Die Farbe Blau von ReikaMinamori ================================================================================ Kapitel 31: " Ein aufregendes Treffen " --------------------------------------- Wie der Prinz es vermutet hatte, fand er endlich das Mädchen. „ Da bist du ja. Ich hab dich gesucht.“ sprach er sie an. Erschrocken drehte sie sich zu ihm. „ Was? Du? Was willst du hier? Willst du wieder meckern und unhöflich sein?“ „ Ich habe nicht gemeckert. Du hattest die ganze Zeit gemeckert.“ „ Wenn du schon wieder streiten willst, kannst du gleich wieder gehen. Ich habe keine Lust darauf.“ „ Du hast doch angefangen.“ „ Habe ich nicht!“ Nun war sie es, die als erstes laut wurde und sich von ihm provozieren ließ. Sehr zu seiner Freude. „ Hehe. Dich zu ärgern macht ziemlich Spaß. Aber ich bin nicht deswegen hier.“ „ Ach, nein? Weswegen dann?“ „ Du kamst mir bekannt vor und ich habe mich nun erinnert, wer du bist.“ „ Wer ich bin? Und wer bin ich?“ „ Du bist das Mädchen, dass beim Taketa die riesige Schlage getötet hat.“ „ Du warst auch dort? Ich dachte an der Prüfung nahmen keine adligen Familien teil.“ „ Es ist doch egal, wieso ich da war. Was mich viel mehr interessiert, ist es wie du die Schlange getötet hast. Wie hast du das mit dem Ki-Angriff gemacht? Wer hat dir das beigebracht?“ „ Das weiß ich nicht. Es ist einfach passiert. Keine Ahnung wie ich das gemacht habe. Das hatte ich damals auch meinen Eltern gesagt.“ „ Du willst mir sagen, dass du keine Ahnung hast? Du lügst doch.“ „ Ich lüge nicht! Ich weiß es wirklich nicht! Lass mich in Ruhe damit!“ „ Tze. Du bist wirklich seltsam.“ „ Jetzt habe ich aber auch eine Frage.“ „ Aha. Und welche?“ „ Du sagst, dass du mich beim Taketa gesehen hast. Weißt du denn auch meinen Namen?“ Sofort weiteten sich Vegeta´s Augen. Er hatte in seiner Ungeduld völlig vergessen, den Namen des Mädchens zu erfragen. Was nun? Wenn er ihren Namen erfragt, würde sie umgekehrt auch seinen Namen wissen wollen. Soll er wirklich seinen wahren Namen nennen? Bisher fand er das Gespräch recht amüsant mit ihr. Doch würde es sich nach seiner Meinung gewiss ändern, sobald sie seinen Namen hört und auch genau weiß wer er ist. „ Tze. Du hältst mich wohl für blöd. Ich kenne deinen Namen nicht, aber wenn ich ihn erfrage, dann willst du auch meine wissen.“ „ Das wäre doch auch nur fair. Außerdem sind es doch nur Namen.“ „ Ja, klar. Und dann erzählst du irgendwelchen Verbrechern wer ich bin und lässt mich entführen.“ „ So etwas würde ich nicht tun, selbst wenn ich solche Verbrecher kennen würde. Du bist ziemlich misstrauisch. Wurdest du denn schon mal entführt und hast jetzt Angst?“ „ Pah. Mach dich nicht lächerlich. Ich bin stark und lasse mich nicht so einfach entführen.“ „ Wenn das nicht das Problem ist, dann kannst du mir ja deinen Namen sagen.“ Hartnäckig schüttelte er den Kopf. Diese kindische Reaktion regte das Mädchen vollkommen auf und ihr Kopf lief leicht rot an. Mit einem tiefen Atemzug beruhigte sie sich aber wieder. Ähnliche trotzige und unverständliche Reaktionen kannte sie bereits von ihren Brüdern und wusste schon jetzt, dass man mit logischen Argumenten nicht weiterkam. „ Na, schön. Wie du willst. Dann habe ich eine Idee. Wie wäre es, wenn wir uns beide Namen ausdenken und uns so nennen. Ich kann dich ja schlecht immer nur Junge nennen. Das wäre langweilig. Bist du damit einverstanden?“ Die Idee war gut und Vegeta könnte jetzt seinen wirklichen Namen nennen ohne das sie ahnt, dass es sein richtiger war. Aber das Risiko war ihm dann doch etwas zu hoch. Er nickte zustimmend, während er sich einen Namen ausdachte. „ Mein Name ist Hatsumi.“ „ Tze. Das klingt nicht gerade saiyajinisch. Hahaha.“ „ Na, und? Mir gefällt der Name. Der Name der vorherigen Königin war auch nicht gerade saiyajinisch. Außer stammt er von einer Wissenschaftlerin eines anderen Volkes. Sie hat Raumschiffe gebaut und viele Planeten und Sterne erforscht. Genauso wie sie möchte ich auch mal werden.“ schwärmte Hatsumi ihm vor. So ganz wurde er aus ihrem Gerede nicht schlau. Was war toll daran durch das Weltall zu fliegen und zu forschen? Erobern und kämpfen macht doch viel mehr Spaß. „ Gut. Mein Name lautet Tenakai. Wie der große Krieger, der einst an der Seite von König Vegeta III die Tsufurujins besiegt hatte.“ erklärte er begeistert. „ War ja klar, dass du einen Namen wählst, der mit so etwas zu tun hat.“ „ Was meinst du mit 'so etwas'?“ „ Mit töten und auslöschen anderer Wesen. So etwas ist gemein und überhaupt nicht nötig.“ „ Nicht nötig? Aber du isst doch bestimmt auch Fleisch. Dafür musste ein Tier halt sterben, damit du es essen kannst.“ „ Das stimmt zwar, aber ich töte nicht gleich die gesamte Rassen von diesem Tier, sondern nur so viel wie ich brauche. Die komplette Existenz anderer Wesen auszulöschen ist falsch. Man könnte doch auch mit den Wesen zusammenleben, statt sie gänzlich auszulöschen.