Auf Probe von Nala (Alternatives Universum, Midoriya x Bakugo) ================================================================================ Kapitel 4: Tag 6 ---------------- Am Montag betrat Bakugo zur gleichen Zeit wie immer das Firmengebäude. Er war gern früh da, da hatte er noch etwas Ruhe vor seinen restlichen Arbeitskollegen. Er war gerade in der Küche, um sich einen Kaffee zu machen, da kam Midoriya rein. "Guten Morgen! Gut, dass ich dich jetzt schon sehe, ich-", fing Midoriya an. Er sprach um die Uhrzeit viel zu viel für Bakugos Geschmack. Midoriya selbst schien das nicht mitzubekommen und griff in seine Aktentasche. Er zog zu Bakugos Verwirrung ein kleines Päckchen hervor und überreichte es ihm mit beiden Händen. "Hah?", fragte er nur. "Das... ist ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Nur was kleines, ich wollte es nicht übertreiben, aber vielleicht gefällt es dir ja und wenn nicht, na ja, dann wirf es einfach weg", brabbelte Midoriya. Bakugo riss ihm das Geschenk aus der Hand, damit er aufhörte zu reden und tatsächlich verstummte Midoriya. Bakugo sah es eine ganze Weile an, während die Kaffeemaschine brummend seinen Kaffee machte. Dann riss er das Geschenkpapier auf. Midoriya schrie erschrocken. "Was machst du denn da?! Wieso öffnest du es jetzt, wieso öffnest du es nicht später-", rief er panisch, da zog Bakugo schon sein Geschenk heraus. Er starrte blank auf ein Paar Socken. "Hah?" Midoriya vergrub sein Gesicht. "Das sind Klettersocken", sagte er und es war offensichtlich, dass ihm das äußerst, äußerst peinlich war. Bakugo sah weitere Sekunden auf die Socken. Dann packte er sie wortlos ein, nahm seinen Kaffee und ging. Midoriya wollte ihm gerade etwas nachrufen, da bemerkte er eine fast unscheinbare Röte um Bakugos Ohren. Er stoppte sich und sah ihm verwundert hinterher. Dann nahm er sich eine Kaffeetasse, blieb mit ihr aber einfach stehen. Er umgriff die Tasse und drückte sie an sich. Ob er sich gefreut hatte? Midoriya ging den Etagenflur entlang zu seinem Büro und beherrschte sich, Bakugo nicht jede Stunde etwas zu schreiben. Midoriyas Abteilung hatte gerade sowieso sehr viel zu tun, weil ein Projekt beendet werden musste und er konnte sich daher gerade nicht leisten, viel zu trödeln. Viel Programmierarbeit wartete noch auf ihn, also setzte er sich direkt an seine Arbeit und legte los. Gegen Mittag verließ er kurz seinen Platz, um sich einen Kaffee zu holen. Bakugo sah er dort leider nicht, aber einen anderen Kollegen, der ihn erblickte und auf ihn zuging. "Hallo, Midoriya! Gut, dass ich dich sehe! Ich brauche dich!", sagte er, als Midoriya seine Tasse in die Kaffeemaschine stellte. "Hallo, Mineta. Was ist los?" "Ich muss dich um einen Gefallen bitten. Würdest du Bakugo fragen, ob er am Freitag mit auf ein Gruppendate kommt?" Gut, dass die Tasse in der Kaffeemaschine stand. Er hätte sie sonst vielleicht fallen lassen. Er starrte ihn entsetzt an, dann blickte er schnell nach unten, damit Mineta es nicht mitbekam. "Was, warum soll ich ihn das fragen?", fragte er, versuchend, seine Panik zu unterdrücken. "Ich kann nicht immer dieselben einladen. Wenn er kommt, dann sind sicher auch süße Mädels dabei. Außerdem scheint ihr euch nah zu stehen", antwortete Mineta. Izuku sah zu ihm. "Wirklich?" "Äh, ja". Der nächste Kollege betrat die Küche. Midoriya sah ihn mit geöffnetem Mund an, eine Antwort fiel ihm einfach nicht ein. "Also, das machst du dann für mich, ja? Sei so gut. Bis dann!", sagte Mineta hastig und verließ die Küche schneller, als Midoriya etwas hätte sagen können. Midoriya stand wie vom Donner gerührt da. Dann verließ er schließlich ebenfalls wieder die Küche, um weiter zu arbeiten, was ihm nun sehr viel schwerer viel. Am Nachmittag traf er Bakugo in der Küche. Er kaute auf seinen Lippen herum. "Sag mal", begann er, als die Kaffeemaschine wieder mal arbeitete, "Ein Kollege fragt mich..." Bakugo sah zu ihm und hob eine Augenbraue. Wartete nur. "Ein Kollege bat mich, dich zu fragen, ob du am Freitag zu einem Gruppendate kommen willst". Bakugo starrte ihn an. "Er, ich... ich wollte ein guter Freund und Kollege sein und... er hat mich nun mal gebeten und..." "Bist du bescheuert oder so? Du lässt dich tatsächlich dazu überreden, denjenigen, mit dem du gehst, so etwas zu fragen?" Was für ein weiches Herz. Ein bisschen niedlich. Aber vor allem idiotisch. "Sag ihm, ich habe zu tun". Und Bakugo sah nur noch, wie Midoriya sich erleichtert abwandte. Bakugo sah auf dem Weg zurück in sein Büro, wie sein eigener Abteilungsleiter Hakamata mit Aizawa, Midoriyas Abteilungsleiter, in ein ernst aussehendes Gespräch vertieft war. Sie sahen sich