Tribal von Hera_Tenebrae89 (I`ll be your home) ================================================================================ Kapitel 14: Death Zero ---------------------- Dies ist meine Flucht vor meiner Vergangenheit, so renne ich durch diese neue Welt und sehe nicht mehr zurück. Denn nun weis ich endlich dass ich hingehen kann wohin immer ich will. Und so sehe ich einfach nicht mehr zurück. Aber wann weis ich wann ich dort angekommen bin wo ich hingehöre? Und wann weis ich wann es Zeit ist zu gehen? Wir alle müssen irgendwo mal anfangen. Genauso ist es für mich. So viele Möglichkeiten ergeben sich die niemals enden könnten. Nun sehe ich es klarer als je zuvor, denn es ist alles in meiner Reichweite. Ich verstehe es endlich, denn es war schon immer tief in mir gewesen, doch nun akzeptiere ich es und bin ich völlig frei. Deswegen mache ich auch einfach weiter. Strenge mich jeden Tag an und beweise mich. Meine Zeit zum strahlen wird schon noch kommen. Du wirst schon sehen. Denn so schnell wie ich lerne schaffe ich es ganz hoch an die Spitze. Doch bitte wecke mich auf wenn ich dort angekommen bin, denn es fühlt sich an als wäre ich in einem Traum verloren gegangen. In meinem Herzen weis ich das meine Zeit gekommen ist und endlich kann ich es sehen: die Möglichkeiten sind grenzenlos. Hier oben ist die Luft frisch und alles ist so überschaubar und einfach. Ein Ort der absoluten Stille, über den ich wie ein Adler wache. Dennoch erwies sich die Welt schnell als eine Art von Vampir. Etwas was ich klar von hier oben sehen konnte. Sie wurde nur so erschaffen um mich auszusaugen. Mir all meine Kraft zu nehmen. Wie ein hinterhältiger Zerstörer der dich über die Flammen hält und dich leiden sehen will. Krieg herrscht unter mir und ich muss eingreifen um das zu schützen was ich liebe. Und was bekomme ich dafür? Dafür das ich jeden Tag diesen Schmerz erleiden muss? Betrug, ein falsches Verlangen und ein Stück von einem Spiel das ich nicht durchschauen konnte. Obwohl ich das ganz genau wusste wollte ich es allen zeigen. All meine lockere und kalte Art, wie bei jedem anderen Job auch, trieb mich immer weiter an zu kämpfen. Doch nun stehe ich hier nackt und bin nichts weiter als ein Tier. Aber schaffe ich es noch mal mich so sehr zu verstellen um dich zu retten? Nur noch für diese eine Show? Aber was willst DU eigentlich von mir? Also ich möchte mich ändern. Doch was ändert sich wenn es sich immer wieder gleich anfühlt, egal was ich auch mache? Sag mir dass ich der einzige bin der es ändern kann. Sag mir es gibt da niemand anderen außer mir. Jesus war auch ein einzelner Sohn der alle retten wollte. Sag mir dass ich der Auserwählte bin. Ich möchte der Einzige sein. Doch trotz all meiner Wut bin ich dennoch nur eine Ratte im Käfig. Werde gefüttert wann sie es für richtig halten und bekomme keinen freien Willen geschenkt. Jemand sagte mir mal: Was verloren ist kann nicht mehr gerettet werden. Und so bleibe ich weiterhin eine Ratte im Käfig. Eine die sich versucht durch das Metall zu beißen um seinem Schicksal zu entkommen. Alle fürchten sie mich. Fürchten das, wenn ich mich befreien könnte, die Welt mit einer Seuche zerstöre. Alles was sie kennen auf den Kopf stelle. Ich bin der Tod. Nur dafür wurde ich gezüchtet. Egal wohin ich gehe dieser Name verfolgt mich. Er erzeugt Angst unter meinen Kameraden und blanke Panik unter meinen Feinden. Ich bin der Sensenmann auf grünen Schwingen. Mein Name ist...Death Zero. Mit einem lauten Knall erschien ein neues Loch in der Wand. Es war ein kleines Loch gewesen, das neben den ganz vielen Anderen erschien und sich perfekt dazu ergänzte. Später, wenn mehre kommen würden um zu trainieren, würde man es von den Anderen nicht mehr unterscheiden können. Auch die Zielscheibe, die am Ende des langen Raumes, der Halle, aufgehängt wurde, war gut zerschossen gewesen. Die meisten Schüsse verfehlten allerdings die goldene Mitte, die mit einem roten Punkt gezeichnet war, nur ganz knapp oder halt sehr weit. Selten wurde die Mitte getroffen und zeigte damit ganz genau WER an diesem Ort das Schießen übte. Nämlich Frischlinge. Ein erneuter Schuss knallte durch die kleine Halle der Schießanlage und verfehlte wieder die Mitte. Schlug dieses Mal noch weiter außen, in das Papier der Zielscheibe und die Wand dahinter ein. Frustriert senkte der Neuankömmling, der abgedrückt hatte, die Waffe in seiner Hand und seufzte. Wieder mal daneben, verdammt. Langsam riss es an seinem Ego rum und ließ ihn beschämen, da er nicht allein zum Trainieren da war und genau beobachtet wurde. Aber er war noch nie gut darin gewesen mit einer Waffe zu zielen und ehrlich gesagt war es ihm auch zu wider. Das lag nur an einem Grund: denn sobald man eine Waffe in der Hand hielt wurde es ernst. Das hier war kein Spielzeug, so wie Kinder es gern sahen, sondern etwas um sich zu verteidigen und zu töten. All die schwere Last einer Entscheidung und die Gewalt der Wahl, lagen sofort in seiner Hand wenn er eine trug. Wie bei jedem anderen Menschen auch. Und noch mehr plagte es wenn man sie auf eine Person richten musste, denn auf Zielscheiben, in menschlicher Form, zu schießen war eine Sache, aber auf lebendige Menschen wieder was ganz anderes. Doch er war hier und musste das lernen, denn sonst konnte er auch glatt wieder gehen und würde damit Schande über seine Familie bringen. Wenn nicht sogar noch die Unfähigkeit seine Familie zu schützen falls der Krieg kam. So sah er zu der Handfeuerwaffe in seiner Rechten. Es war eine Nambu 04, ein älteres Modell der Nummer 014 und schon sehr oft benutzt von den ganzen Lehrlingen die oft auf den Schießstand kamen. Normalerweise war dieser Ort kein Spielplatz, denn dort wurde mit scharfer Munition zum schießen geübt. Doch für einige Lehrlinge entwickelte es sich immer und immer mehr zu so eine Art von Treffpunkt. Meist aber erst spät am Nachmittag, wo die meisten anderen Lehrlinge und Soldaten schon verschwunden waren und man etwas für sich sein konnte. Teenager und Heranwachsende hatten immer einen Ort an dem sie sich trafen und quatschen oder Scheiße machen konnten. Und diese Jungs waren nichts anders, nur das sie innerhalb eines Militärstützpunktes lebten und das halt dort taten als in einem Park. Gefährlicher als im normalen Leben. Doch war dieser Ort bewacht, im Gegensatz zu einer Parkanlage für Zivilisten. Der Schießstand wurde überwacht. Die Waffen lagen nicht einfach mal da rum und jeder konnte sie sich nehmen wann er wollte. Sie wurden ausgegeben und man wurde dabei von einem Wärter überwacht. Der Wärter war aber nachmittags gerne mal einen Trinken und die Jungs, die dann immer mal kamen, kannte er sehr gut wie sonst keinen, also ließ er sie machen und verschwand mal für einige Minuten um seinen Spaß zu haben. Er vertraute ihnen denn sie waren korrekt, auch wenn es dumm und unüberlegt war. Wenn das einer rausbekam verlor er schnell seine Position, keine Frage. Doch er kannte sie lange genug um es besser zu wissen und zu wissen dass sie allesamt umsichtig und gute Männer waren. Somit bekamen die Jungs etwas Freiraum und konnten sich austoben und locker miteinander sprechen. So wie in jenem Moment auch. Sie kamen immer zu viert. Er bezeichnete sie gerne als einen: Schokoriegel von Vollidioten, dessen Segmente man nicht trennen konnte. Noch jung und etwas grün hinter den Ohren, aber dennoch hatten sie alle das Herz am rechten Fleck. Freunde die unterschiedlicher nicht sein konnten. Und aus jeder Fraktion, innerhalb des Militärs, war da einer dabei und somit ergaben sie einen verdammt bunt zusammengewürfelten Haufen. Etwas was man selten erlebte, denn meist bleiben die Mechaniker nur unter sich, so wie auch die Piloten und die Sanitäter ect. Sie so zu sehen machte immer wieder Hoffnung dass alle zusammen an einem Strang ziehen lernen könnten und somit eine perfekte Einheit ergaben die auf alles vorbereitet sein würde. So sollte man denken. Und nachdem der Jüngste schon wieder daneben geschossen hatte legte er frustriert die Waffe vor sich auf den Tresen, der eine Abtrennung zu dem Platz dahinter darstellte, wo die Ziele standen und schüttelte den Kopf. Schon oft hatte er es versucht, das war der siebte Schuss gewesen und schon wieder so weit von der Mitte entfernt! Langsam nervte es ihn und er hatte keine Lust mehr. Zweifelte ob er es jemals lernen würde, denn das musste er. Derweil sah links neben ihm, ein junger Kerl mit Brille, zu und stützte sich auf diesem Tresen ab. Er hielt seinen Kopf in seinen Händen gestützt und pfiff nach dem was er da eben gesehen hatte auf. Es war aber mehr ein Pfiff der Enttäuschung, als er danach sofort sprach: „Wow…Das war ja mal voll daneben. Sicher das du nicht lieber kündigen und wieder nachhause gehen willst?“ Als er das gesagt hatte sah der Schütze etwas beschämt zu ihm runter und lief leicht rot an. Ja danke! Man musste nicht noch mehr drauftreten! Er wusste dass er schlecht gewesen war! So schnaufte er und muffte dann beleidigt: „Ach lass mich doch in Ruhe! Ich bin für sowas nicht gemacht, okay?! Ich will Menschen helfen und nicht erschießen! Deswegen bin ich bei den Sanitätern und nicht bei den Sturmtruppen, oder so! Packt dich an deine eigene Nase Katsura!“ Der Junge, mit der Brille, dessen Name Katsura war, sah locker zu ihm rüber. Er war genauso groß wie er und hatte braune, kurz geschorene Haare. Allerdings hatte er diesen Blick drauf, den eines Menschen der Maschinen mehr schätzte als Menschen und antwortete dann: „Mach ich mit einer Garantie von 99 Prozent. Ich sag dir mal was: Ich bin auch hier um Mechaniker zu werden und dennoch muss ich lernen Feinde zu töten. Das gehört nun mal dazu Sugi. Gewöhn dich dran Menschenfreund.“ Ja Sugi mochte Menschen, deswegen half er ihnen auch gerne. Aber ab und zu gab es mal welche denen wollte auch er den Hals umdrehen. Wie Katsu gerade! Doch wo er recht hatte da hatte er leider recht. Und es war besser ihm die Wahrheit zu sagen, als sie zu verheimlichen und ihn mit Samthandschuhen anzupacken. Das schätzte er an diesem Freak sehr, auch wenn der Menschen weniger schätzte als Technik. Sugiura war der jüngste von ihnen und stand etwas da als hätte man ihn den Wölfen vor die Füße geworfen, die eigentlich seine Freunde waren. Normalerweise wollte er auch lieber dabei zusehen und anderen das Schießen überlassen. Sich komplett aus dieser Gewalt raushalten, aber dummerweise musste er auch als Sanitäter lernen sich zu verteidigen. Denn auch diese mussten da raus aufs Schlachtfeld und kämpfen wenn ihr Leben in Gefahr war. Sicher meinten es seine Freunde gut, aber dennoch kam er sich gerade sehr verspottet und gehänselt vor. Fühlte so bei jedem von ihnen die um ihn herumstanden. Selbst der Dickste von ihnen, der weiter hinten im Abseits stand und ihnen zusah musste dem zustimmen. Und das obwohl er sich normalerweise immer aus solchen Diskussionen raus hielt und mehr für sich beurteilte, als anderen Tipps zu geben. Dennoch nickte er plötzlich und sprach dann etwas ernst: „Der Mechaniker hat recht. Auch als Sanitäter musst du wissen wie man den Feind tötet. Es sei denn du bist scharf darauf im Feld erschossen zu werden!“ Sugiura sah deswegen hinter sich zu dem dicken Jungen. Er stand da locker neben dem Anmelderäumchen, wo normalerweise der Wärter drin stand, in einer Ecke angelehnt und hatte die Arme vor sich verschränkt. Dieser trug, wie immer, einen sehr eingepackten Anzug eines Soldaten der dunkelgrün war und oben drauf noch eine Kappe die so platt war das sie wie angebatscht auf seinem Kopf lag. Im Grunde das Selbe wie alle anderen auch im Raum, bis auf die Kappe die kein anderer wollte. Es war die Kleidung von Lehrlingen und das Kotzegrün war nicht jedermanns Sache. Doch die Meisten sahen irgendwann darüber hinweg. Dem Jungen sein Name war Kaizo Oume und er war genau wie Katsura einer der Mechaniker werden wollte und für diesen Bereich auch ausgebildet wurde. Von ihnen allen war er der der schon am längsten auf diesem Stützpunkt lebte und lernte. Er hatte so gesehen, Sugi, der erst vor kurzem dazu kam, sogar schon zwei Jahre voraus. Und damit war er auch schon bald am Ende seiner Ausbildung angekommen und hatte somit auch die meiste Erfahrung. Und auch wenn er schon so weit war und bald fertig wurde, so wie auch vieles wusste, hatte er dennoch meist noch eine große Klappe und ließ lieber andere die Schießerei übernehmen als sich selbst die Hände schmutzig zu machen. Obwohl er selber nicht mal so schlecht darin war und ein guter Schütze war. Kaizo kommandierte gern rum. Er war nicht faul, aber er wollte immer gern das Sagen haben. Deswegen gab er auch gerne mal klugscheißerische Sprüche von sich die einfach nur demotivieren sollten anstatt zu helfen. Aber bei EINEM im Raum biss er damit gern mal auf Granit. Einer der sein persönlicher Rivale war und diese Person stand rechts von Sugi und schmunzelte etwas frech. Er war dem Spektakel der letzten sieben Schüsse aufmerksam gefolgt und konnte nicht glauben wie sehr sich sein Freund doch anstellte. Er selber würde mit verbundenen Augen treffen. Sugiura sprach zu Kaizo hinter: „Hey, gebt mir mal eine Pause, okay?! Ich bin noch nicht so lange hier! Außerdem muss ich erst noch herausbekommen wie das funktioniert! Da gibt es doch bestimmt eine Trick, oder?!“ Ja, dieser nannte sich: Zielen. Und ein Wille zu treffen wäre auch angebracht. Kurz darauf fasste der Junge rechts von ihm die Waffe auf dem Tresen. Es kam so unerwartet und ohne Vorwarnung das sich der Jüngste sogar erschrak und auch so zu seinem Nachbarn sah, der mit einem sehr strengen Blick die Nambu in der rechten Hand hielt und zielte. Er stand gerade und sehr stolz da, hatte sogar Sekunden später ein leichtes Lächeln auf den Lippen, als er mit der Waffe auf das Ziel an der Wand zielte und dann eiskalt abdrückte. Ein weiterer Knall krachte durch die Halle und der Schuss landete dort wohin er sollte. Verfehlte nicht die Zielscheibe. Erstaunt, so wie auch etwas fassungslos, sah der Jüngste nach vorne zu der Wand und sah wo die Patrone eingeschlagen war…natürlich in der Mitte. Sie hatte ein sauberes Loch in die Mitte des roten Punktes gerissen und der Rauch der Waffe verflog noch etwas im Raum herum, was man durch die Lampen an der Decke gut sehen konnte. Katsura pfiff erneut, aber dieses Mal war es vor Begeisterung gewesen, als Sugi wieder zu dem Jungen neben ihm sah. Der Kerl war unglaublich. Er hatte nicht mal wirklich gezielt sondern einfach nur abgedrückt. Und als er dann zu ihm sah war da noch immer dieses freche Lächeln auf den Lippen. Er reichte ihm dann locker, mit der rechten Hand, die Waffe und sprach genauso frech: „Einfach aus dem Handgelenk. Als würdest du mit dem Finger drauf zeigen. Mehr ist da nicht dabei.“ Er sah so cool aus. So wie immer. Etwas beschämt fasste sich Sugiura dann die Waffe des Jungen vor sich, der nur ein Jahr älter war als er und legte sie dann wieder auf den Tresen, als er muffte: „Du bist ein Angeber Sakutaro! Ich bin vielleicht nicht so ein guter Schütze wie du, aber eines Tage werde ich dir dafür mal den Arsch retten wenn du schwer verletzt im Schützengraben liegen solltest! Wirst schon sehen! Auch Sanitäter sind wichtig!“ Daran hatte auch keiner Zweifel. Aber es musste schon echt mit dem Teufel zugehen wenn Saku mal auf Sugiura angewiesen sein müsste… Sakurai war in der Tat ein Angeber, aber er konnte leider auch zu Recht mal angeben. Nicht nur weil er verdammt gutaussehen war und stark, sondern weil er es auch wirklich drauf hatte. Dieser Schuss eben passierte bei ihm einfach wie aus der Hüfte und dann wurde es auch noch ein sauberer Treffer. Als hätte er wirklich nur mit dem Finger drauf gezeigt und abgedrückt. Er war einfach unglaublich wenn es um das Schießen ging. So gesehen war er in vielerlei Dingen unglaublich, nicht nur beim Schießen. Er besaß so ein Adlerauge und meist waren alle seine Schüsse ein Volltreffer. Sugi nannte ihn deswegen auch gerne mal verspielt: One Shot Kid. Denn Sakutaro reichte meist ein Schuss um alles zu beenden. Jeder gab dann sofort auf, wenn er sofort einen Volltreffer erzielte. Keiner legte sich freiwillig mit ihm im körperlichen Einzelkampf an, oder schoss mit ihm am Schießstand um die Wette. Er war so talentiert und steckte alle locker in die Tasche. Aber er war auch schon ein Jahr länger da als Sugi, hatte somit mehr Erfahrung und Training und damit lag er auch nur ein Jahr hinter Kaizo, der ja die meiste Erfahrung hatte und sich nun auch wieder muffig abwand weil er diesen Angeber nicht leiden konnte. Doch auch ohne diesen Vorsprung von einem Jahr war Skaurai ein Naturtalent wenn es ums Kämpfen ging. Er hatte eine schnelle Auffassungsgabe und ein wildes Temperament. Dummerweise brachte ihn das Zweite auch gerne mal in Schwierigkeiten, denn er machte auch gern mal Dinge einfach kopflos. Besonders dann wenn er sie für richtig hielt. Sakutaro grinste dann frech zu dem Jüngsten und legte die Hände auf seine Hüfte, als er sprach: „Was kann ich denn dafür wenn ihr es alle nicht drauf habt? Vielleicht solltet ihr euch etwas mehr anstrengen, oder der erste Einsatz wird auch gleich euer letzter sein. Kann nicht jeder so ein geborener Überflieger sein wie ich! Aber keine Sorge, wenn ich mal euer Boss bin pass ich schon auf euch Versager auf!