Die erste Noah (Adam & Eva Arc) von Minako (Lavi/OC, Kanda/OC(maybe), Krory/Miranda) ================================================================================ Kapitel 1: Schneefall in Okinawa -------------------------------- [10 Jahre vor Beginn der Serie] ~ „Wie schön! Was ist das Mama?“   „Das ist Schnee mein Schatz. Schnee fällt normalerweise im Winter.“   „Warum ist dann bei uns noch nie Schnee gefallen?“ „In unserer Region gibt es nur warme Winter. Schnee fällt nur, wenn es kalt genug ist.“ „Oh.. Schade.. Ich liebe ihn! Ich liebe Schnee!“ ~ Im Hauptquartier des Schwarzen Ordens hatten sich alle Generäle versammelt. Es war selten, dass die Anführer des Ordens ein Treffen hatten und normalerweise bedeutete das, dass besorgniserregende Ereignisse geschahen oder zumindest bevorstanden. „Da nun alle versammelt sind, möchte ich meinem geschätzten Kollegen Hiroshi das Wort geben.“, begrüßte Kevin Yeegar die Runde und wandte sich direkt zu einem leicht muskulösen Mann mit kurzen roten Haaren und orangenen Pupillen. Er war noch recht jung, wie alle Generäle außer Kevin und Cross zu dieser Zeit. „Danke, Kevin. Wie ihr sicher wisst, ist unser Verlust in den Reihen der Finder in letzter Zeit so hoch wie noch nie. Akumas schnellen aus den Schatten und unsere Exorzisten schaffen es nicht immer, alle zu erledigen. Außerdem wurden einige sehr merkwürdige Phänomene in der Welt wahrgenommen. Ich habe unseren alten Verbündeten Bookman daher gebeten, uns bei dieser Sitzung Gesellschaft zu leisten.“, begann der Rothaarige und alle sahen den älteren Mann mit seiner typischen emotionslosen Miene sitzen. „Wir Bookman sind keine Verbündete des Ordens. Wir helfen euch lediglich, weil die Zukunft dieser Welt davon abhängt.“, korrigierte Bookman die Worte von Hiroshi. Hiroshi lachte leise auf diese Worte. „Das musst du nicht immer wieder betonen, Bookman. Aber trotzdem danke. Würdest du meinen Kollegen dann freundlicherweise einige der seltsamen Phänomene erzählen?“, fragte der gebürtige Chinese dann. „Sicherlich.“, nickte Bookman und blätterte in einigen Aufzeichnungen, die er gemacht hatte. „Das häufigste unübliche Auftreten sind Wetteranomalien. Regen in einer Wüste, Schnee in Afrika und das Ausbleiben der langen Polarnacht in Regionen wie Spitzbergen. Andere Vorkommnisse beinhalten Sichtungen von Tieren, die schon längst als ausgestorben gelten. In England gab es erst vor kurzem eine Meldung, dass ein Fischer einen 60 cm langen Kristallengel an Land gezogen habe. Kristallengel gelten seit mehr als 200 Jahren als ausgestorben und selbst zu ihren Lebzeiten als äußerst selten.“, erklärte Bookman. „In all diesen Fällen muss Innocence eine Rolle spielen. Wobei es mir auch neu ist, dass sich ein Innocence in ein Lebewesen verwandelt.“, dachte Hiroshi nach. „Ich denke, ein regulärer Fisch hat eine Innocence Scherbe verschluckt und durch die Energie sein Aussehen verändert. Kristallengel galten als eng verwandt mit Seekatzen. Wir sollten umgehend eine Gruppe Exorzisten aussenden.“, sprach Klaud Nine, der einzige weibliche General im Orden. „Ich werde mich um den Vorfall in England kümmern. Hatte langen keinen Fisch mehr zu Essen.“, meldete sich Marian Cross und zündete sich eine Zigarette an. „Erstens, Zigarette aus. Du weißt, dass hier Rauchen verboten ist. Und zweitens willst du nur von hier weg, weil mal wieder Gläubiger hinter dir her sind, richtig?“, seufzte Klaud und schüttelte den Kopf. General Cross grinste und legte einen Arm um die junge Frau, als seine Lippen an ihrem Ohr waren. „Voll ins Schwarze, wie immer meine liebe Klaud. Willst du mir nicht auf dieser Mission Gesellschaft leisten~?