You beat me to it von _pika_ ================================================================================ Kapitel 1: You beat me to it ---------------------------- Seit sie den 17Jährigen für Akatsuki rekrutiert hatten, hegte Itachi ein gewisses Interesse an ihm. Der junge, abtrünnige Ninja aus Iwagakure war schlichtweg schön. Zudem hatte er eine Art an sich, die ziemlich einzigartig war. Und auch wenn er zum aktuellen Zeitpunkt vermutlich das schwächste Mitglied ihrer Organisation war - Deidara war stark! Er hatte den Kazekage besiegt, gegen den Jinchuuriki des Neunschwänzigen und Kakashi Hatake gekämpft und überlebt und immerhin zwei der Bijuu gefangen, womit er tatsächlich den anderen etwas voraus hatte. Er hatte sich nicht entmutigen lassen, nachdem er selbst ihn mit einem Genjutsu binnen Minuten schachmatt gesetzt hatte. Nein, Deidara hatte sich herausgefordert gefühlt und es sich zum Ziel gesetzt, wenigstens eines seiner blauen Augen so weit zu trainieren, dass er dem Sharingan widerstehen konnte. Nicht ohne Erfolg. Und er hatte keine Miene verzogen, als er auch noch seinen zweiten Arm im Kampf verloren hatte und von Zetsu ins Hauptquartier zurück gebracht worden war. Itachi hatte ihn dennoch durchschaut. Hatte den Schmerz gesehen, den der Blonde in sich hinein fraß. Doch insgeheim respektierte er den mittlerweile 19Jährigen für seine Zähigkeit. Nur gesagte hatte er ihm das nie. Auch nicht, wie sehr er sich in seinen blauen Irden hätte verlieren können. Wenn er dies je zugelassen hätte. In seinem Leben war kein Platz für Gefühle gewesen. Er hatte seine Befehle gehabt, seine Pläne und eine Beziehung hatte da nie rein gepasst. Und schließlich, so vermutete er, war Akasuna no Sasori ihm zuvor gekommen. Deidara hatte es nie bestätigt, doch Itachi war nicht der Einzige, der vermutete, dass zwischen den beiden etwas gelaufen war. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, dass Gefühle für einen Ninja tabu waren. Deidara war das egal gewesen. Er war ein Nuke-Nin und er hatte auf diese Regel geschissen. Auf diese und auf viele weitere. Und Sasori? Weiß der Teufel was in Sasoris Holzkopf vor sich gegangen war. Itachi konnte es nicht sagen, war der Rotschopf doch ebenso verschlossen gewesen wie er selbst. Wenn jemand wusste, was der Puppenspieler gedacht oder gefühlt hatte, dann vermutlich Deidara. Und den würde er nicht danach fragen. Sasori war ein rotes Tuch für Deidara. Ein Thema, über das er nicht sprach. Und wer klug war, mied dieses Thema in der Gegenwart des Iwa-Nins ebenfalls. Itachi betrachte die Narben an Deidaras Oberarmen. Er lehnte mit dem Rücken am Fenstersims in der Küche, musterte den jüngsten der Akazukis, der am Esstisch saß stumm und unauffällig. Es war keine der körperlichen Verletzungen gewesen, die den Blonden letztendlich verändert hatte. Deidaras Blick wirkte leer. Er war ruhiger geworden. Beinahe so ruhig, wie Sasori es gewesen war. Es war sein Tod, der den Iwa-Nin zerbrach. Und mit jedem Tag, so kam es dem Uchiha vor, zerbrachen weitere Teile in ihm und er konnte absolut nichts dagegen tun. “Ich leg mich noch mal hin.” Deidaras Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Der Blonde stand auf, verließ den Raum und keinen der sonst noch Anwesenden schien es zu interessieren. Kakuzu stritt mit Hidan. Es regnete. Wie immer regnete es in diesem fucking Loch. Er konnte diese Suppe aus dauergrauen Wolkenvorhängen nicht mehr sehen. Er stand auf. Verließ die Küche ebenfalls. Deidara starrte an die Decke. Er lag auf seinem Bett, in dem er keinen Schlaf mehr fand, seit dieses Zimmer so beklemmend leer war, dass es ihn zu ersticken drohte. Wie konnte etwas, das nicht da war, so eine unglaubliche Präsenz besitzen? So viel Raum einnehmen, dass er keine Luft mehr bekam? Aus seinen Gedanken gerissen zuckte er leicht zusammen, als es an der Tür klopfte. Überrascht setzte er sich auf und blickte im nächsten Moment nicht minder überrascht in das Gesicht des Uchihas. „Darf ich rein kommen?