The Boyfriend Experience von GingerSnaps ================================================================================ Kapitel 2: Zweites Date – Teil 1 -------------------------------- Agent Stilinski hatte seine innere Unruhe, bedingt durch sein ADHS, heutzutage wirklich gut im Griff. Durch regelmäßige Meditation und Achtsamkeitsübungen hatte er es gar geschafft, mittlerweile ohne Adderall, oder andere Medikamente auszukommen und dennoch konzentriert arbeiten zu können. Es war eine Leistung, auf die er sehr stolz war. Am heutigen Tag jedoch war alles anders, ganz gleich was er auch versuchte. Es war nur gut, dass er Urlaub hatte, denn an Arbeit wäre in seiner gegenwärtigen Gemütsverfassung sicherlich nicht zu denken gewesen. Nach einer unruhigen Nacht mit wenig Schlaf hatte Stilinski er erst einmal ausgiebig geduscht, in der Hoffnung dadurch ein wenig herunterzukommen. Anschließend hatte er sein allmorgendliches Workout absolviert, mit welchem er damals in seiner Ausbildungszeit beim FBI begonnen hatte. Als auch dies nichts half, hatte er sich für seine Meditationsroutine auf seiner Yogamatte niedergelassen, doch hatte er schnell feststellen müssen, dass es ihm einfach nicht recht gelingen wollte, sich darauf einzulassen. Und natürlich war dem Agent vollkommen klar, welches Ereignis diese innere Unruhe in ihm bewirkt hatte und diese Erkenntnis passte ihm ganz und gar nicht! Die Sache mit diesem Derek sollte doch eigentlich Spaß und Entspannung für ihn sein und eine Möglichkeit seine Einsamkeit für eine Weile zu vergessen? Anstatt dessen hatte diese Begegnung Stilinski sehr viel mehr aufgewühlt, als es dieser Situation angemessen war. Es war schließlich kein richtiges Date gewesen, rief er sich streng in Erinnerung! Dennoch war es schön gewesen. Wirklich schön. Stilinski raufte sich die Haare. Natürlich war es schön! Wäre es das nicht, dann würde dieser Kerl doch auch nichts an ihm verdienen, richtig? Der Agent musste endlich damit anfangen, diese Angelegenheit kühl, rational und geschäftsmäßig betrachten. Erst einmal musste er sich die Frage stellen, ob er Derek überhaupt wiedersehen wollte? Stilinski schloss die Augen und beschwor das Bild seiner gestrigen Verabredung herauf und die Antwort auf diese Frage war einfach: Aber sicher wollte er das! Zum einen war dieser Mann unvorstellbar schön, das war nicht von der Hand zu weisen, doch er war auch faszinierend und irgendwie geheimnisvoll, was natürlich die Neugier in dem Gesetzeshüter weckte. Stilinski wollte mehr von diesem Derek sehen, mehr erfahren, ihm auf den Zahn fühlen, ergründen was an ihm bloß professionelle Fassade war und wo der wirkliche Mann zutage trat. Die nächste Frage war also, WANN er Derek wiedertreffen wollte? War es besser, sich ein wenig rar zu machen, um nicht ZU interessiert zu wirken? Oder war es am Ende vollkommen gleichgültig, und er dachte viel zu viel über diese Sache nach? Das sähe ihm jedenfalls wieder einmal ähnlich. Seine Unruhe wollte Stilinski den ganzen Tag lang partout nicht loslassen, bis er sich am Nachmittag endlich dazu durchringen konnte, Dereks Nummer zu wählen. Dieser hob bereits nach dem zweiten Klingeln ab und als er hörte, wer am anderen Ende der Leitung war, klang er aufrichtig erfreut: „Wie schön von dir zu hören, Stiles! Ich habe gerade an dich gedacht.“ „Ach ja?“ hakte der Agent skeptisch nach: „Wieso?