Tribal von Hera_Tenebrae89 (I`ll be your home) ================================================================================ Kapitel 13: One moment ---------------------- Ich versuche nicht unter den Geräuschen zu ertrinken, aber sie übernehmen mich immer mehr. Überfallen mich wie eine Flut. Auch habe ich versucht dies alles auszusperren, aber es wird immer lauter. Da sind diese zwei Stimmen in meinem Kopf und ich will eine davon persönlich umbringen. Denn nur so kann ich mich an das erinnern was du zu mir sagtest. Doch wenn du meine Gedanken lesen könntest, dann wüsstest du dass langsam etwas zwischen uns passiert. Ich weis deine Arme sind weit offen um mich zu empfangen, aber es ist mir etwas zu direkt, was ich nicht leugnen kann. Es verunsichert mich. Deine Stimme ist einfach zu frech und wild. Siehst du es denn nicht? Ich möchte dich ganz für mich allein. Ich möchte dich wild und böse. Vervollständige und misshandel mich zu selben Zeit. Wenn du mich besser kennen würdest, dann wüsstest du dass ich schon lange darauf gewartet habe. Nämlich auf jemanden wie dich, aber mit einer Macke die meiner sehr ähnlich ist. Wir sind beide Spinner in dieser grausamen Welt die uns voneinander trennen will. So saß ich damals da draußen in der Wärme und starrte hoch zu den Sternen am dunklen Himmel. Ich konnte dich fühlen, aber wusste nicht wo du bist. Habe dich verzweifelt gesucht. Doch nun weis ich es. In diesem Land voller Monster, dort hinter dem Horizont, da bist du ein Engel der im Garten des Bösen lebt. Komplett verunsichert, verängstigt und nur das tuend, was du für richtig hältst, um am Leben zu bleiben, weinst du in der Dunkelheit. Hell leuchtend wie ein Leuchtturm in der Finsternis stehst du zwischen allem was dir böses will. Und ich habe es verstanden. Ich will dich schützen. Bei dir finde ich die Medizin die ich brauche. Ansehen, Vertrauen, Freiheit und Liebe. Etwas was du mir langsam, Stück für Stück, injizierst, ohne das ich es merke. Und genau deswegen lege ich auch meine Hände sanft um deine Hüfte und drücke dich an mich. Umschließe dich mit meinen Schwingen und behüte dich vor allem was dir schaden will, während dein Körper sich nur eines von mir wünscht. Denn in diesem Land voller Monster bist du ein Engel der hart rangenommen werden will. Willst dass ich dir mein Gift einflöße und dieses dein Herz verändert. Genau das will auch ich, denn wenn du redest, oder dich bewegst, ist es für mich wie ein Film und du machst mich einfach komplett verrückt. Vielleicht denkst du auch: dass du für mich hübscher sein musst, um mir gehören zu können. Aber ich sage dir: Ich bin nicht so kompliziert. Versteh doch: Gott und ich wir kommen nicht gut miteinander klar. Und deswegen wird auch er mich nicht daran hindern dich zu bekommen. Denn ich lebe außerhalb seines Griffs. Ich lebe wie ich es für richtig halte. Ich bin der Tod auf grünen Schwingen, dessen Zeit endlich gekommen ist dich abzuholen. Dein altes Leben beendet, worauf du schon lange gewartet hast. Und daher gebe ich dir auch was du dir wünschst, mehr als alles andere auf der Welt. Nämlich den Verlust deiner Unschuld, die deine Seele an deine Vergangenheit fesselt. Denn in diesem Land der Götter und Monster bist du ein Engel…dessen zerfetzte Schwingen ich heilen werde und dir somit wieder hoch in den Himmel helfe. Dort wo du hingehörst. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und wärmte den Strand und die gesamte Insel mit ihren Strahlen. Möwen krischen über dem Wasser und fingen sich ihr Essen. Alles fing wieder an zum Leben zu erwachen, nach der dunklen Nacht zuvor und der Tag versprach vielversprechend zu werden. Zumindest sollte man das so denken wenn man morgens aufstand. Doch niemand wusste auch nur im Ansatz was ein neuer Tag so mit sich bringen könnte. Das entschied nur das Schicksal, nicht wahr? Der Wind kitzelte sanft seine Nase und wehte den Sand etwas in diese, so dass der blonde Junge sie rümpfen und kurz darauf niesen musste. Es war wie ein Schlag gewesen und riss ihn damit sehr unsanft aus seinem tiefen Schlaf. Durch den Luftdruck wirbelte er nur noch mehr des feinen Sandes auf und deswegen hob er seinen Oberkörper auch etwas an, damit er mit geschlossenen Augen endlich aus dem Sand unter ihm kommen konnte. Schwach und murrend das Gesicht verziehend, lag er auf der Seite und hielt seinen Oberkörper mit dem rechten Arm vom Boden hoch, so das er sich mit dem Linken über die Nase reiben konnte um den hellen Sand zu entfernen, der ihn noch immer kitzelte. Scheiße. Ihm wurde immer mehr klar das er am Strand eingeschlafen war, je länger er da so verharrte und je mehr das Scheißzeug in seiner Nase kribbelte. Da es sehr zart war bekam er es auch nur schwer aus seinem Riechkolben und musste erneut niesen. Doch auch in seinem wunderschönen, blonden Haar, das etwas klebrig durch das Salzwasser in der Luft wurde, hatte sich der Sand gesammelt und Hana blinzelte endlich mit den Augen. Er sah aus als hätte man ihm einer Sandfolter ausgesetzt, denn dieser klebte nicht nur etwas in seinem Haar und seiner Nase, sondern auch an seinem rechten Arm, mit dem er auf dem Boden geschlafen hatte. Er war sehr genervt und wollte am liebsten gleich losbrüllen. Denn wenn er etwas hasste, dann war es wenn Dinge nicht so liefen wie er es mochte. Und morgens mit Sand in der Fresse aufzuwachen war etwas was er ganz besonders nicht mochte! Hana war von Natur aus schon ein Morgenmuffel und man ging ihm in den frühen Stunden besser aus dem Weg. Aber dieser Morgen war richtig mies gewesen, dass man ihn besser komplett meiden sollte! Was nicht nur am Sand lag. Und je wacher er wurde und umso mehr er seine Umgebung wahrnahm, so erkannte er auch sofort wieder wo er war und sah rechts von sich zum Flieger. Ja da war ja was gewesen. Der Zero lag noch immer regungslos im Sand und warf sogar, mit seinem einem Flügel, einen leichten Schatten zu dem Jungen rüber. Somit lag Hana also nicht ganz in der Morgensonne. Was schon mal gut war. Bei ihnen auf der Insel war die Sonne morgens, auch im Frühling, schon sehr kräftig und im Sommer fast schon unerträglich. Man bekam schnell einen Sonnenbrand wenn man nicht aufpasste. Doch dieses Mal hätte er sogar etwas Schutz gehabt, denn er trug noch immer das weiße Oberteil, welches er von Paku bekommen und Saku ihm überreicht hatte. So schüttelte er etwas den Kopf und versuchte sich damit, so gut es ging, von dem Sand zu lösen, der fast überall an ihm klebte. Verhielt sich schon fast wie ein Hund nach dem Regen der sich trocken schütteln musste. Es klappte auch etwas, aber Hana spürte noch immer etwas Sand an sich und er muffte genervt nach vorne. Den Rest bekam er sicherlich nur mit Wasser weg. Nervig, also musste er sich wohl doch noch waschen. Danach sah er sich wieder um. Da sein Blick wieder wacher war, fiel ihm auch sofort etwas auf, so dass er sich noch mehr umsah und leicht verwirrt schien. Es war simpel und eine einfache Frage in seinem Kopf: Wo war der Blödmann hin? Hana sah sich um und konnte Sakutaro nirgendwo sehen, der wie vom Erdboden verschluckt zu sein schien. Wo war er? Vor sich befand sich noch immer das Lagerfeuer, welches aber nun nicht mehr brannte und auch Saku sein Rucksack stand wieder am Zero, aber er war spurlos verschwunden, so das Hana blinzelte und aufstehen wollte. Doch bevor er das tat spürte er etwas. Es fühlte sich an wie ein Gewicht das auf seinen Schultern und Rücken ruhte und verdutzt sah er dann auch an sich woher es kam. Erblickte schließlich was da auf ihm lag. Zuerst war er sehr verwirrt gewesen, aber nach Sekunden realisierte er was es war und sah es nur stumm und nachdenklich an. Es war Saku seine Fliegerjacke. Hana hatte sie über seinen Schultern und den Rücken hinab liegen, als er sie einfach nur weiterhin ansah. Und erst da wurde ihm plötzlich bewusst…wie groß Sakutaro doch war und welch ein Unterschied zwischen ihnen herrschte. Sicher er hatte sie damals im Tal auch schon getragen, aber nun kam sie ihm viel größer vor, denn sie hüllte ihn fast komplett ein wenn er eingeknickt war. Noch dazu schenkte sie ihm…Wärme. Als ihm das bewusst wurde lief er sogar etwas rot an und verzog das Gesicht unwohl. Wobei „unwohl“ eher mehr als: „beschämt“ gedeutet werden konnte. Warum hatte Saku das gemacht? Doch diese Frage war inzwischen überflüssig geworden, denn Hana wusste genau warum der Pilot das getan hatte. Er wollte ihn damit warm halten. Und allein der Gedanke löste in ihm schon wieder leichtes Herzklopfen aus. Zwar hatte er geschlafen und nichts davon mitbekommen, aber er sah es dennoch vor seinem inneren Auge vor sich: wie er sich ihm, im Schlaf, genähert hatte und ihn sanft mit der Fliegerjacke zudeckte. Und je mehr er es so vor sich hin träume, umso unwohler wurde ihm dabei. Und es lag nur an einer Sache dir ihn noch immer heimsuchte…Sein Herz klopfte noch schneller und Bilder dieser verdammten Nacht im verbotenen Tal drangen wieder zu ihm. Er fühlte Sakutaro plötzlich wieder über sich und wie er ihn von hinten in den Nacken gebissen hatte. Mit ihm schlafen wollte. Doch Hana schüttelte sofort wieder den Kopf und holte sich zu Besinnung. Er musste damit aufhören. Es war so dumm immer wieder daran zu denken und es…passte auch nicht zu ihm. Außerdem…gab es für Saku doch eh nur… So setzte er sich ordentlich hin und zog die Jacke von sich runter, nur um sie danach vor sich in seinen Schneidersitz zu legen und auf sie zu starren. Keine Ahnung woher das so plötzlich kam, aber er erinnerte sich an den vorherigen Abend. An jedes kleinste Detail. Wie sie da gesessen hatten und gemeinsam aßen. Wie schön es sich angefühlt hatte sich mal nicht an die Gurgel gehen zu wollen und es schon fast ZU friedlich zwischen ihnen gewesen war. Und auch der Mittag vorher war sehr schön gewesen. Klar hatten sie sich etwas gestritten, aber dieses Mal fühlte es sich so komisch an, nämlich anders als sonst. Nicht so aggressiv und bösartig, sondern mehr…verspielt. Wie sie im Wasser gesessen hatten und sich ansahen. Allein wenn er daran wieder zurückdachte musste er seufzen. Was ihn plötzlich erschreckte. Es war ein sehr sanfter und genüsslicher Seufzer gewesen, als würde er diesen Moment bereits vermissen. Warum tat er das? Und dann kroch da diese eine Erinnerung in ihm hoch… Als sie im Wasser saßen, so dicht beieinander und beide patschnass waren…da bekam Hana das Gefühl ihm noch näher kommen zu wollen. Es war ein Instinkt der in seinem hinteren Teil seines Reptilien-Gehirns aufwachte und übernehmen wollte. So wollte er sich ihm nähern, in beschnuppern und sich beschnuppern lassen. Etwas was er noch nie zuvor von jemandem wollte, oder jemand auch nur nahe genug an sich rangelassen hatte das dieser das tun konnte, denn jeder sollte sich von ihm fern halten. Jeder, bis auf seine Mutter. Hana hatte schon immer eine gewisse Barrikade um sich und sein Herz aufgebaut und jeder, der ihm zu nahe kam, wurde gleich aus allen Kanonen beschossen und vertrieben. Bekam förmlich einen Pfeilhagel ab, der aus miesen und gemeinen Worten bestand. Genauso wie er es damals auch bei Saku getan hatte als sie sich das erste Mal trafen. Doch etwas war passiert. Etwas sehr ungewöhnliches und für Hana nicht begreifbar. Denn Saku schaffte es irgendwie an dieser Barrikade vorbeizukommen. Als wäre er ein Adler der einfach drüber flog und dann bei ihm im Herzen landen konnte. Oder eine hinterhältige Schlange die sich durch eine Ritze in der Mauer drückte. Unfair bis zum geht nicht mehr! Normalerweise müsste Hana seinen gefiederten Arsch, oder schuppigen, je nach dem wie man es sah, packen und ihn vor die Tür werfen! Aber das tat er nicht. Er hieß diesen komischen Vogel willkommen und ließ ihn dort verweilen. Und es wurde immer mehr und immer näher je länger sie zusammen waren und sich sahen. Hana verstand das nicht und ehrlich gesagt…machte es ihm Angst. Dieser Raubvogel schaffte es sich ihm so zu nähern wie es noch nie zuvor einer geschafft hatte. Stützte auf ihn herab, packte ihn dann mit seinen Krallen und riss ihn nieder. Und obwohl er Angst hatte…wollte er es irgendwie auch so. Er wollte Saku besser kennen lernen und bei ihm sein. Es wurde von Tag zu Tag stärker. Er…mochte ihn. Mochte ihn mehr als er es eigentlich sollte. Immerhin war er ein Fremder. Er kam von hinter dem Horizont und würde dorthin auch wieder hin verschwinden wenn es an der Zeit war. Und der Gedanke daran…tat weh. Hana drückte es die Brust zusammen wenn er nur daran dachte dieses dumme Gesicht nicht mehr sehen zu können. Wenn Saku einfach aus seinem Leben verschwand und nie mehr zurückkam. Es tat weh. Es tat so sehr weh. Und genau dafür hasste sich Hana plötzlich sehr. So das er sich mit beiden Händen an die Brust fasste und sich dort ins Oberteil krallte. Sein Herz verkrampfte sich bei dem Gedanken dass er gehen würde. Wenn…wenn Saku ging…was wurde dann aus ihm? Die letzten Tage hatten sich nur um ihn gedreht. Er war mehr Mittelpunkt in Hana seinem Leben geworden als der Rest seiner Welt. Wenn er einfach verschwand…was blieb ihm dann noch? Wie ging es weiter? Würde es wieder so werden wie früher? Ging er einfach wieder zurück zu seinem Stamm und folgte dem Weg den ihm Goldva und sein Vater ausgelegt hatten? Würde er es stumm akzeptieren? Wenn er daran dachte…fühlte es sich nicht richtig an. Dieses Leben…fühlte sich nicht mehr richtig an. Hana hatte das Gefühl bekommen MEHR sein zu wollen. Mehr als nur der Häuptling dieses langweiligen Dorfes und die Blutlinie fortzuführen. Seit er Sakutaro getroffen hatte wurde sein Leben komplett anders. Er erlebte Dinge von denen er nie zu träumen gewagt hätte! Abenteuer und Gefühle die er nicht kannte. Er lernte und veränderte sich. Lernte sich seinen Ängsten zu stellen und kam stärker daraus hervor. Seine Welt fühlte sich plötzlich so viel größer an und das nur dank diesem Trottel der vom Himmel gefallen war. Wegen einem dummen Zufall der sie zusammen gebracht hatte! Wenn Hana nicht die Jagt auf das Tapir versaut und dann frustriert zum Strand gelaufen wäre…er wäre Saku niemals begegnet! Und noch nie zuvor war er so froh darüber sich mal aus der Sicherheitszone seines Vaters raus zu wagen, denn der Strand war für ihn eigentlich ein Tabu gewesen. Zumindest sollte er nie alleine dort hin. Genau an diesem Ort hatten sich Sakutaro und Hana das erste Mal getroffen. Und genau dort…schienen sie einander immer besser kennenzulernen. Fingen an sich zu öffnen und Vertrauen aufzubauen. Sie waren schon an verschiedenen Orten gewesen und haben sich dadurch auch besser kennengelernt, aber nur am Strand, beim Zero…war es als würden sie eine Bindung zueinander erschaffen. An diesem Teil des Standes und bei seinem abgestürzten Zero taten sie das. Der gestrige Abend war das perfekte Beispiel gewesen. Doch nicht alles war so okay und cool wie Hana es sich erhoffte, denn auch etwas anderes war gestern Abend passiert. Etwas…was ihn plötzlich sehr verunsicherte. Es stimmte das seine Neigung, bei Saku sein zu wollen, immer mehr wurde. Er mochte ihn. Es waren ehrliche Gefühle die sich da immer mehr aus seinem Schneckenhaus raus wagten. Aber…was war mit Sakutaro selbst? Wie sah es mit ihm aus? Denn nachdem sie gestern gesprochen hatten…da war sich der Blonde nicht mehr so sicher. Und es lag nur an einem verdammten Thema: An Sakutaro seiner verstorbenen Freundin. Hana war nicht entgangen wie sehr er noch an ihr hing und wie er über sie gesprochen hatte. Wie traurig er dabei aussah, wie weit weg und das er nicht loslassen konnte. Es war alles offensichtlich gewesen. Aber noch mehr sorgte den Jungen etwas komplett anderes…nämlich das Chiharu dasselbe Lächeln hatte wie er. Ihm wurde übel wenn er nur wieder daran dachte. Und dieses Lächeln brachte mehrere Fragen in ihm hervor. Aber nur eine harkte schmerzhaft nach. Nämlich: Duldete Saku ihn nur in seiner Nähe…weil er Chiharu ähnlich war? Und das war die eine Frage die ihm eine scheiß Angst ein jagte. Was wenn es so war? Wenn sich herausstellte das Saku ihn nur mochte weil er seiner toten Freundin ähnlich war…Hana wusste nicht was er dann tun sollte. Es war etwas was er abgrundtief hasste und wovor er sich mehr fürchtete als vor allem anderen…Es war das Thema mit jemanden Verglichen zu werden. Ihn nicht als eigenes Individuum zu sehen. Hana kannte das. Auch in seinem Dorf sahen die Anderen in ihm mehr seine Großmutter als ihn selbst. Er hasste es. Hasste es so sehr. Und wenn Saku nun auch noch damit anfing, das alles nur getan hatte weil er Chiharu ähnlich sah…es fühlte sich an als würde Hana innerlich sterben. Warum nur…konnte ihn niemand als das sehen was er eigentlich war? Nämlich…als er selbst. Und plötzlich war da noch etwas anderes in ihm. Während er dort saß, im Schatten des Flügels vom Zero und der Wind sanft über den Sand wehte, da wurde es ihm bewusst. Es keimte in ihm auf wie eine dunkle Saat. Sein Blick verfinsterte sich etwas vor Wut, denn gestern Abend war es ihm schon passiert und es hatte ihn erschreckt. Aber nun wurde er sich dessen vollstens bewusst was es gewesen war. Es gab keine Zweifel mehr. Normalerweise war er nicht so. War es noch nie gewesen. Aber dieses neue Gefühl war nun in ihm entstanden. Und endlich konnte er es offiziell beim Namen nennen:…Es war Eifersucht. Doch nicht nur das, sondern auch Abneigung. Er hatte es verstanden und akzeptiert. Es war düster und kalt aber dem war nun so. Er wüsste nicht warum sich das auch ändern sollte. Es war klar: Er mochte sie nicht…dieses Mädchen auf dem Bild. Doch er kam nicht weiter dazu sich in seiner Wut zu verlieren denn etwas zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Es war ein Geräusch, das sich nach Schritten im Sand anhörte und weshalb Hana auch plötzlich aufmerksam vor sich sah. Es kam von vorne und rechts hinter dem Zero seiner Nase hervor. Jemand näherte sich. Es konnte nur Saku sein und der Blonde machte sich schon bereit ihn gleich anzufahren. Denn er war wütend und wollte Stress. Er wollte ihn wegen der Jacke anfahren und ihm damit deutlich machen dass er das sein zu lassen hatte! Auch wenn es eigentlich eine sehr liebe und nette Aktion gewesen war, aber wo kamen sie denn hin wenn er sein hartes Image vor dem Piloten verlor! Also bekam der erst mal eine ordentliche Wortklatsche am frühen Morgen die sich gewaschen hatte! Und dann würde er sich selbst erst mal waschen gehen um den scheiß Sand von sich zu bekommen. Er war sehr geladen. So warf er die Fliegerjacke etwas abwertend neben sich in den Sand und sah wieder vor, verschränkte die Arme schon provokativ und wartete dass der Blödmann um die Ecke kam. Der konnte was erleben! Hana war zwar auf Chiharu sauer und nicht direkt auf Saku, aber dummerweise hing der Pilot da mit drin und hatte Mitschuld das es ihm nun mies ging, also bekam er auch alles ab! Doch als die Person um die Ecke kam, hinter dem Flieger seiner Nase hervor…Da bekam Hana einen Schlag vor Schreck. Sein Blick veränderte sich sofort von mürrisch zu erschrocken und das in innerhalb von Sekunden, als er sah wer da um die Ecke kam. Denn es war nicht Saku…sondern jemand den er nicht kannte. Etwas verdutzte Augen sahen zu ihm, trafen die seinen und stellten Kontakt her. Es war ein Mann und der Typ blieb neben der Nase des Zero stehen, wo er sich auch mit einer Hand dran stützte, als er den jungen Blonden dort im Sand sitzen sah. Hana sprang natürlich wie auf Kommando, oder als hätte ihm ein Krebs in den Hintern gezwackt, auf die Beine und machte förmlich einen Katzenbuckel zu dem Fremden rüber. Abwehrhaltung. Er stand auch etwas gebückt da und war bereit für den Kampf, oder für die schnelle Flucht wenn es sein musste. Sein Blick war erschrocken und er behielt den Fremden genau im Auge…der komischerweise nur da stand und ihn genauer ansah. Hana bemerkte wie er angesehen, ja förmlich von oben bis unten abgecheckt wurde und wusste erst nichts damit anzufangen. Doch noch bevor etwas passierte setzte aber auch schon seine vorlaute Klappe ein und er fauchte zu dem Fremden rüber: „Halt dich von mir fern!!“ Typisch Hana: erst schießen und dann Fragen stellen. Doch er log wenn er nicht zugeben würde dass er besorgt war. Bis auf Sakutaro und Paku war er noch keinem anderen Fremden begegnet, der aus der anderen Welt kam und noch weniger wusste er ob dieser Typ dort ihm freundlich gesonnen war. Noch zusätzlich, zu all dem, klingelten in Hana seinem Hinterkopf allerlei Alarmglocken auf. Denn er erinnerte sich schwach an das was Saku ihm gesagt hatte. Wovor er ihn gewarnt hatte. Es war damals am Strand gewesen, nachdem sie das Tal verlassen hatten. Er sagte deutlich zu ihm: „Doch du musst mir eins versprechen Hana: Halt sich fern von meinen Leuten. Komm mit niemand in Kontakt außer mit mir, Paku und dem Rest meiner Zero-Staffel. Ist das klar?“. Es hallte in seinem Kopf nach und je länger der Fremde da vor ihm stand und ihn ansah, umso mehr Sorge bekam der Blonde. Hatte er Mist gebaut? Was passierte nur wenn ihn jemand fand der es nicht sollte? Sakutaro hatte ihn nicht ohne Grund ermahnt, es musste also was schlimmes sein. Das machte ihn sehr nervös und er setzte darauf auch sofort und vorsichtig, seinen rechten Fuß nach hinten. Er wollte fliehen. Alles in seinem Köper befahl ihm das zu tun, denn gegen die Waffen von Sakutaro seinen Leuten hatte er keine Chance. Da konnte er machen was er wollte. Egal wie schnell und geschickt er auch war, das Ding schoss schneller und traf ihn schon bereits in dem Moment wenn er auch nur einen Muskel aufzucken ließ. Doch wenn er floh: würde er ihm folgen? Wenn er nun nachhause rannte dann brachte er vielleicht sein ganzes Dorf in Gefahr! Hana war schlagartig sehr gespalten und wusste nicht was er tun sollte. Riskierte er nur sein Leben, oder zog er Andere gleich mit in den Abgrund? Er wusste ja nicht dass dies Fragen waren mit denen sich sein Vater jeden Tag rumzuschlagen hatte. Das dies Fragen waren die sich jeder erwachsene zu stellen hatte. Und ganz besonders ein Häuptling dessen Aufgabe es war andere zu schützen. So fing er an etwas zu schlottern unter dem Gewicht der Entscheidung die auf ihm lastete. Er bekam zusätzlich noch leichte Angst, denn er konnte den Fremden so überhaupt nicht einschätzen. Aber er ärgerte sich auch zugleich wegen einer simplen Frage: Warum war Sakutaro nicht hier?! Warum hatte der Spinner ihn allein gelassen?! Hana fühlte sich plötzlich sehr verraten und auf verlorenem Posten. Und er mochte dieses Gefühl nicht. Er bekam…Angst. Und da wurde ihm etwas klar: Er hatte sich mehr verändert als er dachte. Denn nun dachte er nicht mehr nur an sich…Er dachte auch an andere. Und das tat er indem er keinem in seinem Dorf einer Gefahr aussetzten wollte. Früher…da hatte er nie auch nur einen Gedanken daran verloren was richtig oder falsch war. Besonders im Bezug auf andere. Er machte was ER für richtig hielt und wie es IHM besser damit ging. Er hatte sich verändert. War es das was man „erwachsen werden“ nannte? Die Menschen im Dorf hassten ihn. Und dennoch würde er kein Arschloch sein und sie in Gefahr bringen. Erst recht nicht seine Familie. So blieb er weiter wie angewurzelt im hellen Sand unter sich stehen und starrte den Fremden weiter an…der plötzlich locker zu werden schien. Er änderte seinen Blick und sah Hana plötzlich sehr nett an, was diesen nur noch mehr verwirrte. Was war mit dem? Warum sah er ihn so treudoof und nett an? Komisch, sofort war es als würde sich die Schnur um Hana seinen Hals lösen und er endlich wieder Luft bekommen. Und als der Fremde dann plötzlich zu ihm sprach, da wusste der Blonde das etwas ganz und gar komisch an dieser Sache war. Und das dieser Fremde doch weniger eine Gefahr zu sein schien, als er erst befürchtete. Der Fremde sprach nett und zutraulich: „Hi! Sorry, ich wollte dich nicht verschrecken! Ganz ruhig! Du musst vor mir keine Angst haben! Ich tu dir nichts, versprochen! Aber jetzt verstehe ich was er meinte. Er sagte schon dass du etwas schreckhaft bist, hehe.