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Ein kleiner Unfall

Elsa x Mario
von

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Kapitel 1

“Mario, Gregor ist noch kurz mit Maradona rausgegangen, da ich wegmuss. Ich soll dir ausrichten, dass du in seinem Zimmer warten kannst.” Akane Daichi hatte gerade dem besten Freund ihres Sohnes die Haustüre geöffnet. Dieser zieht seine Kappe vom Kopf.

“Dann mache ich das. Vielen Dank, Frau Daichi.”

Mario beobachtet, wie Akane das Haus verlässt, ehe er selbst seine Jacke an die Garderobe hängt, seine Schuhe auszieht und ein paar der Gäste-Hausschuhe anzieht. Anschließend läuft er die Treppe hinauf und tritt zu Gregors Zimmer. Gerade als er die Türklinke berührt, sieht er über seine Schulter auf die gegenüberliegende Türe und sein Herz beginnt schneller zu schlagen. Sie ist geöffnet, was wohl bedeutet, dass die Zimmerbewohnerin momentan nicht da ist. Schade. Daher tritt er in Gregors Zimmer ein. Wie immer herrscht hier Chaos. Da es ein normales Bild ist, schmunzelt Mario. Er tritt zu Gregors Schreibtisch, auf dem er bereits die Unterlagen findet, die sie gemeinsam anschauen wollen. Daher lässt er sich auf dem Schreibtischstuhl nieder und beginnt, diese durchzusehen.

Es sind einige Minuten vergangen, als ein lauter Schrei ertönt. Sofort springt Mario auf und stürmt aus Gregors Zimmer. Im Flur bleibt er stehen. Das war Elsa! Aber wo ist sie? Da hört er ein panisches: “Oh verdammt, verdammt, verdammt”. Das Badezimmer. Und ehe er darüber nachdenken kann, reißt er bereits die nicht abgeschlossene Türe auf und stürzt hinein.

“Elsa!”

Und dann bleibt er abrupt stehen. Seine Augen weiten sich und ihm wird anders. Elsa kauert auf dem Boden unter dem Bereich, in dem der Duschkopf angebracht ist. Vermutlich wollte sie sich gerade abduschen, denn das Wasser läuft. In der Badewanne ist bereits das heiße Wasser eingelaufen, durch das leichte Dämpfe durch das Badezimmer wabern. Doch was ihn dazu bringt, zu erstarren, ist die Tatsache, dass Elsa nackt ist. Panisch reißt diese ihren Kopf in seine Richtung.

“Mario?”, fragt sie ungläubig. Ihre Stimme klingt wieder panisch.

Diesem wird anders, als er in ihr Gesicht schaut. Blut fließt über ihre rechte Gesichtshälfte. Bewegung kommt in ihn. Schnell greift er nach dem großen Handtuch, das auf einem Hocker liegt. Er breitet es aus und wirft es über Elsa. Dann greift er nach einem kleineren Handtuch und kniet neben sie. Dass er dabei ebenfalls nass wird, ist ihm in dem Moment völlig egal. Ohne weiter über die Situation nachzudenken, in der sie beide gerade sind, hebt er ihr Kinn sanft an. Er drückt das kleine Handtuch gegen die Wunde, die sich direkt über ihrer Augenbraue befindet.

“Was ist passiert?”, fragt er, während er Druck ausübt.

Elsa zieht das Handtuch um sich. Ihr Herz schlägt so unglaublich schnell und sie bringt kein Wort hervor.

“Elsa?”, fragt er sanft, während er das kleine Handtuch zurückzieht, um zu sehen, ob die Blutung bereits gestoppt hat. Da es immer noch läuft, drückt er den Stoff wieder auf die Wunde. Mit einer Hand greift er schnell zu den Wasserreglern und stellt das Wasser aus.

“Ich … ich bin gestolpert und mit der Stirn auf die Armatur gestürzt”, erklärt sie leise.

“War ein voller Treffer”, erwidert Mario und hebt das Handtuch ein weiteres Mal an. Er ist so auf die Wunde konzentriert, dass er in dem Augenblick alles um sich herum ausblendet. Und das muss er. Hier mit ihr zu sein, während sie nackt ist, das ist für sein Herz fast zu viel. Daher muss er sich mit etwas anderem beschäftigen. “Die Blutung ist nur noch sehr schwach. Es ist auch keine große Wunde. Aber die Haut ist an dieser Stelle gut durchblutet. Wir müssen auf jeden Fall ein Pflaster hinmachen. Wo habt ihr denn Verbandsmaterial?”

