My Number One von Luiako ================================================================================ Kapitel 1: ----------- +++*+++ Suki hielt sich die Hände vor den Busen und auch schloss sie ihre Beine so, dass man nicht einmal mehr einen Ansatz ihres Intimbereichs sehen konnte, als sie aufhörte zu schreien. Wohl realisierte wer vor ihr stand, ausholte, mir so eine knallte, dass mein Kopf herumflog und ich nur erschrocken keuchte. Womit habe ich die denn verdient? Ich habe doch gesagt, ich geh ins Bad. Was war daran so schwer zu verstehen? Wohl eine Menge, wie mir schien. „Sag mal, was fällt dir eigentlich ein? Ich habe gesagt ich geh ins Bad. Also halt mal den Ball flach.“, zischte ich sie dann auch lauter als beabsichtigt an, als ich mir meine Wange hielt. Konnte aber kurz darauf auch schon die Stimme von Nii hören, der den Aufruhr natürlich wie sollte es anders sein, vernommen und zu Suki´s Rettung eilte. Ohne dass sie auch nur ansatzweise antworten konnte, warum ich eine Schelle verpasst bekam, zumal sich mich doch kannte und wusste, dass ich schwul war. „Was schreist du so?“, meinte Nii nur mit einer hochgezogenen Braue, als er sie anschaute. „Und warum hast du eine rote Wange?“ Natürlich konnte er mich nur in einem Handtuch bekleidet vorfinden, als er sich auch zu mir drehte. Jedoch hätte er sich auch die Frage klemmen können, schließlich musste er doch mitbekommen haben, was vorgefallen war. Zu allem Übel, war er nackt und hatte sich noch nicht einmal eine Boxershorts angezogen. Aber bei Gott, Nii machte eine so heiße Figur in Unterwäsche. Doch Nackt! Ich konnte mich kaum sattsehen. Denn was ich sah, das gefiel mir recht gut. Weswegen ich mich zusammenreißen musste, keinen Ständer zu bekommen, was nicht so einfach war. Nibori grinste nur als er das sah, wie ich mich quälte und es mir nicht anmerken lassen wollte. Suki grinste nicht, wie mir schien, da sie meinen Blick sah. Ich lief dabei rot an und räusperte mich. „Ich darf doch noch schauen, das ist doch nicht verboten?“, meinte ich dann nur kleinlaut. Weil Nii bei meinem Blick anfing zu lachen. Konnte er sich doch denken, wie peinlich mir das Ganze war. „Aber deine Freundin hat mir eine geknallt, weil ich sie nackt gesehen habe. Dabei weiß sie eigentlich, dass mir Frauen egal sind und ich nicht auf Arsch und Titten stehe …“ nuschelte ich dann aber, um meine Verlegenheit zu überspielen, nicht weil ich fast einen Ständer bekommen hatte, sondern, weil mir das irre peinlich war, mir meine Wange halten zu müssen. Konnte aber darauf auch Suki mit dem Kopf schütteln sehen. „Sicher weiß ich das noch, aber da ich weiß, dass Nibori mein Freund ist und nicht schwul, geht das schon in Ordnung, dass du ihn begafft hattest ...“, zwinkerte sie und ich lief dabei einmal von oben bis unten Rot an. Gott noch peinlicher konnte es nicht mehr werden? Auch war mir aufgefallen, dass sie die Frage von Nii und auch meine Frage, wie Aussage ignorierte. Was bei ihm das Fass zum Überlaufen brachte, denn wenn er was haste, war es, wenn man ihm nicht antwortete. Ob es auch mit mir, was zu tun hatte? Schlug mich doch meine beste Freundin nicht alle Tage. Aber ich bezweifelte das, und auch war sein Geduldsfaden bei seiner Freundin eh nicht hoch, was ich von Anfang an, hatte feststellen können. Mehr als einmal konnte ich das mitbekommen. Jedoch, nicht umsonst meinte ich einmal, ich wollte da herausgehalten werden. Weil es mich einfach nichts anging, die beiden waren in einer Beziehung. Und mal ehrlich, bei einer Heterosexuellen Beziehung, da hielt ich mich doch gern raus. Würde mir dabei nur schlecht werden, wenn ich mitbekommen würde, wie einige Paare, es trieben. Es war ja nicht so, das