“ Hana stand noch immer in seiner Katzenbuckel- Haltung da und sah den Fremden nur verdutzt und mürrisch an. Wovon sprach er da? Doch für ihn stand etwas fest: Das Spatzenhirn konnte noch so viel labern wie er wollte, Hana traute ihm dennoch nur so weit wie er ihn werfen konnte und das würde nämlich nicht sehr weit sein! Und dennoch sah er ihn sich nun genauer an, nachdem sich sein Verstand etwas entspannte und als der Typ endlich etwas von der Nase des Zero weg kam und freundlich mit der rechten Hand winkend auf Abstand blieb. Er…er sah wirklich nicht sehr gefährlich aus. Strahlte das auch nicht wirklich aus mit seinem doofen und lieben Lächeln auf den Lippen. Hana begutachtete ihn genauer: Er war groß, etwas kleiner als Saku, aber dennoch größer als der Blonde selbst. Sein Kopf besaß aber keine Haare, oder sie waren so kurz geschnitten das man sie kaum sehen konnte, weshalb sein Schopf etwas gräulich wirkte. Auch war er etwas schlacksiger als Sakutaro und nicht so stark gebaut. Zumindest wirkte es so unter der Kleidung hervor, die deshalb auch etwas lockerer an ihm hing. Und dann bemerkte Hana plötzlich auch…das er fast dieselben Sachen trug wie Saku. Das verdutzte ihn plötzlich noch mehr und er traute sich doch tatsächlich wieder etwas aus seiner Position hoch und sah ihn noch genauer und mit etwas zusammengekniffenen Augen an. Er trug fast das Selbe. Nur hatte er keine braune Fliegerjacke, sonder trug einen komplett grünen Anzug an dem Hose und Oberteil eins zu sein schienen. Auch hatte er so braune Schnallen darüber, die Hana nicht als Schutzgurte am Anzug erkannte die für einen Fallschirm waren. Die trug Saku ja nicht. Etwas was bei Zero-Piloten eigentlich normal war, aber nicht benutzt wurde, denn sie starben mit ihrem Flieger. Noch dazu trug er dieselbe, doofe Frauentasche um sich die Saku damals auch gehabt hatte. War er vielleicht…einer von Saku seinen Freunden? So wie Paku? Doch bevor er keine Bestätigung hatte blieb er noch auf Abstand und sah ihn wieder etwas muffig und böse an. Der Fremde schien überrascht über diesen bösen Blick und war erstaunt wie gut er den drauf hatte. Witzig. Es war ihm sehr ähnlich. Sakutaro konnte auch so böse drein schauen…Dennoch blieb er freundlich und sprach erneut: „Beruhige dich. Ich bin nicht hier um dir etwas anzutun. Saku bat mich nach dir zu sehen bis er wieder da ist. Weil er gerade…“ „Wer zum Kuckuck bist du?! Komm näher und ich brech dir beide Beine und danach den Kiefer! Und wenn du dann jammernd am Boden liegst, tret ich erst recht da hin wo es besonders weh tut!“ Fauchte Hana plötzlich sauer zu ihm rüber und stellte sich schon fast wie ein Pitbull hin der nur einen Grund wollt endlich zubeißen zu dürfen. Der junge Mann war etwas erschrocken über diese fauchenden und SEHR lauten Worte, so dass er erst etwas zusammenzucken musste, aber dann wieder freundlich lächelte. Wow…was ein kleiner Sadist, hm? Aber ja sowas hatte Saku auch vorhin erwähnt bevor sie sich getrennt haben. Er verschränkte die Arme hinter seinem Rücken und antwortete dennoch weiterhin freundlich: „Wow, er hat nicht übertrieben als er meinte dass du eine kurze Zündschnur, laute Stimme und böse Zunge hast, hehe. Also ich bin Sugiura! Aber meine Freunde nennen mich meist nur: Sugi. Ich bin einer aus Sakutaro seiner Zero-Staffel und ein sehr guter Freund von ihm. Verstehst du?“ Hana sah ihn weiterhin nur an. Klar verstand er ihn, immerhin war er ja nicht taub. Aber war er das wirklich? Theoretisch könnte er auch lügen. Also warf er ihm noch weiter böse Blicke zu und blieb auf Abstand. Ungewöhnlich das es nicht klappte ihn zu beruhigen. Sugiura spürte plötzlich das Hana wirklich keine so leicht zu knackende Nuss zu sein schien und verstand immer mehr was sein Leutnant damit meinte. Es war genauso wie Saku es ihm vorhin gesagt hatte. Da musste wohl mehr Vertrauen her. Dennoch konnte er nicht anders und schmunzeln wenn er den kleinen Blonden so vor sich sah. So wusste er auch schlagartig warum sein Leutnant ihn so mochte. Der Kleine hatte Feuer und Charakter, genau das auf was Saku so stand. Kein Wunder das er ihm sein Herz gestohlen hatte. Hana gefiel aber das Schmunzeln seines Gegenübers nicht. Er sah aus wie einer der viel zu nett war für sein eigenes Wohl. Und dumm war er sicherlich noch oben drauf. Er hatte noch mehr Sprüche im Kopf um ihn zu beleidigen, aber wollte nicht ganz so fies sein. Doch kurz darauf klingelte es bei dem Blonden. Moment! WAS hatte er da gesagt?! Saku bat ihn nach ihm zu sehen?! Und Saku hatte angeblich auch gesagt: das Hana eine kurze Zündschnur und laute Stimme hatte?! So wie eine böse Zunge?!...Dieses Arschloch! Was dachte der sich nur?! Respektloser ging es ja wohl nicht! Hana platze und stellte sich sofort aufrecht, fauchte dann zu Sugi rüber: „Jetzt pass mal auf: es ist mir egal wer du bist! Wo ist dieser verdammte Vollidiot?! Ich reiß ihn in Stücke sobald er wieder da ist!! Wie konnte er mich einfach hier liegen lassen und still und leise die Kurve kratzen?! Blödes Arschloch!!“ Der Fremde war ihm schlagartig egal, es ging nur noch darum seinen Frust an Saku auszulassen. Wow er regte sich wirklich sehr schnell auf und stand auch da wie einer der mit dem falschen Fuß aufgestanden war. Mit dem RICHTIG falschen Fuß aufgestanden war! Sugiura war etwas erschrocken über die Tatsache WIE SEHR Hana sich über Sakutaro aufregte. Fast als hätte er ihn nach einem Date, oder einer gemeinsamen Nacht, einfach, am nächsten Morgen, liegen lassen und wäre ohne einen Brief und Worte verschwunden. Sein Gehirn kreiste…Ob das der Fall war? Warum sollte sich der Blonde sonst so aufregen? Oh nein! Hatte sein Leutnant etwa mit dem Kurzen geschlafen und ihn hängen lassen?! Nein sowas würde er doch nie tun! Er wand sich in diese Theorie rein, doch Sugi war sowas von völlig auf dem falschen Dampfer. Er wusste nicht das Hana sich von Natur aus gerne aufregte und darin aufging wie eine Blüte nach dem Morgentau. Das war ein Prinzip. Und hatte nichts mit einer sexuellen Liebesnacht zu tun. Auch wenn man das denken konnte so wie Hana es aussprach. Sugiura wollte am liebsten was sagen, aber irgendwie traute er sich das nicht ganz. Er hatte echt, in den wenigen Minuten wo sie sich bereits kannten, Angst das Hana ihm gleich den Kopf abreißen würde. Davon schien er nämlich nicht weit entfernt zu sein, oder zumindest könnte er impulsiv auf diese Idee kommen. Also schwieg er und ließ den Jungen, mit Sicherheitsabstand, vor sich schimpfen und motzen und mann der hatte Worte drauf die wirklich böse waren und die selbst der gewaschene Zero-Pilot nicht kannte und verarbeiten konnte. Einige taten auch irgendwie echt weh, auch wenn sie nicht an ihn gerichtet waren. Armer Saku. Doch trotz seiner bösartigen Beleidigungen und seinem Wutausbruch war der junge Pilot von Hana beeindruckt. Was ein Teufelskerl. Und ein hübscher noch dazu. Er musste erneut schmunzeln. Sugi wusste nun ohne Zweifel warum Saku ihn mochte. Es waren einfache Fakten: Der Kleine nahm kein Blatt vor den Mund, trug sein Herz auf der Zunge und hatte Feuer im Hintern zu seiner angeborenen Schönheit. Dennoch fragte er sich, wenn er Hana so sah:…stand sein Leutnant auf Schmerzen? Nun er stand darauf zu kämpfen, vielleicht dann auch auf Schmerzen, denn nichts anderes schien er von dem kleinen Teufel bekommen zu können. Dennoch hielt er sich weiterhin gekonnt aus dem Ganzen raus und ließ Hana seinen Wutausbruch genießen, der langsam etwas überhand zu nehmen schien, weil er auch mal sauer gegen den Zero trat. Gut das Saku nicht da gewesen war, der reagierte nämlich sehr empfindlich darauf wenn man seinen Zero Beulen zufügte. Doch nach dem Absturz würde eine weitere sicherlich nicht gleich auffallen. Und weiterhin fragte er sich: warum Hana so wütend war. Sicher wegen Saku ganz offensichtlich und weil er ihn offenbar bei sich haben wollte, sobald er wieder wach wurde, aber konnte man da wirklich gleich SO an die Decke gehen? Aber immerhin wurde er mal Zeuge von einem von Hanas berühmten Wutausbrüchen, von denen er schon gehört hatte. Von Sakutaro zumindest. Somit hatte er auch eine kleine Memo an sich selbst. Er würde in Zukunft darauf achten Hana nicht sauer zu machen. Der Blonde trat ein letztes Mal sauer gegen den Zero rechts von sich und fauchte erneut: „Verdammt noch mal!“ Und dann sah er nur etwas schnell atmend vor sich auf den Boden. Sugiura hatte keine Ahnung was los war und sicherlich sah es, für einen Außenstehenden, saublöd aus wie Hana sich ärgerte und hochfuhr. Doch der wusste ja nicht was in ihm vorging. Es war nicht nur die Wut dass er morgens alleine aufgewacht war. Eigentlich war das überhaupt nicht der Grund wieso er so sauer war. Es war etwas anderes und das lag verdammt schwer auf seiner Brust und quälte ihn. Was wiederrum für den Ärger und die Wut sorgte. Und da Hana kein anderes Ventil hatte, außer um sich zu brüllen und zu hauen, machte er das um Stress abzubauen. Sicherlich könnte er auch weinen, aber das war nicht sein natürliches Ventil gegen Stress. Er wusste woher sein Stress kam. Und er konnte es nicht kontrollieren…Es lag noch immer an dem Bild des Mädchens in diesem goldenen Ei mit Kette. Warum…regte er sich so sehr über eine Tote auf? Sie war doch keine Konkurrenz mehr!....Moment, was? „So gute Laune und das gleich am frühen Morgen? Womit haben wir das nur verdient?“ Erschrocken zuckte Hana bei der Stimme zusammen und drehte sich nach rechts zum Hinterteil des Zero, das in die Richtung des Meeres zeigte. Er kannte diesen Ton inzwischen besser als manch andere. Auch Sugi sah dort hin und sie erkannten beide gleichzeitig Sakutaro der um den Flieger gekommen war und Hana locker ansah. Über seiner rechten Schulter hatte er was gelegt. Es war ein langer Stock gewesen und der Blonde sah dort ganz viele Fische von dünnen Fäden baumeln, die an den großen hinteren Flossen festgezogen waren. Fünf an der Zahl. Er hielt das alles mit der linken Hand auf seiner linken Schulter fixiert und endlich verstand auch Hana wo er gewesen war, denn in der rechten Hand hielt er auch noch diese Angel fest neben sich. Er war fischen gewesen und kam sogar erfolgreich wieder. Ganz alleine und ohne Hilfe. Hana war erstaunt, denn das hatte er ihm nicht zugetraut. Dennoch machte es seinen Wutausbruch nicht ruhiger. Also sah er ihn muffig an und lief sofort auf ihn zu. Saku sein Blick wurde etwas verdutzt als er ihn so auf sich zulaufen sah. Und obwohl etwas in seinem Hinterkopf klingelte den Fisch fallen zu lassen und sich selbst zu retten, woher das Gefühl auch immer kam, tat er das nicht und blieb einfach verwirrt stehen. Bis Hana schließlich vor ihm ankam. Er sah muffig zu ihm rauf, packte sich schlagartig einen Fisch von dem Holz, zupfte ihn mitsamt dem Faden ab und schlug ihm den Älteren einmal um die Ohren. Es klatsche nass auf und Saku hatte eine Fischspur, auf der linken Wange, als Geschenk bekommen, als er danach erschrocken zu Hana runter sah, der noch immer den Fisch muffig in der rechten Hand hielt als wäre er ein verdammtes Messer, das etwas schief hing und er ihn damit umbringen wollte. Erst sah ihn der Pilot erschrocken an, realisierte was da eben passiert war, aber dann fing er sich auch schon in dem Bruchteil einer Sekunde und fauchte schließlich wütend zu dem Blonden runter: „Spinnst du Hana?! Was soll das?! Womit hab ich denn diese Schelle verdient?!“ Danach stellte er die Angel an den Zero und wischte sich mit der rechten Hand den Fischfilm von der geschlagenen Wange. Obendrein kam er sich vor wie ein Ochse vor dem Berg und erwartete eine Antwort. Die er dann auch bekam, aber nicht das was er gern hören wollte. Hana zeigte mit dem Fisch auf ihn und motzte: „Streng mal dein Spatzenhirn an, du Blödmann! Wie konntest du mich einfach so liegen lassen und verschwinden?! Das ist erstens: respektlos! Und zweitens: mir hätte sonst was passieren können, als ich hilflos hier lag und schlief!“ Saku sah ihn völlig fassungslos an. Moment, was?! Meinte er das wirklich ernst?! Okay zugegeben es gab viele Gefahren auf dieser Insel, aber er wüsste wirklich nicht was Hana am Strand hätte passieren können. Außer das ihn vielleicht Sandflöhe bissen oder Krabben zwackten. Doch er dachte nicht weiter darüber nach denn augenblicklich danach zeigte er, mit der rechten Hand an Hana vorbei und fauchte zurück: „Was redest du da für einen Müll?! Ich habe dir doch Sugiura geschickt damit er bei dir ist wenn du wach wirst und ich in Ruhe Frühstück besorgen kann!“ Doch Hana war weiterhin nicht überzeugt und fuchtelte kurz mit dem Fisch vor der Nase des Älteren rum, der diesen schon fast wie unter Hypnose im Blick behielt, als der Blonde fauchte: „Oh ja ein Geniestreich! Und da schickst du einfach einen Wildfremden, den ich noch nie zuvor gesehen habe?! Was für ein emotionsloser Klotz bist du eigentlich?! Keinerlei Empathie hast du! Ich dachte er wollte mich umbringen!“ Das war wirklich keine schlaue Aktion gewesen. Das sah auch Saku irgendwie ein, aber er akzeptierte den Fehler nicht denn es ging mal wieder ums Prinzip: Hana und er stritten und keiner wollte der sein der nachgab. Also ging es einfach so weiter. Sakutaro verteidigte sich darauf: „WAS?! Bist du aus Zucker oder was?! Stell dich nicht an wie eine kleine Prinzessin die jeder gleich entführen will wenn er sie sieht! So besonders bist du nun auch wieder nicht! Und außerdem bist du wesentlich schlimmere Dinge gewohnt und steckst diese eigentlich weg ohne dich zu beschweren, aber bei der Aktion machst du mir nun wirklich ne Szene?! Ich hab dir Frühstück besorgt du miese, kleine Ratte! Zeig gefälligst etwas Dankbarkeit!“ Es war eine leichte Spitze auf seine Brandwunde zwischen seinen Schultern, was erst etwas weh tat, aber der Blonde war dennoch zu sehr geladen das er nicht weiter daran denken konnte. So sah Hana kurz drauf zu den Fischen und dann wieder sauer Saku ins Gesicht. Motze: „Das nennst du Frühstück?! Hat wohl nicht mehr für Obst und anderes gereicht was?! Deine tolle Angel kann sowas offenbar nicht besorgen, oder?! Willst du das ich eine Fischvergiftung bekomme?!“ „Was?! Bitte verzeih das ich kein fünf Sterne Buffet in meinem Rucksack mit mir schleppe du verzogenes Rotzgör!!“ „Ich weis nicht mal was das ist von dem du da redest!! Also red gefälligst deutlicher mit mir!“ „Was kann ICH denn dafür das dein SPATZENHIRN nicht weiß was ein Buffet ist?!“ „Nenn mich nicht „Spatzenhirn“ du flugunfähiger Vogel! Weist du welche Vögel nicht fliegen können? Halbe Hähnchen du Versager!!“ „Schon mal den Ozean sechs Fuß tiefer gesehen du Teufel?!“ Und sie stritten einfach weiter. Sugiura stand derweil am Seitenrand und sah nur abwechselnd zu ihnen. Er konnte einfach nicht glauben was da vor seinen Augen ablief und war dennoch irgendwie froh gewesen an diesen Ort gekommen zu sein um das live mitzuerleben. Er wusste ja auch wo Saku sein Zero abgestürzt war, wegen dem was Paku erzählt hatte, doch er verließ seinen Posten nur weil er ihm Medizin bringen wollte. Das hier war ein Bonus. Sicher hatte sich sein Leutnant vorher schon etwas eingedeckt gehabt, aber er fand noch weitere Sachen die ganz nützlich waren und die wollte er ihm dann bringen. Doch das noch dazu zu erleben war es wirklich wert gewesen. Aber er tat das alles auch weil er sich um ihn sorgte. Sie waren eine Familie und es machte ihn persönlich nervös wenn diese nicht in seiner Nähe war. Sugi war sowas wie die Krankenschwester der Staffel und das kam bei ihm automatisch mit zu viel Fürsorge dazu. Auch war er derjenige der ungern mit seinem Zero flog und das nur tat wenn es nicht anders ging. Leider war das aber oft so. Auf dem Weg hier her war er Saku begegnet und der bat ihn dann mal nach Hana zu sehen. Schien sich wirklich darum zu sorgen dass der Kleine allein wach werden würde. Immerhin wollte er ihn mit Frühstück überraschen und ihm einen Gefallen tun. Es war so lieb von ihm. Aber hätte Sugi das gewusst, dass es in solch einen Streit eskalieren würde, dann hätte er seinen Leutnant wieder zurück geschickt. Oder es zumindest versucht. Aber auch Paku hatte sowas, wie die heftigen Streitereien, bereits erwähnt, doch er hätte es nie für möglich gehalten das es auch genauso ablaufen würde. Er sagte das Hana und Saku gerne stritten. Doch es war wirklich faszinierend das zu sehen. Es wirkte so anders. Sicher war es laut und gemein, aber dennoch spürte man da etwas zwischen den Beiden. Es wirkte wie…Normalität. Als wollten das beide so und hatten damit auch kein Problem. Sowas hatte er noch nie gesehen. Sie waren alle, innerhalb der Staffel, komisch und Freaks auf ihre eigene Art und Weise, aber Saku hob sich dann doch noch mal etwas mehr hervor. Er war der Oberfreak konnte man sagen. Er wirkte äußerlich zwar sehr streng und unnahbar, aber innerlich hatte er Feuer und wollte sich streiten und an seine Grenzen gebracht werden. Es schien ihm einen Kick zu geben. Und wenn er den beiden so zu sah, dann schien auch Hana so zu sein. Oder so ähnlich zumindest. Hana schien Spaß zu haben sich mit Sakutaro zu streiten. Beide gingen darin förmlich auf und wenn Sugi noch genauer hinsah…dann wirkte es fast als wollte der Eine dass der Andere austickte und endlich etwas machte. Er kannte Hana noch nicht lange, aber wenn er ihn so sah, sah wie er mit Sakutaro stritt, da fühlte es sich an als wollte er ihn an seine Grenzen bringen und das er endlich austickte. Als wollte er ihn so weit provozieren das der Ältere endlich in Aktion trat und etwas tat. Aber was sollte das sein? Es fühlte sich schon sehr…sexuell an. Als wollte Hana ihn soweit kitzeln bis Saku endlich die Fassung verlor, ihn packte und mit ihm schlief. Sie schienen beide zu spüren das sie sich zueinander hingezogen fühlten und vielleicht Hana noch mehr als Sakutaro. Machte er das deswegen? Oder interpretierte er da gerade viel zu viel rein? Immerhin wünschte er sich das sein Leutnant wieder unter die Haube kam und Hana schien gut zu ihm zu passen. Steckte man die beiden, für eine gewisse Zeit, in einen Raum dann flogen die Fetzen! Wenn er ehrlich war…Sugi wollte auch endlich…das Saku von Chiharu wegkam. Vielleicht legte er deswegen so viel Hoffnung da rein. Danach fasste er sich aber und lächelte leicht, machte einen Schritt auf sie zu und sprach höflich, so wie auch beschwichtigend: „Vielleicht sollten wir uns alle etwas beruhigen. Es ist ja nichts passiert und ich bin mir sicher Saku wird ein gutes Frühstück aus den paar Fischen zaubern die er extra für dich gefangen hat.“ Beide sahen zu ihm rüber…Wo kam das denn her? Und für was hielt er sich? Für einen Therapiehund?! Wenn sie ihn so ansahen…fühlte sich Sugiura plötzlich nicht wirklich wohl dabei. Es stimmte: Er wollte wirklich nur beschwichtigen und beide wieder runter bekommen, aber er hatte plötzlich das Gefühl das es ein BÖSER Fehler gewesen war dies zu tun, denn sie sahen ihn beide an als würden sie ihn gleich zwischen sich zerren und gemeinsam zerfetzten! Wie Schakale die über ein hilfloses Lämmchen herfielen! Er war so blöd, das wurde ihm sofort bewusst. Niemals zwischen zwei Raubtiere geraten die sich um eine Beute stritten, denn dann könnten sie sich gegen den Dritten verbünden. So kratzte er sich unsicher an der linken Schläfe und Hana sah ihn sauer an. Wenige Sekunden danach warf er den Fisch, den er noch in der rechten Hand hatte, auf den Sani zu und traf ihn auch voll im Gesicht damit. Der Fisch rutschte langsam ab und fiel dann in den Sand zu Sugi seinen Füßen, der dann etwas blinzelte. Hana fauchte auch bereits schon und dabei zeigte er mit der rechten Hand auf ihn: „DU hältst gefälligst den Rand auf den billigen Plätzen! Niemand hat dich nach deiner Meinung gefragt Glatzkopf! Wenn das Hauptgericht redet hat der Nachtisch Sendepause!“ Er fauchte das so böse und gehässig rüber das Sugi gleich etwas beschämt einen Schritt nach hinten machte und wieder etwas auf Abstand ging. Er hisste die weiße Flagge mental. Okay, zwischen die Fronten wollte er nun wirklich nicht mehr geraten. Nicht das er noch einen Fisch abbekam. Saku war aber nicht ganz so fies, sondern sah wieder zu dem Blonden und dann verwirrt zu seinem Kollegen rüber, als er verwundert und laut fragte, weil er bemerkte das Sugi einen Rückzieher machte: „Das lässt du dir von ihm gefallen?!“ Was erwartete er? Das er den Fisch aufhob und zurückwarf? Er war doch nicht lebensmüde! Sugiura kratze sich dann leicht lachend am Hinterkopf, mit der rechten Hand, als er dabei die Augen schloss und freundlich, wenn auch etwas von Hana eingeschüchtert antwortete: „Tut mir Leid Leutnant Sakurai, aber der Kleine ist wesentlich stärker als ich, hehe. Ich weis wann ich mich aus einer Schlacht zurückzuziehen habe.“ Saku sah ihn fassungslos an. Was sagte er da?! Hana verschränkte dabei triumphierend die Arme vor seiner Brust und sah frech zu Saku hoch, als der zu seinem Kollegen fauchte: „Du bist ein Zero-Pilot! Wenn du in der unterzahl bist wirfst du dich erst recht in die Schlacht! Das ist dein Job!“ „Mein Zero ist aber Schrott und so gesehen bin ich damit auch aktuell nicht im Dienst Leutnant, hehe…“ „Was!? Du lässt dir wirklich von Hana den Schneid nehmen?! Von Hana?!" Er zeigte dabei sauer und noch immer fassungslos auf den Blonden der weiterhin sehr stolz und triumphierend da stand und Saku frech dabei anblickte. So machte man sich einschlagenden Respekt und Unterwürfigkeit. Und der Verlierer sollte wissen wann man eine Schlacht verloren hatte. Ganz besonders Sakutaro. So das Hana dann stolz schnaufte und arrogant mit geschlossenen Augen sprach: „Vielleicht sollte ICH Anführer eurer Staffel werden, denn ich bin nicht so ein Waschlappen wie du. Dafür dass ihr alle so knallharte und gefährliche Jungs sein sollt, lasst ihr es ganz schön mit euch machen ihr Weicheier.“ Bei der Aussage sah Saku wieder sauer zu ihm und sprach wütend: „Nur über meine Leiche du blonder Gremlin!!“ Hana sah wieder sauer zu ihm und fauchte: „Wie hast du mich genannt?!“ Es ging sofort weiter als wäre nichts dazwischen gewesen. Saku fauchte: „Klopf dir erst mal den Sand aus den Ohren, vielleicht bist du dann endlich mal auf Empfang du kleine Ratte und würdest so auch endlich mitbekommen wie ich dich nenne! Aber mach das am besten nicht zu stark, denn wir wollen ja nicht dass das Stroh in deinem Kopf durcheinander gerät und du dann überhaupt nichts mehr peilst! Oder wird dein Gehirn doch schon mechanisch und mit kleinen Knochen betrieben?! Denn ich könnte schwören ich höre immer etwas knacken wenn ich dich nachdenken sehe!