First Love von Becky223 (Die Geschichte von Yues erster Liebe) ================================================================================ Kapitel 13: Der Morgen danach ----------------------------- Yue streckte sich als sie wach wurde. Rasch kamen ihr die Bilder von letzter Nacht wieder in den Sinn und sie blickte vorsichtig auf die andere Seite, die aber leer war. Leise kam Shikamaru mit zwei heißen Tassen Kaffee in sein Zimmer und stellte fest, dass die Uchiha schon wach war. „Guten Morgen.“ Er hielt ihr eine Tasse hin, die sie dankend annahm. Vorsichtig nahm sie einen kleinen Schluck des sehr heißen und frisch zubereitenden Kaffes. Der Nara ließ sich neben ihr auf die Bettkante nieder. Einige Zeit war es still zwischen ihnen. Niemand konnte etwas sagen. Yue schielte auf den Wecker, der erst halb sieben am Morgen anzeigte. „Ich sollte vielleicht gehen.“ meinte sie. Mit der Decke um ihren Oberkörper umschlungen, sammelte sie ihr Kleid und die Unterwäsche vom Boden auf und begab sich in sein Bad. Sie spritzte sich kühlendes Wasser ins Gesicht. Sie betrachtete sich im Spiegel, erkannte die pure Schuld in ihren Augen. Sie war nun tatsächlich zu das geworden, für was ihr gesamte Schule sie hielt: Eine Schlampe. Wie konnte sie das Gaara nur antun? Wie konnte sie ihm das nur beibringen? Das hatte er absolut nicht verdient. Sie fühlte sich elendig und miserabel. Sie schämte sich regelrecht. Shikamaru war ebenfalls wieder vollständig bekleidet, als sie das Badezimmer verließ. „Du kannst dir was borgen, wenn du in dem Kleid nicht heim gehen willst.“ bot er ihr an. „Nein danke.“ lehnte sie betrübt ab. Shikamaru seufzte. „Vielleicht sollten wir darüber reden, was letzte Nacht geschehen ist.“ Er sah sie an, doch konnte Yue ihm nicht in die Augen sehen. „Weißt du es etwa? Denn ich habe keine Ahnung.“ gab das Mädchen bitterlich zu. „Wir hatten Sex, Yue.“ sprach er direkt aus. „Die Frage ist nur ob wir es bei dem belassen werden?“ „Was meinst du damit?“ Nun sah sie ihm doch in die Augen. Er trat näher an sie heran. „Ich meine damit, ob wir weiterhin Freunde bleiben oder sehen was sich zwischen uns ergibt.“ „Du hast erst gestern mit deiner Freundin Schluss gemacht.“ warf sie aufbrausend ein. „Ich weiß und das hätte ich schon viel früher machen sollen. Ich war die meiste Zeit mit Tayuya nicht glücklich.“ Shikamaru griff nach ihrer Hand. „Hör zu. Ich würde einfach vorschlagen, dass ein jeder von uns darüber in Ruhe nachdenkt. Ich bin mir doch auch nicht sicher, ob es nur Sex war oder ob ich mehr will.“ Ein schmerzhafter Stich traf sie im Herzen. Yue hatte immer noch Gefühle für ihn. Sie liebte ihn. Sie hatte ihm ihr Unschuld geschenkt. Ihr erstes Mal. Es tat sehr weh zu hören, dass es für ihn vielleicht nur eine einmalige Sache war. Sie entzog ihm ruckartig ihre Hand. „Ich bin mit Gaara zusammen.“ gab sie leise zu. Er weitete seine Augen. „Scheiße.“ Sie nickte und stimmte ihm damit zu. „Liebst du ihn?“ fragte er sie. Yue fand, dass er nicht das Recht hatte, sie das zu fragen und doch antwortete sie ihm. „Ich mag ihn. Und es war nicht in Ordnung was ich ihm angetan habe.“ „Wir können es geheim halten.“ schlug der Nara vor. „Nein, das kann ich nicht. Ich möchte ehrlich zu Gaara sein. Er hat die Wahrheit verdient und er soll entscheiden ob er mir verzeihen kann oder nicht.“ Yue griff nach ihrer Jacke und zog sich diese über. „Und was ist mit uns?“ fragte er hoffnungsvoll. „Wir haben nur miteinander geschlafen, so wie du gesagt hattest und das sollten wir auf sich beruhen lassen.