Die Farbe Blau von ReikaMinamori ================================================================================ Kapitel 25: " Sorgen um die Kinder " ------------------------------------ Eine Woche später kam Gine wieder nach Hause. Unter Freudentränen nahm sie ihre Kinder im Empfang. Auch wenn Radditz sich beschwerte, dass sie mit den Tränen übertreiben würde und es peinlich war, so mochte er es dennoch von ihr geknuddelt zu werden. „ Hier, Mama. Das hab ich gemalt.“ sagte Bulma und überreichte ihr ein Bild. Danach ging die kleine Saiyajin freudestrahlend wieder an den Tisch, um dort weiter zu malen. „ Was ist das?“ „ Das ist Suro. Mein Freund.“ „ Ihr Freund? Ihr Freund ist ein blauäugiger Oozaru?“ „ Keine Ahnung. Wahrscheinlich nur ein Fantasie-Freund. Ich habe gehört, dass manche Kinder so etwas haben.“ log Bardock ihr gekonnt vor. Ohne es weiter zu hinterfragen, kaufte ihm Gine diese Lüge ab. Anschließend bereitete sie das Abendessen vor und erzählte von ihrer Reise. ~ * ~ Ein weiteres Jahr verging und die Jüngsten des Hauses Bardock bemerkten eine Veränderung zwischen ihren Eltern. Sie verhielten sich geheimnisvoll. Von Zeit zu Zeit verschwand Gine auch einige Stunden und ging auch nicht mehr täglich zur Arbeit. Dennoch wirkten beide überglücklich. An einem späten Nachmittag holte Radditz seine kleine Schwester vom Kindergarten ab. „ Hattest du Spaß im Kindergarten?“ „ Nein. Die anderen Kinder sind doof. Die, die in meinem Alter sind können nicht mal richtig reden. Manche nuckeln sogar noch wie ein Baby an ihrem Daumen.“ „ Und die anderen Kinder? Da sind doch auch ältere.“ „ Die wollen nicht, dass ich mit ihnen spiele. Sie sagen, dass ich zu klein bin und nerve. Außerdem hauen die sich fast jeden Tag und das finde ich auch doof.“ „ Dann spielst du mit niemanden?“ Bedrückte schüttelte die kleine Saiyajin nur den Kopf und sah schmollend auf dem Boden. „ Hmm. Das ist echt blöd. Aber was machst du dann den ganzen Tag im Kindergarten, wenn du mit niemanden spielst?“ „ Ich sehe mir die Bücher an. Die sind echt schön.“ „ Bücher? Die sind doch voll öde.“ „ Sind sie nicht! Ich habe schon einige Wörter lesen gelernt. Ich kenne jetzt die Wörter 'Mama', 'Papa', 'Schwester', 'Bruder', 'Vogel' und 'Fisch'.“ „ Du bist erst drei, so etwas solltest du noch nicht können.“ „ Ich bin drei ein Halb!“ „ Trotzdem bist du zu klein dafür.“ Auf dem Rest des Weges schwiegen die Geschwister. Radditz überlegte, ob er etwas für Bulma tun kann, damit sie Freunde finden konnte. Nur fiel ihm keine Lösung ein. Zu seinen Freunden wollte er sie nicht mitnehmen. Es waren schließlich seine Freunde. Vielleicht sollte er mit seinen Eltern mal darüber sprechen. Als Erwachsene sollten sie ja wissen, was zu tun ist. Kaum waren sie in der Nähe des Hauses, drang ihnen ein lieblicher Duft in die Nasen. Es roch nach leckerem Essen. Beiden lief sofort das Wasser in dem Mund zusammen. Eilig rannten sie ins Haus und sahen einen riesiges Festmahl auf ihrem Tisch. „ Boah. So viel Essen. Ist das alles für uns, Mama?“ fragte Radditz ganz aufgeregt. „ Nein, nicht ganz. Das Team eures Vaters wird noch kommen.“ „ Och, wie schade.“ sagte er enttäuscht. „ Sie müssten auch bald da sein. Wollen wir es den Kindern vorher sagen?“ erkundigte sich Bardock. „ Uns was sagen, Papa?