“ „ Tze. Wie naiv von dir. Glaubst du wirklich die Tsufurujins hätten uns Saiyajins zusammen mit ihnen auf diesem Planeten leben gelassen? Würdest du dein Zuhause mit fremden einfach so teilen?“ „ Ich wäre zwar am Anfang vielleicht etwas vorsichtig, aber man ist sich nur so lange fremd bist man sich besser kennenlernt.“ Diese Diskussion ging noch eine ganze Weile weiter. Beide hatten ihre Standpunkte und Argumente. Dennoch kam es unerwartet zu keinem lauten Streit zwischen ihnen. „ Ha. Du bist wirklich interessant, Hatsumi. Gut, ich werde wiederkommen und mit dir weiterreden. Aber jetzt muss ich los. Das Abendessen wartet.“ „ Stimmt es ist schon recht spät. Ich sollte auch nach Hause. Suro, komm wir müssen gehen.“ Beide verabschiedeten sich und gingen ihrer Wege. Es war ein unerwartetes Gespräch. Obwohl sie sich kaum kannten und fast nichts übereinander wussten, konnten sie trotzdem offen und ruhig miteinander reden. Das war sehr angenehm und für beide eine positive wertvolle Erfahrung. Hatsumi alias Bulma hoffte, dass sie Tenakai bald wiedersehen würde. Auch wenn er wie fast jeder andere Junge reagieren konnte, so war er doch irgendwie anders. Sie konnte sich gut vorstellen in ihm ihre erste Freundschaft finden zu können. Wochen vergingen bis sich der Prinz wieder aus dem Palast stehlen konnte. Sein Vater wusste es gut ihn zu beschäftigen und unter Beobachtung zu stellen. Der neue Ton im Palast durch Königin Carawa erreicht auch ihn. Sein Benimmlehrer wurde ausgetauscht durch einen General, welcher der Onkel der Königin war. Mit strenger Hand wurde dem Thronerben regelrecht Benehmen eingeprügelt. Zusätzlich entpuppte sich das nervige Adelsmädchen Serori als Nichte der ebenso nervigen Herrscherin. Immer wieder nötigte das Mädchen den Prinzen dazu mit ihr zu reden oder mit ihr zu spielen. Weigerte er sich, so drohte sie ihm damit die Königin auf den Hals zu hetzen. So ein manches Mal platzte die Herrscherin in seinem Unterricht oder seinem Training herein und krakelte herum. Kein Tag verging mehr wo er ihre nervige Stimme nicht hören musste. Selbst wenn sie nicht mit ihm sprach, so schallte diese nervige Stimme fast durch den ganzen Palast. Mit Ausnahmen des Archivs und des Kerkers, welche sich im unteren Teil des Palastes befand. Der Zugang zu diesen Räumlichkeiten befand sich in einem unscheinbaren Nebengang im südlichen Flügel. Immer öfter flüchtete Vegeta ins Archiv und genoss die dortige Ruhe. Auch dem Archivar Kalé war diese Flucht aufgefallen und veranlasste daher den Unterricht in das Archiv zu verlegen. Immer wieder bot der alte Mann seine Hilfe an. Doch der Prinz weigerte sich diese Hilfe anzunehmen. Auch auf die Frage, ob Kalé ihm den Namen des Mädchens sagen sollte, lehnte er ab. Dabei war er schon recht interessiert daran. Als jedoch der General wegen einer Versammlung den Unterricht ausfallen ließ, nutze der Thronerbe diese Gelegenheit, schnappte sich einen großen Beutel und schlich sich in die Küche. Dort steckte er sich einige Fleischkeulen, Gemüse und eine große enge Früchte ein und verschwand damit. Es war noch nicht ganz Mittag, aber für den Rest des Tages würde ihn niemand im Palast mehr zu sehen bekommen. Ihm war zwar klar, dass dieser Ausflug definitiv seinem Vater auffallen wird und er spätestens morgen riesigen Ärger bekommen wird, aber dies war ihm gerade egal. Voll bepackt suchte er die Baumreihe mit den Früchten auf. Die Bäume waren jedoch leer und von Hatsumi und ihrem pelzigen Freund war nichts zu sehen oder zu hören. Wieder war der Prinz gezwungen sich auf die Suche nach den beiden zu machen. Für die Zukunft sollte er sich mit ihr einen bestimmten Ort aussuchen, wo er sie immer antreffen könnte. Die Sonne schien auf ihn herab und erhitze seinen schwarzen Anzug. Schnell kam die königliche Hoheit ins schwitzen. Aber es war auch nicht sonderlich verwunderlich. Der Frühling war fast vorüber und der heiße Sommer begann. Schnell konnten die Temperatur im Hochsommer auf Vegeta-Sai über 50°C werden. Das es bereits jetzt schon recht warm war, ließ den jungen Saiyajin eine Erkenntnis aufkommen. Wenn ihm schon unter seinen Anzug zu warm war, dann musste dem Affen doch ebenso recht warm sein. Er erinnerte sich damals im östlichen Bereich des Waldes einen großen See gesehen zu haben. Schnell flog er dorthin und fand dort seine Zielobjekte. Nahe dem Ufer lag Suro mit dem Rücken im Wasser. Mit einer Holzschale warf Hatsumi kühles Wasser auf seinem Bauch. „ Ich hab dir ja gesagt, dass du nicht so lange in der Sonne liegen sollst. Sieh dir mal deinen Bauch an. Der ist ganz rot und einen Sonnenstich hast du auch noch.“ meckert sie den Affen an. „ Dich zu finden ist wirklich einfach. Man muss nur deinem Gemecker folgen.