“ Oh oh das lief ja fabelhaft. Sugi hielt sich besser weiterhin da raus. Sie stritten sich doch öfter, oder? Also kamen die auch allein da wieder raus. Mal abgesehen davon wollte er sich nicht mehr mit Hana anlegen. Der konnte nämlich echt fies sein und unter die Gürtellinie hauen. Aber er hatte vollstes Vertrauen in Saku seine Fähigkeiten. Der packte das schon irgendwie da alleine raus zu kommen. Vielleicht etwas geprügelt und mit blauen Flecken, aber der packte das schon! Also überließ er ihm seinem Schicksal und sah nur weiterhin stumm zu. Zurücklehnen und die Show genießen war angesagt. Doch eigentlich wünschte er sich es würde einfach nur aufhören, bevor es nicht vielleicht doch noch schlimmer eskalierte. Hana ließ sich das nicht gefallen und machte weiter: „Oho seht euch den großen Piloten an! Haben wir nun einen leichten Überflieger weil wir es geschafft haben fünf Fische ganz allein zu angeln?! Pass du nur auf das du dich nicht wieder auf die Fresse legst, wenn du über den weichen Sand stolzierst, denn du scheinst ja gut im Abstürzen zu sein, oder Sakutaro?!“ Dabei klopfte er mit der linken Hand frech an das Metall des Zero neben sich und wartete nur auf die Reaktion seines Gegenübers. Es war eine Anspielung auf seinen Absturz auf der Insel und Saku wünschte sich plötzlich so sehr er könnte Hana einfach den Hals umdrehen. Denn er hasste es wenn man seine Fähigkeiten in Frage stellte und ihn damit fuchste. Vor allem wenn er nicht mal Schuld an dem Absturz hatte! Also ließ er sauer den Stock mit den Fischen von seiner Schulter gleiten und in den Sand fallen. Das reichte. Er war sauer. Aber dennoch war es nicht so schlimm dass er Hana am liebsten sofort erschießen oder erwürgen wollte. Mal abgehen davon fielen ihm bestimmt noch schlimmere Tode ein, wenn man ihm etwas mehr Zeit gab um sie zu erarbeiten, aber darum ging es nicht. Denn er wollte Hana nicht mehr umbringen…sondern ihn unterbuttern und zähmen. Das Bedürfnis ihn zu töten war längst verflogen und an dessen Stelle war dieses erschienen. Es fühlte sich zwischen ihnen wie ein kleiner Machtkampf an und jeder versuchte den Anderen sich unterwürfig zu machen. Eigentlich etwas sehr anstrengendes aber komischerweise hieß es Sakutaro willkommen. Es war etwas völlig neues. Etwas was er aus seiner Zeit mit Chiharu und auch davor nicht kannte. Es fühlte sich anders an. Sicher hatte er diese Machtkämpfte immer innerhalb der Armee und mit seinen Vorgesetzten, aber das zwischen ihm und Hana das war anders. Es war nicht wirklich ernst es wirkte…schon fast etwas verspielt. Auch wenn es wie bitterer Ernst klang so nahm er das völlig anders auf. Saku begrüßte diese wilde Art und es machte ihm innerlich Spaß. Er wollte sich mit Hana auseinandersetzten und er wollte das es wild und hart zu ihm war. Nicht falsch verstehen: Sakutaro mochte Streit nicht, vor allem sinnlosen…aber dennoch liebte er das Gefühl von Kampf und Macht dabei. Und wenn er Hana ansah, dann wollte er dass er sich wehrte und kämpfte. Er sollte es Saku nicht leicht machen und ihn für seinen Gewinn kämpfen lassen. Doch welcher Gewinn war es? Was wollte er damit erreichen und gewinnen? Wenn man es simpel betrachtete konnte es nur eins sein: Er wollte Hana kontrollieren. Ihn unterbuttern und über ihn entscheiden. Und je mehr der sich dagegen wehrte, umso mehr spornte es den Älteren an das zu erreichen. Das was zwischen ihnen entstand war eine ganz komische Beziehung. Saku würde es nicht als „Liebe“ bezeichnen, aber dennoch als eine Art von Verlangen nach dem Blonden. Keiner in seinem Leben hatte sich ihm bisher so wiedersetzt und ihm kontra gegeben wie Hana. Und das gefiel ihm. Er kam sich plötzlich wie ein kleines Kind vor das etwas haben wollte von dem er aber genau wusste es würde nicht leicht werden dies zu erlangen. Das löste bei ihm den Drang nach Kämpfen aus und nichts liebte er mehr als zu kämpfen. Er wusste das Hana nicht leicht zu knacken war und der ihm auch keinerlei Hilfestellung gab, oder es ihm leichter machen würde und genau das genoss er so sehr. Saku wollte Hana alleine niederringen und unterbuttern. Das war sein Verlangen. Über die letzten Tage wurde es immer stärker in ihm und je mehr Hana auf stur und motzig schaltete, umso mehr weckte er damit Saku seinen Trieb. Es war wie…eine Hassliebe. Sie äußert sich in einer starken Zu- und dann wieder Abneigung zu einer Person. Und genau so war es zwischen ihnen. Er mochte Hana, aber auf der anderen Seite wollte er ihn am liebsten, ab und zu, im Meer ertränken! Gestern Abend da mochte er ihn wirklich sehr. Hana war nett und umsichtig gewesen und dabei wirkliche er unglaublich zart und süß. Aber heute ritt ihn wieder der Teufel und er war einfach wieder das krasse Gegenteil vom gestrigen Abend. Weswegen ihn der Ältere, gerade wieder, absolut nicht leiden konnte. Und dennoch war da dieses Gefühl…und dieser komische Gedanke der ihn überfiel und der plötzlich sehr verlockend schien. Und wenn Sugiura nicht dagewesen wäre…Saku hätte Hana schon längst gepackt und etwas getan was er sonst nicht tun würde. So wusste er nicht woher diese Gedanken in ihm so plötzlich kamen, aber er wollte auf einmal Frust ablassen. Genau den Selben wie damals bei Chiharu. Sie hatten sich auch gestritten und danach…waren sie in der Kiste gelandet. Diesen Drang hatte er plötzlich wieder. Hana war nicht Chiharu, aber dennoch verspürte er plötzlich diesen Drang sich den Blonden einfach an den Haaren zu packen, ihn in seinen Zero zu zerren und über ihn herzufallen. Er wollte dieses zarte Ding unterbuttern und ihn unterwürfig machen. Wollte ihn sehen wie er sich unter ihm wehrte nur damit es dann doch dazu kam und sie… Er lief plötzlich etwas beschämt an und wand seinen Blick von Hana ab, dem das nicht entgangen war und der verdutzt zu ihm sah. Was war denn nun schon wieder los? Gab er etwa schon auf? Doch Hana hatte keine Ahnung was in seinem Gegenüber vor sich ging. Saku selber wusste es nicht und war von seinen Gefühlen selber völlig verwirrt. Er verstand es einfach nicht. Was war nur mit ihm los? Vor ihm stand ein Junge. Ein mieser Rotzlöffel mit dem er sich immer wieder stritt und dessen Ego viel zu groß für sein eigenes Wohl war. Und dennoch wollte er ihn wie ein Mädchen packen und ihm sexuell zeigen wer das Sagen hatte. Was…sollte das? Warum wollte er mit einem Jungen in die Kiste springen? Und als er nichts mehr von sich gab, nur noch still da stand und auf den Boden blickte, da wurde Hana auch ganz komisch. Er sah ihn scharf an. Was…ging nur in ihm vor? Wo war Sakutaro wieder? Er sollte hier sein und sich streiten! Es wurde ihm selber ganz unwohl wenn er den Älteren so vor sich sah. Weswegen er etwas Seltsames tat, was eigentlich nicht für ihn sprach. Und auch sonst nicht so plötzlich kam. Hana gab, mit der rechten Hand, einen leichten Klaps auf den linken Oberarm des Piloten und holte ihn somit verdutzt aus seinen Gedanken zurück. Saku sah ihn nur an und dann verschränkte der Blonde wieder muffig die Arme vor sich und sprach darauf: „Was? Wolltest du dich nicht noch weiter mit mir streiten? Ich bin hier du Blödmann und nicht da unten…“ Dabei zeigte er sogar kurz auf seine Augen, als er das sprach und verschränkte dann wieder die Arme vor sich. Sakutaro sah ihn an. Er wusste es. Verdammt Hana wusste was los war. Und dazu waren keine Worte nötig gewesen. Er hatte dem Älteren angesehen dass er wieder in seinen Gedanken abgedriftet war und dass ihn diese offenbar zu belasten schienen. Von ein auf die andere Sekunde hatte sich das Blatt gewendet und aus der Streitlage wurde etwas komplett anderes. Es war Zuneigung geworden. Und er wusste nicht wann es passiert war, aber Hana hatte offensichtlich die Fähigkeit erlangt Saku anzusehen wenn es ihm nicht gut ging oder wenn er abdriftete. Doch wenn er so darüber nachdachte…war das ja laut Chiharu nichts Besonderes gewesen. Sie sagte immer: Es wäre leicht ihm abzulesen was in ihm vor ging. Denn er war nicht gut das zu verstecken. Doch etwas war anders. Selbst wenn es so einfach war das zu erkennen…Hana könnte es einfach ignorieren und weiter unter die Gürtellinie schlagen…Aber das tat er nicht. Dieser letzte Satz war eine gewisse Art von ihm die Bremse zu ziehen und ihnen etwas Luft zu gönnen. Es war…rücksichtsvoll gewesen. Auch wenn es nur für einige Sekunden war um den Piloten aus seiner Trance zu holen und ihn wieder ins Hier und Jetzt zu schaffen. Denn als der Blonde bemerkte, das Saku wieder bei ihm war, da lächelte er fies und sprach darauf: „Gibst du auf?“ Und es war dieser eine Satz gewesen…der Saku völlig überraschte und ihm plötzlich ein kurzes Lächeln auf die Lippen zauberte. Es war wie Magie gewesen. Er konnte nicht anders und schüttelte nur leicht frech den Kopf, als er antwortete: „Das hättest du wohl gern, was?“ Als Hana das kurze Lächeln sah wurde ihm auch wieder komisch. Er…freute sich das zu sehen, obwohl sie sich eben noch angefahren hatten. Und plötzlich war für ihn alles wieder so schnell verflogen wie es aufgetaucht war. Er war auf einmal selber nicht mehr wütend und wand sich dann leicht schmunzelnd ab, lief still an dem Älteren rechts vorbei und vorsichtig über die Fische hinweg. Er machte sich auf den Weg nachhause, denn er hatte keine andere Wahl. Sein Vater würde ihm so schon wieder den Hals umdrehen, aber das war okay. Er…würde nicht lange dort bleiben und bald zurückkehren, denn er hatte…eine Idee. Und während er auf die Düne zulief, über die er damals das erste mal kam, als sie sich kennen lernten, würdigte er den Anderen nicht eines Blickes und Saku sah ihm einfach nur nach. Er konnte nichts anders. Sah wie sich dieser Junge grazil und fast schon anmutig davon bewegte und sie einfach stehen ließ. Sein Haar wehte leicht im Wind und schimmerte im Licht der Sonne wunderschön. Und als er sich nur leicht umdrehte, Hana nur ganz kurz über seine linke Schulter zu ihm hinter sah und ihre Blicke sich trafen…da war es als würde man dem älteren volle Kanne eine überbraten. So das der Blonde, als er wieder vor sich sah, den Piloten mit einem Klopfen in der Brust stehen ließ. Ein Klopfen das ihm bis zum Hals schlug. Denn in jener Sekunde hatte er die wunderschönsten Augen gehabt die Saku jemals gesehen hatte. Es waren keine verträumten und schönen blauen Augen wie die von Chiharu…Es waren stechende und zugleich sanfte Augen die genau wussten was sie wollten…Nämlich ihn. Saku wusste was in jener Sekunde passiert war. Es hatte ihn eiskalt erwischt und dämmerte ihm endlich. Es war dasselbe Gefühl wie bei Chiharu das ihn überfiel. Er wollte…diesen Jungen beschützen. Mehr als je zuvor. Und Sugiura lächelte lieb zu seinem Leutnant rüber, denn er hatte den Blick verstanden. Da hatte es einen voll erwischt. Liebe war wirklich unberechenbar und spannend. Alles was mich vervollständigt gehört dir und somit gebe ich dir mein Herz und meine Seele. Ich gehöre dir. Hey, ich habe noch nie zuvor in meinem Leben so sehr gelacht wie bei dir. Vergesse dadurch all das Schlimme was mir bisher passiert ist. Und ich weis dass ich schreckliche Fehler begangen habe. Menschen starben wegen mir und andere litten dadurch. Dennoch bin ich froh dass ich nicht vom Weg abgekommen bin, denn dieser hat mich hier her gebracht wo ich nun bei dir sein kann. So halte ich meinen Kopf stolz oben und lasse meinen Blick über den klaren Himmel streifen und zugleich sind wir verbunden durch unsere Hände die sich nicht mehr lösen wollen. Die Sonne scheint hell auf uns herab an diesem Tag. Du lächelst mich an und alle meine Tränen trocknen augenblicklich, denn diese Liebe zu dir wird niemals erlöschen. Wir beide haben etwas gemeinsam was uns verbindet und wir müssen das schützen was es auch immer kosten mag. Doch es wird eine Zeit kommen in der deine eigene Stärke nicht genug sein wird um dich oben zu halten. Selbst wenn allerlei Hoffnung verloren ist und wir irgendwie unseren gemeinsamen Weg aus den Augen verlieren. Selbst wenn die Dunkelheit versucht dich mir wegzunehmen, dann werde ich dein Licht sein das auf dich herab scheint und dir alle Finsternis vor den Augen entfernt. Ich halte dich fest und lasse nicht zu das Gott dich mir wegnimmt. Denn alles was mich vervollständigt bist du. In dieser Welt kann ich so viel Schönheit und Glück sehen. Glaube mir: auch wir werden unseres finden. Und es wird eine Zeit kommen in der dir jemand unterstellt zu lügen. Mit diesen herzlosen Worten und verurteilenden Augen will man dich verletzten. Aber ich bin hier. Selbst wenn sich die Welt gegen dich stellt, dir kein Wort glaubt von dem was du sagst und sie dich dazu bringen einen Dornenkorne der Sünden zu tragen. Gib sie nicht weg und trage sie mit Stolz, denn du hast nichts falsch gemacht. Ich bin die Person die deine Tränen wegwischt und dir Wärme schenkt. Und wenn dir jemand wehtut dann sind es meine Arme in die du rennen darfst um Schutz zu suchen. Eines Tages wirst du es verstehen. All die Verwirrungen und die Mysterien in meinem Herzen. Ich warte betend auf den Tag dass wir niemals auseinanderbrechen. Selbst wenn alle Hoffnung verloren ist und ich gezwungen werde zu gehen. Und selbst wenn ich verschwinden sollte, dann will ich das du weist: es wird alles gut. Ich werde immer bei dir sein, in deinem Herzen und in deinen Erinnerungen und dich niemals vergessen. Und ich hoffe dass auch du dich an mich erinnern wirst. Du bist mein größter Schatz geworden. Denn nur für dich, reiße ich mir mein Herz und meine Seele aus dem Leib und riskiere einfach alles. Ich gehöre nur dir…meine Blüte des Winters. Der Weg nachhause war mal wieder kein leichter gewesen. Hana fiel es erneut auf, als er durch den dichten Dschungel lief und alles was er mochte hinter sich, am Strand, zurückließ. Es fiel ihm sehr schwer zu gehen und jeder seiner Schritte fühlte sich an als hätte er Steine an seinen Beinen festgebunden bekommen und sie würden ihn nach unten zerrten. Ihn an Ort und Stelle verharren lassen und festhalten. Und je mehr er sich gerade von dem Strand entfernte und je öfter er das tat…umso schwerer wurde es. Doch es waren nicht nur seine Füße gewesen die an Gewicht dazu bekamen, sondern auch seine Brust. Als würde ein böser Geist auf dieser sitzen und ihn erdrücken und in seinem Herzen fühlte es sich an als würde er aus der Sonne in die Schatten wandeln. An einen Ort den er hasste, obwohl der eigentlich sein Zuhause war. Viel hatte sich geändert. Es war schon immer schwer gewesen zurückzugehen, aber nun…Wie konnte es nur passieren das er solch ein unwohles Gefühl bekam? Besonders wenn er an dem Ort ankam an dem er geboren und aufgewachsen war? Was war passiert? Seine Gefühle spielten verrückt. Was hatte…Saku nur mit ihm gemacht? Denn er wusste das es seine Schuld gewesen war. Doch mal abgesehen davon…schon tat ihm das von eben wieder leid. Saku hatte sich mit dem Fischen wirklich Mühe gegeben und einen ordentlichen Fang ergaunert. Der Pilot wollte Hana damit sicherlich eine Freude machen und was tat er? Genau, er hat das einfach mal wieder so gemein weggeschlagen wie vieles andere auch was von ihm kam. Warum machte er das nur immer und immer wieder? Und Hana fragte sich langsam: Warum er nicht ehrlicher zu ihm sein konnte. Es war nicht fair. Er mochte Sakutaro sehr und war unglaublich gern in seiner Nähe. Obwohl er so ein Blödmann und Dickkopf war, so fühlte er sich bei im wohl und…geborgen. Bei ihm konnte Hana sein wer er wollte und musste sich nicht damit auseinandersetzten sich für sein Verhalten zu rechtfertigen, oder darauf achten sich verstellen zu müssen. Zumindest fühlte es sich so an. Auf der einen Seite war das so:…er mochte ihn, aber auf der Anderen war das gestern Abend passiert und alles geriet zwischen ihnen wieder ins Wanken. Zumindest aus der Sicht des Blonden der plötzlich sehr unsicher wegen seiner Gefühle wurde. Es war verrückt wie ein Moment einfach alles auf den Kopf stellen konnte. Doch wenn er ehrlich war: er wusste warum er das vorhin getan hatte. Warum er so garstig und zickig gewesen war…Es war wegen IHR. Wegen Chiharu. Und irgendwie kam er sich dabei so erbärmlich vor, aber konnte es dennoch nicht stoppen und aufhören. Hana ließ seinen Frust, wegen Chiharu und ihrer Beziehung zu Saku, an dem Piloten aus. In seiner Wut fühlte es sich richtig an und der Blonde wollte das so. Aber in seinem Herzen…wusste er dass das nicht richtig war. Und es war erschreckend, obwohl sein Herz wusste wie falsch es doch war…das ein Gefühl einen so verändern konnte. Er wusste welches Gefühl das war. Eifersucht. Er war…eifersüchtig und das zum ersten Mal in seinem Leben. Und es lag nicht daran weil sie ihn besser und länger gekannt hatte als er. Wenn es wirklich so wäre, dann müsste er auch auf Paku und Sugiura sauer sein, denn die kannten Saku auch länger, aber das war ja nicht der Fall. Es lag einfach daran…das Chiharu ihm näher gestanden hatte als alle Anderen. Und das…machte ihn einfach sauer. Er wusste nicht warum aber es machte ihn sauer! Immerhin konnten sie doch einfach Freunde sein auch wenn er noch immer auf seine tote Freundin stand! Was war also los?! Allein wenn Hana nur wieder daran dachte fühlte er wie die Wut in ihm aufkam und er gegen etwas treten wollte. Aber da war ein besonderer Knackpunkt gewesen. Gestern Abend in ihrem Gespräch...Sakutaro nannte sie: seine Freundin. Und dieses Wort hatte viel Inhalt. Welcher Hana aggressiv machte. Was tat man mit einer festen Freundin? Genau, es bedeutete…dass sie sich verdammt nahe gestanden hatten. Vielleicht auch miteinander… Er schüttelte sofort den Kopf und lief weiter. Warum...tat das weh? Hana sein Herz krampfte leicht bei dem Gedanken. Es wurde langsam echt nervig. Er kam sich vor als wäre er krank, oder so. Etwas stimmte einfach nicht mehr mit ihm…Doch sich noch weiter darüber den Kopf zu zerbrechen würde eh nichts bringen. Denn alles was er damit erreichen konnte war sich selbst verrückt zu machen. Also schob er es von sich weg und machte Platz für etwas um auf andere Gedanken zu kommen. Doch es war unglaublich schwer gewesen. Hana wusste aber plötzlich was er machen wollte, nur war er sich nicht ganz sicher was dieser Impulse bedeutete. Er hatte eine Idee und noch nie zuvor kam er auf den Trichter sowas tun zu wollen. Aber er hörte auf ihn, auch wenn er sich persönlich etwas doof dabei vorkam. Nie dachte er das er mal sowas tun würde und dann auch noch wegen so einem Trottel der vom Himmel fiel...Vom Himmel fiel…Hana erinnerte sich an dieses eine Gespräch mit seiner Mutter, als er noch klein gewesen war. Wo er sie fragte: „Denkst du er kommt von den Sternen und fällt für mich vom Himmel? Ich fände das lustig. Wie eine Sternschnuppe die meine Wünsche erfüllt und mich über alles liebt.“. Ein Partner der zu ihm gehörte…Warum dachte er nur wieder daran? Und warum gerade in dem Moment? Er lief einfach stumm weiter und kam, nach einer Weile, wieder in seinem Dorf an und setzte sein spontanes Vorhaben in die Tat um. Vorsichtig, um ja nicht aufzufallen, schlich er sich in das Dorf. Das war ja auch für ihn inzwischen nichts Besonderes mehr, denn Hana war es gewohnt sich aus und in sein Dorf zu schleichen ohne das einer davon was mitbekam. Eine Fähigkeit die er sich als kleines Kind früh angeeignet hatte. Wie wäre er denn sonst in der Lage gewesen mal Momente für sich zu haben wenn sein Vater die meiste Zeit wie ein Falke ein Auge auf ihn warf? Sicher hatte das sich geändert als er älter wurde und Hana etwas mehr privaten Freiraum benötigte, doch in der aktuellen Lage sollte er nicht noch zusätzlich großartig auffallen, was er auch so schon tat und da kamen ihm diese Fähigkeiten, einfach mal zu kommen und zu gehen wann er wollte, ganz praktisch gelegen. So war es ihm auch plötzlich wieder egal was sein Vater von ihm dachte, obwohl er ursprünglich friedlich wieder zuhause auftauchen wollte. Und eigentlich wollte er sich etwas wegducken und einen ruhigeren Pegel fahren, bis er dann nachher wieder Luft hatte um zu verschwinden. Aber dieser Gedanke war plötzlich sehr weit weg und komplett in der Warteschlange für den Löschvorgang einsortiert worden. Der Blonde war impulsiv und hatte eine Idee. Hana wollte gleich wieder zu Saku zurück. Einmal wegen seiner Idee und dann noch weil er…da nämlich noch was zu erledigen hatte. Etwas wo er es kaum abwarten konnte ihm das mal ordentlich vor den Latz zu knallen! Oh er Konnte es kaum erwarten dieses dumme Gesicht danach zu sehen! Also wiedersetzte er sich erneut seinem Vater und schlich sich leise durch das Dorf. Er war bereits als Schande markiert worden, was sollte noch schlimmeres passieren? Und irgendwie nutze Hana das nun unbewusst als Ausrede um noch mehr dummes Zeug anstellen zu können. Er war unglaublich egoistisch, zumindest in der Hinsicht, geworden. Hinter Baumstamm zu Baumstamm und durch dickes Gestrüpp schlich er leise am Rand des Dorfes entlang und bis rüber zum Fluss hinter ihrem Wigwam. Keiner sah ihn und dort glitt er dann leise in das Wasser und bewegte sich sacht schwimmend fort. Gleichzeitig entfernte er noch allen Sand an sich mit der Aktion. Geduckt und aufmerksam, wie auf einer Geheimmission, kam er schließlich hinter seinem Zuhause an und blickte noch mal schnell über den Rand des Bodens und aus dem Wasser raus. Nichts. Er sah zwar wie, weiter vorne, Patcheen ihre Arbeiten tätigten, aber sie waren weit genug weg das ihn keiner bemerken würde. Noch dazu waren sie beschäftigt mit ihrem Zeug. Und wenn Hana etwas konnte, außer mit einer großen Klappe und Mut zu reden, dann war es sich wie ein Jaguar an etwas anzuschleichen und unbemerkt zu bleiben. Das hatte er schon öfters beweisen. Nämlich immer dann wenn er Sakutaro auflauerte und sich an ihn ran schlich. Meist war der Schritt nach dem Anschleichen der der nicht funktionierte. Egal ob auf der Jagd oder sonst wo. Da musste er noch etwas dran feilen. Vorsichtig und patschnass kam er, auf allen Vieren, aus dem Fluss und schüttelte sich kurz, wie ein nasser Fuchs, das Fell. Oder eher mehr die Haare. Dann sah er sich wieder aufmerksam um, während er auf der Stelle verharrte und nebenbei spitze er noch zusätzlich die Ohren und lauschte nach links durch das Leder vom Wigwam. Damit versuchte er seine Eltern zu hören, oder ob überhaupt jemand da drin war. Er hatte Glück, denn nichts war zu hören. Also konnte es losgehen und das besser noch bevor ihn jemand bemerkt. So setzte Hana sich in Bewegung und schlich langsam und noch immer auf allen Vieren, zu dem Eingang des Wigwams. Und in der Sekunde, als keiner hin sah, schlüpfte er blitzschnell in sein Zuhause. Der erste Schritt war getan. Drinnen kam er wieder auf die Beine und blieb noch kurz, mit dem Rücken, am Eingang stehen. Er lauschte nach hinten ob ihn jemand bemerkt hatte, als aber nichts passierte atmete er erleichtert auf und sah sich dann um. Keiner war da und auch das kleine Lagerfeuer, in der Mitte, war nicht entzündet. Das hieß: dass seine Eltern länger weg sein und somit sicherlich auch keinen einzigen Windzug von der Aktion mitbekommen würden. Genauso wie es sein sollte. Doch es gab mal eine Zeit da war das nicht so einfach gewesen sich nachhause zu schleichen und wieder raus. Denn als er kleiner gewesen war, da hatte er öfters versucht sich in den Wigwam zu schleichen und dann wieder raus. Doch meist hatte ihn dann seine Mutter auf frischer Tat ertappt und ihn gestellt. Sie hatte einen ausgezeichneten Sinn für sowas, warum auch immer und der nervte Hana gewaltig. Man sagte ja das schamanische Mütter einen sechsten Sinn für ihre Kinder haben, aber DAS war mal sowas von unfair gewesen! Als hätte Yoh immer wieder ein Vöglein zugezwitschert was sein Sohn gerade so tat! Doch auch seine Mutter wurde immer älter und sicherlich ließ das damit auch langsam mal nach. Nicht nur weil die Sinne anfingen nachzulassen sondern auch weil er ja nun endlich erwachsen war und theoretisch musste man ihn nicht mehr wie ein kleines Kind im Auge behalten und seine Schritte mitzählen. Er fühlte sich dabei nicht wohl. Hatte diesen Teufel auf der Schulter der ihm zuflüsterte: Gleich steht deine Mama hinter dir! Doch diesen schnickte er weg. Aber mal ehrlich: warum sollte Yoh gerade in dem Moment zuhause auftauchen? Das müsste ein verdammt DUMMER Zufall sein! So sah er sich weiter um und schritt langsam in die Mitte. Wo war er nur? Seine Augen suchten etwas Spezielles im Dunkel und brauchten auch einige Sekunden bis sie ihn dann endlich erspäht haben. Doch als sie das taten…da lächelte er frech. Na also. Jackpot, er war da! So schlich er vorsichtig und leise auf das zu was er gesucht hatte und nahm es langsam und sacht, mit beiden Händen von einem Holzharken, links in der hintersten Ecke des Wigwam und sah es an. In dieser Ecke befanden sich die persönlichen Sachen seines Vaters. Egal ob es sich um zeremonielle Kleidung, oder Waffen handelte und genau deswegen war Hana dort. Der Teufel auf seiner Schulter war wieder da und er ritt ihn ganz gewaltig, denn er nahm sich sacht den Bogen seines Vaters runter. Das absolute Tabu. Und während er ihn betrachtete fiel ihm auf wie schön verziert und fein gearbeitet er war. Auch hingen am oberen Ende kleine Federn hinab und rote Farbe zierte beide Enden des Holzes. Schnitzereien von Tieren und Symbolen, die Ehrungen darstellten, konnte er ebenfalls in der Mitte sehen und die Sehne war stramm festgezogen worden, also ideal zum Töten gemacht. Wenn damit ein Pfeil von der Sehne schnellte war der Treffer schmerzhaft bis hin zu tödlich. Es kam dann nur darauf an wo man traf. Hana wusste das sein Vater diesen Bogen über alles liebte. Nie durfte er mit ihm spielen, oder ihn benutzen. Aber das war ihm plötzlich egal. Er brauchte einen Bogen um seinen Plan in die Tat umzusetzen und dieser war leichter zu entführen als sonst einer im Lager, wo er sich nämlich der Gefahr aussetzten würde gesehen zu werden. Also war seine Entscheidung klar. Doch er wusste auch wie behutsam er mit dem Ding umgehen musste. Wenn er nur einen Kratzer bekam würde ihm sein Vater persönlich mehrere Tage durch den Dschungel jagen und das ohne Pause! Klang lustig, war aber in dem Fall nicht so. Wenn Hao wütend wurde…dann zitterten auch Götter. Er hatte seinen Vater einmal so sauer erlebt…und das wollte er nie wieder. Aber dennoch war er so dumm und nahm den Bogen mit. Hana spielte eben gern mit seinem Leben. So schnaufte er leise und flüsterte zu sich selbst: „Mach ihn nur nicht kaputt. Und wenn doch, dann schaufel dir schon mal dein eigenes Grab Hana...