Tribal von Hera_Tenebrae89 (I`ll be your home) ================================================================================ Kapitel 17: Surrender --------------------- Ich wache am Morgen auf. Bin erschöpft vom Schlafen, laufe darauf in den Fluss und mache dann mein Bett allein. Bin bereit für einen neuen Tag, so ganz ohne dich. Und ich laufe aufrecht auf meinen Füßen, während meine Stimme mir gehorcht. Ich gehe raus in die Nacht und schlafe ohne die Lichter der Sterne ein. Ja und ich mache das was ich immer zu tun habe. Behalte dich tief in meinem Herzen. Aber jedes Mal, wenn ich denke ich bin okay, irre ich mich gewaltig denn meine Hände wollen nicht wieder von vorne starten. Sie wollen es einfach nicht verstehen. Sie zittern und brechen wenn ich dich berühren darf. Sie stimmen mir nur zu wenn ich dich halten darf und wollten nicht ohne deine Hände leben. Sie lassen nicht los. Niemals lassen sie dich los. So rede ich über dich und gehe durch einen Tag ohne zu weinen. Jage zusammen mit meinen Freunden, aber bleibe abends alleine in meinem Zuhause. Und dort sehe ich dich nirgends, obwohl ich deinen Namen so leicht sagen kann. Ich lache etwas lauter, wenn du bei mir bist. Aber dann sehe ich verschiedene Ängste vor meinen Augen ablaufen. Sie verfolgen mich in meinen Träumen und lassen nicht los. Und wenn ich denke es ist am Morgen vorbei, merke ich wie falsch ich lag, denn ohne deine Hände kommen sie immer wieder. So das wenn ich aufwache, meine Hände automatisch nach dir greifen wollen. Brechen leise den Schild um mich den ich so lange hart erbaut habe. Ich kann nicht lügen, denn wenn ich weine bin ich am ehrlichsten. Meine Hände vermissen es dich zu halten mein Liebster. Ich hole dir gerne die Sterne vom Himmel und lese dir jeden Wunsch von deinen Lippen ab. Denn wir schaffen das nur gemeinsam. Ich bin nicht mehr allein. Ich war es noch nie denn seit meiner Geburt warst du bei mir. Jeden Tag sah ich wie du immer schöner wurdest. Dein Lächeln wurde sanfter und deine Züge denen einer Mutter immer ähnlicher. Es war schwer dich zu gewinnen. Vergoss für dich mein eignes Blut um dir zu zeigen wie sehr ich dich liebe. Aber nun lasse ich dich nie mehr los. Und es macht mich stolzer den je. Jedes Mal aufs Neue, wenn ich nun sehe wie unsere Frucht in dir wächst. Du machst mich zum Vater…etwas was ich mir schon immer gewünscht habe. Machst mich glücklich. Und ich werde euch beide lieben, so wie vor allem beschützen solange ich atme und auch darüber hinaus. Also lächeln bitte weiter für mich. Schenk mir dasselbe Lächeln das du mir damals am Fluss geschenkt hast, als wir noch so jung waren. Damals wo es nur Spiele gab und unsere Liebe in den Kinderschuhen steckte. Und am Ende der kalten Winternacht halte ich dich in meinen Armen. Bin stolz auf dich und umarmte mit dir das größte Geschenk was du mir machen konntest. Ich werde es beschützen und genauso lieben wie dich. Meinen Sohn den du mir schenktest. Das schönste Kind auf der Welt. Schnell und hektisch rannte er durch den Dschungel. Sein Atem rannte und die Panik dass er zu spät kommen könnte machten ihn verrückt. Mit seinen Emotionen und seinen schnellen Bewegungen brachte er den Dschungel in Aufruhr. Vögel flohen aus den Baumkronen und von Ästen, krischen dabei, Tapire suchten im Dickicht Schutz und Echsen versteckten sich unter seinen als die Füße des Mannes über den Boden donnerten. Durch sein Tempo stolperte er fast über jeden einzelnen umgefallenen Baum, der vor ihm, auf dem Weg lag. Verhedderte sich in jeder Liane die ihn kreuzte und krachte gegen jeden Stein der die Frechheit besaß sich ihm entgegenzustellen. All das während sein Herz donnerte und er es bereute so früh auf die Jagd gegangen zu sein. Es war ein kühler Morgen und somit schwer Beute zu finden, doch das war alles nicht mehr von Bedeutung, denn er musste nur wieder zurück. Er war noch nie so chaotisch durch den Dschungel gerannt und machte sich damit wirklich bei jedem Bewohner des Waldes bemerkbar. Ein normalerweise tödlicher Fehler. Doch irgendwie überlebte er seinen Krawall durch den Dschungel und kam wieder zuhause an. Er stolperte aus einer Hecke und krachte volle Kanne auf den Boden vor sich. Küsste diesen damit und blieb erst mal so liegen. Seine Landung kam so plötzlich und erschreckend das viele der Patcheen ihm verwirrte Blicke zu warfen und nicht begriffen was los war. Sie sahen ihn dort nur reglos liegen, Mütter wie Väter und begriffen einfach nicht was los war, denn eigentlich war dieser Mann elegant und nicht so ein Tollpatsch. Er brüstete sich damit ein großer Krieger zu sein und war es eigentlich auch, aber gerade wirkte er nur wie ein nervöser Leguan der auf der Stelle rannte und nicht voran kam. Ziemlich erbärmlich also. Doch als sie merkten das er einfach weiter dort liegen blieb und keuchend atmete, ignorierten sie ihn etwas schulterzuckend und machten sich wieder an ihre Arbeit. Noch war er nur einer von ihnen und in der unteren Hierarchie, demnach auch diese Behandlung. Das Gesicht des jungen Mannes lag noch immer zu Boden und seine langen, dunkelbraunen Haare lagen verteilt um seinen Kopf herum und seinen Rücken runter. Er konnte froh sein das er dieses Mal seinen Poncho nicht an hatte, denn der wäre wirklich dreckig geworden und hätte sicherlich auch Risse abbekommen so wie er durch den Dschungel gepferzt kam und wirklich ALLES von diesem mit sich nahm. Er hatte sogar noch Blätter und einige kleine Lianen in seinem Haar hängen, gepaart mit dem Dreck der an ihm klebte. Er sah schrecklich aus. Aber das war ihm egal, als er dann wieder den Kopf schüttelte und auf dem Bauch liegend vor sich sah. Holte sich zurück in die Realität. Er war zuhause…er war ZUHAUSE! Sofort dämmerte es ihm wieder warum er so gerannt war und kam augenblicklich auf die Beine. Danach rannte er weiter und quer über den Platz vor sich, auf dem das große Feuer loderte, als er dabei immer wieder brüllte: „YOH!!“ Seine Stimme donnerte durch das Dorf und die meisten sahen ihm erneut verdutzt nach. Was war den in den gefahren? Konnte der mal leiser sein? Sie wussten ja alle dass er erwählt wurde der neue Häuptling zu werden, aber so wie er sich gerade verhielt wusste keiner ob das eine so gute Idee sein würde. Seine Prüfung stand bald bevor und er rannte noch immer kopflos durch die Gegend wie eine Blindschleiche. Ob das mal gut ging? Sie brauchten einen würdigen Nachfolger für ihre Goldva und keinen Bengel. Die Meisten kannten ja sein Potenzial, aber gerade ließ es etwas zu wünschen übrig. Aufgescheucht rannte er weiter auf dem Platz herum, sah sich dabei um und rief immer wieder nach seiner Braut. Mit den Nerven am Ende und erschöpft blieb er stehen, bis er endlich seine Zukünftige sah, die ihn dann auch schon verdutzte Blicke zuwarf. Sie war so schön wie immer, auch wenn es eigentlich ein Junge war. Yoh saß nicht weit von dem großen Lagerfeuer entfernt und war gerade mit einigen Kindern des Dorfs dabei Ketten aus Muscheln und Blüten zu basteln, als er den Kopf etwas schief legte und zu seinem schnaufenden Zukünftigen sprach: „Hao? Was ist denn los?“ Hao sah schwer atmend zu ihm und rannte dann auch schon auf ihn los. Sein Herz erleichterte sich etwas, aber er war dennoch zu sehr aufgewühlt dass er einfach nicht ruhig werden konnte. Angst. Er hatte Angst. Die Kinder sahen ebenfalls verwirrt zu dem jungen Mann und einige mussten sogar anfangen zu lachen weil der Langhaarige so sehr mit Dreck und Resten des Dschungels geschmückt war das er glatt als Blattmonster aus Gruselgeschichten durchgehen könnte. Auch der junge Schamane musste darauf etwas lächeln und angestrengt schnaufen, als er die Kinder um sich lachen sah. Es war schön zu sehen dass sie Spaß hatten, auch wenn sich sein Mann dabei zum Affen machte. Aber Yoh fiel alles so schwer. Jeden Tag fühlte er sich schwerer und erschöpfter. Und kaum als Hao bei ihnen ankam löste sich die Schar an Kindern um Yoh auf und sie liefen lachend und fröhlich mit ihren Ketten davon. Sie hatten viele davon gebastelt und zeigten sie dann fröhlich ihren Müttern und Vätern, was den Jungen sehr glücklich machte. Er war Schamane und besaß eine ruhige Natur. Genau deswegen konnte er auch so gut mit Kindern umgehen. Er besaß nicht umsonst Ke-Ya als seinen Schutzgott. Der Schamane winkte einigen noch mal lieb zu, aber Hao kam dagegen weniger erfreut keuchend neben ihm auf die Knie und Yoh sah ihn darauf verdutzt an, denn auf den Augen seines Liebsten lag Schrecken und Sorge. Was war nur los? So hatte er ihn ja noch nie gesehen. Hao war an sich immer ein ruhiger und frecher Geselle. So richtige Sorge und Angst sah man nie auf seinem Gesicht. Es dauerte aber nur einige Sekunden und Hao fasste ihn auch schon an beiden Schultern, als er besorgt und erschöpft sprach: „Bist du…okay…Bist du okay Yoh?!“ Yoh runzelte die Stirn verdutzt und fragte ihn: „Was? Wovon redest du?“ Er verstand nicht was los war. Kurz darauf legte der Schamane auch schon die Kette auf den Boden, die er vorher gebastelt hatte und fasste sich dann mit beiden Händen auf den Bauch. Er ließ sie dort ruhen und rieb immer mal wieder sanft mit einer Hand über diesen drüber…Über den großen Schwangerschaftsbauch den er inzwischen entwickelt hatte. Er atmete schwerer, weil dieser ihm inzwischen nach oben gegen die Rippen drückte und so langsam auch kein Platz mehr, in seinem Leib, für ihr Baby war. Yoh war bereits im neunten Monat und die Geburt stand bald bevor. Es war nur noch eine Frage von Tagen. Das mekrte er auch selber denn genau deswegen war er Tag für Tag schneller erschöpft und die Tritte seines Sohnes machten es nicht leichter. Ja, sie bekamen einen Sohn, denn das konnte er fühlen. Selbst wenn er kein Schamane wäre und nicht diese enge Bindung zu seinem Kind besäße, was bei ihnen normal war, so könnte er sich das allein an den Tritten denken, denn sie waren stark und bestimmend. Oft hatte es ihn auch schon nachts aus dem Schlaf getreten. Es waren wie Schläge in den Bauch die einen kurz verharren ließen. Aber das machte ihn auch glücklich denn so wusste er dass sein Baby stark und gesund war. Er war heute besonders erschöpft von der Schwangerschaft und genau deswegen war Hao auch so aus der Puste, denn es wurde ihm so mitgeteilt, nur viel schlimmer als es eigentlich war. Er fasste dann selber auf den Bauch seiner Braut und streichelte sanft über den Leib der sein Kind schütze und wohlig wärmte. Kam dabei zu der Erkenntnis: Es war gut…es war alles gut. Danach sah er Yoh kaputt, aber besorgt in die Augen und antwortete: „Unser Kind! Geht es ihm gut?! Silva sagte mir dass deine Wehen schon eingesetzt hätten! Geht es dir gut Yoh?! Kann ich etwas für dich tun?! Hast du starke Schmerzen?! Ich weiche nicht mehr von deiner Seite! Soll ich dich nachhause tragen?! Oh Gott ich werde Vater!!“ Was? Yoh sah ihn nun nur noch verdutzter an und schüttelte dann den Kopf. Was zum Geier war los? Nicht nur das er seinen zukünftigen Gatten noch nie so besorgt und nervös gesehen hatte, sondern auch weil er keine…er hatte doch noch gar keine Wehen. Besonders erstaunlich fand der Junge aber das Hao offenbar genauso nervös war wie Yoh selbst…nämlich nervös war Eltern zu werden. Das…beruhigte den Schamanen schon etwas, denn er dachte er wäre der Einzige von ihnen dem es so ging. Das tat gut, doch er musste erst mal seinen Mann beruhigen, der viel zu aufgewühlt war und sprach dann sanft zu ihm, während er seine Hände fasste, die noch auf dem dicken Bauch lagen: „Hao es ist alles okay. Ich habe keine Wehen. Unser Sohn hat nur heute öfters mal zugetreten, nichts Schlimmes…Wow, da hast Silva dich wohl ganz schön reingelegt, was? Hehe wie gemein.“ Hao und Silva waren beide sehr früh jagen gewesen, deswegen sprach Yoh es auch so gezielt an. Es konnte kein anderer gewesen sein der seinem Freund so einen Floh in den Kopf gesetzt hatte. Wie fies, aber auch lustig. Hao sah ihn darauf blinzelnd und schockiert an. Es…es war noch nicht so weit? Warum erleichterte ihn das plötzlich so schlagartig und auf der anderen Seite…wurde er dennoch innerlich fuchsteufelswild. Silva! Dieser verdammte Mistkerl! Er hatte ihn reingelegt! Und er wusste auch sofort warum, denn im Gegensatz zu allen anderen war Silva nicht damit einverstanden gewesen das Hao weiterhin öfters das Dorf verließ und jagen ging. Nicht mehr jetzt wo Yoh hochschwanger war und das Kind jeden Tag kommen könnte. Sein Mentor wollte dass der Vater bei seiner bald Frau blieb und nicht weg war wenn das Kind dann endlich kam. Aber so ne miese Tour zu bringen um jemanden in das Dorf zu locken war einfach scheiße! Genau deswegen verzog Hao aus sofort sauer das Gesicht und nahm seine Hände dann von Yoh seinem Bauch. Er sah sauer neben sich in den Dschungel und flüsterte giftig zu sich selbst: „Dieser elende Mistkerl…“ Yoh blinzelte, aber musste dann leicht lachen so das Hao wieder verdutzt zu ihm sah. Er liebte ja das glockenhelle Lachen seiner zukünftigen Braut, aber dieses Mal war es voller schaden Freude gewesen und das fand er nicht so cool. Er mochte es nicht wenn sich Leute über ihn lustig machten. Immerhin war er in wenigen Tagen der neue Häuptling. Das tat seinem Ruf nicht gut und er hatte sich eben noch zusätzlich voll zum Affen gemacht verdammt! Das bekam Silva zurück! Er wusste nur noch nicht wie, aber da ließ er sich schon was einfallen! Sie waren, wie gesagt, zusammen jagen gewesen, weil er dachte Hao würde das allein nicht schaffen, was schon mal Blödsinn war, aber ihn so zu verarschen setzte dem persönlich noch die Krone oben drauf! Man sah ihm an wie seine Züge von besorgt zu genervt und sauer wechselten, so das die Mutter seines Kindes wieder lächeln musste. Auch sein Hao, er war immer so emotional. Yoh gab darauf seinem Freund einen sanften Kuss auf die linke Wange, so dass der wieder zu ihm sah und sprach dann lieb: „Es geht mir gut. Silva möchte einfach dass du da bist wenn meine Wehen losgehen. Er meint es nur gut. Und da du so ein Sturkopf bist musste er dich halt so wieder ins Dorf locken, hehe. Selber schuld mein Hübscher!“ Wenn es nur DAS gewesen wäre… „Ich reiß ihm den Schädel ab wenn sobald er mir über den Weg läuft! Ich hab mir verdammte Sorgen um dich gemacht! Was wenn der Kleine kommt und ich wäre nicht da!? Du hättest all den Schmerz alleine durchstehen müssen! Ich möchte ja auch dabei sein wenn mein Sohn zur Welt kommt und vielleicht sollte ich wirklich ab jetzt zuhause und bei dir bleiben, aber man muss mich doch nicht so veraschen! Ich hatte Angst um dich, okay?! Ich liebe dich, du wirst meine Frau und du trägst unser einziges Kind aus! Tut mir leid wenn ich da mit den Nerven etwas zu Fuß bin okay?!“ Brüllte Hao dann etwas lauter zu Yoh der ihn danach leicht überrascht ansah und sogar etwas rot dabei anlief. Er hatte Angst? Es rührte ihn das zu hören. Er wusste ja das Hao ihn über alles liebte. Spätestens bei Apollo hatte er das gezeigt und in jener Nacht an der Quelle auch. Doch ihn gerade so besorgt um ihn und das Baby zu sehen machte Yoh nur noch glücklicher. Der junge Schamane konnte das verstehen, aber das war nicht nötig. Es ging ihm gut. Goldva passte ja immerhin auch auf ihn auf wenn Hao nicht da war und es waren auch andere Mütter in diesem Dorf die ihm Hilfe leisteten und Mut zusprachen. Dennoch machte es ihn froh zu hören wie sein zukünftiger Mann sich um ihn und seinen Sohn sorgte. Es war so schön und machte ihn glücklich. So sehr sogar das er wieder die Hände von Hao nahm und sie sanft auf seinen Bauch legte. Er sollte es fühlen. Sollte spüren dass es ihm gut ging. Sein Gegenüber sah verdutzt auf den Bauch und dann in das Gesicht der werdenden Mutter, als diese lieb lächelnd sprach: „Es geht uns gut. Fühl mal, er tritt heute ganz besonders viel. Hehe, er ist genauso ungeduldig und wild wie du mein Liebster.