Zu Spät!? von _Haruka_ ================================================================================ Prolog: Ich Liebe dich! ----------------------- „Mensch Janik höre auf zu heulen, das hier wird ne Party und keine Trauerfeier!“   Für dich doofe Kuh vielleicht nicht, schoss es mir durch den Kopf… Für mich war das Ganze kein Grund zu feiern oder sich zu freuen… Und trotzdem wischte ich mir die Tränen weg und lächelte… „Ich bin nicht traurig, ich bin nur so unendlich froh, dass ich nie wieder in diese kack Schule muss, so wie ihr.“ Glatt gelogen, okay halb, ich war wirklich froh nie wieder in dieses stinkende alte Gemäuer zu müssen so wie Tom und Alexandra, doch leider hatte die ganze Sache einen hacken… Ich würde Dominik ein ganzes Jahr lang nicht sehe, ein ganzes beschießendes Jahr… Wie sollte ich das aushalten?! Immerhin war Dominik nicht nur mein bester Freund, sondern fast genauso lange schon der Traum meiner schlaflosen Nächte…   Leider hatte ausgerechnet er sich dazu entschieden, nach der Schule ein Jahr work and travel zu machen… Ich mein, ich konnte es ja verstehen… Dominik war schon immer ein Freigeist gewesen, die enge in unserer Stadt und sein ständig betrunkener Vater waren die Hölle für ihn, es war also kein Wunder, das er raus in die Welt wollte, und im Prinzip hatte ich da ja auch Garnichts gegen ... Hätte er mich nur mitgenommen… Doch genau das hatte er mir strengstens untersagt… Dabei war Dominik nie jemand, der irgendwen irgendetwas verbot… Solang es niemanden schadete, ließ er jeden seine eigenen Erfahrungen machen, etwas, weswegen er sehr beliebt war. Aber als ich ihn vor ein paar Wochen darauf angesprochen hatte, ob wir das Ganze nicht zusammen machen wollten, immerhin waren wir bis hier her auch durch dick und dünn gegangen, hatte er mich mit weit aufgerissenen Augen angestarrt und mir ein Dickes Fettes NEIN geradezu entgegen geschrienen… Wenn ich nur daran dachte, kamen mir fast wieder die Tränen…   Sicher, ich hätte mich über sein striktes Nein hinwegsetzten, ihm einfach folgen können, aber ich wollte ihn nicht verärgern… Und er hatte mit seinen anschließenden Worten ja recht… Ich war für so etwas einfach nicht geschaffen, weder körperlich noch mental… und doch war und bin ich immer noch der Überzeugung, dass ich es an seiner Seite hätte schaffen können… Ich war mir sicher, dass es uns beide noch mehr zusammengeschweißt hätte, doch stattdessen stand ich jetzt hier und räumte Bierflaschen in den Kühlschrank für seine quasi Verabschiedung und Abschlussfeier…   Wieder kam mir diese eine Frage in den Sinn, die mich schon seit Tagen beschäftigte, sollte ich ihm gestehen, wie ich wirklich für ihn empfand? Vielleicht würde er dann ja sogar bleiben und wir könnten die Ausbildung zum Kaufmann in Herrmanns Herrenboutique gemeinsam machen… Ach was redete ich mir da ein? Dominik würde morgen fliegen, egal was ich sagte… Schluss endlich würde er vermutlich nur glauben, dass dies nur ein verzweifelter Versuch wäre, ihn zurückzuhalten und mich dann vielleicht sogar noch deswegen hassen… Dabei stimmte es doch, ich liebte Dominik, ich liebte ihn quasi schon, seit er sich in der Grundschule einfach neben mich gesetzt und beschlossen hatte, dass ich ab da sein bester Freund seihen würde… Ob er mich genauso vermissen würde, wie ich ihn?   „Mensch Janik, jetzt mach mal hinne, Tom kann nicht ewig mit Dominik durch die Gegend gurken.“   Ohh Mann, jetzt fing Ben auch schon an? Was hatte ich heute eigentlich allen getan? Vielleicht sollte ich einfach nach Hause gehen, andererseits vermutlich war dies der letzte Abend, den ich mit Dominik verbringen könnte ...  