“ So war es beschlossen. Danach sah er rechts zum Boden und packte sich den kompletten Köcher voller Pfeile auf die rechte Schulter und hielt ihn dort mit der Hand an dem Band fixiert. In seiner Linken hielt er den Bogen fest und dann schnaufte er noch mal aus. Konnte also losgehen. Nun musste er nur vorsichtiger sein wenn er das Dorf verlassen wollte. Die Aktion mit dem Fluss konnte er immerhin vergessen, denn er wollte mit dem Wasser nicht den Bogen beschädigen. Also hieß es: rauschleichen ohne Fluss als Deckung. Nervenzerreißende Sache, aber würde schon werden, denn er hatte da eine Idee. Also nickte er und drehte sich um, sprach dabei frech: „Der wird sich wundern wenn ich…“ „Wenn du WAS?“ Noch im Umdrehen und innerhalb von Sekunden sprang Hana vor Schreck auf der Stelle auf und ließ dabei sogar fast den Bogen fallen! Er reagierte aber. Statt den Bogen ließ er lieber den Köcher von seiner Schulter rutschen. Es knallte leicht auf, als der Köcher auf schepperte und er packte die Waffe mit beiden Händen, drückte ihn dann erschrocken und herzklopfend an seine Brust. Als er da stand wie ein verschrecktes Huhn das in jenem Moment, vor Schreck, ein Ei gelegt hatte, kam er sich dumm vor. Pfeile lagen verstreut um ihn herum und Hana schlotterte dennoch leicht, weil er sich wirklich erschrocken hatte. Seine Augen waren groß vor Schreck und starrten die Person vor ihm an die ihn da volle Kanne überrascht und ausgebremst hatte. Sie stand wenige Meter vor ihm und mit verschränkten Armen zusätzlich noch direkt vor der Tür des Wigwams. Somit war der Fluchtweg versperrt und sie warf ihm einen muffigen Blick zu. Hana schluckte. Das gab es doch nicht! Das war doch wie verhext verdammt! Also irgendwer in der der Welt der Geister und Götter hatte echt was gegen ihn! Und natürlich konnte es nur eine Person sein die da stand und ihm einen Blick zuwarf als hätte er sein Gemüse nicht aufgegessen…Es war seine Mutter. Yoh sah ihn weiterhin muffig an und hielt noch immer die Arme vor sich verschränkt. Es war ehrlich gesagt sehr selten dass seine Mutter ihm solch einen Blick zuwarf, denn normalerweise war der Schamane immer ruhig und liebenswert. Um Yoh aus der Fassung zu bringen musste man schon echt schwere Geschütze auffahren. Aber gerade sah er nicht sehr friedlich aus, so dass sein Sohn angestrengt den Kloß im Hals runterschlucken musste, der sich vor Schreck gebildet hatte und etwas schlotternd sprach: „M-Mutter! Hey! Alles gut?! Siehst toll aus! A-Also…kommst du öfter hier her? Hehe…“ Er war so doof. Yoh sah ihn nur emotionslos an. „Ich wohne hier. Genau wie du.“ Kam es unheimlich kühl zu Hana rüber und der grinste etwas verunsichert und gab dann von sich, während er den Bogen noch mehr an sich drückte: „Wirklich?! He he he…Was mache ich eigentlich gerade?“ Holte er sich selbst zurück weil ihm selber auffiel wie dumm er doch gerade war und was er für einen Müll von sich gab. „Das frage ich mich auch Hana.“ Bekam er dann wieder als kühle Antwort. Schon lange war Hana nicht mehr so von der Rolle gewesen und wusste nicht wie er seiner Mutter antworten sollte. Kein Wunder denn immerhin war er gerade offiziell ein Dieb und stahl den Bogen von seinem Vater. Er beklaute die eigene Familie. Und normalerweise hatte er immer einen frechen Spruch parat, oder wusste sich aus Affären zu ziehen, aber wenn seine Mutter SO vor ihm stand, da war es als würde man ihm den Boden unter den Füßen wegzerren, oder ihn eiskaltes Wasser werfen damit er sich dabei auch schön was abfror! Was sollte er ihr nur sagen?! Die Situation war super beschissen und hätte nicht mehr aus dem Ruder laufen können! Außer sein Vater wäre reingeplatzt, aber davon blieb er verschont. Doch Nicht nur stand er da mit dem Bogen seines Vaters in den Händen, wollte diesen also, offensichtlich für jeden, heimlich stehlen, sondern er trug auch noch etwas was er sonst nie an hatte! Denn er stand nämlich noch immer in dem weißen Oberteil da, was Saku ihm gegeben hatte und deswegen könnte sich gerade noch zusätzlich so richtig in den Arsch beißen dass er es nicht am Strand liegen ließ! Wie solle er ihr DAS erklären?! Und dann war da auch nach das Pflaster zwischen seinen Schultern welches die Wunde verbarg! Wenn sie DAS sah war er total geliefert! Noch mehr als er es eh schon war! Was sollte er nur tun?! Seine Gedanken drehten sich in einem Teufelskreis. Hana bekam innerlich die totale Panik und wippte deswegen auch leicht auf der Stelle. Ein Fehler, denn seine Mutter sah ihn dann noch schärfer an als vorher. Sie wusste was das bedeutete: Er war nervös. Sie konnte seine Angst förmlich wittern. Und nervös wurde er nur dann wenn er selber wusste dass er RICHTIG Scheiße gebaut hatte. Allein das machte Yoh etwas genervter und er schnaufte dann nur aus. Dann mal los. Sie kamen eh nicht mehr drum herum, also fing bei einem Thema einfach mal an, von denen es ja mehrere gab: „Was machst du da Hana? Und woher hast du dieses komische Oberteil?“ Ihr war es natürlich aufgefallen. Hana schluckte erneut nervös. Sein Hirn ratterte und suchte verzweifelt nach einer Lösung, die nicht so bescheuert und komplett an den Haaren herbeigezogen rüber kam, dass er vielleicht doch noch mit heiler Haut davon kommen würde! Doch es kam nichts so schnell wie er wollte, also stand er noch etwas verschreckt da und starrte seine Mutter nur an während sich etwas Schweiß auf seiner Stirn bildete vor Nervosität. Seine Atmung wurde schneller und er trat sich mental in den Arsch um wach zu werden. Riss sich aus seiner Starre. Komm schon! Sag etwas! Irgendwas! Feuerte es ihm durch den Schädel und er brabbelte einfach drauf los: „Oh DAS?! DAS hab ich…von einem Vogel bekommen! Also nicht so wie du vieleicht denkst meine ich! I-Ich habe es in einem Nest gesehen und fand es ziemlich cool, a-also habe ich es mal angezogen und siehe da es passt perfekt, hehe…! Es hält wirklich gut warm! W-willst du auch mal LIEBSTE Mutter?“ Dabei fasste er das Oberteil am unteren Rand, mit der linken Hand und zog es etwas nach vorne. Er wirkte unglaublich hilflos und kam sich selbst auch vor wie ein Reh bereit für den Abschuss. Er war so geliefert. Aber Yoh zog erst mal nur unbeeindruckt eine Augenbraue hoch und sah ihn misstrauisch an. Moment mal: LIEBSTE Mutter? Okay, nun wusste er wirklich das etwas nicht stimmte, noch zusätzlich dazu das er den Bogen klauen wollte. Und versuchte er gerade wirklich ihn noch zusätzlich dazu zu veräppeln? Seine eigene Mutter und das auch noch SO offensichtlich? Typisch Kinder. Er musste erneut seufzen und sprach: „Ich denke ich verzichte…“ Kam es etwas misstrauisch aus ihm und Hana wurde nur noch nervöser. Er könnte sich schon wieder selbst in den Arsch treten! Wirklich?! Von einem Vogel bekommen?! Okay so gesehen war es nicht GANZ gelogen, denn Saku war für ihn ein komischer Vogel, aber seine Mutter wusste davon ja nichts! Also war es bescheuert gewesen! Seine Geschichte klang komplett gelogen! Und so wie sie ihn ansah wusste SIE das auch! Seine Mutter stand wie eine unüberwindbare Mauer vor ihm und er hätte nie gedacht dass er an sowas mal scheitern oder verzweifeln würde. An IHR scheitern würde, denn er dachte immer es würde Vater sein der die härtere Nuss war! Hana fand es unheimlich wie viel Macht seine Mutter noch immer über ihn hatte. Doch mal abgesehen davon das er log und versuchte nicht zu sagen woher er das Teil hatte, besorgte es eine Mutter viel mehr was er mit dem Bogen seines Vaters vor hatte, so das Yoh da hin sah und fragte: „Okay. Vergessen wir für eine Sekunde mal die gelogene Geschichte über das Oberteil was du da trägst und ich tu einfach mal so als hättest du sie mir nie erzählt, okay?“ Er war zu gütig, Hana nickte hippelig und nervös darauf. Aber Yoh war noch nicht fertig. Noch lange nicht. „Gut. Aber für dein eigenes Wohl solltest du mir besser sagen was du mit dem Bogen deines Vaters willst! Bist du verrückt ihn dir einfach zu nehmen?! Hana du weist ganz genau das dein Vater dir den Hals umdreht und dich danach noch über den Berg jagt wenn du ihn auch nur berührst! Was soll das?! Nicht nur das du die ganze Nacht wieder sonst wo verschwunden warst und ich mir Sorgen gemacht habe, nun tauchst du auch noch ohne Vorwarnung hier auf, schleichst dich in unser Zuhause und klaust die wertvollste Waffe die dein Vater besitzt! Das ist der Bogen des Häuptlings und nur ER darf ihn führen! Das ist ein Familienerbstück Hana! Und das weist du auch!“ Yoh wurde nach so vielen Jahren mal wieder laut gegenüber seinem Sohn. Denn bei solch einer Tat konnte er auch nicht locker bleiben, so sehr er es auch wollte und erst recht nicht nach dem was sich in den letzten Tagen alles so angehäuft hatte. Hana war erst bestraft worden und das auf die schlimmste mögliche Weise. Warum lernte er nicht daraus und legte seinen Kopf wieder freiwillig in einen Strick?! Der junge Schamane verstand langsam nicht mehr was in seinem Sohn vorging. Es wirkte schon fast als hätte Hana einen Todeswunsch und reizte es immer weiter aus. Aber so war er eigentlich nicht. Nie gewesen und das besorgte ihn. Hana wusste wann er aufzuhören hatte und war nicht blöd und dennoch verhielt er sich gerade so leichtsinnig und unbedacht. Wenn Hao davon erfuhr…es würde in gewaltiges Gewitter geben das keiner mehr bremsen könnte. Der Bogen war heilig und ein wertvolles Erbe und Hana stand einfach nur da und hielt ihn weiterhin fest. Aber er mied dennoch den Blickkontakt zu seiner Mutter. Yoh fand das seltsam. Hana war niemand der einfach so den Blickkontakt abwand, oder nicht standhielt. Er war taff und starrte jedem in die Augen besonders dann, oder erst recht dann, wenn er sich nicht unterbuttern ließ und seiner Sache sicher war. Wenn er also sowas machte…dann hatte das was zu bedeuten und es war ernst. Denn meist machte er das nur wenn er sich wegen etwas schämte, oder unsicher war. Und Yoh sah ihn nur weiter an, verzog dabei das Gesicht etwas besorgt und machte sich lockerer. Unnötig. Es brachte nichts ihn anzufahren, dass wusste er und es war auch nicht seine Art. Aber er konnte auch nicht einfach da stehen und ihn ungeschoren gehen lassen. Yoh war seine Mutter und er wollte ihm helfen denn sein Sohn machte in der letzten Zeit sehr fragwürdige Dinge und fällte unbedachte Entscheidungen. Etwas was er gerne mal im Eifer des Gefechts machte und es ihn in Gefahr bringen könnte, aber noch nie hatte er das so oft hintereinander getan hatte. Von einem Problem ins Nächste. Etwas stimmte mit ihm nicht. Und wenn Yoh es nicht besser wüsste…dann kam ihm sein Hana wie ein verliebter Teenager vor der sich bei jemandem beweisen wollte. Also schnaubte er, schloss die Augen und atmete dann ruhig aus. Sein Sohn hatte ihm noch immer nicht geantwortet und das ließ er nicht auf sich sitzen. Er wollte eine Erklärung und ob sie dann die Wahrheit war entschied er selber. Also öffnete er wieder die Augen und sprach zu Hana: „Ich lasse dich nicht gehen bevor du mir nicht sagst was los ist Hana…Was soll das? Du bist doch nicht blöd, also warum machst du die letzte Zeit so unbedachte Dinge? Ich mache mir langsam ernsthafte Sorgen um dich.“ Als er das sagte sah ihn sein Sohn auch wieder an und schüttete gleich hecktisch den Kopf. „Das musst du nicht Mutter! Ich will nicht das du dich sorgst!“ Und das war die Wahrheit, doch Yoh verstand ihn dennoch nicht und fragte: „Warum machst du dann immer wieder Dinge das ich mich um dich sorgen muss? Hana du bist ein so kluger und guter Junge, aber dennoch verhältst du dich in der letzten Zeit so unvernünftig und kopflos. Noch mehr als sonst. Ich bin deine Mutter und du kannst mir alles anvertrauen, also bitte rede mit mir. Vielleicht kann ich dir helfen! Und wenn nicht dann finden wir auch eine andere Lösung, aber du musst mit mir reden!“ Er wünschte er könnte es…Ihm einfach alles erzählen. Aber er wusste nicht wie seine Mutter darauf reagieren würde. Wie sie…auf Saku reagieren würde und auf die Tatsache dass er sich mit gefährlichen und fremden Menschen traf die aus einer ganz anderen Welt kamen. Sein Leben also immer wieder auf Spiel setzte. Hana wollte es nicht so kompliziert machen, aber er musste, denn wenn er seine Familie und andere noch mehr in die Sache mit hinein zog, als er es eh schon tat, dann machte es das alles nur noch verworrener. Silva und Opacho wussten bereits Bescheid und selbst das waren schon zwei zu viel für ihn. Immerhin wusste er nicht ob sie für immer die Backen hielten, oder ihnen was, aus Versehen, rausrutschen könnte. Nein, nein er ging nicht noch mehr Risikos ein, zumindest in der Hinsicht. Er musste seine Familie da raushalten. Besonders seine Mutter und seinen Vater. Denn noch wusste er selbst nicht wohin ihn sein Weg führen würde. Was noch kommen würde. Und er fragte sich plötzlich: Würden Saku und die Anderen bleiben? Vielleicht bekamen sie den Zero doch nicht mehr ganz und dann mussten sie wohl hier bleiben. Dann gäbe es noch genug Zeit seinem Stamm diese Menschen vorzustellen. Was er sich selbst…auch ganz gut vorstellen könnte. Es klang komisch aber…er wollte wirklich gern dass seine Mutter Sakutaro kennenlernte. Sehen könnte was er für ein Spinner er war und dass da draußen noch andere Menschen existierten. Außerhalb ihrer Welt. Und vor allem wollte er dass sie sah…wie sehr Sakutaro Hana ähnlich war. Wenn er daran dachte musste er innerlich lächeln. Seine Mutter…sie würde ihn bestimmt auch mögen. Doch er behielt es weiterhin für sich und schüttelte diese absurden Träume ab, als er dann wieder zu Yoh sah und antwortete: „Es ist alles okay Mutter. Und es…es tut mir leid das ich die ganze Nacht nicht da gewesen bin, aber ich hatte viel worüber ich nachdenken musste. Und ehrlich gesagt…war mir auch nicht danach heim zu kommen. Nicht nachdem ich diese Narbe verpasst bekommen habe.“ Und auch das war die Wahrheit. Dies zu hören tat Yoh weh und diese Aussage war etwas was er ihm auch sofort abkaufte ohne daran zu zweifeln. Denn er selber hatte noch sehr darunter gelitten das Goldva seinen Sohn mit so viel Schande beladen hatte und ihn damit noch mehr zu einem Aussätzigen machte als er es eh schon war. Wenn er sogar ehrlich zu sich war…hasste er die alte Hexe deswegen. Gefühle die er noch nie zuvor hatte. Nicht mal bei Apollo damals. Sie hatte seinen Sohn verletzt und das kam bei einer Mutter persönlich an, egal was auch immer die Hintergründe waren. Auch hatte Yoh sich noch eine ganze Weile danach mit Hao gestritten. Ja fast sogar die ganze Nacht. Hao war sich bewusst dass es falsch war das als Vater zuzulassen, aber als Häuptling musste er das tun, was Yoh nicht mit ihm teilen konnte, denn er als Mutter sah das komplett anders. Er war stink wütend auf ihn gewesen und seit dem Morgen hatten sie sich auch nicht mehr gesehen. Beide brauchten erst mal etwas Luft für sich. Doch seinen Sohn nun so nervös und schlagartig wieder etwas traurig zu sehen…tat auch ihm weh. Denn er wusste dass, wenn es ihm nicht gut ging, dann ging es Hana auch nicht gut. Sein Sohn fühlte das. Es war wie ein Spiegel und es wirkte auch in die andere Richtung. So das sich auch Yoh sein Blick traurig verzog und er einfach den Kopf senkte. Danach sprach er leiser und mit einem Kloß im Hals: „…Es tut mir leid mein Schatz. Wenn ich…wenn ich dir eine bessere Mutter gewesen wäre, dann wäre dir das nicht angetan worden. Es tut mir so leid…“ Es wurde Zeit das zu sagen, denn es plagte ihn seit dem vorherigen Tag ununterbrochen im Herzen. Yoh kam sich vor als hätte er versagt und als könnte er das nie wieder gutmachen was Hana passiert war. Auch bekam er Angst das sein Kind ihn hassen könnte, obwohl Hana deutlich gemacht hatte das es nicht so wäre. Er hasste ihn nicht und das wurde klar als er diesen Satz sagte und Hana ihn völlig erschrocken deswegen ansah. Nicht nur wegen der Worte die seine Mutter zu ihm gesagt hatte, sondern auch weil sie…weil sie weinte. Er sah eine kleine Träne aus ihrem rechten Auge fliehen und die Wange runter kullern und das allein…machte ihn wütend und traurig zugleich. Es war wie immer…wenn er seine Mutter so sah…dann litt er mit ihr, weswegen er auch gleich lauter und überzeugter sprach: „Das stimmt nicht Mutter! Du hast nichts damit zu tun!“ Yoh erhob wieder seinen Blick und sah ihn erstaunt an. Hana seine Augen waren voller Überzeugung und so stark. Er hatte in jenem Moment denselben überzeugten Blick wie sein Vater und in diesen wunderschönen Augen…sah er auch sich selbst wieder. Er hatte die Augen seiner Mutter und den Blick seines Vaters. Und Yoh war unglaublich glücklich ihn so zu sehen. Es beruhigte ihn sofort. Hana war ein wunderschöner Junge geworden. Das perfekte Abbild seiner Eltern. Egal was andere auch darüber dachten…er war nicht wie Asanoha. Der Blonde sprach weiter entschlossen und lauter: „Ich bin das Problem! Du bist die beste Mutter die man sich wünschen kann! Und auch wenn es komisch ist das du keine Frau bist und damit automatisch anders, so bin ich stolz darauf dein Sohn zu sein! Ich liebe dich Mama und ich möchte nicht dass du dich wegen mir immer wieder ins Feuer wirfst! Bitte las das! Ich muss meinen eigenen Weg finden und…und ich bin mir sicher das ich den auch finden werde. Aber dafür musst du mir vertrauen. Ich…ich kann dir momentan noch nicht sagen warum ich das alles so mache wie ich es mache, denn ich bin mir selber noch nicht mal so sicher warum. Aber sobald ich es verstanden habe und mir sicher bin, dann werde ich es dir sagen, dass verspreche ich dir! Aber bitte…bitte hab bis dahin noch etwas Geduld mit mir. So wie du es schon seit meiner Geburt mit mir hattest. Bitte vertrau mir…Mama. Ich…ich brauche den Bogen.“ Doch das war nicht richtig. Er…er brauchte ihn nicht. Wie konnte er nur so dumm sein? Mama hm?