“ Nach einem kurzen Zögern nickte der blonde Nuke-Nin. Ihm war eigentlich nicht nach Gesellschaft und Itachi schien das zu spüren. Auch er zögerte, trat schließlich aber dennoch in das Zimmer der beiden Künstler und zog die Tür hinter sich leise ins Schloss. Das rot glühende Augenpaar sah sich still um. Er hatte das Zimmer der beiden noch nie betreten. Anders als Deidaras Sachen, die der Blonde chaotisch überall verteilt hatte, war Sasoris Hälfte sehr aufgeräumt. Alles lag noch an seinem Platz. Niemand hatte sich bisher die Mühe gemacht etwas wegzuwerfen. Vielleicht hätte Deidara aber auch jedem die Augen ausgekratzt, der einen Versuch unternommen hätte, die letzten Spuren seines Dannas zu verwischen. Er wusste es nicht. „Was machst du hier?“ In Deidaras Stimme schwang Misstrauen mit und ehrliche Überraschung, aber auch eine Spur von Unsicherheit. Innerlich musste der Schwarzhaarige leicht schmunzeln. Deidara war noch nie besonders gut darin gewesen, seine Gefühle zu verbergen. Er konnte ihn lesen, wie ein offenes Buch. „Ich wollte nur nachsehen, wie es dir geht“, antwortete er. Deidara ließ sich zurück in die Kissen sinken. Lehnte sich, halb sitzend, halb liegend an das Kopfende seines Bettes. „Meinem Hintern geht es gut“, murrte er und erneut musste Itachi sich ein Grinsen verkneifen. So hatte er das eigentlich nicht gemeint. Doch der Anflug eines Lächelns erstarb, als Deidara seinen Blick ins Leere schweifen ließ und sagte: „Ich bin müde… Mir ist gerade nicht nach Sex.“ Der ältere Nuke-Nin runzelte die Stirn und ließ sich schließlich ohne eine Einladung dazu erhalten zu haben auf der Bettkante nieder. „Ich bin nicht deswegen hier“, sagte er und auch wenn er nicht unbedingt etwas dagegen gehabt hätten, meinte er es ehrlich. Zwei Jahre hatte er sich von ihm fern gehalten. Jetzt konnte er es nicht mehr. Nicht, nachdem tatsächlich etwas zwischen ihnen gelaufen war. Nicht, nachdem Sasoris Tod Deidara so sehr verändert hatte. Deidara wandte sich ihm wieder zu. Musterte ihn fragend. Schien im Gesicht des anderen nach einer Antwort zu suchen. „Ich wollte einfach nur nach dir sehen.“ Ein abfälliges Schnauben war die einzige, trotzige Antwort, die er darauf erhielt und so langsam verfinsterte sich auch die Mimik des Schwarzhaarigen. Deidara schien ihm kein Wort zu glauben und auch wenn er es ihm nicht wirklich verübeln konnte, tat es weh. Vorletzte Nacht hatte er ihm vertraut … Oder nicht? „Passt es dir nicht, dass ich dich nicht benutze und anschließend links liegen lasse?“, erwiderte nun auch er mit sinkender Laune, wollte sich gleichzeitig aber auch nicht so einfach abschütteln lassen. Er hatte gewusst, dass Deidara nicht gerade unkompliziert war. Er hatte gewusst, dass er sich ihm nicht direkt verliebt an den Hals werfen würde. Er hatte gewusst, dass … dass er Sasori immer noch liebte. Und worauf er sich da eingelassen hatte. Unter den misstrauischen Blicken Deidaras, kroch er zu ihm ins Bett. Nahm sich die Dreistigkeit heraus, sich zu ihm zu legen. Ihn wortlos an sich und die Bettdecke über sie beide zu ziehen. „Ist das so schwer zu begreifen? Dass ich einfach nur deine Nähe suche …?