Gut, er hatte mir versprochen, dass er die letzte Nacht bei mir übernachten würde, aber nach dem, was die anderen alles an schnaps angeschleppt hatten, würde er bestenfalls einfach neben mir liegen und seinen Rausch ausschlafen, bis Alex und ich ihn morgen zum Flughafen bringen würden… Alex diese dumme Kuh ... Wieso hatte auch ausgerechnet sie als einzige von uns einen Führerschein? So wie ich sie kannte, würde ich morgen keine ruhige Minute finden, um Dominik vielleicht doch noch meine Gefühle zu gestehen… Egal wie ich das Blatt drehte und wendete, ich musste das ganze Wohl heute Abend auf der Party durchziehen oder spätestens heute Nacht…   „Mensch Janik, geh mal zur Seite, ich mach das jetzt, bis du fertig bist, ist Dominik längst geflogen oder gar ein alter Greis!“   Genervt ließ ich mir tatsächlich von Alex die Flasche aus der Hand nehmen und trat zur Seite, sollte sie doch machen, wenn sie wollte… Ich brauchte jetzt etwas frische Luft… und am besten etwas, das meine Nerven beruhigte. In diesem Moment vielen mir Bens kippen auf einem der Biertische auf die wir in dem kleinen Schuppen seines Vaters aufgebaut hatten, ob ich? Eigentlich rauchte ich nicht, sicher auch ich hatte schon mal an der ein oder anderen Zigarette und einmal sogar schon an einem Joint gezogen, aber ehrlich gesagt habe ich nie verstanden, was die Leute daran fanden, doch gerade wäre ich einfach über alles, das meine Hände beschäftigte und mich von dem bevorstehenden Abschied ablenkte, recht… „Ben? Kann ich mir eine kippe von dir schnorren?“ Plötzlich drehten sich die beiden zu mir um und sahen mich an, als wäre ich ein Außerirdischer oder so etwas… „Janik, du rauchst nicht?!“ Wau was eine Erkenntnis… darum ging es jetzt doch gar nicht… Da ich aber nicht über meinen Grund sprechen wollte, zuckte ich einfach nur mit den Schultern. Was sollte ich auch sagen? Ben hatte ja recht, ich rauchte nicht, aber jetzt wollte ich eben doch… Herr Gott, ich war ein Jugendlicher, da durfte man doch seine Meinung mal spontan ohne Grund ändern oder?! Wenn ich mir meine Freunde so ansah, dann allerdings nicht… erst nachdem Ben mich noch einmal ausgiebig gemustert hatte, nickte er endlich. „Kay… aber pass auf die sind stark.“ „Schon klar.“ Schnell schnappte ich mir einen der weißen Glimmstängel und Bens Feuerzeug und stahl mich aus dem Schuppen, ich brauchte jetzt einfach ein paar Minuten für mich…   Doch kaum hatte ich mir die Kippe angezündet, kamen auch schon Tom und Dominik auf den Hoff geradelt… Fuck, wieso waren die beiden schon da? Tom bremste scharf neben mir und nahm mir einfach die Kippe ab, „Rauchen ist nichts für kleine Kinder Jani Boy.“ und steckte sie sich selbst in den Mund… Keine wenigen Sekunden später stoppte Dominik neben uns, allerdings wesentlich sanfter als Tom, welcher mich fast über den Haufen Gefahren hatte… „Mensch Tom, lass ihn doch, ist doch seine Entscheidung! Wenn du eine haben willst Janik, kannst du eine von mir haben.“ Mit seinem immer gleichen Warmen lächeln, hielt er mir seine Zigaretten hin… Doch jetzt wo Dominik da war, hatte ich Skrupel… bescheuert ich weiß… zumal er ja selber rauchte… Aber irgendwann hatte er mal zu mir gesagt, das Rauchen mir nicht stehen würde… Wieder so eine Aussage die er nur mir gegenüber gemachte hatte… Etwas das meine Hoffnung das er meine Gefühle vielleicht doch erwidern könnte nur noch mehr genährt hatte… „Ne ist schon gut… Mir is irgendwie die Lust darauf vergangen, aber sag mal, wieso seid ihr denn schon hier? Ich dachte, ihr wolltet erst in na halben Stunde oder so kommen?“ Oder war die Zeit etwa schon um? Wenn ja war es kein Wunder das Alexandra und Ben so rumgestresst hatten… Ob die beiden drinnen schon fertig waren? Vermutlich nicht oder? „Ich bring mal mein Rad in den Schuppen, ach ja Janik wolltest du Dom nicht noch was unter Vier Augen erzählen?