…Yoh liebte dieses Wort. Er liebte es wenn Hana das zu ihm sagte, denn es erfüllte ihn mit Erinnerungen an die Tage wo er noch klein gewesen war. Und wie sehr sein Sohn ihn liebe. Es erfüllte Yoh mit Stolz und Glück. Und danach legte Hana doch tatsächlich den Bogen auf den Boden und kam zu seiner Mutter gelaufen. Stürmisch und wegen etwas was schon lange überfällig war, warf er sich ihm um den Hals und drückte Yoh fest. Hana war genauso groß geworden wie seine Mutter und diese sah erschrocken und mit klopfendem Herzen einfach nur nach vorne. Bis er dann auch endlich realisierte was gerade passierte und sein Kind fest zurückumarmte. Sie standen einfach nur da und schmiegten sich aneinander. Hana sogar noch intensiver als seine noch leicht erschrockene Mutter, die diese Aktion nicht von ihrem Sohn erwartet hätte, denn Hana war sehr reserviert geworden in all den Jahren. Er knuddelte und schmuste sich an ihre linke Wange und ihn so halten zu können und mit ihm zu schmusen…machte Yoh glücklicher als alles andere auf der Welt, so das er erwiderte. Nach Hana seiner Geburt war dieser sein Leben geworden. Er liebte dieses Kind über alles und würde sich immer für ihn opfern ohne lange darüber nachzudenken. Sie waren verbunden und das nicht nur damals durch die Nabelschnur sondern auch im Herzen. Doch Hana hatte recht. Er wurde erwachsen und es war an der Zeit ihn gehen zu lassen. Der Blonde musste wissen war er als richtig empfand und was nicht. Er musste selber aus Ereignissen lernen und eigene Erfahrungen sammeln um seinen Weg zu finden. So schwer es Yoh auch fiel…er würde ihn gehen lassen. Also schniefte er kurz und nickte dann sanft. Was hatte er da noch für eine Wahl? Er hatte es verstanden…und Hana auch. Also löste der sich von seiner Mutter und lächelte ihn lieb an. Es war dasselbe Lächeln das auch seine Mutter teilte wenn sie jemanden beruhigen wollte. Er war ihr so ähnlich. Weswegen Yoh noch mal kurz vor kam und seinen Sohn mit beiden Händen an den Wangen packte. Sanft zog er ihn näher an sich und gab ihm einen behutsamen Kuss auf die Stirn, sah ihm danach noch lieb in die Augen so dass sich ihre Blicke trafen und aufeinander langen. Hana wusste nicht warum er das tun wollte, aber es kam einfach so über ihn. Also schloss er die Augen und legte seine Stirn sanft an die seiner Mutter, die noch immer seine Wangen hielt und nun auch die Augen schloss. Es war ein schöner Moment gewesen. Mutter und Sohn waren komplett still und hörten nur den Atem und das Herz des anderen. Schon lange…war Hana nicht mehr so entspannt gewesen. Doch etwas fiel ihm auf. Yoh sein Herzschlag…er war anders. Anders als sein eigener. Der Rhythmus war anders. Sanfter und langsamer. Der Klang ganz zart. Hana konnte es genau hören und spüren. Und als er das bemerkte…verglich er es mit etwas anderem was noch nicht mal so lange her war. Denn er dachte zurück an den Strand. An den gestrigen Abend. Denn Yoh sein Herz es…es schlug anders als das von Saku. Als der Pilot ihn damals von hinten umarmte und ihm Trost spendete…da konnte Hana sein Herz fühlen. Es pochte gegen seinen Rücken und der Klang drang in ihn ein. Der Blonde war nervöser und aufgelöster gewesen als der Ältere hinter ihm und dennoch…fühlte es sich an als würden ihre Herzen im selben Takt schlagen. Denselben Klang besitzen. Dieselbe Melodie des Herzens hörbar durch den Mond… Hana fiel es schlagartig wieder ein. Wie konnte das nur vergessen? Es war eine Geschichte aus seiner Kindheit. Eine Weisheit innerhalb ihres Stammes und war eng verbunden mit ihrem Fest der Liebe, welches nur bei Vollmond war. Das sich so Paare fanden und für immer zusammen blieben. Seine Mutter hatte ihm das mal als Kind erzählt, nämlich das jeder Herzschlag einen Klang oder eine Melodie besaß. Und das diese bei Vollmond stärker wurde. Nie hatte er daran geglaubt, aber nun fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Man sagte: Wenn zwei Herzen im selben Rhythmus schlugen, denselben Klang hatten bei Vollmond…dann gehörten sie zusammen. Und auch nur bei Vollmond konnte man diesem lauschen. Gestern Abend…war Vollmond gewesen. Und gerade auch, denn nur weil man den Mond am Tag nicht sah, hieß es nicht das er weg war. Deswegen spürte er auch den Herzschlag seiner Mutter deutlicher als normalerweise. Saku hatte gestern Abend zwar nicht denselben Rhythmus gehabt, weil er wesentlich ruhiger gewesen war, aber sein Herz und das von Hana hatten dieselbe Melodie. Denselben Klang. Er konnte es nicht erklären. Es war etwas…was man nur fühlen konnte. Und es traf ihn hart. Sehr hart sogar, weswegen er wieder die Augen öffnete und sich von seiner Mutter leicht löste. Er sah erschrocken auf den Boden unter sich. Seine Wangen wurden rot und sein Herz donnerte bei der Erkenntnis. Er und Saku…hatten dieselbe Melodie? Wie…wie konnte das sein und was…was bedeutete das für sie? Für ihn? Deswegen also mochte er ihn so sehr…Er sah sich…selbst in ihm. Yoh sah wie erschrocken Hana auf den Boden sah und blickte ihn einfach nur weiter an. Er war besorgt. Etwas lag ihm auf der Seele und es quälte, oder verwirrte ihn. Seine Mutter wollte ihn fragen…aber hielt sich zurück. Wenn Hana darüber reden wollte…dann würde er das von alleine tun. Er war nun erwachsen und man musste da nicht mehr nachbohren. Das gehörte zu dem Thema: Vertrauen. Es fühlte sich gut an. Und dann musste er wieder lächeln und drückte sein Kind wieder fest an sich. Umschlang ihn mit beiden Armen um den Nacken und fuhr ihm dabei sanft durch den blonden Haarschopf. Yoh schloss dabei die Augen. „Wenn…du Hilfe brauchst…kannst du immer zu mir kommen. Ich werde dir immer zuhören und dir helfen Hana. Ich bin deine Mutter und egal was auch passiert ich werde es immer sein. Also zöger bitte niemals zu mir zu kommen wenn du Rat suchst. Du bist für mich der größte Schatz mein Sohn und ich weis auch dass du den richtigen Weg finden wirst. Da bin ich mir ganz sicher. Ich vertraue dir Hana…“ Und nachdem er das gesagt hatte musste auch Hana wieder lächeln und kam aus seinen Gedanken zurück. Er schloss ebenfalls wieder die Augen und drückte seine Mutter zurück. Er liebte sie über alles. Er wusste was er zu tun hatte und was richtig war. „Ich weis…Mama.“ Gab er noch von sich und genoss weiterhin ihre Umarmung. Er war so dumm gewesen. Zu denken er müsste sich in sein Zuhause schleichen und seinem Vater heimlich den Bogen stehlen war falsch. Er hatte an diesem Ort nichts zu befürchten. Nicht solange seine Mutter da war. Sie war immer bei ihm und würde es auch weiterhin sein. Und genau deswegen liebte er sie so sehr. Aber an seinen vorherigen Gefühlen am Strand hatte er noch weiter zu knabbern. Doch dafür…brauchte er das nicht. Und so hatte sich um entschieden. Er würde den Bogen seines Vaters doch nicht nehmen und seine Mutter dadurch ebenfalls in Bedrängnis bringen, denn sie hatte ihn damit gesehen und wenn sie ihn gehen ließ steckte sie in der gleichen ernsten Lage mit drin. Nämlich das Hao ausrasten würde und dann auch gegen Yoh schoss. Das ließ Hana nicht zu. Außerdem…musste er Saku nicht mit einem Bogen und Jagdkünsten beeindrucken und ihm damit seinen Wert beweisen. Denn das war der Grund für die ganze Aktion gewesen. Er konnte das auch anders. Und dafür musste er seiner Mutter danken denn sie hatte ihn vor einer dummen Tat bewahrt. Endlich war er mal froh gewesen das sie ihn auf frischer Tat ertappt hatte. Aber dennoch schlich er sich danach wieder aus dem Dorf. Zumindest so das ihn keiner sehen konnte und nur seine Mutter wusste das er wieder weg war. Somit war er etwas vor dem Zorn seines Vaters sicher, denn er war nicht erneut wortlos verschwunden. Er ging zurück zu Saku…und wusste er genau was er zu tun hatte. Also besorgte er noch was. Ich träutme einst davon dass ich verloren gegangen bin und nur meine Mutter war schrecklich besorgt um mich in diesem Traum. Aber nach dem Aufwachen hat mir niemand zugehört, denn es war allen egal. Ich bin mit dieser Angst in mir aufgewacht. Diese eine Angst weshalb ich mich immer wieder fragte: Was lasse ich zurück wenn ich aus diesem Leben verschwinde? Es quält mich jedes Mal auf Neue, dennoch versuchte ich keine Angst davor zu haben und schob es von mir weg. Nahm meine Strafen und Schläge an die ich verdient hatte. An der Oberfläche bin ich zwar stark, aber tief darunter und in meinem Herzen zerbreche ich. Niemals habe ich auch nur behauptet perfekt zu sein und nun sehe ich…du bist es auch nicht. Du stehst dazu, genau wie ich. Es schenkte mir Trost und Verbundenheit. Dennoch versuchte ich oft einfach alles zu vergessen. All den Schmerz den ich gelernt habe so perfekt zu verstecken. Und somit gab ich weiter vor als wäre alles okay, auch wenn ich weit davon entfernt war. Ich bin ein Außenseiter und jemand anderes kann gerne kommen und mich davor retten, denn ich habe keine Kraft mehr dafür. Ich kann einfach nicht so sein wie er es gern wollte. Wie alle es von mir erwartet haben. Darum habe ich nur eine Bitte an dich: Wenn meine Zeit gekommen ist…vergiss bitte all meine Fehler die ich gemacht habe. Hilf mir Gründe und Dinge zurückzulassen das man mich vermisst und verachte mich nicht deswegen. Denn wenn du dich leer und einsam fühlst, dann bin auch ich für dich da. Erinnere dich bitte immer wieder an mich und halt mich ganz fest. Denn nur bei dir können meine Tränen endlich trocknen und die Angst weichen die ich schon immer mit mir schleppe. Die Angst allein zu sein und allein zu sterben. Die Melodie deines Herzens ist dieselbe wie meine. Kannst du sie hören? Heute wo der Vollmond hell scheint? Sie spricht zu dir. Und wenn du ganz genau lauschst…dann weist auch du was zu tun ist. Genau wie ich. Nachdem Hana alle mal wieder an den Rand des Wahnsinns und zurück gebracht hatte, saßen Saku und Sugiura einfach vor dem Lagerfeuer und zündeten es erneut an. Sakurai trug wieder seine Fliegerjacke, die Hana vorher noch lieblos in den Sand gefeuert hatte. Warum wunderte es ihn nicht das er nicht mal darüber dankbar gewesen war? Also das er sie ihm übergelegt hatte damit er die letzte nacht nicht fror. Und warum machte das Saku etwas traurig? Der Blonde war nun schon eine Weile verschwunden, aber das war okay, sie mussten sich sicherlich nicht sorgen. Der Pilot konnte sich denken dass Hana sicher erst mal zu seinen Eltern zurückging, denn er war die ganze Nacht weggewesen. Wahrscheinlich hatte er auch genug zu tun allein nur um sich rechtfertigen zu müssen. Saku wollte ihm ja Fische mitgeben, damit er eine etwas glaubwürdige Aussage haben könnte, indem er sagte er war fischen, aber das hatte der Blonde verspielt. Und es kümmerte ihn inzwischen nicht mehr so sehr wie es eigentlich sollte, also ob Hana stress bekam oder nicht, denn er war ehrlich gesagt noch immer etwas beleidigt weil er seinen Fang so runter gemacht hatte. Sakurai war extra früh los gegangen um etwas zu fangen, damit der Satansbraten auch gleich was zu futtern hatte und die Ausrede für Zuhause wenn er wach wurde, aber die Aktion ging ja mal nach hinten los. Und zwar so richtig. Nie hätte er gedacht dass er sich mal dafür rechtfertigen müsste weil er NUR Fisch zum Frühstück gebracht hatte! Komischerweise nagte es mehr an ihm als es sollte und während er muffig die Fische auf Stöcke spießte, saß ihm Sugiura gegenüber und versuchte sich noch immer daran das Holz des Lagerfeuers zu entzünden. Er konnte nichts dafür dass es länger dauerte. Das neue Holz war noch etwas feucht, aber nach einigen Versuchen klappte es dennoch und das Feuerzeug erfüllte endlich seinen Zweck. Funken entzündeten das Holz und langsam wurde das Feuer immer stärker. Erleichtert dass er, selbst mit Feuerzeug, nicht doch ein Komplettversager war, was Feuermachen betraf, steckte er es wieder ein und pustete etwas unterhalb des Feuers um es mehr zum Lodern zu bringen. Danach setzte er sich auch ordentlich hin und zog sich seine Umhängetasche über den Kopf, legte sie auf den Schoß und kramte darin rum. Saku sah dann auch endlich wieder zu ihm, kurz davor hatte er auch den letzten Fisch aufgespießt und sprach dann zu Sugi rüber: „Du solltest wieder zurück zum Lager gehen. Mal abgesehen davon war es sehr riskant einfach hier her zu kommen. Du setzt gerade viele Leben von Soldaten aufs Spiel weil du hier bist, Sugiura. Und noch dazu bist du der einzige Sanitäter der uns noch geblieben ist auf den man was setzten kann, wenn es drauf ankommt. Du solltest dein Leben nicht einfach so riskieren.“ Doch sein Gegenüber schien sehr locker damit umzugehen das er der einzige richtige Sanitäter auf dieser Insel war und sich nicht in der Nähe von den Verletzten aufhielt. Er sah Saku an. Awwww danke Papabär. Es war nett dass er sich um ihn sorgte und seine Fähigkeiten lobte, aber oft war es einfach zu viel. So schnaufte er kurz lieb und sah zu seinem Leutnant rüber. „Bleib locker Sakutaro. Ich wäre nicht gegangen wenn ich nicht einen Backup-Plan hätte. Paku übernimmt solange ich hier bin und ich habe die meisten Soldaten wieder so gut auf die Beine bekommen das sie nur noch Bettruhe brauchen und kaum noch Medikamente. Also schafft unser Paku das locker alleine. Und wenn was sein sollte dann kann er mich ja über das Walkie kontaktieren.“ Er wedelte frech mit einem großen Walkie-Talkie in der Hand herum und befestigte es dann wieder an seinem Gürtel. Es waren sehr alte Modelle, aber sie funktionierten noch. Es war etwa groß und globig, aber immerhin erfüllte es seinen Zweck. Gut zu wissen dass er alles durchdacht hatte, aber dennoch war Saku etwas unruhig. Und Sugi wusste auch was das war, denn in den letzten Monaten hatte sich in ihm etwas gebildet wovor ihn Chiharu bereits schon gewarnt hatte. Dennoch ließ es einfach nicht locker und lenkte etwas Sakurai sein Handeln. Es war Unsicherheit. Aber nicht im Bezug auf seine Taten oder Handlungen sondern mehr wegen seiner Männer. Nachdem Paku sich auf dem Schlachtfeld fast umbrachte, wegen eines Fehlers den er selber verzapft hatte, da wurde Saku nervöser was Vertrauen anging. Seit dem Tag hatte er jedes Mal die Sorge dass seine Jungs etwas vergessen könnten und deswegen ihr Leben unnötiger, als es eh schon war, aufs Spiel setzten. Oft war er selber noch mal mit ihnen den Maschinencheck durchgegangen und hatte alles eigenständig überprüft. Er ging auf Nummer sicher und überließ dort nichts mehr dem Zufall. Der Vertrauensverlust, den er seit Paku seinem Unfall entwickelt hatte, wurde immer mehr und fing langsam auch an sich auf seine anderen Jungs niederzulassen. Er traute ihnen immer weniger zu und machte sich dadurch mehr Arbeit als es nötig war. Und auch jetzt saß er vor dem Lagerfeuer und sah seinen Freund gegenüber dabei zu, wie der freundlich in der Tasche wühlte und wollte ihn lieber wieder zurück ins Lager schicken. Was wenn Sugi etwas entgangen war? Wenn deswegen einige Soldaten starben? Saku kam sich immer mehr wie der Papa-Vogel vor der auf all seine Küken aufpassen musste damit die sich auch ja nicht die kleinen Flügel brachen. Er nahm zu viel auf sich und hatte sich deswegen auch mal heftig mit Matsumoto am Kopf gehabt, der wesentlich älter war als er und Ahnung von seinem Tun hatte. Es ging dabei ebenfalls um das Thema mit dem Warten der Flieger und sie stritten sich so heftig das man kaum glauben könnte sie würden sich jemals wieder verstehen. Am Ende war es aber alles nur halb so wild gewesen und wie Brüder und Familie eben waren verstand man sich auch bald darauf wieder. Saku hatte es nicht böse gemeint. Aber dennoch konnte er sich nicht bei Matsu entschuldigen, sondern wand sich stur ab. Er wollte doch nur dass ihnen nichts passierte. Und nach der Sache mit Paku und…dem was Chiharu passiert war wollte er niemanden mehr verlieren. Vielleicht übertrieb er in letzter Zeit etwas, aber wenn er so alle am Leben erhalten konnte war ihm das recht. Er hatte immerhin…schon genug Blut an seinen Händen kleben. Und während er daran dachte hatte Sugiura derweil genug Medizin in Saku seinen Rucksack gestopft und stellte ihn wider zurück neben den Zero. Er war nun noch mehr grundversorgt als vorher. Als er sich dann erneut an das Lagerfeuer setzte und freundlich zu Saku rüber sah, da kam ihm ein Gedanke. Besonders wenn er sah wie in Gedanken verloren sein Chef da vor ihm saß und die Fische auf Stöcken anstarrte. Wo war er nur wieder mit seinen Gedanken? In der letzten Zeit passierte ihm das öfter dass er einfach mal abdriftete und nicht bei der Sache war. Auch damals, bevor sie sich auf dem Weg zu der Schlacht gemacht hatten, also bevor der Sturm sie traf, da war es als wäre er nicht bei der Sache gewesen. Chiharus Tod war schon 3 Monate her und er war noch immer so durch den Wind deswegen. Vielleicht mehr als es andere sein würden. Doch dies war verständlich denn immerhin ist seine große Liebe gestorben. Doch Sugi machte sich da um mehr Sorgen als das Saku sie nicht mehr vergessen würde…nämlich das er sich selbst für ihren Tod verantwortlich machte. Denn dem war nicht so. Keiner wollte ihn dazu drängen sie zu vergessen und einfach so zu tun als hätte es sie nie gegeben. Das war nicht möglich. Man vergaß Menschen nicht einfach mal so, denn es könnte höchstens sein das man sich nicht mehr an sie erinnerte. Aber auch das würde ihm bei Chiharu nicht passieren. Er liebte sie noch immer und auch nach ihrem Tod war sie ein Teil von ihm geworden. Er würde sich an sie erinnern, so lange er lebte. Und das war okay. Aber dennoch durfte ihn das nicht daran hindern neue Wege einzuschlagen und sich neu zu verlieben. Aber genau das Gefühl hatte der junge Sanitäter immer mehr. Saku wurde abweisend und überfürsorglich. Ließ keinen mehr an sein Herz heran. Auch bei ihnen und das war nicht gut. Er verlor sich in Unsicherheiten und Ängsten Menschen verlieren zu können die ihm was bedeuteten. Doch merkte er nicht wie sehr er sich damit selbst in Ketten legte und seine Flügel stutzte. Das mit Chiharu…das war nicht seine Schuld gewesen. Aber dennoch machte er sich dafür verantwortlich. Er sagte es vielleicht nicht, aber man sah es ihm an…nämlich jedes Mal wenn das Mädchen zum Gesprächsthema wurde. Und nun war Sugi mehr als froh gewesen das vorhin miterleben zu dürfen was er vor einigen Minuten gesehen hatte. Nämlich das mit Saku und Hana. Es war einfach unglaublich mit anzusehen wie sehr die zwei sich stritten und es so völlig normal wirkte. Als wäre es okay und als gehörte das zu ihnen. Noch dazu hatte er das Lächeln gesehen…das Lächeln von seinem Leutnant als Hana zum Wasser lief und seit dem verschwunden ist. Deswegen lächelte er nun auch wieder und räusperte sich leicht um Aufmerksamkeit zu bekommen. Die bekam er auch als Saku das hörte und zu ihm auf sah. Er schien, in jener Sekunde, etwas verwirrt, aber dann sprach der etwas Jüngere auch schon zu ihm: „Er ist wirklich sehr rücksichtvoll.“ Was? Sakurai legte den Kopf etwas schief. Aber er wusste sofort um wen es sich bei dem Gespräch handelte, also schnaufte er etwas genervt und sprach darauf: „Warum finden alle Hana immer gleich nett und rücksichtvoll, obwohl er euch zur Sau macht und total unfreundlich ist? Seid ihr alle nur komisch, oder liegt es einfach an mir?“ Dabei zeigte er noch auf seine Brust und Sugi lachte darauf leicht. „Naja okay er hat mich auch völlig auseinandergenommen mit seinen harten Worten, das gebe ich zu, aber dennoch: es ging mir mehr darum wie er mit dir umgeht Leutnant Sakurai. Und das fand ich toll! Ihr hattet euch echt mies am Kopf, aber dennoch scheint ihr euch zu mögen und er hat sogar am Ende Rücksicht auf dich genommen. Das hab ich genau gesehen. Die Beziehung zwischen dir und ihm scheint etwas komplexer und anders zu sein, als damals zwischen dir und Chiharu, aber das ist nichts Schlechtes! Ich finde das sogar richtig gut! Er gibt dir Kontra und das hast du auch dringend notwendig Sakutaro! Ihr passt echt gut zusammen wie Arsch auf Eimer!“ Saku sah ihn daraufhin muffig an. Leichte Röte schlich sich bei den Worten auf seine Wangen, gefolgt von unglaublicher Scharm und er konnte es dann einfach nicht mehr kontrollieren, also platze es aus ihm laut heraus, so dass er schließlich über das Feuer muffte: „Wir passen nicht zusammen! Warum denken immer alle das ich jemanden brauche der mir eins auf den Deckel gibt?! Bin ich so ein unkontrollierbarer Klotz?! Hab ich euch wirklich immer so schlecht behandelt das ihr nun so mies zu mir sein müsst?! Und warum denken alle immer gleich von mir das ich mit Hana in die Kiste hüpfen will?!“ Sugi sah ihn verdutzt an. Naja das lag einfach daran das er darauf stand von Hana kontra zu bekommen und das sah man ihm halt an. War also nichts Besonderes. Aber dafür war das was er zuletzt gesagt hatte besonders interessant, so das der Glatzkopf sprach: „Was? Das hat doch gar keiner gesagt Saku…Willst du etwa?! Uhu Saku! Du lässt aber auch nichts anbrennen, was?“ Kam es dann frech grinsend aus ihm raus und Saku lief schlagartig noch röter an. Er…er hatte sich total verplappert und konnte wohl eben seine Gedanken einfach nicht zügeln so das sie aus seinem Mund flohen. Das eben war ihm so raus gerutscht. Es war peinlich aber er hatte wirklich manchmal das Bedürfnis mit Hana schlafen zu wollen. Was war nur los? Hatte er wirklich so viel Druck auf dem Kessel dass er sich einfach den nächstbesten Jungen schnappen würde und mit dem dann Sex hatte?! Nein, daran lag es nicht und das machte es auch nicht besser. Eigentlich sogar noch schlimmer! So war er noch immer rot auf den Wangen und somit schüttelte er auch gleich hektisch den Kopf und verschränkte dann sauer und schützend die Arme vor sich, als er dann nach rechts zum Zero sah und abwehrend muffte: „Ich will nichts von Hana verdammt! Er tut mir einfach nur leid und ist völlig bemitleidenswert! Er könnte locker als Mädchen durchgehen! Er ist schmächtig und klein, hat eine große Klappe die ihn nur in Probleme rein reitet und noch dazu hat er ein komplettes Spatzenhirn! Er macht nur Ärger!“ „Wer macht nur Ärger, Holzkopf?!“ Saku zuckte kurz zusammen und sah dann erschrocken nach links neben sich. Er kannte diesen spitzen Ton und die unerträgliche Stimme dazu. Lange genug hatte er sie nun schon um sich gehabt. Und natürlich stand Hana dann vor ihm und sah ihn muffig und ernst dabei an. Er wusste nicht warum, aber etwas ertappt fragte er: „H-Hana! Was machst du hier?!“ „Das frage ich mich gerade auch, Blödmann.“ Berechtigt, denn nach dem was er gerade noch aus dem Mund des Älteren gehört hatte, müsste er ihm eigentlich ordentlich eine verpassen und dann wieder gehen. Daher kam es auch so kühl aus dem Blonden raus und sie sahen sich weiterhin nur an. Sugiura aber freute sich den Jungen zu sehen und winkte lieb zu ihm, als er dabei sprach: „Hey Hana! Schön das du wieder da bist!“ Aber Hana ignorierte ihn komplett und sah weiterhin Saku scharf und stechend an. Der aber ließ sich nicht mehr davon beirren und riss sich wieder zusammen. Kleiner Muffel...Wo kam der wieder so plötzlich her? Man sollte ihm lieber ein Glöckchen umbinden denn Hana hatte die miese Angewohnheit sich gut anschleichen zu können und aus dem Nichts aufzutauchen! Aber dann bemerkte er etwas was er sehr interessanter fand. Denn zu seiner Verwunderung trug Hana noch immer das weiße Shirt, welches er von ihm hatte. Aber noch oben drauf hielt er etwas in seinen Armen vor sich. Es war ein brauner Korb. Fast der Selbe wie damals der den Hana mit Messern gespickt hatte und unter den Piloten legte damit er da drin landen würde als der sich aus der Falle lösen wollte. Allein wenn er wieder daran dachte empfand er das als ziemlich sadistische Aktion. Kleiner Teufel. Was wollte er mit dem Teil? Dieser Korb schien aber etwas kleiner zu sein als der von damals. Sekunden danach schloss Hana arrogant die Augen und setzte sich rechts neben Saku an das Feuer. Somit saß er zwischen Sugi, der rechts von ihm war und Saku der links saß. Und hinter ihm war der Flieger der Sichtschutz bot. Danach machte er wieder die Augen auf, auch wenn er noch immer pissig dabei aussah und sah zum Feuer vor sich. Noch mal Glück gehabt. So freute er sich das die Fische noch nicht gegessen wurden und er war noch mal rechtzeitig gekommen. Saku behielt ihn weiterhin genau im Auge. Er konnte nicht anders, aber in jener Sekunde, als er zu Hana sah, da flog er schnell, mit den Blicken, über ihn drüber. Saku suchte nach Verletzungen. Wenn der Junge wieder bei sich zuhause gewesen war könnte es sein das er vielleicht erneut von ihnen verletzt wurde und…er stoppte sich selbst. Was tat er da? Warum machte er das? Sicher sorgte er sich etwas um ihn, aber das war ja schon fast paranoid. So war er doch eigentlich nicht…oder? Aber als er das erkannt hatte war er auch schon mit seiner Analyse fertig gewesen. Nichts. Hana hatte keine neuen Verletzungen. Zumindest sah er keine und das beruhigte ihn. Der Blonde setzte den Korb vor seinem Schneidersitz, in dem er saß, ab und fing an etwas herauszuholen. Jeder sah ihm dabei zu und dann erblickten sie etwas neues. Es waren mehrere kurze Äste mit grünen Blättern daran und zwischen diesen Blättern hingen schwarze Beeren. Nach und nach fing Hana muffig an diese abzuzupfen und legte sie vor sich auf das alte Palmenblatt, welches sie am vorherigen Abend noch für den Fisch genutzt hatten. Saku runzelte die Stirn und beobachtete ihn bei der Arbeit. Fragte sich was das sollte. Sugi dagegen schien sichtlich interessiert und fragte, während er sich etwas zu Hana rüber lehnte: „Wow die sehen lecker aus! Was sind das für Beeren?“ Hana blickte nur ganz kurz zu ihm rüber und dann sah er wieder muffig vor sich und machte einfach weiter. Er war noch immer leicht sauer wegen dem was Saku gesagt hatte, aber er riss sich zusammen und antwortete dann: „Das sind Acai-Beeren…Bei uns im Dorf essen wir die sehr gerne da sie gesund ist. Sie haben einen entzündungshemmenden Effekt im Körper und sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Mama sagt: die Beeren können zu einer gesunden Funktion der Nerven und Muskeln helfen. Das Fruchtfleisch und die Haut werden getrocknet, püriert oder gekocht, um daraus Pulver oder Brei herzustellen. Auch ihr Saft ist gut zum würzen. Man kann vielerlei Gerichte mit ihr kochen.