“ Derek lachte: „Na weil ich mich gefragt habe, ob ich wohl noch einmal von dir hören würde. Mir hat es gestern Abend mit dir echt Spaß gemacht.“ „Ach ja?“ wiederholte Stiles noch einmal: „Habe ich dir einen Grund gegeben, an meinen Worten zu zweifeln?“ fragte Derek. Er klang beinahe ein wenig verletzt. „Nein, nein... so... so meine ich das nicht!“ ruderte Stilinski rasch zurück: „Es ist nur... diese ganze Situation ist... neu für mich. Tut mir leid?“ Es herrschte kurzes Schweigen, so dass Stiles schon fürchtete, die Verbindung sei unterbrochen worden, doch dann sprach Derek weiter: „Ich weiß, dass unsere Situation merkwürdig ist. Ich verstehe auch, dass du skeptisch bist Stiles, aber lass´ mich dir etwas über mich und meinen Beruf erklären. Ich habe durchaus auch schon Kunden abgewiesen, wenn ich gespürt habe, dass es zwischen uns überhaupt keine Chemie gab. Bei vielen anderen meiner Klienten bleibt es bei einem einmaligen Treffen. Ausgehen, dann schneller Sex und das war´s. So gut wie nie gebe ich jemandem die Karte mit meiner Handynummer. In der Regel läuft die Terminbuchung allein über die Agentur. Und außerdem bin ich ehrlich zu meinen Kunden, ich lüge niemanden an. Es ist eher so, dass ich bei fehlender Sympathie schweige, doch wenn ich dir sage, ich freue mich von dir zu hören, dann meine ich das auch genau so. Glaubst du mir?“ Stiles war zu verblüfft, um sogleich eine Antwort parat zu haben, doch er freute sich über das Gehörte. Als er endlich seine Stimme wiederfand erwiderte er „Ja, tue ich, ich glaube dir. Und ich fand´s auch schön gestern, ehrlich! Und darum wollte ich fragen, wann du wohl mal wieder Zeit für mich hast?“ „Wie wäre es mit heute Abend?“ schlug Derek vor. Stiles hatte nicht damit gerechnet, dass es schon so bald sein würde. Er hätte vermutet, dass auf der Tanzkarte eines solchen Traumprinzen ganz sicher nicht allzu viel Platz sei und darum freute es ihn umso mehr zu hören, dass sie sich bereits heute wiedersehen würden: „Das klingt gut.“ bestätigte er: „Ich habe gedacht, wir könnten eine Kleinigkeit essen, vielleicht ins Kino gehen und wenn wir dann noch Lust haben, würde ich unheimlich gern mal wieder zum Tanzen in einen Club gehen. Wäre das okay für dich?“ Derek lachte: „Wie gesagt Stiles, du bist der Boss. Aber ja, das klingt nach einem wirklich schönen Abend. Willst du mich gegen sieben abholen?“ „Ich werde da sein.“ versprach Stiles. Sie verabschiedeten sich und nach dem Auflegen fühlte der Agent sich aufgeregter als zuvor. Dennoch war es jetzt anders, denn nun war es die Vorfreude auf einen schönen Abend, welche für den Flohzirkus in seinem Magen sorgte. Ethan hatte ja so Recht gehabt, er musste dringend mal wieder ein bisschen leben. In den letzten acht Jahren hatte es für ihn doch immer bloß die Arbeit und die Karriere gegeben. Kein Spaß, kein Abenteuer, kein Herzklopfen, nichts dergleichen. Jetzt in dieser Minute spürte er überdeutlich, wie sehr ihm das gefehlt hatte. Normalerweise war Agent Stilinski in Bezug auf Mode weder besonders einfallsreich, noch eitel. Im Büro trug er einen Anzug, in der Freizeit Jeans. Er hatte sich bereits seit einer Ewigkeit nichts Neues mehr angeschafft und das bereute er in diesem Augenblick, denn er wollte gut an Dereks Seite aussehen. Die Leute denen sie begegneten sollten sich schließlich nicht fragen, wie eine Kröte wie er es geschafft hatte, sich einen