“ wurde Bulma neugierig. Bedeutungsvoll sahen sich die Eltern an. Dann nickte Gine. „ Setzt euch, wir haben euch etwas zu sagen.“ Fragende Blicke wurden zwischen den Geschwistern ausgetauscht und nur zögerlich setzten sie sich an den gedeckten Tisch. „ Eure Mutter hat nicht umsonst so viel heute gekocht. Denn es gibt etwas zu feiern.“ begann Bardock. „ Was denn? Bist du jetzt ein Elite-Krieger?“ unterbrach ihm Radditz. „ Nein, mein Sohn. Es ist etwas vollkommen anderes, was wir feiern werden. … Wir werden schon bald eine noch größere Familie. Denn eure Mutter ist schwanger.“ Auf diese Sensation entgleiste Radditz´ Gesicht. Er wusste, was es bedeutete und was wieder auf ihm zu kam. Nur Bulma sah fragend ihre Familienmitglieder an. Ihre Eltern sahen glücklich bei dieser Nachricht aus. Besonders ihre Mutter strahlte so schön. Aber ihr Bruder wirkte eher angespannt und fassungslos. Was genau war nun los? „ Was bedeutet 'schwanger'?“ wollte sie von ihrer Familie wissen. „ Es bedeutet, dass Mama ein Baby bekommt und wir ein Geschwister.“ „ Ein Geschwister?! … Dann bin ich nicht mehr die Kleinste?!“ fragte sie nun ganz aufgeregt. „ So ist es. Wenn es da ist, dann bist du eine große Schwester.“ erklärte Gine und fasste sich am Bauch. „ Und wo ist das Baby jetzt? Wann bekommen wir es? Ist es ein Junge oder ein Mädchen? Kann ich es jetzt schon sehen?“ Eine Frage nach der anderen verließen Bulma´s aufgeregten Mund. Sie ließ ihren Eltern nicht mal Zeit darauf zu antworten. „ Jetzt bleib doch mal ruhig, Bulma. Das Baby ist noch nicht hier.“ ermahnt ihr Bruder sie. Sofort wurde sie still. „ Wo ist es dann?“ „ In Mama´s Bauch.“ „ In ihrem Bauch?“ Bulma stand auf, ging zu ihrer Mutter und sah ihren Bauch an. „ Da soll ein Baby drin sein? Das muss ein sehr kleines Baby sein.“ „ Hihihi. So ganz unrecht hast du nicht. Jetzt ist es noch sehr klein. Es ist gerade mal so groß wie dein Daumen. Aber es wird noch wachsen und mein Bauch auch.“ Trotz der Erklärung ihrer Mutter konnte sie es sich noch nicht so richtig vorstellen und starrte weiter verwirrt den Bauch von Gine an. „ Es wird aber noch eine Weile dauern. Der Geburtstermin ist erst in sieben Monaten. Bis dahin hat es noch Zeit zum wachsen.“ fügte Bardock hinzu. „ Wird es denn ein Jung oder ein Mädchen? Bitte einen Jungen. Eine Schwester reicht.“ „ Tze. Als wenn wir es beeinflussen könnten. Wir wissen es noch nicht. Erst in zwei – drei Monaten kann man etwas genaueres erkennen.“ antwortete der Krieger. Nach längerer Überlegung ging Bulma langsam auf ihre Mutter zu und krabbelte auf ihrem Schoß. Sie saß mit dem Gesicht zu ihr gewandt, guckte aber nur auf Gine´s Bauch. Dann streichelte sie darüber und beugte sich herunter. „ Hallo, kleine Schwester oder kleiner Bruder. Ich bin Bulma, deine große Schwester. Werde ganz schnell groß und komme schnell aus Mama´s Bauch. Dann können wir spielen und ich zeige dir ganz viele tolle Sachen.“ sprach sie zu dem ungeborenem Familienmitglied. „ Pah. Das Baby kann dich nicht hören, Bulma.“ machte sich der Jüngling über sie lustig. „ Lass sie doch, Radditz. Ich finde es schön, wenn sie jetzt schon mit unseren Neuling spricht.