Loyalität von SeiKaze (Wie Steter meinen NanoWriMo 2020 gekapert hat #1) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Er war sich nicht sicher, wann sich die warmen Arme um ihn herum geschlossen hatten und er sein Gesicht gegen die ebenso warme Brust gedrückt hatte. Die sanften Finger die durch seine Haare strichen halfen und gleichzeitig auch wieder nicht. Er war einfach so verdammt fertig mit diesem ganzen Mist. Er opferte sich regelmäßig für seine Freunde auf, bekam den Dreck ins Gesicht, wurde verletzt und was bekam er dafür?? Nichts! Kein Danke, kein freundliches Wort. Niemanden, der sich für ihn einsetzen wollte außer… “Pieta…”, schniefte er leise und rieb sich mit seinen kleinen dicken Fäusten über die Augen, ehe er zu dem Mann auf sah. Wache blaue Augen begegneten seinem Blick. Peters Augenbrauen waren zusammen gezogen, die Stirn gerunzelt, seine Lippen ein dünner Strich. Ebenso unglücklich, wie Stiles selbst es war. “Sie verdienen dich einfach nicht, kleiner Spark. Keiner von ihnen. Weder deine Loyalität, noch dein Genie, noch deine Kräfte.” Eine warme Hand löste dich von Stiles Rücken und strich sanft einige Tränen von seiner moppeligen Wange. “Lass sie nicht gewinnen. Du bist so viel stärker als sie.” Sprachlos starrte Stiles Peter an. Dessen warme Worte rührten ihn und ohne darüber nachzudenken warf sich prompt gegen Peters Brust, seine Arme um dessen Hals und drückte sich feste an ihn. “Danke.” Er wurde gegen den warmen Körper gedrückt, feste, aber nicht schmerzhaft. Nicht grob, wie bei den anderen Wölfen, die gerne ihre Kräfte unterschätzten. Der Rest des Abends verlief deutlich ereignisloser. Stiles schwieg noch immer, bis auf unklares herum Gebrabbel, wenn er mit sich selbst redete oder über Dinge nach dachte. Es war ihm klar - und egal - dass Peter jedes Wort hören konnte. Vielleicht nicht verstand, aber hören definitiv. Sie aßen zusammen, nachdem Stiles’ Tränen getrocknet waren und Peter das Essen fertig hatte. Dann ging es wieder auf die Couch, etwas Fernsehen und Stiles döste ein. Als er wieder aufwachte, lag er in eine kuschelige Decke gewickelt auf Peters Brust. Der Werwolf selbst etwas am Dösen, während irgend ein Film lief. Stiles beachtete den Fernseher nicht weiter, sondern schloss einfach wieder die Augen. Schlafen. Schlafen klang gut. Der Morgen kam dadurch deutlich schneller als gedacht und als Stiles das nächste Mal die Augen öffnete, lag er ausgestreckt auf einer Matratze unter einer Decke. Er konnte noch immer die gleichen warmen Arme um seinen Oberkörper spüren, eine warme Brust an der sein Rücken lehnte, warmer Atem in seinem Nacken. Warme Beine, zwischen die sich seine Füße geschoben hatten. Oh. OH. Er schluckte und schloss die Augen noch einmal, leckte sich nachdenklich über die Lippen und drückte sich dann versuchshalber etwas gegen den warmen Körper hinter ihm. Peters dunkle Stimme, brummte ihm gegen den Nacken und die Arme um ihn herum drückten ihn fester an Peters Brust. “Schlaf weiter, Stiles…” Himmel, warum musste Peters schlaftrunkene Stimme nur so rau und sexy sein?. Es ließ Stiles erneut schlucken, aber an Schlaf war für ihn definitiv nicht mehr zu denken. Stattdessen begann er sich in Peters Armen herum zu drehen und brachte den Wolf dazu erneut zu grollen. Da mochte wohl jemand nicht, dass diese schöne Kuschelrunde gestört wurde. Erst als Stiles endlich mit dem Gesicht zu Peter und auch wieder einigermaßen bequem lag, hörte er wirklich auf herum zu zappeln und beobachtete stattdessen den Wolf, der seine Augen noch immer geschlossen hatte. “…Es ist vorbei. Der Fluch meine ich.”, begann Stiles und erntete ein