“ Und nachdem er das gesagt hatte sah Hao wieder von ihm weg und auf seine Hände runter, die inzwischen von Yoh wieder losgelassen wurden und er alleine am Bauch des Jungen fühlte. Er schloss dabei sogar seine Augen und fühlte nach den Bewegungen seines Kindes. Und kurz darauf…spürte er es auch schon. Ein Treten. Es war ein leichtes Treten gewesen und er öffnete wieder die Augen. Es war…so sanft. Kurz darauf konnte Hao auch nicht anders als sanft zu lächeln. Es war so verrückt, so unerklärlich und magisch, aber wunderschön. Nie hätte er gedacht dass er mal Vater sein würde. Sicher wurde ihm das als Kind immer gesagt das er und Yoh heiraten und die Blutlinie des Jungen erhalten müssen, aber dennoch wirkte das immer nur wie Geschwätz. Doch nun saßen sie an diesem Ort. Sie würden bald heiraten und Yoh war schwanger. Er trug ihr Baby aus, sein Baby, das er schon so sehr liebte. Er würde Vater werden, aber das machte ihn sehr nervös. Yoh keuchte auch kurz darauf auf, als dieser Tritt durch seinen Leib donnerte, so dass sein Mann wieder zu ihm sah und er besorgt fragte: „Alles gut?“ Yoh nickte nur darauf und lächelte dann auf seinen Bauch hinab, während er ihn selber an den Seiten gut festhielt. Vorsichtig streichelte er an seinem Bauch entlang. Er wusste das sein Baby das liebte und das er es so wieder beruhigen konnte. Babys fühlten und horchten nach außen. Sie bekamen alles mit auch wenn das keiner glauben konnte. Yoh wusste es einfach denn immer wenn er mit seinem Sohn sprach, sanft dabei über den Bauch rieb, war es als würde er mit Tritten antworten. Diese Tritte taten inzwischen immer mehr weh…aber es war ein guter Schmerz und er liebte ihn so sehr. Er würde…einen starken Sohn bekommen, ganz sicher und das machte ihn glücklich. Er kam bereits so nach seinem Vater…Danach antwortete er Hao: „Es ist alles gut…Das war nur heute schon der zwölfte Tritt und sie werden auch immer gemeiner, hehe. Ich denke dass er nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Da will jemand langsam geboren werden, aber…“ Er zählte mit? Interessant, aber wenn man nirgends hingehen konnte, außer von A nach B im Dorf, musste man wohl bestimmte Dinge machen um sich die Zeit zu vertreiben. Doch so glücklich er das auch sagte, auf seinem Gesicht machte sich kurz darauf Sorge breit. Große Sorge sogar, die Hao natürlich nicht verborgen blieb. So rückte er darauf auch näher an Yoh ran und nahm ihn dann mit dem linken Arm sanft in seine Arme, während seine rechte Hand noch auf dem Bauch der werdenden Mutter ruhte und er sanft fragte: „Aber? Du siehst so besorgt aus Süßer. Was bedrückt dich?“ Yoh schluckte. Vor ihm konnte man aber auch einfach nichts verbergen, was? Doch es war gut dass er fragte. Das machte es ihm alles wesentlich leichter, denn er wollte Hao eigentlich nicht von sich aus mit seinen Sorgen belasten. Also nickte er sanft und sah wieder auf seinen Bauch als er schwer von sich gab: „Dir kann man auch nicht vor machen, was Hao? Ich…nun ja ich habe Angst. Ich trage unser Baby nun schon so lange mit mir und ich freue mich darauf ihn endlich in meine Arme schließen zu können. Die Geburt macht mir keine Angst, aber bis dahin gibt es noch so viel zu tun. Du wirst in den nächsten Tagen zum Häuptling ernannt. Wir heiraten schon morgen, aber ich kann mich darauf nicht konzentrieren, denn ich schweife immer wieder mit den Gedanken zu unserem ungeborenen Sohn. Was…was ich wenn ich keine gute Mutter werde? Wenn ich nicht mit ihm umgehen kann und Fehler mache? Ich habe Angst Hao. Vor nichts habe ich mehr Angst und ich weis nicht ob ich das alles kann. Ich will doch…nur das Beste für ihn, aber woher weis ich was das Beste für ihn ist? Ich liebe ihn so sehr und ich habe solche Angst das ich Fehler mache die ihn verletzten könnten…“ Leise und sanfte Tränen rannten dabei aus seinen Augenwinkeln und die Wangen hinab. So zart und sacht das es Hao schmerzte das zu sehen. Was sollte das? Darüber machte er sich Gedanken? Hao war erstaunt was bereits jetzt schon in dem Kopf seiner Braut vor sich ging denn Yoh hatte das alles niemals durchblicken lassen. Er dachte immer dass sich der Schamane unglaublich auf das Kind freute und sofort wüsste was er tun muss. Es gab doch sowas wie eine Mutterinstinkt und der würde einen doch leiten. Allein wenn er sah wie seine zukünftige Braut jetzt schon an das Baby dachte und mit ihm im Bauch sprach, da wusste er dass er eine gute Mutter werden würde. Ganz sicher. Das ihn Zweifel an sich selbst plagten und an seinen Entscheidungen…Hao hatte ja keine Ahnung. Aber das war alles völlig unnötig. Da war er sich sicher. Alsoo drückte er sich fester an seine Braut und schmuste seinen Kopf dann an den von Yoh. Versuchte ihm Nähe und Zuversicht zu schenken, als er dabei sanft sprach: „Mach dir keine Sorgen Schatz. Es wird alles gut werden. Allein das du schon so denkst und dir jetzt schon Gedanken machst, zeigt doch bereits was du für eine wundervolle Mutter du bist. Außerdem bist du nicht allein. Ich bin bei dir und ich lasse dich mir nichts mehr allein. Weder dich noch unser Kind. Yoh er…er ist zwar noch nicht da, aber er ist jetzt schon das größte Glück für mich. Ich kann dir niemals genug dafür danken was für ein großes Geschenk du mir machst. Ich werde Vater. Und das habe ich nur dir zu verdanken. Natürlich habe ich auch Angst, denn wer weis schon ob ich alles richtig machen werde? Ich habe dieselben Ängste wie du und genau deswegen schaffen wir das auch nur zusammen. Daran habe ich keine Zweifel Er ist unser einziges Kind und er wird…er wird ein guter Sohn werden, denn du bist bereits schon eine wundervolle Mutter. Das weis ich einfach, denn ich kenne dich. Du bist so voller Liebe und Ruhe und genau das braucht ein Baby. Unser Sohn…kann gesegnet sein eine Mutter wie dich zu haben, Yoh. Und ich denke das weis er auch schon. An jeden Tag wenn du mit ihm sprichst wird er das spüren.“ Und als er das sagte schlich sich dem jungen Schamanen doch tatsächlich eine weitere große Träne aus dem rechten Augenwinkel. Er war…so glücklich und drückte sich zurück an seinen Hao. Er hatte Angst und viele Zweifel, denn immerhin war er keine normale Mutter. Er war etwas Besonderes und er bekam dadurch Angst dass sein Kind darunter leiden könnte. Doch wenn er Hao so hörte…da bekam er Mut und Zuversicht, so das er wieder lächelte. Er hatte recht. Sie würden das schaffen. Zusammen. Also lächelte er wieder und sprach dann zu seinem Zukünftigen: „Ich danke dir. Er wird…ein toller Sohn. Und du…wirst ein toller Vater. Wir schaffen das schon zusammen und werden eine glückliche Familie. Das ist alles was ich mir wünsche. Ich will…dass du und er glücklich werden. Nichts ist mir wichtiger. Ich danke dir…Hao.“ Und danach küssten sie sich sanft und schmusten ihre Gesichter aneinander. Yoh wusste das sie es schaffen konnten. Gemeinsam. Und er wusste dass sein Kind etwas ganz besonderes war. Er würde alles verändern. Das…konnte er spüren. Aber sie hatten es ihm auch verraten. Die Sterne hatten es ihm ebenso gesagt. Ihr Kind…war der Messias auf den sie so lange gewartet hatten. Der Jenige der das Land vereinen und den Frieden bringen würde. Ihre Zukunft damit sicherte. Ihr Sohn…würde alles besser machen und die Blutlinie mit Stolz erfüllen… Ich weis dass du Dinge vor mir verbirgst und deine freundlichen Worte mich nur in Sicherheit wiegen sollen. Aber deine Worte sind wie ein Traum und Träume konnten mich niemals reinlegen. Nicht so leicht zumindest. Damals hab ich mich so abwehrend und gemein zu dir verhalten. Ich habe nicht auf Wiedersehen gesagt bevor ich gegangen bin. Aber du hast dennoch zugehört. Du hast damals deine Kämpfe weit weg von mir ausgetragen und tatest was du tun musstest. Doch für mich persönlich fällt es dir viel zu leicht Blut zu vergießen. „Spar dir deine Tränen, denn ich komme zu dir zurück.“. Diese Worte konnte ich deine Seele flüstern hören, als du durch diese helle Tür geschritten bist. Und ich habe mir geschworen diesen Schmerz zu verbergen als ich die Seiten zurückblätterte und nur uns beide darin sah. Sah wie glücklich wir waren. Nach dir schreien wäre vielleicht die Lösung gewesen. Und wenn ich meine Augen weiter nach dir ausgeweint und dich angefleht hätte nicht zu gehen, wärst du dann geblieben? Oder hat dich Gott mir an diesem Tage bewusst entrissen? Aber jetzt habe ich keine Angst mehr davor das zu sagen was in meinem Herzen ist. Denn tausend Wörter, über Generationen und Welten gerufen, werden dich finden. Sie fliegen zu dir, selbst wenn du es nicht sehen kannst. Ich weis dass sie dich erreichen werden, denn auf grünen Schwingen, weit oben im Himmel, kannst du mich hören, nicht wahr? Dort im Himmel wo dein Zuhause ist. Meine Worte umgeben dich wie ein Kranz und nehmen dir alle deine Sorgen weg. Sie halten dich für immer fest umschlungen. Diese tausend Worte wurden damals niemals von mir ausgesprochen, aber nun fliegen sie zu dir. Sie bringen dich nachhause und somit zurück in meine Arme. Leiten dich zurück auf deinen grünen Schwingen und hinab auf die Erde wo ich auf dich warte. Und tausend Worte, geschrien durch Generationen und Welten, werden dich dann umarmen. Sie verwandeln alle deine einsamen Tränen in Tage die du von mir entfernt bist. Dein Herz treibt vor sich dahin wie meine Worte im Wind. Geboren aus einem Traum einer längst vergessenen Zeit. Unsere Stimmen sind wie eine Harmonie. Das Licht des Mondes umschlingt uns beide sanft in dieser Nacht, aber ist dennoch so kalt wie der Ozean. Die Sterne fallen darauf langsam vom Himmel und erinnern mich an die einsamen Tränen die ich einst weinte als du gingst. Wäre es nicht schön wenn wir wieder zusammen Hand in Hand laufen könnten? Denn ich möchte dich so gerne führen. Zu meinem Dorf, meinem Zuhause und in meine Arme. Und das so lange bis dein Herz wieder mir gehört, damit die Träume voller Einsamkeit mit der Morgendämmerung endgültig verschwinden. Dein Herz gehört zu mir wie der Wind über den Ozean und deine Stimme hallt durch den Himmel zu mir wie ein wundervolles Geräusch der Harmonie. Das Licht des Vollmondes ist silbern und glänzt auf dem Wasser am Strand. Rein wie ein Gebet und klar wie deine Augen. Ich sehe dich Lächeln. Ich sehe die Ewigkeit mit dir. Süße Träume die nicht verschwinden werden sobald die Morgendämmerung einsetzt. Und endlich bist du bei mir. Ich kam aus dem Wasser zu dir und du für mich aus dem Himmel. Hier haben wir uns einst verloren, am Strand zwischen der Welt der Lebenden und Toten. Aber hier haben wir uns auch wieder gefunden, in der warmen Mittagssonne auf der Erde. So lasse ich dich nie wieder gehen. Und egal wohin wir auch gehen, dorthin gehen wir gemeinsam. So wie wir es schon immer getan haben. Zwischen den Welten und an dem Ort der Seelen wo wir einst waren. Die Situation war schrecklich angespannt. Der Wind wehte über das das Deck und trug dieses Gefühl einfach zu jedem der sich auf diesem befand. Und obwohl es so ein schrecklicher Hauch zu sein schien, so brachte dieser Wind auch etwas völlig Neues mit sich. Einen neuen Anfang und so viele Gefühle die darin verborgen lagen. Eine Konfrontation von zwei verschiedenen Welten, wie sie so noch nie stattgefunden hatte. Denn genauso fühlte es sich für die Schamanenkönigin Yoh an. Er stand noch immer vor Hana und hatte weiterhin seine Hände sanft auf den Wangen des Fremden vor sich ruhen, der so viel mehr war als es zuerst den Anschein hatte. Und er konnte es selber nicht leugnen, denn dieser Mann war wirklich hübsch, so dass er nicht seine Augen von ihm lassen konnte. Er war sehr gut gebaut und groß. Seine Größe übertraf die von Hao um einen halben Kopf, aber er war dennoch kleiner als Silva. Wesentlich kleiner und seine Gesichtszüge waren stark und gutaussehend. Yoh wurde selber etwas unwohl im Bauch, wenn er diesen Kerl so sah, aber nun wusste er auch warum sich sein Sohn ihn ausgesucht hatte und das lag nicht nur am Aussehen. Etwas verband sie. Dünn und durchsichtig das es dem Schamanen durch die Finger glitt, aber er wusste dennoch das es da war. Dieser Mann war…eine gute Partie. Ein Prachtexemplar konnte man sagen. Doch er war sich auch dessen bewusst das es keiner außer ihm sehen konnte. Keiner der Menschen, aus seiner Heimat, die um sie standen und noch immer nervös die Waffen auf diese Fremden aus der Außenwelt gerichtet hielten. Was verständlich war, denn sie wussten nicht wie sie damit umgehen sollten. Die Patcheen wussten bereits lange dass es Menschen hinter dem Horizont des Ozeans gab und das sie nicht die einzigen auf dieser wunderschönen Welt waren, doch das bedeutete nicht dass sie ihnen freundlich gegenüber sein würden. Hana hatte nie was davon erzählt bekommen, so wie alle Kinder. Sie waren noch zu jung und Hana laut Hao zu unreif trotz seines Alters. Also blieb ihnen das vorerst verborgen. Erfahren hatten die Patcheen es das erste Mal als Opacho ihre Eltern auf dieser Insel gestandet waren. Zu erfahren, dass es Leben, jenseits ihrer Welt gab, war damals noch unglaublich gewesen, denn Patcheen blieben immer unter sich und verließen nie die Insel. Nur Götter lebten für sie außerhalb der Insel. Dennoch überraschte heute es keinen mehr Fremde zu sehen, bis auf die Kinder. Doch das sie auf diese Insel gekommen waren war dennoch sehr beunruhigend. Und das ganz besonders für Hao, der nun auch völlig bewaffnet dort stand und mit der Pfeilspitze bereits auf den Mann zielte der seinen Sohn weiterhin in den Armen hielt und dem seine Frau nun auch viel zu nahe gekommen war. Er hatte ihn genau im Visier. Diesen etwas größeren Fremden. Nur eine falsche Bewegung und es würde nicht lange, zumindest von Hao seiner Seite aus, dauern und er würde den angesetzten Pfeil von der Sehne schnellen lassen. Das Leben dieses Mannes beenden ohne auch nur mit der Wimper zu zucken und das alles mit einem Schuss direkt zwischen seine braunen Augen. Und Sakutaro konnte das auch fühlen…dieses Verlangen ihn zu töten. Sogar dann noch als Yoh ihn noch immer an den Wangen hielt. Der Blick des Piloten zischte wieder zu Hana seinem Vater rüber, der, seiner Meinung nach, einen etwas zu nervösen Finger hatte und damit zu schnell nach der Waffe griff. Aber konnte er es ihm verübeln? Immerhin war Saku auch einer der schneller zu Waffe zog als alle anderen. Erst schießen dann fragen war immer seine Devise gewesen. Er konnte es auf eine Art und Weise verstehen, denn sie waren, für alle Einwohner der Insel, komplett fremd und er hatte bei Hana selbst gesehen das sie anderen Menschen scheu und vorsichtig gegenüber waren. Es zeigte sich schon daran dass sie nie nach ihnen gesucht hatten. Das sie lieber unter sich blieben und wenig die Insel erkundeten, denn sonst wären sie ihnen sicher schon über den Weg gelaufen. Saku würde, das Umzingeln um sich herum, auch nicht als feindselig abstempeln, denn wenn das der Fall wäre dann hätten sie schon längst Pfeile im Körper stecken und wären durchlöchert worden wie Schweizer-Käse. Das wurde ihm klar. Und ganz besonders Paku hatte die Situation schon längst analysiert und war bereits schon vorher zu demselben Entschluss gekommen den Saku nun auch endlich hatte. Dieser Stamm würde nicht einfach schießen. Nicht so lange Hana bei ihm war, das schien klar zu sein, denn sonst wären sie sicherlich schon längst tot. Sie wurden ausgespielt. Besonders dieser Silva hatte mit miesen Karten gearbeitet und sie unter freundlichen Voraussetzungen aus dem Innern des Wracks gelockt. Ja und nun hatte er sie in diese Falle getrieben und das fand Saku nicht gerade vertrauensselig. Es riss etwas an der Glaubwürdigkeit dieser Leute, aber es stand dennoch im harten Kontrast von dem was Hana seine Mutter gerade tat, denn dem Blonden seine Mum stand weiter vor ihm und war damit auch offiziell ins Schussfeld aller anderen um sie herum geraten. Jetzt war es erst recht zu riskant zu schießen ohne jemanden ihrer eigenen Leute zu verletzten. Was bedeutete dass alles um sie herum erst mal nur ein Bluff sein musste und eine geschickte