“ Er lachte freundlich darauf und obwohl das sehr gemein von ihm klang, was er da gesagt hatte, mussten Katsura und Sugi dennoch auch anfangen zu lachen. Sie kannten ihn und das lag einfach daran das sie Freunde waren und fest zusammenhielten. Saku war ein guter Kerl, nur gerne mal etwas übermütig. Sie waren alle vier noch sehr jung. So wie noch nicht lange innerhalb der Armee und auf dem Stützpunkt in Tokyo untergebracht worden. Kaizo war zwar am längsten da, aber auch er hatte noch viel zu lernen. Direkt nach ihm kamen auch schon Sakutaro und Katsura. Doch egal wer länger da war, sie alle verband schon ein sehr enges Band der Freundschaft. Bis auf Kaizo, der mehr am Rande stand und ein Mitläufer war. Besonders Saku sah man an das er die Freundschaft zu den Anderen schätzte. Er war von Natur aus eher der ruhige und zurückhaltende Typ. Ja man konnte ihn schon als „ extrem misstrauisch“ bezeichnen. Seine Gunst und sein Vertrauen zu erlangen erwies sich als schwer. Doch wenn man das geschafft hatte, dann war er ein loyaler und toller Freund. Und nachdem er die Jungs kennengelernt hatte, da wurde er auch anders. Er öffnete sich, ihnen gegenüber, erst sehr langsam, aber als es dann passiert war legte er auch ganz schnell eine etwas spitze und freche Art an den Tag. Gepaart mit starkem Stolz und leichter Arroganz, die er unter seiner harten Schale meist gut verbarg. Doch nun da er Freunde hatte kam es endlich komplett zum Vorschein. So erwies er sich als verrückter Hund mit interessanten Ideen, die aber meist nicht ganz so ungefährlich waren. Sakurai wusste das er gut war, in dem was er konnte und das lebte er auch aus. In der Hinsicht hatte er seinen eigenen Kopf. Doch trotz dieser Art, die er an den Tag legte, egal ob offen oder verschlossen, hatte er etwas an sich was Leute dazu brachte sich um ihn zu scheren und zu sammeln. Er zog Leute magisch an und man war gern in seiner Nähe, als würde man von ihm profitieren können wenn man nur um ihn herum schwirrte. Er brachte gute Laune, wenn er aufgedreht war und vor allem bekam er die Leute dazu den Kopf oben zu halten. Er schenkte Hoffnung und Mut. Etwas was so Versager wie Sugiura und Katsura an ihm liebten. Sie waren nicht so wie er und Spinner. Zumindest sahen sie sich selbst als das an. Einzelgänger und Außenseiter die einen größeren Knall nicht haben konnten. Doch Saku nahm sie so wie sie waren, mit all ihren Macken und wurde ihr Freund. Er hielt sie auf Trab und brachte sie somit immer wieder auf die Beine. Deswegen waren sie ihm treu und mochten ihn. Er war wie ein Anführer dem sie gerne folgten und der für sie nur das Beste wollte, auch wenn er das nicht sagen konnte und etwas komisch rüber brachte. Saku war ein guter Kerl. Doch einer kam mit seiner Art überhaupt nicht zurecht…und das war Kaizo. Kaizo Oume konnte ihn schon von Anfang an nicht leiden und das lag nicht nur an seiner arroganten Art, die Saku täglich an den Tag legte, sondern auch daran das er einfach nie den Hals vollbekam. Er war so ein klassischer Überflieger-Typ der sich nicht ausbremsen lassen konnte und immer eingriff. Er sah gut aus und war stark gebaut. Noch dazu wusste er wie man zu kommunizieren hatte und war nie faul sondern blieb auch länger und machte seine Arbeit fertig. Jeder fand ihn toll. Auch hatte er diese Tauchsieder-Mentalität. Musste sich einfach überall reinhängen und seinen Senf dazu geben wo es nur ging. Und das nervte ihn gewaltig. Saku war ein Besserwisser und einer der nervigsten Sorte. Nachdem er ihn damals kennengelernt hatte, wurde schnell klar das Sakurai für den Luftkampf eingesetzt werden sollte. Hatte es wirklich geschafft General Anderson und Paku zu überzeugen das dies der richtige Ort für ihn wäre. Er kannte sich exzellent mit Fliegern aus und auch seine Zielfertigkeiten und der Umgang mit Waffen waren herausragend. Sakurai wollte gedrillt und gefordert werden und das gab ihnen ihr Ausbilder Anderson dann auch. Glaubte fest an ihn. Und so unterteilte er ihm der Flieger-Staffel, mit dem Ziel später Mal ein Zero-Pilot zu werden um seinen Traum zu erfüllen. Auch wenn Kaizo fand dass das ein bescheuerter Traum war. Warum sollte man sich freiwillig in einen Flieger setzten der nach dem ersten Beschuss schon in Flammen aufging und man sich dann noch freiwillig in feindliche Schiffe stürzen sollte. Man sein Leben einfach so wegwarf. Das konnte er nicht verstehen, aber Saku war halt einfach größenwahnsinnig und dumm in seinen Augen. Dumm sowas tun zu wollen. Seit dem war ein Jahr vergangen mit dem er, notgedrungen, mit Sakurai abreiten musste und das war keine so tolle Sache. Sie arbeiteten zusammen an verschiedenen Fliegern, denn obwohl Sakurai kein Mechaniker war, so musste er dennoch wissen wie die Maschinen funktionierten und gewartet werden mussten. Und jedes Mal ging er dabei Oume auf den Zeiger. Saku war arrogant und legte sich immer wieder aufs Neue mit Kaizo an. Wollte ihm sagen wie man einen Zero richtig zu warten hatte und das obwohl ER der Mechaniker war! IHM sagen wie man seinen Job richtig machte! Und wenn der Dicke etwas hasste, dann war es wenn so ein arroganter Schönling mit Überflieger-Komplex kam und ihm sagte wie er seine Arbeit zu verrichten hatte! Einer der dachte er könnte sich mit seinem Charme und seinem guten Aussehen einfach alles leisten und gewinnen! Sie waren keine Freunde, mehr Rivalen und dennoch schwirrte Kaizo immer um ihn herum und traf sich auch zusammen mit Saku seinen Freunden. Das war aber alles so geplant. Es ging nicht darum das er einsam war oder so. Sondern wegen seiner persönlichen Einstellung. Kaizo vertrat die Meinung: Kümmer dich um deine Freunde, aber noch MEHR um deine Feinde. Also behielt er den Schönling im Auge und wartete nur darauf dass er ihm irgendwann mal ordentlich einen reinwürgen konnte. Aber nicht nur wegen seiner Art mochte er Sakurai nicht…sondern weil ihm einfach alles vor die Füße geflogen kam und er dies nicht mal wertschätzte. Unter anderem auch dieses liebe Mädchen Chiharu… Grob gesehen waren sie eine bunte Lehrlings-Truppe die nicht verschiedener sein konnte. Ordentlich gemischt noch dazu. Sie bestand aus einem Sanitäter, zwei Mechanikern und einem Piloten. Und Sakurai verhielt sich wie der Leitvogel der alle anderen hinter sich her zog. Und weil er noch jung war, verhielt er sich auch gerne mal übermütig. Doch war er auch einer, wenn er Mist baute, der zu seinen Fehlern stand und sie keinem Anderen in die Schuhe schob. Das musste an ihm und seinem Dickkopf gutsagen. Doch er konnte auch anders sein…besonders wenn er mit Menschen Probleme hatte. Dann konnte es passieren das sich ein Schalter in seinem Kopf umklappte und er von ruhig und höflich zu eiskalt und aggressiv umsprang und das innerhalb von Sekunden. Er konnte dann…unberechenbar sein. So nahm Sakutaro wieder die alte Nambu 04 und grinste frech zu dem im Abseits stehenden Kaizo rüber, der seinen Blick abwand hatte und in Gedanken versunken zu sein schien. Wie immer. Er stand nur da und gab große Sprüche von sich. Dieser arrogante Kerl. Saku wusste genau warum er immer um sie herumschlich und er hatte es auch lange Zeit einfach zugelassen. Es war ihm egal geworden…zumindest fast. So ritt ihn plötzlich mal wieder der Teufel und kurz darauf zeigte Saku mit der alten Waffe auf ihn, sprach frech rüber: „Hey Kaizo! Schon mal ner Kugel ausgewichen?...Ich habe gehört das es möglich sein soll, wenn man genau weis wann der Feind den Abzug drückt und wie schnell das Projektil fliegt. Ist also ne Rechensache. Du kennst dich doch mit sowas aus. Weist ja auch wie schnell ein Zero schießen kann und kennst die meisten Vehikel in und auswendig. Bist ja ein helles Köpfchen…Willst du es uns mal zeigen?“ Als er das sagte sah Kaizo etwas erschrocken zu ihm rüber. Es riss ihn aus seinen Gedanken, als wäre ihm ein Schraubenschlüssel auf den Fuß gefallen und er war sofort wieder im Hier und jetzt angekommen. Was sagte er da?! Er sah ihn an und er konnte einen leichten Schreck nicht verbergen, der noch immer auf seinem Gesicht lag. Und dann sah er noch dieses freche grinsen auf diesem verdammten Gesicht sich gegenüber. Diese Fresse die ihn arrogant musterte und auf eine Antwort zu warten schien, während er eine geladene Waffe auf ihn hielt. Es kotzte ihn sofort an. Dieser Mistkerl war unberechenbar und arrogant. Saku drehte derweil die Waffe etwas frech und verspielt in seiner rechten Hand, die nicht gesichert war, während er auf eine Antwort von Kaizo wartete. Die Stimmung knickte etwas so dass sogar Sugiura und Katsura etwas Abstand zu ihm nahmen und nicht korrekt fanden was er da tat. Mit einer Waffe so rumzumachen war eine Sache, aber sie auf einen Kollegen zu zeigen noch mal eine ganz andere und härter. Was hatte er da vor? Das war doch einfach nur Rücksichtslos und unbedacht! Es dauerte eine Sekunden, aber der dicke Kaizo sagte dann etwas verwirrt und genervt zu ihm rüber: „WAS willst du von mir Sakurai?!“ Saku grinste böse. „Bist du taub? Du sollst uns zeigen dass du einer Patrone ausweichen kannst! Auch komm schon Kaizo! Ich bin mir sicher wir können alle noch was von dir lernen! Immerhin weist du doch eh alles besser, nicht wahr? Zeig mir das ich mich irre Kaizo…“ Gab Saku frech von sich und hörte schlagartig auf mir der Waffe in der Hand zu spielen und zielte wieder auf den Dicken vor sich. Es drohte zu eskalieren, doch warum so plötzlich? Sugiura sprach dann etwas erstickend und leise von sich: „Hey Saku lass das. Das ist echt nicht witzig, okay?“ Doch der Ältere zielte weiter auf Kaizo. Was tat er da? Das war doch sonst nicht seine Art. Katsura und Sugi beunruhigte es plötzlich sehr, denn die Stimmung war schlagartig gekippt. Eben war alles noch sehr locker gewesen und sie trafen sich wie immer an diesem Ort. Aber nun wirkte es als würde ein düsterer Schatten über ihnen hängen. Und Saku sah auch plötzlich nicht mehr so locker aus, sondern blickte Kaizo sehr ernst an, während er noch immer die Waffe, auf Augenhöhe, vor sich hielt, weil er so besser zielen konnte. Er hatte ihn wirklich im Visier…als wollte er ihn töten. So war es auch schlagartig still geworden und die Luft wurde dick vor Anspannung. Keiner rührte mehr einen Muskel. Ganz besonders Sugi und Katsu nicht, die einfach nicht verstanden was los war. Und als Saku dann langsam Schritte auf Kaizo zu machte, der sich nun auch zu ihm drehte, aber noch immer mit dem Rücken an der Wand hinter sich stehen blieb, da bekam es auch die anderen Zwei etwas mit der Angst zu tun. Saku war keiner der einfach so explodierte und um sich schoss. Dennoch kam er gerade genau so rüber, es war beängstigend. Kaizo stand nun in dieser Ecke und war förmlich in da reingedrängt worden, als Sakurai immer näher kam und ihm langsam alle Fluchtmöglichkeiten nahm je näher er kam. Es war eine ungünstige Situation, doch warum…hatte er da noch zusätzlich das Gefühl vor ihm fliehen zu müssen? Er sah ihn so ernst an. Der Piloten-Lehrling sah ihn ja schon an als hätte er einen persönlichen Groll und wollte ihn wirklich umbringen. Und je näher er kam umso mehr wurde auch Kaizo ernster, aber auch nervöser. So warf er ihm dann endlich einen ebenso bösen Blick zu. Auch wünschte er sich plötzlich ebenfalls eine Waffe haben zu wollen, nur um ihm diese arrogante Visage wegzupusten, die er so sehr verabscheute. Saku sah zwar noch immer ernst drein, aber er sprach dann plötzlich im Laufen ungewöhnlich locker: „Je näher man einem kommt…umso unmöglicher wird es der Patrone auszuweichen….“ Ein simpler Fakt, damit hatte er nicht mal unrecht. Und dann kam er direkt bei Kaizo an und sah zu ihm runter. Sie standen voreinander und sahen sich an…bis Saku eine langsame Bewegung machte…und ihm schlagartig die Waffe an die linke Schläfe hielt. Allein lief plötzlich Eis durch die Adern und sie sahen erschrocken zu dem hin was sich da vor ihnen abspielte. Bis auf Kaizo, der ernst drein sah, auch wenn Saku die Waffe da ruhen ließ, während er ihn an die Wand drückte und mit dem linken Arm den Fluchtweg nach rechts versperrte. Kaizo war festgenagelt und er sah nun nur noch wütender und kalt zu Sakurai vor sich auf, der wesentlich größer war als er. Ihre Blicke hafteten aggressiv aufeinander und dennoch hatte der junge, angehende Pilot sowas freches und überlegenes auf seinen Lippen liegen, während er den kalten Lauf der Nambu an die Schläfe des Mechanikers legte und dann interessiert fragte: „Wie fühlt es sich an wenn man eine Waffe an den Kopf gedrückt bekommt?...Muss ein echt schlimmes Gefühl sein, oder Kaizo…? Ob es wohl jedem so geht dem sowas passiert?“ Saku klang mies und bösartig dabei und hatte auch halb die Augen geschlossen in dem Moment. Er wirkte wie ein eiskalter und psychopatischer Killer. Einer vor dem man Angst haben musste. Doch was tat er da? Spielte er mit ihm? Legte er es wirklich darauf an das Kaizo sich wehrte? Das war eigentlich nicht Sakutaro seine Art. Aber egal was es auch war, der Kleinere ließ sich davon nicht den Schneid abkaufen und sah weiterhin sehr sauer und aggressiv zu dem Schönling vor sich rauf. Dennoch konnte er nicht leugnen das sein Herz etwas schneller donnerte, denn die Waffe war nicht gesichert und noch immer geladen. Es machte ihn nervös und Sakurai…hatte selber plötzlich so sehr das Verlangen abdrücken zu wollen. Nicht weil er Kaizo hasste…sondern weil er neugierig war. Es reizte ihn herauszufinden was passieren würde, denn noch nie hatte er jemanden erschossen. Wie würde es aussehen? Wie würde es sich anfühlen? Würde ihn das Blut ebenfalls beflecken wenn er nun abdrückte und würde es, noch dazu, den ganzen Boden besudeln? Könnte Hirnmasse an der Wand kleben bleiben? Es war sehr verlockend... Kaizo aber schluckte dann sichtlich sauer und schloss halb und giftig die Augen als er leise zu ihm hoch fauchte: „Nimm die Waffe von meiner Schläfe Sakurai…Sofort…“ Aber Saku lächelte nur etwas böse zurück und gab als Antwort, während er mit seinem Gesicht etwas weiter zu dem Kerl runter kam und sie sich so genau ansehen konnten: „Witzig wie eine Bewegung des Fingers über Leben und Tod entscheiden kann, nicht wahr Kaizo? So viele Jahre am Leben….Vom Bauch deiner Mutter bis jetzt und dann ist es mit einem Abzug einfach sofort vorbei…Schon echt unheimlich, oder? Es gibt einem das Gefühl von Macht…“ Sugi machte dann mutig, aber vorsichtig einen Schritt auf Sakutaro zu. Ihm persönlich lief das alles zu sehr aus dem Ruder. Immerhin hielt Saku eine geladene Waffe in der Hand und drückte sie einem Kollegen an die Schläfe. Das war kein Spaß mehr, das war sehr ernst und gefährlich! Er verstand einfach nicht woher dieser plötzliche Sinneswandel von Saku kam. Und auch Katsura schluckte und sein Körper machte sich bereit für das was auch immer kommen würde. Er hing da nun auch mit drin und wenn Sakutaro Kaizo einfach abknallte, dann wurde es verdammt ernst. Für jeden von ihnen. Aber hinrennen und ihm gewaltsam die Waffe abnehmen war auch keine Lösung, denn dann würde sich vielleicht erst recht ein Schuss lösen! Sie konnten also nichts tun, außer da stehen und hoffen das Saku nur Spielchen spielte. Auch wenn diese krank und sehr gefährlich waren. Was war nur mit ihm los? Doch wenn sie beide ehrlich zu sich waren: wenn er so ernst dreinsah…dann machte er eigentlich nie Spielchen. Sugiura fasste sich dann noch mal seinen Mut und sprach beruhigend zu ihnen rüber: „Saku lass das. Das ist ECHT nicht witzig. Du hältst Kaizo gerade eine ungesicherte Waffe an die Schläfe, Saku!“ Sakutaro hatte das gehört aber lächelte dennoch nur böse weiter zu dem Kerl direkt vor seiner Nase. Sein Freund hatte recht, aber er persönlich…hatte da noch was anderes in seinem Kopf. Es war wie ein böser Geist der in ihm spukte und einfach abdrücken wollte. Etwas hatte ihn dazu getrieben so zu fühlen. Es kam ganz tief aus seinem Innern…Wie waren sie nur in diese Situation gekommen? Doch Kaizo stand weiter seinen Mann und sprach dann sauer zu ihm: „Du wirst nicht abdrücken. Dafür hast du nicht den Mumm Sakurai…“ Mutig. Mutig wie er da stand und dachte er würde nicht abdrücken… „Oh denkst du das wirklich Kaizo?...Lass es uns herausfinden…“ Kam es giftig und entschlossen aus Sakurai raus, mit einem Klang der sehr befriedigt dabei wirkte. Es fühlte sich echt gut an… „Sakutaro!!“ Brüllte Sugiura plötzlich laut zu ihm, als er sah wieder Ältere den Lauf der Waffe noch fester an die Schläfe des Mechanikers drückte und ihn dabei böse ansah. Doch es war zu spät. Rücksichtlos drückte der Junge den Abzug…und ein Klicken ertönte. Innerhalb weniger Sekunden war allen im Raum das Herz in die Hose gerutscht und ganz besonders Kaizo…der wie angewurzelt da stand und sogar etwas schlotterte. Die Stille war wieder da und breitete sich in der Halle aus wie ein böser Geist. Die Erkenntnis schlug hart und erbarmungslos zu: Saku hatte wirklich den Abzug gedrückt…aber der Dicke stand noch immer. Kaizo war nicht gestorben. Kein Schuss knallte aus der Nambu und er sah auch, mit den Augen, verwirrt zu der Waffe links an seiner Schläfe, die noch immer da ruhte. Hörte wie der Kerl vor ihm immer und immer wieder abdrückte und jedes Mal einfach nur ein Klicken aus dem Lauf schoss. Nichts passierte. Kein Blut schoss durch die Gegend und kein Leben wurde ausgehaucht. Und so sah Kaizo wieder zu Sakutaro vor sich, der sich dann wieder von ihm weglehnte und locker vor ihn stellte. Sogar mit etwas Abstand. Die Waffe verließ seine Schläfe und frech hielt sein Gegenüber diese neben sich an den Kopf. Saku stand cool da als er dann plötzlich mies grinste und schließlich frech sprach: „Nur acht Schuss! Komm das musst du doch wissen! Das Magazin einer Nambu 04 und 014 hat nur maximal acht Schuss gefasst! Ich habe mitgezählt und den letzten Schuss habe ich vorhin verbraten, als ich auf die Zielscheibe schoss und mit einem direkten Treffer ins Schwarze traf! Du müsstest dein Gesicht sehen Kaizo! Hast du wirklich gedacht ich knall dich ab!?