“ „ Huch?! Tenakai. Mit dir habe ich gar nicht gerechnet.“ „ Ich weiß. Du bist aber bestimmt umso glücklicher mich zu sehen.“ „ Pah. Bilde dir bloß nichts ein. Schließlich bin ich die letzten Wochen auch gut ohne dich klar gekommen. Aber sag mal was hast du da in dem Sack auf deinem Rücken.“ „ Ich hatte heute noch kein Mittag. Da habe ich mir etwas aus der Küche mitgenommen.“ Vegeta setzte den Sack ab und öffnete ihn. Neugierig kam Hatsumi ihm näher und bewunderte die Menge an unbekannten Lebensmitteln. Auch Suro erhob sich von dem Duft der Früchte angelockt aus dem Wasser. Jetzt wo das Mädchen ihm so nah war, bemerkte er, dass sie am linken Oberarm und an rechten Bein bandagiert war. Ebenso konnte er die abheilenden Reste eines blauen Veilchens erkennen. „ Was ist mit dir passiert? Bist du irgendwo hingefallen?“ Grimmig verzog sie ihr Gesicht und sah ihn strafend an. Sofort zuckte er zusammen. „ Ich bin kein Kleinkind mehr, dass gerade erst laufen gelernt hat. Ich falle nicht einfach so hin.“ knurrte sie zornig. „ Schon gut. So war das nicht gemeint. Ich habe mich nur gefragt, wo die Verletzungen herkommen.“ „ Willst du es unbedingt wissen?“ „ Ja, will ich.“ „ Das waren andere Kinder aus der Schule.“ „ Andere Kinder? Wieso haben die das gemacht? Hast du was falsches gesagt?“ „ Wieso glauben immer alle, dass ich etwas falsches gesagt habe?!“ keifte sie laut. „ Nun ja. … Du sagst öfter Sachen, die andere provozieren.“ „ Es ist aber keine Provokation, wenn ich nur die Wahrheit sage! Was kann ich dafür, dass alle um mich herum dumm sind?!“ „ Genau, dass solltest du nicht sagen, wenn du keine Prügel willst.“ „ Grrr … Dann bist du also auch der Meinung, dass ich es verdient habe?“ „ Wieso auch der Meinung? Wer hat das denn behauptet?“ „ Mein großer Bruder. Er ist nur noch selten Zuhause, da er auf der Akademie ist. Aber wenn er dann mal da ist, dann sagt er immer, dass ich selber schuld bin, dass andere mich verletzten.“ erklärte sie, während sie sich hinsetzte, die Beine zu sich heranzog und niedergeschlagen zu Bode sah. „ Aha. Aber ich kann ihn verstehen. So unrecht hat er nun mal nicht. Nicht jeder will die Wahrheit hören. Du musst lernen auch mal die Klappe zu halten. Ich muss das schließlich auch lernen.“ „ Du musst das lernen? Ich dachte du stehst über Leuten wie mir.“ „ Das stimmt zwar, aber es gibt leider auch Personen, die über mir stehen. Da wären mein Vater und die blöde Schnepfe von Stiefmutter.“ „ Stiefmutter? Was ist mit deiner richtigen Mutter?“ „ Sie ist gestorben.“ „ Oh, das tut mir leid.“ „ Muss es nicht. Wir hatten irgendwie keine gute Verbindung.“ „ Aha. Schade. Ich könnte mir gar nicht vorstellen ohne meine Mama zu leben. Sie ist einfach die beste.“ „ Schön für dich, aber so ist es nun mal nicht überall.“ „ Ich weiß.“ „ Jedenfalls muss ich leider lernen mit dieser blöden Schnepfe zu leben. Ich kann ihr auch nicht immer alles sagen, sonst kassiere ich Prügel von meinem Vater und die tun höllisch weh.“ „ Dein Vater verprügelt dich, wenn du deine Stiefmutter alles sagst, was du denkst?“ „ Jopp. Aber was mich nicht umbringt, macht mich stärker.“ „ Hmm. Naja, Mama hat zwar immer gesagt, dass besonders männliche Saiyajins eine harte Erziehung benötigen, aber ich finde Prügel nicht in Ordnung. Nur deswegen lernen Jungs auf alles mit Gewalt zu reagieren.“ „ Hmm. Da könntest du recht haben. Aber meinst du man kann den Sturkopf eines Saiyajins mit Reden entgegenwirken?“ „ Hihi. Nein, leider nicht. Ich versuche es immer wieder und man sieht ja was passiert.“ „ Deswegen musst du dringend lernen auch mal die Klappe zu halten.“ „ Stimmt, aber dafür solltet ihr Jungs mal lernen mehr euer Gehirn statt eure Muskeln zu nutzen.“ „ Jetzt schmeiß mich nicht gleich wieder mit allen anderen in einem Topf. Ich bin nicht so wie die Idioten.“ „ Du hast recht. Wärst du wie die Anderen hättest du mich schon am Tag deiner Rettung angegriffen.“ „ Du siehst also ein, dass du respektlos warst?“ „ Hey, du doch auch. Bis heute haben Suro und ich immer noch kein Danke von dir gehört.“ Fragend sah Vegeta abwechselnd zu Suro und dem Mädchen. Sie hatte recht. Sich aber zu bedanken war nicht gerade seine Stärke. „ Sieh das mitgebrachte Essen als Dank an.“ „ Hmm. Ich weiß nicht, ob mir und Suro das reicht. Was meinst du Suro?“ Äußerte sie sich, nahm einige Früchte aus dem Sack und warf sie zu ihrem Freund. Mit einem Happen verschlang der Riesenaffe die Früchte und grinste anschließend. „ Na, gut. Die Früchte haben Suro wohl geschmeckt. Wir nehmen deinen Dank an.“ „ Oh wow. Ich fühle mich ja fast geehrt.