Homosexuelle, wie ich, nicht genauso mit einem Mann Sex haben konnten. Von daher, ließ ich die beiden alleine und drückte mich, an den beiden vorbei. Konnten sie das doch mal schön alleine klären. Ich meinte nicht umsonst gesagt zu haben, dass ich im Bad bin, um zu duschen. Und bei Verlaub, mir hatte sie so gutgetan, denn das war meist das, was ich machte, wenn ich entweder einen Job beendet und nach Hause gekommen war oder wenn ich so einen anstrengenden Uni Tag hatte wie heute. „Wo willst du hin …“ Ich drehte mich um, als ich das hörte, denn es war keine Frage. Auch sah ich in Nibori´s Gesicht, er wirkte sauer, was auch kein Wunder war. Daraufhin seufzte ich nur auf. „In mein Zimmer. Klärt das mal alleine. Ich habe dir doch schon mal gesagt, ich will da rausgehalten werden. Zudem habe ich es eilig, ich muss arbeiten.“ Die Angst zu spät zu meinen Job zu kommen, saß zu tief. Ich mochte es nicht, wenn man auf mich warten musste. War das doch nicht gerade förderlich für mein Image. Was will er denn von mir? Mir läuft die Zeit davon verdammt! Innerlich fluchte ich bereits. Da wir bereits fünf hatten. Kurz um, ich hatte auf die Uhr geschielt. Es gefiel mir gar nicht. Es erschreckte mich sogar ein bisschen, wenn ich ehrlich war. Wie lange war ich denn unter der Dusche? Oder war ich gar erst relativ spät aus der Uni nach Hause gekommen? Das bezweifelte ich, da ich immer um genau 15:30 Uhr nach Hause kam und das täglich. Klar es konnte auch sein, dass mal die Vorlesungen oder auch die Klausuren länger gingen. Lebte ich in der Stadt Amagasaki, nahe Tokyo. Weswegen ich auch mit der Bahn fahren musste, mit dem Shinkansen, die gern zwei bis drei Mal im Monat mit Verspätungen fuhr. Wenn sich ein Mensch im Suff auf die Gleise schmiss. Doch das war mir bisher noch nicht passiert. War es aber heute passiert und ich hatte es nicht gemerkt? Nein, das wäre mir aufgefallen, daher musste ich doch länger als gedacht, geduscht haben. Suki war meist schon daheim, wenn ich bei meiner WG ankam, da sie von ihrem großen Bruder abgeholt wurde. Der nicht schlecht aussah, wenn ich das anmerken durfte. Auch wohnte sie noch zu hause. Klar sie hatte einen Nebenjob in einer Boutique, allerdings machte sie das nur, um ihr Taschengeld aufzubessern. Wie sollte ich sagen, für Taschen und Klamotten. Sie besaß sie zwar zuhauf. Konnte es in ihren Augen aber nicht schaden, sich immer wieder neue zu kaufen. Suki besaß ja sogar mehr Taschen und auch Klamotten wie ich und ich war der vorzeige Schwule, den man gern zum Shoppen missbrauchte. Stören tat mich das nicht. Nur konnte sie dennoch von Glück reden, den Stress mit der U-Bahn nicht zu haben. Was bei Verlaub auch echt scheiße anstrengend sein konnte. Sicherlich hätte ich auch mit einem Auto fahren können, doch dazu reichte mir das Geld nicht, um mir eines zu leisten. Auch wenn ich ab und an mal in Nii seinen Auto fuhr. Wenn er zum Beispiel, etwas in einen Club gehen wollte. Nur um zu Feiern. Ich war dann derjenige, der nicht trank und ihn nach Hause fuhr. Nicht immer machte er mir den Eindruck, dass nur Alkohol im Spiel war. Waren da womöglich sogar Drogen mit im Spiel? Wenn ich ehrlich war, zutrauen würde ich es ihm alle mal. Nur sagen, dass allerdings, verkniff ich mir. Wusste ich doch wann ich diskret sein musste, und wann nicht. Daher drehte ich mich auch um, um anschließend in mein Zimmer zu gehen. Ich mochte keine sinnlosen Diskussionen, wenn ich es eilig hatte und da ich wusste, dass es Nibori meinst schon reichte, wenn ich sagte, ich kam zu spät zur Arbeit, nutze ich das auch schamlos aus. Sollte er doch ruhig mit Suki streiten. Es war mir egal. Nur wollte ich eben nicht zu spät kommen. Suchte mir was Passendes raus, und zog mich in Windeseile aus und stellte mich vor den Spiegel. „Verdammt, das sieht nicht schön aus. Jetzt muss ich das auch noch über schminken.