“   Für einen Moment glaubte ich, dass mein Herz vergessen hatte zu schlagen, bis ich denn eigentlichen Sinn hinter Toms Worten verstand… Er wollte anscheinend nur, dass ich Dominik ablenkte, während er mit den anderen den Rest vorbereitete… Verdammt, fast hätte ich einen Herzinfarkt bekommen… Immerhin wusste niemand etwas von meinen geheimen Gefühlen für Dominik. Eben dieser sah mich nun ganz irritiert an, stellte aber bereits sein Fahrrad neben, denn Schuppen.   „Du wolltest mit mir reden?“   Wollte ich das? Jein, eigentlich war es genau das, was ich mir für heute vorgenommen hatte, ich hatte mit ihm unter vier Augen sprechen wollen… Und doch bekam ich jetzt kein Wort heraus, also nickte ich nur… Statt eine Antwort zu erwarten, lächelte Dom mich nur an, kam zu mir und legte mir seinen Arm brüderlich um die Schulter. „Na, dann lass uns mal hinten zur alten Eiche gehen, da können wir in Ruhe quatschen.“ Oh Mann mein Herz schlug wie wild hoffentlich spürte Dom das nicht… Gott er war mir so verdammt nah ich konnte sogar seinen Duft nach Duschgel Deo und schweiß riechen, ein für mich fast verstörend gut duftender Cocktail… Hinterm schuppen bei der alten Eiche ließ Dominik mich los und während in noch den Verlust seiner Warmen haut an meiner beklagte, war Dom bereits auf den breiten Seiten Ast der Eiche geklettert und hielt mir wie immer seine Hand entgegen, um mir rauf zu helfen, doch dieses Mal ergriff ich sie nicht… Etwas, das mir wieder einen skeptischen Blick einbrachte, aber ohne groß zu fragen sprang er wieder von dem Ast und lehnte sich stattdessen neben mich an, denn Dicken stamm.   Einen Moment standen wir einfach so schweigend neben einander. Das war es jetzt, oder? Meine Schanze ihn alles zu sagen, nur unter uns… Verdammt meine Finger fühlten sich ganz klamm und kalt an… Unbewusst begann ich damit, sie aneinander zu reiben, etwas, das ich oft tat, wenn ich nervös war, doch heute legten sich zwei warme große Hände um meine Feuchten flossen… „Es ist alles gut Janik, ich weiß Bescheid, also höre auf dich so zu stressen.“ Nun war ich es der ihn entsetzt ansah. „Wie… Wie…“ verdammt ich bekam nicht mal mehr einen Satz zusammen in meinem Kopf begann sich alles zu drehen. Dominik wusste es? Aber wie, wieso weshalb? Und vor allen seit wann?   Plötzlich ließ Dom meine Hände los und ich bekam Panik, bis ich spürte, wie er mir liebevoll durchs Haar wuschelte, was war denn nun passiert? „Oh Mann Janik, wie sollte ich nicht davon wissen? Ganz ehrlich glaubst du wirklich, dass ihr es schaffen würdet, ein Geheimnis vor mir zu haben?“ Was? Moment Stopp, hatte er gerade wir gesagt? Auf einmal zog er mich auch noch an seine Brut und knuddelte mich so richtig durch, spätestens in diesen Moment setzte in meinem Hirn alles aus. „Gott ist aber ja schon süß von euch mir ne Überraschungsparty zu schmeißen, ach und keine Angst, ich tue gleich natürlich total überrascht.“ Was? Wie? „Über… Überraschungsparty?“ Irgendwie kam mein Hirn gerade nicht mehr mit… „Oh Mann Jani… Ich werde euch echt vermissen, wenn ich weg bin.“ Fuck da war er wieder, dieser verdammt dicke Klos, in meinen Hals…   „Mensch Jani, heulst du jetzt schon wieder? Du bist ja schlimmer als nen klein Kind…“   Für einen Moment glaubte ich zu spüren, wie Dominik sich kurz versteift, ehe er mich losließ und sich einfach lächelnd zu Ben umdrehte. „Ich würde auch heulen, wenn ich mit dir hier in diesem Kaff bleiben müsste.