“ sagte Tenakai gelangweilt. Daraufhin blies Hatsumi die Wangen auf und ging auf ihn los. Es kam zu einer harmlosen Kabbelei. Wobei ihr selbst hier schnell klar wurde, dass Tenakai mit seiner Stärke nicht gelogen hatte. Sie hatte schon gegen ihren großen Bruder kaum Chancen, konnte nur durch kleine Tricks Punkte machen, aber gegen ihn hatte sie gar keine Möglichkeiten. Vegeta musste sich sehr stark zurückhalten, um ihr nicht versehentlich weh zu tun, aber dennoch machte es ihm irgendwie Spaß. Beide lachten beherzt bis Vegeta seine Gegnerin unter sich am Boden festnageln konnte. „ Hehe. Hab dich. Jetzt kommst du nicht mehr weg.“ „ Hey, das ist unfair.“ „ Ist es nicht. Ich bin nun mal stärker. Es war dir doch klar, dass ich gewinnen werde.“ „ Pfuh. Du hättest mich ja auch gewinnen lassen können.“ sagte sie mit einem Schmollmund und drehte ihren Kopf weg. Plötzlich bemerkte sie wie mehrere Schweißperlen an seinem Gesicht herunterliefen und drohten auf ihr Gesicht zu fallen. So etwas wie Schweiß fand sie schon immer eklig und wollte auf gar keine Fall, dass sie seinen Schweiß abbekam. „ Iiih. Du schwitzt ja voll. Geh runter von mir!“ „ Wieso? Magst du keinen Schweiß?“ „ Wie soll man so etwas ekliges mögen? Es stinkt und klebt! Und jetzt geh runter von mir!“ „ Ach weiß du was? Ich bleib einfach noch so.“ Mit geweiteten Augen sah Bulma die erste Schweißperle fast auf sich tropfen. „ Na, gut. Du lässt mir keine andere Wahl. SURO!“ Prompt wurde Vegeta am Umhang gepackt und hochgenommen. „ Werf' ihn ins Wasser!“ befahl Hatsumi ihrem Freund. Ohne großes Zögern machte sich der Affe wurfbereit. Dabei umschlang er mit seiner großen Hand den Körper des Jungen und hielt ihn kopfüber hinter seiner Schulter. „ Tschüssi. Viel Spaß beim Baden.“ winkte sie Tenakai schadenfroh zu. „ Vergiss es. Dich nehme ich mit.“ antwortete er und packte sie an der winkenden Hand. „ Was?! Nein! Suro, warte! Warte!WARTE!“ Doch es war bereits zu spät. Der Affe hatte seinen Befehl ausgeführt ohne zu bemerken, dass seine kleine Freundin vom Jungen festgehalten wurde. Beide Saiyajins landeten mittig im See. Gleichzeitig tauchten beide auf und keiften sich wild an. Doch dann erhob sich der Prinz aus dem Wasser. „ Du kannst fliegen?“ „ Ja. Kann ich. Du nicht?“ „ Nein. Kann ich nicht.“ „ Tja, das ist dann wohl Pech für dich. Du musst wohl bis zum Ufer schwimmen.“ „ Was? Nein. Nimm mich mit!“ „ Wieso sollte ich? Du hast dich selbst in diese Situation gebracht.“ „ Aber ich kann nicht so weit schwimmen.“ „ Dann wirst du es heute lernen.“ antwortete er ihr neckisch und flog zum Ufer. „ So ein Idiot. Das Ufer ist ziemlich weit weg. Wieso musste er mich auch festhalten?“ meckerte Bulma und schwamm murmelnd Richtung Ufer. Vegeta hatte es sich inzwischen neben dem Sack gemütlich gemacht und aß einige Früchte. Natürlich beobachtete er das Mädchen wie sie meckernd vor sich hin schwamm. Doch dann wurde sie immer langsamer und tauchte kurzzeitig immer wieder unter. Alarmierend sprang Suro ins Wasser ging aber selber nach wenigen Metern unter. Mit einer Hand zog er sich selber wieder an flachere Gewässer. Brüllend und mit ausgestreckter Hand rief er Bulma zu. Leider brachte dies nicht viel, denn nur einen Augenblick später tauchte sie tatsächlich länger ab. Sofort flog Vegeta los zu der Stelle und sprang wie ein Geschoss ins Wasser. Dort ergriff er das Mädchen und zog sie aus dem Wasser. Ihm war nicht klar, dass sie es wirklich nicht schaffen würde bis zum Ufer zu schwimmen. Leise Schuldgefühle kamen auf. Schnell flog er zum Ufer zurück und legte sie ab. Hustend räkelte sie sich und versuchte sich aufzurichten. Erleichtert atmete der Prinz auf. Plötzlich drehte sie sich zu ihm. „ Duuuu! Das ist alles deine Schuld! Ich wäre fast ertrunken und das wegen dir!“ keifte sie ihn an. „ Meine Schuld?! Du wolltest mich doch ins Wasser werfen lassen! Wenn dann war es deine eigene Schuld!“ „ Ich hätte dich aber von Suro nicht ins Wasser werfen lassen, wenn du einfach von mir runtergegangen wärst! Also ist es deine Schuld!“ meckerte sie weiter, während ihr augenblicklich eine Mischung aus Schnodder und Wasser aus der Nase lief. Erschrocken darüber hielt sie mit entsetztem Gesicht die Hände vor die Nase und drehte sich peinlich berührt weg. Vegeta konnte diesen Anblick nicht weiter standhalten und brach in ein Gelächter aus. Wie viele Jahre war es her als er das letzte Mal so herzensfroh gelacht hatte? „ Du bist so ein Idiot!“ „ Hahaha. Du bist doch auch nicht viel besser. Hahaha“ „ Nur wegen dir bin ich jetzt klitschnass!“ „ Na, und? Ich doch auch.“ „ Immerhin bist du jetzt nicht mehr voller Schweiß“ „ Ich verstehe immer noch nicht was dein Problem ist. Schweiß ist doch was völlig natürliches und zeigt nur, dass dein Körper hart - … Hey! Was machst denn da?!“ brüllte Tenakai empört. Vor ihm begann die kleine Saiyajin ihr Oberteil auszuziehen. „ Was denn? Ich muss die Sachen zum Trocknen ausziehen. Hast du damit ein Problem?