und auch nie werde. "Nun … es ist soweit, die 100 Jahre sind vorbei und unsere Klassenstufe wurde ausgewählt, einen Monat dort zu verbringen.", verkündet er, als wäre es das tollste überhaupt und für alle außer mir ist es das wohl auch. Dabei wissen die nicht mal wirklich, was sie da erwartet …Und genau das ist sehr beängstigend, wie können die sich alle nur so freuen? Normalerweise bin auch ich sehr aufgeschlossen … aber normalerweise kann man sich auch über alles informieren. "Das ist ja mega …", freut sich auch mein bester Freund. Verräter. Ich hebe die Hand und als sich alle beruhigt haben, sieht das auch der Lehrer. "Ja Joé …?", fragt der Lehrer und alle sehen mich an. "Also ich habe ja nichts dagegen, aber was geschieht, wenn nicht alle … “ “Alle od keiner …, tja, außer du bist ein Mädchen, die dürfen leider nicht mit.", sagt er und hält sich schon sfzend die Ohren zu … und er weiß auch wieso, genau wie ich und tu es ihm gleich. Die Mädchen schimpfen auf einmal sehr laut. Uff … das ist wie der Weltuntergang. "Wieso nicht andersrum …?", will ich wissen, wodurch ich mir den Unmut der anderen Jungs zuziehe. Man möchte meinen Tiermenschen seien eher was für das weibliche Geschlecht … aber weit gefehlt. Allerdings sprechen sich die Mädchen für meine Idee aus, was eine erneute Diskussion auslöst …, ich will nicht mehr. Ich habe einfach ein ungutes Gefühl, auch wenn ich wirklich neugierig bin …, immerhin bekommt man so eine Chance nicht oft. Schließlich gibt es ein quietschendes Geräusch, alle verstummen und halten sich die Ohren zu …, der Lehrer hat seine Waffe, die Tafel benutzt. Funktioniert jedes Mal. "Ihr könnt die Diskussion lassen … vor 200 Jahren waren nur Mädchen da, dieses Mal nur Jungs. Tut mir wirklich leid … ", sagt er, dabei freut auch er sich. Ich bin zur falschen Zeit geboren worden. "Also Jungs … packt und vergesst nichts … , in einer Woche geht's los.", verkündet der Lehrer. Eine Woche später … Und hier stehe ich nun, bald geht es los. Ich habe gar keine Lust. Meine Angst hat sich in Unmut verwandelt. Es ist so gemein, dass man uns zwingt, selbst meine Familie versteht es nicht. Dann kommt meine Mama rein und sieht mich Freude strahlend an … sie ist total begeistert und packt mir gerade eine dritte Kamera ein. Ich stöhne genervt. "Mom … so viele brauche ich nicht, außerdem wissen wir nicht, ob das erlaubt ist. Nicht umsonst weiß man nichts über sie …", sage ich und komme nicht weit. "Pappalapapp … Erinnerungen werden schon erlaubt sein.", tut sie es ab und packt ihn ein. Ich verdrehe die Augen, das wird Theater geben, wenn ich ohne zurückkomme. Na ja, in einem Monat schaff ich es vielleicht ein bis zwei Mal, eines zu schießen. "Wenn sich eine Möglichkeit ergibt …", sage ich sfzend. Sie sieht mich gerührt an und ist dann freudig aus meinem Zimmer verschwunden. Hätte ich wiederholt nein gesagt, wäre sie mit der Geschichte meiner Geburt gekommen … wie anstrengend und mühselig sie war. Darauf kann ich verzichten. Schließlich geht es los, meine Mama fährt mich zum Treffpunkt. Es nervt, dass sie aufgeregter ist als ich … Noch nie hat mich je so viel genervt, die anstehende Reise verändert mich. Auf der Fahrt bin ich am überlegen, was mich wohl erwarten wird, ich bin kein Fan von planlosen Ausflügen. Aber was soll man machen? Sie halten sich so bedeckt, dass nicht nur nichts geplant werden kann …, sondern man auch nichts findet, was einen erwarten könnte, außer Gerüchten. Davon eine größer und unglaublicher als die andere. Von 'hoffentlich ist es so …' bis 'so sollte es sein …' Allerdings gibt es eines, das hartnäckig ist und schon zu 99,9% bestätigt ist … nicht zuletzt weil alle 10 Jahre deren Oberhaupt sich mit unseren trifft. Und dieses sagt, dass ein König über die Insel herrscht und er imposant und königlich sein soll. Kein Vergleich zu unseren Royals. Und das andere ist, dass ihn ein Hase begleiten soll …, was aber nicht mal zu 30% bestätigt ist. Bilder darf man da nicht machen, weil wohl sonst sämtliche Beziehungen abgebrochen werden …, sie sind also sehr empfindlich. Daher bezweifle ich auch, dass ich auf diesen Ausflug welche machen darf. Ich darf mir dann sicher was anhören …, sfze ich. Dann kommen wir an, unser Lehrer wartet schon. Genau wie das Boot, nichts besonderes. Damit die Verabschiedung nicht gefühlte Jahre dauert …, nehme ich meine Sachen, steige aus und laufe zum Lehrer. Meine Mama wird schmollen, aber ich drehe mich nicht um. Besser für uns beide. In mir macht sich schon die Nervosität breit und ich hoffe einfach, diesen Monat schnell zu überstehen und dass mein Bauchgefühl sich getäuscht hat. Angekommen sehe ich mich um, alle sind noch nicht da. Also ist noch Zeit. "Bescheidenes Boot, hm …?", fragt Herr Hecker, mir ist das ja egal, solange es das tut, was es soll. "Geht schon …", meine ich. "Ist ja nicht so, als hätten wir nicht was besseres bekommen können …", erklärt er, als hätte ich nichts gesagt. "... aber es heißt, dass sie Angst hätten, dass wir was an Bord schmuggeln und sie damit angreifen, deshalb nur so ein kleines übersichtliches Boot.", sfzt er bedrückt. Anscheinend wollte er Eindruck schinden. Ich finde allerdings, dass sie sehr vorausschauend sind. Ich muss zugeben, das gefällt mir … Und sie scheinen auch vorsichtig zu sein, genau wie ich. Vielleicht wird es doch nicht so übel? Energisch schüttle ich den Kopf, ich will nicht mit ihnen sympathisieren. Ich werde mich den Monat so gut wie möglich von Ihnen fernhalten. Denn selbst wenn ich jemanden kennenlerne, der nett ist und so etwas wie eine Freundschaft entsteht …, werden wir uns nie wieder sehen. Nach einer Weile schaut sich der Lehrer um und zählt, ob alle da sind und dann gehen wir an Bord. Es gibt viele Schaulustige, und gehe auch hoch. Kaum drauf sehe ich wie sich jemand heimlich drauf zu schleichen versucht. Ich bin sicher, dass dieser jemand nicht hier sein sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)