“ Kaizo sah ihn erschrocken an und bekam endlich wieder Luft. War das…sein verdammter Ernst?! Das war alles nur ein krankes Spiel gewesen?! Er war froh noch am Leben zu sein, aber DAS setzte allem echt die Krone auf! Kranker, psychotischer Mistkerl! Und nun stand dieser Angeber einfach frech da vor ihm und hantierte mit der leeren Waffe in seiner rechten Hand herum, während er ihm einen so überheblichen Blick zuwarf der den Mechaniker zu kotzen bringen wollte! Aber Saku hatte recht. Eine Nambu fasste nur maximal acht Schuss im Magazin, aber welcher Trottel zählte schon mit wenn Schüsse aus der Waffe knallten!? So krass diese Aktion auch gewesen war, ihm wurde klar das Sakurai doch wacher und umsichtiger war als er erst dachte. Der hatte wirklich mitgezählt und aufgepasst, aber das gab ihm nicht das Recht jemanden so eine scheiß Angst einzujagen! Mit Schusswaffen spielte man nicht! Egal ob geladen, oder ungeladen! Und nicht nur er hatte Schiss gehabt und war nun sauer, sondern auch Sugiura, der rechts neben Sakutaro kam und zu ihm hoch fauchte: „Verdammt nochmal Saku! Du bescheuerter Vollidiot! Was hast du dir dabei gedacht?! So bist du doch nicht! Das ist nicht witzig mann!“ „Ach komm, ein bisschen witzig war es schon!“ Sein Blick fuhr zu dem Jüngeren neben sich. Aber es war nur ganz kurz gewesen, so dass er dann sofort wieder zu Kaizo sah, mit einem sehr stolzen und frechen Blick, als er zu ihm sprach: „…Alle Achtung, ich dachte nicht das du so taff sein kannst Kaizo.“ Kaizo sah ihn erstaunt an. War das…ein Kompliment gewesen? Von Sakurai? Kurz darauf bekam der Piloten-Lehrling aber auch schon einen genervten Schubs von Sugiura und der fauchte erneut: „Mach das nie wieder verdammt! Wenn dich jemand so mit einer Waffe rumhantieren sieht, fliegst du schneller raus als du „Zero“ sagen kannst!“ Darauf musste Sakurai doch echt herzhaft lachen und Kaizo sah ihn nur weiter stumm dabei an. Warum lachte er? War er krank, oder so? Und warum hatte es sich eben angehört als hätte er…Respekt vor ihm gehabt? Sicher waren sie nicht befreundet und hatten Probleme miteinander, aber das eben war doch sehr extrem gewesen. Egal was auch zwischen ihnen lief, man hielt nicht einfach so eine Waffe an den Kopf eines anderen, geladen oder nicht das war egal. Es kam rüber wie ein blöde Spielerei, aber Kaizo wusste das Sakurai besser war als das. Er kannte ihn nun schon seit einem Jahr und hatte sich oft mit ihm am Kopf gehabt, aber noch nie war er so gewesen wie eben. Er war eher ernst und er neigte nicht dazu kindisch mit einer Waffe rumzuspielen und morbide Scherze damit zu reißen. Also was…sollte das? Noch dazu hatte er noch nie ein Lob von ihm bekommen, was Kaizo noch nachdenklicher stimmte. Außerdem steckte ihm noch leicht der Schock in den Gliedern. Er hatte ja mit vielem gerechnet…aber nicht dazu Saku wirklich abdrückte, geladen oder nicht…Wie krank musste man sein, das man jemanden eine Waffe an die Schläfe hielt, so aus Spaß und dann noch abdrückte? Und er hatte abgedrückt…sogar mehrmals. Es zeugte von einer Art von…Grausamkeit und Kälte. Als würde in ihm ein Killer schlummern… Es wurde wieder ruhiger und der Schreck legte sich langsam. Doch kurz darauf machte Sugi erschrocken einen Schritt von Saku weg und ging auf einen Sicherheitsabstand. Er sah was da auf den jungen Piloten zukam…Und das würde wehtun. Zwei Sekunden danach knallte es auch schon ordentlich. Sakutaro konnte gar nicht so schnell in Sicherheit gehen, oder sich wegducken, wie diese Faust auf ihn niederdonnerte und ihm volle Kanne eins auf den Hinterkopf verpasste. Er erstarrte nur an Ort und Stelle und sah vor sich verdutzt auf den Boden, als sich der Schmerz immer mehr am Hinterkopf breitmachte und das schließlich eine dicke Beule geben würde. Aber danach fasste er sich auch schon mit der rechten Hand an die Stelle und drehte sich nach links. Drehte sich zu dem Typen rüber, der ihm eine verpasst hatte. Es war keiner seine Freunde gewesen, obwohl die alle ebenfalls einen Grund dafür hatten dies zu tun, sondern jemand anderes…Es war der Wärter des Schießstands gewesen und er sah überhaupt nicht amüsiert aus. Der kräftigte und etwas dicke Kerl, der genauso groß war wie Sakurai, sah den Jungen noch immer sauer an und verschränkte danach seine kräftigen Arme vor seiner Brust. Sie kannten diesen Mann schon länger und deswegen gingen sie auch alle locker mit ihm um, besonders Saku der dann zu dem Kerl fauchte: „AUA! Verdammt noch mal das hat weh getan Matsumoto!!“ Sugi ging mehr auf Abstand und neben ihn trat dann auch schon Katsura, als sie beide Sakutaro dabei zusahen wie er sich nun seine ordentlich verdiente Packung an Stunk abholte. Und die ließ auch nicht lange auf sich warten, denn Matsumoto wollte am liebsten noch mal ausholen und ihm eine Weitere verpassen, denn die hatte der Junge mehr als alles andere doppelt so hart verdient! Er war in den letzten Sekunden reingekommen und hatte noch gesehen was der Junge da mit dem Dicken getrieben hatte und das war ein absolutes Tabu gewesen! Also musste er ihm mal ordentlich den Kopf reinwaschen und fauchte zu ihm: „Ach ja?! Es sollte noch viel mehr wehtun du kleine Kröte! Und eigentlich sollte ich dir noch eine verpassen damit du auch nie wieder auf die Idee kommst so eine Scheiße noch mal abzuziehen! Bist du komplett übergeschnappt Sakurai?! Mensch Junge was geht in deinem Schädel ab!? Muss ich dich erst melden?!“ Das war eine berechtigte Frage, also was in seinem Kopf abging, aber das würde wohl niemand jemals erfahren, denn der Bengel sprach ja nicht über seine Gefühle. Saku sah dann muffig zu dem Wärter und rieb sich dabei, mit der rechten Hand, über die Beule an seinem Hinterkopf. Er wusste ja dass er Mist gebaut hatte und dass es sehr dumm gewesen war dies zu tun, aber irgendwie hatte ihn plötzlich der Satan persönlich geritten und er wollte einfach nicht mehr aufhören. Sakutaro hatte seinen Schädel nicht eingeschaltet, sondern nur nach seinem Gefühl gehandelt und nun bekam er dafür die Rechnung. Sie war auch verdient gewesen denn es war unverantwortlich einen Kameraden mit einer Waffe zu bedrohen. Doch weil er so ein Dickschädel war reagierte er überhaupt nicht darauf was Matsumoto zu ihm gesagt hatte und wand sich dann nur stur ab. Drehte sich weg und verschränkte die Arme. Sie hatten ja alle keine Ahnung. Sie wussten nicht was in ihm vorging. Doch in einer Hinsicht hatte Sugiura recht…so war er eigentlich wirklich nicht. Doch wie bei allen anderen Dingen gab es einen Grund wenn Saku sowas tat. Und diesen schleppte er schon seit diesem Morgen mit sich rum… Matsumoto sah zu Kaizo rüber und fragte diesen dann: „Alles okay Kurzer?“ Und seltsamerweise nickte Kaizo ihm nur zu und blieb einfach stumm. Das lag daran der er noch immer keine Worte zu dem was passiert war und selbst danach wollten sie ihm nicht einfallen. Alles, zu dem er noch fähig war, war zu Saku rüber zu sehen, der sich noch immer muffig abgewandt hatte und selber nichts mehr von sich gab. Was war nur mit ihm los? Nicht nur mit dem Blödmann sondern auch mit sich selbst. Kaizo hatte die Gelegenheit bekommen diesem Schnösel endlich mal eine rein zu brettern, aber er nutzte sie nicht. Diese eine Gelegenheit auf die er schon so lange gewartet hatte und er tat einfach nichts! Wenn er das ihrem Ausbilder Anderson petzen würde, dann könnte sich Saku schnell verabschieden. Denn Waffen, für Spielerrein zu missbrauchen, war ein absolutes Verbot innerhalb der Ausbildung. Also warum nutzte er es nicht und schoss ihn für immer vom Platz? Kaizo verstand sich selber nicht und sah dann nur weiter dabei zu wie Saku von dem kräftigen Matsumoto angefahren und ordentlich in Grund und Boden gestampft wurde. Sich die Schellen abholte die er verdient hatte. Es ging einige Minuten so weiter, bis er die vier Jungs dann schließlich vom Schießstand schmiss und diese sich langsam raus machten. Kaizo sah wie sie an ihm vorbei liefen, weil er noch immer an derselben Stelle stand und sich nicht rührte. Einer nach dem Anderen kam an ihm vorbei. Sicher hatten Sugi und Katsu nichts getan, aber genau das war für Matsumoto das Problem gewesen, also flogen sie auch vom Platz. Er wollte alle die nächste Zeit nicht mehr sehen und er würde sie auch melden. So leid es ihm tat, aber er konnte das Sakutaro nicht durchgehen lassen. Aber dennoch würde er versuchen den Jungen etwas zu decken. Es war komisch aber Matsu hatte das Gefühl das dieser Sakurai es weit bringen könnte. Er war korrekt. Nur eben hatte etwas mit ihm nicht gestimmt, was auch immer es gewesen war. So sah er ihnen dabei sauer zu wie sie gingen. Saku war der Letzte der sich in Bewegung setzte und dann in Richtung Ausgang lief. Dazu musste er erneut an Kaizo vorbei…Aber im Gegensatz zu den Anderen blieb er abrupt noch mal stehen und sah vor sich auf den Boden. Saku stand somit also direkt vor Kaizo und sah ihn nicht mal an…als er dann plötzlich leise und sehr ernst von sich gab: „Kaizo…Mach das nie wieder.“ Saku wusste…das er nämlich sonst für nichts garantieren könnte. Verwirrt sah der Kleinere ihn an. Verstand nicht ganz worauf er hinaus wollte, aber Sakurai ließ ihn auch nicht lange damit in der Luft baumeln, denn nach wenigen Sekunden warf er ihm einen leicht bösen Blick zu und vollendete flüsternd, so das nur sie beide es verstehen konnten: „…Sieh Chiharu nie wieder so an…“ Dieser Satz…Kaizo rutschte das Herz kurz in die Hose, denn er wusste genau was gemeint gewesen war. Und schlagartig erinnerte er sich auch an diesen Morgen. Verstand Saku sein dummes Verhalten von eben, denn an diesem Morgen war die süße Chiharu bei ihnen gewesen und hatte Sakurai sein Frühstück gebracht. Eigentlich war das nicht nötig, denn es gab für die Lehrlinge genug zu essen. Aber sie wusste wie wählerisch er doch war und wie sehr er das Essen der Station verabscheute. Also hatte die Gute ihm was gekocht und gebracht. Sie war ein hübsches Mädchen und Kaizo mochte sie auch sehr. Er hatte mit ihr geredet und immer wenn er sie sah…wünschte er sich es wäre seine Freundin. Saku hatte…er hatte sie nicht verdient. Er behandelte sie schlecht und Kaizo wollte Chiharu davor bewahren. Sie hatte besseres verdient als ihn. Und genauso sah er sie auch an. Voller Gefühl und Liebe. Etwas was Saku offenbar nicht entgangen war. Und dann wand sich Sakurai auch schon von ihm ab. Endlich verstand er es. Es war so offensichtlich gewesen. Er hatte verstanden warum er eben so ausgetickt war und sowas dummes getan hatte. Es lag nun klar auf der Hand. Sakurai hatte damit die Fronten klären wollen. Stand seinen Alpha und beschützte sein Weibchen. Er spürte dass der Dicke Interesse an seiner Freundin hatte. Deswegen war er so ausgetickt. Er machte Kaizo damit klar: das Chiharu seine Freundin war. Das wenn er zu weit damit ging…drohte Saku das zu nehmen was er liebte…das dieser ihn umbringen würde. Und das gnadenlos und ohne mit der Wimper zu zucken. Sakutaro schütze was er liebte. Dafür nahm er einfach alles in Kauf…und zögerte nicht mal zu töten. Das bewies er auch Jahre später noch. Hinter dem Willen durchzuhalten suchen wir Schutz in einem gebrochenen Herzen. Zerbrochene Stücke versuchen sich zu formen und ein Bild des echten Lebens zu erschaffen. Allein und umgeben von millionen Gesichtern, eines nach dem anderen, sehe ich wie sie mich verurteilend ansehen. Voller Hass und Abneigung. Und wie eine Krankheit liege ich angeblich immer falsch. Doch wenn die Taubheit endlich abklingt, durch all das Leid das ich verursache, kann ich dem Schmerz selber nicht mehr standhalten. Ich stelle mich in die Reihen, so wie ich es immer getan habe, salutiere und muss weiterhin Geduld haben während ich heimlich das Design des Todes perfektioniere. Ich kann mir nicht helfen, es nicht abstreiten, denn es fühlt sich viel besser unter dieser verrottenden Grenze an. Ich liege zwar falsch, aber das habe ich schon mal getan, also ist es nichts Neues. Doch wünschte ich manchmal es wäre nicht so und ich weis, tief in meinem Innern, das es nur ein Traum ist. Der Traum bei dir zu sein und glücklich zu leben. Ich sage dir ganz ehrlich: denn nur wenn ich blind bin, werden mir die Augen geöffnet und ich sehe klar. Da ist nichts was ich noch in mir brechen könnte. Meinen Leben liegt in tausend Scherben und es gibt millionen Gründe dafür warum es so ist. Warum sollte ich noch aufhören? Es ist schwer zu erklären. So war es schon immer. Ich kann nicht wach bleiben. Verbrenne bei lebendigem Leib und kann diese Luft nicht einatmen die mit euren Lügen vergiftet wurde. So kann ich auch nicht mehr sehen was mir genommen wurde. Lebe nur noch in der Angst dass die Sonne eines Tages vom Himmel fällt und alles verdunkelt. Wenn das passiert dann brauche ich jemanden der mich rettet. Doch mit Scherben in der Kehle ist es schwer um Hilfe zu schreien… Der Flieger landete präzise und ohne Probleme auf dem Flugzeugträger. Warmer Wind wehte über das Wasser des Ozeans und der Geruch des Todes lag in der Luft. In der Ferne hallten noch immer Schüsse von Geschützfeuer und vereinzelte Flieger zischten über das klare, türkisfarbene Wasser, in dem schon viele Vehikel versunken waren und an dessen Oberfläche Leichen schwammen, von Menschen die es nicht geschafft hatten. Sie befanden sich noch mitten im Pazifik und in einer Schlacht. Aber diese hatte sich endlich dem Ende zugeneigt und das bestätigte auch die Tatsache dass dieser Flieger gelandet war, neben dem immer leiser werdenden Geräuschen von Geschossen und Fliegern in der Luft, die nur auf der Suche nach Überlebenden des Feindes waren, um diese dann endgültig zum Schweigen zu bringen. Doch ihn kümmerte das nicht mehr. Er war gelandet und konnte das langsam alles hinter sich lassen. Alles was in dieser Schlacht passiert war. So war es ein grüner Flieger gewesen. Einer der aus allen anderen besonders herausstach und wie die vier anderen, seiner Staffel, den ganzen Stolz der japanischen Marine darstelle. Das schnellste und beste Modell für den Kampf. So dünn verarbeitet, dass es beinahe wie ein Papierflieger rüberkommen könnte, aber so wendig wie die scharfe Klinge eines Katana. Und genauso tödlich. Sie waren die Elite in der Luft. Man nannte sie auch: Die Samurai der Lüfte. Stark und vergänglich wie die Kirschblüte im Frühling. Es handelte sich um einen Zero und dieser trug an seiner Seite die Nummer: 47-515. Somit handelte es sich um eine ganz besondere Maschine, nämlich um die des neuen Staffel-Führers. Die Person die ihnen zum Sieg verholfen hatte. Jubel ertönte als er gelandet war und auf dem Deck sammelten sich schon bereits viele der Soldaten, die ebenfalls Tapfer in dieser Schlacht gekämpft hatten und wollten ihren eigentlichen Helden in Empfang nehmen. Sie liefen neben dem Flieger her, sahen ihm beim Fahren zu und warteten darauf dass er endlich in seine Parkposition, auf dem Deck ankommen würde, damit er ausstieg. Und nachdem das passiert war, der Zero auf der rechten Seite des Decks zum stehen kam und alle Technik runter fuhr, da klappte auch schon das Ziehdach des Cockpits über sich auf und sie sahen ihn aussteigen. Noch mehr Jubel ertönte, als ihr Held sich langsam aus seinem Flieger erhob und auf dessen linke Flügel stand und sich noch, mit einer Hand, am Dach des Cockpits festhielt. Er sah zu ihnen herab, ließ seinen Blick durch die Masse schweifen, sah wie sie nach ihm riefen und jubelten, ihn alle so anlächelten, obwohl sie selber so fertig mit den Nerven waren…Und er verstand es nicht. Er verstand einfach nicht wieso sie ihn so mochten. Warum sie ihm zujubelten und ihn so sehr in den Himmel hoben, denn immerhin hatte er nur seine Arbeit getan. Er…hatte überlebt. Mehr war es nicht gewesen. Zumindest für ihn. Noch dazu war er gerade mal zwanzig geworden und sie feierten ihn schon wie einen Veteranen, oder einen Kriegshelden, aus mehreren Schlachten und mit jahrelanger Erfahrung. Und da obwohl er nichts anderes getan hatte als Menschen umzubringen. Mit jedem verdammten Schuss den er aus seinem Zero krachen ließ. Auch jetzt konnte er es noch riechen, obwohl er weit von dem Schlachtfeld und seinem Einsatzgebiet, entfernt war. Der Geruch von Schießpulver und Feuer lag in der Luft und wenn er sich so auf dem Deck umsah, dann wusste er auch woher das alles kam. Die Soldaten auf diesem Flugzeugträger waren auch in einer Schlacht gewesen, aber inzwischen hatte