“ Grinsend lief er einfach zu Ben und verpasste ihm einen Klaps. Ehe er Richtung Scheune lief. Und ich? Ich stand noch immer wie bestellt und nicht abgeholt mit wildklopfendem Herzen unter unserer Lieblingseiche… bis Dominik sich schließlich noch einmal zu mir umdrehte. „Jani, kommst du? Ich dacht wir trinken noch mal nen Bier zusammen, bevor wir gleich zu dir fahren.“ Wie automatisch nickte ich doch alles an das ich gerade denken konnte, war Scheiße, verfluchte scheiße, das war sie gewesen, meine Schanze, mein kleines Zeitfenster, ich wusste es einfach… Aber vielleicht wollte mir das Schicksal damit auch nur einen Hinweis geben, dass es eine scheiß Idee war, meinen besten Freund zu gestehen, dass ich ihn liebte und das kurz bevor sein Flug nach Australien ging, wo sein work and travel Jahr beginnen würde…   Nachdem ich mich einigermaßen irgendwie zusammengerissen hatte, lief ich denn beiden hinterher und natürlich tat Dom, wie er es bereits gesagt hatte, total überrascht, als schließlich Alex und Tom ein paar lustige Luftschlangen abfeuerten und Überraschung schrien, ehe sie Dom auch schon das erste Bier in die Hand drückten… Ich hingegen stahl mich fast schon heimlich zum Kühlschrank und holte mir ebenfalls eins, mit dem ich mich an einem der Tische niederließ, während Alexandra wie immer an Dominik hing und ihn über sein bevorstehendes Abenteuer auszuquetschen und ihren Busen ganz unbewusst an ihn zu drücken… Diese verdammte Schlampe und wieso ließ Dom das eigentlich zu? Ob er auf Alex stand? Und wieso wusste ich das eigentlich nicht? Verdammt wir wahren beste Freunde von klein auf, wir hatten über wirklich alles mit einander geredet, außer über Liebe… Irgendwie war das bei uns irgendwie nie zuspräche gekommen… Ich hatte ihn nie gefragt und er mich nicht, aber irgendwie hatte das auch nie eine bedeutende Rolle in unserer Freundschaft gespielt, außerdem wusste ich das Dom, an so etwas wie liebe nicht wirklich glaubte, seit seine Mutter einfach abgehauen war… Was er wohl sagen würde, wenn ich ihm gestehen würde, das er drauf und dran war, mir das Herz so herauszureißen, wie seine Mutter es bei ihm und seinen Vater getan hatte? Entsetzt allein über die bloße Idee schüttelte ich meinen Kopf und exte mein Veltins Curuba…   Im Laufe des Abends wurde die kleine Scheune immer voller, alle wollten sich von Dominik verabschieden, ihn alles Gute wünschen… und ich? Ich egoistisches Kleines Arschloch stahl mir schließlich eine der gekühlten Bacardi Razz´s, Flaschen und verzog mich wieder unter die alte Eiche… Erst als die Flasche fast leer war, merkte ich, wie sich jemand neben mich setzte und mir die Flasche einfach abnahm und sie an meiner Stelle exte.  Dominik…?! Was machte er hier? Sollte er nicht eigentlich da drin sein und sich feiern lassen? Plötzlich legte er mir seinen Arm um die Schultern und zog mich etwas an sich… Gott, er war so warm und roch so gut… Erneut schossen mir die Tränen in die Augen und ich erlaubte es mir, mich für einen Moment stumm bei ihm anzulehnen, denn die einzigen Worte, die mir auf der Zunge lagen, warn, geh nicht…   Nachdem wir eine Weile so stumm da Gesäßen hatten, oder besser gesagt er, denn ich heulte, immer noch, unterbrach er die vermeintliche Stille zwischen uns… „Jani mach es mir nicht schwerer als es ohne hin schon ist…“ Ich machte es ihm schwer? Wer verließ mich denn für irgendwelche komischen Abaritschinis oder was weiß ich noch? „Ach komm Jani sei mir nicht mehr böse okay? Du weißt doch, wie lange ich dafür gespart und wie viel länger ich schon davon träume, mal die Welt zu sehen…“ Ich ihm böse sein? Nein, selbst wenn ich es gewollt hätte, könnte ich das nie… und doch schüttelte ich aus, trotz meinen Kopf, wollte ihm in meinen betrunkenen Kopf klarmachen, dass er nicht gehen sollte, auch wenn ich es nie aussprechen würde… Doch er wäre nicht mein bester Freund, wenn er nicht genau wissen würde, wie er mich rum bekam… „Janiii auch komm Jannilein, oder muss ich dich erst richtig durchkitzeln?