Einschüchterungstaktik. So hoffte der Pilot zumindest, aber wenn er den Häuptling da vor sich sah, geriet sein Glaube leicht ins Wanken, denn Hao sah verdammt grimmig aus. Grimmig war überhaupt kein Ausdruck, denn auf seinem Gesicht konnte man genau den Zorn und die Unruhe ablesen. Der Häuptling gab sich ruhig, aber damit konnte er jemanden wie Sakutaro nicht täuschen. Er hatte genug Männern gegenübergestanden um Emotionen in den Augen ablesen zu können und im Innern sah er wie nervös und zwiegespalten Hana sein Vater war. Dieser Kerl da drüben war sauer, ganz sicher und vielleicht könnte das sein auch leicht Urteil trüben. Er wollte schießen. Aber…aber würde er auch den Mumm haben zu feuern? Besonders dann wenn seine Frau und sein Kind sich in der Gefahrenzone aufhielten? Saku hoffte es nicht, denn dann wäre er in wenigen Minuten tot. Es blieb ihm nicht verbogen das der Pfeil auf seinen Kopf gerichtet war, dazu musste man nicht mal eine Flugbahn berechnen können, sondern nur genau hinsehen und wenn der dort einschlug hieß es: Ende Banane. Dennoch hatte der Pilot keinerlei Angst in sich. Er konnte es sich nicht erklären, war in der Hinsicht vielleicht zu dumm und vertrauensselig, aber er vertraute dem Urteil des Mannes ihm gegenüber. Dieser Hao wirkte nicht wie ein skrupelloser Killer. Ganz im Gegensatz zu ihm…denn Saku war mehr ein Killer als man ahnen konnte. Er hatte genug Menschen eiskalt in Schlachten getötet um diesen Titel ehrlich zuverdienen, der auf ihm hing wie ein böser Geist. Und vielleicht war der Häuptling deswegen auch so nervös, denn wenn er nur einen Hauch vom dem besaß, was der Pilot auch konnte, nämlich Menschen an ihren Augen und Blicken beurteilen, dann sah er bereits das ein Killer seinen Sohn in den Armen hielt. Doch nur die nächsten Sekunden konnten zeigen wie es laufen würde. Sakurai fühlte dann wie ihn die zwei Hände, an den Wangen verließen und sah deswegen wieder verdutzt vor und zu dem Jungen der da stand. Er sah zu Yoh, zu Hana seiner Mutter und es war verrückt. Saku konnte es noch immer nicht richtig einsortieren. Vor ihm stand wirklich ein Junge. Das wurde ihm besonders dadurch klar, dass er keinen Busen sah und die Stimme etwas männlicher klang als bei Frauen. Dennoch war sie sehr zart und fast nicht von einer weiblichen Stimme zu unterscheiden. Dafür musste man echt gut hinhören. Auch war er zierlich und zart gebaut, genauso wie Hana. So gesehen musste man wirklich zweimal hinsehen um zu erkennen dass er keine Frau war. Das Selbe passierte ihm ja damals auch bei dem Blonden, als er ihn das erste Mal am Zero getroffen hatte. Saku dachte damals wirklich da stände ein hübsches Mädchen im Sand. Er lag so falsch. Doch im Kontrast zu seiner Mutter hatte Hana noch mehr männliche Züge, auch wenn er genauso feminin und zierlich war. Nun wusste Saku aber genau woher der Blonde diese femininen Züge hatte. Es kam alles von seiner Mutter. Sofern es wirklich seine Mutter war. Doch wie konnte das sein? Wie konnte ein Mann ein Kind zur Welt bringen? Wenn er so weiter denken müsste, denn vielleicht war er auch einfach nicht Hana seine leibliche Mutter, sondern nur ein Ersatz. Da Hana aber den Häuptling „Vater“ und diesen Jungen vor ihm „Mutter“ genannt hatte, musste Saku davon ausgehen das zumindest die beiden ein Paar waren. Gleichgeschlechtliche Liebe existierte also anscheinend auch auf dieser abgeschiedenen Insel, was? Komisch…warum tat es gut das zu wissen? Er dachte aber nicht weiter drüber nach, denn der zarte Junge vor ihm bewegte sich plötzlich und sah hinter zu Hana seinem Vater, als er dabei besänftigend aber fordernd sprach: „Es ist alles okay Hao! Du kannst den Bogen runter nehmen. Bitte. Er ist keine Gefahr.“ Yoh machte dabei einen Schritt von Sakurai weg und drehte sich komplett zu seinem Gatten um. Wand damit also seinen Rücken zu einem völlig Fremden, was an sich sehr mutig war. Oder einfach nur bescheuert, je nach dem wie man es sah. Saku sah ihn dabei aber an, besonders nachdem er diese Worte aus seinem Mund gehört hatte. Wie…wie konnte er sich da so sicher sein? Dieser Junge klang wirklich davon überzeugt das keiner seiner Jungs ihnen was Böses wollte, doch woher zog er diese Ansicht? Erst dachte Sakutaro, dass es vielleicht daran lag, weil er ihm so lange in die Augen gesehen hatte. Es war nicht schwer zu erkennen, denn man konnte genau sehen wie er dem Piloten lange und tief in die Augen geblickt hatte, als würde er versuchen ihn zu lesen und zu verstehen. Aber wenn das der Fall gewesen war, dann hätte er eigentlich sehen müssen das Sakutaro kalte Augen hatte. Die Augen eines Killers. Dennoch schien das nicht der Fall zu sein, denn er lächelte den Größeren nur freundlich und glücklich an und das war etwas womit Saku und erstrecht Hana, überhaupt nicht mit klar kamen. Wie konnte er ihn so lieb anlächeln? Ihn wie jemanden begrüßen auf den sie schon lange gewartet hatten? Denn genauso kam es rüber. Saku verstand nichts mehr und auch Hana sah verdutzt zu seiner Mutter und verstand nicht ganz was in ihrem Kopf vor ging. Er wusste dass seine Mutter, als Schamanin, besondere Fähigkeiten besaß und sie deswegen gern mal unberechenbar sein konnte, aber das war doch noch komischer als sonst. Allein ihre Worte, die sie zu Saku gesagt hatte, waren seltsam und Hana kam darauf nicht klar. Seine Mutter behandelte ihn sofort wie jemanden den sie kennen würde und von dem keine Gefahr ausging, aber das ergab einfach keinen Sinn. Der Blonde kam sich blöd vor und er konnte nicht glauben das er dass mal denken würde, aber in jener Sekunde schien sein Vater realistischer zu sein, als seine Mutter. Er verhielt sich dagegen normal, sah Fremde als Bedrohung an, etwas was Hana ja auch am Anfang mit Saku getan hatte. Jedoch er hatte Zeit mit dem Piloten verbracht und konnte so seine Meinung um 180 Grad ändern, aber seine Mutter halt nicht. Sie kannte Sakutaro nicht, also warum sagte sie sowas? Warum sagte sie zu ihm: „Du bist hier…Endlich…bist du hier.“ und das auch noch so erleichtert und glücklich. Und komischerweise mochte er es nicht wie tief sie Saku in die Augen gesehen hatte, denn es wirkte dabei so als würde sie ihn anhimmeln. Das…das passte Hana einfach nicht. Seine Brust krampfte dabei etwas. War das Eifersucht? Auf Mama? Er stellte sich in der letzten Zeit wirklich an. Auch bei dem Thema über Saku seine tote Ex ging es ihm so. Der Gedanke andere ihm so nahe zu sehen machte ihn…unruhig. Und allein wenn er wieder an diese Chiharu und an ihr Bild dachte wurde er sauer. Aber er driftete ab und holte sich zurück, denn etwas interessierte ihn mehr als sein Zorn auf eine Tote. Was…wusste Yoh was ER nicht wusste? Denn er war davon überzeugt dass seine Mutter mehr wusste als sie sagte. Sakutaro sah derweil wieder von Yoh weg und hinter zu seinen Jungs. Es war nur ein schneller und flüchtiger Blick über beide seiner Schultern, um zu sehen wie sie sich machte, aber es hatte gereicht um zu erkennen wie nervös sie alle waren. Und das war nicht gut. Sie standen dort wie auf dem Abschussplatz und an die Wand gestellt und sogar Paku schien etwas besorgt, aber er blieb wieder mal am meisten gefasst im Gegensatz zu allen anderen. Und Sakurai konnte ihnen das nicht mal verübeln die denn Lage war sehr verzwickt und schrecklich einseitig. Gerade hatte nämlich nur einer die Hand am Steuer…und das war Hana sein Vater Hao. Es war ein sehr einseitiges Ding und keiner seiner Jungs konnte etwas tun, denn wenn sie ihre Waffen nun zückten war das ein Akt der Feindseligkeit und dann könnte alles komplett eskalieren. Das durfte auf keinen Fall passieren. Doch es war auch für ihn etwas unerträglich, denn in der Regel hasste Saku es wenn er Situationen ausgeliefert war und nicht bestimmten konnte wie es weiter gehen würde. Er wollte seine Jungs beruhigen und beschützen…und das ging nur wenn er selber ruhig blieb. Denn er war das Leittier und alle richteten sich nach ihm, also musste er auch die Nerven behalten und sie damit leiten. Weswegen er dann auch leicht schnaubte und sich langsam, um sich herum, umsah. Sakutaro sah wie die ganzen Pfeile auf sie gerichtet waren und er war sehr überrascht davon wie lange diese Männer das halten konnten ohne mit der Wimper zu zucken, denn es war, in der Regel, anstrengend einen Bogen zu spannen, geschweige denn ihn lange so zu halten. Sie waren alle, körperlich, sehr gut trainiert. Und in der Hinsicht sicherlich wesentlich besser als seine Jungs. Wahrscheinlich gab es, unter diesen zwanzig Männern, immer einen der perfekt gegen einen seiner Jungs ankommen könnte im Einzelkampf. Ein Konter. Sogar gegen Paku und der war eigentlich ein Biest im Nahkampf. Sakutaro war sich sicher das dieser Silva, seinen Flügelmann, mit links in den Schwitzkasten nehmen könnte. Ein sehr beunruhigender Gedanke und genau deswegen war es umso wichtiger die Ruhe zu behalten. Sie waren nicht nur zahlenmäßig unterlegen, sondern auch körperlich. Hana sah derweil das sich Saku über ihm unwohl und überlegend umsah und er hoffte ehrlich gesagt dass er nichts Dummes im Schilde führte, denn dazu neigte der Pilot mal schnell. Peinlicherweise genauso wie er, so das ihn diese Erkenntnis etwas erröten ließ. Hana wusste was los war, oder konnte es sich denken. Sakutaro wollte ihn sicherlich ebenso beschützen wie es sein Vater wollte und damit befanden sie sich nun offiziell in einer Pattsituation. So sollte man denken, aber wenn der Blonde sich umsah, kam er doch eher zu dem Entschluss dass sein Vater alle Karten in der Hand hielt und alle Vorteile zu seinen Gunsten besaß. Hao musste nur ein Kommando geben und es regnete Pfeile. Ein Regen aus dem die Zero-Staffel nicht heil davon kommen würde. Doch bei einer Sache war Hana sich sicher: So lange Saku ihn in seinen Armen hielt, würde IHM definitiv nichts passieren und auch seine Mutter war zu nah bei ihnen. Hana kannte seinen Vater. Er wusste dass dieser, ohne zu zögern, schon längst aufgeräumt hätte, wenn er und seine Mutter nicht in der Gewalt der Fremden wären und genau das hielt gerade noch die Waage ausbalanciert. Auch wenn sie in keinerlei Geiselhaft waren, aber sicherlich sah sein Vater das so. Sobald Hana nicht mehr bei ihnen war und Mama ebenfalls aus der Bahn…würde sein Vater die Jungs töten, ganz sicher. Somit waren er und seine Mutter grade alles was die Jungs am Leben hielt. Und ob seine Mutter Hao überzeugen könnte die Waffen zu senken, dass musste sich erst noch zeigen. Ehrlich gesagt war der Blonde plötzlich sehr froh darüber das Saku ihn nun mit sich trug. Ihm persönlich war es peinlich wie ein Mädchen getragen zu werden, aber es war eine weise Entscheidung gewesen das zu tun, denn nur so hielt er den Pfeilhagel von ihnen. Ob der Pilot das aber hatte kommen sehen und dies befürchtete, dass wusste Hana nicht, doch es war im Moment auch egal, denn er hörte wie Saku auf einmal leise zu ihm flüsterte: „Die sind mir alle etwas zu nervös mit ihren Bögen…“ Ach sah er das so ja? Blitzmerker. Hana sah ihn verdutzt an und antwortete darauf leise hoch: „Naja kannst du es ihnen verübeln? Du bist ein Fremder und du hältst mich, den Sohn des Häuptlings, in Geiselhaft. Natürlich sind sie nervös und warten nur auf den Befehl meines Vaters anzugreifen.“ „Ich halte dich nicht in Geiselhaft, du kannst wegen deiner Verletzung nicht laufen.“ „Das sieht der Rest aber nicht so, Saku!“ Sie flüsterten sich das etwas gehässig zu. In einer Hinsicht hatte der Kleine sogar recht, so das Saku wieder zu ihm runter sah und kurz zu überlegen schien. Nämlich ihn zu halten war gerade das Problem, doch da führte gerade kein Weg dran vorbei. Aber was anderes plagte den Piloten dann, denn wirkte noch immer so komisch für ihn. Hana hatte schon öfters gesagt das er der Sohn des Häuptlings wäre, aber Saku hatte ihm das nie wirklich geglaubt, sondern dachte meist das es nur dummes und hochnäsiges Geschwätz sei. So wie Hana es immer von Stapel ließ wenn er richtig hochfuhr. Doch wenn er die Situation um sich sah, da dämmerte es ihm das der Kleine wohl echt nicht gelogen hatte. Allein die Blicke, die ihn töten sollten, waren schon Beweis genug, da brauchte es nicht mal Pfeil und Bogen dafür. Der Sohn des Häuptlings also…damit war er ja, nach seinen Eltern, das höchste Tier im Dorf. Heh, wer hätte das gedacht? Ausgerechnet dieser kleine, freche Bengel in seinem Armen war sowas wie ein Prinz. Ja und er war der Romeo der die Prinzessin in den Armen trug und somit automatisch den Zorn des Volkes auf sich zog. Ganz toll Saku, richtig gut in den Mist manövriert. Er ärgerte sich etwas über sich selbst. Und während Saku etwas das Gesicht vernichtet verzog, sah Hana unter ihm zu ihm hoch und blickte verdutzt drein. Was sollte die Visage denn? Er verstand es nicht und er wusste auch nicht wieso, aber er mochte es nicht dass der Mann, der ihn gerade trug, so drein blickte. Aber was er noch weniger mochte war, als Saku sein Blick sich änderte und er dann überlegend den Blonden ansah, ja dabei sogar öfters blinzelte. Oh nein…was ging in seinem Kopf vor? Es war ja schon fast so als könnte der Blonde riechen dass dieser Witzbold etwas Dummes plante. Ihm wurde unwohl. Ja und zwei Sekunden danach sah sich Sakutaro wieder nach rechts um und ließ die Bombe platzen. Er sprach dabei leise zu dem Kurzen: „…Meinst du es ändert sich was an unserer Situation wenn ich dich jetzt einfach fallen lasse?“ Er war fast wieder der Alte wie vor sechs Jahren in der Armee. Dumme Sprüche noch und nöcher und das in so einer prekären Lage. Verdammte Hohlbirne. Sakurai sagte dass so locker und ruhig das Hana einfach nicht glauben konnte was er da eben gesagt hatte. Genauso sah er ihn auch an und blinzelte verwirrt bis hin zu geschockt zurück. Dieser…dieser Blödmann! War das sein ernst?! So brauchte es auch einige Sekunden bis der Blonde realisiert hatte was da für ein Müll aus dem Mund des Mannes kam der ihn, wie seine eben gerettete Prinzessin, weiterhin in dem Armen hielt. Hatte er…gerade gesagt er würde ihn „fallen“ lassen?! Es schlug dem Fass definitiv den Boden aus und sie waren endlich wieder da wo sie angefangen hatten und was sie am besten konnten… Hana hatte die ganze Zeit über kaum Kraft gehabt sich zu bewegen. Und das nur weil die Schusswunde so sehr an seinem Körper zerrte. Das hatte ihn somit blockiert, aber nach dem Satz…fühlte er sofort wie er schlagartig seine Stärke wieder zurück fand. Alle Lebensgeister in ihm aufweckten und naja zwei Sekunden danach…rutschte ihm auch schon der linke Arm aus. So ganz ausersehen verstand sich und nicht beabsichtig. Darauf gab es einen lauten Knall und alle sahen verwirrt zu ihnen hin. Einfach jeder Patcheen, die Zero-Staffel und Silva. Sogar Yoh musste sich verwirrt umdrehen, da er das laute Knallen gehört hatte und erkannte das Szenario das sich da vor seinen Augen abspielte und das…das konnte er einfach nicht glauben…denn es war faszinierend, aber lustig zugleich. Sein Sohn Hana hatte Sakutaro eine gefeuert. Es war wie ein Donnerschlag gewesen und dieser schlug erneut an dem Hinterkopf des Älteren ein. Ohne Gnade und Rücksicht. Es zog ordentlich, besonders da Hana dieses Talent besaß den Piloten immer wieder an die Stelle zu treffen, wo er sich zuvor noch den Hinterkopf am Tisch angehauen hatte! So traf er ihn erneut an jenem Punkt und der Schwarzhaarige stand noch etwas unter Schock da und regte sich erst nicht. Starrte nur schockiert vor sich. Zum Glück hat er den Jungen darauf nicht aus Reflex fallen lassen und sah nun wieder zu ihm in seinen Armen, als sich seine Mine sofort wütend verzog vor Schmerz und er dann ebenso sauer und direkt in Hana sein Gesicht anfauchte: „AU! Verdammt noch mal Hana!! Das war schon wieder die Beule von vorhin vom Tisch!!