sich der Feind ergeben. Konnten anfangen ihre Wunden zu lecken und einen Schadenbericht zu schreiben. Um ihre Kameraden trauern die gefallen waren und sich selbst darüber freuen am Leben sein zu dürfen, wo doch so viele andere starben. Freunde und Bekannte. Sie hatten gewonnen…und das verdankten sie nur ihm. Ihm und seiner schnellen Auffassungsgabe, so wie seinem Mut. Diese Schlacht befand sich in den Gewässern vor Papua-Neuguinea welches im südwestlichen Pazifik lag und es umfasste die komplette Osthälfte der Insel Neuguinea sowie mehrere vorgelagerte Inseln. Seit einigen Monaten herrschte dort schon der Krieg und er war mit seinen Männern jeden Tag da draußen um das Ruder rumzureißen. Versuchte die Schlacht zu beenden um wieder den Frieden zu bringen. Doch jedes Mal bemerkte er wie schwer das war. Es waren harte Kämpfe gewesen und nicht selten hing ihr Leben am seidenen Faden. Besonders sie als Zero-Staffel waren die größten Selbstmörder die da draußen rummachten. Keiner konnte es besser als sie. Sie waren dafür da um sich in Schiffe zu schmeißen und große Löcher in die Verteidigung des Feindes zu reißen. Das war ihr Job. Und dennoch kämpften sie wie Krieger und warfen ihr Leben nicht einfach so weg. Immerhin waren sie Piloten und keine normalen Soldaten. Er selber war das beste Beispiel. So wurde er vor einem Jahr als Staffelführer erwählt, da er sich in der vorherigen Schlacht bewiesen hatte und ihr eigentlicher Anführer dabei umgekommen war. Es ging damals alles so schnell, aber nun hatte er das Ruder in der Hand und ein Jahr später schaffte er es doch tatsächlich sie zum Sieg zu führen, denn es war sein Tun gewesen was diesen Kampf zu ihren Gunsten beendet hatte. Sein Mut und seine verrückten Ideen die Basis anzugreifen und die Tatsache dass er alle Männer aus seiner Staffel am dabei am Leben gehalten hatte war unbegreiflich. Und das für so eine junge Haut. Er war unglaublich und nun bekam er den Respekt, der so einem Piloten gebrühte, zugeworfen als wären es verdammte Bonbons. Ach wenn er den nicht wollte. Er wollte diese Art von Respekt nicht. Denn er war ein Mörder. Das wusste er, doch er hatte keine andere Wahl. Sein Blick riss sich von dem Chaos und den Verletzten an Deck ab und er kletterte langsam von dem Flügel seines Zero runter. Er sah schlimm aus. Voller Dreck wegen des Rauches in der Luft und den Geschossen die ihn verfehlt hatten. Noch dazu sah man ihm an das er schreckliches durchgemacht hatte. Aber dennoch war da so eine Gelassenheit auf seinem Gesicht. Trotz, allem was er da draußen erlebt hatte, er fühlte sich…gut. Fliegen war das was er schon immer tun wollte und er hatte es geschafft. Er konnte fliegen und allen zeigen was er drauf hatte und das hatte er auch getan. Flog höher als alle anderen und leitete sie zum Sieg. Er war ein Ass in der Luft, dennoch fühlte es sich wieder gut an Boden unter den Füßen zu haben. Das Gefühl wieder in der Realität angekommen zu sein und aufzuwachen. Und ganz besonders das Gefühl…den Tod abschütteln zu können der die ganze Zeit über bei ihm gewesen war. Der wie ein lästiger Begleiter auf seiner Schulter verweilt hatte und nur darauf wartete das er einen Fehler machte damit er ihn endlich mitnehmen konnte. Doch dem war nicht so gewesen. Er war ihm von der Schippe gesprungen und er selber…war plötzlich der Tod gewesen. Sekunden danach weckte ihn das laute Geräusch von Fliegern über sich und er sah zum Himmel rauf. Sie flogen knapp über ihm hinweg und holten etwas weiter aus damit sie ebenfalls auf den Flugzeugträger landen konnten. So kamen dann auch, nach und nach, die anderen vier Zero seiner Staffel endlich auf den Flugzeugträger an und landeten. Einer nach dem Anderen. Seine Partner die ihm die ganze Zeit über zur Seite gestanden hatten. Helden, jeder einzelne von ihnen, genauso wie er. Sie hatten allesamt überlebt, nicht nur weil sie selber herausragende Piloten waren, sonder auch weil ER sie am Leben gehalten hatte. Denn nicht nur flog er da draußen in der Schlacht herum und kämpfte, sondern er beschütze auch seine Freunde, die inzwischen sogar mehr als das geworden waren. Sie waren seine Familie. Er machte einen Sprung von dem Flügel seines Zero und kaum als er auf dem Boden ankam, da überfielen ihn auch schon die ganzen Soldaten des Schiffes. Sie umzingelten ihn, jubelten ihm zu, mussten ihm dabei auf die Schultern klopfen und riefen immer wieder seine Namen. Sagten ihm: du warst großartig! Oder: Dank dir haben wir gewonnen! So viel Euphorie und Freude auf einem Schiff das nur zum Töten gebaut wurde, es war unglaublich. Sie freuten sich mehr als er…denn ihm war nicht zur Freude zumute. Denn was er hinter sich gelassen hatte, dass war Gewalt in seiner reinsten Form. Das was er da draußen erlebt hatte…es war anders gewesen als in der letzten Schlacht. Die Schlacht vor einem Jahr noch, wo er gerade mal 19 gewesen war. Seine erste Schlacht im Leben. Dieses Mal, im Gegensatz zu damals, lag allerdings alle Verantwortung bei ihm und noch nie zuvor hat es ihn so besorgt wie sonst was. Verantwortung war eine Sache, aber über eine komplette Staffel noch etwas ganz anderes, da wo es um Leben und Tot ging. Wo jede Entscheidung die Richtige sein sollte. Aber was war schon die RICHTIGE Entscheidung? Falsch und Richtig lagen im Auge des Betrachters wenn es keine Regeln gab. Und auf dem Schlachtfeld…da gab es keine Regeln. Man tat was man für richtig hielt und hatte Anweisungen die zu erledigen waren. Dennoch hatte er es geschafft. Die Schlacht war gewonnen und er hatte sie alle gerettet, alle seine Jungs und so wenige Verluste wie möglich erzeugt. Und das nur weil er sich selber in die größte Gefahr gebracht hatte, denn er hatte sich persönlich mit den Abwehrgeschützen der feindlichen Basis angelegt. Sein Leben aufs Spiel gesetzt, obwohl der Tower es ihm verboten hatte. Doch nur dadurch hatten sie gewonnen. Durch seinen Wagemut und seiner verrückten Idee. Er war für alle ein Held…auch wenn er sich selber nicht so fühlte. So schob er seine Fliegerbrille hoch auf seine Flugmütze und sah sich um. Sah alle diese Menschen die ihn noch immer an jubelten und es wurde ihm etwas zu eng, so das er sich wortlos zwischen ihnen durchdrückte und zu seinen Männern wollte, die nun auch, nach und nach, aus ihren Zeros kamen und zu ihm liefen. Sein Blick war ernst und eiskalt. Obwohl er wieder gelandet und in Sicherheit war, wirkte er noch immer als wäre er da draußen. Als dürfte er seine Konzentration nicht lockern, sonst würde er sterben. Als wäre der Kampf noch nicht vorbei. Auch sein Herz schlug ihm noch immer bis zum Hals und drohte aus seiner Brust zu krachen. Das ganze Adrenalin in seinem Blut hielt ihn wach und leicht zittrig. Seine Hände zitterten…auch wenn das keiner so genau sehen konnte. Und als er endlich aus der jubelnden Masse rauskam, hatte er seine Jungs auch schon erreicht, die in einem Halbkreis vor ihm standen und ihn ansahen. Auch ihnen konnte man ansehen dass sie ziemlich durch waren und der Schock noch immer in den Gliedern verweilte. Besonders der Jüngste stand da und schlotterte am ganzen Leib. Er war besonders froh wieder Boden unter den Füßen zu haben und den Zero verlassen zu können. Immerhin flog er eh nicht gerne und hielt sich meist im Hintergrund. Töten war auch nicht so sein Fall, aber er tat es wenn er musste, denn er war eigentlich Sanitäter und nicht Profikiller. Einzig der Veteran unter ihnen, der Größte und dem Anführer sein Mentor, schien etwas lockerer zu sein und sah seinen Staffel-Führer genau an. Sah dass er ebenfalls etwas durch den Wind war, als er so vor ihnen stand und einfach kein Wort aus sich brachte. Das war auch verständlich. Er war junges Blut und hatte plötzlich die gesamte Verantwortung einer Staffel auf seinen Schultern liegen. Und das innerhalb von einem Jahr. Er musste sich schnell daran gewöhnen und lernen und dann fehlte ja die Praxis auf dem Feld. Diese hatte er heute bekommen…und es schien ihn etwas mitgenommen zu haben. Genau deswegen machte der Große auch den ersten Schritt auf ihn zu und fasste ihn fest auf die rechte Schulter. Ein Blick huschte zu ihm rüber, als der junge Mann das Gewicht der Hand auf sich fühlte und sein Mentor konnte es genau fühlen...Er zitterte. Das Adrenalin hatte ihren Anführer noch nicht komplett verlassen. Doch es war gut dass er zitterte, denn es zeigte dass er verstand wie schlimm alles gewesen war und das der Krieg kein Spiel war. Besonders dann nicht wenn man viel Verantwortung auf seinen Schultern trug. Dennoch hatte sich dieser Junge bewiesen. Er hatte gekämpft wie ein stolzer Krieger und ließ sich nicht kleinkriegen. Behielt seinen Fokus und wendete das Blatt für alle. Es erfreute seinen Mentor, denn aus seinem kleinen und unreifen Küken, was vor so vielen Jahren in den Hangar stolperte, war nun ein stolzer Adler geworden. Der Beste den er jemals zuvor erlebt hatte und der seines Gleichen suchte. Er hatte es allen gezeigt, genau wie er es immer wollte. Er war ein Held und Vorbild für die ganzen Soldaten um sich herum. Und er war sich sicher dass der Name des Jungen mal in die Geschichte eingehen würde. Dazu hatte er das Talent und das Herz am rechten Fleck. „Geht es dir gut?“ Fragte sein Mentor ihn dann sanft und der junge Mann sah zu ihm. Doch dieser wusste es ehrlich gesagt nicht. Es war einfach zu viel passiert und es hielt ihn noch immer in seinem Griff fest. Dennoch nickte er nur und sah dann vor sich auf den Boden. Er war so verwirrt. In der letzten Schlacht hatte es ihn nicht so erdrückt und nervös gemacht zu kämpfen. Er flog und tötete jeden der in seiner Reichweite gewesen war. Kam sich vor wie beim Training auf dem Schießstand, nur mit beweglichen Zielen. Doch als er seinen Staffel-Führer damals abstürzen sah…da wurde ihm klar wie vergänglich das Leben doch sein konnte. So sah er es wieder vor sich: Es war ein heller Blitzschlag gewesen und der ganze Zero stand in Flammen. Er sah ihn abstürzen…und er hatte in dieser Schlacht Angst gehabt es könnte wieder passieren. Doch sie kamen alle davon. Aus der Sechser-Zero-Staffel war eine Fünfer geworden und das innerhalb von Sekunden und durch einen Schuss. Und als er haute flog bekam er Sorge es könnte wieder so werden. Das es einen seiner Jungs erwischen könnte für die er jetzt die Verantwortung trug. Und er wollte das nicht. Er wollte keine Verantwortung für den Tod von anderen übernehmen. Zu wissen dass er nicht auf sie geachtet hatte und sie deswegen starben…das war für ihn schlimmer als selber zu sterben. Und er hatte gehofft dass sie sich nur auf ihn konzentrieren würden, wenn er anfing waghalsig zu fliegen und das Feuer auf sich zu lenken. Nach einer gewissen Zeit war es auch so geworden. Die meisten Feinde hingen ihm dann an den Hacken, als wäre er ein verdammter Pop-Star der Lüfte. Sie schnallten schnell das er viel Schaden anrichtete und sie wussten das es sinnvoll wäre ihn auszuschalten, deswegen machten sie regelrecht Jagd auf ihn. Doch er hatte sie alle im Griff und von seinen Flügelmännern die perfekte Deckung. Der Feind war zu sehr durch ihn abgelenkt…und auch das riss das Ruder rum. „Da ist er ja! Der große Kriegsheld! Unser neuer Überflieger!“ Es riss ihn aus seinen Gedanken und er sah rechts neben sich zu der Masse. Diese teile sich innerhalb von Sekunden und alle Soldaten, die ihn eben noch bejubelten, wurden schlagartig still und machten Platz für ihren Anführer. Dem Mann der auf dem Flugzeugträger alles überwachte und die Anweisungen gab. Ihr General trat langsam auf die Zero-Staffel zu, die er vor sich stehend erblickte und die Piloten stellten sich sofort ordentlich hin. Alle salutierten vor ihm und blieben auch in der Position stehen, sogar ihr Anführer. Doch der General musste etwas schmunzeln als er sie so sah. Was für eine Truppe, die unterschiedlicher gar nicht sein konnte. Sie standen da wie ein kaputter und dreckiger Haufen. Waren erschöpft und fertig von der Schlacht und wollten eigentlich nur noch runter kommen. Doch noch war ihnen das nicht gewährt und so kam ihr General Morrison, der den vorherigen General Anderson ersetz hatte, vor sie und betrachtete jeden einzelnen von ihnen. Was ein Haufen. Links sah er Paku Yaguchi. Der Größte und talentierteste Zero Pilot den er kannte. Ein Veteran, der aber heute von ihrem neuem Überflieger abgelöst wurde. Rechts daneben stand Matsumoto Watanabe. Ehemaliger Wachmann des Schießstandes und Experte in der Handhabung mit Waffen. Danach kam Katsura Takahashi. Ein Brillenträger der sich perfekt mit Technik und Mechanik auskannte. Er und Matsumoto waren dicke Freunde und meist unzertrennlich. Und ganz rechts außen stand der Jüngste der Gruppe, nämlich Sugiura Ito. Sanitäter und kleiner Feigling wenn es aufs Kämpfen drauf an kam. Doch wie in jeder Schlacht biss er sich dann durch und gab auch etwas zum Sieg bei. Ja und vor ihnen allen stand der neue Überflieger der Staffel. So das dem General sein Blick auf ihm ruhen blieb. Dann wand er sich auch schon an ihn und sprach stolz: „Rührt euch Männer. Ihr habt wahrlich genug getan und gut gekämpft. Das Blatt wurde durch euch in diesem Krieg gewendet. Besonders durch dich Leutnant Sakurai.“ Sakurai sah einfach weiter zu ihm und gab keinen Mucks von sich. Sein Blick war noch immer sehr ernst und das Adrenalin in seinem Blut wollte einfach nicht verschwinden. Verständlich, denn er kam ja auch eben erst aus einer Schlacht und der Tod saß noch immer auf seiner Schulter und grinste dreckig zu ihm. Dennoch lockerten sie sich alle und standen dann einfach nur da. Saku sah Morrison genau an. Er war ein alter, grauer Mann und wesentlich älter als Anderson, aber hatte dennoch diese Schlacht begleitet und gab ihnen allen Anweisungen. Nachdem Anderson schwer krank geworden war, musste ihn jemand spontan ersetzten, deswegen holte man dieses alte Fossil aus der Kiste. Aber immerhin hatte er Erfahrung und wusste was er zu tun hatte. Doch mehr ruhte sein Blick auf den Personen die rechts und links neben ihm standen. Denn es waren zwei Gesichter die er nicht ausstehen konnte. Eines davon noch nie und das andere zumindest nicht mehr. Saku sah nach links und dort stand Luke Anderson, der Sohn von General Anderson. Er hasste ihn. War ein arroganter Schnösel und Besserwisser. Ja und rechts von Morrison stand dann noch Kaizo Oume. Ein ehemaliger Freund von ihm… Der gute alte Kaizo hatte seinen Lebensweg komplett umgekrempelt als sie älter wurden. Anfangs wollte er immer Mechaniker werden, doch irgendwann, in den letzten Jahren, hatte sich das geändert und er bekam die Möglichkeit in eine höhere Position wechseln zu können, auf Grund seines Talents und seiner Intelligenz natürlich. Kaizo war ein großer Mann und er nutzte diese Chance ohne zu zögern. So wurde er im Nu stellvertretenden Kommandant neben General Morrison und General Anderson. Es war nur eine Frage der Zeit, aber Kaizo würde einmal Morrison ablösen, das war so sicher wie das Amen in de Kirche. Doch Sakurai wusste nicht ob er das so gut fand. Denn er kannte Kaizo…und dieser konnte rücksichtlos sein wenn er sich in was verbissen hatte. Auch ihre Freundschaft hatte, seit einer Sache vor Jahren, einen ziemlichen Knacks weg. Etwas was ihm Saku nicht vergeben konnte. So stand der Dicke einfach da. Stand da in seinem schicken Anzug und hatte die Arme hinter seinem Rücken. Es war wie immer. Er warf Saku einen verachtenden Blick zu und das obwohl er es eben gewesen war der die ganze Schlacht entschieden hatte. Doch so war Kaizo schon immer gewesen. Er kritisierte Saku und hatte meist etwas an ihm auszusetzten, obwohl er wusste was er drauf hatte. Aber einer, der Meute vor ihm, wusste genau zu schätzen was der junge Pilot erreicht hatte, nämlich der General und der sprach dann zu ihm: „Ich habe über Funk mitbekommen was du geleistet hast Leutnant Sakurai und ich bin sehr erfreut das du, obwohl du gerade erst deine Position bekommen hast, das Ganze so gut im Griff hattest und das Ruder rumreißen konntest. DU hast die Schlacht beendet Sakurai und daran führt kein Weg vorbei. Du verdienst einen Orden für deinen Mut und Einsatz.“ Saku sah wieder von Kaizo weg, der etwas pissig zu sein schien, als er die Worte von Morrison hörte und sah dann ernst zu ihrem General, der da stand und über beide Ohren strahlte. Der Pilot konnte das nicht verstehen. Dieses Lächeln…es war grausam und widerlich. Sie hatten so viele getötet. Wie konnte er lächeln? Dennoch nickte er nur und gab dann endlich wieder Worte von sich, denn seit er gelandet war kam nichts aus ihm raus. Er antwortete: „Ich habe nur meine Pflicht erfüllt und unser Land verteidigt, General Morrison.