“ Ich schüttelte den Kopf, wenn dann musste er mich wohl eher durchvögeln schoss es mir durch den Kopf, als sich auf einmal eine kalte Hand unter mein T-Shirt stahl um mich anschließend kräftig durch zu kitzeln….   Lachend wand ich mich aus Dominiks Armen, auch wenn ich mich eigentlich genau in diese werfen wollte, ich war nun mal verdammt kitzelig und das wusste mein bester Freund genau… „Is ja jut….is ja jut…Ich…. Ich… bin nicht böse, ich… ich…“ Als ich gefühlt kaum noch Luft bekam, ließ Dom endlich von mir ab und stand auf. „Na komm, du musst immer noch mit mir anstoßen.“ Dieses Mal nickte ich und ergriff seine Hand, die er mir wie immer so bereitwillig entgegenstreckte, dass ich sie nur zu ergreifen brauchte. Allerdings kaum das ich stand, merkte ich, dass ich es mit der Rum Flasche doch nicht alleine hätte versuchen sollen aufzunehmen, denn meine Beine so wie meine Sicht schwammen gefährlich… „Dom… Ich…“ Doch ich brauchte es nicht auszusprechen, da hatte mein bester Freund schon seinen Arm um mich gelegt und atmete schwer aus… „Ich glaub, das Anstoßen verschieben wir auf morgen früh mit, nehm orangen Saft oder nen ganz starken Kaffee… Jetzt sollten wir dich erst mal nach Hause und ins Bett schaffen.“ Vermutlich hätte ich widersprechen sollen, mir ein Taxi rufen oder jemand anders bitten, aber verdammt das hier war unsere gemeinsame letzte Nacht und ich würde mich ganz bestimmt nicht darüber beschweren davon so viele Minuten wie möglich alleine mit Dominik zu verbringen. An der Scheune angekommen, setzte er mich auf einer der davorstehenden Kisten ab. „Ich geh kurz allen tschüss sagen, packst du das einen Moment alleine? Ich glaub, die Scheune ist echt zu verqualmt nicht, dass du dich noch übergeben musst…“ Am liebsten hätte ich gesagt oder besser gelallt, dass er nicht gehen sollte, doch ich winkte nur ab. „Ich komm klar… "Kam ich nicht und das lag ganz sicher nicht nur am Alkohol… Und trotzdem ließ er mich los und verschwand in der Scheune…   Und wieder schossen mir die Tränen in die Augen… Verdammt, er sollte nicht gehen, er sollte hierbleiben bei mir… Auf einmal legten sich ein arm um meine Schulter und jemand drückte mir ein Bier in die Hand. „Mensch Janii er kommt doch wieder… und wir sind doch auch noch da…“ Pah Tom hatte gut reden, es war ja nicht seine große Liebe, die ihn verließ… Immerhin war er sau glücklich mit Katia und diese würde für die Zeit ihres Abis sicher nirgendwo hingehen… Auch wenn ich wusste, dass ich eigentlich mehr als genug hatte, setzte ich an, um die Flasche in meiner Hand zu exen, als sie mir plötzlich von einem wütend aussehenden Dominik entrissen wurde. „Mensch Janik, glaubst du nicht, dass es langsam reicht? Und Tom, wieso gibst du ihm auch noch eins? Siehst du nicht, dass er total durch ist?“ Was war denn auf einmal mit Dominik los? Wieso war er auf einmal so sauer? Irgendwie machte mich das Ganze wütend und ich versuchte ihm die Flasche wieder abzunehmen. „Ich kann… selbs… entscheiden, ob ich noch was trinke…“ Doch Dominik war da anscheinend ganz anderer Meinung, denn statt sich die Flasche von mir abnehmen zu lassen, setzte er sie nun selbst an und trank sie auf einen Zug leer… „Heyy... Das … Mein… Bieer…“ Beschwerte ich mich nun mit so fester Stimme wie ich konnte… Erst nahm er mir denn liebsten Menschen auf der Welt und dann stahl er auch noch mein Bier? „Dus… biss… so nen Arsch Dom…Domini…“   „Dann bin ich eben nen Arsch, wenn ich nicht will, dass mein bester Freund später ne Alkoholvergiftung hat und jetzt komm… und du Tom, ihr müsst ihn Zukunft echt besser auf ihn aufpassen, sonst bekomm ich da drüben noch ne Krise…“   Um die Situation zu entschärfen, drückte mich nun Tom an seine Brust. „Ach mach dir keine Sorgen, Domi, wir passen schon auf unseren Kleinen hier auf.