“ Erstaunt gab Sugi einen Pfiff von sich und sah ihm weiter zu. Er hatte noch nie von solch einer Beere gehört und es klang sehr interessant was Hana dazu erzählt hatte. Da konnte man ja richtig was über ihre Flora lernen! Und nachdem er fertig gesprochen hatte sah der Blonde kurz zu Saku rüber, dem der kurze Blick nicht entgangen war und der ihn dann auch verdutzte. Aber so kurz wie Hana ihn ansah, genauso schnell sah er wieder vor sich und machte weiter muffig an den Beeren rum. Zupfte immer weiter. Der Pilot sah ihn an. Was sollte der Blick eben? Es war fast so als würde Hana auf eine Reaktion von ihm warten. Aber auf was? Was wollte er? Und da sich Saku wieder ungern erneut in die Nessel setzten wollte, schwieg er und sah ihm einfach nur stumm dabei zu wie er weiter arbeitete. Er war aber dennoch überrascht was der Kleine so alles wusste. Dinge die er ihm nicht zugetraut hatte. Hana schien sich gut mit Pflanzen auszukennen. Das hatte er auch im verlorenen Tal schon bewiesen, als es um Heilpflanzen ging. Offenbar war er, in der Hinsicht, ein helles Köpfchen, was? Interessant. Er war so stur und aggressiv aber mit Pflanzen kannte er sich offenbar aus. Saku hielt ihn deswegen eher für einen Typ der lieber Jagen und kämpfen wollte. Wie man sich doch irren konnte. Hana gab dann von sich: „Da Saku ja mal wieder nur Fisch auf den Tisch gebracht hat, dachte ich mir wir könnten ihn wenigstens mal ordentlich würzen und etwas als Beilage dazu essen was nicht aus Fleisch besteht.“ Ja schön das man darüber gesprochen hatte. Wie konnte man sie nachtragend sein? Saku muffte nur leicht. Und dann legte Hana auch schon die restlichen Beeren vor sich auf das Blatt, warf den dünnen Ast neben sich in den Sand und zauberte noch etwas aus dem Korb heraus. Dieses Mal waren es aber nur Salatblätter in die etwas eingewickelt zu sein schien. Vorsichtig legte er die Rollen auf das Palmenblatt vor sich. Es waren drei Blätter mit Füllung die gerollt und mit etwas zugebunden waren. Etwas was aussah wie Seetang. Doch bevor ihn noch einer fragen konnte, was das alles war, machte Hana schnell weiter. Er packte sich drei der fünf Fische vor dem Feuer weg und legte sie ordentlich vor sich auf das Blatt. Danach nahm er nach und nach die kleinen Beeren und drückte den Sanft vorsichtig über dem Fisch aus. Er portionierte die Würze ganz genau und war sehr konzentriert dabei, so das Saku erstaunt zusah. Hana war schon mal so gewesen. Damals als es um die Salbe für den Biss ging. Faszinierend wie er, bei sowas, solche Konzentration aufbringen konnte. Als der Kleine dann fertig war, riss er noch das Palmenblatt in drei Teile, schob diese über den Sand zu ihnen und reichte jedem sein Essen. Danach verschränkte Hana seine Arme und sprach, zu Saku gewandt, rüber: „Das nenn ich ein Frühstück Herr: „Ich würze mir nur mit einem Gewürz meine Fische“. Lass es dir schmecken.“ Stinkstiefel. Saku sah ihn an und dann zu dem Essen vor seinem Schneidersitz. Sah gar nicht mal so übel aus. Danach musste er frech hochsehen und brachte spitz von sich: „Ach ja? Aber gestern hat dir das EINE Gewürz noch gut geschmeckt du Snob.“ „Ich weis nicht mal was das ist von dem du da redest.“ Wohl war. Hana wusste nicht was Snob bedeutete und komischerweise…musste Saku darauf kurz lächeln. Er musste einfach, denn das war so eine klassische Hana Antwort gewesen und irgendwie…war das schon süß. Komisch wie schnell man sich doch an Menschen gewöhnen konnte, egal wie sie waren… Doch Sakutaro war etwas wählerisch wenn es ums Essen ging und sah es deswegen dann auch erst mal nur kritisch an. Sugiura dagegen lächelte und fasste sich auch schon bereits die Salatrolle mit der Füllung voller Begeisterung. Er war dafür offener und biss hinein ohne großartig darüber nachzudenken. Hana behielt derweil Saku genau im Auge und das nur aus einem Grund: Er wollte ihm ablesen ob es ihm schmeckte oder nicht. Aber der Trottel fing einfach nicht an, weswegen er etwas ungeduldiger wurde. Klopfte deswegen auch schon mit dem rechten Fuß etwas im Sand herum, wie ein Hund der wedelte. Was war das Problem? Warum aß er nicht? Kurz darauf sah Saku ihn auch wieder an und fragte, während er auf die Salatrolle zeigte: „Was soll das sein?“ Hana dämmerte es. Aha ein Feinschmecker und Futterscheuer was? Das überraschte ihn nun doch etwas, denn er dachte Saku wäre als Soldat nicht wirklich wählerisch was Essen betraf. Immerhin aß er Fisch nur mit seinem einem Gewürz und sonst nichts. Oder er war der krasse Fall von einem Menschen der nur das aß was er kannte und sonst nichts. Na gut aber Hana spielte ausnahmsweise Mal mit und antwortete ihm ruhig, aber mir genervten Unterton: „Das ist ein normales Salatblatt mit einer Bohnen Füllung und Gewürzen. Etwas was wir bei uns im Dorf regemäßig essen. Denkst du echt ich will dich vergiften wo ich doch so viele andere Möglichkeiten hätte?“ Saku sah ihn weiter an. Dann musste er aber auch schon kurz darauf schmunzeln. So einer war er also ja? Den Satz kannte er, denn genau diesen hatte er fast so ähnlich gestern Abend zu ihm gesagt, als es um das Gewürz auf dem Fisch ging. Hana hatte sich das genau gemerkt und gab nun passend dazu kontra. Nicht schlecht, das gefiel dem Älteren etwas. Und bevor er zögerlich nach der Rolle fassen und sie essen konnte, sprach Sugiura plötzlich vor ihm, mit gefülltem Mund wegen seiner Salatrolle: „Oh man das sfmeckt fo gut! Du mupfst das fingend pfobieren Pfaku!“ Er spuckte dabei sogar einige Bohnen aus und Saku warf ihm einen lockeren Blick zu, als er antwortete: „Ab einer gewissen Grammanazahl wird unverständlich Sugiura.“ Der Glatzkopf schluckte runter und fragte dann erfreut: „Wenn du deins nicht willst, kann ich es dann haben? Biiiittte Sakuuu!“ Wie ein kleines Kind. Hana sah auch zu dem Typen rüber der sich unglaublich über das Essen freute und dann wieder rein biss und weiter aß. Es freute ihn dass es wenigstens einer zu schätzen wusste wenn er kochte und sofort hatte Sugi bei Hana einen Stein im Brett und der mochte ihn gleich viel mehr als noch vor einigen Minuten. Im Gegensatz zu Saku der noch immer nichts gegessen hatte! So sah er wieder zu dem Älteren links von sich und wartete mürrisch da drauf dass er auch endlich mal kostete. Saku sah ihn zwar gerade nicht, weil er noch immer Sugi beim Essen zusah, aber er konnte den eiskalten und beobachtenden Blick fühlen der auf ihm lag. So das er sich echt sorgte ob er mit einem Messer im Schädel enden könnte, wenn er gleich reinbiss und danach was Falsches zum Geschmack des Essens sagte. Dennoch sah er darauf mutig und kurz zu Hana rüber. Ihre Blicke trafen sich und hafteten aneinander. Was…wollte der Blonde? Was er wartete er von ihm wenn er ihn so ansah? Auf was hoffte er? Oder suchte er nur einen weiteren Grund um an die Decke zu gehen? Möglich wäre es schon. Doch da war etwas in seinen Augen. Etwas was Saku erst nicht verstand, aber nach wenigen Sekunden dann doch...Es war Nervosität. Warum wirkte es als wäre Hana nervös? Auch wenn es nur schwach aus dem düsteren und bösen Blick heraus schimmerte. Saku verstand DAS aber nun nicht. Er verstand diesen Jungen allgemein sehr schlecht, oder kaum. Mal gab Hana ihm das Gefühl das er ihn mochte und dann war er wieder so mies drauf als würde er nur darauf warten das Sakutaro einen Fehler machten würde, um ihn dann endlich wieder anschreien zu können. Er wollte Hana verstehen. Aber…vielleicht wollte der Kleine das auch gar nicht. Vielleicht ging es ihm um etwas anderes. Danach sah er vor sich auf sein Essen und sah es noch etwas nachdenklich an, denn da war plötzlich etwas. Warum…kam ihm das so bekannt vor? Es war wie ein Deja Vu. Als hätte er sowas schon mal erlebt, aber wo? Und während er überlegte platze es aus Hana endgültig genervt raus und er sprach: „Na mach schon! Du brichst dir schon nichts dabei ab wenn du einfach mal etwas annimmst Sakutaro!“ Und als Hana diesen einen Satz gesagt hatte…da traf es den Älteren wie einen Schlag und er sah weiterhin erschrocken vor sich auf das Essen. Das konnte nicht sein…Dieser Satz war fast wie...Er erinnerte sich schlagartig wieder und es kam über ihn wie eine Flutwelle die alles davon riss. Alles nur wegen diesem einen Satz den der Junge von sich gegeben hatte. Hana sah ihm an das er etwas erschrocken drein sah und legte dann den Kopf verwirrt schief. Was…war los? Doch Saku sah es wieder vor sich. Es war so lange her, aber wieder in seinem Kopf als wäre es gestern gewesen. Er sah einen Baum, fühlte den warmen Sommerwind und roch gutes Essen. Etwas was für ihn gemacht wurde. Ein sanftes Lächeln…von dem Mädchen was an diesem Tag bei ihm gewesen war. Sie hatte für ihn zum ersten Mal gekocht und es hatte geschmeckt. Genau wie Hana es gerade getan hatte. Und wie automatisch griff er nach der Salatrolle und fing an zu essen während Hana ihn noch immer im Auge behielt und versuchte seinen, vor wenigen Sekunden noch erschrocken, Blick zu verstehen. Aber nun sah Saku wieder normal aus und er aß doch tatsächlich alles nach und nach auf. So das Hana nicht dazu kam selber zu essen, denn er beobachtete ihn dabei die ganze Zeit. Er wollte wissen ob es ihm gescheckt hatte und wartete ungeduldig darauf. Und als Sakurai fertig war saß er noch einige Sekunden einfach dort und sah vor sich auf das leere Palmenblatt. Dann lächelte er kurz und sah nach rechts zu Hana rüber. Der ihn noch immer ansah und dann…Sakutaro erschrocken anblickte. Es war ein Lächeln was er sah. Ein sanftes Lächeln was ihm von dem Piloten zugeworfen wurde. So sanft wie er es noch nie bei ihm gesehen hatte. Wie er es noch nie geschenkt bekommen hatte. Es war so wunderschön und dennoch zerriss es Hana plötzlich das zu sehen und es lag nur an einer Sache, die sich leise und still über die rechte Wange des Älteren abwärts schlich und dann im Sand versiegte. Es war eine einzelne und grausame Träne gewesen die Hana bis ins tiefste seines Herzen verletzte. Ihn schnitt wie ein Messer. Er war wie erstarrt und sah ihn auch so an. Doch Saku tat nichts dagegen, bemerkte die Träne nicht mal und sprach dann einfach freundlich zu ihm: „Es hat wirklich gut geschmeckt…Danke Hana.“ Seine Stimme klang furchtbar. Sie klang so voller Schmerz und das obwohl er verzweifelt versuchte es lieb und dankbar zu sagen. Saku konnte seine Gefühle nicht gut verstecken. Er war wirklich mies darin, das er kannte nun auch Hana immer besser. Er war…eben eine ehrliche und offene Haut. Etwas was man nicht von ihm erwarten würde. Von diesem Mann der Menschen getötet hatte und ihn auch schon umbringen wollte… Und mehr sagte Sakurai dann auch nicht mehr, sondern stand wortlos auf und lief runter zum Ozean. Hana sah ihm nur stumm nach...obwohl er das nicht wollte. Er wollte ihm nach. Wollte mit ihm reden und ihn fragen was los war. Kam sich plötzlich so sitzen gelassen vor. Aber er konnte es nicht. Er…traute sich nicht zu folgen, denn er befürchtete schlimmes. Also blieb er sitzen und sah dann vor sich auf sein Essen, doch der Appetit war ihm schlagartig vergangen. Er würde keinen Bissen mehr runter bekommen. Dennoch lächelte er nur ganz kurz und etwas traurig. Er war glücklich. Glücklich das Saku es gegessen hatte und es ihm schmeckte. Auch wenn er es sich anders vorgestellt hätte als mit einem tränenden Auge danach. Auch wenn diese Träne…sicherlich nicht ihm galt. Aber selbst wenn es so war…wenn er daran zurück dachte…wollte er ihm die Träne gerne wegwischen und ihm sagen dass alles gut war. Alles gut werden würde und er aufhören sollte zu weinen. Genau wie gestern Abend, als Sakutaro ihm die Tränen trocknen wollte. Doch erneut: er hatte traute sich nicht. Er hatte… einfach zu viel Angst. Angst vor dem was kommen könnte, oder das er abgewiesen wurde. Dann sah er aber wieder links von sich zum Ozean und erblickte wie Saku einfach dort stand und in die Ferne hinaus sah. Was ging nur wieder in ihm vor? Lag es an ihm? Lag es…an IHR? Sein Herz füllte sich wieder leicht mit Zorn. „Er meint das nicht so.“ Verwirrt ließ Hana von dem Piloten am Wasser ab und sah rüber zu Sugiura, der plötzlich auch sehr traurig vor sich in das Lagerfeuer sah und den letzten Rest vom Essen, in seinem Mund, runterschluckte. Danach wischte er sich über den Mund und der Blonde fragte neugierig: „Was meinst du?“ Sugi sah zu ihm. „Das Abwenden. Er meint das nicht böse. Es hat ihm wirklich geschmeckt, sonst hätte er es nicht aufgegessen. Nur…das eben war einfach zu viel für ihn gewesen und deswegen braucht er gerade mal frische Luft und seinen persönlichen Raum um sich zu sammeln. So ist er schon immer gewesen. Wenn es ihm zu eng wird nimmt er Abstand und braucht seine Ruhe.“ Hana sah ihn weiterhin an. Wirklich? Das klang wie ein Rückzug in seinen Ohren, weswegen er erneut fragte: „Weshalb macht er das?“ Doch er konnte sich die Antwort sicherlich selber geben... Sein Gegenüber schnaufte traurig und man sah Sugi an das er darüber nachdachte wie er es sagen sollte. Offenbar fiel es ihm nicht leicht und es war auch kein Thema das er eigentlich bei Hana anschneiden wollte. Doch…hatte er noch eine andere Wahl ohne ihn belügen zu müssen? Es war schwer aber vielleicht besser so, also seufzte er und sah dann wieder zu dem Blonden. Er fing an zu erzählen: „Es war dein Kochen…Saku ist es nicht gewohnt das man für ihn kocht. In der Regel macht er alles selber und lässt sich da auch nichts sagen. Er ist keiner der groß Hilfe animmt und die einzige Person die jemals für ihn Essen gemacht hat und nicht seine Mutter war…das war…“ „Chiharu.“ Beendete Hana und Sugi sah ihn erschrocken an. Hana dagegen sah vor sich in das Feuer und verzog das Gesicht traurig. Er wusste es. Genau DAS hatte er befürchtet und es machte ihn wieder sauer. Sie…machte ihm nur Kummer. Ihm und Saku…Sugiura verstand nun auch das der Junge über Saku seine verstorbene Freundin Bescheid wusste. Woher auch immer. Er nickte deswegen nur und antwortete: „Genau…Woher…?“ „Saku hat mir von ihr erzählt…Das sie seine Freundin war. Aber mehr auch nicht…“ Hana klang sehr traurig darüber. Und Sugi verstand auch warum. Er sprach dann weiter: „Sie war die Einzige gewesen die er an sich ran ließ…Hana, bitte behalte das für dich und sprich ihn auch nicht darauf an, aber er hat ihren Tod noch immer nicht verarbeitet und leidet weiterhin sehr darunter. Ich denke…als du das eben getan hast, da hast du ihn an sie erinnert. Und das ist auch gut so, denn er muss sich endlich der Realität stellen und akzeptieren dass sie weg ist und nicht mehr zurück kommen wird. Das es andere Menschen gibt die auch so nett zu ihm sein können. Wir versuchen das schon seit drei Monaten, aber wir kommen nicht bei ihm durch. Er blockt komplett ab. Aber bei dir ist er anders. Ich hab keine genaue Ahnung wie du das machst, aber es funktioniert. Sicherlich ist es aber deine Art und wie du zu ihm redest. Ich will dich nicht dafür ausnutzen um Saku zu verändern, aber ich denke du bist der Einzige der ihn wieder zur Vernunft bringen kann.“ Ihn zur Vernunft bringen…Hana riss sich von den Flammen vor sich los und sah ihn leicht traurig an, als er fragte: „Warum sollte ich das tun? Nenn…mir nur einen Grund warum ich mich in all das reinziehen lassen sollte? Er ist alt genug er sollte selbst in der Lage sein damit zurecht zu kommen. Das ist nicht mein Problem, sondern seins. Und wenn er denkt er muss noch immer um sie heulen, dann soll er das tun. Was kümmert es mich?“ Da war was Wahres dran, auch wenn es ihm weh tat das so kalt zu sagen. Er kam sich so grausam vor…Besonders dann wenn er selber darunter litt, denn genau das machte es mit ihm. Er wollte nichts damit zu tun haben. Nichts über sie hören oder wissen. Denn es machte ihn erneut wütend. Aber Sugi sah ihn nur traurig an und sprach ehrlich: „…Weil du ihn magst. Ich sehe es wie du mit ihm umgehst und mit ihm redest. Und wenn du ihn magst dann wirst du ihm doch auch helfen wollen, oder? Hana er…er braucht Hilfe, auch wenn er das niemals zugeben würde. Er macht sich damit kaputt. Der Saku den du kennst ist nur ein Schatten von dem der er mal war. Aber seit er dich kennt sehe ich wie leichte Funken von seinem früheren Ich wieder zum Vorschein kommen. Und wenn ich sowas sehe, in der wenigen Zeit in der ich euch zusammen erlebt habe, dann hat das was zu bedeuten.“ „Was hat das zu bedeuten?!“ Kam es unglaublich sauer aus dem Blonden raus, was den Glatzkopf neben ihm kurz erschrecken ließ. Seine Gefühle und der Frust überrannten Hana erneut und er konnte es nicht mehr verbregen. Er war es leid. Sugi sah ihn dann aber wieder nur nett an und antwortete darauf: „Das er dich mag.“ Und genau das tat weh. Noch mehr als es sollte. Er wollte nicht hören dass Saku ihn mochte. Nicht wenn…wenn SIE noch immer in seinem Kopf rumspukte! Und deswegen konnte er sich das auch nicht mehr anhören. Es tat einfach zu sehr weh und so stand er wortlos auf und lief an dem Glatzkopf vorbei. Er musste weg. Weg aus diesem Dunstkreis. Weg aus IHREM Schatten. Genau wie Saku es getan hatte. Sugiura sah hinter sich und erblickte wie Hana noch mal kurz an der Nase des Zero stehen blieb und dann sprach: „Das ist nicht meine Aufgabe. Ich kann niemanden helfen…der sich nicht helfen lassen will.“ Er klang sehr erstickend dabei und mit den Worten setzte er sich erneut in Bewegung und lief erst langsam davon. Sein Herz klopfte und krampfte und denn er wollte nur noch weg. So wurden seine Schritte immer schneller und er verschwand schon fast fluchtartig vom Zero. So das er nach wenigen Metern den Strand verlassen hatte und hoch in den Dschungel verschwand. Er musste einfach weg, denn er war selber zu durcheinander und wusste nicht was er tun sollte. Es war irgendwie richtig. Es betraf ihn nicht und es war auch nicht seine Aufgabe Saku zu heilen und ihn über den Tod seiner Freundin hinwegzubringen. Das musste er selber tun. Nur er konnte das schaffen. Aber…er konnte ihn auch nicht damit allein lassen. Saku hatte ihn auch nicht allein gelassen…als es ihm gestern Abend schlecht ging. Und Hana war keiner dem die Gefühle von anderen egal waren. In der Hinsicht war er wie seine Mutter. Er war sehr empathisch und litt schnell mit anderen mit. Er wollte…Saku lächeln sehen. Dieses Lächeln von eben noch mal sehen, aber dieses Mal…sollte es ehrlich sein und für ihn. Also lief er einfach weiter und wusste plötzlich was er zu tun hatte. Er würde ihm zeigen dass er ihm vertraute. Er wollte ihm dennoch helfen…weil er diesen Blödmann einfach mochte. Kaum nachdem er komplett aus der Sicht von Sugiura verschwunden war sah der wieder vor sich und vor zum Wasser. Sakurai stand noch immer einfach da und hatte die Hände an den Hüften abgestützt. Der jüngere Pilot fühlte sich schlecht und sah wieder vor sich in den Sand. Er wollte wirklich gerne helfen und vielleicht war er eben zu weit über das Ziel hinaus geschossen, denn manchmal war es nicht gut wenn man zu viel half, besonders dann wenn diese Hilfe nicht gewünscht war. Hana zu bedrängen, ihm sowas aufzubürden, das war nicht fair gewesen und er fühlte sich noch mieser. Und das er nun gegangen war sprach Bände und bestätigte ihm das es auch für ihn zu viel gewesen war. Der Kleine war offensichtlich viel jünger als sie und ihm sowas schwereres aufzuhalsen, wie die Heilung einer verletzten Seele, war bescheuert und ihm gegenüber rücksichtlos. Doch er war weiterhin davon überzeugt dass es nur Hana schaffen konnte Saku zu helfen. Ganz sicher, denn er weckte etwas in seinem Herzen was alle anderen für bereits erloschen hielten…Es war Vertrauen. Und während er darüber nachdachte weckten ihn Schritte und er sah wieder nach vorne, wo Saku kurz vorher vor ihm ankam und sich dann verdutzt umsah. Sein Blick suchte offensichtlich nach Hana und bewegte sich von links nach rechts umher. Er sah auch verwirrt dabei aus, sogar etwas besorgt, als er dann seinen Freund fragte: „Wo ist Hana?“ Sugi sah hinter sich und antwortete, mit dem Blick auf den Dschungel gerichtet: „Keine Ahnung…Also er ging da hinter in den Dschungel, kurz nachdem du an das Wasser gelaufen bist.“ Und danach sah er wieder vor zu Saku, dessen Blick sich dann auch auf den Dschungel vor ihm gerichtet hatte und er dabei ernst so wie auch etwas traurig aussah. Das war interessant. Er wusste es. Zumindest sah es so aus als könnte Sakutaro sich denken das Hana ebenfalls gehen musste um einer Situation zu entkommen die ihm mehr als unangenehm gewesen war. Einer der er nicht Herr werden konnte und die schmerzte. Da waren sie sich wieder sehr ähnlich gewesen. Und danach entkam dem Älteren auch nur ein leises Seufzen und er legte erneut die Hände an seine Hüften während er vor sich in den Sand sah. Es war blöd von ihm gewesen. Er hätte nicht einfach so gehen sollen und ihm den Rücken zudrehen. Ihn sitzen lassen nachdem er so erwartungsvoll da saß. Nicht nach so einem Satz. Er wusste das Hana in der Sekunde…verunsichert gewesen war. Ihn einfach damit stehen zu lassen und nichts zu sagen, war nicht korrekt gewesen. Keine seiner schlimmsten Taten, ihm gegenüber, doch er musste sich einfach aus der Situation entfernen, denn es war zu viel gewesen. Ihm wurde klar: So sehr er auch versuchte vor Chiharu davon zu rennen, vor seiner Schuld zu fliehen…es holte ihn einfach immer wieder ein. Er konnte Hana eben nicht ins Gesicht sehen und ihm sagen…dass es ihm leid tat. Denn dann hatte er das Gefühl es würde nicht wegen ihm sein…sondern das er sich bei Chiharu entschuldigte. Dafür das er sie im Stich gelassen hatte und dafür…das sie wegen ihm gestorben war. Hana war ihr einfach zu ähnlich und es fiel ihm genau deshalb so verdammt schwer ihn näher an sich ran zu lassen. Denn wenn er vor etwas mehr Angst hatte als Freunde zu verlieren…dann war es zu riskieren das Hana etwas wegen ihm passieren könnte. Nicht wieder. Er konnte sie…nicht schon wieder leiden sehen. Und das waren ehrliche Gefühle...für einen Jungen den er erst seit einigen Tagen kannte. Sugi sah ihn besorgt an und sprach plötzlich: „Du musst unbedingt mit ihm reden.“ Saku sah auf und verwirrt zu ihm, so dass er dann einfach antwortete: „…Ja es war blöd einfach zu gehen und ihn sitzen zu lassen. Ich rede mit ihm wenn er wieder…“ „Das meine ich nicht.“ Kam es von seinem Kollegen und er stand dann ebenfalls auf. Sakurai sah ihn noch verwirrter an als vorher und hatte keine Ahnung worauf er hinaus wollte. Genau aus dem Grund nahm sich der junge Sani allen Mut zusammen den er im Herzen hatte und sprach das Thema beim Namen an. Manchmal konnte Saku ein ziemlicher Holzkopf sein wenn es um Gefühle der Anderen ging. Also musste da nachgeholfen werden und Sugi schluckte, sah dann ernst zu seinem Leutnant rüber und sprach schließlich lauter: „Du musst mehr mit ihm über Chiharu reden!...Er weis über sie bescheid!“ Saku verstand das nicht und sah ihn verdutzt an, als er lauter zurück sprach: „Was? Klar weis er davon bescheid ich habe ihm das gestern Abend erzählt, weil er seine neugierige Nase mal wieder nicht aus allem raushalten konnte! Und warum sollte ich noch mehr darauf eingehen?! Es geht ihn nichts an!“ „Bist du verrückt?!