“ Etwas spät aber immerhin. Hana gab ihm darauf einige Sätze zurück und sie waren wieder ganz in ihrem Element versunken. „Oh kam der Schmerz doch schon an ja?! Dein Hirn ist schnell aber deine Leitung ist wohl etwas zu lang was?! Und ich hoffe es hat so gut gezischt dass der Schmerz dieses Mal klarer in deinem Hirn ankam du blödes Arschloch! Was soll das heißen: du lässt mich fallen?! Überleg dir gefälligst genau ob du mich fallen lässt du Arschloch! Ich bin schwer verletzt und du bist umzingelt von den Männern meines Vaters! Sobald du mich nicht mehr hältst stehst du auch schon zum Abschuss bereit du Hohlbirne! ICH bin gerade alles was dich noch am Leben hält, also hab gefälligst Respekt davor du nichts schnallender Holzkopf und sei dankbar! Du lässt mich gefälligst nicht einfach so fallen, hörst du?!“ „Ach tu ich das?! Willst du es drauf ankommen lassen, du verdammtes Miststück?! Oh bitte sag mir du legst es drauf an! Mich kribbelt es schon in den Fingern!“ „Deine Finger kribbeln auch so oft genug wegen mir, was?! Das kann jeder hier ruhig wissen du Perversling! Außerdem hast du dazu nicht die Eier du Heulsuse! Du bist TOT sobald du mich fallen lässt du Blödmann!“ „Vielleicht, aber dich auf den Boden schlagen zu sehen wäre es mir definitiv wert!!“ „Sobald ich auf den Boden schlage bringt es mich um wenn die Wunde dabei aufreißt!!“ „Sehr gut! Dann stirbst du daran und ich an dem Pfeilhagel der mich dann treffen wird!! So können wir uns ja danach im Jenseits weiter darüber streiten was mehr weh getan hat, du kleine Zecke!! Und ich wette das es nicht der Kopfschuss sein wird den ich wegen DIR abbekommen werde, denn sowas ist schnell und schmerzlos!!“ „Du kannst mich mal kreuzweise am Arsch lecken du Mistkerl!!“ „Nicht mal wenn du der letzte Mensch auf dem Planeten wärst und mein Überleben davon abhinge du Teufel!!" „Ich hasse dich Sakutaro! Lass mich sofort runter!“ „Ach jetzt wollen wir doch auf einmal runter, ja Zwergnase?! Und ich hasse dich übrigens auch Hana!!“ „Ich hasse dich noch viel mehr als du mich!!“ „Ach ja?! Ich hasse dich so sehr das ich dich gleich persönlich über Bord werfe du kleine Kröte!!“ „Sagt der abgestürzte Super-Pilot!!“ Vieles davon war natürlich gelogen, aber es ging mal wieder ums Prinzip. Keiner wollte nachgeben und besser aus der Lage und mit dem letzten Wort rauskommen, als der Andere. Es war so schrecklich laut zwischen ihnen geworden und sie stritten sich mal wieder erneut, was sie ja anscheinend am Besten konnten, zumindest wenn man sie einfach machen ließ. Das faszinierende aber war das es so wirkte als wären nur noch die Zwei auf dem Deck und niemand anderes, denn sie blendeten einfach jeden um sie herum aus und verfielen in ihren persönlichen Paarungstanz. Ob sich das für sie so gut anfühlte wie Sex? Also einfach weil sie es immer und immer wieder gern machten. Etwas was Sugi damals auch schon aufgefallen war, denn die Zwei wirkten dabei immer so als würden sie gleich danach übereinander herfallen und sofort in die Kiste springen. Es machte ihnen offenbar einfach zu viel Spaß. Je fieser umso besser…Aber es war für die Patcheen, um sie herum, besonders spannend dabei zuzusehen wie sie es einfach so schafften alle anderen so auszublenden als wäre keiner mehr da, denn sie hatten das noch nicht erlebt. Sowas musste man erst mal können. Doch ehrlich gesagt fanden das Paku und der Rest der Jungs gerade nicht so gut, so lustig und voller Liebe es auch war, so dass der Große sogar schnaufen musste. Ernsthaft? Oh mann manchmal war sein Küken wirklich extrem kopflos und viel zu emotional. Naja eigentlich beide diese balzenden Turteltäubchen. Wie konnte Sakutaro sich nur so gehen lassen und mit Hana streiten, während um sie ein ganzer Clan stand und nur darauf wartete sie mit Pfeilen vollzupumpen wenn einer einen Fehler machte?! Und nicht nur die Jungs zuckten zusammen, sondern auch die Patcheen, die um sie herum standen und dem Spektakel ebenfalls beiwohnen durften. Die Einwohner wirkten sehr verdutzt und dass sogar so sehr dass sie alle die Bögen lockerten und verwirrt, so wie auch abwechselnd zueinander sahen. Einige nahmen die Waffen sogar ganz runter und zuckten dann verwirrt zu ihrem Nachbarn rüber. Keiner verstand was das sollte und am wenigsten verstand es Hao, der einfach weiter den Bogen gespannt hielt und dabei verwirrt die Stirn runzelte. Was zum…Sirius ging da vor sich? Sie…stritten? Dieser Fremde, der seinen Sohn hielt, schrie Hana so vertraut und laut an als würden sie sich nicht zum ersten Mal streiten. Es wirkte sehr verbunden und bekannt zwischen ihnen und genau das bestätigte Hao seine schlimmsten Befürchtungen. Er sah sofort klarer. Als wäre ein Blitz in seinem Hirn eingeschlagen. DAS war es also. ER war der Grund warum sich sein Sohn die letzten Tage so komisch verhielt, denn wenn Hao könnte würde er seine Hand dafür ins Feuer legen dass sein Sohn sich, innerhalb der eben erwähnten letzten Tage, heimlich mit diesem Menschen getroffen hatte. Oh ja das würde zu ihm passen, denn genauso schätzte er seinen Hana ein. Er war so neugierig und abenteuerlustig wie seine Großmutter. Böses Blut rannte durch seine Venen. Genau deswegen war er auch verletzt worden. Er machte dieselben verdammten Fehler…wie Asanoha. Und genau das…machte Hao nur noch saurer. Doch zwei andere Personen, im Umfeld, sahen das nicht so eng wie er. Nämlich Silva und Yoh. Silva konnte nicht anders als locker seine Arme zu verschränken und dabei zuzusehen wie die Zwei sich mal wieder stritten. Für ihn war das nichts Neues mehr, denn er war dem Ganzen nun schon zwei Mal ein Gast gewesen. Erst vor wenigen Minuten, innerhalb des großen, toten Fisches hatte er sie laut diskutieren hören und dann damals nachdem Hana ihren Gott Sirius bezwungen hatte. Es passierte kurz darauf und es war normal zwischen ihnen wenn sie sich stritten. Etwas was auch Silva schnell verstanden hatte. Das Band zischen dem Sohn des Häuptlings und diesem Krieger vom Himmel…war unglaublich stark. Allein das sie sich gerade stritten, umgeben vom Ernst der Lage als wäre alles okay, zeigte wie sehr sie sich mochten und sich nur auf sich fokussieren konnten. Wenn sie sich ansahen...war es als würde die komplette Welt um sie herum verschwinden und es gab nur noch sie. Das war etwas was Silva sofort sah…und was ihn beruhigte. Genau wie Hana seine Mutter, denn Yoh musste auch sofort lächeln als er das Schauspiel erblickte. Er wusste es. Er wusste es sofort als er die Beiden sah. Hana würde niemals jemanden so nah an sich heran lassen und die Art wie sie miteinander sprachen zeigte ebenfalls dass sie sich schon eine Weile kannten. Er war sich nun auch sicher, genauso wie Hao, dass Hana die letzten Tage viel Zeit mit diesem Sakutaro verbracht hatte. Das war es also gewesen. Yoh hatte die letzten Tage oft daran gedacht das etwas seinen Sohn von zuhause fern hielt und damit all seine Aufmerksamkeit beanspruchte. Jetzt wusste er es mit Sicherheit. Sein Kind hielt sich in der Nähe von diesem Mann auf und deswegen hatte er sich auch so komisch und abweisend verhalten. Hana behielt dieses Geheimnis für sich. Das Geheimnis dass er sich mit einem Fremden traf und wenn er die Beiden so sah, sah wie sie sich stritten…da wusste Yoh nun auch endlich warum sie blühte… Auch hatte er sich damals nicht geirrt als Hana versucht hatte den Bogen seines Vaters zu stehlen. So lag er richtig dass sein Sohn sich beweisen wollte und versuchte bei diesem Mann Eindruck zu schinden. So und nicht anders musste es gewesen sein. Es war nun so offensichtlich und klar. Genau deswegen blühte sie auch langsam…Deswegen blühte die Kamelie die Hana vom Feld mitgenommen hatte. Die ihm die Götter geschickt hatten, nämlich eine rote Blume der Liebe und die nur für jemanden innerhalb seiner Blutlinie erblühte. Genauso wie es auch bei ihm der Fall gewesen war, als er sich in Hao verliebt hatte. Es war also dieser Mann…in den sein Baby dabei war sich zu verlieben. Und es machte Yoh so stolz zu sehen dass es so ein gutaussehender und netter junger Mann war. Auch wenn er sehr böse Worte fauchen konnte, genauso wie sein Sohn. Oh ja er sah verdammt gut aus und war wirklich nett, denn das hatte sie in seinen Augen gesehen. Sakutaro hatte…treue Augen und noch dazu emphatische. Yoh wünschte sich nun plötzlich, noch mehr als zuvor, das Hana so wie er sein würde. Das er von den beiden einfach ein Enkelkind bekommen könnte. Aber dem war leider nicht so…Schade. Sie würden eine schöne Kombination hinbekommen. Saku und Hana konnten nicht unterschiedlicher, zumindest vom Aussehen her, sein. Sakutaro war groß, stark und gutaussehnend. Hana dagegen kleiner, zart und hübsch. Allein wie sie da standen wirkte es wie ein perfektes Pärchen und wie sie miteinander sprachen bestätigte das nur noch mehr. Es war faszinierend, denn so wie die Zwei…hatten Yoh und Hao sich als Kinder auch öfters gestritten. So lächelte er nur noch sanfter. Da wurden wirklich Erinnerungen wach. Die Sterne…sie hatten in jener Nacht nicht gelogen. Damals als er Hana unter dem Himmel fand und dieser in Trance nach seinem Partner gesucht hatte. Er hatte ihn endlich gefunden. Die Sterne sagten dass er kommen würde. Der Dyami für seinen Sohn. Und nun war er endlich hier. Yoh war sich da ganz sicher: Dieser Sakutaro…passte wirklich gut zu seinem Hana. Wie die Faust aufs Auge. So lachte er dann ganz kurz und legte dabei seine rechte Hand vor seinen Mund. Es war so ein herzliches und fröhliches Lachen gewesen, dass danach auch schon alle zu der Schamanin sahen und nun noch verwirrter waren als vorher, falls das überhaupt ging. Wann war die Lage noch mal so „lustig“ geworden, dass nun sogar Yoh anfing zu lachen? Hao sah seiner Königin in den Rücken, aber noch bevor er was sagen konnte sahen auch schon Hana und Sakutaro zu Yoh rüber. Sie hörten auf der Stelle auf sich zu streiten und warfen der Mutter verdutzte Blicke zu, bis sie beide ihre Verwirrtheit nicht mehr halten konnten und gleichzeitig laut rüber fauchten: „Was gibt’s da zu lachen?!“ „Was gibt’s da zu lachen?!“ Perfekt Synchron. Yoh hörte auf zu lachen und lächelte dann wieder sanft zu ihnen. Seine Hände falteten sich vor seinem Bauch und er legte dabei den Kopf freundlich schief, als er sah wie sich, kurz darauf, Hana und Saku wieder komisch ansahen. Sie waren beide sehr verdutzt über die Tatsache dass sie gleichzeitig denselben Satz gefaucht hatten und blinzelten einander nur zu. Was war das denn gewesen? Komischerweise war es aber der Blonde der als Erster den Blick abwand und dabei etwas rot anlief. Danach machte es ihm Saku nach und sah ebenfalls beschämt weg. Ließ Hana aber nicht los. Die Arme des Blonden legten sich dabei wieder auf seine Brust und über die Schusswunde am Bauch, die noch immer schmerzte. Es war Hana plötzlich sehr peinlich gewesen und noch peinlicher wurde es als seine Mutter dann freundlich zu ihnen sprach: „Wie ich sehe versteht ihr euch sehr gut. Das ist so schön, hehe.“ Klare Sache denn sie waren sich in den letzten Tagen ja auch sehr oft und sehr nahe gekommen. Sogar Hana wurde das bewusst, wenn er genauer darüber nachdachte. Sie waren sich körperlich schon so oft nahe gewesen. Und der Blonde wusste nicht warum aber dann fiel ihm wieder etwas ein. Etwas was so lange her zu sein schien und gleich am ersten Tag ihrer Begegnung passiert war…Er dachte wieder an ihren Kuss. Sicher war es kein richtiger Kuss gewesen denn Saku hatte damit nur versucht ihm das Wasser aus der Lunge zu holen. Dennoch hatten sich ihre Lippen berührt und Hana…ärgerte sich inzwischen etwas darüber dass er dabei kein Bewusstsein gehabt hatte. Wie sich doch alles ändern konnte…Als ihm das klar wurde lief er noch röter an und wand sich dann sofort beschämt fauchend an seine Mutter: „W-Wir verstehen uns überhaupt nicht!“ Doch es brachte nichts dies zu sagen. Yoh wusste es. Er sah es einfach an der Art und Weise wie sanft und beschützend Hana gehalten wurde. Und wie dieser…dort lag und die Nähe unbewusst genoss. Es kam so unkontrolliert aus dem Blonden gepoltert und war sehr abwehrend als hätte er einen Ruf zu verteidigen, nämlich den des unnahbaren Kindskopfs. Doch Sekunden danach tat es Hana wieder leid denn das war gelogen gewesen. Er mochte Saku und sie verstanden sich irgendwie wirklich gut, auch wenn sie oft stritten. Es war ihm nur so peinlich gewesen das seine Mutter ihn so direkt darauf ansprach und deswegen scherte er abwehrend aus, so wie er es immer machte wenn es ihm unangenehm wurde. Und Saku schien das auch zu wissen, denn er sah ihn dann wieder nur etwas verdutzt an, als er diese Antwort von sich gab und schwieg weiterhin. Sie hatten sich, in den letzten Tagen, ja oft genug gezeigt dass sie sich mochten und nicht wollten dass dem Anderen etwas passierte. Allein die letzten Stunden waren sehr ausschlaggebend gewesen und offenbarten welch ein tiefes Band sie miteinander verknüpfte. Sakurai selber konnte nicht glauben wie nach bereits fünf Tagen dieser Bengel, den er am Strand kennengelernt hatte, ihm so schnell ans Herz gewachsen war. Doch er wusste genau warum es so schnell geklappt hatte, denn Hana war einfach ehrlich und genau das mochte Saku so bei ihm. Er war laut, frech, wusste was er wollte und trug sein Herz auf der Zunge. Zumindest dann wenn er wütend wurde oder eingeschnappt war und das waren alles Eigenschaften die der Pilot schätzte und an ihm mochte. Denn obwohl Hana so fies und frech rüber kam, hatte sich doch gezeigt dass es alles nur Fassade war und das unter dieser abwehrenden Schale ein sanftes und sich nach Zuneigung sehnendes Herz verbarg. Ja förmlich danach schrie geliebt und akzeptiert zu werden. Es traf Sakutaro besonders hart…denn es erinnerte ihn an sich selbst. Wenn er Hana in die Augen sah…dann sah er sich selbst. Er sah denselben Schmerz den er als Kind erlitten hatte in diesen funkeln. Das Gefühl allein zu sein und keinem vertrauen zu können, obwohl man nichts lieber wollte als das. Doch Saku hatte das eines Tages abgelegt und war da raus gewachsen, je älter er wurde und besonders dann als er mit Chiharu zusammen kam. Sie nahm ihn bei der Hand und gab ihm einen Ort wo er er selbst sein konnte. Ein Zuhause. Und genau das…schien Hana zu fehlen. Aber…war es seine Aufgabe ihm das zu schenken? Wie sollte er? Denn sie würden die Insel eh wieder verlassen sobald er endlich mit den Reparaturen seines Zero starten konnte und er dann damit wegfliegen würde. Etwas mit dem er noch immer haperte, denn wenn er wegflog und Menschen herbrachte um alle zu retten, die hier gestandet waren, dann gab er die Position der Insel Preis und alles Leben an diesem Ort…würde sich ändern. Und genau davor hatte er Sorge. Besonders wenn er sich weiter umsah. Diese Menschen hatten ein Recht darauf hier ungestört zu leben. Sie waren Kämpfer, das sah er wenn er sich umsah, aber sie kämpften keine Kriege sondern um zu überleben und um das zu schützen was ihnen wichtig war. Es war sehr natürlich und wurde nicht von Dingen wie Profit oder Kapitalismus angetrieben. Es ging ihnen um ihre Familien und ihren Stamm. Also nur um sich und ihr Wohlbefinden und sowas…hat Saku noch nie erlebt. Es traf ihn hammerhart und er sah dann wieder zu Hana runter, der in seinen Armen lag und dabei beschämt auf seinen eigenen Bauch starrte. Er war mit den Gedanken ganz wo anders, aber Sakutaro war genau hier. Er sah diesen Jungen…und wusste dass er seine ruhige Zukunft zerstören könnte wenn er davon flog und Hilfe an diesen Ort brachte. Es würde für alle eine Hilfe sein…aber nicht für diesen Stamm, denn dem brachte es nur Ärger. Doch was sollte er nur tun? Konnte er seine Zukunft, ja die Existenz von Hana seiner Familie und Heimat einfach so zu bedrohen und in Gefahr bringen zu zerstören, nur weil er wieder heim wollte und seinen Leuten half? Noch mehr…als er es schon bereits tat? Und wollte er…überhaupt heim? Warum stellte er sich diese Frage eigentlich? Es war ein Kampf den er innerlich alleine auszutragen hatte und er wunderte sich…ob es seinen Jungs auch so ging und ob sie überhaupt schon mal an sowas gedacht hatten. Und wenn nicht, warum machte er das dann? Ganz klar…Er machte das weil er Hana liebgewonnen hatte und nicht wollte dass ihm noch mehr Leid zugefügt wurde. Und seien wir mal ehrlich: seit er Sakutaro kannte hatte der Kleine sich von einem Problem in das nächste manövriert. War deswegen sogar verbrannt worden. Und das von seinem eigenen Stamm… Also schnaufte er sanft und sah von dem Blonden weg und wieder zu dem Vater des Jungen rüber, der noch immer mit dem Bogen auf den Piloten zielte und ihm einen Blick zuwarf der töten könnte. Er war echt mies drauf. Und das bestätigte sich als Hao ernst und mit einer scharfen Tonlage sprach: „Yoh geh aus dem Weg!