Während er das sagt, streift er sanft mit dem Daumen über ihre Augenbraue, nur ein Stück unter der Wunde. Diese ist vielleicht einen Zentimeter breit und klafft ein wenig auseinander.

“Im Schrank unter dem Waschbecken.”

“Dann hole ich das Zeug. Bleib du bitte erst mal sitzen.”

Keine Minute später lässt sich Mario wieder vor Elsa auf ein Knie nieder. Zwar ist er inzwischen auch klatschnass, aber das ist ihm egal. Er durchsucht die Kiste mit dem Verbandsmaterial und wird fündig.

“Ah, ihr habt sogar Klammerpflaster, das ist ideal.” Schon packt er diese aus und mithilfe einer Pinzette bringt er zwei davon über der Wunde an. Nachdem er die Haut um die Wunde herum vom Blut gesäubert hat, macht er auch noch ein größeres Pflaster darüber.

“So, das war es erst einmal.” Er packt die Sachen wieder ein und räumt diese in den Schrank zurück. “Falls es dir schlechter gehen sollte, musst du überlegen, ob du noch zum Arzt willst. Die Wunde ist nicht sonderlich tief. Doch nicht, dass der Schlag zu stark war und du dir noch eine Gehirnerschütterung zugezogen hast.”

“Hoffentlich nicht. Danke dir, Mario.”

“Ich bin froh, dass ich zur richtigen Zeit da war. Und ich will mir lieber nicht vorstellen, was ansonsten noch hätte passieren können.” Er dreht sich wieder zu ihr zurück. Als er erkennt, dass sie aufstehen will, tritt er zu ihr und hält ihr eine Hand entgegen, um ihr zu helfen. Diese ergreift sie. Und dann passiert es. Mit einer Hand hält sie Marios, als es sie leicht schwindelt. Mit der anderen greift sie daher nach ihrer Stirn und lässt dabei ihr Handtuch los. Dieses gleitet zu Boden, bleibt an ihren Füßen liegen. Und so steht sie plötzlich völlig nackt vor Mario. Dieser starrt sie mit weit aufgerissenen Augen an. Elsa ist wie erstarrt, als ihr bewusst wird, was gerade geschehen ist. Erneut entkommt ihr ein lauter Schrei. Ohne darüber nachzudenken, macht sie einen Satz nach vorn und presst sich gegen Mario, um diesem so jeden Blick auf sich zu verwehren. Reflexartig schlingt er seine Arme um sie, drückt sie sanft an sich. Und dann wird auch ihm bewusst, was er gerade getan hat.

Es herrscht Stille im Badezimmer. Keiner von beiden weiß, was er sagen soll. Jeder von ihnen ist erstaunt darüber, dass man ihren Herzschlag nicht hören kann, so stark wie das Organ nun in ihren Brustkörben schlägt. Müsste es der andere nicht sogar spüren? Langsam hebt Elsa ihren Kopf nach oben und hält augenblicklich inne. Mario sieht auf sie hinunter. Seine dunklen Augen scheinen bis in ihr Innerstes zu blicken. Unbewusst festigt sich sein Griff. Elsas Herzschlag nimmt weiter zu. Sie hebt ihren Kopf noch etwas, er kommt ihr entgegen. Ihre Augenlider schließen sich flatternd und sie kann schon seinen Atem auf ihren Lippen spüren, als …

“Ich bin wieder zu Hause!”

Sie beide erstarren. Sehen sich noch kurz blinzelnd an.

“Mario? Bist du schon da?”

Dann geht es schnell. Mario springt mit zusammengepressten Augen zurück und dreht sich mit dem Rücken zu Elsa. Diese bückt sich und hebt ihr Handtuch auf, um es sogleich um ihren Körper zu schlingen.

“Elsa?”, ertönt Gregors Stimme ein weiteres Mal.

“Geh ruhig zu ihm, Mario.” Elsas Stimme ist leise. Sie sieht auf den Boden, ihre Hände krampfartig um ihr Handtuch gekrallt, dass es sich auf keinen Fall ein weiteres Mal öffnet.

“Elsa, ich … Es tut mir leid, dass ich …”

“Es muss dir nicht leidtun”, fällt sie ihm ins Wort. “Danke, dass du gekommen bist und mir geholfen hast.”