“ widersprach ihm seine Mutter. Nur wenige Minuten später traf auch endlich der erwartete Besuch ein. Die Nachricht von einem weiteren Nachwuchs in diesem Haus erfreute jeden und es wurde ausgelassen bis spät in die Nacht gefeiert. Bulma berichtete freudig von ihren Ideen und was sie alles mit ihrem neuen Geschwisterchen machen möchte. Sieben Monate später war es denn so weit. Der Herbst hatte Einzug erhalten und Bulma war inzwischen vier Jahre alt. Den ganzen Tag warteten die Geschwister gespannt auf die Rückkehr ihrer Eltern und ihres neuen Geschwisterchens. Sie wussten schon mal, dass sie einen kleinen Bruder bekamen. Radditz freute sich schon auf die gemeinsamen Trainingseinheiten. Dann konnte er vor seinem Bruder mit seiner Stärke angeben und sich von ihm bewundern lassen. Bulma hingegen wollte nur jemanden haben mit dem sie spielen, reden und gemeinsam Bücher lesen konnte. Ans Kämpfen war sie nicht interessiert. Sehr zum Leidwesen von Bardock, der sie immer noch trainierte. Zwar tat sie was er von ihr verlangte nach besten Willen. Doch aber auch nur dann. Nie trainierte sie freiwillig alleine. Immer musste man sie regelrecht dazu zwingen. Toma war bei den Kindern geblieben und erklärte ihnen, dass die Baby´s in letzten Jahren immer in sogenannte Brutkästen für ungefähr ein bis drei Jahre gesteckt wurden. Die Kinder sollen sich dann dort ungestört entwickeln, während die Mütter ihren normalen Alltag nachgehen konnten. Niemand brauchte sich um das Kleine kümmern. Das übernahm die Maschine. Bulma war irgendwie enttäuscht. Nur Radditz war ein wenig erfreut darüber. Kein Baby-Geschrei, keine stinkenden Windeln, die gewechselt werden müssen und kein ständiges Aufpassen. Gerade im ersten Jahr waren seiner Meinung nach Baby´s total nutzlos und nervig. Plötzlich schloss sich die Haustür auf und ihre Eltern traten ein. Gine hatte auf ihrem Arm ein kleines Stoffbündel. Damit ging sie eilig zu ihren Kindern, kniete sich hin und zeigte ihnen ihren neuen kleinen Bruder. „ Das ist euer kleiner Bruder, Kakarott.“ „ Hmmm. Der hat die gleiche Frisur wie Papa.“ merkte Radditz an. „ Ja, sie sehen sich ähnlich.“ „ Wird Kakarott denn jetzt im Kasten schlafen?“ fragte ihre Tochter. „ Ja. Ich werde ihn gleich dort hineinlegen. Willst du dabei zuschauen?“ „ Nein. Ich finde es doof, dass er da rein muss. Warum kann er nicht draußen bleiben?“ „ Weißt du, Bulma, mir gefällt das auch nicht, aber der König hat angewiesen, dass wir alle das so machen müssen. Damit die Mütter schnell wieder arbeiten gehen können.“ „ Das ist trotzdem doof.“ beschwerte sie sich. „ Ich weiß. Komm her.“ Gine drückte Bulma ganz fest an sich. Anschließend legte sie ihren jüngsten Sohn in den Brutkasten, schloss das Gerät an ihm an und schaltete es ein. Sofort füllte sich der Kasten mit einer grünlichen Flüssigkeit. Der kleine Junge schwebte darin und schien sich recht wohl zu fühlen. Traurig sah Gine ihn an und legte ihre Hand auf die Scheibe es Kastens. Bardock schickte seine anderen Kinder raus zum Spielen und zum Sammeln von Beeren und Nüssen. Geschwind waren sie aus dem Haus gerannt. Toma spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Bardock war angespannt und versuchte so gut es ging zu überspielen. „ Was ist los? Wieso schickst du die Kinder weg?“ fragte ihr gemeinsame Freund. Es kam keine Antwort. Nur die Anspannung in Bardock´s Körper stieg. „ Ist irgendetwas passiert? Ist mit dem Kleinen etwas nicht in Ordnung?