Contestshipping One-Shot Sammlung von chaostanuki ================================================================================ Kapitel 1: 10/2022 Frösche, Kobra, Sash --------------------------------------- "Was zur Hölle soll das werden, wenn es fertig ist?", fragte ein grünhaariger junger Mann und blickte entnervt auf seine Mutter. Diese ließ sich nicht beirren und bastelte weiter an ihrem neusten Projekt. Dass sie nicht nur die Blicke ihres Sohnes auf sich zog, sondern auch die einiger Menschen, die sich in der Lobby des Pokemon Centers befanden, störte die Blondine nicht weiter. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht zog sie Strich für Strich mit einem Pinsel einzelne Buchstaben und so machte sich allmählich ein Schriftzug auf ihrem Projekt sichtbar. Drew schüttelte nur ungläubig den Kopf und wäre am liebsten vor Scham im Erdboden versunken, als seine Mutter mit einem stolzen "Tadaaa" ihr Kunstwerk empor hielt, nachdem sie den letzten Strich zog. Sie nickte glücklich und zufrieden und lobte sich innerlich selbst für ihre Meisterleistung. Diesmal hatte sie sich tatsächlich selbst übertroffen. "Und was soll das jetzt bitteschön darstellen?", fragte Drew genervt und hatte zugleich Angst vor der Antwort. "Na das ist ein Sääääsh! Das ist doch wohl offensichtlich, mein kleines Honigkuchenponita!", antwortete die Frau prompt und war noch immer völlig verzückt von ihrem Werk. "Ein... bitte was?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue und versuchte dabei den peinlichen Kosenamen zu ignorieren. "Na ein Säääsh, kennst du das etwa nicht? Ach herrjemine, da muss dir deine Mutter wohl noch etwas beibringen." So erklärte Jeanette ihrem Sohn, dass es sich bei einem Sash einfach um eine Schärpe handelte. Das ist offenbar ein neuer hipper Begriff, zumindest hatte die ältere das neulich in einem frisch eröffneten Hippster Café in LaRousse City aufgeschnappt. Drew hingegen hielt sich nur seine Hand gegen die Stirn und schüttelte ungläubig den Kopf. "Und was willst du mit dem Ding bezwecken? Und was soll dieser Brokkoli auf dem 'Säääsh'?", fragte der jüngere verwirrt und deutete leicht angewidert auf ein grünes Etwas, das die Schärpe zierte. Auch fragte er sich, ob seine Mutter nun durch das Hippster Café zum Veganismus konvertiert war. Zumindest hatte er keine andere Erklärung dafür, dass seine Mutter nun dem heiligen Brokkoli huldigte. Als Jeanette plötzlich noch ein Banner aus ihrer Tasche zog und Drew den Schriftzug zusammen mit dem auf der Schärpe las, wurde ihm so einiges klar. "Nein...", war das einzige, was er hervorbrachte, während ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht entwich. 'Contest-Boy' konnte man auf der Schärpe neben dem Brokkoli lesen. Das Banner hingegen war mit der Aufschrift 'Mach sie alle platt, mein kleines Herzblatt!' und einigen Rosen verziert, in denen mit schnörkeliger Handschrift Drews Name eingearbeitet war. Da wurde ihm auch schlagartig bewusst, dass seine Mutter nicht dem heiligen Brokkoli huldigte, sondern der heilige Brokkoli war ein Abbild Drews, oder bessergesagt seines Kopfes, der aufgrund mangelnder Zeichenkünste auch für ein grünes, buschiges Gemüse gehalten werden konnte. Als er nach wenigen Augenblicken wieder zur Besinnung gekommen war und gerade einen tiefen Atemzug nahm, um Protest einzulegen, erstarrte er abermals, als er hinter seiner Mutter eine ihm sehr vertraute Gestalt vernahm. "Was hast du denn so plötzlich, mein kleiner