“Das würde ich immer wieder machen.”

“Ich hoffe, das passiert nicht noch einmal.”

“Das hoffe ich auch. Aber ich würde dir trotzdem immer und jederzeit helfen. Das weißt du, oder?”

“Ja, das weiß ich.” Ihre Stimme ist sanft. Sie weiß es wirklich. Und das bedeutet ihm etwas.

“Gut. Dann … gehe ich zu deinem Bruder. Ähm … pass auf dich auf, ja?”

“Mache ich.”

Und damit flieht Mario regelrecht aus dem Badezimmer.

“Häh? Was ist mit dir passiert? Warum bist du so nass?” Verwirrt mustert Gregor seinen besten Freund, als dieser zu ihm ins Zimmer kommt. An Marios roten Wangen bleibt er hängen. “ Gibt es einen Grund dafür, dass dein Gesicht so knallrot ist?”

Kapitel 2

Als Mario am nächsten Tag in sein Klassenzimmer tritt, ist Elsa bereits da. Über ihrer rechten Augenbraue fehlt das Pflaster, doch die Klammerpflaster sind noch dort, wo er sie gestern angebracht hat. Kurzerhand stellt er seine Tasche neben seinem Platz ab und bahnt sich seinen Weg zu ihr. Ihr Kopf hebt sich, als er vor ihr ankommt und ihre Wangen röten sich. Die Rötung nimmt zu, als er kurzerhand beide Hände darauf legt und sich zu ihr beugt. Das Getuschel und Gekicher um sich herum bekommt er nicht mit, so sehr konzentriert er sich auf sie.

“Geht es dir gut, Elsa? War dir gestern noch übel? Oder noch mal schwindelig? Hast du Kopfschmerzen?”

Sie blinzelt überrascht und hat das Gefühl, dass ihre Wangen unter seiner Berührung regelrecht brennen. So wie auch gestern, als seine Hände auf ihrer nackten Haut lagen und … Die Erinnerung kommt zurück und ihr Herzschlag wird schneller.

“Mir … mir geht es gut”, haucht sie. “Noch ein wenig Kopfschmerzen.”

“Das wundert mich nicht.” Plötzlich streifen die Finger der einen Hand über die Wunde. Vorsichtig, ohne Druck, federleicht, um ihr nicht wehzutun. “Aber ich bin froh, zu hören, dass es nur das ist.”

Ihre Blicke versinken ineinander. Und dann nehmen sie plötzlich doch das Kichern neben sich wahr. Erschrocken zieht Elsa ihren Kopf zurück und Mario macht einen Satz nach hinten. Er hat ganz vergessen, wo sie gerade sind. Schnell schiebt er seine Hände in seine Hosentaschen. Auch wenn seine Finger von der Berührung immer noch kribbeln. Und ihm kommt wieder ins Gedächtnis, wie gut es sich angefühlt hat, als sie gestern in seinen Armen lag. Wie sie sich an ihn geschmiegt hat. Wie perfekt sie dorthin gepasst hat. Und auch, wie sich ihre nackte Haut unter seinen Fingerkuppen angefühlt hat.

“Was ist denn da passiert?”

“Sonst haltet ihr beide euch doch so zurück.”

“Hui, wissen wir da etwas nicht?”

Das sind nur wenige der Sprüche und Fragen, die erklingen. Dazu das breite und wissende Grinsen auf den Gesichtern der anderen. Wissen ihre Klassenkameraden doch, dass sie beide schon seit vielen Jahren etwas füreinander empfinden. Und diese Gefühle haben sie, ohne bisher einmal darüber geredet zu haben, immerhin mit bis in die Oberschule getragen.

“Ähm, Mario … er …”, Elsa sieht ihn unsicher an, ehe sie sich ihrer Klassenkameradin zuwendet, “war gestern in der Nähe, als ich gestürzt bin und mir das hier zugezogen habe.” Sie deutet auf ihre Stirn.

“Stopp. Hast du nicht gemeint, dass du im Bad gestürzt bist?” Elsas Freundin beugt sich grinsend zu ihr.

“Äh, ja, ja. Das schon, aber …” Wieder sieht sie ihn Hilfe suchend an.

“Ich war bei Gregor, also bei ihrem Bruder. Daher war ich in der Nähe und hab die Wunde gepflastert. Das habe ich schon öfter gemacht. Bei meinen Jungs. Daher …”

“Ach so.”