einige Unterlagen und Zahlen an. Bakugo nahm das einfach nur wahr und ging in sein Büro. Er würde schon eingeweiht werden, wenn es an der Zeit war. Als sein Abteilungsleiter in ihr Büro kam, ging er auf Bakugo zu. "Ich weiß, das ist etwas kurzfristig, aber könntest du die Aufgabe, an der du arbeitest, heute noch abschließen?", fragte Hakamata. "Hah!? Ich soll… dann fehlt mir ein ganzer Arbeitstag!" "Ich weiß. Schaffst du es?" Bakugo drehte sich zu seinem Rechner zurück und fragte nicht mal, warum es plötzlich so eilte. "Natürlich schaffe ich es", knurrte er nur. Es war halb zehn, als er übermüdet und mit Kopfschmerzen seinen Arbeitsplatz verließ. Er würde den Rechner über Nacht laufen lassen, um ihn Daten auswerten zu lassen. Der letzte Kollege war vor einer Stunde gegangen und er erwartete, der letzte zu sein. Da entdeckte er Midoriya, als er das Gebäude verlassen wollte. "Eh, was machst du denn noch hier?", fragte Midoriya erstaunt. "Dasselbe könnte ich dich fragen", antwortete Bakugo nur. Midoriya fuhr sich über seine Augen, während sie anfingen, zur Station zu laufen. "Morgen... nein, übermorgen früh ist Abgabetermin eines wichtigen Projektes und wir haben es fast geschafft, aber es fehlt noch ein ganzes Stück. Ich glaube... zu viel für uns. Ich habe heute nonstop den Code der entwickelten Software runter geschrieben, aber ich... ich glaube, wir schaffen es nicht. Ich habe ein schlechtes Gewissen, nach Hause zu fahren, aber ich denke, selbst wenn ich jetzt die Nacht durchschreiben würde, würde es nichts bringen. Es fehlt einfach noch zu viel". "Du bist nicht der Verantwortliche und die werden eine Lösung finden", sagte Bakugo dazu nur. Midoriya sah zu ihm auf und er schien erstaunt, das aus seinem Mund zu hören. Er hatte so etwas wie "Dann zeig mehr Einsatz" erwartet. Mehr kam aber auch nicht, dafür war Bakugo zu müde und zu geschafft. Sie erreichten die Station und Bakugo drehte sich grinsend zu ihm um. "Und, bringst du mich wie versprochen nach Hause?", fragte er höhnisch. Es war sehr spät. Er rechnete nicht damit. "Oh, stimmt, ja! Na klar!", erwiderte Midoriya entgegen seiner Erwartung. Bakugo starrte ihn kurz überrascht an. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und lief los. Midoriya schloss zu ihm auf. "Wäre es für dich in Ordnung, wenn- ach nein, schon gut, das kann ich auch auf dem Rückweg machen". "Hah? Spuck's aus, wenn du schon anfängst". "Nichts besonderes, ich wollte nur schnell eine Bentobox einkaufen". "Haah? Kochst du dir nichts?" Midoriya sah nach unten. "Ich... nicht so oft. Die Gerichte, die ich kann, kann man an einer Hand abzählen”. "Hmpf. Solltest das mal lernen, Loser", antwortete Bakugo. Als sie an seinem Gleis warteten, fragte Midoriya, wo sie aussteigen würden, damit er schon online nachschauen konnte, wann er Zuhause sein würde. Als die Bahn kam und sie sich nebeneinander setzten, schlief Bakugo mit dem Kopf auf Midoriyas Schulter einfach ein. Er erwachte kurz vor seiner Station und sah auf. Ihre Gesichter waren nur zwei Finger breit voneinander entfernt, als er in seine großen Augen sah. Midoriya schien damit, dass er eine viertel Stunde seinen Kopf auf seiner Schulter gehabt hatte, überhaupt kein Problem gehabt zu haben und lächelte ihn an. Und Bakugo fragte sich, wie es sein konnte, dass er neben Midoriya einschlief, wo er doch sonst so unruhig war, wenn ihm jemand zu nah kam. Sie stiegen an seiner Station aus und Bakugo wandte sich zu ihm. "Schon gut, es ist spät. Ich laufe allein nach Hause. Steig in die nächste Bahn zurück". Midoriya sah aus, als würde er protestieren wollen. "Hau ab, oder ich rede morgen nicht mit dir". Midoriyas geöffneter Mund hatte eben etwas sagen wollen, dann sah er ihn schmollend an. "Das ist nicht fair", antwortete er murrend. "Weil das Leben nicht fair ist und nun fahr’ nach Hause". "Ich... okay", sagte Midoriya ergeben. "Danke". "Eh?" "Für die Socken. Du konntest es nicht wissen, aber meine sind letztens kaputt gegangen", sagte Bakugo und drehte sich von Midoriya weg. Dieser sah ihn kurz verwirrt an, dann legte sich ein strahlendes Lächeln über sein Gesicht. "Ich freue mich, dass dir das Geschenk gefallen hat!", sagte er fröhlich. "Ja, ja. Und jetzt geh zurück, meine Fresse", sagte er, weiterhin weggedreht. Midoriya versuchte, so um ihn zu laufen, dass er einen Blick auf sein Gesicht erhaschen konnte, doch Bakugo legte seine Hand auf Midoriyas Gesicht und drückte ihn weg. Schließlich drehte er sich doch leicht zu ihm und sah ihn missmutig, aber auch irgendwie verlegen an. "Fuck, hau endlich ab. Bis morgen", sagte er, wandte sich ab und ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)