Contestshipping One-Shot Sammlung von chaostanuki ================================================================================ Kapitel 3: 12/2022 Känguru, bezaubernd, Vertreter ------------------------------------------------- Es war Frühling in der Hoenn Region. Maikes Eltern hatten sie darum gebeten auf das Haus, die Arena und die zahlreichen dort lebenden Pokemon aufzupassen, während sie ihren Jahresurlaub auf der Insel Mele-Mele der Alola Region verbrachten. Die angehende Top-Koordinatorin hatte dafür kurzzeitig ihre Reise durch Hoenn unterbrochen. Da sie gerade sowieso in der Gegend war, kam ihr diese kleine Auszeit recht gelegen und so versuchte sie daraus einen Vorteil zu ziehen. Immerhin waren ihre Eltern im Besitz eines beheizbaren Pools sowie einer kleinen, elektrisch betriebenen Sauna. Auch gab es in ihrer Heimatstadt zahlreiche Läden, die zum Geld ausgeben verleiteten. An einem Mittwochmorgen beschloss die Braunhaarige sich zunächst wie jeden Morgen um die Pokemon und andere Dinge, die im Haushalt zu erledigen waren, zu kümmern, bevor sie sich auf in die Stadt zum Markt machen wollte. Am Mittwoch gab es immer zahlreiche Stände, an denen frische Lebensmittel verkauft wurden. Besonders interessiert war die junge Frau an den frischen Beeren, aus denen sie mit Sicherheit Pokeriegel erstklassiger Güte für ihre treuen Freunde zubereiten konnte. Nach getaner Arbeit duschte die Brünette, zog sich frische Sachen an, trocknete die Haare und machte sich danach auf den Weg zum Marktplatz. Dort angekommen versuchte Maike sich nicht von den zahlreichen anderen Ständen und Marktschreiern beirren zu lassen, heute hatte sie keine Zeit für ausgiebige Shoppingtouren. Sie wollte lediglich ihre Beeren, daraus dann zu Hause Pokeriegel herstellen und dann einen ganz gemütlichen Nachmittag auf der Couch mit ihrer aktuellen Lieblingsserie verbringen. Als die Braunhaarige nach einer gefühlten Ewigkeit endlich einen der Beerenstände erspähte, marschierte sie schnurstracks darauf zu und musste sich auf dem Weg dorthin durch die Menschenmassen kämpfen. Überall standen sie vor den Ständen und betrachteten die Waren der Händler oder aber sie standen völlig sinnlos im Weg herum, dieses Phänomen kannte Maike bereits von anderen öffentlichen Plätzen, wie zum Beispiel Bahnhöfen. Die junge Koordinatorin betrachtete kritisch die Been, bis sie von einer netten älteren Dame angesprochen wurde. "Guten Tag, meine Liebe. Darf es etwas Bestimmtes sein oder siehst du dich nur um?", fragte die nette Dame und strahlte dabei die Brünette an. "Guten Tag!", antwortete Maike höflich und verbeugte sich leicht. "Ich suche Zutaten für Pokeriegel, können Sie mir etwas empfehlen?", fragte Maike freundlich und nahm eine ihr unbekannte Beere in die Hand, um sie zu begutachten. Die Beere hatte eine kräftig rosane Farbe und war übersät mit kleinen Haken. "Das, was du dort gerade in der Hand hältst, ist eine Burleobeere. Sie stammt aus Sinnoh und eignet sich meiner Meinung nach nicht besonders gut als Pokeriegel Zutat. Sie hat eine leichte Säure, ist aber zudem auch leicht bitter. Sie wird eher als Kampfitem genutzt. Die vielen Haken, die du an der Beere siehst, dienen ihr zur Verbreitung. Sie haftet sich damit an wilden Pokemon und kann so weite Strecken zurücklegen. Häufig findet man sie an wilden Palimpalin oder Klingplim, die in Sinnoh leben." Maike war erstaunt über das Fachwissen der Älteren und lauschte gebannt ihren Worten. "Wenn du Beeren möchtest, die ausschließlich als Zutat für hochwertige Pokeriegel Verwendung finden, solltest du hier einen Blick hineinwerfen.", sagte die Verkäuferin und zeigte auf kleinere Körbe, die etwas abseits