“ Knallrot lief der Kopf des Prinzen an. Noch nie hatte sich eine weibliche Saiyajin vor ihm entblößt. Schon gar nicht ein fremdes Mädchen. Am Hofe hatten sich weibliche Saiyajins immer bekleidet zu halten. Einzige Ausnahme war die derzeitige Königin, welche gerne mal halbnackt herumlief. „ Zieh … zieh … zieh dich wieder an!“ stotterte er nervös und hielt seine Hände vor die Augen. „ Oh, je. Ist dir das etwa peinlich? Hahaha. Du bist echt lustig. Findest Schweiß natürlich, aber die nackte Haut eines anderen Saiyajins nicht? Hahaha.“ „ Das sind völlig unterschiedliche Dinge. Sich vor jemand anderen ausziehen gehört sich nicht!“ „ Aha. Bringt man euch so etwas im gehobenen Stand bei? Wenn so was schon verboten ist, dann muss es bei euch ja echt langweilig sein.“ „ Sei ruhig und zieh dich an.“ Für einige Sekunden war es ruhig. „ Okay. Bin fertig. Kannst deine Augen aufmachen.“ Voller vertrauen öffnete Vegeta seine Augen und sah wie Hatsumi nur noch in ihrem Schlüpfer zu ihm heruntergebeugt vor ihm stand und anstarrte. Vor Schreck versteifte sich sein Schweif und bauschte sich gleichzeitig auf. Panisch versuchte er rückwärts krabbelnd Abstand zwischen sich und ihr zu gewinnen. „ Du … du … du bist doch pervers!“ brüllte er heraus. „ Hahaha. Du bist echt lustig, Tenakai. Hahaha.“ „ U-u-und du … du bist … du bist …“ „ Jaaaa?“ „ Du bist unverschämt“ „ Hahaha. Ich lach mich kaputt. Ein besseres Wort ist dir nicht eingefallen? Hahaha.“ „ Hör auf zu lachen und zieh dir was an!“ krächzte er mit unbewohnt hoher Stimme. „ Nein, werde ich nicht. Meine Sachen liegen jetzt in der Sonne und trocknen. Das gleiche solltest du auch tun, sonst erkältest du dich noch. Besonders wenn du fliegst.“ „ Ich werde mich ganz bestimmt nicht vor dir ausziehen!“ „ Oh, man. Du bist ja ganz schön schüchtern bei so was. Hihihi. Aber wie wäre es damit? Ich drehe mich um und du ziehst seine Sachen aus.“ „ Woher soll ich wissen, dass du nicht guckst?“ „ Also wirklich. Ich habe zwei Brüder und mein Vater spaziert öfter nur in Unterwäsche durchs Haus. Ich weiß wie der Körper von euch Jungs aussieht. Aber wenn du unbedingt willst. Ich schwöre, dass ich nicht gucken werde.“ sagte sie während sie ihre rechte Hand auf die linke Brust legte und die linke Hand hob. Tenakai überlegte kurz und willigte dann doch ein. Hatsumi setzte sich mit dem Rücken zu ihm auf den Boden und wartete. Nach einigen Minuten fragte sie, ob auch er fertig sei. Als er dies bejahte rutschte sie mit ihrem Rücken an ihn heran. Kurz erschrak der Junge durch den plötzlich kühlen Hautkontakt. Aber dann spürte er, dass dieser Kontakt dann doch recht angenehm war. So wusste er sofort, wenn sie sich umdrehen sollte. Dieses Wissen beruhigte ihn. Eine kurzzeitige Stille kam zwischen ihnen auf. „ Sag mal, Hatsumi. Was ich dich vorhin schon fragen wollte. Wieso genau haben dich die Kinder in der Schule verprügelt?“ „ Naja. Ich bin nun mal die Schlauste in unserer Klasse. Ich habe durchgehend gute Note und erkläre sogar den Lehrern manche Dinge, die sie noch nicht wussten. … Tja, aber leider lässt das viele in der Klasse alt aussehen. Sie sind der Meinung, dass eine schwache Saiyajin wie ich nicht schlauer sein darf als sie. Da aber die Realität anders aussieht und sie nicht mit mir mithalten können, verprügeln sie mich halt. Weil das ist das einzige worin sie besser sind.“ erklärte sie bedrückt. „ Verstehe. Und die Lehrer machen nichts dagegen?“ „ Nein. Sie meinten nur, dass meine Eltern mich mehr trainieren sollten, damit die anderen es nicht immer so leicht mit mir haben. Dabei trainiert mich mein Vater ja, wenn er da ist. Aber ich werde nun mal nicht so schnell stark wie die anderen. Ich frag mich manchmal, ob ich eine richtige Saiyajin bin.“ „ Du bist eine richtige Saiyajin. Du hast jedes Merkmal. Der Affenschweif, die schwarzen Haare und die dunklen Augen. Anstatt daran zu zweifeln solltest du stolz darauf sein. Ein Saiyajin zu sein, bedeutet niemals aufzugeben, egal wie misslich die Lage auch ist. Zwar magst du nicht körperlich stark sein, aber du bist trotzdem so sturköpfig und durchtrieben wie einer.“ „ Hehehe. Das klingt nicht gerade nett.“ „ Wir Saiyajins müssen nicht nett sein. … Und was sagen deine Eltern zu den Prügeln?“ „ Meine Mutter will mich aus der Schule nehmen. An sich müsste ich nämlich gar nicht dorthin, da ich ja jetzt schon fünf Klassenstufen übersprungen habe. “ „ Aha. So schlau bist du also? Aber du musst doch trotzdem noch mehr lernen, oder? Ich glaube kaum, dass du bereits alles weißt.“ „ Natürlich hast du recht und meine Eltern haben auch alle Lehrbücher der höheren Klassenstufen organisiert. Nur habe ich die schon nach wenigen Wochen durch gehabt und langweile mich jetzt. Meine Eltern können es sich nicht leisten Bücher aus den Bibliotheken zu kaufen und in die Archive darf ich nicht rein.