Krümelkeks? Gefallen dir die Sachen etwa nicht?", fragte die Hobby - Bastlerin mit einem Schmollmund. Dabei hatte sie sich für ihren Herzbuben so sehr ins Zeug gelegt. Aufmerksam wie sie als Vorzeigemutter nun mal war, ist ihr auch nicht entgangen, dass ihr Sohn gar nicht mehr geistig anwesend war, sondern irgendetwas hinter ihr sein Interesse erweckt hatte. Gerade, als die Blondine Anstalten machte sich umzudrehen, reagierte der Grünschopf instinktiv und ließ die Sachen in der Tasche seiner Mutter verschwinden. "Mum, wir sollten jetzt gehen!", sagte er bestimmt. "Ich muss mich doch schließlich noch auf den Wettbewerb vorbereiten." Fast schon flehend sah er seine Mutter an und packte sie am Handgelenk, sodass sie ihren Blick nun wieder auf ihren Sohn richten musste. 'Hoffentlich hat sie Maike nicht gesehen...' "Vielen Dank, Schwester Joy!", sagte eine junge Frau und verbeugte sich leicht, nachdem sie ihre Pokemon am Tresen in Empfang nahm und sie sich alle in einem guten Zustand befanden. "Bitte beehre uns bald wieder!", erwiderte die rosahaarige Frau und wünschte Maike noch einen angenehmen Aufenthalt in Wiesenflur. Gerade, als sie einige Schritte in Richtung Lobby machte und dabei ihre Pokebälle verstaute, fiel ihr von weitem eine grüne Haarpracht auf, welche sie stark an ihren Rivalen erinnerte. Gerade, als sie einige Schritte in seine Richtung machte, packte er seine Gesprächspartnerin rasch am Handgelenk und verschwand leicht panisch wirkend. Etwas irritiert starrte Maike in die Richtung, in der soeben der Grünschopf mit seiner Begleitung verschwand und war aufgrund der Tatsache, was sich da eben vor ihren Augen abspielte, bewegungsunfähig. Ging er ihr etwa aus dem Weg? Seufzend wollte sie sich gerade auf den Weg in ihr Zimmer machen, als plötzlich einer ihrer Pokebälle anfing sich selbständig zu machen und aus ihrer Tasche auf den Boden fiel. Entgegen ihrer Erwartung kam dort keines ihrer Pokemon heraus, stattdessen rollte der Ball in die Richtung, in der ihr Rivalen verschwand und Maike blieb nunmal nichts anderes übrig, als dem rollenden Objekt zu folgen. "Hey, warte auf mich! Nicht so schnell! Wo zur Hölle willst du überhaupt hin?", schrie sie vergeblich hinter her und legte einiges an Tempo zu, da sie Probleme hatte dem Pokeball zu folgen. Als dieser dann auf einem Platz vor dem Pokecenter endlich zum Stehen gekommen war, war Maike völlig außer Atem und ging die letzten Meter sehr gemächlich. Dabei schlang sie eine Hand um ihre Taille, da sie Seitenstechen hatte. Als sie sich bückte, um den Pokeball aufzuheben, bemerkte sie, dass dieser offenbar an einem Paar Schuhe zum Stehen gekommen war. Da Maike die ganze Zeit fixiert auf den Boden starrte, bemerkte sie gar nicht, wem dieses Paar Schuhe gehörte. "Tse, du musst ja nicht gleich vor mir auf die Knie fallen... wobei, ich könnte mich daran gewöhnen.", kam es nur spöttisch von dem Schuhbesitzer. Schwer atmend erhob sich die Brünette wieder mit ihrem Pokeball in der Hand und sah mit knallrotem Kopf nach oben. Dort stand er nun, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie mit einem arroganten Grinsen an. Wütend ballte sie die Hand zur Faust und funkelte ihren Rivalen an. "Duu...duu...", stammelte sie und brachte nicht mehr hervor, da sie von der Pokeball Jagd noch immer völlig außer Atem war. "Ich weiß ja, dass du noch nie die wortgewandteste Person auf diesem Planeten warst, aber das ist selbst für deine Maßstäbe unterirdisch." "Ich...ich... musste