“ Klein? Wenn nannte er hier klein? Und seit wann musste man bitte auf mich aufpassen? Gott gingen mir meine sogenannten Freunde heute auf den Piss… Wütend befreite ich mich aus Toms griff und stolperte einige Schritte davon, bis mich Dominik feste am Arm packte. „Janii, hier gehts lang, Sascha ist so nett und fährt uns zu dir, zum Glück ist der Idiot mal wieder viel zu spät zum Party machen aufgetaucht…“ Auch das noch dabei wusste ich ganz genau, dass Sascha mich nicht mochte… Allerdings war Laufen keine Option, ich bekam ja kaum einen Fuß vor den anderen, wie als wolle mein Körper mir genau das Bestätigen stolperte ich über meine eigenen Füße und sah mich geistig schon auf dem Boden Dreck fressen, als sich zwei arme um meinen Bauch legten und mich abfingen, ehe ich wenige Sekunden später völlig denn Kontakt zum Boden verlor, was zum? Das… das konnte Dom… Dominik doch nicht machen… Er hatte mich einfach wie ein kleines Kind oder vielleicht eine Braut auf den Arm genommen und trug mich Richtung Auto, zumindest vermutete ich das… All meine Wut war plötzlich wie verraucht und ich lehnte mich an seine starke schützende Brust. „Tut mir leid Dom…“ war alles, was ich über meine Lippen brachte…     Die gesamte Fahrt lag ich mehr als das, ich saß, neben Dom meinen Kopf an seine Brust gelegt, sein Arm um meine Schulter, fast war ich enttäuscht, als Sascha den Motor abschaltete. „So, wir sind da, das macht dann acht Euro fünfzig.“ Seit wann war Sascha so ein Scherzkeks? Oder war, dass sein Ernst? Irgendwie konnte ich das eine in meinem betrunkenen Kopf nicht von dem anderen unterscheiden… Doch anscheinend war es wirklich nur ein Witz gewesen zumindest so wie die beiden plötzlich lachten… Verdammt anscheinend hatte Dominik heute Abend mit jedem mehr Spaß als mit mir… Ich war so ein verdammter Idiot, wieso hatte ich mich auch so dermaßen abschließen müssen, dabei hatte ich mir doch eigentlich vorgenommen, denn letzten Abend mit Dominik zu genießen… Ihn vielleicht sogar meine Liebe zu gestehen … Scheiße, ich spürte schon wieder, wie mir die Tränen in die Augen schossen… Verdammt, ich wollte nur noch in mein Bett… Nur leider bekam ich diesen vermaledeiten Anschnaller nicht auf…   „Hey Jani nicht weinen, ich helfe dir ja schon.“ Gesagt getan hatte Dominik mich mit einen griff aus dem lästigen Gurt befreit… Statt mich zu bedanken, stieg ich ohne ihn auch nur anzusehen aus dem Wagen und wankte Richtung Tür, doch anscheinend hatte sich alles heute gegen mich verschworen denn ich bekam das verdammte Teil ebenfalls nicht auf… Erneut hörte ich meinen besten Freund neben mir schwer schnauben und ließ mir dieses Mal ohne Murren von ihm helfen… Immerhin wollte ich nicht meine Eltern wecken, nicht auszumalen, wenn mich diese auch noch völlig betrunken sahen… Immerhin war ich gerade mal ein paar Wochen achtzehn… Dominik hingegen war inzwischen schon neunzehn, da er im Winter Geburtstag hatte, war er ein Jahr später eingeschult worden, zum Glück sonst hätten wir uns vielleicht nie kennengelernt.   Gerade als Dominik die Tür aufschließen wollte, öffnete sich diese von ihnen… Scheiße… Wenige Sekunden später stand meine Mutter vor mir und besah sich Dominik und mich skeptisch, ehe sie einfach zur Seite trat und so Dominik und mir platzt machte, um unsere kleine Diele zu betreten. „Tut mir leid, Frau Mayer, ich habe nicht gut genug auf Janik aufgepasst, ich glaub, er hatte ein Bierchen Zuviel, aber keine Angst, ich kümmere mich um ihn und bring ihn gleich ins Bett.