“ „ Seine Kampfkraft … “ begann der Vater knurrend. „ Was ist damit?“ „ Sie … sie liegt nur bei zwei.“ „ WAS?! Das ist doch nicht möglich! Da muss etwas beim Messen schief gelaufen sein!“ rief Toma erschrocken aus. „ Das dachten die im Krankenhaus auch und holten mehrere verschiedene Scouter. Aber alle zeigten das selbe an.“ „ Aber … aber das würde ja bedeuten, dass der Kleine beim nächsten Taketa im Frühjahr …“ der Krieger traute sich nicht es weiter laut auszusprechen. Gine brach weinend vor dem Brutkasten zusammen. Was sollten die Eltern nur tun? Wieder waren sie in dieser Situation. Doch dieses Mal wird es keinen Ausweg mehr geben. Es war unvermeidbar. Dennoch beschlossen sie ihren beiden älteren Kindern vorerst nichts davon zu erzählen. Wochen und Monate waren schnell ins Land gezogen und der Tag des Taketa´s näherte sich. Da Bulma von diesem besonderen Ereignis nichts wusste, redete sie fast jeden Tag mit ihrem kleinen Bruder. Sie berichtete ihm von ihren Erlebnissen des Tages und von ihren Plänen mit ihm. Wehmütig beobachtete Gine dieses Treiben und versuchte sich in einer gespielten Freude. Innerlich zerriss es sie. Nicht nur, weil sie wusste, dass sie bei Kakarott´s Abschied leiden würde, sondern auch Bulma. Die kleine Saiyajin hatte in der kurzen Zeit ihren Bruder liebgewonnen und wollte unbedingt eine große Schwester für ihn sein. Mit einem Schlag wäre all dies vorbei. Bereits in drei Wochen würde das Taketa beginnen. Es ging mehrere Tage, da es recht viele Kinder gab, die eingesammelt werden mussten. Wahrscheinlich würden die Wächter am dritten oder vierten Tag vor dem Haus stehen und die Eltern mussten ohne Widerstand das Kind übergeben. Fast jeden Abend stand Gine vor dem Brutkasten. Sie fand einfach keinen Schlaf mehr. Immer wieder musste ihr Gefährte sie von dort wegholen und sie beruhigen. Eines Abends wurde ihre kleine Tochter von einem leisen Poltern wach. Müde rieb sie sich ihre Augen und sah unter der Tür das Licht des Flures hindurch scheinen. Sie wunderte sich, dass ihre Eltern noch wach waren. Leise schlich sie sich zur Treppe und ging einige Stufen runter bis sie alles deutlich erkennen konnte. „ Wieso nur, Bardock?“ hörte sie leise die weinerliche Stimme von Gine. Diese kniete vor dem Brutkasten. „ Du weißt wieso. Unser Sohn ist zu schwach und der König will keine schwachen Saiyajins auf unserem Planeten. Darum müssen wir in einigen Tagen Kakarott weggeben.“ „ Aber er wird im All ganz alleine sein.“ „ Ich weiß. … Wir können nur hoffen, dass er Glück hat und wir ihn irgendwann finden.“ „ Du willst das Leben unseres Sohnes in die Hände des Glücks geben?“ „ Ich will es nicht, aber ich muss. … Und du musst es auch. … Denk daran wir haben noch zwei andere Kinder. Für die beiden müssen wir da sein.“ Bulma konnte nicht glauben, was sie hörte. Ihr kleiner Bruder sollte weg? Weil er schwach war? Aber wieso? Und dann soll er noch alleine ins All? Er ist doch noch ein Baby, er kann nicht alleine bleiben. Wer wird ihn dann beschützen, wenn nicht seine Familie? Wer wird ihm das Kämpfen beibringen, wenn nicht sein Vater? Wer wird ihm lesen und schreiben beibringen, wenn nicht sie? „ Komm. Lass uns ins Bett gehen.