rennen...", stammelte sie daraufhin nur und kramte eine Flasche Wasser aus ihrer Tasche. "Und wie so ziemlich alles andere kannst du wohl auch das nicht besonders gut. Ich würde dir für den Anfang leichtes Kardiotraining empfehlen. Und du solltest unbedingt deine Pokemon unter Kontrolle bringen, wenn sie dir jetzt sogar schon auf der Nase rumtanzen, während sie sich im Pokeball befinden." Dabei zeigte Drew auf den Fußboden, da dort schon wieder ein Pokeball der Brünetten lag und Anstalten machte abzuhauen. Doch diesmal konnte Maike den Ball rechtzeitig aufhalten. "Man, was ist denn nur los mit dir? Los, komm raus, Glibunkel." Das froschartige Pokemon verließ den Pokeball und sprang in einen nahegelegenen Brunnen. "Oh man ...", seufzte Maike nur genervt und wusste genau, dass sie sich gleich wieder einen spöttischen Kommentar ihres Rivalen anhören durfte. "Warum bist du vorhin vor mir abgehauen und wer war deine Begleitung?", fragte die Brünette rasch, ehe Drew etwas zu ihrem Glibunkel sagen konnte. Der Grünhaarige verlor für einen Moment die Fassung, da er mit einer solchen Frage nicht gerechnet hatte, jedoch fing er sich recht schnell wieder, sodass Maike davon nichts mitbekam. "Ich wüsste nicht, wann ich vor dir weggerannt sein sollte. Aber schön, dass du offenbar ein solches Interesse an meinem Privatleben hast und mich sogar stalken musst. Du kannst dich gerne einem der zahlreichen Drew-Fanclubs anschließen.", gab er leicht bissig zurück. "Und meine Begleitung hat dich nicht zu interessieren. Ich kann nichts für die krankhafte Eifersucht meiner Fangirls, zu denen du jetzt offenbar auch zählst." "Pff... als ob ich eines deiner hirnlosen Fangirls bin. Das hättest du wohl gerne, was?", entgegnete die Brünette gereizt. "Hm, wer weiß, vielleicht gefällt mir ja die Vorstellung.", antwortete er mit einem süffisanten Grinsen und kam einen Schritt auf Maike zu, was sie sichtlich nervös machte. "Was ist denn los Maike, mache ich dich etwa nervös? Ich...oh shit..." Sein Grinsen verschwand zusammen mit seiner Gesichtsfarbe augenblicklich, als er hinter Maike eine Gestalt vernahm, die seiner Mutter sehr ähnlich sah. Maike war nur sehr verwirrt über die ganze Situation und wollte gerade etwas sagen, nur kam ihr da eine Stimme hinter ihr zuvor. "Ah, da ist ja mein Kleiner Rosenprinz! Ich habe noch vergessen dir etwas zu geben! Und wie ich sehe ist mein kleiner Casanova noch nicht am Trainieren, das trifft sich ganz gut!", schrie die Blondine außer sich vor Freude, als sie ihren Sohn mit einer bezaubernden jungen Frau erspähte und sich den beiden näherte. "Soso, ist dieses reizende Herzblatt etwa der Grund, warum du deine Mutter so schnell los werden wolltest?" Freudig nahm sie Maikes Hände und stellte sich vor. "Äh... ok, ich glaube ich muss los...", stotterte Maike perplex, schnappte sich ihr Froschpokemon und verschwand rasch, bevor die seltsame Frau noch mehr seltsame Dinge in ihrer Gegenwart von sich geben konnte. "Nein, warte auf mich, Maike!", schrie er seiner Rivalin nach, bevor er ihr hinterher rannte. Es war ihm lieber sich diese Blöße zu geben, als irgendeinem Vortrag seiner Mutter über Liebe, Gefühle und was auch immer lauschen zu müssen. Zurück blieb eine total verzückte Jeannette, die anfing in Erinnerungen zu schwelgen. "Hach, wie schön das wäre auch noch einmal jung zu sein. Ich hoffe mein kleines Milchschnittchen vermasselt es nicht mit der kleinen Kaktusfeige." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)