neben den großen Verkaufsboxen standen. Die Brünette ließ sich ausgiebig von der älteren beraten, die sich sehr darüber freute ihr Fachwissen mit einer jungen aufgeschlossenen Frau zu teilen, bevor sie sich eine schöne Mischung zusammenstellen ließ. Sie bezahlte ihren Einkauf und bedankte sich vielmals für die tolle Beratung, ehe sie sich mit einem Korb voller frischer Beeren auf den Heimweg machte. "Ahh, endlich kann ich fernsehen!" Maike ließ sich auf die Couch fallen und streckte ihre Gliedmaßen von sich. Sie hatte zwar Spaß daran einkaufen zu gehen und Pokeriegel herzustellen, dennoch waren das etwas KräftezehrendeTätigkeiten, weshalb Maike fand, dass die Couch und der Fernseher nun mehr als verdient waren. Freudig zückte sie die Fernbedienung und schaltete ihre aktuelle Lieblingsserie ein, von der heute eine neue Staffel erschien. Gebannt starrte sie auf den Fernseher und genoss das Intro, als es an der Tür Klingelte. Genervt pausierte sie das Video und ging widerwillig zur Haustür, um diese zu öffnen. Dahinter verbarg sich ein junger Mann, schätzungsweise Mitte zwanzig, welcher die Brünette mit seinem charmantesten Lächeln anstrahlte. "Guten Tag junge Frau. Mein Name ist Shouta. Ich hoffe, dass ich dich gerade nicht störe.", stellte sich der junge Mann vor und stellte seinen Koffer auf dem Boden ab. "Hallo, mein Name ist Maike" , Und ja, eigentlich störst du mich gerade sehr...', setzte sie in Gedanken fort, war aber viel zu höflich diese Überlegung laut auszusprechen. "Was kann ich denn für dich für dich tun, Shouta?", fragte die Brünette und betrachtete skeptisch den Koffer, den der junge Mann zuvor abgestellt hatte. 'Hoffentlich ist das nicht irgend so ein komischer Sektentyp, darauf hab ich ja jetzt so gar keinen Bock...' Seufzend lehnte sie sich gegen den Türrahmen und beobachtete den Störenfried, wie er seinen Koffer öffnete und irgendein abstruses Gerät herausholte. "Du magst bestimmt Pokemon, oder?", fragte er, während er an dem ominösen Gerät irgendwelche Einstellungen vornahm, zumindest war das das einzige, was sich Maike erklären konnte, sie war sich nicht sicher, was genau dieser Shouta dort eigentlich tat. "Äh, ja ich mag Pokemon...", sagte die Brünette etwas irritiert, da sie sich im Haus des Arenaleiters der Stadt befand und besagte Arena direkt am Grundstück des Hauses lag. Zudem trug sie ein Werbegeschenk eines Schlüsseldienstes in Form eines T-shirts, auf welchem sich ein Eneco als Glückskatze befand. Anstelle einer Münze hielt es einen Schlüssel in der einen Pfote und winkte mit der anderen. Maike fand das Shirt ganz niedlich, weshalb sie es gerne in ihrer Freizeit anzog. "Dann wird dir dieses Teil hier sicher gefallen!", sagte er und stellte für einen kurzen Moment sein Gerät ab, um in seiner Hosentasche herumzufummeln. Da Maikes Blick das Gerät fixierte, bemerkte sie nicht wie hinter dem Typ plötzlich ein weiterer Typ auftauchte und ihn an der Schulter tippte. "Bei irgendwelchen Teilen, die du aus deiner Hose ziehst und meiner Freundin gefallen könnten, habe ich auch noch ein Wörtchen mitzureden!"', sagte plötzlich eine für Maike sehr vertraute Stimme und die dazugehörige Person strich sich schwungvoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Drew? Was machst du denn hier?", fragte sie überrascht. "Deine Mutter hat mich darum gebeten mal vorbeizuschauen. Und wie ich sehe war das offenbar auch nicht unbegründet.", stellte er sachlich fest und funkelte Shouta böse an. "Nein, nein. Du verstehst das völlig falsch! Ich wollte der jungen Dame doch nur die neuste Innovation auf dem Gebiet des Pokemon Trainings vorstellen!", versuchte sich der Vertreter zu rechtfertigen, wurde