“, sagte er leise, während er Deidaras Duft einatmete, die Nase sanft in seine langen, blonden Haare drückte. Deidara hatte sich auf die Seite gerollt. Ihm den Rücken zugekehrt. Fühlte Itachis warme Brust an seinem Rücken und er kam nicht umhin, es auf irgendeine verkorkste Art und Weise zu genießen. Die Wärme, die von ihm ausging und die Kälte in ihm für ein paar Minuten vertrieb. Spürte den Atem in seinem Nacken, der ihm eine leichte Gänsehaut bescherte und das Becken des anderen, welches sich gegen seinen Hintern drückte. Er konnte nicht verhindern, dass sein Herz begann merklich schneller zu schlagen und eine leichte Röte in seine Wangen schoss. Der Uchiha, der einen Arm um seinen Bauch gelegt hatte, machte ihn nervös. Nicht viele Männer waren ihm bisher so nahe gekommen. Eigentlich nur Sasori … Vorsichtige Finger streichelten über den dünnen Stoff seines bauchfreien T-Shirts, als wüssten sie, dass hinter der lauten Fassade eine gewisse Unsicherheit steckte. Als hielten sie etwas Zerbrechliches in den Händen. Etwas, dass in letzter Zeit zu viel hatte durchmachen müssen und jetzt ein wenig mehr Umsicht, ein wenig mehr Zärtlichkeit vertragen konnte. „Ich dachte, du wolltest mich nicht befummeln.“ Ein Schmunzeln geisterte über Itachis Gesichtszüge. „‘Tschuldige. Ich konnte nicht widerstehen.” Er ließ seine Hände auf Deidaras Brust ruhen. Hielt ihn fest. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig, während der Puls des Neunzehnjährigen nicht zur Ruhe fand. Unruhig lag er mit klopfendem Herzen da. Bilder einer gewissen Nacht schossen ihm durch den Kopf. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Er zögerte. Doch als er dem Mann hinter sich nach einigen Minuten unmissverständlich seinen Hintern entgegen drückte, entlockte er dem überraschten Uchiha ein leises Zischen. Ein aufgeregte Kribbeln durchfuhr ihn und die Laute des anderen ermutigten ihn, sich weiter an seiner Mitte zu reiben. „Ich dachte du wolltest schlafen?“, fragte Itachi leise, bemüht seine Fassung zu wahren und Deidara, der jedes Wort, das der andere sprach, in seinem Nacken spüren konnte, bekam abermals eine Gänsehaut. „‘Tschuldige”, neckte er ihn und ging auf das Spiel ein, indem er ihn ebenfalls zu zitieren begann. „Ich konnte nicht widerstehen.“ Das leise Lachen in seinem Nacken ließ ihn erneut erschaudern und als im nächsten Moment eine Hand von seinem Bauch gelöst wurde, stattdessen durch seine Haare fuhr und einige der blonden Strähnen beiseite schob, sodass warme Lippen auf der empfindlichen Haut an seinem Hals Platz finden konnten, sog er scharf die Luft ein. Verspannte sich für einen Augenblick, jedoch nicht, weil es ihm unangenehm war. Im Gegenteil. Deidara seufzte wohlig auf, als die sündigen Lippen über seine Haut tanzten. Eine brennende Spur hinterließen. Keuchte überrascht auf, als Itachis Zungenspitze hinter seiner Ohrmuschel entlang fuhr und nahm im selben Augenblick geschickte Finger wahr, welche sich am Saum seines Shirts unter den Stoff geschoben hatten und von denen er nicht sagen konnte, wann oder wie sie dort hin gelangt waren. “Soll ich aufhören?” Deidara konnte nicht sagen, ob die Frage ernst gemeint war, oder Itachi ihn bloß ärgern wollte. Er schnaubte verächtlich. Brachte dann aber ein leises “Nein …” über die Lippen und verfluchte