“ Er hatte sich schon die ganze Zeit über gefragt was seine Königin da tat, denn sie brachte sich völlig unbedacht in Gefahr. Sich diesen Fremden zu nähern, auch wenn Hana dort war, war unbedacht und bescheuert! Und wäre Hana nicht auf den Armen dieses Mannes, dann hätte er schon längst das Ganze beenden können und ihre Leichen bereits über Bord geworfen! Es war nicht der Weg der Patcheen Gewalt aus zu üben und das ohne triftigen Grund, aber wenn Hao diesen Mann da vor sich sah…da konnte er nicht anders. Er war ein Killer, dass roch er sofort, denn er hatte etwas an sich was dafür sprach. Es war sein Blick. Dieser Sakutaro hatte den eiskalten Blick eines Mörders und er stank förmlich nach Tod. Es wunderte ihn das Yoh und Hana das offenbar nicht auffiel, den sie verhielten sich ganz normal und so zutraulich zu diesem Kerl. Besonders sein, in seinen Augen, bekloppter Sohn der nicht besseres zu tun hatte als mit Menschen des Himmels anzubändeln! Sicher gab es auch Ausnahmen, denn Opacho war auch ein Kind des Himmels und wie ihre Eltern damals an diesem Ort gestandet. Doch sie waren gute Menschen, im Gegensatz zu dieser Truppe da vor ihm…die nach Tod und Gewalt stank. Er wollte sie alle beseitigen um sein Volk, so wie auch seine Heimat, vor ihnen zu beschützen. Denn nun wussten sie dass sie existierten. Genau deswegen verstand er nicht warum Yoh noch immer da stand und wieder verwirrt zu ihm blickte. Er sollte aus dem Weg gehen. Weg aus der Gefahrenzone. Doch Hao wusste auch das er nicht einfach schießen konnte solange Hana noch in den Armen dieses Killers lag. Und es gefiel ihm überhaupt nicht…das sie sich so gut verstanden. Silva stand ja direkt neben Hao und beäugte die ganze Situation sehr genau. Er war darauf gespannt wie sich alles entwickeln würde, denn momentan schien es nicht einfach zu werden. Auf diesem toten Wesen hatten sich zwei Parteien zusammengefunden. Die Patcheen und die Himmelsmenschen. Sie nannten die Fremden so weil einst auch Dyami vom Himmel hinter dem Ozean kam, so bekam jeder diesen Namen der von dem Ort bei ihnen landete, egal was er dafür auch benutzt hatte. Und obwohl Dyami einer ihrer Götter war, so neigten die Patcheen sehr stark dazu fremde Menschen als Außenseiter und Gefahr anzusehen als alles andere. Nicht ganz unschuldig daran waren Opachos Eltern gewesen, die damals erzählten woher sie kamen und wie es in ihrer Welt aussah. Etwas was seine Mutter Goldva und ganz besonders Hao in Furcht versetzt hatte. Allein der Gedanke, dass diese Menschen schlimmere Waffen besaßen als sie, war erschreckend. Waffen die schneller feuerten und mehr schaden machten als ihre Bögen. Genau diese Art von Waffe…mit der der Sohn des Häuptlings nun verletzt worden war. Und Hao war nicht blöd. Er hatte die Wunde noch nicht gesehen, aber er ahnte jetzt schon das es solch eine Waffe gewesen war die Hana verletzt hatte, somit besaß er nur noch einen Grund mehr diesen Menschen zu misstrauen. Etwas was Silva ihm nicht mal übelnehmen konnte. Er würde als Vater auch so reagieren wenn sein eigen Fleisch und Blut solch eine Wunde davongetragen hätte. Dennoch sah er alles wesentlich entspannter als ihr Häuptling und das lag nur an einer Tatsache: Sakutaro war eine ehrliche und gute Haut. Silva hatte, innerhalb von Sekunden, als der Pilot Hana in diesem Raum umarmte, bereits sehen können dass er sich schon als persönlicher Hüter des Kleines sah. Auch wenn er sich dessen vielleicht noch nicht ganz bewusst war. Die Ähnlichkeiten zu ihrer Legende war verblüffend, denn auch in dieser kam ein Mann vom Himmel und schützte darauf das Leben der Tochter des Häuptlings. Silva sah diesen Sakutaro in der Rolle des Gottes Dyami. Er war an diesen Ort gekommen um Hao seinen Sohn zu führen, egal unter welchen Umständen auch immer. Und Hana hatte sich verändert, dass sah nämlich sein Pate auch. Er sah es an der Art wie der Kleine sprach und was er für Aktionen brachte. Allein wie er damals sich von Goldva im Wigwam nicht unterbuttern lassen hatte. Hana war ruhiger und einfühlsamer geworden und weniger töricht und unbedacht. Und daran war nur dieser Himmelsmensch schuld. Ja und das…gefiel Silva. Dieser Mann brachte ihm Dinge bei und Hana gab auch was an den Fremden zurück. Es war etwas völlig Neues. Nämlich eine andere Sicht auf Menschen. Vielleicht sogar Vertrauen in fremde Völker. Sie lernten voneinander und das knüpfte sie auch zusammen. Wenn man sie so sah, dann konnte man erkennen dass sich ihre Seelen sehr ähnlich waren und wahrscheinlich war es genau das was Hao nicht leiden konnte, denn der Krieger sah es seinem Häuptling genau an. Er sah wie sehr Hao damit kämpfte die Waffe zu senken und zu akzeptieren dass diese Menschen nicht die Gefahr waren vor der er sich fürchten wollte. Doch auch diese Furcht war verständlich und erlaubt, denn der Häuptling hatte einen ganzen Stamm zu schützen und musste auf alles vorbereitet sein. Sein Fehler könnte seinem Volk das Leben kosten und die Heimat. Besonders deshalb weil sie, auf dem Weg an diesen Ort…gesehen hatten das es mehr von ihnen gab als nur diese fünf Männern vor ihnen… Yoh sah weiterhin zu Hao und sprach dann erneut sanft, aber bestimmend zu ihm: „Es ist okay Hao! Ich sagte doch: nimm den Bogen runter. Sie sind keine Gefahr.“ „ICH entscheide ob sie eine Gefahr sind oder nicht! Und solange sie meinen Sohn in ihrer Gewalt haben, sehe ich keinen Grund der meine Männer und mich dazu bringen könnte die Waffen fallen zu lassen!“ Er sagte das sehr laut rüber und Sakutaro wusste nicht welcher Teufel ihn da plötzlich ritt, aber er erhob doch tatsächlich das Wort und sprach ebenso laut und ernst zurück: „Dein Sohn ist nicht in unserer Gewalt! Hana ist aus freien Stücke bei uns!“ Hao sah streng und kalt zu seiner Königin und dann wieder zu Sakutaro, der ihm dann auch wieder einen ernsten Blick zuwarf als er diesen sah. Wie konnte er es nur wagen? Wagen seine Stimme ihm gegenüber so zu erheben? Es fachte Hao nur noch mehr an. Man konnte förmlich spüren wie ihre Blicke aufeinander trafen und es knisterte, aber nicht im guten Sinne. Und Yoh wusste genau, dass wenn Hana und er nicht zwischen ihnen wären, sicherlich schon längst die Fetzten fliegen würden. Er fand es unheimlich wie aggressiv und abwehrend sein Gatte zu diesen Menschen war. So kannte er ihn nicht. Hao war einer der offen war für Neues, sofern es nicht zu weit von ihren Riten und ihrer Lebensart abwich. Er konnte, in der Hinsicht, ein sturer Bock sein und dennoch wurde das dem Schamanen nicht geheuer und er sah wieder zu dem Mann der seinen Sohn hielt und dann wieder zu Hao. Das war nicht gut. Jemand musste die Fronten klären und das so schnell wie möglich. Und Yoh war sich im klaren das es nur einer innerhalb des Kreises, den die Patcheen gezogen hatten, tun konnte…und das war Hana. Es klang einleuchtend denn Hana hatte ihnen das alles ja auch eingebrockt. Er war das Bindeglied zwischen diesen zwei Stämmen geworden, ob er es nun wollte oder nicht und jetzt musste er das auch festigen und die Gemüter besänftigen bevor es noch schlimmer wurde. Er war der Einzige der das noch retten konnte…oder halt nur noch schlimmer machte. Doch seine Mutter hatte Vertrauen zu ihm und sprach dann zu ihrem Sohn: „Ich denke…du hast uns einiges zu erklären Hana. Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt dafür, oder meinst du nicht auch Schatz?“ Er sagte dass sehr sanft zu dem Blonden rüber, aber mit einem leichten Nachdruck in seinen Worten so das Hana den Sinn dahinter verstand. Es kam auch bei ihm an und er wusste was zu tun war. Seine Mutter machte ihm damit klar das er sie alle in ganz schöne Probleme navigiert hatte und das nur weil er auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen wollte. Hana mochte Saku und seine Jungs. Er fühlte sich dort wohl und zuhause. Aber er liebte auch seine Familie und wollte ihnen nichts Schlimmes. Doch genau das wurde gerade zum Problem. Er war so hin und her gerissen zwischen seinem Stamm, wo er geboren und aufgewachsen war und seinen neuen Freunden, wo er sich zuhause fühlte und Anerkennung so wie auch Akzeptanz fand. Doch er bemerkte wie schwer es war zwischen zwei Stühlen zu stehen. Etwas woran viele brechen würden…aber nicht er. Er würde damit nicht aufhören! Er hatte diese Menschen lieb gewonnen und wollte bei ihnen sein! Ganz besonders Sakutaro. Er hatte ihm schon so oft das Leben gerettet und das erst wieder vor einigen Stunden. Sie…sie waren nun auch durch ihr Blut verbunden und Hana machte das komischerweise glücklich. Denn noch nie zuvor…hatte jemand so viel für ihn riskiert und aufgegeben wie Saku. Er war ein guter Mensch und Hana…war ihm treu. Er wurde vor kurzem erst angeschossen und hatte das überlebt, also würde er nen Teufel tun und sich jetzt vor seinem Vater fürchten!...Auch wenn er das etwas tat, aber nur wegen Saku seinem Wohlergehen. Hana sah nämlich genau WIE sein Vater seinen Piloten-Freund ansah…Er sah das er ihn töten wollte. Und das ließ er nicht zu. Seine Mutter hatte also recht. Es war Zeit mit der Wahrheit rauszurücken und die Wogen zu glätten die wie dunkle Wolken über jeden von ihnen hingen. Lange genug hatte er sie verborgen und nun war die Katze aus dem Sack, also kein Halt mehr. So sah auch Saku wieder zu ihm runter, als er Hana schnaufen hörte. Der Kleine musste überlegen wie er anfangen sollte und auch WO. Und während die Zero-Staffel noch immer nervös hinter Sakurai stand und sich in der Menge um sahen, da rückte Hana endlich mit der Sprache raus und legte los. Er sah dabei wieder zu seiner Mutter. „Ich habe Saku am Strand gefunden. Oder eher mehr: wir haben uns gegenseitig gefunden. Er ist hier gelandet, genau wie der Rest seiner Freunde, aber sie wollen uns nichts Böses! Ich war neugierig, weil ich nicht wusste dass es noch mehr Menschen hinter dem Horizont gibt und deswegen habe ich seine Nähe gesucht. Deswegen bin ich oft bei ihm am Strand gewesen und noch an anderen Orten. Ich wollte von ihm lernen und mir ist schnell klar geworden das ich Spaß daran hatte. Ich…ich bin gerne bei ihm.“ Als er das hörte sah ihn Saku doch tatsächlich leicht beschämt an und wand dann seinen Blick errötet ab. Sein Herz fing wieder schneller an zu klopfen. Hana…war gerne bei ihm? Es war offensichtlich, wenn er so an alle ihre Treffen zurück dachte, aber das so ehrlich gesagt zu bekommen wirkte doch ganz anders auf ihn. Es war schön zu hören dass jemand gern bei ihm war. Chiharu hatte sowas auch mal zu ihm gesagt. Ach bei so vielen anderen hatte er das auch schon gehört. Saku hatte diese Art Menschen um sich zu sammeln. Man war einfach gerne bei ihm. Etwas was er persönlich nie verstanden hatte, aber bei Hana…machte ihn das komischerweise froh. Er war…froh zu hören dass er gerne bei ihm war. Sein Herz machte da einen kleinen Hüpfer vor Freude. Etwas…was es nicht sollte. Alle anderen aber sahen Hana verdutzt an. Besonders die Patcheen um sie herum und ganz besonders Hao, der dachte ihm würde gerade der Schlag treffen. So sah er auch etwas erschrocken zu seinem Sohn und sprach dann laut: „Wann hast du ihn das erste Mal getroffen?“ Hana sah wieder zu seinem Vater und schluckte. Er wusste dass er mit dieser Satz sein Todesurteil unterschreiben würde. So fühlte es sich zumindest an. Dennoch antwortete er mutig: „…Vor fünf Tagen.“ Yoh sah darauf erschrocken zu Hao hinter. Er konnte das Gewitter schon riechen, das da aufzog und Sekunden darauf sah man wie sein Gatte den Bogen fester in den Händen hielt und dann auch schon sauer und besonders laut zu seinem Sohn rüber fauchte: „Seit fünf Tagen?! Und innerhalb dieser fünf Tage hattest du es nicht mal für nötig gehalten deine Mutter und mich zu informieren das FREMDE in unserer Heimat aufgekreuzt sind?! Schon mal an unseren Stamm gedacht Hana?! Es gibt kleine Kinder bei uns! Was wenn sie im Dschungel diesen Wilden über den Weg gelaufen wären?! Sie hätten verletzt werden können!! Und das nur weil du egoistisch deinen Spaß gehabt hast?! Du hast deine Mutter und mich seit fünf Tagen belogen!! Verdammt noch mal Hana!! Goldva hatte recht…du trägst diese Augen und Haarfarbe nicht ohne Grund…“ Und das tat weh. Als Hana das hörte krachte sein Herz etwas zusammen und er fing leicht an zu zittern, denn er wusste genau…was damit gemeint war. Teufel…Fuchsgeist…Hao verglich ihn mit seiner Großmutter, von der er all das geerbt hatte. Und schlagartig wurde es unheimlich laut und je lauter Hao wurde, umso leiser wurden die Patcheen um ihn herum, die sogar schon etwas duckmäuserischer wurden, weil sie den Zorn ihres Oberhauptes spüren konnten. Hao war wie eine Naturgewalt. Wenn er um sich schlug konnte er dabei extremen Schaden anrichten. Aber dann brachte er auch wieder Frieden und Gesten die sie am Leben erhielten. Sie standen hinter ihm und wurden deswegen genauso sauer wie er, es färbte auf sie ab. Sein Zorn färbte ab, denn keiner konnte den egoistischen Sohn des Häuptlings ausstehen. Dieses…Fuchskind. Genau wie seine Großmutter diese Fuchsfrau. So sahen sie dann auch sauer und verurteilend zu Hana. Etwas was Saku auffiel, als er sah wie sich Bögen wieder etwas spannten und strammer gezogen wurden. Und es schockierte ihn. Es erschrak Saku zu sehen wie sehr diese Männer doch auf Hana seinen Vater hörten und das seine Verachtung auch gleichzeitig ihre wurde. Nun war alles klar. Nun verstand Sakutaro warum Hana lieber bei ihm und seinen Jungs war als zuhause…Erst ergab es für ihn keinen Sinn, aber nun war es klar geworden. Er hatte sich immer wieder gefragt warum Hana jedes Mal wieder zu ihm kam, ganz egal wie schlimm er auch zu ihm gewesen war und nun verstand er es. Bei Saku war es am Anfang nicht leicht gewesen und gefährlich…aber für Hana war es zuhause schlimmer gewesen. Und inzwischen bekam er, bei der Zero-Staffel, Anerkennung, während der Rest seines Stammes ihn so behandelte wie es sein Vater wollte. Nämlich mit Abneigung und Hass. Ob der Häuptling…sich dessen überhaupt bewusst war? Sich dessen bewusst war das er seine eigenen Männer gegen seinen Sohn hetzte? Saku sein Blick wurde sofort wieder ernster und wütend. Sie taten ihm unrecht. Hana war ein Dickkopf und ein Rotzgör, aber so eine Behandlung hatte er nicht verdient! Das hier war die schlimmste Art der Verurteilung die es gab…nämlich Abwendung und Hass. Und Saku kannte es. Er konnte sich plötzlich vorstellen wie es Hana ergangen sein muss. Und es tat ihm weh daran zu denken. Zu sehen wie dieses Kind da allein saß und keiner mit ihm spielte. Sie ihn nicht als das nahmen was er im Herzen war, sondern ihn nach seinem Äußeren beurteilten. Denn offenbar hatten Hana seine Haar- und seine Augenfarbe etwas an sich was dafür sorgte das sich viele von ihm abwanden und ihn deswegen verurteilten. Zumindest klang das nach seinem Vater so. Saku erinnerte sich. Genauso…war es auch bei ihm gewesen. Man behandelte ihn anders und das nur weil er seinem Vater so zum Verwechseln ähnlich sah. Behandelten ihn kühl und wie einen Soldat, obwohl er innerlich weinte und nicht allein sein wollte. Denn er war nicht nur das Kind seines Vaters…sondern auch seiner Mutter. Und genau dieses Spiel schienen sie auch bei Hana abzuziehen. Und es fiel Sakutaro auch sofort auf das Hana blond war und seine Eltern nicht. War Hana seine richtige Mutter vielleicht blond gewesen? Er wusste es nicht, aber da er nichts von Hana und Yoh ihrem speziellen Blut wusste, hielt er sich eben daran fest das Yoh nur eine Adoptivmutter sein müsste. Auf jeden Fall machte ihn das sauer. Alles was er da gerade mit bekam machte ihn sauer und noch schlimmer wurde es…als er Hana zittern fühlte, denn der Junge litt gerade Schmerzen in seinen Armen. Und das lag sicherlich nicht an den Schmerzen der Schusswunde. Saku musste sich wirklich zusammenreißen nicht in die Luft zu gehen. Er wollte, aber dann machte er alles nur noch schlimmer, also schluckte er den Frust runter. Hana dagegen verzog das Gesicht sauer, obwohl er noch immer zitterte und gab dann bockig von sich: „Ich habe euch nicht angelogen! Ich habe euch nur nicht alles erzählt, ganz einfach!