“ „ Hmm. Ich muss wirklich zu geben, dass ich etwas beeindruckt bin.“ „ Natürlich bin ich beeindruckend. Hihihi.“ „ Aha. Okay. Dann kannst mir bestimmt sagen aus was unsere Atemluft besteht?“ „ Nur die Bestandteile oder auch in welcher Konzentration?“ „ Nur die Bestandteile.“ Denn die prozentuale Konzentration jedes Bestandteils wusste Vegeta nicht auswendig. „ Stickstoff, Sauerstoff, Kohlenstoffdioxyd und einige Edelgase. Wusstest du, dass Stickstoff den größten Anteil hat?“ „ Ja, natürlich weiß ich das. Das weiß doch jeder.“ log er. „ Und wie berechnet man die Wurfweite eines Gegenstandes?“ fuhr er fort. „ Das ist einfach. Die Wurfstrecke ergibt sich aus der Bahngleichung mal die Wurzel aus Höhe mal zwei durch Gewicht.“ „ Äh. Ja, ich glaube das ist richtig.“ „ Du glaubst es?“ „ Ähm. Nein, ich weiß es.“ „ Darf ich dich auch was fragen?“ „ Ähm. Ja?“ „ Wie entsteht Sauerstoff?“ „ Das war irgendwas mit den Pflanzen. Die nehmen doch unsere Luft auf und machen daraus Sauerstoff.“ „ Naja. So ähnlich. Ich lass es trotzdem so gelten. Soll ich es dir richtig erklären?“ „ Kannst es gerne versuchen.“ „ Okay, hör zu. Wir atmen Kohlenstoffdioxyd aus. Dieses Kohlenstoffdioxyd nehmen die Pflanzen über die Blätter auf und wandeln es mit Photosynthese in Sauerstoff und Zucker um.“ „ In Zucker? Ich hab noch nie erlebt, dass die Blätter von Pflanzen süß schmecken.“ „ Hihihi. Das liegt daran, dass der Zucker von der Pflanze in die Wurzel transportiert wird.“ „ Also muss man die Wurzeln essen, um den Zucker zu bekommen?“ „ Richtig.“ „ Du bist wirklich ziemlich schlau.“ „ Sag ich doch.“ Plötzlich wurde das Gespräch durch ein lautes Knurren gestört. „ War das ein Raubtier?“ fragte Hatsumi panisch. „ Nein, mein Magen.“ „ Dein Magen kann solche Geräusche machen?“ „ Ich hab doch gesagt, dass ich kein Mittag hatte. Jetzt ist es bestimmt schon Zeit für Kuchen.“ „ Für Kuchen? Du hast eine bestimmte Zeit für Kuchen?“ „ Ja. Du etwa nicht?“ „ Mama bringt nur selten Kuchen von der Arbeit mit und zum Backen hat sie keine Zeit. Also, nein.“ „ Aha. Wenn wir uns das nächste Mal treffen, bringe ich dir Kuchen mit.“ „ Versprochen?“ „ Versprochen. Aber jetzt will ich erst mal was essen.“ Daraufhin schnappte sich Tenakai den Sack und holte einige Fleischkeulen heraus. „ Willst du auch eine?“ „ Nein, danke. Ich esse lieber Gemüse und Obst.“ „ Davon wirst du aber nicht wirklich stark.“ neckte er sie. „ Du wirst aber von nur Fleisch auch nicht wirklich größer.“ konterte Hatsumi belustigt zurück. Knurrend aß der Prinz seine Keulen auf. Hatsumi teilte derweil mit Suro die Früchte und das Gemüse. In der Zwischenzeit wurden ihr Kleider trocken. Beide beschlossen sich wieder anziehen, achteten aber darauf sich nicht umzudrehen. Dennoch war sie vor Vegeta fertig und konnte ein Teil seiner Haut des Rückens erkennen. Ihre Augen weiteten sich erschrocken. Auf dem kleinen Stück Haut konnte sie viele Narben erkennen. Doch anstatt ihn darauf anzusprechen, drehte sie sich schnell um und tat so als hätte sie nichts gesehen. „ So ich bin jetzt fertig.“ „ Gut, ich hab schon auf dich gewartet. Willst du jetzt nach Hause?“ „ Hmm. Weiß nicht. Mir ist noch nicht danach. Wieso?“ „ Wollen wir etwas spielen?“ „ Etwas spielen?“ fragte er skeptisch und hoffte, dass sie nicht gleich mit einem Mädchenspiel wie Vater-Mutter-Kind ankam. „ Wie wäre es mit fangen?“ „ Fangen?“ „ Ja, fangen. Hast du das noch nie gespielt?“ Verneinend schüttelte der Junge den Kopf. Er wusste nur, dass Kinder bereits im Kindergarten dieses Spiel spielten und es deswegen als zu albern empfand. „ Okay. Du bist der erste, den ich kenne, der noch nie fangen gespielt hat. Dann erkläre ich mal die Regeln. Person eins muss sich zu einem Baum oder eine Wand drehen, seine Augen schließen und bis hundert zählen, währenddessen versteckt sich Person zwei. Dann muss Person eins Person zwei suchen. Wenn er ihn gefunden hat muss er Person zwei berühren. Danach muss Person zwei Person eins fangen. Der Gejagte darf aber während der Suche vor dem Fänger weglaufen. Das Fangspiel geht so lange bis ein bestimmtes Ziel vom Gejagten als erster erreicht wurde. So weit verstanden?“ „ Klar. Das klingt einfach. Und wo ist das Ziel?“ „ Hmm. Mal sehen. Wie wäre es mit dem Baum am gegenüberliegenden Ufer als dein Ziel und mein Ziel ist dieser Baum hier. Der Startpunkt ist in der Mitte zwischen den beiden Bäumen.“ „ Okay. Das ist annehmbar.“ „ Ich hab aber noch eine Zusatzregel.“ „ Wieso das?“ „ Damit wir fair spielen können.“ „ Und das heißt?“ „ Kein Fliegen. Es wäre unfair, wenn du dich in die Luft rettest. Ich kann immerhin nicht fliegen.“ „ Da muss ich dir zustimmen. Es wäre dann ein Leichtes dich in diesem Spiel zu besiegen. Einen so einfachen Sieg macht dann keinen Spaß.