sich innerlich dafür, dass seine Stimme nicht so fest klang, wie er es gewollt hätte. Beide Hände des Uchihas ruhten auf der nackten Haut seines Oberkörpers. Die Lippen lagen bewegungslos an seinem Hals. “… Sicher?” „Baka!” In einer fließenden Bewegung hatte Deidara sich herumgedreht, sich auf den älteren Ninja gerollte und pinnte ihn nun an den Handgelenken auf der Matratze fest. Blaue Augen funkelten den Untenliegenden an. Blau, tief, erregt und unglaublich traurig. Und so schön. Die sanft geschwungenen hellen Augenbrauen zogen sich zusammen, als Deidara registrierte, dass auch seine Körperkraft nicht gegen die des Nuke-Nins aus Konoha ankam. Wütend blickte er auf ihn herab, versuchte ihn mit aller Macht festzuhalten, während sich der Ältere aus seinem Griff herauswand. Gab erst nach, als dieser seine befreiten Hände an seinem Hinterkopf platzierte, ihn bestimmt zu sich ran zog, um seine Lippen mit den eigenen zu verschmelzen und so jeden Widerstand brach. „Komm her …” Der Rest seines Satzes ging unter, als er sie beide zum Verstummen brachte. Deidaras Lippen beschlagnahmte. Mit seiner Zunge forsch um Einlass bat, der ihm gewährt wurde. … „Was ist das?” Sie hatten die Rollen getauscht. Deidara, der jetzt mit nacktem Oberkörper auf dem Rücken lag, die blonden Haare ausgebreitet auf dem Bett, sah mit verhangenem Blick fragend zu dem Älteren auf. Blau traf auf rot. Seine Augen folgten Itachis Hand, welche nun neugierig über die Tätowierung seiner Brust fuhr. Er sog scharf die Luft ein, als die schlanken Finger die zugenähten Lippen nachzeichneten. Verdammt! Er war unglaublich empfindlich an dieser Stelle … „Ein weiterer Mund”, erklärte er, ohne überhaupt etwas zu erklären. „Das sehe ich. Aber warum ist er zugenäht?” Itachis Augenpaar ruhte auf der kunstvollen und sehr einzigartigen Verzierung Deidaras Körpers. Dieser zögerte für einen Augenblick, ehe er antwortete. „Sagen wir, ich kann ihn nur ein Mal verwenden.” Der Schwarzhaarige zog die Stirn in Falten. Er löste den Blick von Deidaras Oberkörper und sah stattdessen wieder in sein Gesicht. „Wenn ich eines Tages gehe … Dann mit einem gewaltigen Knall!” Deidara hob eine Hand an Itachis Wange und fuhr zärtlich mit dem Daumen darüber. Strich ihm eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht. „Die Explosion würde in einem Radius von 10 Kilometern alles im Umkreis vernichten.” „Das ist dumm!” Ein seltsames Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Blonden und ließ den Uchiha innerlich frösteln. “Das ist Kunst.” “Sei still.” Er wollte es nicht hören. Brachte Deidara ein zweites Mal zum Schweigen, indem er dessen Mund mit dem eigenen versiegelte. Schloss die Augen. Schloss sie vor den unausgesprochenen Dingen. Ließ sich fallen und verdrängte alles, was nicht aus Deidara, seinen heißen Lippen, seiner nackten Haut bestand, die er Quadratzentimeter für Quadratzentimeter erkundete, in Besitz nahm, mit Küssen bedeckte. Brachte ihn zum Stöhnen, als er sein Glied mit den Lippen umschloss. Deidaras Hände in den Haaren spürte, wie sie sich hinein krallten. An ihm zogen. Nach mehr verlangten. … „Es hat aufgehört zu regnen.” Deidara hob träge die Augenlieder. Drehte den Kopf ein Stück nach links, sodass er zum Fenster sehen konnte. Unwillig, sich auch nur ein kleines Bisschen mehr zu bewegen. Stumm sah er hinaus. Lag nackt in den Armen dieses Mannes ohne zu wissen, was er fühlte oder dachte. “Stimmt.” Das grüne Laub vor dem Zimmer hing durchnässt herab. Zerrte