“ Es klang wie ein Satz aus dem Handbuch. Etwas was man zu antworten hatte und von Bescheidenheit zeugte. Auch wenn es nicht ehrlich gemeint war, denn Saku empfand noch so viel mehr an Gefühlen in seiner Brust. Alles was passiert war machte ihm Angst. Und obwohl er seine coole und gefasste Art, während des Kampfes, beibehalten hatte, so war er innerlich voller Adrenalin und nervös gewesen. Diese Schlacht hatte ihm eine scheiß Angst angejagt. Nicht nur weil er niemanden verlieren wollte…sondern weil er auch zurück zu Chiharu musste. Er hatte es versprochen. Er würde sie nicht im Stich lassen und in einer Schlacht sterben. Doch da war noch etwas gewesen. Etwas was ihn anrieb weiter zu machen und über seine Grenzen zu gehen. Zwischen all dieser Angst und dem Gefecht…es war Leidenschaft. Sakurai konnte es nicht leugnen, denn als er da oben in seinem Zero war, durch die Massen flog und einen nach dem Anderen von diesen Bastarden vom Himmel holte…da fühlte er sich gut. ZU gut. Es war wie ein Rausch gewesen das Leben von Menschen einfach so zu beenden und das lag nur an einer Sache: Dies waren für ihn keine Menschen mehr…es war der Feind gewesen. Und da differenzierte er ganz klar. Er holte sie vom Himmel, schoss sie sogar ab während sie an ihren Rettungsfallschirmen hingen und auch dann noch wenn ihm welche durch die Lappen gingen und unten im Wasser ankamen...selbst die holte er sich dann. Ließ eine Kugelhagel auf sie niederdonnern. Es konnte ihm keiner entkommen. Er ließ keinen entkommen und es hatte ihm so sehr gefallen. Mit jedem dieser Bastarde, die er erschoss, bekam er das Gefühl als würde eine Last von seinen Schultern fallen. Er konnte es nicht stoppen und noch bevor er wusste, was überhaupt geschehen war,…da hatte er schon über hundert Menschen, im völligen Alleingang, auf dem Gewissen gehabt. Doch es kümmerte ihn nicht, denn es gab nur ein Ziel…den Feind zu besiegen. Und das hatte er getan. Saku trug den größten Teil der Schlacht ganz alleine auf seinem Buckel. Sicher hatten ihm Paku und Matsumoto, seine Flügelmänner, Rückendeckung gegeben, so wie das auch Katsura und Sugiura die Flanken frei hielten, aber dennoch war es Saku gewesen der mit seinen verrückten und waghalsigen Aktionen mehr machte als man erwartete. Wäre er nicht wie von Teufel geritten und lebensmüde auf die Basis zugeflogen und hätte die Abwehrgeschosse im Alleingang zerstört, dann wäre die Schlacht vielleicht anders ausgegangen. Der Feind hatte unglaublich viele Reserven und für jeden Flieger, den sie abschossen, kamen zwei Neue dazu. Sie mussten den Kopf der Hydra abschlagen, das wurde Sakurai schnell bewusst und so griff er in die Sache ein. Wiedersetzte sich einem direkten Befehl, packte das Unheil bei den Wurzeln und zog es raus. Erst kümmerte er sich um die Abwehrgeschosse der Basis und dann um den Tower. Tötete damit die Leitung des Feindes und radierte danach noch den Rest der Bodentruppen, innerhalb der Basis, aus. Paku hatte ihn die ganze Zeit dabei begleitet…und war erschrocken gewesen zu sehen mit welch einer Kälte und Präzision sein junger Adler vor ging. Saku war wie der Tod gewesen, der auf grünen Schwingen kam um sie alle in die Hölle zu zerren. Und so schrecklich es auch gewesen war…es war das einzig richtige. Denn wenn man auf dem Schlachtfeld für den Feind Gnade zeigte...verlor man selber den Kampf. Und Saku hatte keine Gnade gezeigt…zu niemanden. Er flog als hätte er einen persönlichen Groll gegen jeden dieser Männer da draußen. Als wären es für ihn keine Menschen, die genau wie er nur kämpften um ihr Land zu schützen, sondern Monster die vernichtet werden mussten. Paku wusste schon immer das dieser Junge Groll und Hass in sich hatte. Sie verbarg unter dieser lockeren und ruhigen Art die er sonst so an den Tag legte. Aber in dieser Schlacht…hatte er ihn erlebt wie noch nie zuvor. Er war grausam gewesen und kämpfte unerschrocken…aber wofür genau kämpfte er? Kämpfte er aus Spaß? So wie sein Vater? Oder war es etwas komplett anderes. Denn es war offensichtlich. Er kämpfte nicht nur für sein Land, so wie er es gedrillt sagte, sondern noch für etwas anderes. Doch nur Saku wusste was es war. Es war etwas Simples. Etwas was jeder kannte…Es war Liebe. Und für Liebe ging er über seine Grenzen. Er nah meine Rücksicht. Nicht mal auf sich selbst. Morrison lächelte ihn weiterhin an und sprach dann zu Sakurai: „Es ist etwas Interessantes passiert Sakurai. Während der Schlacht flog ein gewisser Name durch den Funk des Feindes, der immer und immer wieder ausgesprochen wurde. Man konnte hören wie sie Panik bekamen und sich regelrecht gefürchtet haben diesen zu sagen…Du hast ihnen wahrlich einen gewaltigen Schrecken eingejagt Leutnant Sakurai und das hat es dir ermöglich das Ruder erst recht rumzureißen. Der Feind hatte darauf einen Code-Namen für dich und ich finde er passt wirklich ausgezeichnet zu dir…“ Saku sah Morrison streng an und brachte nicht ein Wort aus sich heraus. Es war ein Name der zu seinem Kampfstil passte. Einer der schnell zuschlug und verschwand bevor der Feind etwas tun konnte. Jemand der kam und sobald er dich im Visier hatte dein Leben mit einem Schuss beendete. Er sah ihn weiter an als sein General dann stolz sprach: „Wenn man deinen Flieger sieht, dann bedeutet das den schnellen Tod…Deswegen nannten sie dich auch so:…den Tod in Person. Nicht wahr…Death Zero?“ Ich glaube wenn ich wüsste, wohin ich gehe, dann würde ich von meinem Weg abkommen. Ich glaube dass die Worte, die dir gesagt wurden, nicht dein Grab sein werden. So weis ich auch dass wir nicht das Gewicht all unserer Erinnerungen aushalten können. Aber dennoch glaube ich an die Dinge vor denen ich angst habe sie zu erzählen. Halte durch, denn ich glaube an die verlorenen Möglichkeiten die du nicht sehen kannst. Und ich glaube fest daran dass die Dunkelheit uns daran erinnert dass es dort auch Licht geben kann. Ich glaube daran dass der morgige Tag besser wird als der Vorherige. Und auch glaube ich daran das dir nur dein Kopf im Weg ist um klar denken zu können. So wünsche ich mir einfach, wenn ich dich ansehe, das du wie ich sehen könntest wie deine Narben sich in wahre Schönheit verwandeln. Ich glaube dass es heute okay ist mal nicht okay zu sein. Halte einfach nur durch, okay? Du bist nicht Tod, denn ich weis das dein Herz noch immer schlägt Liebling. Deswegen denke ich auch, dass wenn du fällst, du dann direkt neben mit landen wirst. Ich fange dich und passe auf dich auf, okay? Denn ich bin einst genau da gewesen wo du jetzt bist. Und ich habe den Schmerz kennen gelernt wenn man droht sich selbst zu verlieren. Und ich bin da draußen schon so viele Male gestorben, aber noch immer am Leben. Und das hier wird auch nicht dein Ende sein…sondern ein Anfang. Sein ganzer Körper zitterte. Es war einfach überall und er konnte es nicht stoppen. Das Blut hörte einfach nicht auf zu laufen und tränkte alles in ein dunkles Rot. Und egal wie fest er den Jungen auch an sich drückte, mit ihm sprach, er wollte nicht aufhören zu jammern und zu schreien. Qualvolle Schreie als würde man ihm bei lebendigem Leib die Haut abziehen. Saku konnte ihm mit seiner Nähe nicht den Schmerz nehmen und ihn beruhigen. Er konnte einfach nichts tun. Etwas was er mehr hasste als alles andere. Hana lag einfach weiter schwach in den Armen von Sakutaro und schrie nach ihm. Der Kleine hatte solche Schmerzen und sie breiteten sich in seinem ganzen Körper aus. Machten vor nichts halt und legten ihn lahm. Lähmten ihn. Die Wärme in ihm stieg immer mehr an und sein Körper schwitzte, doch gleichzeitig fühlte er wie er immer schwächer wurde und nichts dagegen tun konnte. Wie eisige Kälte durch seine Adern floss und ihn zerriss. Er war verletzt worden, etwas was ihm schon öfter im Leben passiert war, kleine Schrammen, oder auch mal ein tiefer Riss in der Haut, aber noch nie zuvor…war er so stark verletzt worden wie in jenem Moment. Sein Bauch pochte schrecklich und krampfte zusammen und wenn er an sich herab sah konnte er genau sehen wie alles rot und in Blut getränkt war. Sein weißes Oberteil, seine Haut am Bauch, die Arme, die Hände, einfach alles. Dieser Anblick löste Panik in ihm aus und er schrie erneut während Tränen seine heißen Wangen runter rannten und nicht mehr stoppen wollten. Es war sein Blut. Er blutete so sehr und es hörte nicht mehr auf. Er hatte solche Angst und es tat so weh. Würde er sterben? Hana wollte zu seinen Eltern. Er wollte nachhause zu seiner Mutter. Sah sie vor seinem innernen Auge vor sich. Yoh lächelte ihn an und hielt ihn fest in den Armen. Sie lachte und strich ihm durch das blonde Haar, sagte wie sehr sie ihn doch liebte. Und er weinte erneut. Sah dann seinen Vater der so gemein und frech, so wie immer, ihm zeigte wie man richtig Fische fing und an ihm rumnörgelte. Er hatte sie so lieb. Warum war er nur so ein schlechter Sohn gewesen? War das…seine Strafe? Hana wollte es ihnen sagen. Er wollte allen beiden sagen…dass es ihm leid tat. Sie sollten ihm verzeihen und anbrüllen, so wie immer. Er würde alles dafür tun das wieder zu erleben. Denn er wollte nur wieder nachhause. Es tat so weh. Er liebte seine Eltern und er wollte doch nur wieder nachhause! Und dann fühlte er plötzlich schwach wie er wieder fest gedrückt wurde. Wie sein schwacher und zittriger Körper an den des Mannes gedrückt wurde den er so gern hatte. Dieser Kerl der selber so sehr zitterte und nicht wusste was er tun sollte. Hana fühlte seine Wärme und sah schwach zu ihm hoch. Saku…er war bei ihm. Er war immer bei ihm wenn er Hilfe brauchte. Und das machte den Blonden glücklich. So das er seine Tränen weiterhin nicht stoppen konnte und es einfach laufen ließ. Er wollte nicht sterben. Nicht so. Und nicht in seinen Armen denn…es würde ihn zerstören. Er wollte Saku nicht noch mehr Leid zufügen. Denn es war schon mal so gewesen. Nur trug er damals daran keine Schuld. Sakutaro kniete im Sand und hielt Hana fest an sich gedrückt. Er rief immer wieder nach ihm und rüttelte ihn dabei sanft. Wollte ihm nicht noch mehr Schmerzen bereiten, aber wusste auch nicht was er tun sollte. Sein Körper handelte verzweifelt von alleine. Es war ein schrecklicher Anblick der sich da vor ihm auftat, der Schlimmste den er jemals gesehen hatte. Und das sollte schon was bedeuten, denn Sakutaro war in einigen Schlachten gewesen. Er hatte viele Menschen sterben sehen und nicht selten hatte er selber die Sense geführt und Leben beendet. Den Abzug gedrückt. Er kannte den Tod besser als manch ein anderer. Und auch damals…seine Vergangenheit holte ihn erneut ein. Diese eine Nacht die ihn zerstört hatte. Chiharu lag in dieser Nacht tot in seinen Armen. Er hatte sie verloren…und dennoch war dieser Anblick, Hana so verletzt und jammernd zu sehen, das Schlimmste was er jemals zu Augen bekommen hatte. Es gab keinen Vergleich dafür. Es riss sein Herz in zwei Teile und er war völlig überfordert. Hana war angeschossen worden und das ging auf sein Konto. Denn er hatte den Jungen erneut ohne Schutz stehen lassen und Anderson dazu getrieben abzudrücken. Er war gegangen…obwohl er dem Jungen versprochen hatte zu bleiben. Er hatte ihn…im Stich gelassen. So drückte er den Blonden wieder an sich. Hatte ihn sanft in seinem rechten Arm liegen und hielt den Kopf des Jungen an seine Kehle, als er laut rief: „Nein, bitte nicht!! Hana es tut mir leid!! Es tut mir leid Hana!!“ Und das war sein Ernst. Selten entschuldigte er sich und noch seltener sagte er: „Danke“. Aber in jener Situation war er ehrlicher als jemals zuvor. Doch das würde nichts bringen. Für Entschuldigungen war es viel zu spät. Sie würden nicht helfen und wenn nichts getan wurde, dann würde der Junge sterben. Hier in seinen Armen. Saku wusste das und es machte ihn fertig. Es zerstörte ihn innerlich. Und während er da kniete und nach Hana schrie, machte Sugiura sofort einen Satz zu dem Zero. Er riss sich, in der Lage, erstaunlich besser zusammen als sein Leutnant und griff sich sofort den Rucksack von Sakurai am Flieger, hob diesen an und rannte dann zu ihm. Eigentlich sollte er zuerst Anderson fesseln, aber dafür hatte er keine Zeit mehr. Dinge hatten sich spontan geändert und es gab nun wichtigeres. Hana wurde angeschossen und nun mussten sie schnell handeln. Also überbrückte er die Distanz innerhalb von Sekunden und kam wieder vor Saku an, ließ sich ebenfalls auf die Knie fallen und sah dann den blutenden Jungen direkt vor sich in dessen Arme liegen. Erst jetzt sah er erschrocken das ganze Ausmaß der Verletzung vor sich. Es war ein Bauchschuss und auch noch einer der üblen Sorte. An sich war jede Schusswunde eine üble Sache, aber ein Treffer in den Bauch brachte schlimme Schmerzen und gefährliche Verletzungen mit sich. Man sprach hier von inneren Blutungen und Rissen von Organen. Alles Dinge die er bei Hana noch nicht sehen konnte und was er erst herausfinden musste. Er war Sanitäter und musste wissen wie schlimm die Verletzung war, oder was auf ihn zukommen würde. Sugi hatte genug Erfahrung gesammelt und musste wissen was er sich zu stellen hatte. Er bekam das schon hin…Also fasste er sanft, aber zügig nach dem Oberteil des Jungen, packte es am unteren Ende, damit er es hochziehen konnte und sprach dann zu Hana: „Hana ich muss die Wunde sehen! Hana!“ Er sagte das etwas laut und unruhig zu ihm, weil der Junge wieder krampfhaft seine Arme um seinen Bauch geschlungen hatte vor Schmerzen. Damit blockierte er aber die Möglichkeit die Verletzung deutlich zu erkennen. Er machte dass aber nicht aus Absicht. Der Blonde war einfach nicht aktiv da, sondern sah nur schwach und keuchend, mit einem Atem der viel zu schnell war, vor sich an Saku seine Brust und reagierte nicht. Er befand sich in einer Art von Schmerzdelirium. Sugi verstand das sogar, denn er musste schreckliche Schmerzen haben. Das war eine Art und Weise des Körpers mit dem Schmerz fertig zu werden. Die Andere Möglichkeit wäre: die Bewusstlosigkeit, aber da war er noch nicht angekommen. Dazu fehlte noch was. Und da er nicht reagierte sah der Sanitäter zu Saku und fauchte ihn befehlend an: „Nimm seine Arme und halt sie gut fest! Ich muss mir die Wunde ansehen!...Sakutaro!“ Es riss ihn aus seinen Gedanken und Sakutaro sah ihn an. Er hatte noch immer den Schrecken im Gesicht verweilen und Sugi machte sich wirklich Sorgen das sein Freund auch gleich völlig wegtreten würde. Nie hätte er gedacht das er seinen Leutnant mal so am Rande der Verzweiflung sehen würde, denn genau das war in jener Sekunde der Fall. Saku sah nicht gut aus und atmete selber sehr schnell und leicht panisch. Was war nur los mit ihm? Sicher war das eine furchtbare Situation, aber es traf ihn doch härter als es Sugi für möglich gehalten hätte. War es weil er vielleicht doch in Hana verliebt war? Überforderte ihn deswegen die Situation komplett? Es schien wie ein Spiegel zu wirken und wenn es dem Blonden nicht gut ging, dann fühlte sich auch Saku nicht wohl. Hana war panisch…also wurde es Saku auch. Aber das durfte nicht sein! Er musste sofort damit aufhören! Er machte es nur noch schlimmer damit und war so keine große Hilfe! Und als keine weitere Reaktion von seinem Leutnant mehr kam, der ihn einfach nur stark schlotternd ansah, da rutschte Sugi doch tatsächlich die Hand aus. Es war, von ihm, ein verzweifelter Reflex gewesen. Innerhalb von Sekunden hatte er leicht ausgeholt und seinem Freund eine verpasst. Er schlug Sakurai auf die rechte Wange und es knallte. Und es war gut dass er kurz die Fassung verloren hatte denn es wirkte. Schlagartig holte es Saku wieder zur Besinnung und er sah den Sanitäter verwirrt an, als der wieder zu ihm fauchte: „Reiß dich zusammen verdammt! Ich brauche dich hier und jetzt Sakutaro!“ Er hatte recht. Dazu musste er ihn nicht mal dabei anspucken um das klar zu stellen, denn er hatte recht, so das der Ältere sofort nickte und sich fasste. Saku war selber erschrocken wie gelähmt und starr er sich plötzlich vorkam. Wie sich jede Bewegung anfühlte als würde er erfroren sein. Als wär er gelähmt. Was war nur mit ihm los? Doch er wusste genau was es war, denn seine Vergangenheit holte ihn mal wieder ein. Er hatte sie auch so gehalten…Chiharu. Überall war Blut gewesen so wie auch…Doch sofort schüttelte er den Kopf, holte sich zurück und löste sanft Hana seine verkrampften Arme vom Bauch. Saku fasste sie beide an den Handgelenken mit einer Hand und zog sie hoch an seine Brust. Der Blonde schrie wieder und wand sich kurz, aber es hörte auch gleich auf, denn es war wieder vorbei als Saku ihn sanft hielt und die Arme still waren. Als Sugi seinen Moment nutzte, das Oberteil hoch zog und endlich die Wunde sah…da wurde sein Gesicht schlagartig etwas blasser. Das dufte nicht sein. Es war ein ordentlicher Bauchschuss gewesen, der sich da vor ihm zeigte. Weit am Rand der Bauchhöhle entlang und damit, Gott sei Dank, an den Organen vorbei. Denn dort wo das Loch klaffte und dickes Blut raus suppte, lagen keine Organe, doch damit war er noch lange nicht außer Gefahr. Hana blutete ungewöhnlich stark und das machte Sugi Sorgen. Er war sich sehr sicher dass eine wichtige Ader getroffen wurde, wenn es nicht an den Organen lag und dass das Blut sich bereits im Bauchraum verteilte. Hana hatte zwar Glück das dort keine Organe lagen, nichts davon beschädigt wurde, aber er würde verbluten wenn Sugi diese Wunde nicht richtig behandeln konnte. Noch dazu gab es da ein weiteres Problem. So schluckte er und sprach dabei: „Oh nein…oh nein das ist nicht gut…“ Als Saku das hörte sah er wieder erschrocken zu ihm und wand seinen Blick von dem Jungen in seinen Armen ab. Hana schrie auf als Sugiura zwei Sekunden später ihn etwas anhob und sich so hinkniete das er an den Rücken des Jungen sehen konnte. Also unten drunter nachsah wo die Kugel einschlagen war. Und genau in dem Moment traf ihn der Schlag erneut und die bittere Erkenntnis das er hier nichts mehr für ihn tun konnte. Nicht mehr. Denn er sah den Rücken…und da war nichts zu sehen. Es gab keine Austrittswunde. Also kam er wieder hoch und Sakutaro sah den erschrockenen und besorgen Blick auf dem Sanitäter vor sich liegen, als er zittrig fragte: „W-Was ist?! Was ist los!? Sag mir was los ist Sugiura!