“ Kam es lauter über das Feuer zu ihm geschossen. Zum ersten Mal, seit er Sugiura kannte, war Sakurai erstaunt darüber das der Kerl aus seinem Panzer gekrochen kam. Er sprach das eben sehr laut und schockiert zu ihm, obwohl er ein sehr netter und lieber Geselle war. Allein das verwirrte den Piloten nur noch mehr und er stellte sich angespannter und mit verschränkten Armen hin, als er ihn ernst ansah und hörte was ihm dann entgegen geworfen wurde: „Natürlich geht es ihn was an! Und du kannst vor Hana doch nicht einfach so über sie reden! Wie konntest du das tun?!“ Saku hatte auf einmal den Drang sich schützen zu müssen, weshalb er sprach: „Bitte was?! Erstens: Es geht ihn nichts an was zwischen mir und Chiharu gewesen ist! Und zweitens: Wo ist das Problem?! Hätte ich ihn lieber anlügen sollen!? Er hat sie in meiner Kette gesehen und hat nach ihr gefragt! Ich verstehe nicht wo das Problem ist!?“ „Verdammt noch mal Saku! Mach doch einmal deinen Schädel an wenn es um Menschen in deinem Umfeld geht die dich mögen! Natürlich solltest du ihn nicht anlügen, aber warum hast du ihn davon nicht MEHR erzählt!? Er hat ein recht das zu wissen! Wie kann man nur so blind und kopflos sein?!“ „Wovon redest du da?!“ „Er mag dich verdammt! Und wenn du nicht offen mit ihm darüber redest verbaust du dir alle Wege um vielleicht mit Hana glücklich werden zu können!“ Und genau das war der Grund warum Hana alles zu wissen hatte. Er sollte wissen wie sehr Saku unter ihrem Tod litt und was er durmachte, denn nur so konnte der Junge ihm vielleicht helfen das zu überstehen. Ihn verstehen lernen. Und als er das sagte sah ihn Saku kurz erschrocken an. Es war ein komisches Gefühl das hören zu müssen und es ließ sein Herz auch kurz aufklopfen, aber dann war es wieder vorbei und er sprach dickköpfig und abweisend zu ihm: „Woher willst DU das wissen?! Ich kenne Hana etwas länger als du und ich weis, auf Teufel komm raus, dass er dir es nicht gesagt haben wird, denn dazu hat er nicht genug Mumm! Mal abgesehen davon dass das doch kompletter Blödsinn ist! Er mag mich nicht! Ja okay vielleicht mag er mich etwas mehr als sonst und will mich nicht mehr ganz so oft umbringen, oder quälen, aber MEHR ist da nicht! Und das wird es auch niemals sein! Ich BRAUCHE keine Zukunft mit ihm! Wie kommen du und Paku nur auf diesen Blödsinn?! Da ist NICHTS zwischen uns!“ Warum wehrte er sich so sehr dagegen? Warum war er so wütend? Saku fuhr ja schon fast aus der Haut wegen dem Thema. So wie meistens wenn es um Chiharu ging, oder sie darin involviert war. Doch konnte Sugiura einfach nicht glauben was er da sagte. Wie er da stand und das aussprach ohne auch nur seinen Kopf dabei einzuschalten. Wie sauer er dabei klang und abweisend. Er war…nicht der den er kannte. Saku stellte auf stur und ließ es nicht an sich ran. Und das nur weil er sich gerade selber schützen wollte. Denn wenn er ehrlich zu sich war…dann war er selber wegen seiner Gefühle sehr verwirrt und unsicher. Er mochte Hana aber er war nicht bereit eine Zukunft mit ihm zu haben! Wie sollte das auch funktionieren?! Sie kamen aus unterschiedlichen Welten! Noch dazu war er ein Junge! Er hatte so schon viel um die Ohren. Musste alle beschützen. Und er gab nicht einfach sein komplettes Leben wegen einem Jungen auf, der aus einer anderen Welt kam und den er erst seit einigen Tagen kannte! Warum sollte er das tun?! Und traurig, wenn auch mit leicht wütendem Blick sprach der jüngere Pilot seiner Staffel ruhiger zu ihm: „Er musste mir das auch nicht erzählen, denn ich habe Augen im Kopf und kann sowas sehen. Warum du nicht? Warum krallst du dich so sehr an ihr fest, wenn du doch hier jemanden hast der dich sehr gern hat?! Jemand der noch hier ist. Weist du eigentlich WAS du willst?! Du musst damit aufhören Sakutaro! Du könntest hier komplett von vorne Anfangen und endlich wieder du selbst sein! Warum wehrst du dich so sehr dagegen? Saku...Chiharu ist weg und…“ Sakurai machte dann wütend einen Schritt auf ihn zu und zeigte sauer mit dem rechten Zeigefinger auf ihn als er fauchte: „Das hat nichts mit Chiharu zu tun! Hana und ich wir passen nicht….!“ „Komme ich ungelegen?“ Ein kalter Wind. Es war als würde ein kalter Windhauch über Sakurai seinen Nacken streifen und dieser ließ ihn auf der Stelle erschauern. Seine Nackenhaare stellten sich blitzschnell auf und er sah erschrocken seinen Kollegen vor sich an, auf dessen Gesicht sich genau das Selbe abspielte wie bei ihm. Diese fremde Stimme war sehr kalt und berechnend gewesen. Saku hatte viele in seinem Leben gehört, aber es gab nur einen, den er persönlich kannte, der so eine Stimme hatte. Das durfte nicht sein. Es durfte einfach nicht. Doch es würde sich bewahrheiten. Also drehte er sich langsam um, sah dabei über seine rechte Schulter und starrte erschrocken den Mann an, der da am hinteren Teil seines Zero stand und schließlich langsam auf sie zuschritt. Sein kurzes, blondes Haar wehte im Wind des Meeres und auf seiner Brille reflektierte sich kurz die Sonne, so dass man seine Augen nicht sehen konnte. Dennoch wussten beide natürlich sofort wer das war und es schockierte sie bis auf ihre Grundmauern. Wie war er hergekommen? Und was wollte er hier? Es war Luke Anderson, erster Leutnant des 801ten Geschwaders der 309ten Naval Flugdivision der japanischen Marine, der schließlich vor ihnen stand und sie beide mit einem strengen Blick ansah. Es war wie ein Alptraum. Nicht nur das von allen Arschgeigen, die Saku da draußen kannte, ausgerechnet DER hier war, der vor ihm stand, sondern noch mehr machte ihn die Sache fassungslos das er HIER war! So kam es dazu dass beide Zero-Piloten ihn einfach nur erschrocken ansahen und kein Wort aus sich brachten. Der Schock saß noch zu tief und legte die Stimmbänder lahm. Was Luke etwas erfreut zu überraschen schien. Sie hatten gerade Angst vor ihm, warum auch immer und das genoss er. Dann stellte er sich locker hin, nahm die Hände hinter seinen Rücken, verschränkte sie und sprach schließlich: „Solltet ihr nicht lieber zusehen dass der Zero wieder flugfähig wird? Stattdessen steht ihr hier rum und streitet euch. Keine sehr gute Arbeitseinteilung, oder? Über was streitet ihr euch denn, wenn ich fragen darf? Was könnte nur wichtiger sein als den Flieger zu reparieren dass ihr dafür Zeit verschwendet?“ Freundlich wie immer. Mieses Arschloch. Aber Saku sah ihn noch immer einfach nur starr an und bekam keinen Laut heraus. Normalerweise war das nicht seine Art, aber er war einfach zu sehr überrumpelt worden von der Situation. Und etwas anderes ging ihm noch durch den Kopf: nämlich Hana. Sie hatten wirklich Schwein gehabt das Hana vorher noch die Kurve gekratzt hatte und weis Gott wohin verschwunden war, denn sonst hätte Anderson ihn nun gesehen und dann würde alles komplett eskalieren! Dann wüsste auch bald Kaizo das es noch andere Menschen auf der Insel gab und genau das wollte Sakurai nämlich von Anfang an verhindern! Glück im Unglück nannte man das wohl. Noch mal gut gelaufen. So fasste er sich schnell wieder und stellte sich auch ordentlich hin, da er, vor Schreck, sehr gebückt gestanden hatte, als wäre er für einen Absprung bereit gewesen. Sugi schlotterte nur leicht und blickte schnell hinter sich zum Dschungel. Er betete das Hana nicht wieder auf die Idee kam zurückzukommen. Hoffte dass er dieses Mal wegbleiben würde. Dann sah er auch schon wieder vor und salutierte vor dem ersten Leutnant, auch wenn er das nicht wollte. Es war aber Vorschrift und sie mussten den Schein wahren. Als er sich dann wieder lockerte stand er einfach nur da. Saku dagegen machte nichts dergleichen. Er salutierte nicht vor Luke und das zeigte auch genau was er von ihm hielt, nämlich nicht viel. Luke Anderson war ein selbstsüchtiges und arrogantes Arschloch und das war kein Geheimnis. Im Gegensatz zu Sakurai war er skrupellos und ließ die Drecksarbeit gerne von anderen erledigen. Seinen Vater aber hatte Saku sehr geschätzt. Er war ein Mann gewesen der ihn aufgenommen und ausgebildet hatte. Ihm damals eine Chance gab und an ihn glaubte als keiner es tat, genau wie Paku. Aber sein Sohn hatte NICHTS davon. Luke war ein Aß und eines der schlimmsten Sorte. Er hatte seinen hohen Posten nicht wegen seiner Fähigkeiten, oder das er fleißig war bekommen, sondern nur wegen seinem Vater. Und der hatte ihm diesen nicht mal freiwillig geschenkt, sondern andere die das Sagen hatten und wollten dass er seinen Vater später Mal ersetzte nachdem dieser an Krebs gestorben war. Bei der Bestattung seines Vaters hatte er nicht mal Kummer oder Trauer gezeigt. Er war, in Saku seinen Augen, ein Monster der Armee, denn Luke schikanierte andere mit Arbeit wo er nur konnte und deswegen war er auch Kaizo seine rechte Hand geworden. Er war rücksichtlos und kalt…und Saku hasste ihn dafür. Und genau so sah er ihn auch sofort wieder an. Sauer und mit Hasst so wie Verachtung. Sein ganzer Schock floh aus seinem Gesicht und er warf dem ersten Leutnant einen Blick zu der hätte töten können. Anderson sah diesen Blick natürlich und fand ihn amüsant. Doch bevor er noch mal fragen konnte, beantwortete ihm Sakurai auch schon ernst seine Frage: „Das lass mal unsere Sorge sein Anderson. Viel wichtiger wäre die Frage: Was machst DU hier? Und woher weist du wo mein Zero liegt?“ Respektlos. Er nannte ihn nur beim Nachnamen und nicht mit seinem Titel dazu. Sugi sah Saku in den Rücken. Nicht nur deswegen, denn das war er gewohnt, sonder weil das eine sehr gute Frage gewesen war und sehr wichtig, denn wenn Anderson das wusste, könnte es sein das es auch andere wissen könnten und dann war dieser Ort kein sicher Platz mehr für Hana. Er hatte auch verstanden dass der Kleine vor Kaizo und dem Rest sicher sein sollte und es besser war wenn sie von seiner Existenz erst gar nichts wussten. Deswegen waren sie auch so erschrocken darüber. Woher wusste er dass sie hier waren? Wie kam es nur zu dieser verschissenen Lage?! Der blonde Mann räusperte sich nur kurz und schob sich dann mit einem Finger die Brille auf der Nase zurecht, als er antwortete: „Denkst du wirklich ich bekomme nicht mit was du treibst Sakurai? Ich habe auch meine eigenen kleinen Vögelchen innerhalb unserer Armee die nur für mich singen. Genau wie du. Und verzeih mir wenn ich das so sage: aber deine Staffel ist nicht sonderlich gut darin Geheimnisse zu bewahren. Oder zumindest leiser darüber zu sprechen. Der Dicke in deiner Gruppe, wie hieß er noch mal? Ach ja! Matsumoto! Der hatte mit dem Techniker von euch über die Position gesprochen und so wurde mir das dann auch weitergebeben. Etwas was DU von Anfang an hättest tun sollen Freundchen. Kaizo mag es nicht wenn man Geheimnisse vor ihm hat, das weist du doch. Daher dachte ich…ich sehe mal wie gut ihr voran kommt und gebe es an ihn weiter…“ Mieses Arschloch. Er sagte dass mit einer so miesen und selbstsicheren Stimme das Saku förmlich schlecht wurde. Er war aber auch selber so dumm. Das hätte er kommen sehen müssen, aber er war zu naiv dafür gewesen. Nie hätte er gedacht das man ihm und seinen Leuten hier nachspioniert und das innerhalb der eigenen Reihen. Das war mies gelaufen und er gab weder Katsura noch Matsumoto die Schuld dafür. ER hatte nicht aufgepasst und nun standen sie mit einem Problem mehr am Strand da. Eines was ein RICHTIGES Problem werden konnte, wenn sie es nicht in den Griff bekamen! Aber Saku verlor dennoch nicht seine Fassung. Auch er musste den Schein wahren, denn nur so konnte er Hana schützen. Sicher war auch er innerlich schrecklich nervös, das war richtig, aber äußerlich wirkte er cool und sah den Blonden weiterhin böse an. Er ließ sich von ihm nicht ins Boxhorn jagen und als nächstes musste er zusehen das er diesen Vogel von seinem Zero wegbekam. Danach konnte er darüber nachdenken wie er das mit Hana weiter machen konnte, denn hier war er nicht mehr sicher. Also sprach er streng: „Ich kann Kaizo selber meinen Bericht zukommen lassen, dafür brauche ich dich nicht Anderson. Und wenn du ihm noch weiter so tief in den Arsch kriechst, als du es eh schon tust, solltest du darauf gefasst sein dass du irgendwann mal auf etwas stoßen könntest was dir nicht gefallen wird.“ Sugi musste sich das Lachen verkneifen, denn er verstand die Anspielung. Gut gespielt Leutnant! Er liebte es dabei zu sein wenn Saku sich nicht den Schneid nehmen ließ und um sich schlug. Egal ob auf dem Schlachtfeld oder in der Basis. Anderson dagegen sah ihn nur kalt und böse an, als Saku einen Schritt näher auf ihn zumachte und dann weiter sprach: „Halt dich fern von meiner Arbeit und meinem Zero. Verstanden?“ „Sonst WAS, Sakurai? Ich denke nicht das du in der Position bist um MIR zu drohen Death Zero. Wir sind hier nicht in der Luft und Kaizo hat MICH als seine rechte Hand erwählt. Was würde er nur denken wenn er erfährt das du hier nicht voran kommst?“ Death Zero…Er nannte ihn bei seinen Namen den er als Killer trug… Seine Worte kamen völlig unbeeindruckt aus ihm raus und das war eine gute Frage gewesen. Luke stand über Saku in der Hackordnung. Eigentlich müsste er sich das alles nicht gefallen lassen und könnte dieses freche Maul sofort bei Kaizo an den Pranger stellen lassen. Aber dummerweise gab es da ein Problem. Es ärgerte ihn aber dennoch lächelte er den Piloten böse an und machte dann auch einen Schritt auf ihn zu, so dass sie fast voreinander standen und sich direkt in die Augen sahen. Sie waren so dicht das der Blonde ihm klar und böse zuflüstern konnte: „Der einzige Grund, warum du noch tun und lassen kannst was du willst, ist der das Kaizo dich deckt und anscheinend eine Schwäche für dich hat. Doch lass dir eines gesagt sein Death Zero: Auch wenn ihr eine gemeinsame Freudschaft hattet, so wird Kaizo dir nicht vergeben wenn du nur auf die Idee kommen solltest ihm wichtige Details zu verheimlichen, oder ihn zu hintergehen. Und dann folgt schnell…schock schwere Not der sichere Tod…“ Das war leider wahr, denn für Verrat gab es innerhalb des Militärs den Tod. Doch machte es ihn zu einem Verräter, wenn er nichts von Hana erzählte? Besonders wenn sie ihn niemals sehen würden? Saku sah ihn weiter streng an. Er gab nichts darauf was der Typ zu ihm sagte. Er und Kaizo hatten ihre Differenzen, aber das hatte hier nichts verloren. Auch war es ihm egal warum Kaizo ihn deckte und so gab er dann von sich: „Das lass mal meine Sorge sein Anderson…“ Er stand seinen Mann und Sugi war wie immer beeindruckt wie er das machte. Sakutaro hatte verdammt Mumm und jedes Mal schwärmte Sugi von ihm wenn er Anderson die Stirn bot und noch unglaublich cool dabei wirkte. Was ein Kerl. Genau in solch einer Situation zeigte er was er drauf hatte und wie willensstark er doch sein konnte. Anderson könnte immer wieder versuchen Saku fertig zu machen, mit den miesesten Tricks die es gab, aber der Pilot hatte keinerlei Angst davor und vor ihm. Er fand jedes Mal einen Weg diesen blonden Fatzke zu übertrumpfen und seinen Fallen zu entkommen. Und sicherlich war das genau einer der Gründe warum Anderson ihn so sehr hasste. Saku hatte sich ihm schon immer wiedersetzt und das getan was ER für richtig hielt und das passte dem ersten Leutnant so überhaupt nicht. Es war eine Art von Machtkampf zwischen ihnen geworden und meisten verlor ihn der Blonde. Aber dummerweise hatte er in einer Sache recht: es lag auch viel daran das Kaizo hinter Saku stand. Warum auch immer der das tat. Immerhin hatten die ja auch keine enge Freundschaft mehr, aber dennoch machte Kaizo das immer mal wieder und hielt eher zu Sakurai als zu Anderson. Jeder innerhalb der Staffel wusste das. Aber keiner konnte es verstehen, nicht mal Saku selbst, den das mehr verwirrte als alle anderen zusammen. Er konnte sich nicht vorstellen dass der Dicke sein Herz wiedergefunden hatte. Nicht mehr… Sie standen noch weiterhin da und sahen sich nur an. Der Blickkontakt zwischen ihnen knisterte und man spürte auch den Hass darin. Sugi war sehr froh darüber das er sich nicht mit sowas auseinandersetzten musste und schnaufte leicht. Wenn sie Glück hatten hisse der blonde Verlierer gleich auch schon die Segel, denn Saku hatte ihn gerade echt gut im Griff. Aber dem war leider nicht so…denn die Sache drohte, in jenem Moment, zu entgleisen… Er sah dann wie sich rechts von ihm etwas auf sie zubewegte und dann stehen blieb, so das er verdutzt hinsah und einen gewaltigen Schreck bekam. So sehr sogar das er nur noch brüchig sprach und leise von sich gab: „Ähm…Saku…rai…“ Sakutaro reagierte sofort auf ihn, da er das Zittern in der Stimme hörte und drehte sich nach rechts zu ihm um. Doch bevor er bei Sugi ankam sah er auch schon erschrocken was rechts von ihnen passierte. Das was auch seinen Kumpel aus der Fassung brachte und es schlug mit voller Breitseite zu. Saku sein Herz fing schneller an zu schlagen und drohte ihm vor Schreck aus der Brut zu springen. Sein Atem stockte kurz und er sah genauso erschrocken vor sich wie sein Freund neben ihm. Und als würde die Zeit stehen bleiben lief alles langsamer ab. Der Wind hauchte erneut über den Strand hinweg und schickte eine warme Brise zu ihnen die vom Ozean kam, was sein Blut etwas wärmte das schlagartig eiskalt geworden war. Saku sah das lange, blonde Haar wehen was dort, weiter vor ihm, flog und er auch schon Hana erkannte der einfach an Ort und Stelle im Sand stehen blieb und zu ihm sah. Sein Blick war genauso erschrocken wie der von allen anderen, bis auf Anderson natürlich, der komischerweise amüsiert schien. Denn auch er sah nun den kleinen Fremden dort stehen und schob sich dabei wieder arrogant die Brille zurecht. Was für ein Zufall…Heute musste echt sein Glückstag sein, was? Saku stand nur weiter wie eingefroren da und sah Hana an der ebenso zu ihm sah. Nichts passierte einfach und dem Älteren ging nur eine Sache durch den Kopf: Was sollte er tun? Denn er sah wie Hana da voller Schrecken im Gesicht auf gut vier Meter Entfernung da stand und sich nicht mehr rührte. Er schien bis aufs Mark erschüttert zu sein und sein Blick sprach Bände, wich immer wieder zwischen ihm und Anderson hin und her. Und er war voller Angst. So sehr das es auch Saku berührte und er ebenfalls Angst bekam, denn das schlimmste Szenario war eingetroffen und er…er hatte es nicht verhindern können. Und noch schlimmer, als die Tatsache das Hana einfach wieder hergekommen war und Anderson ihn nun sah…war das der Blonde etwas in den Händen vor sich hielt, was alles noch mehr verkomplizierte. Er hatte es mit beiden Händen fest umschlossen und in der Höhe seiner Hüfte, vor sich, hängen. Etwas was alles nur noch schlimmer machen würde…Es war eine Waffe. Es war Saku seine alte Nambu gewesen die ihm Hana damals geklaut hatte nachdem er ihm in die Falle gegangen war. Er hielt sie vor sich und man konnte genau sehen wie er sie zittrig umklammerte und nicht wusste was er tun sollte. Nein…Warum hatte er sie geholt?! Damit war er nicht nur ein Fremder sondern auch noch bewaffnet! Dieser dumme Esel! Er machte nur Probleme! Und der Blonde sah ihn nur weiter an. Er sah Saku an das er was falsch gemacht hatte, aber er verstand noch nicht warum. War zu verschreckt wegen dem Fremden. Alles was Hana raus bekam war ein Wort, welches er sacht und verunsichert sprach so das Saku es hauchen hörte und der Wind es zu ihm trug: „…Sakutaro…“ Er sagte das so zart und verängstigt dass es Saku drohte das Herz zu brechen. Er stand da wie ein zittriges Reh das zum Abschuss freigegeben wurde. Nur auf den Gnadenschuss wartete weil es verletzt war. Es war ein schrecklicher Anblick. Einer den der Pilot nicht sehen wollte. „Na sieh mal einer an diese Insel wird ja immer interessanter.“ Sakutaro sah erschrocken neben sich zu Anderson, der das gesagt hatte und sich dann links von ihm hinstellt und mit einem bösen Lächeln beide Arme vor sich verschränkte. Sein Blick war auf Hana gerichtet, der nun auch zu dem Fremden sah und noch immer etwas schlotterte dabei. Der Kleine fühlte dass etwas nicht in Ordnung war und das lag nur an Sakutaro seinem Blick. Er war nämlich genauso voller Schrecken gewesen wie seiner und somit verstand der Blonde endgültig das er Fehler begangen hatte. Er wusste nicht ganz genau was für welche, aber einer davon war sicherlich wieder an diesen Ort gekommen zu sein. Er hätte wegbleiben müssen…aber er wollte sie ihm doch bringen. So fasste er die Waffe in seinen Händen fester und fühlte ihr Gewicht. Sie war schwer für die Größe. Er hatte sie Saku damals gestohlen. Damals bei der Fallen-Aktion oben im Dschungel. Das hatte er getan weil er ihm nicht vertraute und kein Risiko eigenen wollte. Sie zu holen und ihm wiederzugeben…sollte zeigen das er ihm vertraute und das es ihm leid tat das er so ein Arschloch gewesen ist. Hana hatte es nur gut gemeint…aber nun hatte er nur noch mehr Probleme verursacht, auch wenn er dafür nichts konnte, denn er konnte ja nicht wissen dass sowas passieren würde. Doch wusste er noch immer nicht was er tun sollte. Also blieb er einfach stehen und sah den Fremden erschrocken an, der ihm einen schrecklichen Blick zuwarf. Ein Blick der Hana einen Schauer über den Rücken jagte und der ihn viel zu sehr begutachtete. Es war schon fast als würde er ihn mit seinen Augen ausziehen. In den Augen lag Begierde und Hinterhältigkeit. Anderson machte einen Schritt auf Hana zu und sprach dabei: „Wirklich unglaublich was für bezaubernde Täubchen sich hier am Strand tummeln, oder Death Zero?“ Er hatte genau gehört wie der Junge Saku seinen Namen gesagt hatte und sah deswegen auch kurz böse zu ihm rüber. Verräter, ging es ihm durch den Kopf. Er verstand was vor sich ging. Das wurde immer köstlicher… Saku dagegen sah weiterhin nur erschrocken dabei zu wie Anderson danach weiter auf Hana zulief. Er konnte sich nicht bewegen. Er wusste nicht mehr was er tun sollte. Wie sie alle nur aus dieser Lage rauskamen. Doch er fühlte dafür etwas ganz genau. Je näher Anderson dem kleinen Hana kam…umso nervöser und besorgter wurde er. Der erste Leutnant bewegte sich, wie ein Wolf der kurz davor war ein wehrloses Kitz zu reißen, auf den Kleinen zu. Und Hana stand einfach nur da und schlotterte am ganzen Leib. Saku konnte es genau sehen und es tat ihm weh. Renn weg! Verschwinde! Lauf! Dinge die durch seinen Kopf donnerten, aber er sie nicht aussprechen konnte. Und es war vielleicht auch gut so, denn wenn Hana nun anfing zu rennen könnte Anderson auf die Idee kommen zu schießen! Somit tat der Kleine instinktiv das Richtige. Zumindest fürs Erste. Aber was sollte er nur tun?! Wie konnte er Hana aus der Sache raus boxen?! Und dann blieb der erste Leutnant wieder stehen und sah genau auf die Waffe in Hana seinen Händen. Er kannte die Nummer, die an der Seite des Laufs eingraviert war. Es ergab Sinn. Er sprach darauf böse: „Jetzt verstehe ich…Deswegen sind einige unserer Männer nicht mehr zurückgekommen und im Dschungel verschwunden…Das war dein Werk, nicht wahr? Wer hätte gedacht das ein Wilder wie du mit einer unserer Waffen umzugehen lernt? Aber ich denke mit Unterstützung klappt alles, wie?