schwer an den Ästen der Bäume. Unablässig fielen Wassertropfen von den Zweigen auf die Erde. Verschleiert durch ein Genjutsu, abgesichert durch mehrere Barrieren verbargen sie das Hauptquartier der Akatsuki. Als Itachi später allein in seinem Zimmer war, machte sich ein beklemmendes Gefühl in ihm breit. Mit einem dumpfen Geräusch stellte er das Glas auf dem Nachtisch ab. Schluckte das Wasser hinunter und mit ihm eine ganze Reihe von Tabletten, die ihn am Leben hielten. Er wusste nicht, wie viel Zeit ihm noch bleib. Monate? Eher weniger … Er ging in die Küche. Öffnete die Kühlschranktür und nahm eine Packung Eier heraus, ehe er sie in eine Pfanne schlug. Einem spontanen Impuls nachgebend fügte er drei weitere hinzu und griff nach Salz und Pfeffer, stellte einen zweiten Teller neben dem Herd auf die Arbeitsplatte. Still lauschte er dem Brutzeln von Öl, welches nur ab und an von seinem Tun gestört wurde. Dem Öffnen und Schließlich einer Schublade. Dem Klappern von Besteck, welches er herausnahm. Deidara starrte auf seine Hände. Es war still. Viel zu still. Als Sasori noch hier gewesen war, war es auch oft still gewesen. Stundenlang hatte der Akasuna schweigend von sich von arbeiten können. Doch hatte seine Anwesenheit den Raum mit einer Ruhe ausgefüllt, die er immer als angenehm empfunden hatte. Wortlos legte er das Stirnband vor sich auf den Tisch zurück. Betrachtete das zerkratzte Symbol der Sanduhr. Er hatte es nie getragen. Und Deidara hatte ihn nie danach gefragt, warum er als Einziger der Akatsukis seine Herkunft verbarg. Vieles hatte er ihn nie gefragt und würde jetzt keine Gelegenheit mehr dazu erhalten. Er hob den Blick und ließ ihn über die leblose Marionette des Sandaime Kazekage wandern, welche an der Wand über dem Tisch hing, der Sasori als Werkbank gedient hatte. Es war so surreal, sie dort zu sehen. So tot. Wie oft hatte er sie im Einsatz erlebt. Wie oft hatte ihr Eisensand ihn beschützt, wenn er sich leichtfertig in Gefahr gebracht hatte. Hier, ohne Chakrafäden, die ihr künstliches Leben einhauchten, wirkte sie so harmlos. Schraubenzieher und andere Werkzeuge steckten in Gläsern, einige Schriftrollen und Notizzettel lagen ordentlich sortiert auf dem Tisch. Sie würden irgendwann verstauben, seine Sachen, wenn sich weiterhin niemand darum kümmerte. So wie die Erinnerungen, die ihm wie der Sand Sunas durch die Finger rannen. Es war so still. Obwohl es aufgehört hatte zu regnen, hörte er noch immer hier und da dicke Wassertropfen auf dem durchnässten Waldboden aufschlagen. Patsch. Er starrte auf den graubraunen Holzboden zu seinen Füßen. Patsch. Patsch, patsch … Starrte auf die salzigen Wassertropfen, die ihn nun an manchen Stellen dunkler färbten. Patsch … Seine Sicht verschwamm. Ein leichtes Zittern fuhr durch seinen Körper. Immer mehr Tränen rannen stumm über sein Gesicht. Sammelten sich an seinem Kinn, ehe sie zu Boden fielen, in dem ansonsten viel zu leisen Raum geräuschvoll aufzuschlagen schienen und sich mit ihrem Ton unter die Regentropfen vor dem Fenster mischten. Itachi fuhr hoch, als er ihn schreien hörte. Im Bruchteil einer Sekunde zog sich alles in ihm zusammen. Keinen Atemzug später flog die Tür auf und er riss ihn mit aller Kraft an sich. „Deidara!!” Er packte ihn an den Armen, nahm es in Kauf, als ihm ein Ellenbogen schmerzhaft in die Rippen gestoßen wurde. Versuchte ihn festzuhalten. Davon abzuhalten, weiter um sich zu schlagen, hier noch mehr zu verwüsten. Das halbe Zimmer war ein