solchen Adonis zu angeln. Nachdem Stiles beinahe jedes Kleidungsstück, welches er besaß einmal in der Hand gehabt hatte, entschied er sich schließlich für die eine Jeans, in der sein Hintern so gut zur Geltung kam, ein weißes Unterhemd, darüber ein kariertes Hemd, welches er offen ließ und eine kurze, enge, hellblaue Jeansjacke. Er musterte sein Spiegelbild kritisch und entschied, dass er sich in diesem Outfit durchaus sehen lassen konnte. Er war vielleicht immer noch eine Kröte, aber immerhin eine mit einem gutem Arsch. Überpünktlich hielt Stiles Jeep vor Dereks Apartmenthaus, welches dieser um genau sieben Uhr verließ. Als er Stiles hinter dem Steuer erblickte lächelte und winkte er. Er sah atemberaubend. Stiles Jeans mochte ja recht gut sitzen, doch das war nichts im Vergleich mit der von Dereks. Obenrum trug dieser ein hellblaues Henley-Shirt, welches wirkte wie aufgemalt, so eng war es und eine schwarze Lederjacke darüber. Auf seiner Nase saß eine Fliegersonnenbrille und machte den Look perfekt. Was für ein Anblick! „Du siehst toll aus!“ ließ Stiles sein Date zur Begrüßung wissen. Derek musterte ihn grinsend und erwiderte anerkennend: „Und du bist echt heiß, Stiles.“ Dem derart Angesprochenen drängte es danach heftig zu widersprechen, doch er biss sich auf die Zunge und nahm Kompliment schweigend, jedoch auch schwer errötend entgegen. Ihr erstes Ziel war eine kleine Tapas-Bar im Theater District, wo sie sich mit köstlichen Kleinigkeiten, wie gefüllten Muschelnudeln, Oliven, gebratenen Pilzen und frisch gebackenem Weißbrot, nebst verschiedenen Aufstrichen ein wenig stärkten. Von da aus ging es in ein nahegelegenes Multiplexkino, wo sie sich für den neuesten Marvel-Film entschieden. Beladen mit einer riesigen Box mit duftendem Popcorn und Softdrinks, suchten sie ihre Plätze auf. Sie hatten einen Pärchensitz mit höhenverstellbarem Fußteil, an welchem Stiles sogleich zu herumzuprobieren begann: „Ich war ewig nicht mehr im Kino. Wann sind die denn so gemütlich geworden?“ fragte er begeistert. „Das hier ist auf jeden Fall etwas anderes, als das heruntergekommene Kleinstadt-Kino mit den abgewetzten Sitzen in meiner Kindheit.“ bestätigte Derek und sie machten es sich mit hochgelegten Beinen in dem, mit rotem Kunstleder bezogenen Sessel bequem. Als es dunkel wurde, alle Gespräche im Saal nach und nach verstummten und die Trailer begannen, fragte sich Stiles im Stillen unzufrieden, ob ein Kinobesuch wirklich so eine gute Idee gewesen war? Hier konnten Derek und er sich weder anschauen, noch sich unterhalten. Sie saßen einfach nur nebeneinander und ließen sich von den Geschehnissen auf der Leinwand berieseln. Da hätte er ja ebenso gut auch allein herkommen können! Doch kaum hatte der Film begonnen, legte Derek einen Arm um ihn und Stiles änderte seine Meinung: Kino war gar nicht so übel. Nein, wirklich nicht! Er lehnte den Kopf auf die Schulter seines Sitznachbarn, genoss dessen Körperwärme, sog klammheimlich dessen Duft ein und nahm sich vor, ihn bei Gelegenheit zu fragen, welches Aftershave er trug, denn er roch einfach unverschämt gut. Stiles saß während der gesamten Vorstellung vollkommen still, um nicht zu riskieren dass es Derek einfallen könnte, seinen Arm womöglich fortzunehmen. Nach dem Film zogen sie wie verabredet weiter in einen schwulen Nachtclub. Da Stiles seit vielen Jahren nicht mehr aus gewesen war, hatte er