“ So konnte man das auch sehen. Hao aber konnte es nicht glauben und fauchte sauer zurück: „Komm mir gefälligst nicht mit diesen klugscheißerischen Sprüchen Hana! Du bewegst dich gerade auf verdammt dünnem Eis mein Sohn! Da fehlt nicht mehr fiel und es kracht zusammen! Du hast uns diese wichtigen Dinge verheimlich und rücksichtlos alle in Gefahr gebracht! Aber jetzt versteh ich auch endlich warum du im verbotenen Tal gewesen bist! Sicherlich haben DIE dich angestiftet sie dahin zu bringen, oder?! Uns zu bestehlen! Haben dich dazu genötigt dich gegen einen unserer Götter zu erheben!!“ Das ergab doch keinen Sinn! Hana sah ihn erschrocken an und war sich nun ganz sicher dass sein Vater einfach nur Gründe suchte um ihm an den Karren fahren zu können, egal ob es nun stimmte oder nicht. Hao war sauer und wollte sich aufregen, egal über was. Ja und das lebte er gerade so richtig aus. Doch er war nicht nur sauer…sondern auch besorgt. Etwas was ihm einer ansehen konnte. Yoh dagegen lief instinktiv wieder näher an seinen Sohn heran und stellte sich links neben seinen Kopf, während er dessen Haarschopf sanft fasste und behutsam darüber strich. Er wollte seinem Sohn beistehen, der gerade einen harten Kampf zu kämpfen hatte und das ganz allein. Auch sah man damit, welche Seite er einnahm, denn Yoh stand zu Hana und seinem Freund. So weh es ihm auch tat eine Seite wählen zu müssen. Der Schamane hatte es verstanden, aber leider Hao noch nicht. Alles was Hana getan hatte war für ihn gewesen. Für Sakutaro. Für…seinen Dyami. Und entweder konnte Hao die Gemeinsamkeiten nicht sehen, oder er wollte es einfach nicht, denn er blockte komplett ab. Doch sein Sohn ließ diese Anmaßungen nicht auf sich sitzen. So knurrte er dabei, als Hana dann erneut fauchte: „Das ist nicht wahr!! Saku und ich sind ausversehen dort gelandet und Sirius hat uns einfach angegriffen!! Er fiel im Dschungel über mich her und Saku hat mich vor ihm beschützt!! Er wurde dabei von ihm gebissen und ich musste helfen!! Also habe ich mich mit unserem Gott angelegt um IHN dieses Mal zu schützen!! Wenn Saku nicht gewesen wäre, dann wäre ich sicherlich bereits tot!! Und das nicht nur einmal!!“ Das war richtig, aber er überging bewusst die Stelle in der Sakutaro ihn fast vergewaltigt hatte. Es würde alle nur noch mehr aufscheuchen und bis auf ihn und Paku wusste das auch keiner. Und wenn es nach Hana ging…sollte es auch immer so bleiben, denn in dieser Nacht war etwas zwischen ihnen passiert. Etwas war in Hana passiert und das lag nicht nur am Fluch ihres Gottes der damals auf ihm lag. Nein. Er wurde sich bewusst…das er ihn mochte. Das er Saku seine Nähe mochte und gern bei ihm war. Und wenn er noch ehrlicher war…wollte er gerne engen Körperkontakt zu ihm. Hao waren diese Sätze aber komplett egal. Er wollte nichts davon hören und fauchte dann erneut: „Und in wie viele der Situationen hat ER dich persönlich reingebracht?! Wenn du dich von Anfang an nicht mit diesem Mensch eingelassen hättest dann wäre das alles nicht passiert Hana!! Aber du verdammter Dickkopf musstest ja mal wieder deiner Neugier freien Lauf lassen!! Du bist egoistisch und unbelehrbar!!...Genau so wie damals meine Mutter!! Sie hat auch nur an sich gedacht und das hat andere das Leben gekostet!!“ Er war so wütend und es tat so weh. Hao sah vor seinem inneren Auge genau was damals passiert war. Sah wieder wie seine Mutter mit seinem Vater wegging und sie sagten sie würden zurückkommen. Wie klein er noch gewesen war und er sie anflehe sie mitzunehmen. Es war zu gefährlich gewesen ein Kind mit auf den Berg zu nehmen. Aber sie kamen nie wieder. Sie waren nie wieder gekommen und das alles nur weil seine Mutter nicht hören wollte und sich gegen die Götter erhoben hatte! Alles nur…Weil sie diese verdammten Blumen im Schnee blühen sehen wollte! An demselben verfluchten Ort…an dem er die Blumen für Hana seine Geburt gepflückt hatte. Damals als er in dieser Nacht geboren wurde war Hao auf den Weg dorthin gewesen. Er wollte das Yoh und Hana diese Blumen bei sich hielten, sobald Mutter und Kind die Geburt hinter sich hatten. Es sollte sie binden und daran erinnern dass auch Schönheit auf diesem Berg war und nicht nur der kalte Tod der seine Eltern und die von Yoh geholt hatte. Hao wollte diese negativen Gedanken mit etwas positivem knüpfen…nämlich mit der Geburt seines Sohnes. Seines einzigen Kindes. Doch Hana war Asanoha einfach zu ähnlich. Jedes Mal, wenn er ihn ansah, fürchtete er sich davor wie ähnlich er ihr war. Und Hao hatte Angst ihn deswegen zu verlieren. Er wollte…seinen Sohn nicht verlieren. Niemals. Er konnte seine Eltern nicht beschützen, aber er würde bei seinem Sohn nicht versagen. So sah er weiter seinen Sohn an der dann zurück fauchte: „Ich bin nicht meine Großmutter!! Und ich bin es leid immer und immer wieder mit ihr verglichen zu werden!! Was hat Oma dir angetan das du all den Frust, den du wegen ihr erlitten hast, nun auf mich projizieren musst?! Denn um nichts anderes geht es dir, nicht wahr!? Ich war für dich schon immer nur der Spinner der lieber mit Blumen gespielt hat und deiner Mutter zu ähnlich sah!! Und genau deshalb konnte ich es dir auch nie recht machen!! Deswegen bin ich lieber bei IHNEN als in unserem Dorf!! Ich war nie gut genug für dich gewesen!! Warum nur hasst du mich so sehr Papa?! Hä?! Warum?!“ Die letzten Sätze sagte Hana sehr laut, lauter als er eh schon war und in seiner Stimme klang Verzweiflung. Es war dieselbe Verzweiflung…die auch Saku in seiner Stimme damals gehabt hatte. Derselbe bitterliche Ton. Damals noch, als er ein Kind gewesen war und vor seinem Vater stand. Ihn anflehte seine Mutter nicht mehr zu schlagen und völlig mit der Situation überfordert war. Es war noch am selben Abend gewesen als er den Aussetzer gehabt hatte. Sein Vater war förmlich ausgerastet als der Doktor endlich gegangen war und hatte darauf seine Frau geschlagen. Sakutaro stand daneben und flehte seinen Vater an zu stoppen. Doch stattdessen hatte er selber noch eine Schelle bekommen und wurde dann von seiner verletzten Mutter schützend in die Arme geschlossen. Sie behütete ihn und das Thema war dann auch für diesen Mann vom Tisch. Aber nicht für Saku. Er hasste ihn. Er hasste seinen Vater dafür was er ihm und seiner Mutter angetan hatte. Bis heute hatte sich nichts an der Situation geändert und er hoffte, dass egal wo seine Seele auch war, sie in der tiefsten Hölle schmorte in die sie auch gehörte. Immer und immer wieder war seine Mutter der Überzeugung gewesen das sein Vater ein guter Mensch sei, aber Saku hatte das nie erlebt. Nicht eine Sekunde seit er klar denken konnte. Er wusste dass ein Gefecht seinen Vater verändert hatte, aber das war ihm egal. Nichts und er wiederholte innerlich: NICHTS konnte rechtfertigen was er seiner Frau und seinem Kind antat. Sakutaro würde seinen Vater bis in alle Ewigkeit hassen und manchmal hasste er sich sogar selbst, wenn er in den Spiegel blickte. Und das einfach weil nur weil er ihm so ähnlich sah. Dasselbe Haar und dieselben Gesichtszüge. Er war gutaussehend, aber dennoch konnte er sich nicht ausstehen. Doch er war besser als er. Deswegen vergab er sich auch jedes Mal aufs Neue. Und dann noch wegen etwas anderen, was einen viel größeren Einfluss auf ihn hatte…Es waren seine Augen. Das lag nur an den Augen seiner Mutter die er geerbt hatte. Seine Mutter die er so sehr geliebt hatte. Aber auch Saku wusste das er nur ein Mensch war, denn auch er wurde anders als Fuyuhi gestorben war. Ohne Chiharu…wäre er vielleicht auch so geworden wie sein Vater. Und Hana so mit seinem Vater streiten zu sehen, ihn dabei so bitterlich jammernd zu hören, das tat Saku unglaublich weh und weckte etwas in ihm auf. Es war Wut. Blanke Wut. Erneute Wut auf sich denn das ganze war seine Schuld. Der Kleine hatte sich an ihn gezwackt und wollte von ihm lernen, einfach bei ihm sein, weil er sich wohl fühlte und Saku trieb damit nur einen Keil zwischen Hana und seine Familie. Einfach weil er es nicht unterbunden hatte und den Jungen weg jagte, so wie er es immer hätte tun müssen. Doch er konnte nicht anders denn…Hana sah ihr so ähnlich. Es war dieselbe sanfte und liebe Energie die er bei dem Blonden spürte. Dieselbe wie bei Chiharu. Nein, das war nicht richtig. Es war noch intensiver als bei Chiharu. Und deswegen konnte er ihn nicht wegschicken, so sehr er es auch versuchte, er ließ sich immer wieder weich klopfen. Aber er war nicht Chiharu. Hana…war nicht Chiharu…Tja und am Ende wollte er Hana dann auch nicht mehr los lassen. Der Junge fühlte sich bei ihm wohl…und er bei ihm. Etwas war in ihrer gemeinsamen Zeit, seid sie sich kannten, passiert und als vorhin der Schuss über den Strand geknallt war, als es Hana zu Boden riss und Saku dachte der Kleine müsse sterben…da wurde etwas zwischen ihnen besiegelt. Es band sie aneinander und ließ sie nicht mehr los. Und Saku wusste was es war. Er wusste es…und es war falsch. Dieses Gefühl…durfte nicht sein. Nie hätte er gedacht das ihn jemals wieder so eiskalt erwischen würde wie damals bei ihr. Also musste er damit aufhören. Es durfte Hana zur Liebe nicht sein, denn sie gehörten in zwei verschiedene Welten. Welten die sich niemals hätten kreuzen dürfen. Alle diese Gedanken rasten innerhalb von Sekunden durch seinen Kopf und er wusste was zu tun war. Er musste das bereinigen und dann…dann musste er so schnell wie möglich von dieser Insel weg. Doch er müsste auch dafür sorgen dass niemand von diesem Ort erzählen würde. Wie er das anstellen sollte wusste er aber noch nicht. Doch er würde sich was einfallen lassen…für Hana. Und Silva sah ihm das an. Sah ihm an das er in Gedanken war die ihn belasteten. Sein scharfer Adlerblick hing auf dem Fremden der Hana fest in den Armen hielt und bemerkte sofort dass er innerlich ebenso litt wie der junge Häuptlingssohn. Sie waren sich…wirklich verdammt ähnlich. Nicht nur von ihrer Art her sondern auch vom Schmerz den sie mit sich trugen. Sowas war bindend und er verstand noch mehr. Und somit war er ganz besonders gespannt wie es weiter gehen würde. Was würde…der Fremde nun tun? Besaß er wirklich den Mumm zu sagen dass es seine Schuld war? Das Hana wegen ihm angeschossen wurde? So sehr Silva dem Blonden helfen wollte er durfte da nicht eingreifen. Das war etwas was sich Hana selber eingebrockt hatte und noch dazu etwas was seine Zukunft bestimmen würde. Denn je nachdem wie der Kleine sich entscheiden würde und demnach handelte, so betrat er einen Weg in eine ungewisse Zukunft. Mit wem er diesen Weg allerdings beschritt…lag nur in seinen Händen. Hana war Dreh- und Angelpunk dieser ganzen Geschichte. SEINER Geschichte und dem was auf dieser Insel passieren würde. Die friedlichen Zeiten, in denen er als kleiner Junge durch den Dschungel flitzte und Tapire jagte, die waren offiziell vorbei. Nun musste er Verantwortung übernehmen und für seine Taten gerade stehen. Und das mit allen Konsequenzen die es mit sich trug. Aber Silva glaubte an ihn. Nachdem was er gesehen hatte bekam er nicht den geringsten Zweifel daran das Hana weiser war als alle von ihm dachten. Das ihn alle unterschätzten und für einen stürmischen und dummen Jungen hielten der Situationen übers Knie brach als wären es eine Entscheidungen was man lieber zum Frühstück aß. So war er nicht und Silva war sich auch sicher dass nur einer das hier im Umfeld noch wusste und das war Yoh. Dem sein Gesicht ebenfalls Bände sprach. Die junge Mutter sah verzweifelt zu ihnen rüber und Silva wusste das dieser Blick nur Hao galt der direkt neben ihm stand. Und das lag nur daran dass Vater und Sohn völlig falsch an das ganze Thema dran gingen und nicht wussten das sie so auch komplett falsch die Gefühle des Anderen verstanden. Hana liebte seinen Vater und Hao seinen Sohn. Aber ihre Art das zu zeigen war sehr eigensinnig und wurde von dem jeweils anderen falsch interpretiert. Hana dachte das Hao ihn hasste weil er seiner Mutter Asanoha so ähnlich sah. Aber das war nicht korrekt, denn der Häuptling liebte seinen Sohn so sehr das er dabei zu stark über die Stränge schritt und Hana mehr verbot als ihn als das zu akzeptieren was er war: nämlich ein Wildfang der neugierig und dem Neuem aufgeschlossen war. Ja und Hao hielt seinen Sohn für rücksichtlos und egoistisch, der erst an sich dachte noch bevor das Volk kam. Das was einen guten Häuptling ausmachte, denn der dachte zuerst an sein Volk als an sich selbst. Sie sprachen beide eine andere Sprache der Liebe und deswegen rannten sie aneinander vorbei. Doch für Silva und Yoh gab es einen neuen Hoffnungsschimmer denn vielleicht…war dieser Himmelsmensch der Auslöser den es brauchte um die Familie wieder zusammenzubringen. Das er und Hana etwas erschaffen würden was sie alle wieder zusammen brachte. Yoh wollte sich derweil einklinken. Er wollte den Streit zwischen seinem Sohn und Gatten, der so sinnlos war, beschwichtigen. Aber das stand nicht in seiner Macht und erst recht nicht zu. Er hatte sich da rauszuhalten denn das war Hana sein Kampf. Wenn er nun eingriff untergrub er die Autorität seines Sohnes und dessen Entscheidungen. Und das würde er niemals tun. Also schluckte er seine Worte runter und sah vor sich auf den Boden. Er zitterte und wollte das alles beenden. Es war nicht richtig. Hao hasste Hana nicht und es tat ihm in der Seele weh zu hören dass sein Sohn so von seinem Vater dachte, denn Yoh sah es immer wieder vor sich. Er war dabei gewesen. Damals als Hana geboren wurde und Hao mit dem frisch geschlüpften Bündel durch das Dorf rannte und immer wieder vor Freude schrie: Ich habe einen Sohn! Er war so glücklich gewesen und wich nicht von Hana seiner Seite egal was danach auch mit ihm gemacht wurde. Er blieb bei seinem Sohn und küsste ihm immer wieder sanft auf die Stirn dabei. Er liebte Hana so sehr…warum musste das alles nur so eskalieren? Und dann fauchte Hao plötzlich wieder zu seinem Sohn: „Ich bin dir keiner Erklärung schuldig Hana!! Du hast gefälligst zu gehorchen!! Und sobald du wieder im Dorf bist werde ich persönlich dafür sorgen dass du es nicht mehr verlässt! Hast du verstanden?! NIE wieder!! Deine Freiheiten und Ausreißer sind ab heute vorbei!!“ Hana sah ihn erschrocken an und fasste sich voller Schmerz auf seinen Bauch dabei. Er tat weh. Die Wunde fing wieder mehr an zu schmerzen und das lag nur daran das sie sich stritten und der Kleine viel Luft zum Schreien dabei benutzte, welche er ja einatmen musste und das dann auch seinen Bauch spannte. Doch so sehr es auch weh tat…es tat mehr weh seinen Vater so zu hören. Zu hören das er ihn im Dorf als Gefangener halten wollte. Also schniefte Hana sauer und blickte dann auch genauso wütend zu ihm rüber, als er ein letztes Mal fauchte: „Ich lasse mich von dir nicht einsperren!!“ „Oh ja?! Das werden wir sehen mein Sohn!!“ „ES REICHT!!