“ Statt einer Belehrung nickte meine Mutter nur… Typisch selbst sie konnte Dominik nicht böse sein, außerdem hielt sie verdammt große Stücke auf ihn… Immerhin hatte er jahrelang den Haushalt für sich und seinen Vater geschmissen und war auch sonst, der Muster Sohn denn sich wohl jede Mutter wünschte… Nett zuvorkommend, gute Noten und vieles mehr… Ich hingegen hatte nicht mal meine Zulassung fürs Abitur bekommen…   Mit Dominiks Hilfe schaffte ich es immerhin gerade so ohne hinzufallen in mein Zimmer, wo Dominik mich auf meinem Bett absetzte. Bevor ich etwas sagen konnte, zog sich Dominik bereits sein Shirt über den Kopf und entblößte damit seinen Sixpack Ansatz… verdammt, wieso musste er auch noch so gut aussehen… Nachdem er sich auch noch seiner Schuhe und Hosen entledigt hatte, starrte er mich so komisch an, dass mir ganz heiß wurde ...  Um mich von seinem heißen Körper und seinem durchdringenden Blick abzulenken, zog ich mir schnell selbst das Shirt über den Kopf oder mehr versucht es, denn wie konnte es anders sein, verhedderte ich mich irgendwie mit meinen Gliedmaßen darin… und viel fast vom Bett hätte Dominik mich nicht erneut abgefangen…   „Mensch Janii man könnte meinen, du machst das absichtlich…“ Mit einem kräftigen Ruck zog er mir schließlich das Shirt über den Kopf, wobei ich unsanft nach hinten auf die Matratze fiel und wieder sah er mich so komisch an, ehe er nur den Kopf schüttelte und nach meinem Hosenstall griff, etwas, das ich gerade noch so verhindern konnte, in dem ich ihn mit einem schups von mir schob, wobei er fast vom Bett fiel… Verdammt, ich hatte doch nur nicht gewollt, dass er merkt, wie erregt ich war… Dabei wäre das doch eigentlich die Gelegenheit gewesen… Immerhin hätte er dann gewusst, dass ich auf ihn oder zumindest auf seine Berührung stand, aber ich wollte nicht, dass er es so erfuhr… „Ich… ich es… es… tut mir leid Dom… „ Doch statt wütend zu sein, wuschelte Dominik mir nur wieder durchs Haar. „Schon gut, Janii.“ Nein es war nicht gut… Ich wollte ihn… Ich wollte ihn so sehr… aber die verdammte Angst das er mich dann widerlich finden gar hassen könnte lähmte ich einfach… Ohne groß darüber nachzudenken ob er die Beule in meiner Hose nun sehen würde oder nicht stand ich auf und kickte meine Schuhe einfach durchs halbe Zimmer ehe ich endlich aus meiner Hose schlüpfte und anschließend ganz schnell unter meine Decke… Wie selbstverständlich löschte Dominik das Licht und kroch ebenfalls zu mir unter die Decke, doch im Gegensatz zu sonst nahm er mich von hinten in den Arm. „Ich werde dich vermissen, Janik ... Aber ich werde dir ganz viel schreiben und dich anrufen, wenn ich kann ja?!“ Meinte er das ernst? Verdammt, wieso musste mein Herz schon wieder so doll schlagen… unfähig etwas zu erwidern, nickte ich nur… „Schlaf gut Jani.“   Im Gegensatz zu mir schien Dominik wirklich gut schlafen zu können ... Ich hingegen lag noch stundenlang wach… In meinem Kopf drehte sich alles und das nicht nur wegen dem ganzen Alkohol… Jeder Blick auf meinen alten Radiowecker verkündete mir, dass es nur noch wenige Stunden, erst acht, dann sieben, dann sechs und schließlich fast nur noch fünf Stunden wahren, bis wir zum Flughafen mussten… Na ja, immerhin merkte ich langsam wie das drehen in meinem Kopf etwas besser wurde… Zumindest der Teil, denn ich denn Alkohol zu verdanken hatte… Vorsichtig drehte ich mich in Dominiks Armen und strich vorsichtig über seine makellosen markanten Wangenknochen, betrachtete seine wundervoll geschwungenen Wimpern, die so perfekt waren, als würde er Mascara benutzten… Seine blonden Haare hingen im Wild ins Gesicht und ich wusste, hinter seinen geschlossenen Liedern ruhten zwei tiefe Bergseen, in denen ich jedes Mal zu ertrinken drohte, wenn ich nur zu tief in sie hinein sah… und dann, dann wahren da noch diese zwei wundervoll geschwungenen rosa Lippen… wie oft hatte ich mir vorgestellt, sie zu küssen… Ob ich? Ach verdammt nur einmal konnte doch nicht schaden, oder? Immerhin schlief er tief und fest und würde es nie erfahren… „Dominik, ich liebe dich.