“ Nach dieser schnellen Einigung der Regeln, wurde noch ausgeknobelt wer der Fänger war. Zu Vegeta´s Überraschung hatte er das Los gezogen. Genervt begann er mit dem Rücken zu Hatsumi laut an zu zählen. Als er die hundert erreicht hatte drehte er sich um und suchte nach dem Mädchen. Da er nicht fliegen durfte verließ er sich mehr auf seinen Hör-und Geruchssinn. Er suchte jeden Busch ab und sah hinter jeden großen Felsen. Die Suche erwies sich nach kurzer Zeit schwieriger als gedacht. Aber genau das freute ihn. Seine Spielgefährtin war schlau, also sollte sie keine einfache Gegnerin für ihn sein. Bei diesem Spiel ging es nicht um Stärke, sondern um Auffassungsgabe und schnelle Reaktionen. Auch wenn das Zählen recht lange dauerte, so war sich Vegeta sich, dass sie unmöglich in der Nähe ihres Zielortes sein konnte. Plötzlich fand er einige abgeknickte Äste an einem Busch. An einem anderen waren ebenso welche geknickt. Langsam schien sich eine Spur zu finden. Aufgeregt folgte er dieser und sah schon vor seinem inneren Auge wie er sie gleich schnappen wird. Ab diesem Moment wäre der Sieg seiner. Auch wenn er nicht fliegen konnte, so war doch auch zu Fuß sehr schnell unterwegs. Hinter einen besonders großen Busch vermutete er sein Opfer. Hämisch grinste er und sprang voller Siegessicherheit hinein. „ Hab ich dich! … Hä? … Hier ist niemand.“ Verwundert sah er sich nach neuen Hinweisen um. Fand jedoch keine einzige. Dabei war er sich so sicher, dass er sie nun gefunden hatte. Langsam wurde das Suchspiel für ihn lästig. Er wollte endlich mit dem richtigen Teil, dem Fangen, anfangen. Einige Zornesadern erschienen auf seiner Stirn und unzufrieden knurrte er vor sich hin. Nicht ahnend, dass er seiner Beute schon recht nah war. Bulma hatte absichtlich die Äste der Büsche geknickt, um ihn auf eine falsche Fährte zu locken. Sie selbst beobachtete und folgte ihrem Jäger über die Bäume. Dabei nutzte sie die Geräusche, die Tenakai beim Wühlen in den Büschen selber verursachte, um sich dann schnell von Ast zu Ast zu bewegen. Bisher hat diese Methode immer gut funktioniert. Auch gegen ihre Brüder klappte der Trick meistens. Wobei Radditz derweil dahinter gestiegen war und als erstes immer die Baumkronen absuchte oder bei diesem Spiel ein Areal verlangte, in dem es keine Bäume gab. Doch ihr neuer Spielkamerad kannte sie noch nicht lange genug, um ihren Trick schnell zu durchschauen. Es brauchte viel Zurückhaltung nicht laut zu kichern als sie sein verärgertes ratloses Gesicht von oben sah. Frustriert schritt der Prinz voran und verursachte mehr Lärm als vorher. Wild schlug er oberflächlich gegen jeden Busch, in der Hoffnung seine Spielgefährtin würde vor Schreck einfach wild darauf losrennen. Für sie war seine Impulsivität fast schon ein Segen. So konnte sie viel schneller vorankommen als gedacht. Schnell huschte sie bei jedem Rascheln von Baum zu Baum und sah ihr Ziel immer näher kommen. Leider wurde auch sie dadurch zu unvorsichtig und bemerkte nicht wie die Äste der Bäume einige Blätter fallen ließen. Solange sie hinter seiner Blickrichtung war, war es kein Problem, aber nun war sie vor ihm. Natürlich bemerkte Vegeta die fallenden Blätter, hielt es aber anfänglich für einen Zufall. Als er jedoch erkannte, dass die Blätter immer dann fielen, wenn er ein Geräusch machte und diese sich zum Zielort hinbewegten, wurde ihm klar, dass nur eine Person dies verursachen konnte. Eilig sprang er in die Baumkronen und konnte sie schon nach kurzer Zeit einholen. „ Habe ich dich endlich gefunden, du durchtriebenes Biest!“ „ Ich bin kein Biest! Nur cleverer als du!“ „ Na, warte! Jetzt ich krieg dich gleich!“ Mit ausgestreckter Hand sprang er ihr entgegen. Sich sicher sie nun gefangen zu haben. Doch plötzlich verwand sie einfach aus seinem Blickfeld. „ Hö? Wo ist sie hin?“ „ Also so wirst du mich niemals kriegen.“ Kichernd hing sie Kopfüber am Ast, ihren Schweif hatte sie daran herumgewickelt und sich einfach fallengelassen. Schnell lockerte sie ihren Schweif und lande auf beiden Beinen auf den Boden. Ohne viel Zeit zu verlieren rannte sie weiter zu ihrem Zielort. Verdattert stand der Prinz noch da und sah ihr hinterher. Mit so einem Ausweichtrick hatte er nicht gerechnet. „ Hey, warte!“ rief er wieder wachgerüttelt hinterher. „ Vergiss es! Ich will gewinnen!“ Leider hatte der große Vorsprung ihr nicht all zu viel gebracht. Während Bulma bereits schwer am Atmen war, kam ihr Spielkamerad mit Leichtigkeit hinterher und holte rasant auf. Er kam ihr so nahe, dass er nur noch die Hand ausstrecken musste, achtete aber nicht auf seine Umgebung. Zu sehr war er auf seine Beute fixiert. Noch im letzten Augenblick rettete sie sich, indem sie einen Hacken nach rechts schlug. Ungebremst rannt der erneut verdutzte Fänger auf einen Felsen zu. Ein lautes Rumsen erklang und keuchend rappelte sich der Prinz am Felsen festhaltend wieder auf. Seine andere Hand verdeckte seine Nase, die bei diesem Zusammenstoß ordentlich geprellt war und blutete. „ Na, warte, du kleines Miststück! Das zahle ich dir heim!