“Sicher, dass das alles war?” Elsas Freundin grinst spitzbübisch und schon spürt Mario, wie seine Wangen stärker als bisher zu glühen beginnen.

“Red keinen Quatsch, Maya”, murmelt Elsa. Schnell wechselt sie einen kurzen Blick mit Mario, ehe dieser die Schultern hebt.

“Wichtig ist nur, dass es dir gut geht, Elsa”, murmelt er.

“Das tut es.”

Sie sehen sich an und wieder ist da diese Verbindung zwischen ihnen. Doch dieses Mal wird sie von ihrem Lehrer unterbrochen.
 

~.~.~
 

“Gregor.”

“Hey Alter.” Breit grinsend dreht sich der Angesprochene zu seinem besten Freund um.

“Hast du noch einen kurzen Moment, ehe wir rübergehen?”

Verwundert mustert Gregor Mario, ehe er nickt.

“Klar.”

“Gut. Denn, ähm …” Unsicher spielt Mario mit seinen Fingern, während er die richtigen Worte nicht zu finden scheint.

“Ist alles in Ordnung?” Gregor klingt unsicher. So kennt er seinen besten Freund nicht.

“Was? Doch, schon. Nur”, Mario lässt seine Hände sinken und sieht ihn ernst an, “könntest du bitte für dich behalten, was gestern war?”

“Häh?”

“Dass ich Elsa geholfen habe.”

“Du willst nicht, dass die Leute wissen, dass du meiner Schwester geholfen hast?”

“Nein, ich meine mehr … Ich meine, dass die Leute ja nicht wissen müssen, dass ich nass war.”

“Du hast mir bisher nicht gesagt, warum das überhaupt so war.”

“Und du hast nicht gefragt.”

“Weil ich davon ausgegangen bin, dass du es mir schon sagen wirst, wenn es wichtig wäre.”

Die Jungen messen sich mit ihren Blicken, dann zuckt Gregor mit den Schultern.

“Du hast Elsa geholfen, mehr zählt für mich nicht. Klar könnte ich jetzt eins und eins zusammenzählen, wenn ich darüber nachdenke, dass Elsa im Bad gestürzt ist und du nass warst, nachdem du ihr geholfen hast. Aber es ist mir egal. Es ist eine Sache zwischen euch beiden. Soll heißen, mach dir keinen Kopf. Niemand wird von mir mehr erfahren, als dass du zur richtigen Zeit da warst.” Er winkt ab und dreht sich herum. “Also passt jetzt so weit alles? Wenn ja, dann können wir zum Training, oder?”

Mario mustert seinen besten Freund noch einen Augenblick, dann lächelt er und nickt. Genau das ist einer der Gründe dafür, dass der Jüngere sein bester Freund ist.
 

~.~.~
 

Das Training ist zu Ende und sie haben gerade ihr Clubhaus verlassen, als Mario erstaunt stehen bleibt.

“Hey Elsa.” Christoph hebt eine Hand zur Begrüßung.

“Oh, was ist denn mit dir passiert?” Tino sieht sie bestürzt an, als ihm die Klammerpflaster über ihrer Augenbraue auffallen.

“Geht es dir gut?”, fragt auch Sascha sofort besorgt.

Elsa blinzelt verunsichert und schiebt sich eine Haarsträhne hinters Ohr, ehe sie schief grinst.

“Ich hatte einen kleinen Unfall. Stirn gegen …” Sie hält inne und ihr Blick sucht Marios, der erstaunt hinter seiner Mannschaft steht, eine Hand am Schirm seiner grünen Kappe. Elsa sieht ihn direkt an, ehe sie sich erneut seinen Freunden zuwendet. “Kommode. Leider war diese stärker.”

“Aber es geht dir gut?” Philipp mustert sie und schnell folgt ein Nicken.

“Ja, das tut es. Ein wenig Kopfschmerzen, aber das wundert sicherlich niemanden.”

“Nein, tut es wirklich nicht.” Tommy nickt zustimmend.

“Hast du auf mich gewartet? Sollen wir zusammen nach Hause laufen, Schwesterherz?”, fragt Gregor sie. Nun schüttelt Elsa ihren Kopf und ihre Wangen erwärmen sich.