“ bat Bardock seine Frau und richtete sie langsam auf. Hastig rannte Bulma leise in ihr Zimmer zurück und versteckte sich unter der Decke. Sie wartete bis sie die Schlafzimmertür ihrer Eltern schließen hörte. Dann stieg sie wieder aus ihrem Bett und ging im Dunkeln vorsichtig zum Brutkasten. Die kleine Saiyajin sah besorgt zu ihrem Bruder auf. „ Warum wollen sie dich wegschicken? Was hast du falsch gemacht?“ fragte sie flüsternd. Natürlich konnte Kakarott nicht antworten. Um ihn besser betrachten zu können und nach Fehlern an ihm zu suchen, holte sie leise einen Stuhl und stellte ihn vor dem Kasten. Vorsichtig kletterte sie an dem Stuhl hoch und legte beide Hände auf die Scheibe. „ Ich sehe nichts. Du hast keinen Fehler. … Aber wieso sollte du dann weg? … Ich will nicht, dass du gehst. Wenn du weg bist, kann ich keine große Schwester sein.“ Ihre Stimme wurde langsam weinerlich und die ersten Tränen flossen. „ Ich bin doch deine große Schwester. Du musst bei mir bleiben, sonst kann ich dich nicht beschützen. … Ich will dir helfen, aber ich weiß nicht wie. … Warum musst du weg? Warum darfst du nicht bei uns bleiben?“ Mit jeder Frage stieg in dem Mädchen die Verzweiflung und Traurigkeit an. Sie wollte ihren kleinen liebgewonnenen Bruder behalten, aber sie wusste nicht, wie sie es ändern könnte. Schluchzend, weinend und mit laufender Nase, legte sie nun auch ihre Stirn an die Scheibe. Ihre schönen Pläne mit ihrem kleinen Bruder, all die wunderbaren Vorstellungen in ihrem Kopf, brachen nun wie ein Kartenhaus in sich ein. Ohne es zu merken, leuchteten überraschend ihre Handinnenflächen auf. Wie kleine bläuliche Glühwürmchen schwammen die Lichter zu Kakarott und umhüllten ihn. Bulma´s Atmung wurde immer schwerer und schwächer. Dafür wurde der Junge im Brutkasten immer aktiver. Er zappelte wild mit seinen Armen und Beinen. Dem Mädchen ging es immer schlechter und ihr wurde schwindlig. Noch bevor sie vom Stuhl fiel, bildetet sich viele kleine Risse in der Scheibe. Mit müden Augen konnte sie noch erkennen, dass an einigen Stellen die Flüssigkeit herauslief und sie nach unter fiel. Den Aufprall nahm sie jedoch nicht mehr wahr. Von einem Poltern, dem lauten Geräusch von zerspringendem Glas und Baby-Geschrei geweckt, rannten die restlichen Familienmitglieder panisch nach unten. Durch das Einschalten des Lichts wurde die Ursache der verschieden Geräusche sichtbar. Doch niemand konnte sie einen Reim aus dieser Situation machen. „ BULMA! KAKAROTT!“ rief Gine panisch aus. Sie wusste nicht so recht zu wem zu erst sollte. „ Geh du zu dem Jungen. Ich kümmere mich um Bulma.“ befahl ihr ihr Partner. Radditz stand nur hilflos da und wechselte seinen Blick zwischen beiden Eltern. Kakarott war schnell beruhigt, aber Bulma reagierte auf Bardock´s Weckversuche nicht. Besorgt gesellte sich ihr Bruder zu seinem Vater. „ Was ist mit ihr? Warum wacht sie nicht auf?“ fragte er hastig. „ Ich weiß es nicht. Aber sie atmet nur noch schwach und ihre Temperatur ist ziemlich hoch. Wir sollten sie schnell ins Krankenhaus bringen. ... Schnell gib mir eine der Decken.“ antwortete er ihm. „ Wir nehmen Kakarott auch mit ins Krankenhaus. Er fühlt sich auch etwas warm an.