“ sagte sie kühl und ging ohne ein weiteres Wort. Shikamaru ließ sich rückwärts auf sein Bett nieder, blickte auf die Decke. Was hatte er da nur getan? Was hatte er bloß angerichtet? Er hatte mit seiner besten Freundin geschlafen. Sie entjungfert und ihre Unschuld geraubt. Er hatte in ihrem Blick erkannt, dass sie sich schuldig fühlte und das sie niedergeschlagen wirkte, als er sagte, es nur Sex war. Aber wieso hatte sie nicht gesagt, dass sie mit Gaara zusammen ist? Er dachte, dass die beiden nur miteinander ausgingen. Das noch nicht mehr zwischen ihnen lief. Da hatte er sich wohl geirrt. Er fuhr sich müde durch sein Gesicht. Sie war so verletzt gewesen, als er meinte, dass sie nur Sex hatten. Dieser enttäuschte Blick von ihr, wollte ihm nicht aus den Gedanken gehen. Wollte Yue etwa mehr? Nein, das bildete er sich bestimmt nur ein. Aber er wusste, dass er das wieder hinbiegen musste. ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Da es noch früh am Morgen war, hatte Yue Glück und ihre Familie schlief noch tief und fest. Leise begab sich das Mädchen ins Badezimmer, wo sie ihr Kleid auszog und sich unter die Dusche stellte. Das warme Wasser auf ihrer Haut tat ihr gut. Auf einmal fing sie an zu weinen. Sie ließ sich auf den Boden nieder, lehnte sich gegen die kalten Fließen und zog ihre Knie eng an sich, legte ihre Stirn darauf ab. Sie schluchzte leise. Sie fühlte keine Reue. Sie bereute es nicht mit Shikamaru geschlafen zu haben. Kein Bisschen. Sie gab ihm bereitwillig ihre Unschuld. Es gefiel ihr auch. Sie würde lügen, würde sie anders behaupten. Aber es tat weh. So sehr weh. Weil sie mit ihm zusammen sein wollte. Weil sie sich nach ihm sehnte, dass er sie genauso liebte, wie sie ihn liebte. Und doch waren in der letzten Nacht nur ihre Gefühle im Spiel gewesen auf die er trat. „Wann bist du heim?“ fragte Sasuke später seine Schwester. „Du warst noch nicht hier, als wir heim kamen.“ meinte auch Sakura, die bei ihrem Freund übernachtet hatte. Beide saßen vor ihrer Schüssel Müsli. „Erst in der Früh. Wir haben lange geredet.“ log Yue und trank ein Schluck ihres Orangensaftes. „Geht es ihm wieder gut?“ erkundigte sich die rosa Haarige und die Uchiha nickte. Ihr Handy vibrierte vor ihr auf den Tisch. Eine Nachricht von Gaara. Er wollte wissen ob alles in Ordnung sei und sie sich später sehen würden. Nichts war in Ordnung. Sie machte sich mit ihm aus, dass sie sich später im Park treffen würden. Sie musste es ihm gleich sagen. Er hatte die Wahrheit verdient. „Ist wirklich alles ok, Yue? Du siehst so traurig aus.“ bemerkte Sakura. Das Mädchen zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, alles bestens.“ ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Der Weg in den Park fiel Yue sehr schwer. Es war ein bewölkter Wintertag, kein einziger Sonnenstrahl konnte sich durch die dicke Wolkendecke durchkämpfen. Da es sehr kalt war, zog sich Yue ihren Wintermantel, Handschuhe und Haube über. Von weitem erkannte sie den Rothaarigen, der mit zwei Bechern auf sie wartete. Noch einmal tief durchatmend schritt sie auf Gaara zu. Er lächelte sie an und übergab ihr einen Becher. „Bei den kalten Temperaturen dachte ich mir, dass eine heiße Schokolade nicht schaden kann.“ Sie dankte ihm. Er war so zuvorkommend und freundlich. Es tat ihr jetzt schon leid, ihm weh tun zu müssen. „Ich hoffe du konntest Shikamaru helfen.