“, fragte er verführerisch, bevor Klaud seinen Arm von sich schlug und einige Schritte zurück wich. „Nein, danke.“   „Marshall Cross, Marshall Klaud ist frisch verheiratet. Bitte seht von weiteren Avancen dieser Art ab.“, warnte Kevin den Jüngeren. General Cross schmunzelte und zuckte lediglich mit den Schultern. „Apropos, ich habe dich ja noch gar nicht dazu beglückwünscht, Klaud. Schade, dass keiner von uns eingeladen war. Ich dachte, wir wären deine geschätzten Kollegen und Freunde.“, zwinkerte Hiroshi dann lächelnd. „Danke, Hiro. Und ja das seid ihr, aber bitte habe auch Verständnis dafür, dass dieser Job viel zu unterbezahlt ist, um eine Feier für den ganzen Orden auszurichten und euch alle zu verköstigen.“, antwortete Klaud und Hiroshi lachte leise auf. „Das leuchtet ein.“ „Wenn die Herrschaften dann fertig sind mit diesen belanglosen Plaudereien, lasst mich fortfahren mit den Sichtungen..“   -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-   Marshall Nine und Marshall Hirebayashi, Hiroshi und Klaud also, kamen nach einer langen Anreise in Japan an. In der Präfektur Okinawa nahmen sie sich ein Boot, das sie auf die kleine Insel Aguni bringen sollte. Auf dieser Insel befand sich das gleichnamige Dorf, in welchem diese merkwürdigen Wettervorkommnisse seit einigen Monaten vorherrschten. Ein Finder mit dunklem Teint begleitete die beiden Generäle, sowie eine Handvoll Exorzisten, die im Falle eines Angriffes mithelfen konnten. Der Finder, der unter dem Namen Torou bekannt war, erzählte seinen Vorgesetzten während der Überfahrt ein wenig. Er beobachtete diesen Bereich schon seit Monaten, war auch schon mehrere Male im Dorf selbst, hatte aber kein Innocence finden können. „Die Akuma verhalten sich bisher auch sehr ruhig. Ich konnte bisher noch keinen Angriff feststellen.“, erklärte Torou. „Vielleicht sollen wir nur glauben, dass sie ruhig sind. Passt auf jeden Fall auf, es könnte sein, dass sich unter den Menschen bereits Akuma befinden.“, warnte Hiroshi. „Wann warst du zuletzt im Dorf?“, fragte der Rothaarige dann. „Vor etwa einer Woche, Mister Hirebayashi. Ich beobachte die Insel seitdem nur von der anderen Seite aus und achte darauf, ob auf Wasser- oder Flugwege irgendwas auffällig ist.“   „Und?“ „Negativ bisher, Sir.“ Klaud verweilte still an der Reling und schaute zu der Insel. Dort, wie unter einer Schneekugel, sah sie bereits die unüblichen Wetterbedingungen. Offenbar ein Schneesturm. Aber nur um diese Insel. Lau Shimin, ihr Innocence und ein kleines Äffchen, welches immer auf ihrer Schulter saß, wirkte unruhig. Mit seinen Tatzen und Schweif trampelte er ruhelos auf der Schulter seiner Meisterin, bis Klaud ihre Handfläche auf den Kopf des Tieres legte. „Du spürst es auch, oder Lau? Dass hier irgendetwas nicht stimmt.“ „Ich glaube, das wissen wir auch ohne den Spürsinn deines Innocence, Klaud.“, schmunzelte Hiroshi erheitert. „Das meine ich nicht. Was wir vor uns sehen.. Ist nicht der aktuelle Zustand der Insel.“, begann die blonde Frau nachdenklich. „Was meinen Sie, Miss Nine? Ist dieser Winter nur eine Illusion? Ich war dort und es war eiskalt.. Das war viel zu echt für eine Illusion.“, überlegte Torou und legte den Kopf leicht schief. „Der Winter ist real, in der Tat. Aber nicht in dem Zustand, wie wir ihn dort sehen. Seht nach oben.“, meinte Klaud und deutete gen Himmel. Dort befand sich ein pechschwarzes Loch, welches aus der Entfernung fast unsichtbar war. Doch nun schien das Loch direkt mit dem Schneesturm verbunden zu sein. „Ist das.. Dark Matter? Die Energie der Akuma?