“ fügte Gine hinzu. In wenigen Minuten waren sie im Krankenhaus angelangt. Es dauerte ganze zwei Stunden bis alle Untersuchungen durchgeführt wurden. Die Eltern bangten um das Leben ihrer zwei jüngsten Kinder. Zur Unterstützung hatte Bardock sein Team gerufen. „ Hey. Was ist denn passiert? Geht es den Kleinen gut?“ fragte Selypa aus der Puste. „ Wir wissen nicht was passiert ist und haben bisher auch noch keine Informationen.“ erwiderte Bardock. Bedrückt sahen sein Team zu Boden. Auch sie hofften auf ein Wunder. Plötzlich öffnete sich die Tür des Behandlungszimmers. Ein älterer Mann mit grauen Haaren, Vollbart und einem langen weißen Kittel trat heran. „ Und Doktor? Was ist mit ihnen?“ „ Nun das ist schwer zu sagen. Nach meinen Untersuchungen fehlt ihrem Sohn rein gar nichts. Im Gegenteil. Er scheint seit seiner Geburt ordentlich an Kraft gewonnen zu haben. Ich weiß nicht was sie mit ihm gemacht haben, aber seine Kampfkraft liegt jetzt bei 107.“ „ WAAAS?!“ kam es kollektiv von allen Anwesenden. „ Und was ist mit Bulma? Was ist mit meiner Tochter?“ wollte Gine besorgt wissen. „ Tja, bei dem Mädchen bin ich wirklich ratlos. Körperlich geht es ihr gut. Sie hat zwar Fieber, aber das kann man leicht behandeln. Dennoch hat sie sehr viel Energie verloren und ihr Körper befindet sich zur Zeit in eine Art komatösen Zustand.“ „ Was … was bedeutet komatös?“ fragte Radditz unsicher. „ Komatös bedeutet, dass deine Schwester sehr lange schläft.“ beantwortete ihm der Arzt die Frage. „ Wann wird meine Schwester aufwachen?“ „ Genau das können wir nicht sagen. Es kann ein paar Tage dauern, aber auch Wochen oder Monate. Vereinzelt gibt es Fälle, in denen manche Patient erst nach mehreren Jahren aufwachten.“ erklärte der Doktor ehrlich. Er wollte niemanden falsche Hoffnungen machen und nur die Fakten benennen. „ Sie können beide Kinder jedoch mit nach Hause nehmen. Sollte das Mädchen aufwachen, kommen sie zu einer weiteren Untersuchung zu mir. Wundern sie sich aber bitte nicht, falls die Kleine an Gedächtnisverlust leidet. Das passiert bei den meisten, geht aber immer wieder weg.“ Mit der Situation noch etwas überfordert nahmen die Eltern ihre Kinder mit. Während des Fluges schwiegen alle. Bardock trug Bulma und drückte sie fest an sich. Er machte sich Vorwürfe, dass er sie nicht beschützt hat und sie nun in diesem Zustand war. Ein Zustand, in der er nur hilflos zusehen konnte. Ihm wurde schon vor über zwei Jahren klar, dass er nun doch väterliche Gefühle für sie entwickelt hatte. Besonders der Tag als sie ihn lächelnd entgegen stolperte und unaufhörlich „ Papa!“ rief, war ihm im Gedächtnis geblieben. Ab diesem Moment fühle er in sich einen sehr starken Beschützerinstink aufkommen. Noch stärker als bei Radditz damals. Umso schlimmer war nun die Situation für ihn. Gine konnte bei seinem zornigen Blick ahnen, was in ihm vorging. Auch sie fühlte ähnlich. Nur vermischte sich bei ihr Sorge und Traurigkeit hinzu. Radditz, der von Toma getragen wurde, wusste nicht so recht was er fühlen und denken sollte. Irgendwie war er wütend. Aber auch voller Kummer und wollte helfen. Aber wie? Was könnte er schon ausrichten? Behutsam legte Bardock Bulma in ihr Bett. Dabei bemerkte er eine bläuliche Haarsträhne an ihr. Man konnte sie vorher nicht sehen, da sie im Nacken von den anderen Haaren überdeckt wurde. Er fragte sich was das zu bedeuten hatte. Hastig versteckte er die Strähne wieder unter den anderen Haaren und ging anschließend nach unter zu seinen Kameraden und seiner Familie. Weil nun der Brutkasten zerstört war und es lange dauerte einen neuen zu bekommen, beschloss Gine Kakarott auf die ursprüngliche Weise aufzuziehen. So wie bei Radditz und Bulma. „ Also ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich habe das Gefühl etwas ähnliches vor einigen Jahren schon einmal erlebt zu haben.