“ Mit diesen geflüsterten Worten auf den Lippen näherten sich die meinigen seinen, kurz zögerte ich, ehe ich ihn schließlich küsste, wenn auch viel zu kurz doch allein davon hämmerte mein Herz, das ich mich sofort umdrehte und so tat als würde ich schlafen und tatsächlich schlief ich irgendwann ein.   Als der Wecker am Morgen klingelte, hatte ich einen Mordsschädel und ein erbliches schlaf Defizit, doch auch Dominik wirkte alles andere als frisch… Mehr als ein Guten Morgen, hatte er nicht über seine Lippen gebracht und ich wusste nicht, ob ich mir das einbildete oder nicht, aber ich hatte das Gefühl, das er mich nicht mal richtig ansah… Meine Eltern hingegen wahren das Blühende leben… und als es ans Verabschieden ging, drückten sie ihn herzlich und mein Vater drückte Dominik einen Umschlag in die Hand. Ich wusste, was darin war, es war ein Teil meines ersparten… und so dick wie der Umschlag war, hatten auch noch meine Eltern etwas dazu getan. Ich hatte meinen Dad darum gebeten, ich wusste zwar, dass Dominik lange und auch recht viel gespart hatte, aber ich wollte, dass er auf keinen Fall irgendwann ohne Geld da stand… Auch Dominik ahnte, nein wusste wohl auch, was in dem Umschlag war, denn er wollte ihn zunächst ablehnen, doch als meine Mutter sagte, dass sie ihn nie wieder in unser Haus lassen würde, wenn er es nicht annehmen würde, steckte er den Umschlag ein und wenige Momente später klingelte auch schon Alex an der Tür…   Irgendwie ging jetzt alles total schnell, wir luden seinen Riesen Backpacker Rucksack in den Kofferraum und fuhren zum Flughafen, wo er seinen Rucksack schnell eincheckte, und plötzlich war er da, der Moment des Abschiedes… Alexandra zerdrücke ihn fast und nötigte ihn fast schon das Versprechen ab ihr ebenfalls zu schreiben.   Als ich endlich an der Reihe war, mich zu verabschieden, stand ich einfach nur da und kämpfte mit den Tränen… Dominik nahm mich einfach in den Arm… Ich wusste, dass er mich trösten wollte, aber das und seine Nähe machten es nur schlimmer… Er sollte nicht gehen… Wie ein kleines Kind klammerte ich mich an ihn, bis sein Flug schon das zweite Mal zum Boarding aufgerufen wurde…   „Janii ich muss jetzt…“   Statt einer Antwort schüttelte ich nur mit dem Kopf und klammerte mich so sehr an ihn, dass meine Knöchel an den Händen schon weiß hervortraten… Erst als Alex mich bei den Schultern packte und Dominik sich vorsichtig, aber bestimmt aus meinen Armen befreite, ließ ich von ihm ab… Und wieder lagen mir diese zwei Worte auf den Lippen, geh nicht…. Stattdessen sah ich stumm zu, wie er sich schritt für Schritt von mir entfernte… Doch als er durch die Passkontrolle ging und endgültig drohte, aus meinem Blick zu verschwinden, riss ich mich von Alex los und rannte zum Tor neben der Pass-Kontrolle, weiter kam ich leider nicht, doch ich schrie aus voller Seele. „Dominik, ich liebe dich!“ Und tatsächlich lieb er stehen, doch statt wie in einem schnulzigen Film umzudrehen und zurück zu mir geeilt zu kommen, drehte er sich nur mit Tränen in den Augen um, winkte mir noch einmal und verschwand dann im Boarding Bereich… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)