“, fragte Torou und Hiroshi verschränkte seine Arme. „Nein, es ist durch den Lichteinfall so dunkel. Es kommt uns nur so vor, als wäre es schwarz. Dort oben trifft eine Art.. Lichtenergie auf das Innocence um eine Barriere zu errichten. So etwas habe ich schon mal gesehen.. Nachdem ich dem Orden beigetreten bin.“, erklärte Klaud. „Wieso sollte das Innocence zusätzlich eine Barriere erschaffen? Und wieso sieht man sie nicht?“, fragte Torou perplex. „…Kuu..“, winselte der kleine Affe als Antwort. „Ja, ich vermute auch ganz stark, dass es eine Illusion ist, um zu verschleiern, wie es im Dorf gerade wirklich aussieht. Ich habe dabei ein ganz schlechtes Gefühl..“, murmelte Klaud und die Exorzisten und Torou waren ganz angespannt, bis sie die Insel endlich erreichten. Nachdem sie angelegt hatten, rannten Klaud und Hiroshi vor. Und wie erwartend, war der Schneesturm nur ein Trugbild, der durch sie hindurch ging, wenn sie ihre Hände danach ausstreckten. Die junge Generälin holte tief Luft und schritt durch die Barriere, jenseits des falschen Schneesturmes. Dort stockte ihr der Atem.. Hiroshi und Torou folgten ihr und Torou schluckte schwer, als er den blutroten Schnee vor sich sah und ein vollkommen zerstörtes Dorf. Kein Haus stand mehr richtig, alles waren Ruinen und das Blut der toten Dorfbewohner färbte den gesamten Schnee in dieses scharlachrot. Eine Farbe, die den Exorzisten auf ihrer Jagd auch viel zu oft unter die Augen kam. „Was.. ist hier passiert..?“, fragte Torou und kniete nieder, zu einem älteren Mann, dessen Augen voller Schock und Angst aufgerissen waren, und erwies ihm die letzte Ehre, indem er dessen Augen mit seiner Hand schloss. „Egal wie oft ich mit den Gräueltaten der Akuma konfrontiert werde.. Ich werde mich niemals an diesen Anblick gewöhnen.“, sprach Hiroshi und sprach leise ein Gebet für die Opfer. „Suchen wir nach Überlebenden. Das Innocence ist ebenfalls noch hier, das beweist der Schnee. Nehmt euch in Acht. Es könnte sein, dass uns tausende von Akuma erwarten.. Wie sonst hätten sie so ein Massaker angerichtet.“, meinte Torou dann leise und richtete sich wieder auf. „Aber wieso haben sie das Trugbild eines Schneesturmes geschaffen?“, fragte Klaud dann. Dieses Verhalten ergab in ihren Augen nicht viel Sinn. „Um die Finder zu täuschen.“, antwortete Hiroshi. „Für die Finder sollte es so aussehen, als sei alles ruhig und der Sturm sollte sie davon abhalten, die Insel zu erkunden. So hatten sie genügend Zeit unbemerkt das Innocence zu suchen. Ein Glück für uns, dass sie noch nicht fündig wurden. Vermutlich. Eventuell ist der Schnee auch das Werk der Akuma.“   "Nein, der Schnee ist nicht von uns.", eine verzerrte und maschinelle Stimme ließ die Generäle und Exorzisten aufschrecken. Über ihnen schwebte ein ballonförmiges Akuma mit einem schwarzen Stern auf der Stirn. Es zielte bereits mit seinen eingebauten Kanonen auf sie. "Aber Exorzisten können wir nicht gebrauchen. Hinfort.", mit diesen Worten schoss es Dark Matter Energie auf sie.   "Vorsicht..! Lasst euch davon nicht treffen, sonst korrodiert euer Gewebe!", warnte Hiroshi und aktivierte sein Innocence: Seine Handschuhe begannen in einem hellrötlichen Ton zu Leuchten: Sein Innocence war mit seiner feurigen Leidenschaft erfüllt. Und seinem Beschützerinstinkt. Er bückte sich und legte beide Handflächen zu Boden, wo er das Innocence konzentrierte. "Inferno Gauntlet: Purification Blaze Barrier!", rief er.   