Schnauben. “Offensichtlich.” Es war mehr ein Seufzen als eine der üblichen trockenen Antworten. Anscheinend verstand auch Peter nun, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war für Stiles. Er öffnete zumindest seine Augen und erwiderte Stiles Blick. “Und was willst du jetzt deswegen tun?” Stiles hätte die Frage erahnen können. Tatsächlich hatte er sie irgendwo erwartet. Aber das hieß nicht, dass er eine Antwort hatte. “Ich kann nicht einfach… aufhören. Ich meine. Scott und die Anderen sind-” “Idioten. Unloyale, feige Idioten, die nicht wissen was sie an dir haben.” Wieder dieses ungnädige Grollen, das keinen Widerspruch zu ließ. Stiles sollte sich geschmeichelt fühlen, dass Peter so über ihn dachte. Irgendwie tat er es auch, wenn er nach dem warmen, leicht flauen Gefühl in seiner Magengegend ging. “Ich kann trotzdem nicht einfach aufhören. Sie sind Idioten, ja, aber sie sind - waren - meine Freunde. Sie sind nicht böse nur…” Er stockte, auf der Suche nach einem passenden Wort. Peter ließ ihm einen Moment. Dann. “Undankbar? Egozentrisch? Unaufmerksam? Selbstgerecht?” “Ja, okay, alles genannte, ich gebe es ja zu!” Stiles seufzte frustriert und schüttelte den Kopf. “Das heißt nicht, dass ich sie einfach fallen lassen kann oder dass ich zulassen werde, dass ihnen etwas passiert. Oder dass ich mich aus der übernatürlichen Welt zurück ziehe. Ich muss nur… Ich muss nur… etwas anderes finden.” Er hoffte, dass Peter die leichte Verzweiflung in seiner Stimme überhört hatte. Der wache Blick der mittlerweile ausschließlich auf ihn gerichtet war, sagte ihm allerdings etwas anderes. Peter war zu aufmerksam als dass solch eine Kleinigkeit an ihm vorbei gehen würde. “Etwas anderes?” Und da war der trockene Kommentar. “Ja. Etwas anderes. Quellen um mich fortzubilden. Andere… Freunde. Vielleicht ein anderes Rudel.” Er spürte, wie Peters Arme um ihn herum fester wurden und blickte etwas überrascht wieder in die blauen Augen des Wolfs, die sich mittlerweile verengt hatten. “Du willst Beacon Hills verlassen?” Diesmal war es an Stiles zu schnauben. “Das war von Anfang an der Plan. Nach der Schule, natürlich. Zum Studium. Raus hier, raus aus den Erinnerungen, aus dieser Stadt voller Schmerz und Tod. Ich weiß nur nicht ob ich es wirklich hinter mir lassen kann. Ob ich guten Gewissens das Rudel im Stich lassen kann.” “Sie sind es nicht Wert, dass du dir solche Gedanken machst.” “Ich weiß. Aber ich mache es dennoch.” Stiles lächelte schwach und schüttelte den Kopf, ehe er seine Stirn gegen Peters Schulter lehnte und tief durch atmete. Der warme, herbe Geruch des Anderen ließ ihn ein leise seufzen. Wann hatte sich Peters Wärme eigentlich in etwas angenehmes für ihn verwandelt? Er war sich nicht mehr sicher. “Wir könnten zusammen fort.” Stiles blinzelte überrascht und hob den Blick erstaunt zu Peter. “Wir.” Peter nickte, sein Blick undurchdringlich, unleserlich. “Du brauchst ein Rudel.” “Ich habe dich.” Stiles stockte. Seine Augen wurden groß. “Wenn du das willst. Du hast eine Wahl, Stiles. Wenn du nein sagst, akzeptiere ich das.” Stiles glaubte Peter. Und gleichzeitig wusste er auch, dass Peter nicht mit einem nein umgehen können würde. Wenn er nein sagte würde Peter selbst niemanden haben. Kein Rudel dem er traute, kein Rudelmitglied, das wie er am Rand des Rudels wanderte. Niemand, mit dem er sich gegenseitig am Rand des Rudels fest halten können würde. Wenn Stiles ging - ohne Peter ging - würde Peter zu einem Omega werden. Da war Stiles sich sicher. “Du meinst ich reiche als Rudel?” Er musste einfach fragen. Peters grinsen sagte alles. “Du bist mehr als nur genug für mich