“ Sagte ich leise, als ich mich im Spiegel betrachtet hatte. Meine Wange war geschwollen, was mir nicht gefiel. Ich sollte makellos auf der Arbeit erscheinen und nicht zerschunden. Hasste ich es doch, wenn Frauen der Meinung waren, mir eine zu kleben, nur weil ich sie nackt sah. Es war nicht mal das erste Mal gewesen, dass ich Suki nackt sah, aber das war das erste Mal, dass sie mir ein gescheuert hatte. Für solche Notfälle besaß ich Make-up, was ich nun nutzen durfte. Daher trug ich schnell ein wenig Fondation auf. Was zum Glück wie eine zweite Haut saß, zog mich an und griff zu meiner Bürste und meinem Styling Gel, um mir schnell die Haare zu machen. Okay, was hieß schnell bei mir? Dafür brauchte ich weitere 10 Minuten und das war echt knapp. Draußen hörte ich Nibori und Suki lautstark streiten. Auch das noch! Ich mochte es nicht, wenn man sich stritt, denn das erinnerte mich an meine Eltern. Die für gewöhnlich stritten, wann immer es ihnen danach war. Ich lebte nicht mehr zuhause, auch wenn mir mein kleiner Bruder und auch meine Schwester leidtaten. Wenn sie nicht auszogen, war es deren Bier und nicht meines. Ich sah noch mal auf meine Armbanduhr und erschrak. So ein Mist. Schon Viertel vor sechs. Was mach ich denn jetzt? Ich würde es niemals rechtzeitig schaffen. Mir würde nur die Option bleiben, dort anzurufen und zu fragen, ob ich auch ein wenig später kommen konnte. Was hatte ich schon zu verlieren? Meinen Job! Ich begann zu lachen und es gefiel mir nicht. Daher beruhigte ich mich, atmete noch einmal tief durch und fischte mein Handy heran, dass noch auf meiner Kommode lag, was ich vorhin dorthin gelegt hatte. Mit zitternden Fingern wählte ich die Nummer, hoffte, dass jemand abheben würde, denn mir ging wirklich die Muffe und war froh, dass nach dem vierten Mal endlich jemand abhob. Auch musste ich noch nicht einmal was sagen, da wurde ich schon angesprochen. Hatte meine Chefin meine Nummer bereits erkannt. Stimmt ja, meine Nummer? Sie kennt sie doch. „Kuraiko, wo bleiben Sie?“, fragte mich meine Chefin, denn sie ging meist persönlich an den Apparat, es sei denn, sie konnte nicht. Dann ging ihre Assistentin dran oder auch mal ich, wenn ich dort war. Jedoch in den meisten Fällen, sie selbst! „Ich werde mich verspäten. Ich bin noch nicht von zu Hause los. Es gab einen kleinen Zwischenfall.“ War das Einzige, was mir jetzt auf die Schnelle eingefallen war. Mal ehrlich, wem würde nicht, wenn einem das Wasser bis zum Hals stand, lügen, dass sich die Balgen bogen? Ich tat es nur, wenn ich es musste! „Unpünktlichkeit toleriere ich nicht. Aber für Sie mache ich eine Ausnahme. Da Sie immer pünktlich sind, sich noch nie etwas zu Schulden kommen lassen.“, sagte meine Chefin und war anscheinend noch nicht fertig. Das Einzige was ich zustande brachte, war zu seufzen. “Daher drücke ich ein Auge zu und mahne Sie nicht ab. Jedoch Herr Azarni, wartet bereits auf Sie. Also bewegen Sie ihren Arsch hierher, so schnell sie können.“ Meine Chefin war immer so förmlich, wenn es um Geschäftliches ging, obwohl sie auch ganz nett sein konnte. Daher musste ich das auch in Kauf nehmen. Ob ich wollte oder nicht. Dabei wusste sie auch, dass ich gern „Akio“ genannt werden wollte. Doch da hörte für sie der Spaß auf, und sie wurde mehr als förmlich. War sie doch die Förmlichkeit in Person. Manchmal war sie echt mies gelaunt und ließ ihre schlechte Laune an uns aus. Mehrfach abbekommen, in laufe der Jahre hatte ich sicherlich. Musste es mir nicht gefallen, sobald mein Studium vorbei war, würde ich eh den Job an den Nagel hängen und dann war das Vergangenheit. „Geben Sie mir eine Stunde.