Killing Butterflys von MellyMond (Unsere wahre Natur) ================================================================================ Kapitel 3: Große Schwester -------------------------- Da waren wir also: Ich, mit gerade einmal Vierjahren, wartete darauf, dass mein Vater wieder zurückkam, weil meine Mutter meinen Bruder bekam, und das viel zu früh. Mein Vater hatte sich den falschen Tag ausgesucht, um mit meiner Mutter streit zu haben und in Alfea zu bleiben. Meine Oma versuchte mehr fach, ihn zu erreichen und hinterließ ihm auch eine Nachricht. In den Armen meines Opas eingeschlafen, bemerkte ich nicht wie mein Vater endlich aufkreuzte. Als er die Nachricht meiner Oma endlich las, beeilte er sich wieder Nachhause zukommen, doch wirklich gefreut hatte er sich nicht. Es war noch zu früh um ohne angst zu sein. Mein kleiner Bruder wäre zu früh und das könnte schreckliche folgen haben, eine davon wäre das er dies nicht überleben würde oder er und unsere Mutter. Als Ich wieder wach wurde, sah ich meinen Vater, der lief nervös auf und ab ging. In das Zimmer, in welchem meine Mutter sich befand, durfte er nicht, was ihn nur noch mehr verunsicherte. Als er sah, dass ich wach wurde, näherte er sich mir, als er mich ansah. „Alles gut meine kleine“, sagte mein Vater mir, obwohl er sich damit nur selbst beruhigen wollte, während er seine Hand auf meinen Kopf legte. Ich glaubte ihm zunächst, doch dies sollte sich noch ändern. Es fühlten sich wie endlose stunden an, als ich mit meinem Vater wartete und darauf hofften, dass alles schon gut gehen würde. Endlich, nach drei nicht enden wollenden stunden, öffnete sich die Tür. Sofort sprangen wir auf und sahen zu meiner Oma, die eine kleine minzgrüne Decke in ihren Armen trug. Vorsichtig übergab sie diese meinem Vater, der es wortlos betrachtete. Nicht wissend was ihn da so berührte, lief ich zu der noch offenen Tür und wagte einen blick hinein. Mehrere Leute liefen hektisch um her, riefen sich dinge zu und vesperten mir den Blick auf das Bett, in welchem meine Mutter lag. Ein kurzer Moment entstand eine Lücke und ich hatte so Sicht auf das Bett. Von meiner Mutter sah ich erst nicht viel, doch als die Sicht freier wurde und ich mich auf Zehnspitzen stellte, erkannte ich zumindest ihr Gesicht. Sie war so Blass und an ihr klebte Blut. Ein Anblick das ich nicht verstand und schon gar nicht hätte sehen dürfen. „Mama!“, schrie ich laut und rannte zu ihr, wo ich dann ihre Hand griff, die schwach vom Bett runder hing. Meine Oma und auch mein Vater hörten mich natürlich auch, und trugen mich dann aus dem Zimmer wieder raus, wobei ich meine Mutter dann komplett sah. Sie lag gerade da, ihr einer Arm von der Bettkante runder hängen lassen und eine weiße decke über sich gelegt, die mittlerweile mehr rot als weiß gewesen war. Ihre Augen geschlossen gehalten, sah sie mich nicht und drehte sich auch nicht zu mir, als ich sie ein weiteres Mal rief. So wie sie da lag, konnte ich mir nicht mehr vorstellen, dass aus einer Fee eine Blume werden könnte, wenn sie stirbt. Wieder draußen, wollte ich nur noch wieder rein. Ich war mir sicher, dass mich keiner von ihnen verstehen konnte. Ich musste zu ihr, denn nur dann würde es meiner Mutter besser gehen. Als ich rausgeholt wurde, zog meine Oma die Tür zu und verhinderte so, dass ich noch einmal hereingehen könnte. Weiterhin weinte ich und klammerte mich an Papa, der selbst auch keine Ahnung hatte, was los war und was genau mit Mama ist. Mit nassen Augen und Wangen, sah ich zu der Decke, die mein Vater noch im Arm hielt und sah in ein kleines und rundes Gesicht. Ein kleines, hilfloses Baby mit braunen Haaren und vereinzelten hellen Strähnchen, lag dort in einer Decke eingewickelt, mit noch fest verschlossenen Augen. Er war gerade mal so groß wie eine Puppe, mit denen ich immer spielte, doch dies war ein Lebewesen das atmet und ein schlagendes Herz hatte, genauso wie ich. Mein Vater sagte mir, mit zitternder Stimme, die er dennoch versuchte zu verbergen, dass dies mein Bruder sei und das ich auf ihn aufpassen sollte, da ich seine große Schwester wäre. Nickend versprach ich dies und wischte meine tränen vom Gesicht. Im nächsten Moment spürte ich nur noch seine Umarmung und sah meinen Bruder ganz nah bei mir. Er war so klein und sah auch so hilflos aus. „War ich auch so klein?