“Nein. Ehrlich gesagt”, erneut landet ihr Blick auf dessen besten Freund, “wollte ich noch kurz mit Mario sprechen. Natürlich nur, wenn du Zeit hast.”

Dieser tritt einen Schritt nach vorn.

“Natürlich. Habe ich für dich immer.”

“Habt ihr gehört?”

“Für sie immer.”

Kichern entkommt Charlie und Jeremy. Auch Kevin lacht laut auf.

“Wie als ob nicht.”

“Du kannst auch genau hier mit ihm sprechen. Wir stören nicht, keine Sorge.”

“Du bist echt zu neugierig.” Benjamin legt Daniel eine Hand in den Nacken. “Wir gehen. Bis morgen!” Und schon schiebt er Daniel davon. Das sorgt dafür, dass alle sich in Bewegung setzen. Und gleich darauf stehen nur noch Elsa und Mario vor dem Clubhaus.

“Was kann ich für dich tun?”, fragt er und geht einen Schritt auf sie zu. Seine Hand hat er inzwischen mitsamt seiner Mütze sinken lassen.

“Ich …”, schüchtern blickt sie ihn an, “will mich bei dir bedanken. Also dafür, dass du mir gestern”, sie deutet auf ihre Stirn, “geholfen hast. Daher würde ich dich gerne auf ein Eis einladen?” Der letzte Teil ihres Satzes klingt eher wie eine Frage. Es hat sie viel Überwindung gekostet, das zu sagen. Bei seiner folgenden Handlung wird sie blass, denn Mario schüttelt seinen Kopf. Doch seine Erwiderung klingt ganz anders, als sie erst befürchtet hat.

“Elsa, das musst du nicht. Du musst dich nicht dafür bedanken, dass ich dir geholfen habe. Das würde ich jederzeit wieder machen. Aber”, verschämt reibt er sich über den Hinterkopf, “ich würde gerne ein Eis mit dir essen gehen.”

Ihre Wangen färben sich vor Freude rot.

“Wenn du willst”, er kommt auf sie zu und bleibt direkt vor ihr stehen, “sollen wir dann gleich gehen?”

Kapitel 3

Miteinander lachend, sitzen sie beide nebeneinander auf einer Bank im Park. Jeder von ihnen hat eine Eiswaffel in der Hand. Obwohl Elsa es versucht und mit ihm diskutiert hat, hat Mario es sich nicht nehmen lassen, das Eis zu bezahlen.

Sie werden ruhiger. Elsa dreht die Eistüte in ihrer Hand hin und her. Es gibt da noch etwas, das sie mit ihm besprechen will. Bisher hat sie sich nicht getraut, es laut auszusprechen, doch … Nervös isst sie ihr Eis auf, ehe sie ihren Mut aufbringt.

“Du, Mario?”, bringt sie hervor.

“Ja?”

“Wegen gestern. Da … da ist noch etwas …” Ein kurzer Blick neben sich zeigt Elsa, dass ihm klar zu sein scheint, was er meint, denn seine Wangen sind tiefrot.

“Es tut mir leid!”, platzt es aus ihm heraus. “Dass ich einfach so zu dir ins Badezimmer gestürmt bin.”

“Was?” Verwundert blinzelt sie.

“Nun ja, du warst ja eigentlich duschen und …”

“Mario.” Als sie ihre Hand auf seinen Unterarm legt, hält er mitten in seinem Satz inne. “Natürlich war die Situation etwas … seltsam, aber”, sie hält inne und ein Lächeln erscheint auf ihren Zügen, “du warst zur richtigen Zeit doch am richtigen Ort. Ich habe mich verletzt und du bist sogleich gekommen. Keine Ahnung, was ich ohne dich getan hätte. Ich war in Panik, aber du warst so ruhig und hast mir wirklich geholfen. Das, was dann passiert ist … nun ja …” Ihre Wangen röten sich bei der Erinnerung daran, dass sie plötzlich nackt vor ihm gestanden ist.

“Ja … das …” Oh Gott. Mario legt seinen Kopf und sieht in den Himmel hinauf. Da, diese eine Wolke. Sieht die nicht aus wie ein Fußball? Lieber daran denken, als daran, dass er die neben sich Sitzende nackt gesehen hat. Daran, wie seine Finger über ihre Haut gestrichen haben. Wie weich diese sich angefühlt hat. Wie perfekt sie überhaupt in seine Arme gepasst hat und dass …

“Ich hätte da noch eine Frage an dich.”