“ knurrte er erbost. „ Ähnähnääh! Kriegst mich nicht! Kriegst mich nicht!“ provozierte sie ihn weiter. Vor Wut lief sein Kopf rot an. Kaum hatte er auch nur einen Fuß in ihre Richtung gesetzt, rannte sie schreiend weg. Ihn so zu provozieren empfand sie im Nachhinein als keine so gute Idee. Aber man wird bekanntlich erst hinterher schlauer. Nach weiteren Ausweichtricks ihrerseits, konnte ihr Spielgefährte sie dann doch leider kurz vor ihrem Ziel berühren und so wurde die Gejagte zum Jäger. Nur war ihre Beute um einiges schneller als sie und sie selbst war schon recht am Ende. Dennoch wollte sie nicht kampflos Tenakai das Spiel gewinnen lassen. Mit letzter Kraft rannte sie ihm hinterher und überlegte wie sie ihn verlangsamen oder aufhalten konnte. Die Distanz zwischen ihnen war bereits zu groß und sie sah ihre Chancen recht schlecht. Plötzlich fiel ihr ein großes Stück getrockneter Rinde ins Auge. „ Wenn der traditionelle Weg nicht geht, dann müssen halt Alternativen her.“ sagte sie zu sich selbst freudig. Eilig rief sie noch ihren Freund Suro zu sich, der nicht weit von ihr die restlichen mitgebrachten Früchten verspeiste. Sie drückte das obere Ende der Rinde zusammen, ließ es von ihrem Freund ein Mal um 180° umknicken und fixierte es mit kleinen Stocks. Somit bildete die Rinde eine Spritze ähnlich die eines Bootes. Anschließend legte Bulma die Rinde auf das Wasser und bat ihren Freund sie kräftig anzuschubsen, um bis zum anderen Ende des Ufers zu gelangen. Selber vom Erfolg ihrer fixen Idee überrascht, glitt sie über die Wasseroberfläche bis fast zum nächsten Ufer. Vegeta, der sie auf dem Wasser an ihn vorbeirauschen sah, legte noch mal einen Zahn zu. Dieser Sieg sollte ihm gehören, der nur durch seine Muskelkraft und Ausdauer gewinnen konnte. Als die Geschwindigkeit des provisorischem Bootes nachließ, war die kleine Saiyajin gezwungen noch einige Meter zum Ufer zu schwimmen, aber sie hatte dennoch einen guten Vorsprung ausbauen können. Ohne zu zögern sprang sie in das kühle Nass und schwamm so schnell sie noch konnte. Kaum hatte sie das Ufer erreicht, rannte auch schon ihr Gegner an ihr vorbei. Zähneknirschend stand sie hoch und rannte ihm nach. Beide hatten viel Kraft verloren und atmeten schwer, dennoch wollte keiner von ihnen klein beigeben. Nur noch wenige Schritte trennten Vegeta zu seinem Ziel. Ein letzter Sprint und er hatte es geschafft. Als seine Spielgefährtin dies erkannte, machte sie einen Hechtsprung auf ihn zu. Verfehlt jedoch und landete unsanft mit dem Gesicht auf dem Boden. Derweil hatte Tenakai sein Ziel erreicht. „ HA! GEWONNEN!“ rief der Prinz stolz aus. „ Ja, ja. Aber ich hätte dich fast gekriegt.“ „ Stimmt, aber nur fast. Gewonnen ist gewonnen.“ „ Hehehe. Du bist wohl gerne der Gewinner.“ antwortete sie ihm mit einem müden Lächeln, während sie sich aufrappelte und den Staub von der Kleidung abstreifte. „ Wer wäre es nicht? … Wollen wir nochmal eine Runde spielen. Das hat irgendwie Spaß gemacht.“ „ Nein, danke. Ich bin völlig fertig. Vielleicht beim nächsten Treffen. Außerdem muss ich nach Hause.“ „ Hmm. Na, gut. Kann man dieses Spiel auch zu mehreren Leuten spielen?“ „ Klar. Je mehr, desto lustiger wird es. Aber dann braucht man auch ein anderes Gebiet.“ Anschließend gingen beide jungen Saiyajins langsam zu ihrem Treffpunkt zurück. Auf dem Weg dorthin kam das Thema Schule erneut auf. Tenakai alias Vegeta gestand peinlich berührt, dass er den Unterrichtstoff nicht so ganz von seinem Lehrer versteht. Aber die Erklärung seiner Spielgefährten war einfach für ihn. Somit schlug er ihr vor, dass sie ihm beim Lernen helfen könnte. Natürlich verlangte sie eine Gegenleistung. Schnell fiel ihm ihre Beschwerde ein, dass ihre Eltern kein Geld hatten, um ihr neue Bücher zu kaufen. Also war seine Idee, dass er ihr Bücher zum Ausleihen mitbrachte, um ihre Hilfe damit zu bezahlen. Begeister ging Bulma auf diese Idee ein. Erwartungsvoll und aufgeregt fragte sie nach, wie schnell sie sich wiedersehen könnten. Der Prinz sagte, dass sie ihn in drei Tagen an ihren heutigen Treffpunkt so um die Mittagszeit erwarten soll. Freudig hüpfte sie auf und ab. Ihr strahlendes Lächeln empfand er als wirklich bezaubernd und wurde zum ersten Mal in seinem Leben von einem glücklichen Lächeln angesteckt. Beim Treffpunkt angekommen verabschiedeten sie sich wieder und gingen ihrer Wege. Überglücklich ritt Bulma auf Suro´s Rücken nach Hause. Dort erwartete ihre Mutter sie, die nicht so begeistert war, dass ihre Tochter verdreckt und viel zu spät nach Hause kam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)