aber prompt von Drew abgewiesen. "Wir haben kein Interesse. Und jetzt geh, bitte. Wir haben noch etwas vor." Drew betrat das Haus und machte die Tür vor Shoutas Nase zu. "Das war aber ganz schön unhöflich. Eigentlich war er doch ganz nett!", protestierte die Braunhaarige. "Der rennt bestimmt schon seit Tagen durch die Gegend und versucht ahnungslosen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und die Nettigkeit gehört zu seinem Job, schließlich muss er ja irgendwie übertünchen, dass seine Waren eigentlich unnötiger Mist sind." "Aber du musst ja trotzdem nicht gleich so garstig werden!", tadelte sie den Grünhaarigen. "Du wärst den doch sonst nie losgeworden." "Vielleicht wollte ich ja wissen, was das tolle Gerät kann!" "Ja, da bist ja auch nur eine zweitklassige Koordinatorin, die verzweifelt ist und auf irgendwelche Verkaufsmaschen hereinfällt." "Bist du jetzt nur hergekommen, um mich wieder runter zu machen? Dann kannst du direkt wieder gehen." "Keine Sorge, ich hatte nicht vor zu bleiben." Langsam wurde der Grünhaarige echt sauer, schließlich hatte er extra einen Umweg gemacht um seiner Rivalin einen Besuch abzustatten, wenn auch eher unfreiwillig auf Bitten ihrer Mutter. "Und was sollte das eigentlich eben heißen?", fragte die Brünette aufgebracht, denn das beschäftigte sie schon die ganze Zeit. "Maike, ich habe dir schonmal gesagt, dass du deine Fragen ruhig etwas präziser formulieren könntest.", antwortete der Angesprochene genervt und berührte mit seinen Fingerkuppen seine Stirn. "Ich habe schließlich während meines kurzen Aufenthalts schon viel gesagt, zu viel für mein Geschmack." Maike wippte nervös hin und her, sie hatte eigentlich gehofft, dass sie das nicht noch einmal wiederholen müsste, aber ihre Neugier siegte letztendlich. "Naja, das von wegen ich sei deine Freundin", antwortete sie zögerlich und sah verunsichert auf den Boden. "Wovon redest du genau?!", fragte Drew etwas irritiert. Maike wurde daraufhin nur noch nervöser und allmählich stieg ihr die Schamesröte ins Gesicht. "Na, als du den Typ an der Tür abgewimmelt hast, hast du behauptet, dass ich deine Freundin bin und wir noch etwas vorhaben." Sie traute sich schon gar nicht mehr in sein Gesicht zu blicken. "Naja, das war doch der schnellste Weg ihn loszuwerden, oder nicht?", antwortete er wahrheitsgemäß und fragte sich, warum seine Gesprächspartnerin den Boden bedröppelt anstarrte. "Hm, ja mag sein", war ihre knappe Antwort und ein Hauch von Traurigkeit wohnte dieser Aussage inne. Sie konnte ihrem Rivalen ja nicht sagen, dass ihr die Vorstellung seine Freundin zu sein insgeheim gefallen würde. "Warum interessiert dich das?" "Hm, ach nur so...", sprach sie etwas traurig, bevor sie die Haustür öffnete. "Du wolltest doch gehen. Also, dann geh jetzt. Ich habe noch etwas vor." Sie deutete mit ihrer Hand auf die Türschwelle und sah ihm dabei weiterhin nicht ins Gesicht, dafür war sie viel zu enttäuscht. Maike war sich bewusst, dass ihre aktuellen Emotionen völlig unbegründet waren, aber dennoch machte sich das Liebeschaos in ihrem Kopf breit und sie wollte sich jetzt einfach in Ruhe mit ihrer Lieblingsserie trösten. Drew hingegen verließ wortlos das Haus und zog von Dannen. 'Mist, ich habe wohl wieder übertrieben...', verfluchte er sich selbst innerlich, denn eigentlich hatte er gehofft die Nacht bei Maike verbringen zu können, zum einen aus praktischen Gründen, denn die Suche nach einer Unterkunft in einer Stadt wie Blütenburg City konnte durchaus schwierig sein. Zum anderen genoss er einfach die Nähe seiner Rivalin, was er aber in ihrer Gegenwart niemals zugeben würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)