Elsas Stimme klingt so leise, dass er seinen Kopf dreht und sie fragend mustert. Was meint sie?

“Als … also als ich … und als du … als wir beide, da im Badezimmer. Also als wir …”

Seine Wangen werden noch röter und sein Herzschlag nimmt weiter zu. Er ist sich relativ sicher, welche Situation sie gerade anspricht.

“Kurz bevor Gregor wieder gekommen ist. Da … na ja, da hatte ich das Gefühl, dass wir beide … dass du mich …” Ihre eine Hand liegt auf ihrem anderen Unterarm und schließt sich immer wieder verunsichert darum. “Ich meine … dass du mich … dass du mich küss… ähm, dass du mich vielleicht …”

Jetzt wird es ihm bewusst, was sie sagen will.

“Ja.”

Auf seine schlichte und einfache Antwort dreht sich Elsa überrascht zu ihm herum.

“Ja?”

“Ja. Ich wollte dich küssen.” Er hält inne und erneut landet seine Hand auf seinem Hinterkopf. “Ähm, wenn das deine Frage war … Falls nicht, dann …”

“Doch!” Elsa grinst schief. “Das war meine Frage. Das wollte ich von dir wissen. Ob du mich küssen wolltest.” Sie senkt ihren Kopf, während ihr Herz unglaublich in ihrem Brustkorb schlägt. Es müsste gleich herauskommen, so stark und schnell wie es ist. Wieder knibbeln ihre Finger an ihrem Unterarm. “War das der Situation geschuldet? Oder würdest du mich auch hier … ich meine, in einer anderen Situation …”

Und ehe sie dieses Mal aussprechen kann, legt sich seine Hand auf ihre.

“Tatsache ist, dass ich dich gerne küssen würde. Und das wollte ich schon vor dieser Situation. Bloß … ich habe mich bisher nicht getraut, auf dich zuzugehen und dir meine Gefühle zu gestehen.”

“Was?” Mit großen Augen blickt sie ihn überrascht an.

Erneut reibt er sich über den Hinterkopf, doch sein Blick liegt fest auf ihrem.

“Du … magst mich?”

Er grinst schief.

“Ziemlich sogar.”

“Wirklich?”

“Ja. Schon sehr lange.”

Immer noch sieht sie ihn mit großen Augen und sogar offenem Mund an. Elsa kann fast nicht glauben, was sie da gerade gehört hat.

“Elsa.” Das schiefe Grinsen weicht einem aufrichtigen Lächeln. “Ich bin in dich verliebt.”

Sie blinzelt. Versucht zu verstehen, was er gerade gesagt hat. Er ist in sie verliebt?

“Elsa?” Wieder nennt er ihren Namen. Als sie sich erneut auf ihn konzentriert, merkt sie, dass er immer unsicherer wird. Und dann handelt sie einfach und denkt nicht weiter nach. Sie wirft sich ihm an den Hals, schlingt ihre Arme darum und drückt sich an ihn. Marios Puls wird noch weiter in die Höhe getrieben. Das Lächeln, das nun auf seinen Zügen erscheint, treibt jeden Zweifel davon. Er legt seine Arme auch um sie, zieht sie an sich. Und wieder denkt er sich, wie perfekt sie doch zu ihm passt.

“Ich bin auch total in dich verliebt”, gibt sie in diesem Augenblick an seinem Ohr zu.

Und dann zieht sie ihren Kopf ein wenig zurück und ihre Blicke treffen aufeinander. Wie am Tag zuvor festigt sich unbewusst Marios Griff. Langsam senkt er seinen Kopf. Das ist jetzt der richtige Augenblick, oder? Innerlich ist er angespannt, befürchtet, jeden Moment wieder gestört zu werden und feststellen zu müssen, dass das hier nur ein Traum ist. Doch dann treffen sich ihre Lippen. Er schließt seine Augen, genießt das Gefühl. Erneut zieht er sie enger an sich. Das hier ist sehr wohl ein Traum. Ein Traum, der wahr wird. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösen sie sich wieder voneinander.

“Elsa, tust du mir einen Gefallen?”, fragt Mario leise, während seine Stirn immer noch an ihrer liegt.

“Alles, was du willst”, erwidert sie ebenso leise. Er entfernt sich ein Stück von ihr und lächelt sie liebevoll und gleichzeitig ernst an.

