Amnesie von Onlyknow3 (Wo ist Katsuya?) ================================================================================ Kapitel 13: Freundschaft? ------------------------- Kapitel 13 - Freundschaft? Es schien eine schier unendliche Anzahl von Bildern in diesem Album zu geben und zu jedem konnte Honda eine Geschichte erzählen. Und genau das tat er auch. Er erzählte von seinem besten Freund: Jonouchi Katsuya. Tarō blickte auf diese Bilder. Zwar erkannte er sich äußerlich auf diesen Aufnahmen, doch er verband nichts damit. Weder mit der Situation, die Honda ihm schilderte, noch emotional. Dazu kamen die Kopfschmerzen, die mit jeder weiteren Geschichte stärker zu werden schienen. So schlug er nach ungefähr einem Drittel des Albums dieses zu und schob es etwas weg von sich. Verwirrt sah ihn Honda an. "Alles okay?", fragte dieser Tarō. "Ja, nur...", antwortete der Blonde unsicher und schien nach Worten zu suchen. "Es ist etwas viel auf einmal", ergänzte Seto ruhig. Honda sah ihn an und dann zu seinem besten Freund. Dieser sah überrascht, aber auch dankbar zu dem jungen Geschäftsmann, ehe er nickte. "Sorry, ich würde gern noch mehr hören, aber... mir brummt der Schädel", erklärte er. Honda begann zu lächeln. "Ist schon okay... wir müssen ja nicht das ganze Album auf einmal anschauen", meinte Honda lächelnd. "Also... wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind wir beide seit der Mittelschule befreundet?", fasste Tarō noch mal für sich zusammen. Honda nickte bejahend. "Und in der Oberschule haben wir dann erst diesen kleinen Punk - wie war noch mal sein Name?" "Yugi", antwortete Honda. Jonouchi blickte ihn verwirrt an. "Wir beide waren beste Freunde...", setzte Jonouchi an. "Nun ja, ich hoffe doch, wir sind es immer noch", lächelte Honda unsicher. "...und sprechen uns mit Familiennamen an, wie es üblich ist. Aber den kleinen Punk, denn reden wir mit dem Vornamen an?", vollendete Tarō seine Frage ohne auf Hondas Anmerkung einzugehen. "Mutou ist in vielen Fällen speziell", merkte Seto an. Tarō blickte zu ihm und nickte. "Also, wir haben uns in der Mittelschule kennen gelernt und angefreundet", wiederholte Tarō erneut. "In der Oberschule haben wir Yugi erst gemobbt und sind dann Freunde geworden? Dann kam dieser Bakura dazu und schließlich der Schwarzhaarige... ähm..." "Der Würfelfreak", kam es trocken von Seto. "Otogi", berichtigte Honda hastig und warf Seto einen missbilligenden Blick zu. "Und wir", dabei deutete der Blonde auf Seto und sich, "waren nicht befreundet, sondern haben eine Rivalität gepflegt?" "Nein... die Rivalität hab ich mit Mutou gepflegt", berichtigte jetzt Seto. "Was waren wir dann?", fragte Tarō verwirrt. "Hund und Katze", kam es jetzt trocken von Honda, der daraufhin von Seto einen missbilligenden Blick geschenkt bekam. "Hund und Katze?", fragte Tarō verwirrt nach. "Eher Hund und Drache", kam es plötzlich von Seto. "Wann immer ich etwas tat oder sagte, was in deinen Augen falsch, herablassend oder arrogant war, hast du mich drauf hingewiesen." "Eher angebellt", kommentierte Honda amüsiert. "Und er hat dann zurück gefaucht, wie eine..." "Wie ein Drache", fiel Seto Honda ins Wort. "Okay, okay... stopp mal...", kam es energisch von Tarō. "Seid ihr sicher, dass wir beide Freunde waren und nicht ihr beiden? Ich mein, ihr geht schon recht vertraut miteinander um und ihr klingt irgendwie, wie ein altes Ehepaar." Erschrocken blickten die beiden zu ihm. "Unsere Freundschaft...", begann Honda zaghaft. "...etablierte sich erst nach deinem Verschwinden.", vollendete Seto den Satz. "Na wenigstens ein Gutes hatte mein 'Verschwinden'", kommentierte jetzt Tarō trocken. "Es war unser Glaube daran, dass du noch lebst", ergänzte Honda erklärend. "Und... die anderen Freunde, von denen du mir erzählt hast, haben diesen Glauben nicht mehr?", fragte der Blonde vorsichtig nach. Honda und Seto wechselten einen Blick, bevor sie wieder zu Tarō blickten. "Es ist nicht so, dass sie nicht glauben möchten. Sie hoffen natürlich noch, aber... sie mussten irgendwann ihr Leben fortsetzen", versuchte Honda zu erklären. "Aber... du scheinst dein Leben auch fortgesetzt und dennoch an deinem Glauben festgehalten zu haben", wandte Tarō ein. "Es ist nicht so, dass sie nach fünf Minuten aufgegeben haben, Jou... ähm... Yamada", erwiderte Honda. "Als wir merkten, dass du verschwunden bist, haben wir alle alles getan, was wir konnten, um eine Spur von dir zu finden. Monate lang." "Als ihr merktet, dass ich verschwunden war? Ihr hab das nicht sofort gemerkt?", hakte Tarō verblüfft nach und konnte eine Wut in sich spüren, die ihm bislang unbekannt gewesen war. "Die Situation war