“ Yue nickte. Gaara bemerkte, dass sie etwas zu beschäftigen schien. Er nahm ihr Handgelenk und zog sie unter ein große Weide, wo sie den Blicken der vorbeigehenden Menschen nicht ausgesetzt waren. „Was hast du denn?“ fragte er einfühlsam. Plötzlich brachen bei ihr sämtliche Dämme und sie schluchzte bitterlich. Gaara überforderte ihr Verhalten, nahm sie in den Arm. Er zog eine Packung Taschentücher aus seiner Jackentasche und übergab ihr eines. „Sprich mit mir? Ist etwas vorgefallen?“ Yue nickte. Sie musste es ihm einfach sagen und am besten direkt. „Ich habe gestern Nacht mit Shikamaru geschlafen.“ Sie konnte ihn nicht ansehen, blickte auf den Boden vor sich und schluchzte wieder auf. Sie nahm wahr, wie er seinen Arm von ihrer Schulter nahm und sich von ihr wegdrehte. Sie musste ihn schrecklich enttäuscht haben. „Liebst du ihn?“ fragte er. Yue seufzte. Auch damit sollte sie aufrichtig sein und klärte ihn über ihre Gefühlslage auf. „Das heißt aber nicht, dass ich dich nicht mag. Ich fühle mich wohl bei dir.“ beendete sie die Erklärung. „Und trotzdem hast du mit ihm geschlafen.“ Sie hörte seine Verärgerung in seiner Stimme. „Ich weiß, was ich getan habe ist unverzeihlich. Aber ich musste ehrlich mit dir sein.“ Gaara nickte verstehend. „Vielleicht wäre es besser, solange du dir nicht sicher bist, mit wem du wirklich zusammen sein möchtest, dass wir uns trennen und Abstand zueinander halten.“ Sie weitete ihre Augen. Aber er hatte Recht. Sie sollte wirklich mal ihre Gefühlswelt in Ordnung bringen. Denn wieder mal lag ihr Leben in Scherben. „Es tut mir ehrlich leid, Gaara.“ Der Rothaarige nickte abwesend und ließ das Mädchen alleine stehen. Lange blieb sie noch alleine zurück bevor sie sich aufrappelte und heim ging. ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• „Yue!?“ Der Nara sprach die Sechszehnjährige an, die sich zu ihm umwandte. „Ich hatte schon öfters versucht, dich zu erreichen.“ Von Sasuke erfuhr er, dass sie sich mit Gaara im Park treffen wollte. „Hast du es ihm erzählt?“ fragte er. Teilnahmslos nickte das Mädchen. „Und? Wie hat er reagiert?“ Yue sah ihn sauer an. „Wie wohl? Er hat sich von mir getrennt.“ Shikamaru erkannte ihre rötlichen Augen. Sie hatte geweint. „Das tut mir leid, Yue.“ Er ging auf sie zu, umarmte das Mädchen. Sie wurde regungslos wie eine leblose Puppe an sein Brust gedrückt, erwiderte die Umarmung nicht. „Was hast du nun vor?“ Ahnungslos hob sie ihre Schultern. „Soll ich mit ihm reden? Willst du mit zusammen sein? Kann ich was tun?“ schlug er schon fast bitterlich vor. Er hasste es Yue so dermaßen verletzt zu sehen. „Du verstehst mich nicht.“ meinte sie ernst und blickte ihn streng an. „Ich weiß gerade nicht was ich will. Ich muss meine Scherben aufheben, die momentan mein Leben sind. Ich habe einen wirklich lieben Menschen verletzt. Und ich habe mit dir geschlafen und weiß nicht was es für dich tatsächlich zu bedeuten hatte. Denn bei mir ist es klar.“ „Was?“ fragte er verwirrt. Es reichte Yue. Sie konnte es nicht länger mehr geheim halten. Es erdrückte sie, nahm ihr die Luft zu atmen. Sie musste nun die Karten offen auf den Tisch legen. „Ich habe mit dir geschlafen, weil…“ Sie schluckte kurz, blickte ihm ernst in die Augen. „…ich dich liebe.“ Der Nara weitete seine Augen. Mit dem Geständnis hatte er nicht gerechnet. „Und das schon viel länger, als du denkst. Ich war nur noch nicht bereit es dir zu gestehen.“ redete sie weiter. „Und dann warst du mit Tayuya zusammen. Ich wollte meine Gefühle für dich verdrängen. Ich dachte wirklich, dass ich es mit Gaara konnte. Und dann geschah gestern.