“ Sugi sah besorgt zu ihm. Es brachte nichts ihm im Unklaren zu lassen und er war selber mit den Nerven etwas zu Fuß, also fauchte er spontan: „Sie ist nicht durchgegangen! Ich weis nicht wie, aber die Patrone steckt noch immer in ihm! Wenn wir sie nicht rausholen wird er eine Blutvergiftung erleiden, falls er nicht vorher sogar schon verblutet! Es wurden keine Organe verletzt, was gut ist, aber der Schuss hat sicherlich eine große Arterie getroffen, deswegen blutet er auch so stark! Ich muss das Geschoss entfernen und die Arterie wieder zusammenflicken!“ „Worauf wartest du dann noch?!“ Fauchte Saku nun sichtlich geschockt und panisch zurück. Fragte sich warum sein Freund noch nicht angefangen hatte. Doch er bekam auch gleich die Lösung dafür serviert, als Sugiura zurück brüllte: „Mach deinen Schädel an Saku!! Ich kann das hier nicht machen!! Wir haben zwar Verbandszeug dabei, aber das wird ihn nicht retten!! Ich brauche professionelles Werkzeug und eine sterile Umgebung dafür!! Er muss operiert werden, oder er stirbt!!“ Es war die ungeschmückte Wahrheit und diese Faktoren hatte er einfach nicht. Eine Operation an einem Strand war genau das Gegenteil von einer sterilen Umgebung. Und je länger sie warteten umso knapper wurde ihre Zeit Hana zu helfen. Er wollte helfen und es gab nur eine Lösung die ihm noch einfiel. Also griff Sugi sofort neben sich in den Rucksack und zog hektisch einen Druckverband hervor. Das würde ihnen Zeit verschaffen, denn der Druckverband ist eine Erste-Hilfe-Maßnahme, die bei einer stark blutenden Wunde durchgeführt werden muss. Das Stillen starker Blutungen hatte höchste Priorität, da es bei großem Blutverlust schnell zu einem lebensbedrohlichen Schock kommen könnte. Doch das war nur der erste Schritt, denn auch nach Anbringen des Druckverbandes mussten noch weitere Maßnahmen zur Versorgung des Jungen begonnen werden. Erst mal war es wichtig die Kontrolle der Vitalfunktionen, also das Bewusstsein, die Atmung und den Kreislauf in regelmäßigen Abständen überwachen. Außerdem mussten sie Hana seine Körperwärme erhalten, damit er durch die Unterkühlung, ausgelöst durch den Blutverlust, nicht schlapp machte. Also klemmte er sich den verschlossenen Druckverband unter seinen rechten Arm und faste Hana nun ebenfalls fest am Rücken, hielt ihn in Position und fauchte zu Sakutaro: „Deine Jacke! Zieh sie sofort aus und legt sie über seinen Oberkörper! Wir müssen seine Körperwärme stabilisieren damit er keinen Schock bekommt! Ich hab ihn!“ Saku sah ihn wieder erschrocke an und nickte zustimmend. Kurz darauf ließ er vorsichtig den Jungen los und zog seine Fliegerjacke aus, die noch kein Blut an sich hatte. Sanft legte er sie auf den Jungen und hüllte ihn damit bis zum Bauch ein. Als er das getan hatte packte er Hana wieder und Sugi ließ los. Gut, das war schon mal ein Teil. Doch man musste man mit ihm reden und ihn betreuen. Es war wichtig damit er nicht hyperventilierte und der Körper durch Stress überladen wurde. Und da kam Saku wieder ins Spiel. Er musste Hana beistehen und ihn beruhigen, denn alleine würde er das nicht schaffen. Der Junge brauchte nun alle Unterstützung die er bekommen konnte. Sein Leben lag nun offiziell in ihren Händen. So zog er den Verband unter seinem Arm hervor und machte ihn auf, zog ihn auseinander und hielt ihn dann über die Wunde. Er hatte einen Plan, doch sie mussten alle zusammenarbeiten und den teilte er nun mit Saku, als er ihn wieder ansah und sprach: „Ich kann ihn hier nicht operieren…aber in der Sanitätsstation auf dem Flugzeugträger! Wenn wir ihn dort rechtzeitig hinbringen, dann kann ich ihm noch helfen! Er muss operiert werden Saku! Aber ohne einen Druckverband schafft er das nicht bis da hin! Deswegen musst du ihn jetzt gut festhalten, während ich ihm diesen anlege! Hast du das verstanden Sakutaro?!“ Er sagte das sehr auffordernd und laut um zu seinem Leutnant durchzudringen und ihn im hier und jetzt zu halten. Er konnte es sich nicht leisten das Saku nun ungünstig drohte abzudriften! Und das wirkte denn der nickte ihm sofort schlotternd zu. Aber er war fertig, das sah man ihm an, denn er konnte nichts tun. Zum ersten Mal, innerhalb seiner Staffel, konnte er nichts tun um zu helfen und musste seinem Sani das Feld überlassen. Sugiura war der Einzige der Hana noch retten konnte, deswegen wiedersprach er ihm nicht und packte den Jungen wieder sanft fester. Fast so als würde Hana sein Gewicht ihn ebenfalls beruhigen. Sugi sah ihn noch kurz an. Checkte die Lage in Saku seinen Augen…Gut er war online, dann konnte er loslegen. Und kurz darauf machte Sugi auch schon seine Arbeit und legte Hana den Druckverband an. Legte ihn auf die Wunde und zog ihn dann um den Bauch herum. Immer und immer wieder um Schichten zu bilden. Es tat weh und schmerzte, als der Stoff Hana Haut zusammenschnürte, so dass der Kleine aufschrie und anfing sich zu winden. Doch der junge Sani vor ihm ließ sich deswegen nicht beirren und machte einfach weiter. Auch Saku hatte die zarten Handgelenke wieder gefasst und erneut in seiner linken Hand fest gepackt um ihn zu halten, dabei drückte er ihn mit der Rechten sogar noch fester an seinen eigenen Oberkörper. Er wollte ihm damit Schutz und Sicherheit geben und verhindern das er sich zu sehr wehrte, doch Hana schrie als würde man ihn erneut erschießen. Es tat so weh ihn zu hören, so das Saku automatisch zu ihm runter sprach: „Es ist okay! Ich weis dass es weh tut, aber es ist okay! Es wird alles gut! Alles wird gut süßer!“ Er war so verzweifelt, dass er nicht mal mehr mitbekam was er zu ihm sagte. Wie er ihn eben genannt hatte, denn er wollte einfach nur das es ihm wieder gut ging. Nichts anderes ging ihm mehr durch den Kopf. Hana sollte wieder gesund sein. Sollte ihn anschreien und sich mit ihm streiten. Denn ihn so schwach und leidend zu sehen…das brach Sakutaro das Herz und er konnte sich nicht mal genau erklären warum. Denn einfaches Mögen und Freundschaft…löste normalerweise sowas nicht in ihm aus. Er war nervlich an seiner Grenze angekommen. Keine Schlacht hatte das jemals bei ihm geschafft, aber dafür ein kleiner Junge den er noch nicht lange kannte. Doch er musste sich zusammenreißen. Hana zur Liebe. Sugiura zog den Verband ein letztes Mal fest um seinen Bauch und band ihn schließlich zusammen. Er war stramm gezogen und nun kam es auf jede Sekunde an. Es würde die Blutung, fürs Erste, leicht stoppen, aber nur nach außen. Und da lag das Problem denn der Rest würde in die Bauchhöhle laufen und das war nicht gut. Er musste schnell operiert werden! So sah er wieder zu Saku und sprach laut: „Ich kenne einen Weg zum Flugzeugträger! Einer auf dem wir auch nicht gesehen werden! Aber wir müssen uns beeilen, denn ich weis nicht wie lange Hana noch durchhält!“ Saku nickte ihm zittrig zu und ließ die Handgelenke des Jungen los. Hana legte sofort seine Arme wieder schmerzend und jammernd um seinen Bauch, als sein Träger vorsichtig auf die Beine kam und ihn sanft in den Armen hielt. Sie mussten los…doch es fiel Saku plötzlich auf. Genau in der Sekunde realisierte er…wie zart und leicht der Kleine doch war. Er hatte ihn damals schon mal getragen. Damals am Strand, nachdem er fast ertrunken wäre und ihm das Leben gerettet hatte. Ihn aus der Koralle holte und sich dann den Kopf unter Wasser anschlug. Aber ihm war nicht aufgefallen was für ein sanftes Fliegengewicht er doch war. Er lag so schwach und zittrig vor Schmerz in seinen Armen. Seine Wangen waren errötet und komplett besudelt von Tränen die einfach nicht aufhören wollten zu laufen. Er hatte panische Angst. Saku konnte das fühlen und das war verständlich. Aber da war noch etwas anderes was ihn plötzlich überfiel. Es war ein Geräusch das er nur zu gut kannte, aber das dennoch anders klang als alles was er darüber wusste. Er hatte es zuerst gefühlt als Hana seine linke Hand auf seiner Brust verweilen ließ. An die Stelle Griff wo sein eigenes Herz lag und dort das weiße Unterhemd in blutiges Rot tränkte. Doch nun war es in seinem Kopf. Er konnte es hören…Es war ein Herzschlag gewesen. Es war Hana sein Herzschlag gewesen. Aber warum konnte er ihn so genau hören? Und warum…kannte er diesen Klang des Herzens? Es kam ihm bekannt vor. Sie waren in jener Sekunde verbunden gewesen…und er wusste nicht warum. Dock Saku wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht das es was besonderes war. Etwas…was nur jemand hören konnte…der der Welt der Geister einmal sehr nahe gewesen war. Sugiura kam auch wieder auf die Beine und warf sich dann den Rucksack auf den Rücken. Danach fasste er aber auch schon an die rechte Seite seines Gürtels und riss das alte Walkie-Talkie dort ab. Saku sah ihm dabei zu, verstand nicht warum er das machte und sah wie er nach einer Frequenz schaltete und Sugi dann Sekunden später hineinsprach: „Paku?! Paku kannst du mich hören?! Sugi hier!“ Er brauchte Unterstützung und Paku war der Einzige der noch rechtzeitig zu erreichen sein würde. Doch zuerst war nur statisches Rauschen zu hören und keinerlei Antwort kam aus dem Gerät. Er bekam Angst, so das er es erneut versuchte und lauter sprach: „Paku, hier ist Sugi, bitte Antworte! Verdammt noch mal Paku! Großer Papa-Vogel geh ans Walkie verdammt!!“ Man sah ihm an das auch er langsam nervöser wurde und das geschah selten. Sugiura war einer der immer die Nerven behielt, besonders wenn es um Verletzte ging, aber bei Hana war das auf einmal anders. Es gab dafür auch einen plausiblen Grund…es war persönlich. Es traf ihn auf der Familien-Ebene. Dieser Junge war nicht einfach nur ein Patient…Er war ein Freund und oben drauf auch noch die Person die sein Leutnant liebte. Für ihn hatte Hana damit automatisch den Status des Alphaweibchens seines Leit-Adlers und wenn dieses verletzt war, dann mussten alle Hebel in Bewegung gelegt werden um es zu retten, auch wenn das für andere etwas unfair klang. Der Kleine war Opfer einer Kugel geworden die nicht für ihn bestimmt war, sondern für Saku. Es war somit schon dramatisch genug und Sugi stand nicht einfach daneben und sah zu wie dieser Junge verblutete und Sakutaro wieder jemanden verlor den er liebte! Das konnte er einfach nicht mehr! Wenn Hana starb…dann konnte man Saku auch ne Kugel geben, denn der war jetzt schon völlig fertig mit den Nerven. Noch mehr als damals bei Chiharu…Was interessant war. Und endlich ertönte ein Rauschen aus der Leitung, so das eine bekannte Stimme zu ihnen dran und zu hören war. Sie sprach: „Paku hier. Was gibt’s kleiner Habicht? Over.“ Das war bei ihnen so ein Ding gewesen. Wenn sie in der Luft waren gaben sie sich automatisch Familien-Code-Namen. Es zeigte auch etwas den Rang an und da Sugi der schwächste Flieger war war er nur ein Habicht wogegen Saku ein Adler war. Aber weiter: Paku seine sanfte Stimme zu hören tat gut und es beruhigte nicht nur ihn sondern auch Saku schlagartig, der einfach da stand und ihn ebenfalls hören konnte. Doch die Lage war noch immer ernst, so das Sugiura sofort ins Walkie brüllte: „Wir haben ein Problem!! Anderson ist bei Saku seinem Zero aufgetaucht und er hat Hana angeschossen!! Wir konnten die Lage etwas stabilisieren, aber Hana braucht dringend eine Operation!! Saku und ich machen uns jetzt zum Flugzeugträger, damit ich ihn dort behandeln kann! Allerdings müssten du, Katsu und Matsumoto euch um Anderson kümmern! Wir lassen ihn hier am Zero liegen, aber er muss gefesselt werden! Noch ist er bewusstlos, doch ich weis nicht für wie lange! Er darf auf KEINEN Fall zurück ins Lager kommen! Hast du verstanden?! Auf KEINEN Fall, Paku! Over!“ Nachdem er sich die Seele aus dem Leib geschrien hatte und Paku am anderen Ende fast taub dabei wurde, kam nach wenigen Sekunden auch schon die unglaublich ruhige Antwort: „Verstanden. Wir kümmern uns darum. Bringt ihr den Kleinen sofort zur Behandlung. Ich treffe euch dann da. Over.“ Sugi nickte. „Verstanden! Over and…“ „Gib mir mal Saku. Over.“ Krachte Paku plötzlich zwischen die Worte des Sanitäters, der eigentlich schon auflegen wollte und Sugi verschluckte sie auch dann sofort. Sein Blick wich schließlich rüber zu Sakurai, der dicht neben ihm stand und noch immer nervös den zittrigen und wimmernden Hana in den Armen hielt. Er hante was Paku tun wollte, so das er, kurz darauf, ihm auch schon das Walkie entgegen hielt und er die sanfte und sehr gefasste Stimme von Paku aus diesem ertönen hörte. Er sprach zu Sakurai: „Hey Küken…Ich weis das du dich gerade wieder innerlich deswegen in Stücke reißt. Du bist halt unverbesserlich. Aber bleib dennoch cool, okay? Das wird schon wieder. Sugi bekommt das schon hin…Mach genau was er sagt, hast du verstanden? Wir sehen uns dann gleich Sakutaro. Over and Out.“ Er war so ruhig und danach ertönte wieder statisches Rauschen aus der Leitung. Und Saku wusste nicht warum, aber es tat ihm so gut diese Worte zu hören. Sie waren wie Balsam für seine Seele und er wurde automatisch etwas ruhiger. Dennoch konnte er sich nicht mehr halten und es kam über ihn. Paku seine Worte hatten ihn auf einer besonderen Ebene erreicht und Sakutaro liefen einfach nur still die Tränen darauf. Er konnte nichts anders als sie laufen zu lassen. Er war für ihn da…Er war einfach immer für ihn da… Keine Ahnung wie er das machte, aber Paku hatte diese Art die Leute in seinem Umfeld zu beruhigen und das hatte er damit mal wieder erreicht. So das der junge Adler nur schluckte und erneut stumm nickte. Saku wollte ihm danken. Aber er bekam es einfach nichts aus seiner Kehle. Es klemmte fest. Und kurz darauf machten sie sich auch schon auf den Weg. Sie rannten den Strand entlang, am Zero vorbei und ließen Anderson dort liegen. Es war ein langer Weg zum Flugzeugträger. Hana verlor nach und nach immer mehr seine Kräfte und wurde schlapper. Aber den Weg brachen sie dennoch in kürzester Zeit nieder. Die Angst um Hana sein Leben trieb sie an und die Tatsache das der immer schwächer wurde befeuerte das alles nur noch mehr. So kamen sie nach einer Weile auch endlich dort an…Und Hana gab inzwischen auch keinen Mucks mehr von sich. Er war zu schwach geworden und fast weggetreten. Hing wie ein Schluck Wasser ins Sakurai seinen Armen, als sie am Schiff ankamen und sich von den Klippen, die dicht daneben aus dem Korallenriff ragten, hinein kämpften. Der Flugzeugträger hatte einiges an Schaden abbekommen, das wurde Saku immer mehr bewusst je tiefer sie in ihn liefen und je mehr Gänge sie hinter sich ließen. Dennoch zog alles sehr schemenhaft an ihm vorbei, so das er nicht das ganze Ausmaß an Zerstörung realisierte, denn sein ganzer Fokus lag auf Hana…dessen Herz er immer schwacher und zittriger stolpern hörte. Es war nicht so als würde er den Herzaschlag fühlen, oder den Puls, der diesen zu ihm brachte, nein er konnte ihn wirklich „hören“ und das verstand er einfach nicht. Noch nie hatte er sowas erlebt und er fragte sich: warum das so war. Doch so schnell die Frage in seinen Kopf drang, genauso schnell war sie wieder weg, als Hana aufwimmerte und sich leicht regte. Das Schreien war zu einem leisen Jammern und Wimmern geworden, das durch die kalten Gänge hallte, denn mehr Kraft besaß er nach der Reise auch nicht mehr. Auch war er fast komplett weggetreten und realisierte nicht mal mehr wo sie waren. Aber genau wie bei Saku war es eine Sache die er deutlicher hören konnte als alles andere…Es war das Herz des Älteren. Diese Melodie, die er hörte, machte ihn ruhiger und er verlor sich darin. Es war als würde sie ihn sanft in den Schlaf wiegen. Als wüsste er…das er ruhig aufgeben dürfte. Das er nachgeben durfte. Saku würde hier sein und ihn behüten. Und erneut hatte Hana diesen Drang, der so selten in ihm vorkam, da er ja ein Kämpfer war. Doch er war wieder da…Er wollte einfach nur aufgeben und schlafen, denn der Schmerz sollte endlich stoppen. Nach der nächsten Biegung des langen Gangs, den sie abwärts gerannt waren, donnerte Sugiura auch schon gleich gegen eine Tür uns riss diese damit auf. Das harte Metall, der Tür, schlug gegen die Wand des Raumes dahinter und er rannte rein. Sie waren da und nicht eine Sekunde zögerte er und verlor sich schon gleich rechts im Raum an einem großen Metallschrank mit Doppeltüren. Er riss diesen ebenfalls auf und fing an zu suchen. Die Station war sein zweites Zuhause geworden, seit sie au der See waren, aber auch er musste hin und wieder seine sieben Sachen suchen. Die Tür schepperte kreischend auf und er suchte mit den Augen nach allem was er brauchen könnte während Saku auch in den Raum kam und sich umsah. Es war in der Tat der Sanitätsraum, der sehr lang war und er sah sehr viele Metalltische dort der Reihe nach stehen. Sie zogen sich in der Mitte des Raumes abwärts bis nach hinten und in den hintersten Winkel. Rechts waren Schränke, in denen sein Freund wühlte und links sogar ein Schreibtisch der voller Kram war den er selber nicht kannte. Alles war sehr kühl und verdammt gut in Takt dafür dass das Schiff auf Grund gelaufen war und in Krollen verkeilt hing. Das medizinische Deck lag aber auch höher im Bauchraum des Flugzeugträgers, also ging damit der meiste Schaden an diesem vorbei. Allerdings war die Beleuchtung über ihnen sehr schwach. Der Hauptgenerator musste fast leere sein, oder so gut wie hinüber. Noch einige Stunden und es wurde stockfinster in dem Wrack. Die Deckenlampen flackerten kaum und der Notstrom ließ auch langsam nach. Dieses Deck war mit einem Notstromgenerator verbunden, für genau so einen Fall und damit die Verletzten behandelt werden konnten, selbst wenn alles andere den Bach runter ging. Hana wimmerte erneut auf und riss Saku damit aus seiner Starre, mit der er am Anfang des Raumes stehen geblieben war. Er sah zu dem Blonden runter und lief dann weiter in den Raum, als er behutsam und noch immer leicht unter Schock sprach: „Es wird alles gut! Du schaffst das schon!