Sein Innocence breitete sich um die gesamte Gruppe aus und eine Art Barriere entstand um sie. Torou, der nicht kämpfen konnte, blickte voller Horror auf die schwarzen Salven von Dark Matter, die an der Innocence Barriere abprallten. Hiroshi lächelte. "Keine Sorge, Dark Matter kann keine aus Innocence erschaffenen Barrieren durchdringen.", beruhigte er ihn. "Das ist unsere Chance für einen Rückschlag, das is nur ein Level 2 Akuma! Vorwärts, Exorzisten!", rief er seiner Gruppe dann zu.   Die jungen Frauen und Männer der Gruppe sprangen aus der Barriere und griffen das Akuma mit ihren Anti-Akuma-Waffen an. Torou war noch nicht lange Finder und blickte erstaunt darauf, wie schnell und effektiv die Exorzisten das Akuma zerstören konnten. "Beeindruckend. Mit solch fähigen Exorzisten, ist die Welt viel sicherer.", sprach er.   Lau Shimin, das Äffchen von Klaud, war indessen von ihrer Schulter gesprungen und schien die Fährte von etwas aufgenommen zu haben. Es rannte zu den Ruinen eines Hauses und scharrte mit den menschenähnlichen Händen beim Geröll. "Hast du etwas gefunden, Lau?", fragte Klaud und kniete sich vor die zerstörten Trümmern. ... "Hiro, hier ist eine Überlebende!"   "Was?", Hiroshi rannte sofort zu Klaud und kniete sich vor die Trümmer. Tatsächlich konnte man unterhalb des Haufens ein kleines Mädchen eingesperrt sehen. Sie war verletzt und zusammen gekauert und schluchzte leise. "Keine Sorge, wir holen dich da raus!", rief Hiroshi und nahm die riesigen kaputten Holzplanken und Steine, um das Mädchen zu befreien. Klaud war immer wieder über die körperliche Stärke des Chinesen erstaunt und als das Loch groß genug war, kletterte sie hinein und streckte ihr die Hand aus.   "Du bist jetzt in Sicherheit. Nimm meine Hand. Bevor das hier alles über dir einstürzt.", sprach sie sanft, da sie mit einem verängstigten Kind sprach. Das kleine Mädchen erschrak, vermutlich dachte sie, dass die Person vor ihr kein Mensch war, sondern was dieses Unheil angerichtet hatte.   „Ich falle nicht auf diese Tarnung herein.. Du siehst genauso nett aus, wie der eine Mann.. und dann.. hat er sich in ein Monster verwandelt und alle getötet..“, weinte das blonde Mädchen und wich zurück.   „Ich versichere dir, ich bin kein Akuma. Lau, komm.“, befahl sie ihrem Innocence und der kleine Affe krabbelte zu dem Mädchen. Das Mädchen blinzelte, als Lau zu ihr lief und auf ihren Schoß sprang. Er machte kurze Laute und kuschelte sich an sie. Das Mädchen schniefte, aber streichelte vorsichtig das Tier. „Siehst du? Wir sind real. Wir sind Exorzisten.“   „Exorzisten..? Die, die gegen böse Dämonen kämpfen?“   „Du hast also von uns gehört. Wir gehören dem Black Order an, einer Kirche, die sich dem Schutz der Menschheit gegen die Akuma verschrieben hat.“, erklärte Klaud.   „Akuma..?“   „Diese Dämonen, die du erwähnt hast. Man nennt sie Akuma.“, klärte Hiroshi, als Klaud es endlich geschafft hatte, das Mädchen aus den Ruinen zu bergen. Sie hatte blaue Augen, war ungefähr 9 oder 10 Jahre alt, vielleicht jünger und hielt etwas mit beiden Armen umklammert. Bei näherem Hinsehen erkannte Hiroshi einen großen Fächer. Im ersten Moment sah er nur das Metall und bemerkte, dass es sogar ein Kampffächer war, wie er damals von Samurais in Japan in Kämpfen eingesetzt wurde. Ein Tessen.   „Das ist aber nichts für ein Kind. Das ist eine Waffe.“, mahnte er und wollte das gefährliche Utensil nehmen, bevor sich das Mädchen damit verletzte, aber das Mädchen schüttelte energisch den Kopf und versteckte sich hinter Klaud.   „NEIN!