“ äußerte sich Pumbukin. „ Ich weiß, was du meinst. Erst der plötzliche Kraftanstieg von dem Jungen und gleichzeitig Bulma´s geschwächten Zustand.“ grübelte Selypa ebenso. „ Meinte ihr etwa, dass Bulma die selben Fähigkeiten hat wie Matelia damals?“ fragte Gine. „ Warum sollte sie nicht? Sie ist schließlich ihr Tochter. Das dürfen wir nicht vergessen. Auch wenn ihr sie als eure Tochter aufzieht, fließt dennoch Matelia´s Blut in ihren Adern.“ antwortete Toma. „ Aber Bulma´s Kampfkraft war doch auch nicht sehr hoch. Es lag zum jetzigen Zeitpunkt nur bei 174. Und ich glaube kaum, dass sie ihre Ki bereits bewusst steuern kann. Sie mag zwar sehr schlau sein und gut lernen, aber liegt dies, denke ich, außerhalb ihrer Möglichkeiten.“ fügte Selypa hinzu. „ Du hast recht. Bulma kann durch aus ihr Ki nicht mal selber wahrnehmen. Alles was mit Kämpfen zu tun hat, lehnt sie stur ab.“ sagte Bardock. „ Dann muss sie den Kleinen unbewusst beeinflusst haben. Anders kann ich es mir nicht erklären.“ zog Pumbukin seine Schlussfolgerungen. „ Also fassen wir das Ganze mal zusammen. Bulma hat es irgendwie geschafft ihr Kraft auf den Kleinen zu übertragen. So wie es Matelia damals bei ihr tat. Dabei hat sie zu viel von ihrem Ki eingesetzt und ist deshalb in diesem komatösen Zustand. Würde es aber nicht bedeuten, dass sie wieder davon aufwachen müsste, sobald ihr Ki wieder vollständig hergestellt ist?“ gab Toma zu bedenken. „ Leider gibt es auf diesem Planeten keinen, der sich genauer mit der Funktionsweise des Ki´s auskennt. Matelia und die Königin waren die einzigen, die mehr in diesem Gebiet geforscht hatten. Daher kann keiner genauer sagen, wann Bulma aufwachen wird. Wir können nur hoffen, dass es bald passiert.“ antworte Gine. Anschließend versuchte die Gruppe noch einige Lösung zu finden, um den Prozess für Bulma´s Erwachen zu beschleunigen. Aber es fand sich leider keiner. Ermattet von dieser Planlosigkeit und Hilflosigkeit verabschiedeten sich Bardock´s Kameraden. Radditz fragte seine Mutter, ob er die Nacht bei Bulma schlafen konnte. Der Junge hoffte mit seiner körperlichen Anwesenheit ihr irgendwie zu helfen. Fünf Wochen und drei Tage schlief ihr Bruder bei der kleine Saiyajin. Und auch ihre Eltern hielten abwechselnd Wache. Ab und zu halfen auch Bardock´s Kameraden aus. Dann endlich erwachte sie. Wie es bereits der Arzt ahnte, hatte Bulma kurzzeitig ihr Gedächtnis verloren. Zum Glück kehrten ihre Erinnerungen lückenlos schon nach wenigen Tagen zurück. Die kleine Saiyajin fühlte sich zwar noch recht schlapp, aber der Alltag hielt schnell im Hause Bardock Einzug. Während Bulma schlief fand das Taketa statt und Kakarott musst wegen Bulma´s Powerschub nicht weggeschickt werde. Darüber war die große Schwester überaus erfreut, auch wenn ihr niemand verriet wie es zu den Umständen kam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)