“ Sugiura trat, mit dem rechten Bein, die Türen des einen Schranks zu und es schepperte laut auf. War ihm egal wenn der Scheiß kaputt ging. Saku sah deswegen zu ihm und konnte genau sehen das der Sani die Arme voll beladen hatte. Alles Mögliche trug er mit sich und rannte zu einem der kühlen Tische im Raum. Dort ließ er dann die Sachen drauf fallen und sortierte sie sich zurecht, als er dabei zu Saku brüllte: „Brauchst du eine schriftliche Einladung, Saku?! Leg ihn hier auf den Tisch!“ Er zeigte mit der rechten Hand auf den Tisch und ohne zu zögern gehorchte der Pilot ihm, rannte zu dem Tisch vor sich, wenn auch noch etwas erschrocken weil sein Freund ihn so angebrüllt hatte. Er war es nicht gewohnt das Sugi so laut und gehässig zu ihm sprach. Kaum als er da war legte er den Blonden sanft auf die kühle Fläche und stütze dann noch seinen Kopf. Hana lag auf dem Rücken und atmete schwer, als würde er kaum noch Luft bekommen. Doch er hyperventilierte nur, denn sein Körper war zu erschöpft und fuhr immer mehr runter, so das die Lunge sich anstrengen musste Sauerstoff in das Blut zu pumpen…das in seinem Körper allerdings immer weniger wurde. Man sah es ihm auch langsam an, denn er wurde blasser. Vorsichtig und voller Sorge fasste ihm Sakutaro dann sanft mit der freien rechten Hand an die linke Wange. Er fing wieder an zu zittern, wenn er fühlte wie kühl der Junge wurde. Er war so kühl und selbst seine Fliegerjacke, die Saku ja ausgezogen hatte um ihn unterwegs warm zuhalten, hatte nicht fiel gebracht. Sie verloren ihn, langsam aber sicher. Der Blutverlust machte sich auch immer mehr bemerkbar und das machte Sugiura schreckliche Sorgen. Noch mehr als die Patrone in dem Bauch des Jungen. So nahm er dann hektisch die Jacke von Hana runter und warf sie neben sich auf den Boden. So konnte er auch wieder sehen wie die Wunde aussah…Ihm wurde etwas schlecht. Es wurde immer schlimmer. Hana sein Oberteil war noch nach oben gezogen gewesen und so konnte er nun ganz genau den Bauch sehen. Um den Verband herum, und natürlich auch darunter, sah man dass er etwas angeschwollen war. Die Haut wurde bläulich und wirkte extrem krank, ergänzend zu der Blässe die wegen des Blutverlustes eingetreten war. Das Blut war zusätzlich in seinen Bauchraum gelaufen und richtete dort sicherlich schon still und leise Schaden an…Es musste schrecklich schmerzen und es war damit auch nur eine Frage der Zeit bevor sich Übelkeit und Schock die Hand gaben und zusammen loslegten. Er musste anfangen. So zog Sugiura schon fast panisch seine Operationshandschuhe an und machte sie sich zurecht. Er klickte die Lampe über dem Tisch an, eine OP-Lampe mit weißem Licht und dann nahm er sich einen Wattetupfer, desinfizierte den Bauch um den Verband herum ab und tupfe das geronnene Blut weg, das immer wieder durch frisches ersetzt wurde. Er musste ihn behandeln und das so schnell wie möglich. Saku seine Augen hafteten noch etwas auf den ganzen Utensilien die sich sein Freund da links von sich zurechtgestellt hatte, deswegen bekam er das Ausmaß der Wunde noch nicht ganz mit. Vieles davon kannte er nicht, aber das was er kannte waren: Tupfer, ein steriler Faden zum Flicken der Verletzung, Skalpell, Desinfektionsspühdose und eine Zange, die sicherlich da war um gleich die Patrone damit zu entfernen. Doch etwas störte ihn plötzlich gewaltig an den ganzen Sachen, die er da so vor sich liegen sah, so das er erschrocken hinsah…Was hatte das zu bedeuten? Er sah…er sah keine Spritze mit...Etwas was ihn sofort weckte und er erschrocken zu Sugi fauchte, weil der sich schon bereit machte, die Zange nahm und anfangen wollte zu behandeln: „Willst du ihn nicht sedieren?!“ Fauchte er laut zu ihm rüber. Sein Kumpel sah wieder zu ihm und wirkte selber sehr nervös, was nicht gut war. Er als Arzt musste die Ruhe bewahren. Aber Saku machte es ihm gerade wirklich nicht leicht und er wollte am liebsten selber mit in Panik verfallen und in der Ecke heulend sitzen wie ein kleines Kind dem man den Lutscher gestohlen hatte. Doch wenn er das tat würde Hana sterben. Er war ein Profi und so verhielt er sich auch. Also riss er sich zusammen und fasste mit beiden Händen schon an den Druckverband, der ja weg musste und fauchte schließlich zu seinem Leutnant zurück: „Verdammt hör auf mich so nervös zu machen Saku!! Ich habe keine Zeit dafür! Wenn ich jetzt noch warte, bis er sediert ist, verliert er nur noch mehr Blut! Ich MUSS ihn JETZT behandeln!! Sieht dir die Wunde an!! Das Blut ist schon in seine Bauchhöhle gelaufen und es hört einfach nicht auf! Ich muss die Patrone entfernen, die Arterie zusammenflicken und dann noch das überschüssige Blut absaugen!! Verdammt ich habe nicht genug Hände für all das Saku!! Also nerv mich nicht!! Ich brauche Hilfe dabei!!“ Er hatte recht und Sakutaro sah nun endlich zu der Wunde. Durch das kalte Licht der Lampe über ihnen bekam alles nur noch mehr das Bild eines Horrorszenarios. Es blutete noch immer und lief langsam auf den kalten Tisch unter ihnen. Er starb und Saku stand nur da neben und machte dem Mann das Leben schwer der helfen wollte! Er kam sich so erbärmlich vor. Er wusste nicht was er tun sollte…Aber einer wusste es genau: „Dann ist es ja gut dass ich hier bin!“ Hörten beide dann eine sehr beruhigende Stimme zu ihnen sprechen und sie sahen neben sich zu der Tür des Raumes. Das Herz des Ass-Piloten beruhigte sich sofort etwas, als er die Person erkannte die dort stand. Und er war noch nie so froh gewesen ihn zu sehen wie in jenem Moment…Denn sein Dad war endlich da um alles zu regeln. Ihm unter die Arme zu greifen und zu unterstützen. So kam Paku auch sofort auf sie zugelaufen und neben Sakutaro an. Er war zwar ruhig, aber auch sein Blick zerriss sich bei dem Anblick des Jungen vor ihm und er verzog das Gesicht schmerzhaft. Den kleinen Prinzen so schwach zu sehen, so nah am Rande des Todes, dass traf auch ihn hart. Dennoch wand er sich sofort, gefasster als Saku, an Sugiura und sprach dann: „Sag mir was ich zu tun habe. Ich helfe so gut ich kann Bruder.“ Endlich einer der alles ins Rollen brachte und dabei die Nerven behielt! War überfällig gewesen und Sugi war so froh das er da war. Der Sanitäter nickte dann darauf erfreut und fing endlich an den Verband von Hana zu lösen, der schon komplett durchgeblutet war. Endlich ging es los und Paku gab auch ihm wieder die Zuversicht dass alles gut werden würde. Das brauchten sie mehr als alles andere. Saku sah derweil Paku, rechts von sich, einfach nur an. Er wusste nicht was er sagen sollte. Er wollte mit ihm reden. Wollte ihm sagen was für eine Angst er hatte und dass er drohte zusammenzubrechen. Es wurde ihm alles zu viel und er brauchte Hilfe. Er konnte nicht wieder jemanden verlieren…den er so sehr mochte. Sich erneut mit Sünde und Schuld beladen jemanden getötet zu haben der nichts mit all dem zu tun hatte. Immer wieder ging es ihm durch den Kopf: Diese Patrone…war für ihn bestimmt gewesen. Für ihn verdammt! Aber Paku kannte sein Küken ganz genau. Keine Worte waren nötig gewesen und so sah er auch sofort nach links zu ihm. Sakurai sah schlimm aus, schlimmer als sonst wenn er unter Stress litt. Er kannte ihn und ihn so schlottern und voller Schrecken zu sehen, war eine extreme Seltenheit. Ehrlich gesagt…hatte er ihn noch nie so am Rande der blanken Panik und Verzweiflung gesehen. Doch es war okay. Er war nun hier und er wusste was zu tun war. Sie bekamen das schon ihn. Da war er zuversichtlich, denn er vertraute ihnen. Also lächelte er ihm nur sanft zu und sprach in einem beruhigenden Ton, für den er ja bekannt war: „Gut es dir gut Küken?“ Er tat es schon wieder. Typisch Paku. Er nannte ihn: Küken. Etwas was er nur dann tat…wenn er wusste das Saku gerade nicht er selbst war und stark an sich zweifelte. Was auch okay und berechtig war, denn er benahm sich gerade wie ein kopfloses Huhn. Wie ein Küken das mit der Situation völlig überfordert war und zum ersten Mal versuchte zu fliegen. Er realisierte das und kam sich so blöd vor. Und deswegen schüttelte er auch sofort den Kopf. Er musste damit aufhören. Doch Saku überrollte es dennoch völlig und er bekam sogar leichte Tränen in die Augenwinkel. Er konnte nicht mehr, er zitterte noch mehr und es wurde ihm einfach alles zu viel. Er war völlig überfordert und das sah Paku ihm auch gleich an, so dass er seine linke Hand auf den Nacken des Piloten neben sich legte und ihm eindringlich in die Augen sprach: „Hey…er schafft das schon. Reiß dich zusammen. Aber er packt das nicht ohne dich. Er braucht dich jetzt und genau deswegen musst du die Ruhe bewahren und ihm zeigen dass du bei ihm bist. Er ist ein Kämpfer, genau wie du. Vielleicht sogar noch verbissener als du und das ist gut so…Keiner lässt dich damit allein. Wir sind alle bei dir Sakutaro. Glaub mir.“ Da war es wieder. Als Paku das sagte tauchte es wieder aus seinem tiefsten Innern an der Oberfläche auf. Ein Gefühl das er lange dachte verloren zu haben. Was Saku dachte verloren zu haben, aber Paku schenkte es ihm erneut. Weckte es auf und rüttelte ihn wach. Die Person, wegen der er damals dachte es zu verlieren, öffnete ihm gerade erneut die Augen…Es war wieder da…Es war Vertrauen. Und als hätten seine Worte einen magischen Einfluss auf ihn, nickte der junge Pilot ihm nur zu und sah dann wieder vor sich zu Hana. Er musste…bei ihm sein. Nichts war gerade wichtiger. Das verstand er endlich. Also ließ er seine rechte Hand von dessen sanfter Wange gleiten und fasste die schlaffe rechte Hand des Blonden vorsichtig. Saku hielt sie ganz fest in seiner eigenen und würde auch nicht mehr loslassen, wenn er nicht müsste. Und es fühlte sich gut an. Endlich…bekam er wieder das Gefühl Herr der Lage zu werden. Er wurde ruhiger und das hatte er nur einer Sache zu vertdanken…seinen Freunden die bei ihm waren…Und seinem Dad neben ihm. Denn Paku war nicht einfach nur ein Freund. Er war für Saku wie ein Vater geworden. Auch wenn er ihm das nie gesagt hatte. Und als der Große das sah, sah wie sein junges Küken Hana seine Hand hielt, da wusste er dass er es geschafft hatte. Er hatte ihn wieder etwas wachgerüttelt und runter bekommen…So konnte der schwere Teil endlich anfangen. Also sah Paku wieder zu Sugi und fragte erneut: „Also, was sollen wir tun?“ Er war bereit. Sie alle. Sugiura nahm endlich den Verband weg, ließ ihn neben sich auf den Boden fallen, aus der Bahn und offenbarte die ganze Pracht der schlimmen Wunde vor sich. Das war mies, das war sogar mehr als mies! Sie war wirklich sehr geschwollen und bläulich geworden, so schlimm sogar das selbst ein Killer wie Saku, dem nicht standhalten konnte und deswegen Hana ins Gesicht sehen musste. Weg von der Wunde. Er konzentrierte sich auf den Jungen vor sich und streichelte dabei mit einem Finger sanft über den Handrücken des Kleinen den er ganz fest hielt und wärmte. Saku hoffte anscheinend das seine Wärme auf ihn übergehen würde und ihm half. Doch der Kleine rührte sich weiterhin nicht. Er war komplett weggetreten, aber nicht bewusstlos, wie Sugi dann auch feststellte als er vorsichtig auf die Bauchdecke, neben der Wunde fasste und der Blonde anfing zu jammern. Keuchend und schwach. Verflixt, er war nicht ohnmächtig. Das würde also gleich richtig fies werden. Doch da mussten sie durch, besonders Hana wenn er leben wollte. Also nickte er, schluckte seine Zweifel und sah wieder zu Paku. Gab dann endlich auch Anweisungen: „Okay…Paku ich brauche dich erst mal um Hana zu fixieren. Euch beide sogar. Saku, du gehst an das Kopfende und fixierst Hana seine Arme neben seinem Kopf. Paku du machst das an seinen Oberschenkeln für die Beine. Das ist sehr wichtig, denn ihr müsst ihn gleich ganz gut festhalten! Ich werde zuerst die Patrone entfernen und das wird höllisch wehtun, eben weil ich in die Wunde rein muss und er nicht sediert ist! Egal wie sehr er auch schreit und weint, ihr MÜSST ihn festnageln! Wenn er sich bewegt, während ich in seiner Wunde rum stocher, könnte ich ihn nur noch mehr verletzen und dann ist es aus! Habt ihr das verstanden?!“ Sie nickten ihm beide zu und Saku musste sogar dabei schlucken. Er wollte das nicht, aber er wurde sofort wieder nervös. Doch dann atmete er aus und riss sich zusammen. Paku sah das auch. Sehr gut, er lernte sich zu kontrollieren. So musste man das machen. Dann lief Sakurai an das Kopfende und zog Hana seine beiden Arme nach oben. Er dehnte sie nicht, knickte sie nur so hoch das er die Handgelenke neben dem Kopf auf den Tisch pressen konnte um ihn dann zu fixieren. Was er schließlich auch tat. Der Junge reagierte nicht und Paku machte auch seinen Teil, lief an das andere Ende des Tisch und fasste den Jungen an den Oberschenkeln, drückte ihn dann ebenfalls nach unten. Paku sogar noch stärker als Sakutaro, da er mehr kraft hatte. Und als das alles geschafft war…kam der Moment der Wahrheit. Sugiura atmete aus und fasste sich endlich die kleine Zange neben sich. Das wurde echt mies und es tat ihm jetzt schon leid. Dennoch konnte er nicht anders und setzte an. Mit der linken Hand, die auf dem Bauch ruhte, zog er, mit Daumen und Zeigefinger, die Wunde etwas auseinander…und dann ließ er das Werkzeug in diese gleiten. Immer tiefer und tiefer. Konnte nicht mal wirklich was sehen wegen dem ganzen Blut. Sekunden darauf brüllte Hana auch schon los und fing an sich zu winden. Es war ein schrecklicher Schmerz der durch ihn schoss und er war sofort wieder hellwach. Er hatte die Augen aber noch immer geschlossen und brüllte wie am Spieß während Sakutaro und Paku ihn auf den Tisch drückten. Er wehrte sich ganz schön. Kämpfte wie ein Teufel und besonders Saku war überrascht wie viel Kraft der Kleine doch noch aufbrachte um sich vor Schmerz zu winden. Er krisch, schrie und jammerte dabei. Brüllte immer wieder: „Es tut weh!! Nicht!! Es tut weh!! Mutter!!“ Es brach alles über ihm zusammen und er schrie erneut nach seiner Mutter. Wünschte sie sich so sehr her, denn sie war immer für ihn da gewesen. Sie war die Person die ihm seinen Schmerz nahm und ihn heilte. Seit er geboren wurde und sogar schon davor. Es war natürlich das ein Kind nach seiner Mutter schrie, wenn es ihm nicht gut ging. Hana blendete einfach alles aus und wollte nur zu ihr. Wollte sie bei sich haben und schrie immer wieder nach ihr. Er hörte nicht mehr auf und seine Stimme wurde sogar schon leicht heiser. Er wand sich, aber kam nicht von der Stelle. War fixiert und bewegungsunfähig. Es tat so weh und er wollte einfach nur noch sterben. Und Saku tat es so weh ihn so schreien zu hören, aber er musste sich zusammenreißen und ihn fixieren. Durfte nicht loslassen! Also kniff er die Augen ebenfalls zusammen und drückte den Kleinen noch fester auf den Tisch unter sich. Er konnte nicht hinsehen, denn aus der Wunde, in der Sugi noch immer nach der Patrone grub, floss so viel Blut. Es hörte einfach nicht auf und lief weiter auf den Tisch unter ihnen. Saku sein Herz donnerte vor Sorge und auch seine Atmung wurde wieder schwerer. Hana sein Herz schrie. Er konnte hören wie es aus dem Takt kam und schrie. Nach ihm schrie. Es tat ihm so weh und er wollte antworten. Also konnte er nicht anders, denn sein Gefühl überrannte ihn und so sprach er laut zu Hana runter, während er sanft seine Stirn auf die des Kleinen legte: „Ich weis dass es weh tut!! Aber du schaffst das schon!! Es wird alles gut Hana!! Es wird alles gut!! Du musst nur durchhalten!! Komm schon!! Es wird alles gut!!