keine Ahnung, wohin sie gehen könnten, doch Derek wusste hier wesentlich besser Bescheid und er war offenbar mit dem Türsteher, einem bulligen Riesen namens Ennis befreundet, so dass sie sich nicht in der Schlange anstellen mussten, welche einen ganzen Block weit reichte. Sie konnten sofort eintreten. Sie gaben ihre Jacken an der Garderobe ab und anschließend machte Stiles sich auf den Weg zur Bar, um ein Bier für sie beide zu besorgen. Als er sich mit den beiden Flaschen auf den Rückweg machte erkannte er, dass ein unverschämt gutaussehender Fremder bei Derek stand und sich mit diesem unterhielt. Und nun blickten beide Männer zu ihm hinüber und Stiles begann sich ausgesprochen unwohl in seiner Haut zu fühlen. Als er sich durch die Menschenmenge wieder zu Derek durchgedrängelt hatte, war der andere Mann bereits wieder verschwunden: „War das ein Freund von dir?“ wollte er von seinem Begleiter wissen. Derek grinste und nahm das für ihn vorgesehene Bier entgegen: „Nein, ich kannte ihn nicht. Es war nur irgendein Typ, der sein Interesse bekundet hat. Ich habe ihm gesagt, ich sei bereits verabredet und habe ihm auch nicht verschwiegen, wie unwahrscheinlich süß und sexy du bist. Er war meiner Meinung und hat einen Dreier vorgeschlagen. Ich hoffe, es war in deinem Sinne, dass ich diese freundliche Einladung abgelehnt habe?“ Stiles verschluckte sich an seinem Bier, als er das hörte. Als er sich endlich wieder im Griff hatte und zu husten aufhören konnte, bestätigte er: „Ja... ja, das war sehr in meinem Sinne.“ Derek amüsierte sich offensichtlich königlich über die Verlegenheit seines Begleiters, klopfte ihm den Rücken und sagte dann: „Weißt du, WAS ich so unglaublich sexy an dir finde? Dass du überhaupt nicht zu wissen scheinst, wie heiß du eingentlich bist.“ Stiles riss überrascht die Augen weit auf, hustete wieder ein wenig und erwiderte: „Sag doch nicht solche Sachen zu mir. Willst du, dass ich mich noch einmal verschlucke? Du könntest mich umbringen!“ Derek lachte wieder und versicherte: „Keine Sorge! Ich beherrsche den Heimlich-Griff und Erste Hilfe. Ich passe auf dich auf!“ Stiles grinste und um seine Verlegenheit zu überspielen, nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche. „Tanzen wir!“ schlug Derek vor. Es war eigentlich keine Frage. Er nahm einfach Stiles Hand und zog ihn hinter sich her zur Tanzfläche: „Wa... warte!“ rief Stiles unbehaglich: „Wir sind doch gerade erst gekommen. Ich brauche ein wenig Zeit um warm zu werden. Und vielleicht noch ein paar weitere Biere.“ Derek blieb stehen, blickte seinem Begleiter tief in die Augen, legte ihm seine Hände auf die Schultern und wollte wissen: „Sag mal, wofür schämst du dich eigentlich? Wer hat dir bloß gesagt, dass du kein heißer Typ seist, hm? Denn das bist du! Und das zeigen wir es diesen Jungs hier, einverstanden“ Er nahm Stiles seine Flasche ab, stellte sie auf einen Tresen und streifte ihm sein Hemd von den Schultern, so dass er nur noch in seinem Unterhemd dastand: „Endlich! Den ganzen Abend frage ich mich schon, wie du wohl darunter aussiehst.“ raunte Derek in Stiles Ohr, was diesem eine Gänsehaut über den Körper jagte. Dann küsste er zart die Schlüsselbeine des Agents, zog sich sein eigenes Shirt über den Kopf, unter welchem er nichts weiter anhatte und forderte sinnlich: „Und nun tanz´mit mir!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)