Stiles. Deine Loyalität, deine Fähigkeiten, dein Kopf, dein alles. Ich verspreche dir ich mache nicht den gleichen Fehler wie die Rudelidioten. Wie Scott McFuckingCall. Wie mein lieber Idiot von einem Neffen. Wenn du ja sagst, wirst du mich nicht mehr los.” Es klang beinahe wie eine Drohung, doch es entlockte Stiles nur ein leichtes, etwas verschmitztes Lächeln. Es gab für ihn nur eine Antwort: “Ja.” Er keuchte überrascht auf, als ein warmer Puls in seiner Brust zum Leben erwachte. Es fühlte sich an wie-… er war sich nicht sicher. Es war Peters Wärme, das war nicht schwer zu verstehen. Wessen Wärme sollte es sonst sein? Leicht getrübt durch einen mulmigen Ton, der von Peters Blick widergespiegelt wurde. Glaubte Peter etwa, dass er seine Entscheidung schon jetzt bereute? “Schau nicht so grummelig, Creeperwolf!”, brummte er nun selbst etwas, konnte aber das leichte Lächeln nicht von seinen Lippen verschwinden lassen - zugegebenermaßen er wollte es auch nicht. Das war also das Band zwischen Rudelmitgliedern von dem er so viel gehört hatte? Die zweite Erkentnis die dieses Gefühl mit sich brachte ließ nicht lange auf sich warten und prompt wurde er fester an Peter gedrückt, als seine Laune in den Keller stürzte. Wenn Scott oder einer der anderen ihn im Rudel hätte haben wollen, hätte er dieses Gefühl schon früher haben müssen. Hatte er nicht. Er hatte nicht zum Rudel gehört. Nie wirklich. Peters plötzliches Grollen ließ ihn auf schrecken, doch der Wolf hielt ihn weiterhin fest, drückte ihn an sich und Stiles, Stiles konnte spüren wie entrüstet, wie wütend der Andere war. Konnte es in sich spüren, dass Peter nicht auf ihn sondern für ihn wütend war. Auf das Rudel. Auf diejenigen, die sich seine Freunde geschimpft hatten. “Hätte ich gewusst, dass du gar kein Band zum Rudel hast-”, begann Peter, doch wieder endete es nur in einem tiefen Grollen. Denn was hätte Peter schon tun sollen? Sie hatten beide nie richtig dazu gehört. “Ist schon gut. Jetzt weiß ich ja, wie es sich anfühlen soll.”, murmelte Stiles leise, selbst betroffen und gleichzeitig getröstet durch Peters Zorn auf die Anderen. Es fühlte sich gut an, dass jemand für ihn wütend war - nicht nur auf ihn. Er drückte sich enger an den Werwolf und lächelte sachte vor sich hin. “Danke Peter.”, wisperte er und strich etwas mit der Hand über dessen Brust. “Aber noch wirst du dich zurück halten müssen. Mal sehen, ob sie es merken, wenn wir beide uns von ihnen zurückziehen…” Ein scharfes Grinsen trat plötzlich auf seine Lippen und er hob den Kopf, um Peter direkt anzusehen. “Wir sind alleine zusammen stärker, schneller, besser als das ganze Rudel. Wir wissen was wir tun, was wir tun müssen, wie wir es tun können und wie wir unsere Wissenslücken schließen. Sie werden schon sehen, was sie mit uns verloren haben, wenn sie es denn irgendwann bemerken sollten. Und dann. Dann wird es zu spät sein.” Peter lachte leise und nickte auf Stiles Worte, ehe er in einer fast etwas zu intimen Geste seine Stirn gegen Stiles’ presste. “Das wird es, kleiner Spark.”, bestätigte er leise, zufrieden brummend. “Also: Wie viel von deinem Schuljahr ist noch übrig? Wie viel Zeit haben wir zum Planen?” Stiles begann zufrieden zu summen. “Genug Zeit. Aber nicht zu viel. Ich habe mich schon an den Colleges beworben an die ich will. Ich warte noch auf Antworten, aber ich bin mir sicher sie nehmen mich mit Kusshand. Und Stipendium.” “Und wenn nicht, springe ich ein.” Stiles lachte und knuffte Peter in die Seite. “Creeperwolf. Oder eher Sugarwolf. Lass uns aufstehen. Kaffee. Frühstück. Und dann planen wir.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)