“, fragte ich. Mich wieder angesehen lächelte Papa und während er mir sagte, dass ich mich hinsetzen sollte, gab er mir meinen Bruder auf den Schoß. „Nein, so klein warst du nicht“ „Und wie heißt er?“ wollte ich neugierig wissen, während ich ihn ansah. Papa wollte gerade zögernd antworten, als die Tür wieder aufsprang und meine Oma eingekreist wurde, von Ärzten. Aufmerksam hörte ich hin als sie sprachen und sah in dessen Richtung. Alleine saß ich mit meinem Bruder da, als unser Vater zu ihnen stieß und ebenfalls wissen wollte was los ist. „Keine angst, alles wird gut“, sagte ich zu dem Baby auf meinem Schoß, dass langsam anfing zu quengeln. Von dem weinen überfordert, hatte ich angst das es auch meinem Bruder, nicht gut ging. „Papa!“ Mein Vater nahm ihn wieder an sich und angst davor gehabt etwas falsch gemacht zu haben, entschuldigte ich mich. „Das muss es nicht, du hast nichts Böses getan, mach dir keine Gedanken“ stumm nickte ich und kuschelte mich an die beiden, um nicht das Gefühl zu haben, alleine zu sein. „Ist Mama tot?“, fragte ich mit Tränen in den Augen und schniefender Nase. Mit seiner Hand strich Papa über meinen Rücken, sah in meine glasigen Augen, die randvoll mit tränen waren und schon ganz rot waren, während er mir sagte, dass Mama noch lebte und wir bald zu ihr dürften. Erleichtert, wie eines großen Fells, fiel es uns von der Seele und gleichzeitig lächelten wir uns an. Oma streckte ihre Hand nach mir aus und führte mich langsam in das Zimmer, zu meiner Mutter. Mein Vater folgte uns, zusammen mit meinem Bruder und gab mir damit genügend kraft weiterzugehen. Das Zimmer war Dunkel, die Vorhänge waren weit zugezogen und es herrichte eine dicke und stickige Luft dort. Eine junge Frau in Weiß öffnete dann jedoch die schweren Vorhänge und drückte die großen Fenster auf. Das Licht der Morgensonne schien wider hinein und erhellte den Raum. Sanft hörte man den Gesang der Vögel und das Rascheln der Blätter, die vom Wind getragen wurden. Zum Bett bestürmt, griff ich die Hand meiner Mutter, nach dem ich mich von der Hand meiner Oma riss. „Linnea nicht so doll“ versuchte mein Vater mich zu stoppen, doch nichts hätte mich aufhalten können, um zu meiner Mutter zu gehen. Die Hand von Mama gehalten und diese angesehen, spürte ich das vertraute Streicheln auf meinem Kopf. Voller Erwartung sah ich auf und blickte in das sanfte Lächeln meiner Mutter, die zu mir schaute. Papa näherte sich auch ganz vorsichtig und händigte das noch immer eingewickelte Baby ihr aus. Endlich sah auch sie ihn und konnte ihn in ihren Armen halten. Überglücklich sagte unsere Mutter mir auch noch mal, dass ich nun eine große Schwester sei und immer gut auf ihn aufpassen sollte, gerade weil er so klein war. Zu ihnen ins Bett geklettert, kuschelte ich mit ihnen und berührte dabei die noch winzige Hand meines Bruders, die jedoch schon fest zugreifen konnte und meine Finger nicht wieder hergeben wollte. Unsere Eltern beschlossen auch endlich ihm einen Namen zu geben. Efall, benannt nach unserem Urgroßvater, weil er nie aufgab und für das gute und die Familie kämpfte. Als ich ihn weiter betrachtete und daran dachte, dass er nun auch zu unserer Familie gehörte, öffnete er zögernd die Augen und mit seinen grün strahlenden Knopf Augen, hätte ich schwören können, dass er mich anlächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)