“, ihr lauter Ausruf ließ beide perplex zueinander schauen. „Das.. ist mein.. wichtigster Besitz.. und jetzt.. sogar mein einziges Andenken an meine Eltern..“, schluchzte sie leise und drückte den Fächer eng an ihren Oberkörper.   „Und offenbar der Grund für die Anwesenheit der Akuma.“, murmelte Hiroshi, als er beim Metall etwas erhabenes und weißes Leuchten sah. Innocence.   „W-Was..?“   „Darf ich den Fächer einmal sehen?“, fragte Klaud. Das Mädchen zögerte. „Bitte?“   „Bekomme ich ihn danach wieder..?“, fragte das Mädchen. Klaud seufzte. Sie konnte ein Kind nicht belügen.   „Das kommt darauf an, ob unsere Vermutungen stimmen.“   „…“   „Wie ist eigentlich dein Name?“   „…Minako.. Mizutani, Minako..“, meinte sie leise.   „Schön dich kennen zu lernen Minako. Ich bin Klaud, das sind Hiroshi und Torou. Es ist ganz wichtig, dass wir deinen Fächer vor den Akuma beschützen.“, sprach Klaud und Minako nickte leicht im Verständnis. Sie zögerte danach zwar immer noch, aber übergab Klaud dann den Fächer zur Sichtung.   Klaud beäugte die Waffe und tatsächlich, das Leuchten und die Energie war unverkennbar. „Dann können wir auch davon ausgehen, dass das Innocence für den Schnee verantwortlich ist. Aber warum? Magst du Schnee?“, fragte Torou das Mädchen.   Minako blickte auf den Fächer. „Ich.. war mit meinen Eltern vor kurzem in Hokkaido.. Und da lag so viel Schnee..Ich war aus dem Staunen gar nicht heraus gekommen.“   „Warum das denn?“, wollte Klaud wissen.   „Hier in der Region ist das Klima subtropisch. Es herrschen das ganze Jahr über milde Temperaturen. Selbst im Winter hat es durchschnittlich noch 20 Grad und fällt nie unter 15 Grad. Vermutlich war es das erste Mal, dass sie überhaupt Schnee gesehen hat.“, erklärte Torou, der die Gegend ja bereits bestens kannte. Minako nickte auf seine Ausführungen.   „Ja.. Bei uns hat es noch nie geschneit und ich habe die ganze Zeit im Schnee gespielt.. Als wir wieder zurück waren, habe ich meine Eltern gefragt, warum es bei uns nie schneit.. Und dann.. habe ich mir ganz doll gewünscht, dass es schneien soll.. Ich wollte wieder im Schnee spielen.. und am nächsten Tag.. begann dann dieses Wetter.“, meinte sie und blickte zu Boden. War das alles ihre Schuld?   „Minako. Hast du diesen Fächer bei deinem Ausflug in Hokkaido bekommen?“, fragte Hiroshi nachdenklich.   „Woher wissen Sie das..? Ja, mein Papa hat ihn dort von einer reisenden Händlerin gekauft.. sie hat gesagt, dass er sehr alt und wertvoll ist und gut zu mir passt.. Ich habe den Fächer vom ersten Moment an geliebt.“   Die Exorzisten und Generäle sahen sich wissend an. „Das erklärt einiges. Die Innocence-Scherbe in dem Fächer ist mit ihr synchronisiert und hat auf ihren Wunsch hin, den Schneesturm beschworen.“, murmelte Klaud.   „Soll das heißen, dass sie eine.. Kompatible ist?“, fragte Torou und Minako verstand kein Wort.   „Ich weiß es nicht, aber da sie jetzt alleine ist und nirgendwo hin kann, sollten wir sie zum Black Order mitnehmen und Hevlaska um Rat fragen.“   „Nein, wir können nicht einfach so ein Kind mitbringen.“, schalt Hiroshi Klaud. „Das sind nur Vermutungen und wir müssen das Innocence zurückbringen.“   „Was spricht dagegen, das Kind mitzunehmen und ihr ein neues Heim zu suchen? Wir können sie nicht hierlassen.“ „Dem stimme ich zu, Klaud, aber das übersteigt unsere Befugnisse. Unsere Befehle von Oben sind absolut und wir müssen mit dem Cardinal sprechen.“, seufzte Hiroshi. Er hatte Cross so ein Verhalten zugetraut, aber nicht der professionellen Klaud. Auch wenn er die Gedankengänge nachvollziehen konnte.   „Ich übernehme die volle Verantwortung.“, sprach Klaud schließlich.   „Klaud.. Also schön. Nehmen wir sie mit und schauen, ob sie das Zeug hat, eine Exorzistin zu werden.“, resignierte der Rothaarige. Klaud lächelte. „Aber erst sollten wir sicherstellen, dass alle Akuma vernichtet sind.“, sprach Hiroshi weiter und sah zum Himmel. Dort hatten sich während der Gespräche eine unzählbare Schar Akuma gebildet. Einige sahen wie das Ballonakuma aus, andere hatten schmale, Clownartige Körper und wenige hatten riesige, massive Körper. Offenbar Level 3 Akuma.   „Bleib ganz nah bei mir.“, flüsterte Klaud und holte ihre Peitsche hervor. Sie schlug die Peitsche zu Boden und signalisierte Lau Shimin, sich zu aktivieren. Minako blickte ängstlich, wie aus dem süßen kleinen Affen eine monströse Kreatur wurde, die leuchtete. Ihre schmalen Hände griffen in die Uniform der Frau, als Klaud ihren freien Arm beschützend um sie legte. „Lau, greif an! Artillery Shell Fracture: Lau Guns!“   Der großgewachsene Lau spuckte eine durchsichtige Energie vor sich in seine Hände, die er dann in die Luft zu den angreifenden Akuma schleuderte. Die Geschosse explodierten bei Berührung und halfen den Exorzisten und Hiroshi, die Akuma zurück zu drängen. Jedoch schaffte es ein Akuma durch die Attacken zu stoßen und direkt auf Klaud und Minako zuzufliegen.   „KLAUD!“, Hiroshi rief nach ihr und Lau war nicht schnell genug, als Klaud mit dem Mädchen im Arm gerade noch der Attacke ausweichen konnte. Durch den Aufprall ließ sie sie jedoch los und Minako kniete nun alleine und vor ihr war ein gruselig aussehendes Akuma, welches sie breit angrinste.   „Da ist es ja, das Innocence.“, zischte es mit tiefer künstlicher Stimme und flog näher.   „BLEIB WEG!“, rief das Mädchen und schloss ihre Augen. Das Innocence in ihrem Fächer begann so stark zu leuchten, dass es das Akuma blendete. Das Akuma wich mit einem Raunen zurück und benutzte seine tentakelähnlichen Arme, um seine Augen zu bedecken.   In dem Moment konnte Lau das Akuma mit seinen Klauen schnappen und eine Energiesalve aus seinem Maul auf es schießen, bis es vernichtet war. Klaud war kurz darauf wieder an Minakos Seite.   „Bist du in Ordnung?“, fragte sie und blickte auf den Fächer. Das Innocence leuchtete noch schwach.   „I-Ich denke schon..“, meinte das Mädchen und vergrub ihre Nase tief in Klauds Brust, als sie sich ängstlich an sie schmiegte und weinte. Das war für einen Tag zu viel traumatisches. Klaud streichelte ihr beruhigend über den Rücken und sah, wie Hiroshi und die Exorzisten die Akuma einen nach dem anderen vernichteten, bis wirklich alle besiegt waren.   Als Hiroshi wieder zu ihnen stieß, verschränkte er die Arme. „Ich muss wohl meine Ansichten ändern. Dieses Kind hat wirklich Potenzial, eine herausragende Exorzistin zu werden. Hast du gesehen, wie stark das Innocence gestrahlt hat?“, fragte er. Klaud grinste.   „Habe ich. Das könnte noch interessant werden.“, meinte sie und sah auf das Kind. „Minako, was hältst du davon, wenn ich deine Mentorin werde?“   „Huh..?“   Als sich die Exorzisten auf den Weg zurück ins Hauptquartier machten, blickte Minako ihrer Heimatinsel vom Schiff aus traurig hinterher. Das Leben was sie dort hatte, war ausgelöscht und sie wusste nicht, was ihr im Black Order bevor stand. Oder mit Klaud Nine als Ausbilderin.   Sie wusste noch gar nichts darüber, wie grundlegend sich ihr Leben nun verändern würde.. Würde sie es schaffen, eine Exorzistin zu werden?   Fortsetzung folgt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)