“ Donnerte dann ein lautes Brüllen über das Deck und alle zuckten zusammen. Es war so laut und mächtig gewesen das es wirklich jeden in Mark und Bein ging der sich an dem Ort befand. Einzig einen traf es nicht so hart und das war Paku gewesen der dann auch den ansah der diesen Schrei von sich gelassen hatte…nämlich Saku. Ganz besonders Hana sackte das Herz, in Sakutaro seinen Armen, bis in den Magen und er sah deswegen auch gleich wieder erschrocken und blass zu ihm auf. Er hatte gebrüllt. Noch nie zuvor…hatte er ihn so brüllen hören. Es war ein Machtwort gewesen und das hatte auch komplett eingeschlagen während er da wütend stand und zornig nach vorne zu Hao sah…der selber überrascht schien. Er war es nicht weil er so angebrüllt wurde, denn es galt ja ihm und Hana gemeinsam, sondern weil er davon fasziniert war wie mächtig dieser Laut gewesen war. In der Stimme klang Kraft und Unterwerfung hervor, etwas was Hao noch bei keinem gehört hatte außer bei sich selbst. Selbst Silva war nicht mal in der Lage so mit Feuer und Zorn zu brüllen. Lag aber auch daran das er nicht wirklich zum herrschen gemacht war, aber dieser Kerl da vorne…er war ein Anführer. Er hatte diesen Ton und diesen Blick, auch wenn er ein Killer war und das faszinierte Hao plötzlich. Ja man konnte schon beinahe sagen: es imponierte ihm. Das war mächtig und bestimmend und davor zog Hao innerlich leicht seinen Hut, denn dieser Sakutaro hatte nun nicht nur seine Aufmerksamkeit, sondern auch die aller anderen auf dem Deck. Als wollte er allen Schlampen auf dem Deck sagen dass ER jetzt am Drücker war. Und es funktionierte sogar. Besonders seine Jungs waren förmlich zusammengezuckt und sahen ihn leicht erschrocken an. Sie wollten erst sogar salutieren, aber konnten sich vorher noch fangen. Schon lange…hatten sie Saku nicht mehr so ernst und befehlend gehört dass er dabei sogar brüllte. Es lag nicht daran das er es nicht machte. Brüllen war etwas was Saku gut konnte, besonders dann wenn man es mit ihm zu weit trieb, aber DIESE Art des Brüllens war selten und kam nur in Ausnahmesituationen vor. Zum Beispiel wenn er in einer Schlacht war und es auf jede Sekunde zwischen Leben und Tod ankam. Man konnte sagen: Wenn er so brüllte, war etwas heftig im Argen und die Jungs wussten auch genau was es war. Sie wussten…was der Auslöser für dieses Brüllen gewesen war. Tja und dann machte Sakutaro auch schon einen Schritt nach vorne und wollte Klartext reden. Es war einfach unglaublich. Saku trat doch tatsächlich näher an den Häuptling der Patcheen heran, sah dabei ernst zu ihm während er Hana noch immer bestimmend und sanft in den Armen hielt und der nicht seinen Blick von ihm lassen konnte. Was war das nur? Hana lief doch tatsächlich wieder etwas röter an als er dieses Gesicht über sich sah das so stark und selbstsicher funkelte. Er war wütend, aber dennoch sah er so cool dabei aus und genau deswegen konnte der Blonde nicht anders als ihn nur weiter anzustarren. Und dann sagte Saku Sätze…die sich in Hana sein Herz eingravierte und ihn nie mehr verlassen würden. Nie mehr so lange er lebte. Der Pilot blieb darauf gut einen Meter vor Hao stehen, der noch immer auf ihn zielte und sprach dann aufrichtig, so wie stark: „Ich weis nicht was das für ein Problem ist das ihr beide miteinander habt und ehrlich gesagt kümmert es mich auch nicht. Aber Vater rund Sohn sollten sich nicht so anschreien wie ihr es macht! Streit bringt keinem von euch was! Und ICH stehe nicht hier um mich zu streiten! Ich mit mitgekommen um dafür zu sorgen das Hana wieder nachhause kommt. Da wo er hingehört und wo er sich in Ruhe von seiner Wunde erholen kann!“ Hao sah ihn wütend an. War das so? Er wurde innerlich wieder sauer und sprach dann dennoch ruhiger, aber noch immer geladen zu ihm, während der Pfeil auf die Höhe des Herzens von diesem Mann rückte: „Eine Wunde die er nur wegen EUCH Himmelsmenschen bekommen hat! Wie kannst du es WAGEN dir anzumaßen ihm helfen zu wollen!? WAS treibt dich dazu du Lügner?!“ Saku sah ihn weiterhin ernst an und dann flogen über seine Lippen die Worte…die Hana schockierten: „…Weil vor dir der Mann steht der dafür verantwortlich ist.“ Und das schien sogar Hao zu wundern und zu treffen den er sah darauf den Fremden überrascht und erschrocken an. Hatte er… das gerade wirklich getan? Stelle sich dieser Mistkerl da tapfer und mit Mumm vor ihn und sagte ihm dass ER SELBST daran schuld war?! Das er an Hana seiner Wunde schuld war?! Hao verstand nicht ganz was das sollte, oder welchen Plan der Himmelsmensch damit verfolgte, aber auf die Erklärung war er mal gespannt. So gespannt sogar, dass er den Bogen etwas runter ließ und nur zuhörte. Er schwieg und sah Saku an, genauso wie es auch die Zero-Staffel erschrocken tat denn ihr Boss pokerte gerade ganz schön hoch. Besonders Sugi konnte das nicht glauben, was er da hörte, denn es war falsch. Saku war nicht für diese Wunde verantwortlich, sondern Anderson! Aber er nahm es persönlich auf seine Kappe, so wie immer. Warum tat er das?! Mal abgesehen davon dass er sich schuldig fühlte. Sich vor den Häuptling zu stellen und ihm eiskalt diese Kassette reinzudrücken war entweder verdammt dumm oder extrem mutig. Es könnte damit alles nur einen Wimpernschlag von einer Katastrophe entfernt sein. Mit dem Ausgang das Saku nun erst recht nen Pfeil in den Schädel bekam! Oh mann warum war sein Leutnant immer so angriffslustig und selbstmörderisch?! Doch es waren inzwischen alle davon fasziniert das Hao noch nichts getan hatte. Besonders Yoh hielt die Luft an und fasste sich mit beiden Händen vor den Mund. Saku war lebensmüde und keiner wusste warum. Er aber schon…denn er spielte mit offenen Karten. So sah er zu Hana runter und der zu ihm hoch als er das bemerkte und sprach weiter: „Ich bin schuld daran das Hana angeschossen wurde. Meine Männer haben nichts damit zu tun. Ganz im Gegenteil, ohne sie hätte ich ihn nicht retten können. Ich war…aufgeschmissen und völlig machtlos. Konnte Hana nur in den Armen halten und ihm beim Verbluten zusehen. Und das alles nur weil ICH einen Fehler gemacht habe. Ich wollte ihn vor dem Angreifer beschützen, der auf MICH geschossen hat und nicht auf ihn. Und was habe ich getan? Ich habe mich egoistisch darauf fokussiert diesen Kerl zu Fall zu bringen, so dass ich eine Lücke für einen Angriff auf deinen Sohn frei machte. Hana ist meinetwegen verletzt und das kann ich nie wieder gut machen. Doch ich möchte dafür gerade stehen und nun wenigstens dafür sorgen dass er wieder sicher nachhause kommt. Das ist…alles was ich noch für ihn tun kann…Und sagen:…das es mir leid tut.“ Hana sah ihn darauf traurig an. Nicht…er sollte damit aufhören. Es war doch nicht seine Schuld. Es war nie seine Schuld gewesen! Er hatte ihm das Leben gerettet und das war alles was zählte! Zumindest für Hana der dann leise seinen Namen hoch flüsterte: „…Saku…“ Er bekam darauf ein kurzes Lächeln zugeworfen. Ein sanftes und mit Trauer behaftetes Lächeln was Hana schrecklich in der Brust schmerzte. Das war nicht fair…Er hatte damit nichts zu tun und der Blonde wollte ihn umschlingen. Er wollte ihn an sich drücken und davon überzeugen dass es nicht seine Schuld war. Aber er konnte nicht. Er konnte einfach nicht aufhören in diese traurigen Augen zu sehen, die ihn ihm so mehr weh taten als es jede Waffe der Welt es konnte. Er sollte damit aufhören. Er wollte ihn so nicht sehen. Es tat so weh. Und weil der Blonde einfach nicht mehr wusste was er noch tun sollte. Wusste das Worte nicht immer einen erreichen konnten, tat er etwas was er noch nie zuvor getan hatte. Es war ein Reflex gewesen. Ein hauchzarter und es war ihm egal ob es alle sehen konnten, denn Hana musste es einfach tun. Alles befahl ihm das zu tun, denn er wollte Saku den Schmerz nehmen. Nichts wollte er gerade mehr. Also kam er ganz leicht hoch und schmuste sich sanft an die Kehle des Älteren. Es war nicht seine Schuld. Und Hana wusste es nun genau. Er wusste es schon vorhin irgendwie, als er den Blödmann am Boden liegen gesehen hatte und auch schon davor als Saku bei ihm war und ihn bei der Operation tröstete, als seine Wunde drohte ihn zu zerreißen. Er hatte es endlich akzeptiert und es fühlte sich gut an…Er liebte ihn. Hana liebte diesen Mann auf seine Art und Weise und wollte ihn deswegen nicht so traurig sehen. Und diese Erkenntnis war die ehrlichste seines Lebens geworden. Hana war schockiert denn…sein Herz hatte sich aufrichtig in diesen Trottel verliebt und nun wusste er endgültig nicht mehr was er noch tun sollte. Wie ging es nun damit weiter? Nun da ihn diese Erkenntnis so gnadenlos erschlagen hatte. War es…richtig? Und wie sah Sakutaro das? Er bekam etwas Angst, aber löste sich nicht von seinem Retter. Saku sah deswegen erschrocken vor sich auf den Boden, als der Kleine das tat. Er verstand das einfach nicht, oder war noch zu schockiert um das zu realisieren was es bedeutete. Aber eines war klar…sein Herz machte kurz einen Sprung und als sich Hana dann von ihm löste, ihn danach ansah, so beschämt und leicht rot, zeigte es ihm nur noch mehr was er für einen Fehler gemacht hatte. Es war ehrliche Zuneigung die er in den wunderschönen Augen des Blonden sah und Saku machte genau das schrecklich nervös. Er hatte…ihn zu nah an sich rangelassen und dadurch hatten sie nun offiziell ein Problem. Das Problem…vor dem er eigentlich fliehen und welchem er sich nie wieder stellen wollte. Er fühlte was Hana damit sagen wollte…und Saku hoffte er würde sich nur irren und da zu viel rein interpretieren. Es war sicherlich nur als Trost gedacht, denn er und Hana durften nicht… Es wurde sehr still und Yoh, der das gesehen hatte, dem ging das Herz auf vor Freude. Er wusste es. Er wusste es einfach sofort und er war so glücklich dass es endlich passiert war. Viele Jahre hatte es gedauert, aber nun war es endlich erreicht. Nicht die Person die er erwartet hatte, aber es war dennoch wundervoll und sogar noch viel besser! Hana sein Dyami war gekommen und endlich wurde es an der Zeit etwas zu tun. Erst wollte Yoh es nicht tun, aber er fasste sich nun seinen Mumm und lief schnell zu ihnen vor, so das er innerhalb von Sekunden zwischen Hao und Saku stand und dann streng den Bogen seines Gatten und dessen Pfeil nach unten drückte, als er dabei bestimmend sprach: „Es reicht jetzt Hao! Er hat recht. Hana sollte wieder nachhause, damit auch ich mir die Wunde noch mal ansehen kann. Also bitte lass Gnade walten und verschone sie. Lass sie gehen, sie sind…gute Himmelsmenschen. Er hat unseren Sohn gerettet Hao…“ Hao sah ernst zu ihm, aber ließ dennoch seine Königin gewähren den Bogen nach unten zu drücken, so dass er auch etwas entspannte und aufhörte ihn stramm zu halten. Es lag aber nicht nur daran das Yoh dies getan hatte, sondern auch an dem was er selber sah. Erneut: er konnte es nicht leugnen, denn er war beeindruckt. Beeindruckt von diesem Himmelsmenschen vor ihm. Er hatte Mut und Schneid und noch dazu schien er aufrichtig und bestimmend zu sein. So wie auch mitfühlend und beschützend. Alles Eigenschaften…die man an einem Häuptling schätze. Etwas was Hao selber besaß und so ungern er es auch zugab, dieser Sakutaro erinnerte ihn plötzlich an ihn selbst. Zuzugeben dass man an der Verletzung seines Sohnes schuld war und dass auch noch direkt vor seiner Nase zu sagen, während eine Waffe auf ihn gerichtet war, dazu musste man echt Eier haben. Und das…respektierte Hao. Er respektierte es noch mehr als die Tatsache dass er seinen Sohn offenbar gerettet hatte und das nicht nur einmal. Er war dankbar, falls das der Fall sein sollte, aber noch immer wütend das Hana es erst so weit kommen lassen hatte. So schnell bekam man den Häuptling also nicht wieder entspannt. Doch seine Königin hatte recht. Vielleicht…reichte es fürs Erste. Also sah er wieder zu dem Fremden vor sich, an dessen Kehle sich noch immer sein Sohn drückte und damit zeigte das er ihn mochte und vertraute und Hao…versuchte es auch mal mit leichtem Vertrauen. Aber nur ein bisschen. So senkte er seine Waffe endgültig und gab einen anderen Pfeifton von sich. Sekunden danach lockerten sich auch schon alle anderen Patcheen um die Staffel herum und senkten leicht ihre Bögen. Yoh sein Herz entspannte sich auch sofort denn er war froh das Hao endlich zur Vernunft gekommen war. Es war vorbei. Hana hatte endlich die Fronten geklärt. Er atmete erleichtert aus und die Krieger um sie hörten natürlich aufs Kommando. Als die Jungs der Staffel das sahen wurden auch sie etwas entspannter, so sehr sogar das Matsu zu Sugi flüsterte, der noch immer die Arme leicht erhoben und aufgebend vor sich hoch hielt, nur für den Fall das es doch wieder scheiße wurde: „Du kannst die Arme wieder senken, du Weichei.“ Sugiura lächelte und atmete erst mal tief aus während er die Arme lockerte und neben sich fallen ließ. Dem Tod erst mal von der Schippe gesprungen, was? „Ein Glück! Ich dachte schon wir wären Fischfutter, hehe! Und langsam taten mir auch die Arme weh.“ Matsu seufzte darauf genervt. Oh mann dieses Weichei. Keine Ahnung wie Saku das mal wieder angestellt hatte, aber immerhin gingen sie alle nicht mit Pfeilen im Hintern vom Platz wie geprügelte Hunde. Etwas was hätte locker passieren können, denn sie waren so verdammt noch mal in der Unterzahl und Mangel gewesen das es nicht mehr lustig war! Und wenn Saku Mist gebaut hätte…oh großer Gott sie wären sicherlich tot. Doch wie immer wusste ihr Leutnant die Situation zu retten! Guter Mann! Hao sein Blick blieb aber streng und ernst auf Sakutaro liegen. Er wollte das nicht tun, aber er hatte keine andere Wahl. Es machte ihn unwohl die Waffen zu senken, aber Silva und Yoh standen offenbar zu diesem Fremden und dummerweise war er zwar der Häuptling, aber überging nicht die Worte der Menschen die ihm an nächsten standen. Sie hatten auch was bei seinen Entscheidungen mitzureden. Denn Hao wusste das er nicht fehlerfrei war. Und Hana schien selber sehr überrascht über das was um sie geschah und sah auch wieder zu seinem Vater vor, der noch immer ernst zu ihnen sah. Was…machte er da? Hatte er wirklich Einsicht gezeigt? Yoh aber wurde dann sofort lockerer...doch war noch leicht besorgt wegen dem was Hao als nächstes sprach. Es waren harte Worte gewesen. Sein Gatte ließ seinen strengen Blick noch immer auf dem Piloten ruhen, aber dabei schnallte er seinen Bogen wieder auf seinen Rücken und steckte den Pfeil zurück in den Köcher der ebenfalls auf seinem Rücken ruhte. Danach verschränkte er seine Arme vor sich und kam in eine etwas lockere Haltung. Vorher hatte er sehr angespannt und leicht gebückt da gestanden, was auch daran lag das er seine Muskeln anspannte, damit sie, wenn es nötig wurde, gehorchten und er sofort kämpfen konnte, wenn es die Situation erforderte. Doch das war erst mal nicht mehr von Nöten. Hao hatte alles unter Kontrolle…alles…bis auf seinen Sohn, der ihm noch immer einen verdutzten Blick zuwarf. Er verstand nicht was sein Vater da tat, denn das sprach so überhaupt nicht für ihn. Er legte seine Waffe freiwillig weg. Doch Saku schien das nicht zu verwirren. Dieser Mann vor ihm war schlau. Nicht nur das er wusste wie er sie in die Mangel zu nehmen hatte, sondern er wusste auch genau wie er strategisch am besten handeln sollte. Was er mit den nächsten Sätzen auch bewies. Diese Sätze die auch die junge Mutter etwas besorgten. Hao sprach dann in einem ernsten Ton zu ihnen: „Ich lasse sie gehen…aber nicht IHN.“ Dabei nickte er zu Sakutaro rüber, der dann eine Augenbraue neugierig nach oben zog, aber weiterhin schwieg. Wirklich? Es kam für ihn nicht überraschend denn mit sowas hatte er schon gerechnet. Er und auch Paku, der locker weiter hinten stand und ebenfalls die Arme vor sich verschränkt hatte. Dieser Hao war nicht blöd. Er wusste dass es am sinnvollsten war den Anführer als Geisel zu nehmen. Er hatte genau erkannt dass sie sehr auf Sakutaro fixiert waren und ohne ihn verwandelten sie sich sicherlich in einen kopflosen Haufen von Hühnern der kreischend im Stall rum rannten. Es war gerissen das Alphatier von der Herde zu trennen. So hatte er nicht nur die Kontrolle über ihn sondern auch über seine Männer, denen das überhaupt nicht passte. Oh ja es passte ihnen überhaupt nicht. Und so wie Matsu nun mal war, hitzig und das Herz auf der Zunge tragend, war er auch der Erste der sofort nach vorne brüllte: „Was?! Das ist doch ein schlechter Scherz!