folgende", begann nun Seto. "Wir haben unseren Abschluss gefeiert und du solltest wenige Stunden später in einem Flieger in die USA sitzen. Du hattest ein Vollstipendium an einer Kunsthochschule ergattert und wolltest vorher ein paar Wochen mit deiner Schwester verbringen." Seine Wut verpuffte. Seine Freunde hatten nicht gemerkt, dass er verschwunden war, weil sie dachten, er sei in die USA geflogen? Doch dann erwachte seine Wut erneut. "Aber hätte ich mich bei meiner Ankunft in den USA nicht bei einem von euch gemeldet?", fragte er verständnislos. Wieder wechselten die beiden Brünetten einen Blick miteinander, bevor sie zu ihm sahen. "Du warst nie der mobile Typ", meinte Honda. "Du konntest dir mit Müh und Not ein Pre-Paid-Handy leisten und oft hattest du kein Guthaben. Wir dachten, dass du dich bei uns melden würdest, sobald du an deiner Uni wärst und dort einen Zugang zum Internet bekommen würdest." Tarō ließ sich das alles durch den Kopf gehen. War er damals wirklich so mittellos gewesen, dass er sich nicht mal ein Handy mit Online-Tarif hatte leisten können? "Also... habt ihr nach mir gesucht?", fragte er noch einmal unsicher nach. "Ja... haben wir", bekräftigte Honda noch einmal. "Sobald du uns erlaubst, werden wir auch deiner Schwester und deinen anderen Freunden erzählen, dass wir dich gefunden haben", erklärte Seto. "Ihr habt es ihnen nicht erzählt?", kam es verwirrt von Tarō. "Ich hab es nur Honda erzählt, weil er dein bester Freund ist", gestand Seto. "Außerdem wollte ich nicht, dass du dich von allem so überrollt fühlst." Tarō wusste gar nicht, was er darauf erwidern sollte. Seto schien ein sehr umsichtiger, fürsorglicher Mann zu sein, dem Tarōs Wohlergehen am Herzen lag. Das bewegte etwas in dem Blonden und er schenkte Seto ein sanftes Lächeln. Dann durchzog ein lautes Magenkurren die Stille, die entstanden war. Erst blickten sich alle an, während Tarō verlegen kurz wegschaute. Dann musste Honda lachen und irgendwie war das so ansteckend, dass auch Tarō lachen musste. "Hey, was dagegen, wenn Hiroto deine Küche benutzen würde?", fragte Seto plötzlich und Tarō blickte ihn verwirrt an. "Ich koche gerne und man sagt mir, gar nicht mal schlecht", meinte Honda, während er aufstand. "Oh... ich fürchte, ich hab gar nichts im Haus, was man kochen könnte", meinte Tarō verlegen. "Wir hätten ein paar Sachen dabei, ich muss sie nur fix unten holen gehen", meinte der Brünette mit der Gelfrisur und stand auf. Dann verschwand er aus der Wohnungstür und Tarō blickte ihm hinterher. "Ein paar Sachen?", wiederholte Tarō. "Hiroto möchte mit oder für dich kochen, da bin ich mir nicht mehr ganz sicher", meinte Seto. "Daher haben wir schon vorhin ein paar Sachen eingekauft." "Oh, ach so", kam es von dem Blonden. "Sag mir, was ihr dafür bekommt." "Ein Lächeln genügt", meinte Seto ruhig und schien kurz zu erstarren. Tarō musterte ihn und musste dann tatsächlich lächeln, was den Geschäftsmann wieder etwas locker werden ließ. "Ähm... und... ihr... ihr beiden... seid... also... Freunde?", fragte Tarō unsicher nach. Er wusste nicht, wie der andere auf die Frage reagieren würde, wenn er sie offensiver gestellt hätte. "Nur Freunde, ja", meinte Seto. "Sein Freund hätte auch was dagegen, wenn da mehr als nur Freundschaft laufen würde." "Sein Freund?", kam es erstaunt von Tarō. "Also... ist Honda... öhm..." "Schwul? Ja, und das sehr offen", erklärte Seto. "Er ist mit Otogi zusammen." "Dem... Schwarzhaarigen?", fragte Tarō erneut. Seto nickte. "Dem Würfelfreak, ja", bekräftigte der Brünette. "Und... ähm... deine... Freundin... Frau... Partnerin... hat kein Problem damit, dass du scheinbar so viel Zeit in die Suche nach mir investiert hast?", tastete sich Tarō weiter vor. "Ich bin in keiner Beziehung", meinte Seto. "War ich nie." "Ach komm... jemand der so gut aussieht hat keine Freundin oder so?", meinte Tarō ungläubig. "Es gibt nur eine Person, an der ich jemals interessiert war", erwiderte Seto ruhig, während er Tarō in die Augen sah. Dann klingelte es. Doch Tarō verharrte weiterhin und hielt den Blickkontakt mit Seto. Als es ein zweites Mal klingelte löste er sich nur widerwillig aus der Situation, um Honda herein zu lassen, der regelrecht strahlte. Dieser zog ihn mit zur Küchennische und band ihn direkt ins Kochen mit ein. 'Es gibt nur eine Person, an der ich jemals interessiert war', hallte es Tarō durch den Kopf. Seto hatte von einer Person, nicht von einer Frau gesprochen. Hieß das... dass auch der Geschäftsmann... schwul war? Auf einmal wurde Tarō bewusst, wie heftig sein Herz schlug. Was war das nur für ein Gefühl in ihm? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)