“ Er war selber so verzweifelt und dennoch schaffte er es die Fassung zu behalten und feuerte ihn an. Er gab dem Jungen damit so viel Mut und Nähe, dass es ankam und Hana doch wirklich kurz aufhörte zu schreien und sich nur noch leichter wand. Er konnte sich eh kaum bewegen, denn die Jungs hielten ihn gut fixiert, worüber Sugi besonders froh war. Die Blutung machte es ihm nicht leicht aber er kam näher. Er konnte sie fühlen, das Geschoss im Fleisch. Der Blonde war inzwischen so gut wie weg. Sein Kopf drehte sich und der Schmerz rang ihn langsam nieder. Doch innerhalb dieses Chaos tat er etwas was sein Herz ihm befahl. Es war ein Instinkt…und so schmuste er sich wehleidig und schreiend an den Mann über ihn, der ihn fixiert hielt und damit Nähe schenkte. Er wollte zu seiner Mutter. Aber zu wissen das Saku bei ihm war und ihm beistand…änderte alles. Sofort ging es ihm besser. Seinem Herzen ging es besser. Es war ein gutes Gefühl und er wusste dass ihm nichts passieren würde. Er vertraute ihm…mehr als jemals zuvor. Und auch Saku, der noch nie zuvor sich hat so in Emotionen fallen lassen, tat genau dasselbe…Er schmuste zurück. Erneut riss dieser Junge wieder alle Mauern nieder, die er über so viele Jahre seines Lebens erbaut hatte. Durch die keiner mehr dringen sollte, aber Hana tat es. Und es war okay. Heute…war es okay. Und kurz darauf hatte Sugi ein Erfolgserlebnis. Er lehnte sich wieder etwas hoch, weil sein Kopf dicht über der Wunde gewesen war, zum besser sehen und sprach laut: „Ich hab sie!! Ich hab sie!! Verdammter Scheißkerl!!“ Das musste raus und mit einem Ruck zog er das Geschoss aus der Wunde. Er hielt es fest in der Zange und Blut zog sich von der Wunde zu dem Werkzeug in seiner rechten Hand. Hana dagegen schrie ein letztes Mal auf, als das Metall seinen Körper verließ und dann…dann wurde er schlapp. So laut wie er gewesen war, so leise war er nun schlagartig und sackte komplett zusammen. Sein Kopf rollte nach rechts und er regte sich nicht mehr. Sugiura sah besorgt zu ihm, so wie auch Paku, denn als er das tat, sich einfach alles an ihm lockerte, da bekam es besonders Sakutaro mit der blanken Panik zu tun. Hana regte sich nicht mehr…er regte sich nicht mehr! Saku sah den Jungen unter sich erschrocken an und brüllte sofort los: „Hana!! Hana sag doch was!! HANA!!“ Doch der Blonde reagierte einfach nicht mehr und blieb leblos liegen. Und während Saku in Panik verfiel, fasste Sugi schnell an die rechte Seite der Kehle des Jungen und suchte nach dem Puls. Bitte nicht, bitte nicht. Es donnerte immer wieder durch seinen Kopf und er lauschte. Tastete den Puls…Doch nach wenigen Sekunden fiel ihm ein Stein vom Herzen und er konnte ausatmen, weil er nämlich die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte. Ein Glück. Falscher Alarm. Er sah zu dem völlig panischen Saku, der Hana an den Wangen gefasst hatte und nach ihm rief, als er laut zu ihm sprach: „Es ist okay Saku! Er ist nur bewusstlos! Das ist das Beste was ihm passieren konnte!“ Und das war nicht gelogen denn so musste er erst mal keine Schmerzen mehr erleiden. Saku sah dann zu ihm und spürte auch wie er wieder ruhiger wurde. Dann legte sein Freund auch schon die Zange, samt der Patrone auf den Tisch ab und zog sofort einen weiteren Tupfer herbei. Vorsichtig tupfte er über die Wunde und entfernte das frische Blut. Hana hatte wirklich Glück gehabt, so komisch das vielleicht auch klang für einen der Angeschossen wurde. Den das Geschoss war nicht in ihm gesplittert und er konnte es in einem Stück rausziehen. Das war das beste Resultat in der Situation, denn wenn es gesplittert gewesen wäre…Sugi wüsste nicht ober ihm dann noch hätte helfen können. Denn er war noch nicht fertig. Er musste jetzt noch immer den Bauch etwas öffnen, um das Blut abzusaugen und dann die Arterie zu nähen, die da drin ja verletzt worden war. Hana überlebte das nicht mit einer Splitterung der Patrone…und er war sich nicht mal mehr so sicher ob er das hier überhaupt schaffen würde. Und so sah er traurig zu dem Jungen vor sich. Erst dachte er es würde alles wieder gut werden, aber wenn er da so vor sich sah…zweifelte er. Ein Blick der Saku nicht entgangen war und der auch sofort besorgt fauchte: „Was ist los?! Du hast doch die Patrone entfernt!! Warum siehst du ihn so an?!“ Berechtigte Fragen denn eigentlich sollte es nun nur noch besser werden, oder? Doch Sugi keuchte zittrig aus und fasste erneut, mit seiner rechten Hand, nach dem Puls von Hana, an dessen Kehle. Er wusste es. Er war sehr schwach und das lag an dem Blutverlust. Verdammt er konnte ihm nicht helfen wenn er keine…! Dann sah er wieder zu Saku und sprach laut so wie etwas wehleidig: „Es tut mir so leid Saku! Ich habe zwar die Patrone entfernt aber ich muss ihn noch immer die Wunde öffnen und die Arterie vernähen! Aber er…er ist einfach zu schwach Saku! I-Ich kann ihn nicht behandeln, wenn er weiterhin so viel und schnell Blut verliert wie er es schon verloren hat! Sein Puls ist sehr schwach und wenn ich ihm keine Bluttransfusion lege stirbt er mir unter dem Messer weg!! I-Ich kann nicht…Es tut mir so leid…“ Es war zu verzweifeln. Doch Paku sah zu Sugiura und sprach bestimmend: „Du musst es versuchen! Er stirbt auch so wenn du es nicht wenigstens versuchst! Dann leg ihm doch einfach sofort einen Zugang und gib ihm Spenderblut! Wir haben doch genug hier!“ Damit hatte Paku recht. Der Kühlschrank, für das Spenderblut, war bei ihnen im Raum. Er könnte ihm einfach einen Zugang legen und eine Transfusion durchführen. Er musste es tun, wenn er weiter machen wollte, denn noch weiter schnippeln konnte er nicht bei dem starken Blutverlust. Nicht wenn er Hana durchbringen wollte. Aber da gab es ein Problem. Ein sehr großes sogar und so sprach Sugi zu Paku, der Hana losgelassen hatte und wieder neben Sakutaro gelaufen war: „Ich weis nicht was er für eine Blutgruppe hat! Es muss exakt dasselbe Spenderblut sein, oder er stirbt an der Transfusion! Sein Körper würde sich gegen sich selbst richten!“ Dabei nahm er einen weiteren Druckverband links vom sich vom Tisch und legte ihn roh auf die Wunde, legte dann seine Hände da drauf und versuchte die Wunde etwas zu verschließen und Druck aufzubauen bis er genau wusste was zu tun war. Doch Sakutaro gab nicht so schnell auf. „Kannst du das nicht herausfinden?! Sugiura wir müssen was tun!!“ Fauche Saku dann zu ihm und er ließ Hana dabei los. Er hatte recht. Er hatte so recht und genau aus dem Grund riss er sich zusammen. Er gab die Hoffnung nicht auf! Sugi ließ die Wunde los und sprang von dem Tisch weg, rannte wieder an einen der Schränke und fing an zu wühlen. Nach kurzem Wühlen fand er auch schon was er suchte und kam wieder zurück. Er öffnete einen kleinen Koffer neben Hana und zog verschiedene Utensilien hervor. Da er etwas in Eile war erklärte er auch keinem was er da tat. Doch es war offensichtlich: Er musste Hana seine Blutgruppe herausfinden und all dies würde ihm dabei helfen. So legte er vor sich einen Testreifen, mit verschiedenen Feldern. Auf den Tisch und tränkte auf jedes einen Tropfen einer Flüssigkeit, die er aus einer kleinen Ampulle holte. Als das geschafft war nahm er einen kleinen Gegenstand, der wie ein Löffelchen wirkte und tunkte diesen in Hana seine Wunde, aber nur so tief das er ihn mit Blut füllen konnte. Nach und nach ließ er immer wieder neues, frisches Blut auf die einzelnen Stellen des Streifens tropfen und ließ es einwirkten. Sakutaro und Paku sahen ihm dabei zu und als er fertig war fasste sich Sugi hurtig einen anderen Zettel aus dem Koffer und überprüfte die Ergebnisse. Er schwitzte und sah immer wieder vom Streifen auf den Zettel vor sich. Hin und zurück, als wartete er auf etwas, was er auch tat. Er musste sich nämlich ganz sicher sein welche Gruppe es war…und nach wenigen Sekunden…als das Ergebnis da war…traf ihn der Schlag und er drohte in ein Loch zu fallen. So ließ er den Zettel aus seinen Händen fallen und sah erschrocken zu dem Blonden vor sich. Das gab es doch nicht…Da konnte doch nicht wahr sein! Er konnte kotzen und schreien zugleich, denn die Welt war einfach nicht gerecht. Seine Freunde sahen ihm diesen Schrecken an und das gefiel Saku überhaupt nicht, so das er erneut panisch fragte: „Was ist los?!“ Sugi, sah traurig zu ihm und bekam nur keuchend aus sich raus: „I-Ich…ich kann ihn nicht behandeln…“ „Warum nicht?!“ Fragte nun auch Paku deutlich nervöser und Sugi sah abwechselnd zu ihnen. Er wollte so gern anfangen zu weinen, so mies fühlte er sich, als er sprach: „…Weil ich diese Blutgruppe nicht da habe…Er hat: A Rhesus negativ. Das…das ist eine sehr seltene Blutgruppe und die haben wir nicht vorrätig…“ Und kurz darauf donnerte er mit der rechten Hand auf den Tisch vor sich und konnte sich nicht mehr zusammenreißen. Zum ersten Mal verlor Sugi die Fassung und war verzweifelt, denn Hana lag da blutend vor ihm…und er konnte ihm nicht helfen. So klappte er mit dem Oberkörper etwas zusammen und stützte seine Ellbogen am Tisch unter sich ab. Hielt seinen Kopf fest und verbarg sein Gesicht hinter den Händen. Er war fertig. Er war so fertig mit einfach allem. Er konnte doch sonst immer jeden retten verdammt! Warum nicht ihn?! Warum?! Und er fing sogar dabei an leicht zu weinen. Er hatte versagt und das auf ganzer Linie. So das es jammernd aus ihm kam: „E-Es tut mir so leid Hana…Es tut mir so leid…“ Er würde verbluten…und er konnte verdammt noch mal nichts dagegen tun. Aber einen am Tisch traf es wie ein Blitzschlag der verdammt wehtat. Nein…es war noch nicht vorbei. Und es war in jenem Moment, wo er die Hoffnung verlor…das der junge Mann sie wieder hoch bekam, der allen immer Hoffnung schenkte wenn es düster auf dem Schlachtfeld wurde. Etwas was er schon immer getan hatte und worin er gar nicht mal so schlecht war…Es war Sakutaro. Er sah noch immer schockiert aus, über das was sein Freund von sich gegeben hatte, aber dennoch war da Hoffnung in ihm und es hielt ihn am Leben. Es war nicht vorbei…Noch lange nicht. Nicht so lange ER da noch ein Wörtchen mitzureden hatte! So löste er sich komplett von Hana und kam rechts neben Sugi an, fasste dem auf den Rücken und fragte eindringlich, so wie auch laut: „Bist du dir sicher?! Bist du dir GANZ sicher das es genau DIESE Blutgruppe ist?!“ Verdutzt und mit verheultem Gesicht sah Sugi zu ihm auf. Er sah diese Hoffnung in den Augen seines Leutnants und er wusste nicht warum, aber dennoch huschte sein Blick wieder runter auf den Testreifen vor sich und bestätigte das erneut. So nickte er und gab von sich: „J-Ja…Aber was macht das für einen Unterschied? Ich habe diese Blutgruppe nicht auf Reserve…Es tut mir so leid Saku…I-ich wollte wirklich…“ „Hör auf hier rum zu jammern und hör mir zu!!“ Fauchte ihn Saku an und Sugi zuckte erschrocken dabei zusammen. Was war denn in den gefahren? Und auch Paku verschränkte plötzlich die Arme vor sich und sah seinen Freund genau an, als der überzeugt von sich gab: „Du kannst ihn noch immer retten!! Ich…Ich habe dieselbe Blutgruppe wie er!! Du kannst mein Blut nehmen Sugiura!!“ Paku lächelte darauf sanft. Endlich. Da war er wieder. Genau der Mann der er eigentlich war. Paku sah Sakutaro so voller Stolz an und lächelte weiter. Es war schon lange her dass er ihn so voller Hoffnung und Tatendrang gesehen hatte. Er kämpfte gerade, genau wie er es in jeder Schlacht da draußen auch tat. Und wenn er kämpfte…rang er meistens auch den Sieg davon. Also klatschte der Große bestätigend in die Hände und sprach zu dem Sani, genauso voller Tatendrang wie Sakurai: „Okay! Was brauchst du dafür?“ Sugiura sah verdutzt zwischen ihnen hin und her. Wirklich? Wenn Saku wirklich dieselbe Blutgruppe hatte, dann konnte er…Er musste ihm vertrauen. Wenn es stimmte, dann konnte das noch was werden! Dann könnte er Hana retten! Und warum sollte Saku um seine Blutgruppe lügen?! Es ergab Sinn dass jemand, der eine seltene Blutgruppe hatte, sich diese auch merkte. Also zog er den Rotz, wegen der Heulerei, zurück in seine Nase und nickte. Kam dann wieder hoch und sprach: „Okay! Hold dir den Stuhl da hinten aus der Ecke und setzt dich hin Saku! Leg schon mal deinen Arm auf den Tisch und mach eine Faust! Paku ich brauche einen leeren Transfusionsbeutel mit Zugang und Ausgang! Und dann brauche ich noch einen Infusionsständer um den Beutel da dran zu hängen!“ Gesagt getan. Sofort rannte der Große los und suchte in den Schränken nach einem Beutel. Als er das tat holte sich Saku schon einen Stuhl aus einer Ecke und setzte sich neben den Tisch, auf dem Hana lag, drauf. Er saß so in der Höhe das er den Kleinen genau sehen konnte und auch sofort seinen linken Arm auf den Tisch legte, dabei eine Faust bildete. Es würde alles gut werden. Er ließ ihn nicht sterben. Nicht bevor er ihm noch eins auf den Deckel geben konnte und ihm sagen würde dass er so ein nerviger Bengel war! Was er alles wegen ihm durchmachen musste und wie sehr er ihn dafür schlagen wollte! Doch er hatte ein besorgtes Lächeln dabei auf seinen Lippen, wenn er Hana so neben sich sah. Er…verdammt er mochte ihn einfach zu gern. Diesen nervigen kleinen Idioten. Er würde ihn retten und es war ihm egal wie viel Blut ihn die Aktion kosten würde. Sugi kam dann auch schon zu ihm und hatte den ersten peripheren Venenkatheter in den Händen. Er desinfizierte Saku sofort die Stelle in der Armbeuge und sah noch mal zu ihm, als er mit der Nadel anlegte und sprach: „Bist du soweit?“ Saku nickte und gab frech von sich: „Warum hast DU noch nicht angefangen?“ Okay, er war endlich wieder der Alte. Als hätte ihn die schreckliche Nachricht und die Aussage von Hanas Tod eins über den Schädel gezogen, so war er wieder klar im Kopf und wusste was er zu tun hatte. Also lächelte Sugi auch endlich wieder mal und legte den Zugang. Danach verband er diesen dann noch mit einem Schlauch und bestfestigte den am leeren Beutel, dem ihm Paku gebracht hatte und nun auch den Infusionsständer neben sie zog. Sugi legte den zweiten Zugang an Hana seinem rechten Arm, auch innerhalb der Beuge, während Paku den Beutel aufhängte und sich danach dann an der Stange festhielt, als würde ihn gleich was wegfegen. Er war sehr angespannt und witziger weise war es Sakutaro der plötzlich, von allen, am lockersten war und nur zu Hana sah. Er hatte endlich alles im Griff und kam sich nicht mehr ganz so nutzlos vor. Sugiura fasste dann, oben am Beutel, das kleine Rädchen, um den Zugang zu öffnen und damit Saku sein Blut in diesen fließen konnte, als er entschlossen sprach: „Okay. Dann mal los.“ Und dann drehte er den Zugang auf. Oben am Beutel, so wie auch an Saku seinem Arm, öffnete er alle Zugänge. Kurz darauf floss das frische Blut de Piloten auch schon los und Saku lockerte seine Hand und löste die Faust. Es war ein komisches Gefühl und es wurde immer mehr je mehr Blut ihn verließ und in den Beutel floss. Es würde an seinen Kräften zehren, aber noch war es auszuhalten. Das kam erst mit der Dauer. Es war ja auch nicht so als hätte er eine andere Wahl, denn er war plötzlich alles was Hana noch am Leben hielt. Also musste er den Arsch zusammenkneifen und durchhalten! Und dieses Gefühl, dieses Gefühl jemanden am Leben zu erhalten und mal nicht zu töten…es fühlte sich gut an. Es war so neu für ihn. Sugiura wartete auch nicht bis der Beutel sich komplett mit Blut gefüllt hatte, sondern öffnete auch gleich den Zugang bei Hana und ließ ihn das bekommen was er brauchte um wieder stabil und gesund zu werden. Es floss den Schlauch hinab und in den Körper des Jungen Patcheen. Löste damit etwas aus von denen keiner eine Ahnung haben konnte und es einfach alles verändern würde… Oben drein musste Sugi noch operieren, also lief er um den Tisch herum und kam wieder auf der Seite an an der er vorher schon gestanden hatte. Er wechselte die Handschuhe, nahm ein Paar neue und machte sich sofort an die Arbeit. So fasste er sich ein Skalpell und schnitt neben der Wunde den Bauch etwas mehr auf. Er musste die Arterie finden und das Blut ablaufen lassen. So das er Paku neben sich beorderte und der mit einer kleinen Pumpe das Blut manuell absaugte und Sugi so endlich wieder was sehen konnte. Aber Saku bekam von all dem nichts mit. Er sah nur zu Hana und behielt ihn genau im Auge. Der Kleine rührte sich noch immer nicht, aber das war okay. Er sollte schlafen. Sollte sich erholen und durchhalten, denn Sakutaro war da. Er würde über ihn wachen und ihn schützen. Ihm nicht von der Seite weichen. Dieses Mal nicht, denn sie waren verbunden. Enger als jemals zuvor. So das er ihm sanft mit der rechten Hand über die kühle Wange fuhr und zu ihm sprach: „Es wird alles gut Kleiner…Du musst einfach nur wieder gesund werden, ja? Bitte Hana, mehr…mehr verlange ich nicht.“ Und so schloss er dann die Augen und lauschte einfach nur. Es war verrückt. Einfach unbegreiflich, aber er konnte es noch immer in seinem Kopf hören. Hana sein Herz. Aber nicht den Herzschlag…sondern diesen Klang. Dieser Klang der sich seltsamerweise anhörte wie eine Melodie. Er verlor sich darin und wurde plötzlich selber ruhig. Es fühlte sich schön an. So geborgen und vertraut. Als würde er diese Melodie kennen und als hätte er sie sein Leben lang gesucht. Aber nun hatte er sie gefunden. Hier auf dieser Insel. Hier…bei Hana. Er erinnerte sich an Worte die seine Mutter mal zu ihm gesagt hatte, als er noch ganz klein gewesen war. Sie sagte zu ihm immer wieder, wenn er so werden wollte wie sein Vater: Wahre stärke bestand nicht darin ein Leben zu nehmen…sondern es zu bewahren und zu schützen. Nun verstand er es. So wie er es endlich nach all den Jahren tat und das völlig ohne Waffen. Und zum ersten Mal im Leben…fühlte er sich nicht mehr wie sein eigener dunkler Schatten. Sein alter Ego. Wie der Tod der jeden holen kam. Er war endlich wieder er selbst gewesen…Ein Junge mit dem Namen: Sakutaro Sakurai. Ein Junge aus Nagano…Und nicht Death Zero. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)