“ Er machte dann noch einen Schritt nach vorne und sofort spannten sich dabei wieder die Bögen vor ihnen, denn inzwischen standen die Patcheen auch zwischen der Staffel und ihrem Leutnant. Paku hielt ihn aber auf und schüttelte den Kopf. Das war keine gute Idee. Der Kerl meinte das gut, aber es feuerte gerade nach hinten los. Und weil Matsu das merkte, riss er sich auch zusammen und knurrte stehend vor sich auf den Boden. Keinem passte die Situation, aber ihnen waren nun mal die Hände gebunden. Hao hatte derweil bewusst den Großkotz hinten ignoriert und sprach dann zu Hana und Saku, die beide zu ihm sahen, aber es an den Piloten gerichtet war: „Du sagtest das du schuld daran hast das mein Sohn verletzt wurde, obwohl du nicht geschossen hast. Aber dennoch möchtest du dafür gerade stehen als wäre es deine Waffe gewesen die ihn verletzt hat…Ich sehe das und zolle dir Respekt für deinen Mut und deine Ehrlichkeit…Aber ich vertraue dir nicht, denn ich weis über welche Waffen ihr Himmelsmenschen verfügt. Waffen die nur Tod und Elend bringen, egal wo ihr auch damit auftaucht. Und vielleicht sehen es dir die anderen nicht an, aber ich kann sehen was du bist. Was für ein Mensch du bist…Du hast die Augen eines Raubtiers und auf deiner Schulter Sitz der Tod wie ein ständiger Begleiter. Dass erklärt auch warum mein Sohn in deiner Nähe verletzt worden ist…Ich kann nicht verstehen was er an dir findet. Auch nicht warum meine Frau dich so in Schutz nimmt. Aber ich bin ein Vater und nichts ist mir wichtiger als meine Familie. Deswegen behalte ich dich lieber im Auge, als dich frei rumlaufen zu lassen, auch wenn das bedeutet dass du in unser Dorf kommen musst. Besonders wenn das bedeutet…das Hana endlich mal die Füße still hält wenn ich dich bei uns halte. Ich habe keine Zeit meinen Sohn jede Sekunde im Auge zu behalten, weil er sonst auf die Idee kommen könnte wieder zu dir abzuhauen. Also bist du ab jetzt unser Gefangener…Silva!“ Donnerte es aus Hao und der große Mann kam dann direkt neben ihm. Er verschränkte ebenfalls die Arme vor sich und sah zu Saku und Hana rüber, so wie auch zu Yoh, der wieder dicht neben seinem Sohn am Kopf stand und ihn ebenfalls schützte. Silva hörte Hao genau zu, als der dann befehlend von sich gab: „Du behältst ab heute meinen Sohn im Auge. Und ganz besonders IHN. Und falls der Fremde dir komisch vorkommen sollte…töte ihn einfach.“ Gnadenlos und bestimmend. Und damit wand er sich dann auch halb ab und pfiff erneut. Es war ein höherer Ton gewesen als vorher und er erreichte genau das was er sollte…denn der Ring um die Zero staffel löste sich langsam auf und die Krieger gingen zurück. Sie senkten ihre Bögen nur halb, aber hielten sie noch auf die Jungs gerichtet, während sie zu ihrem Häuptling liefen und den Kreis dafür um ihren Gefangen enger zogen, nämlich den um Sakurai. Der sah dem auch etwas verdutzt zu, so wie auch Hana, der nicht glauben konnte dass sein Vater das wirklich tat. Der Blonde sah darauf wieder wütend zu seinem Vater vor. Er wollte ihn anschreien, aber sein Blick ruhte dann auf Silva, der plötzlich frech lächelte und einmal nickte. War das…etwa ein kurzes Zwinkern von einem seiner Augen gewesen, was Hana sah? Es war komisch aber genau dieses Zwinkern machte ihn plötzlich ruhig und ein leichtes lächeln schlich sich über seine Lippen. Hana verstand. Er verstand was Silva ihm damit sagen wollte und nun wurde er auch ruhiger. Sein Pate stand also hinter ihm, genau wie seine Mutter, so musste er sich keine Gedanken machen dass Saku etwas passieren würde. Und das erleichterte ihn ungemein. Aber andere waren nicht so erleichter über das was sich da vor ihren Augen abspielte. So sahen Matsu, Katsu und Sugi sehr nervös zu Sakurai, der immer mehr von den Patcheen umkreist wurde und nun offiziell ihr Gefangener war. So das Katsura sogar dieses mal laut rief: „Sakurai!“ Der hörte das und drehte sich dann auch zu ihnen um, denn Saku spürte die Furcht in der Stimme und die Unsicherheit, die er dann auch auf allen Gesichtern sehen konnte wie sie da vor ihm standen. Matsu wollte sogar plötzlich nach seiner Waffe greifen. Er reagierte über, aber Paku reagierte schneller und drückte die Hand des ehemaligen Schießstandwärters nach unten, der dann auch verdutzt zu ihm hoch sah. Der Große schüttelte den Kopf erneut und sprach leise zu ihm: „Vertrau ihm einfach. Es hätte wesentlich schlimmer ausgehen können.“ Matsu sah ihn verwirrt und erschrocken an, als er lauter sprach: „Schlimmer?! Die nahmen Sakutaro als Geisel! Vielleicht bringen die ihn auch um und du willst nur hier stehen und NICHTS tun?! Ist das dein Ernst Paku?!“ Es war sein ernst und er nickte wieder einmal sanft und besänftigend zu seinem Freund. Es gefiel ihm auch nicht ganz, aber Saku hatte sich dafür entschieden und aus dem Dickkopf bekam man das auch nicht mehr raus. Doch als dieser Satz fiel war es Saku der dann laut rüber rief: „Es ist okay!“ So sahen alle seine Jungs wieder zu ihm. Sakutaro sein Blick war ernst und selbstsicher. Er versprühte so viel Mut und Sicherheit dass sich Matsu plötzlich sehr mies fühlte. Er vertraute seinem Boss, aber er machte sich dennoch Sorgen um ihn. Das war auch okay, denn er war mehr als nur ihr Leutnant…er war ein Freund. Familie. Und Sakutaro wusste das. Er wusste dass sie es nicht böse meinten und einfach Angst um ihn hatten, denn immerhin waren sie schon oft in heiklen Situationen wie dieser gewesen und überlebten nur weil sie aufeinander aufgepasst hatten. Nur mit einem großen Unterschied: denn noch nie…wurden sie dabei von ihrem Alpha getrennt. Aber Saku wäre nicht ihr Leutnant, wenn er nicht wüsste wie er seine Bande ruhigbekommen würde. Also lächelte er frech zu ihnen und sprach dann locker: „Es ist alles okay. Ich bin in einigen Tagen wieder bei euch, sobald es Hana besser geht. Sorgt ihr nur weiterhin dafür das Anderson nicht entkommt und Kaizo nicht nach ihm sucht. Ich verlasse mich auf euch, verstanden? Macht euch also keine Sorgen um mich…“ Paku sah ihn nur stumm an. Vieles ging in dem Moment durch seinen Kopf. Vieles was ihm gefiel und dann auch wieder Dinge vor denen er sich persönlich sorgte. Er wusste das Saku ein guter Kerl war und man ihm vertrauen konnte. Das war er schon immer und gerissen noch dazu. Was er da vor hatte war wagemutig und in den Augen vieler Unwissender sicherlich dumm und unbedacht, aber das war eigentlich nicht der Fall, sondern das genaue Gegenteil. Es war schlau. Sein Küken wusste genau was es da tat und das dies die beste Möglichkeit war um fürs Erste den Frieden zu wahren. Dem Häuptling der Patcheen nun zu wiedersprechen, DAS wäre fatal und dumm, besonders bei ihrer aktuellen Unterlegenheit. Saku wollte keinen Krieg vom Zaun brechen und erst recht nicht wenn diese Menschen im Recht waren. Immerhin waren SIE auf ihrer Heimat gestandet und brachten ihr Leben somit durcheinander. Noch dazu wäre Hana das alles wirklich erspart geblieben wenn er sie nie getroffen hätte. Doch Dinge waren nun mal passiert und jetzt musste man versuchen das Beste daraus zu machen und nichts eskalieren zu lassen. Es hatten sich Menschen getroffen die besser ohne einander zu recht kamen. Aber nun mussten sie es lernen und damit umgehen. Saku schlug damit sogar die erste Brücke. Er ging freiwillig mit und Paku respektierte das. Sein Junge war weiser als man ihm ansah. Ein erfreutes Lächeln huschte dann über seine Lippen. Sein Küken…wurde immer erwachsener. Er fand wieder zu sich selbst und was noch besser war…er machte mehr daraus. Also nickte er seinem Leutnant zu und sprach: „Wir halten hier die Stellung. Zeig du dich nur von deiner besten Seite, Küken und mach keine Dummheiten.“ Dummheiten wie mit dem Sohn des Häuptlings zu turteln und dann mit dem in der Kiste zu landen? So ganz ohne Zustimmung und Segen des Häuptlings? Oh ja auf die dumme Idee würde er ja niemals kommen. Matsu schnaufte darauf, weil ihm genau das durch den Kopf ging. Er hoffte wirklich das Saku wusste was er da tat. Dann wand Paku seinen Blick an Hana und sprach weiter: „Und du wird schnell wieder gesund kleiner Prinz, okay?“ Als er das sagte musste sogar Hana sein verdutztes Gesicht zu einem leichten Lächeln ändern und kurz nicken. Er hatte nichts anderes vor und obwohl alles nicht so ab lief, wie er es geplant hatte, war er nun doch etwas mit dem Ergebnis zufrieden. Es war nicht so schlimm gekommen wie er es gedacht hatte, denn Hana befürchtete das wenn sein Vater die Zero-Staffel kennen lernt, er gleich alles tun würde um sie umzubringen. Doch zu seiner Überraschung hatte seine Mutter ihn wirklich weich bekommen und konnte somit alles besänftigen und eine komplette Eskalation verhindern. Es lief…mal gut für ihn. So sprach er dann frech zu Paku rüber: „Das werd ich. Versprochen. Ach und macht euch keine Sorgen um Saku. Ich werd schon auf ihn aufpassen!“ Paku musste darauf auch wieder lächeln. Ja…ja das würde er ganz bestimmt. Sakutaro dagegen sah etwas genervt und verdutzt zu dem Jungen in seinen Armen runter und schnaufte dann empört: „Was soll DAS denn bitte heißen?!“ Hana sah darauf frech zu ihm hoch und stichelte: „Naja deine Kommunikationskünste sind nicht gerade die besten Blödmann. Und wenn du was Falsches sagst bringt mein Vater dich vielleicht schneller um als dir lieb ist.“ „Wie kannst du das so locker sagen?! Warum genau hab ich dich noch nicht fallen lassen?!“ Fauchte Saku dann zu ihm runter, aber Hana lachte nur ganz kurz und wand sich dann wieder nach vorne an die Jungs. Es war alles okay. Er würde nicht zulassen das sein Vater ihm was antun. Niemals. Er sah danach lieb zu ihnen. Lieber als er es jemals zuvor getan hatte und da waren alle sofort erstaunt denn…er sah sehr nett aus wenn er nicht grimmig drein blickte. Hatte etwas sanftes und mütterliches an sich, so komisch das auch klang. Und das war ehrlich gemeint gewesen, denn Hana mochte sie. Er mochte inzwischen jeden von ihnen und das obwohl er sie nicht wirklich kannte. Sie hatten alle sowas familiäres und aufrichtiges an sich. Und besonders Sugi, zu dem der Blonde dann auch als nächstes sah und ehrlich sprach: „Danke dass du mir geholfen hast Sugiura. Vielen Dank.“ Dabei fasste er sich vorsichtig, mit beiden Händen, an seinen Bauch und über die gut verbundene Wunde. Sakutaro hatte ihm sein Blut gegeben und dadurch konnte Hana standhaft bleiben. Aber Sugi hatte die Kugel entfernt und ihn verarztet. Etwas wofür der Junge ihm ewig dankbar sein würde und er nun offiziell einen Stein bei ihm im Brett hatte. Saku selber sah überrascht zu Hana, weil er das so lieb und aufrichtig gesagt hatte. Etwas was man bei ihm ja nicht häufig sah und es dann wie Balsam für die Seele wirkte. Warum…konnte er nicht öfter so zart und lieb sein? Es stand ihm viel besser…Aber wenn Saku ehrlich war mochte er persönlich das Wilde und Freche mehr an ihm. Allein wenn er an einige Situationen zurück dachte wurde ihm wieder ganz komisch dabei. Da kam es dann erneut in ihm auf…das Herzklopfen. Also riss er seinen Blick von dem Jungen los und sah auch zu seinen Jungs vor. Er konnte gerade noch mitbekommen wie Sugi etwas dankbar schlurzte und sich Tränen aus den Augenwinkeln rieb. Er war so froh. Es machte ihn froh wenn man sich bei ihm bedankte, besonders wenn er so hart gekämpft hatte wie vorhin. Das tat echt gut. Also nickte er dann, riss sich zusammen und sprach schließlich zu Hana: „K-Kein Problem Hana! Überanstrenge dich nur die nächste Zeit nicht und ruh dich aus! Befehl vom Arzt!“ Was war ein Arzt? Hana kannte das nicht aber er lächelte dennoch und nickte erneut. Er konnte nichts versprechen, aber er gab sich alle Mühe die er aufbringen konnte sich zu schonen. Was bei ihm schwer werden würde, denn er war von Natur aus einer der Hummeln im Hintern hatte und nicht lange still sitzen konnte. Würde ne knackige Zeit werden. Dcih er versprach es. Das war er ihnen schuldig. Und nun musste er ja auch nicht mehr zusehen wie er sich heimlich aus seinem Dorf schlich, denn Saku kam mit ihm und er…er freute sich darüber. Sein Piloten-Freund hatte ihm, in der letzten Zeit, viel aus seiner Welt gezeigt. Gute, so wie auch schlimme Dinge. Aber nun konnte er das auch tun. Hana konnte ihm zeigen woher er her kam. Etwas was ihn komischerweise sehr froh machte und er es kaum erwarten konnte. Endlich konnte er dem Trottel mal zeigen dass er nicht gelogen hatte und er wirklich ein talentierter Mensch war. Das er so viel über seinen Stamm lehren konnte. Und er hatte ja die beste Rückendeckung die es gab. Nämlich seine Mama und Silva. Hana wollte Saku zeigen…das sein Zuhause okay war. Und vielleicht…wurde es nun sogar noch besser. Denn er ging dieses Mal nicht alleine zurück…sondern mit Sakutaro. So winkte er ein letztes Mal zu den Jungs, bevor Sakutaro sich auch abwand und ihnen ebenfalls noch mal zunickte. Sie bekamen das schon hin. Da war er sich sicher. Er vertraute ihnen. Endlich konnte er wieder einigermaßen vertrauen und das sah auch Yoh. Er sah dieses entspannte Lächeln auf den Lippen des Fremden und musste auch sofort erleichtert seufzen. Alles war noch mal gut gegangen und er war selber schon sehr gespannt darauf was mit diesem hübschen Kerl so alles in ihrem Dorf passieren würde. Der Schamane war sich sicher: Saku würde Hana seine Welt noch mehr auf den Kopf stellen als es bereits der Fall war. Und Hana würde das auch bei ihm machen. Diese zwei verband etwas ganz besonderes. Er war sich sicher: sie waren ein Seelenpaar. Er konnte es spüren und erst recht konnte er sehen dass das Schicksal einiges mit ihnen vor hatte. Daran gab es keine Zweifel mehr, denn hinter einem Fahrzeug, was Yoh nicht kannte und außerhalb der Sicht von allen Anderen, da sah er sie. Sie lugte um den Panzer herum und wedelte etwas mit dem Schweif von links nach rechts. Ame war da und behielt die beiden gut im Auge. Genauso wie damals ihn und Hao. Es war ein gutes Zeichen und zeigte dass sie zusammen gehörten. So das Yoh wieder sanft zu dem Fuchsgeist lächelte und diese sich dann in Luft auflöste. Sie war nicht weg. Nicht bis ihre Aufgabe erfüllt war. Hao allerdings war einer der sich nicht so leicht um den Finger wickeln ließ. Er sah links über seine Schulter nach hinten und sein Blick war noch immer streng. Auch wenn seine Frau und sein Sohn etwas für diesen Kerl über hatten so war er für ihn nur ein Gefangener. Und wenn er sie in Gefahr brachte…dann würde er nicht lange zögern und selber den Pfeil abfeuern der sein Leben beenden würde. Denn er tat alles dafür um seine Familie zu schützen und dieser Sakutaro…sollte lieber nichts versprechen was er nicht halten könnte…Und dann wand sich Hao ab. Er lief vorne weg und der Rest folgte ihm. Aber sein Herz tat dennoch weh. Er hatte es die ganze Zeit über gut verbergen können, aber innerlich litt er Qualen. Die Fronten waren geklärt und sie hatten eine Geisel in der Hinterhand um die Himmelsmenschen im Zaum zu halten. Doch was sein Sohn zu ihm gesagt hatte brannte schrecklich nach. Niemals…wollte Hao das seinem Kind etwas passierte. Alles was er tat, das tat er aus Liebe und Sorge um Hana sein Wohl. Und es tat weh. Es tat so sehr weh zu wissen das sein Sohn dachte er würde ihn nicht lieben und ihn nur mit seiner eigenen Mutter vergleichen. Doch das stimmte nicht ganz. Er liebte seinen Sohn so sehr und diese Worte hatten ihn schrecklich verletzt. Und noch mehr hatte er vor etwas Angst. Er der sich sonst vor nichts fürchtete. Es hing wie ein Beil über ihm und drohte bald zu fallen. Ihn zu erschlagen und in Schmerz versinken zu lassen. Denn er hatte Angst…das dieser Sakutaro ihm seinen Sohn wegnehmen könnte. Das was er über alles liebte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)