einziges Chaos. Der Tisch leergefegt, die Besitztümer des Puppenspielers quer durch den Raum geschmettert. “NEIN!!!” Der Schmerz in Deidaras Stimme durchbohrte auch sein Herz. Ließ es sich krampfhaft zusammen ziehen. Verzweifelt die Arme um den kleineren Körper schlingen, ihn an sich pressen, unter Gegenwehr, die nur langsam abebbte. „Deidara!” “NEIN!!! LASS MICH LOS!!!” “Deidara …” Sein Körper bebte. Das Gesicht an Itachis Brust gedrückt. Sein Schluchzen erstickt im Stoff seines schwarzen T-Shirts. Unablässig strich der Schwarzhaarige über seinen Rücken. Durch die blonden Strähnen. Hielt ihn fest. Sagte nichts. Hielt ihn einfach nur fest. … Der Mond schien auf das Bett, tauchte das schlafende Gesicht des Blonden in farbloses Licht und ermöglichte es Itachi ihn zu betrachten. Wieder und wieder durch sein langes Haar zu fahren. Nicht wissend, dass er nie wieder die Gelegenheit dazu bekommen würde, dies in Zukunft noch einmal zu tun. Er hatte in seinem Leben viel Schlimmes getan. Aus den richtigen Gründen? Wer vermochte das zu beurteilen … Deidara würde es nie erfahren. Nie Teil werden, seines Lebens, seiner Zukunft, seiner Geschichte. Die in Kürze zu Ende gehen würde. Er konnte es ihm nicht sagen. Verschwieg ihm bis zum Schluss seinen Zustand. Brachte es nicht über sich, ihm die Wahrheit zu erzählen. Deidara hätte es verdient gehabt, geliebt zu werden. Von einem Mann, der an seiner Seite bleiben konnte. Er sollte keinen weiteren Tod eines Partners ertragen müssen. Das war nicht richtig. So schwieg er. Belog ihn. Und als es zu spät war, da wusste er nicht, ob es ihn zerriss, oder er erleichtert war, darüber, dass der Junge mit den blauen Augen ihm zuvor gekommen war. Die Wenigstens wurden alt in ihrer Welt, in ihrer Zeit. Sie waren Nuke-Nin. Die Explosion, mit der er ging, war unglaublich. Stumm stand Itachi neben Kisame auf einer Anhöhe und verfolgte die Naturgewalt aus der Ferne. Ein gigantischer Krater hatte ein Loch in den Wald gerissen, dort, wo sein Bruder gekämpft hatte. Sein Herz wusste es, bevor er fähig war irgendeinen rationalen Gedanken formen zu können. Wusste, dass dies sein letztes Kunstwerk gewesen war. ***************************************** Jaa, die Warnung “Charakterdeath” war ernst gemeint… Gomen! >.< Aber ich halte mich nur an den Canon… :’D Kann ich ja nichts für, dass Kishimoto gleich alle 3 sterben lässt … >.< :’D Falls euch die FF gefallen hat und euch interessiert, was 2 Tage zuvor geschehen ist, gebt mir gerne Bescheid. :) Ich habe noch eine angefangene One Shot dazu auf dem PC rumliegen. Mit einer etwas ausführlicheren Lemon Szene … ;-) Dauert zur Zeit nur etwas durch Arbeit, Baby und Schlafmangel. ^^” Mein absoluter Favorit ist ja das Pairing SasoDei. Daher mag ich Deidara x Itachi nur, wenn es dazu passt - sprich, Sasori schon tot ist. Fühlt sich sonst nicht richtig an. Als würden wir - Deidara und ich, der Autor XD - Sasori betrügen. Daher müsst ihr euch mit einer traurigen Storyline abfinden, wenn ihr ItaDei von mir lesen möchtet. X’D Der Titel der FF, “You beat me to it”, bedeutet übrigens “Du bist mir zuvor gekommen” und soll als Doppelbedeutung einmal darauf anspielen, dass Itachi trotz seines Interesses von Beginn an nichts unternommen und Deidara seine Gefühle 2 Jahre verschwiegen hat, sodass dieser mit Sasori zusammen kam. Und gleichzeitig dafür stehen, dass Deidara Itachi mit dem Sterben zuvorgekommen ist … ._. :) LG :3 Finn Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)