“Bitte verletze dich zukünftig nicht mehr. Denn so sehr ich es mag, wohin uns dieser kleine Unfall geführt hat, ich mag nicht, dass dir weh tust.”

Ein schuldbewusster Ausdruck erscheint auf ihren Gesichtszügen.

“Ich gebe mein Bestes. Aber nur”, sie wird ebenfalls ernst, “wenn auch du dich nicht verletzt.”

Schon nickt er.

“Ich gebe ebenfalls mein Bestes.”

“Gut.”

Sie sehen sich an. Elsas Hände beginnen durch Marios Haare am Nacken zu streichen.

“Jetzt, wo wir das geklärt haben”, ihre Finger halten inne, “würdest du mich da noch einmal küssen?”

Mario blinzelt erstaunt, ehe er lacht.

“Oh ja, das würde ich.”

Und dann beugt er sich erneut zu ihr, um ihre Lippen miteinander zu vereinen. Und das wird für heute nicht das letzte Mal gewesen sein.
 

~.~.Ende.~.~
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und zu Ende ;) hoffe, es hat euch gefallen :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Kyomi
2023-08-21T08:32:06+00:00 21.08.2023 10:32
Hallo Tasha 🥰

Ein sehr schönes Kapitel 🥰

Mario und Elsa gehen zusammen ein Eis essen 🥰

Es ist sehr mutig von Elsa, Mario dies zu fragen und ihre Gedanken auszusprechen.

Aber auch Mario ist offen und gesteht ihr, dass er in sie verliebt ist ❤️

Schmunzeln musste ich bei der Vorstellung, wie Mario zum Himmel aufsieht 😅😅😅

Die Wolke, die wie ein Fußball ausschaut 😅

Der Kuss am Ende so schön 🥰🥰🥰

Liebe Grüße

Kyomi 🥰


Antwort von:  Tasha88
21.08.2023 15:11
Hallo noch einmal ^^

sie gehen zusammen aus - und dann springt Elsa über ihren Schatten :) was gut ist ^^
und ja, die Fußball Wolke XD das hätte auch ein gregor sein können XD

danke dir vielmals fürs geschichte begleiten und kommentieren ^^

liebe grüße
tasha
Von:  Kyomi
2023-08-21T07:18:09+00:00 21.08.2023 09:18
Hallo Tasha 🥰

Dieses Kapitel ist einfach so schön und so süß 🥰🥰🥰

Am Anfang in der Klasse.

Mario denkt gar nicht nach, wo er gerade ist 😅😅😅

Er geht einfach so auf Elsa zu, um sie zu fragen, wie es ihr geht 🥰

Legt dazu noch seine Hände auf ihre Wangen ❤️❤️❤️

Und dann das Gekicher und das Getuschel ihrer Mitschüler 😅😅😅

Maya hat hier auch einen kurzen Auftritt 🥰

Das passt 😊

Auch ein schönes Gespräch zwischen Mario und Gregor 😊

Gregor denkt sich wahrscheinlich seinen Teil und sagt nicht mehr wie nötig.

Gregor ist einfach ein Guter 🥰

Am Ende, als Elsa Mario aufsucht, um sich bei ihm für seine Hilfe nochmals zu bedanken und ihn auf ein Eis einladen möchten, das gefiel mir besonders 🥰🥰🥰

Elsa nimmt ihren ganzen Mut zusammen und geht auf ihn zu 🥰

Die Kickers durften auch 😊

Wie besorgt sie waren und dann Charlie und Jeremy, die es natürlich nicht lassen können und Mario damit noch aufziehen 😅😅😅

Liebe Grüße

Kyomi 🥰


Antwort von:  Tasha88
21.08.2023 15:10
Hallo Kyomi :)

danke dir vielmals ^^
insgesamt ist die Geschichte ja kurz und fluffig ^^

Mario ist so auf Elsa konzentriert, dass er gar nichts um sich herum wahrnimmt. UNd sie dann ebenso.
Maya musste einfach sein :)

einen besser Freund als Gregor kann man sich nicht wünschen ^^
und auch alle Kickers einbringen macht halt wie immer spaß ^^