“ Hana sah ängstlich und verwirrt zu der Waffe in seinen Händen und verstand nichts mehr. Wovon sprach der Typ da? Danach sah er wieder ängstlich auf. Er hatte…Angst. Er hatte wirklich Angst denn er wusste nicht was er tun sollte. Dieser Typ war ein Fremder mit derselben gefährlichen Waffe an der Hüfte wie Saku selbst. Er konnte sie sogar sehen, wie bedrohlich sie da hing. Was…was sollte er nur tun? Immerhin wollte er Saku nicht noch mehr in Schwierigkeiten bringen, wenn er nun was Unüberlegtes tat. Er hatte das alles doch nicht gewollt. Doch nicht nur bei ihm passierte was, denn als Anderson diesen Satz gesagt hatte da rutschte Saku nur noch mehr das Herz in die Hose. Was? Wie kam er…? Doch dann erinnerte er sich daran das im Lager sowas erwähnt wurde. Das einige Männer im Dschungel verschwanden und nicht mehr zurück kamen. Auch gestern hatte er das mitbekommen. Großer Gott…Anderson machte Hana dafür verantwortlich! Und sah ihn als einen Komplizen an! All das nur weil der Kleine seine Nambu bei sich trug! Er wusste dass es Saku seine Nambu war! Immerhin konnte er die Nummer am Lauf erkennen! Alles lief schief. Das war nicht richtig! Es war falsch! Er musste etwas tun! Hana stand weiterhin zittrig an der Stelle, was nun auch schlimmer wurde, weil er so überfordert war und wie bereit für den Abschuss stand er einfach nur da rum und tat nichts! Beweg dich verdammt!! Schrie Saku sich innerlich zu, aber seine Worte kamen nicht bei seinen Muskeln an. Und als der erste Leutnant noch einen Schritt auf Hana zumachte, zuckte der Blonde etwas zusammen und sprach leise: „…Saku?“ Es war ein sehr verängstigter und wehleidiger Ton gewesen. Einer aus dem man hören konnte dass er Hilfe suchte. Das er nicht wusste wie er mit der Situation umzugehen hatte. Und als er dann wieder zu dem Piloten rüber sah und ihm verzweifelt einen Blick zuwarf der schrie: Hilf mir…da passierte es wieder automatisch. Endlich passierte es. Saku empfand einfach so. Er hatte sich selbst schon gesagt dass er es so wollte, deswegen tat sein Körper das noch bevor sein Kopf schalten konnte. Saku wollte Hana beschützen und genau das tat er auch in jener Sekunde. Es war dumm und stürmisch gewesen, aber er setzte sich in Bewegung und rannte an Anderson vorbei, der verwirrt stehen blieb und allem zusah. Auch Sugiura war erschrocken über das was sein Leutnant da tat und kam näher. So nah das er fast neben Anderson zum stehen kam und ebenfalls zu Hana und Saku vor sah…der sich schützend vor den Kleinen gestellt hatte und ihn deckte. So stand er mit dem Rücken vor Hana und drückte diesen, mit der linken Hand dann hinter sich. Er nahm ihn in Schutz und verwundert sah der Blonde zu ihm auf. Was…tat er da? Er…schütze ihn? Genau wie damals im Dschungel als Onaya sie angriff. Saku stand innerhalb weniger Sekunden vor ihm wie eine Mauer und schütze ihn mit seinem Körper, etwas…was noch nie jemand für Hana getan hatte. Nicht auf diese Art und Weise zumindest, so das dieser leicht rot anlief und nicht aufhören konnte ihm an den Hinterkopf zu sehen. Diesen starken, gutaussehenden und mutigen Mann anzusehen der ihn beschützte. Sein Herz flatterte bei dem Anblick. Hana verstand es etwas mehr. Dieses Gefühl. War er…verliebt? Verhielt er sich deswegen die letzte Zeit wie ein Vollidiot? Es ergab Sinn… Saku stand dabei etwas gebückt vor ihm und warf Anderson einen weiteren bösen Blick zu. Dieser war so finster und böse, dass es den ersten Leutnant vor ihm doch tatsächlich leicht aus dem Konzept gebracht hatte und der ihn auch verdutzt ansah. Doch er fing sich unglaublich schnell und sprach dann eiskalt und präzise: „Du schützt den Feind noch immer? Ich wusste doch das du was verbirgst. Das wusste ich in dem Moment wo du in das Lager gelaufen kamst! Doch ich hätte nicht gedacht das du dich mit einem Wilden anfreunden würdest und diesem unsere eigenen Männer auslieferst!“ „Hana hat nichts damit zu tun!! Den einzigen Wilden den ich hier sehe das bist du!! Weg mit der Waffe Anderson!!“ Fauchte Sakutaro zurück und fasste dabei schon instinktiv nach seiner Waffe am Holster, so dass er die rechte Hand darauf ruhen ließ. Aber der erste Leutnant ließ sich von ihm nichts befehlen. Er schnaubte arrogant und sprach: „Oh Hana ist also sein Name, ja? Ein schöner Name, du elender Verräter!“ Und innerhalb weniger Sekunden hatte Anderson, ohne Vorwarnung seine Waffe gezogen und richtete sie auf Sakurai. Es war komplett aus dem Ruder gelaufen und sie befanden sich plötzlich alle in einer Situation aus der man nicht mehr so leicht rauskommen konnte. Nicht nur basierte dies auf einer misslungenen Geheimhaltung von Hana, sondern auch noch auf einem Missverständnis von Anderson. Der war nämlich fest davon überzeugt dass der Kleine an den verschwundenen Männern verantwortlich war und sah in Sakurai nun einen Komplizen. Ein Verräter der Armee der die Todesstrafe verdient hatte und das war auch der Grund warum der blonde Mann auf ihn zielte. Er zielte mir seiner Nambu direkt auf die Brust des Piloten vor sich und sprach dann sauer, so wie unglaublich erregt über die Tatsache dass er ihn stellen konnte: „Oh wahrlich Rache ist süß, nicht wahr? Ich hatte schon immer ein unwohles Gefühl bei dir Death Zero und ich bin so froh das ICH der Glückliche bin der dich an die Wand stellen darf! Diese hochnäsige Art und deine ach so tollen Fähigkeiten als Pilot können dir heute nicht deinen Hintern retten, was?! Wie schnell sich doch das Blatt wenden kann! Kaizo wird erfreut darüber sein was ich ihm zu melden habe und wenn ich ihm deine Leiche vor die Füße zerre du Verräter!“ Das würde ihm so passen. Wenn einer eine Leiche werden würde, dann Luke wenn der auch nur versuchte sich an Hana zu vergreifen! Saku lächelte ihn dann nur böse an und gab, obwohl eine Waffe auf ihn gerichtet war, mutig von sich: „Genau das spricht für dich du Versager. Du hast es noch nie drauf gehabt und hast deine Position nur bekommen weil dein Vater ein aufrichtiger und geschätzter Mann war! Aber du warst immer zu stolz um es selber zu erkennen und dachtest es läge daran das man dich schätzt! Kleine Eilmeldung Arschloch: Fehlanzeige! Alles was aus dir geworden ist, in der kurzen Zeit die du bei er Armee bist, ist ein räudiger Köter den sich Kaizo an der Leine hält und du ihm brav das Stöckchen bringst damit ER davon unterhalten wird! Lebst du gut von den Resten die er dir vor die Füße wirft?!“ Sugi schluckte. Saku war ihm gerade doch etwas ZU lebensmüde. Darauf gab Anderson giftig von sich: „Ich lebe immerhin noch Death Zero. Und wenn ich mit dir fertig bin, du elender Verräter, ist es endlich vorbei mit der ach so tollen Legende der Zero-Staffel! Der große Death Zero! Gefürchtet von jedem auf dem Schlachtfeld, aber wie der Rest seiner Staffel nur ein Mann der sein Leben für eine Gerechtigkeit wegwerfen will die nie existiert hat! Du bist ein Versager Sakurai…Und nachdem ich dich abgeschossen habe, wie einen dreckigen Straßenkater, werde ich mir das hübsche Täubchen da hinter dir zur Brust nehmen. Mal sehen was Kaizo davon hält wenn er erfährt dass es hier noch andere Menschen außer uns gibt! Mal sehen…ob er sich über sein neues Spielzeug freuen wird.“ Und damit war Hana gemeint gewesen, der sich dann erschrocken an Saku seinen Rücken drückte und etwas links an ihm vorbei sah. Sugiura stand weiter angespannt neben Anderson und sah ihn auch so an. Er war dicht neben ihm, aber einfach nach der Waffe greifen, um ihn zu entwaffnen, war zu riskant. Er würde ihn schneller abschießen als das er ihn erreicht hatte. So waren ihm leider ebenso die Hände gebunden wie Saku auf den noch immer die Waffe gerichtet war und der weiterhin nur bereit dort stand und böse zu dem Blonden vor sich blickte. Sein ganzer Körper machte sich schon bereit von einer Kugel getroffen zu werden, denn er würde nicht weggehen. Er würde Hana niemals seine Deckung wegnehmen und ihn weiterhin schützen. Ihn nicht schutzlos stehen lassen egal was kam. Und die widerlichen Worte von Anderson machten ihn nur noch saurerer, so das er das Gesicht zu einem Knurren verzog und sich innerlich wünschte er könnte ihn einfach erschießen. Niemand würde Hana anfassen. Niemand! „Du mieses Schwein…“ Sprach er leise zu sich selbst aber an Anderson gerichtet. Doch dann platze es doch aus ihm raus und er fauchte laut rüber: „Wenn du auch nur einen Finger an Hana legst dann bringe ich dich um!! Ich schicke dich persönlich in die Hölle!!“ Denn er war der Sensenmann. Das konnte er sehr gut. Aber dennoch war er so blöd gewesen. Warum hatte er nicht seine Waffe gezückt bevor der Volltrottel das machte?! Ein Fehler und den musste er nun ausbaden. Niemals würde er zulassen das Hana etwas passierte! Er hatte mit all dem nichts zu tun! Er war ein unschuldiger Junge der auf dieser Insel zuhause war! Dieser Krieg und diese Gewalt hatten nichts mit ihm zu tun! Auch hatte er niemanden umgebracht! So blieb er weiter stehen und schob Hana noch mehr hinter sich, der ihn darauf wieder verdutzt ansah. Er lief sogar etwas rot an wegen der Worte der der Pilot eben gesagt hatte. Das war…sehr schön gewesen. Es machte ihn glücklich. Und nun wusste er es auch endlich. Sakutaro mochte ihn also doch…Saku sah dann zu ihm hinter und sprach: „Es wird alles gut.“ Hana sah ihn darauf erschrocken an. „Ich gehe nicht weg…Dieses Mal nicht.“ Und das schwor er sich. Er war, in den letzten Monaten, oft genug weggelaufen. Doch dieses Mal nicht. Hana sah ihn nur weiter an und wurde röter. Dieser Blick. Saku sah ihn so selbstsicher an, so dass das Herz des Blonden schneller schlug. Nein. Oh nein er verstand es. Er war in diesen Mann... Danach wand Saku einen sehr kurzen Blick zu Sugiura rüber, der diesen sah. Als würden sie über ihre Gedanken reden, wusste der jüngere Pilot sofort was er zu tun hatte. Saku hatte einen Plan. Also nickte er fast unauffällig und blickte nur mit den Augen zu Anderson rüber. Es wurde riskant…aber das war Sakurai sein Spezialgebiet. Und er vertraute seinem Leutnant, also wartete er auf seinen Moment… Das was Sakutaro vorher zu Hana sagte, war bezogen auf das was er selber vorhin getan hatte. Als er sich abgewandt hatte und an das Wasser gelaufen war. Sich immer von ihm abwand wenn er ihm eine Erklärung schuldig war. Und offenbar hatte Saku das Gefühl gehabt Hana im Stich gelassen zu haben, aber das stimmte nicht. Er übernahm wieder viel zu viel Verantwortung und bürdete sich alles alleine auf die Schultern und Hana sah ihn nur weiter an. Nicht. Er sollte damit aufhören. Das was gerade geschah…das war seine Schuld gewesen und nicht Sakutaros! Wegen IHM waren sie in dieser Lage! Anderson lachte nur kurz zu ihm rüber, als er dieses süße Pärchen da sah, was anders nicht sein konnte und sprach: „Versprich nichts was du nicht halten kannst Death Zero!“ Er wollte schießen. Sako sah ihm an das er das tun wollte und machte einen schnellen Schritt mit dem rechten Bein im Sand nach links. Für Sugi war dies das Signal gewesen einzugreifen und er sprang den ersten Leutnant neben sich an. Völlig überrumpelt sah der Blonde zu ihm und hatte dann eine Hand auf seiner Waffe, die diese nach unten drückte und eine Andere die ihn am Kragen packte. Kein Schuss löste sich und es fing ein Kampf um die Waffe an. Hana schrak zusammen weil alles so laut wurde und so schnell passierte. Saku aber nutze die Sekunde und sah dann auch schon zu ihm hinter, fauchte ihn an: „Lauf weg Hana!!“ So das er einen erschrockenen Blick zugeworfen bekam. Er sollte weglaufen? Aber er konnte ihn doch nicht…! Und noch bevor der Junge etwas tun konnte hörten sie beide wie Sugiura schrie und sahen zu ihm vor. Verflixt! Anderson hatte ihm, mit dem Griff der Nambu, eine ins Gesicht verpasst und er strauchelte nach hinten. Dadurch ließ er den Mistkerl wieder los der dann zu ihm runter fauchte, weil Sugi am Boden aufschlug: „Das wirst du mir büßen!“ Er zeigte mit der Waffe auf den Sani, doch als der Satz donnerte machte Sakutaro auch schon einen Sprung von Hana weg und nach vorne. Er griff sich vorher aber noch die Waffe aus der Hand des Jungen und rannte danach auf den blonden Mann los, visierte ihn damit an. Völlig erstarrt vor Angst und weil alles so schnell ging blieb Hana aber einfach weiter stehen und sah ihm nach. Er wusste nicht was er tun sollte. Sein ganzer Körper schlotterte und war überfordert. Er wollte ihm helfen! Aber er konnte nicht. Er hatte solche Angst. Und da Anderson das mitbekam sah er wieder rüber zu Sakurai, der sich schnell auf ihn zubewegte. Er hob auch wieder seine Waffe rüber und wollte schießen. Es war zu spät und der Mistkerl drückte den Abzug. Sugi saß dabei am Boden und konnte nicht verhindern das der Schuss sich aus der Waffe löste und kurz darauf donnerte er auch schon über den Strand. Etwas Unglaubliches geschah darauf. Saku schaffte es doch tatsächlich dieser schlecht gezielten Patrone auszuweichen und machte einen Satz nach rechts. Sie verfehlte ihn um Haaresbreite und er rannte weiterhin auf ihn zu. Und noch bevor Anderson einen weiteren Schuss abfeuern konnte, hatte der Pilot seine Gunst der Stunde auch schon genutzt und schoss ebenfalls. Nur mit dem Unterschied das er zielen konnte. Er zielte genau und traf das blonde Arschloch in die linke Schulter. Blut spritze auf und der Angeschossene ließ seine Waffe fallen vor Schmerz, auf die sich Sugi sofort warf und sie konfiszierte. Danach war auch schon Sakutaro bei Anderson angekommen und kam vor ihm hart zum bremsen. Mit Schwung, durch das Rennen, holte er mit seiner alten Nambu aus und verpasste seinem Gegenüber einen ordentlichen Schlag auf die linke Schläfe. Erneut gab es einen schrecklichen Schmerz und der erste Leutnant verlor seine Brille bei dem Aufprall, so dass sie unter ihnen in den Sand fiel. Eine dicke Platzwunde entstand auf der Schläfe und Blut floss. Danach fiel er auch schon, Sekunden später, zu Boden, landete im Sand unter dem Zero seinem Flügel und regte sich nicht mehr. So laut wie es innerhalb von Minuten wurde, so Toten still war es auch schon wieder. Geschafft. Saku blieb vor ihm stehen und sah zu ihm runter. Er atmete schwer und schnaufte dabei. Danach steckte er die Waffe an seinen Gürtel am Rücken und rieb sich den Schweiß von der Stirn. Der war K.O und er selbst konnte wieder Luft holen. Lief alles noch mal glatt und besser als er gedacht hatte. Auch Sugi kam wieder klapprig auf die Beine und zeigte mit der eben konfiszierten Waffe auf den ersten Leutnant am Boden und danach fauchte er: „Keine Bewegung Mistvogel!“ Saku sah ihn etwas verdutzt an. Okay, alles klar… Sugi wusste natürlich das er schon längst bewusstlos war, aber das musste mal raus, denn er war selber beruhigt darüber das es alles einigermaßen funktioniert hatte. Das war ne Art um Dampf abzulassen. Was ein Tag, der konnte langsam mal Enden und es war erst Mittag. Den Trick den er und Saku anwendeten, war ein sehr alter den sie zusammen im Dschungel Chinas erdacht hatten. Alle seiner Jungs beherrschten ihn inzwischen. Wenn ihr Boss mit dem Bein so zuckte, wie er es vorher getan htte, war es das Kommando einzugreifen. Simpel aber es hatte wirklich geklappt, auch wenn viel Glück im Spiel gewesen war. Anderson war nicht wirklich talentiert, was ihr Glück war, denn ein anderer hätte sich nicht so leicht überrumpeln lassen. Sicher hatte er auch ordentlich was abbekommen und konnte ihn nicht entwaffnen, aber darum ging es auch nicht. Es ging nur darum ihn abzulenken damit Saku Luft bekam und eingreifen konnte und das hatte geklappt. Also machte er sich locker und sprach dann zu seinem Leutnant rüber: „Schöner Mist. Was machen wir jetzt mit ihm?“ Richtig, denn sie hatten nun offiziell Probleme. Saku sah zu ihm und zeigte dann mit der rechten Hand zu Anderson. „Fessel ihn. Wird dürfen ihn nicht mehr ins Lager lassen, oder er verpetzt uns bei Kaizo!“ Sugi steckte die Waffe von Anderson hinten an seinen Gürtel und salutierte vor seinem Staffel-Führer. Dennoch sprach er danach unsicher, als er sich wieder lockerte: „Ähm…Saku wir entführen gerade den ersten Leutnant unserer Garnison. Ist dir das klar?“ Sakurai sah zu ihm. „Glaub mir ich würde ihn lieber erschießen, aber vielleicht brauchen wir ihn noch. Lebend ist es sicherer, denn ich bin nicht scharf darauf das Kaizo nach ihm suchen lässt, weil er verschwunden bleibt. Ich bekomme den schon dazu das er kooperiert wie ich es will. Hab nen Plan.“ Dennoch stellte das ein Problem dar, dessen war er sich bewusst, aber darüber konnte er sich auch später noch Gedanken machen wenn es ernst wurde. Sie hatten nun eh offiziell Scheiße am Hintern und da mussten sie jetzt durch. Doch es gab erst mal wichtigeres. Nämlich einen schlotternden Blonden der mal wieder nur Probleme machte. Also wand Sakurai sich von Anderson ab und drehte sich zu Hana um, sprach zu ihm hinter: „Es ist alles wieder gut Ha…“ Doch er stockte darauf und verschluckte den kompletten Satz in seiner Kehle. Nein, er blieb dort stecken und kam nicht weiter raus…als er sah was sich vor ihm abspielte. Auf Sakutaro sein Gesicht legte sich ein Blick des Schreckens und er wurde kreidebleich. Es fühlte sich an als würde sein Blut, in den Adern, erneut gefrieren und sein Herz einfach stehen bleiben. Denn was sich da vor seinem Auge abspielte….war das schrecklichste was er jemals gesehen hatte. Denn er sah Hana. Sah wie dieser Junge noch an derselben Stelle stand wie vorher auch. Wie er dort stand und wie erstarrt wirkte. Er hatte sich keinen Meter von seiner Position entfernt und sah den Älteren sehr erschrocken und schwach an. Der Blonde hatte nichts davon bemerkt aber nun überfiel es ihn. Der Schock hatte es bisher unterdrückt. Seine Atmung wurde mit jeder Sekunde schwerer und dann floh sein Blick selbst an sich herab. Somit sah er genau dass Selbe was auch Saku sehen konnte und was ihn ebenfalls schockierte. Es war eine rote Blume gewesen. Eine Blume die an ihm erblühte und Hana verstand nicht ganz woher sie kam. Sie wuchs an seiner linken Bauchhälfte und wurde immer größer. Tränkte das weiße Shirt in ein dunkles Rot und er konnte sie nicht stoppen. Seine Atmung wurde immer zittriger je größer sie wurde und erst als der Schmerz dazukam…da verstand er. Das war keine Blume. So fasste er sich sanft mit der linken Hand an den Bauch…und bemerkte nun deutlicher dass es gar keine war, denn das Rot blieb auch an seiner Hand kleben. Es tat weh, pochte, war so warm und Hana realisierte…das er verletzt war. Es war Blut an seinen Händen. Sein Blut. So das er schwach zu Saku rüber sah und sich leicht krümmte. Die Patrone hatte den Älteren zwar verfehlt…aber Hana dann getroffen der in derselben Schussbahn gewesen war. Er hatte Hana schutzlos ausgeliefert und nun hatte dieser eine Schusswunde im Bauch…und diese rang ihn endlich zu Boden. Innerhalb weniger Sekunden gaben seine Beine nach und er klappte erschöpft und schmerzhaft zusammen. Donnerte auf den Sand und lag seitlich dort. Mit dem Rücken zu ihm gewandt. Als das passierte traf Sakutaro der Schlag, der vorher nur fassungslos da gestanden hatte und nicht wahrhaben wollte was passiert war. Dieses Geschoß war für ihn bestimmt gewesen…aber Hana hatte sie abbekommen. Und als der Blonde zusammenbrach und leblos im Sand lag, da schrie Sakutaro seinen Namen. Er schrie ihn so laut wie noch nie zuvor und rannte zu ihm hin. Sein Herz donnerte, alle Geräusche wurden ausgeblendet und er sah nur noch wie der Kleine da regungslos und seitlich am Boden lag. Ihm den Rücken zugewandt hatte und sich einfach nicht mehr bewegte. Und Saku hatte noch nie zuvor so viel Angst gehabt wie in jenem Moment. Er konnte an nichts anderes mehr denken als das er zu ihm wollte und darauf kam er endlich bei Hana an. Zittrig und vorsichtig hob er seinen schlaffen Oberkörper an und drückte den Jungen instinktiv an sich, der die Augen geschlossen hatte und zittrig atmete. Hana lag in den Armen des Älteren und fühlte seine Wärme, auch wenn er ihn nicht sehen konnte. Immer und immer wieder schrie Saku seinen Namen und rüttelte leicht an ihm. Jede Bewegung tat weh und Blut durchtränkte immer mehr das weiße Oberteil und tropfte in den hellen Sand unter ihm. Tränkte ihn damit auch in ein tiefes Rot. Und in dem Moment, als Saku erneut laut nach ihm rief, da hörte Hana ihn wieder und öffnete leicht die Augen. Er sah zu ihm hoch, schwach, aber er sah ihn. Er sah dieses dumme Gesicht vor sich das ihn so wehleidig und besorgt ansah, ja sogar leichte Tränen in den Augenwinkeln hatte. Es tat weh ihn so zu sehen, aber er war froh das er da war. Er... er hatte ihn so lieb. Hana fühlte wie Sakutaro ihm mit der linken Hand sanft über die Stirn fuhr und eine seiner Strähnen beiseite schob. Es war so sanft gewesen, als wollte er ihn nicht noch mehr verletzen. Es tat so gut…Aber er konnte ihn wieder nicht hören. Sein eigener Herzschlag war alles was er noch mitbekam. Übertönte einfach alle Worte und Geräusche. Und dann fasste er sanft, mit der blutigen Hand nach Saku und legte sie auf die Brust des Älteren, genau dort wo sein Herz sein musste. Blut verteilte sich auf der Kleidung des Älteren und er sah Hana erschrocken dabei zu. Saku sein Herz donnerte und er fing auch leicht an zu zittern. Der Blonde hörte es. Sein Herz. Es war noch immer Vollmond so konnte Hana es hören. Fühlte wie schnell es schlug vor Angst und hörte seinen Klang spielen. Nicht eine Sekunde sah er dem Älteren dabei nicht in die Augen, die so voller Sorge und Angst um ihn waren. Nicht. Er sollte ihn so nicht ansehen. Hana wollte ihn...lachen sehen. Doch dann spürte Hana etwas und es riss ihn raus. Der Schmerz in seinem Bauch wurde schlimmer und sein Herz…es schlug langsamer als das von Saku, das fast drohte aus der Brust zu springen. Dabei sah er wie Sakutaro immer und immer wieder zu ihm runter sprach, dann mal verzweifelt zu Sugiura rüber sah und danach wieder nach Hana schrie und ihn sanft an der Wange fasste. Doch er konnte ihn nicht hören. Das musste er auch nicht denn er wusste was er sagte. Er sagte seinen Namen. Und als dem Jungen schummrig vor Augen wurde, ihre Herzen unterschiedlich schnell schlugen, da bekam der Blonde selber Panik und schloss die Augen. Seine Arme umklammerten krampfhaft seinen Bauch, befleckte sie mit Blut und er verzog das Gesicht dabei schmerzhaft. Würde er…sterben? Fühlte sich so sterben an? Ihm wurde ganz warm und es tat weh. Er fühlte sich so schwach. Mutter...er wünschte sich seine Mutter her. Er hatte Angst. Ein elendes Jammern entwich seiner Kehle während sich Tränen aus seinen Augen schlichen und dann hauchte er zu dem Piloten hoch: „E-es tut so weh…Es tut so weh…Sakutaro…S-Saku…Mama...“ Er hatte solche Angst und Saku fühlte das, so drückte er ihn fester an sich. Er zitterte selber am ganzen Leib und flehte ihn an. Er flehte Hana an wach zu bleiben. Packte ihn fest und drückte ihn an sich, den er hatte jemanden in den Armen der sterben würde wenn er nichts tat! Hana lag wie eine leblose, schlappe Puppe in seinen Armen. Sein rechter Arm hielt ihn am Rücken und mit der linken Hand hielt er dessen Hinterkopf und drückte sein warmes Gesicht an seine eigene Kehle. Flehte ihn immer wieder an wach zu bleiben und zitterte dabei. Doch der Kleine wurde immer schwächer. Schmerz schoss durch ihn und er krisch plötzlich laut auf. Jammerte vor Pein. Instinktiv krallte Hana sich an die Brust des Älteren. Tränkte dessen Kleidung weiterhin mit Blut, als Saku noch einmal laut seinen Namen schrie: „HANA!!“ Und er ihn dann wieder drückte. Erneut hatte er Blut an sich. Es war wie damals. Er hatte sie auch so gehalten und nach ihr geschrien. Nach Chiharu. Doch dieses Mal war es schlimmer. Viel schlimmer als jemals zuvor. Denn Hana war nicht sie und er war noch immer am Leben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)