“ Der Braunhaarige konnte nichts sagen. Er hatte doch keine Ahnung davon. Er hatte über Yue als Liebe nie wirklich nachgedacht. Für ihn war sie nur eine Freundin. Seine beste Freundin. „Wieso sagst du denn nichts?“ Yue sah ihn traurig an. „I-ich..“ Shikamaru fand keine Worte. Ihr wurde klar, dass er sie nicht liebte. Ihr nicht sagen konnte, dass er nicht mehr als Freundschaft fühlte. „Vergiss es einfach…“ murmelte die Uchiha und ging davon. Er wollte sie wirklich aufhalten. Es mit ihr klären aber Shikamaru konnte nicht. Nicht so lange bis ihm bewusst wurde, was er ihr aufrichtig antworten konnte. ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Tagelang heulte sich Yue in ihrem Zimmer die Augen aus. Sie verbarrikadierte sich regelrecht darin. Sie aß nichts und schlief nur sehr schlecht. Ihre Eltern machten sich große Sorgen um das Mädchen. Und als sie Fiber bekam, blieb sie der Schule am Montag fern. Mikoto versuchte ihre Tochter zu einer Hühnerbrühe zu überreden aber das Mädchen wollte absolut nichts zu sich nehmen. Mittwoch kam Itachi vorbei. Mikoto bat ihm um Hilfe. Yue sah zu ihren großen Bruder auf. Aber selbst er wusste nicht was mit ihr los war und fragte sich, was mit seiner kleinen Schwester geschehen war. Es wurde so schlimm, dass Yue bewusstlos am selben Tag zusammenbrach. Fugaku rief den Notarzt und das Mädchen wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo sie intravenös aufgepäppelt wurde. Stunden später durfte sie auch schon wieder nach Hause. Die Ärzte rügten sie, dass sie mehr zu sich nehmen musste. Dass sie für ihr Alter zu dünn sei und, das, wenn sie so weitermachen würde, sie keine Kraft mehr haben würde, selbstständig aufstehen zu können. Yue zwang sich dazu aber ihr war absolut nicht danach. Shikamaru und auch Gaara sowie ihre Freunde versuchten sie stets über ihr Handy zu erreichen. Aber sie ignorierte sie alle. Und wenn jemand von ihnen vor der Türe auftauchte, ließ sie diese über ihre Mutter wegschicken. Eine Woche später raffte sich Yue wieder auf. Ihr war zwar immer noch nach weinen aber sie wollte nicht mehr heulen. Sie wollte kein Häufchen Elend mehr sein. Sie wollte nicht ihre gesamte Energie daran verschwenden. Das Mädchen wagte sich in die Schule. Schon im Bus wurde sie von Sakura umarmt, die sich gemeinsam mit Hinata wahnsinnige Sorgen um ihre beste Freundin machten. „Was war denn los mit dir? Als Sasuke erzählte, du seist im Krankenhaus, dachte ich schon, du wärst unheilbar krank.“ Yue entschuldigte sich für ihr Verhalten. Sie wusste, dass sie ihrer Familie und ihren Freunden riesige Sorge bereitet hatte. Vor der Schule war eine riesige Traube an Schülern und feuerten irgendwen an. Kiba kam zu ihnen angerannt. „Shikamaru prügelt sich mit Gaara.“ informierte er sie. Die Uchiha suchte sich einen Weg durch die Menge ganz nach vorne. Sie erkannte das geschwollene Auge von Gaara und die blutende Nase von Shikamaru. Die beiden wollten wieder aufeinander zustürmen. Sie lief dazwischen. „Hört auf!“ brüllte sie und die beiden stoppten ihrem Tun, sahen sie geschockt an. Fast hätte sie ihre Schläge abgekriegt. „Was tut ihr da?“ Der Nara wischte sich sein Blut mit dem Ärmel von seiner Nase. „Du bist wieder da?!“ stellte er fest. „Geht es dir wieder gut?“ fragte Gaara besorgt und mitfühlend. Yue nickte. „Ja. Aber was sollte das? Warum schlägt ihr euch?“ Sie war verwirrt. Niemand von den beiden war der typische Schläger. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)