liebe grüße :)
Von:  Carmion2
2023-08-16T18:54:53+00:00 16.08.2023 20:54
Und wie! Das war zuckersüß! Danke für die schöne Geschichte. 😁
Antwort von:  Tasha88
16.08.2023 21:14
ich danke dir vielmals fürs lesen und dein Kommi ^^
Von:  Centranthusalba
2023-08-15T09:20:12+00:00 15.08.2023 11:20
Die Fussballwolke 👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻😍😍😍😍😍👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻 sehr genial!
Hach und die ganze Zeit denkt man sich: Jetzt! Jetzt mach schon! Jetzt halt!!😂
Zucker 😍
Antwort von:  Tasha88
15.08.2023 11:28
:) hätte ein Gregor sein können, nicht wahr? Oh, die wolke da, die sieht aus wie ein fußball aus. die da auch. vielleicht einer, bei dem die luft raus ist, deshalb hat er so wellen XD und so weiter ^^

danke dir vielmals ^^
Von:  Centranthusalba
2023-08-10T19:25:41+00:00 10.08.2023 21:25
❤️❤️❤️ Die beiden vergessen alles um sich rum, hm? Süüüüüüüüüüß (und mal kein Stottern)
Also wenn Maya sda ist, wird die Frage, wie genau Mario Elsa gerettet hat und wer dabei wieviel anhatte, noch geklärt werden. Ganz sicher. Hoffentlich tun es die Gänse nicht vorher….🤔

Sehr schön fand ich diesmal auch deine Dialoge ohne viele Begleitsätze. Passt alles 👍🏻
Antwort von:  Tasha88
10.08.2023 21:27
danke dir :)
ich gebe mir Mühe, besser zu werden.
merke es bei alten geschichten jetzt viel mehr ...

und es kommt noch ein Kapitel - Maya hat keinen Auftritt mehr. und nein, der Hübsche auch nicht >.< sorry.
Antwort von:  Centranthusalba
10.08.2023 23:23
Ich musste kurz überlegen, wen du meinst 🙈🙈🙈
Von:  Centranthusalba
2023-08-06T14:11:13+00:00 06.08.2023 16:11
Hehehe… ja einen Grund gibt es wohl.😊😍😊 sehr süß. Und Mario hat mal wieder den Retter-Instinkt. Diesmal mit anderen Konsequenzen.

Ansonsten: oh, mal wieder Präsens.😲
Ich fand sein Bluck auf ihre Tür süß und dann dieses „Schade“

Antwort von:  Tasha88
06.08.2023 16:38
wobei ja eigentlich die Daichis die Ritter in der strahlend weißen Rüstung sind ;)
ja, präsens kommt immer häufiger. die HQs zb sind mit einer Ausnahme immer im präsens ;)
wir wechseln quasi ab ;)
Antwort von:  Centranthusalba
06.08.2023 16:40
Jepp, tun wir, ich schicke dir aml das letzte Kpi vom neuen
Antwort von:  Tasha88
06.08.2023 16:59
*-*
Antwort von:  Centranthusalba
06.08.2023 17:02
Gab doch keine Spinne… ergo auch kein Daichi-Ritter nötig 😂
Antwort von:  Tasha88
06.08.2023 17:06
XD
Von:  Kyomi
2023-08-06T11:30:09+00:00 06.08.2023 13:30
Hallo Tasha 🥰

Was für ein schöner Auftakt ❤️

Dieses Mal braucht Elsa Mario's Hilfe und er ist sofort zur Stelle.

Doch damit hat Mario nicht gerechnet, dass Elsa komplett nackt ist 😅😅😅

Er konzentriert sich darauf, Elsa zu verarzten.

Alles andere könnte vielleicht peinlich für ihn werden 😅😅😅

Ich mag die Szene, als Elsa schwindelig wird, sich ihr Handtuch löst und sie darauf in Mario's Arme flüchtet 🥰🥰🥰

Und dann fast der Kuss ❤️

Wie alt sind die beiden denn hier in dieser Geschichte?

16 oder 17 Jahre vielleicht?

Liebe Grüße

Kyomi 😘
Antwort von:  Tasha88
06.08.2023 14:23
Hallo Kyomi :)
schön, dass du wieder am start bist ^^

nein, damit hätten beide nicht gerechnet. weder mario, elsa so zu sehen, noch elsa, dass da mario auftaucht.
aber er war zur richtigen zeit am richtigen ort.

Diese Szene mag ich übrigens auch sehr gerne.

Ja, ich denke so 16/17 passt ganz gut :)

Liebe Grüße
Tasha


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