“, sagte ich kleinlaut. Aber meine Chefin schien zufrieden, denn sie hatte aufgelegt, was sie nur machte, weil sie wusste, ich würde in einer Stunde da sein. Sagen wir eher mal so, ich musste. Indirekt war es meine letzte Chance. Ich wusste, dass es meine letzte Chance war. Vergab meine Chefin ungern zweite Chancen, aber da ich ihr bester Mitarbeiter, sozusagen bestes Pferd im Stall, traf es wohl noch besser, war, hatte sie bei mir ein Auge zugedrückt. Woher ich das wissen konnte, dass meine Chefin nicht gern zweite Chancen vergab? Weil ich einmal dabei gewesen war, als sie meinen ehemaligen Kollegen gefeuert hatte. Er war eine Minute zu spät, was für sie schon ausgereicht hatte, ihn zu kündigen. Was allerdings aus ihm geworden war, wusste ich nicht. Ich hatte immer Berufliches und Privates getrennt. Das Einzige, was ich gewusst hatte, dass er ein paar Jahre älter als ich gewesen war. Jedoch, wie es wirklich um meinen ehemaligen Kollegen stand, ahnte ich nicht. Hegte meine Chefin ein Geheimnis, wovon niemand wusste. Doch spielte das keine Rolle. Nahm ich mir mein Handy und steckte es mir in die Hosentasche. Auch verließ ich dann mein Zimmer und schaute nach links und nach recht. Suki und Nibori waren nirgend zu sehen. Weswegen ich dann die Gelegenheit nutze und in den Flur zu gehen, mir meine Jacke und auch mein Portemonnaie schnappte zusätzlich meine Schlüssel. Zog mir noch meine Schuhe an und war gerade im Begriff zu gehen, als ich eine Stimme hörte. „Bist du nicht viel zu spät dran?“ Konnte ich nur meinen besten Freund sprechen hören und musste seufzen. „Ja bin ich, auch habe ich meine Chefin schon angerufen und sie meinte, in der nächsten Stunde erwartet sie mich.“ Was blieb mir übrig, bei ihm, musste ich doch schauen, dass ich auf die Arbeit kam. „Ich fahr dich.“, sagte er nur, und ich sah ihn ungläubig an. Ist das sein Ernst? Ich verstand gerade die Welt nicht mehr. Wusste er etwa, was ich machte, um mir meine Miete zu verdienen? Unmöglich. Das konnte ich nicht glauben. Auch gab er mir keine Möglichkeit zu antworten oder zu protestieren, denn er kam auf mich zu und zog sich die Schuhe an. Er meint das ernst. Scheiße. Was mache ich denn jetzt? „Das musst du nicht …“ Ich wollte schon die Tür öffnen, als er mein Handgelenk packte und mich herumdrehte. Mich dabei eindringlich musterte, was ich nicht einmal merkte, da ich ihm nicht in die Augen sehen konnte. Zu unangenehm war mir mein Nebenjob, den ich eigentlich niemals angefangen hätte. Doch durch mein Studium, hatte ich es getan. Bereute es mittlerweile nicht rechtzeitig Ausgestiegen zu sein, mir was anderes gesucht zu haben, denn nun war Auszusteigen, praktisch unmöglich, wenn man mitten in der Materie steckte und es notgezwungen für den zukünftigen Beruf brauchte. Wollte ich doch auch die Psyche der Menschen verstehen, die das tagtäglich machten. Ich war zudem noch nicht ganz mit meinen Nachforschungen fertig, ein gewisser Punkt blieb mir noch, wo ich nicht nachforschen wollte. Eigentlich fehlte mir nur noch die Mafia, doch das war mir viel zu gefährlich, hatte ich schließlich keine Lust zu sterben, denn mit denen spaßte man nicht. Und mal ehrlich, mein Leben war mir heilig. Zumindest ein bisschen meiner Würde, wollte ich noch bewahren und behalten. „Ich weiß um deinen Job.“ Kam es von Nii, eiskalt. Mir lief es eiskalt den Rücken runter, denn er bedachte mich mit einem Blick, den ich so noch nie von ihm gesehen hatte. Ich fühlte mich plötzlich so klein und es behagte mir nicht, ihn so zu sehen. Ich vermochte nicht einmal zu sagen, was gerade in seinem hübschen Köpfchen vor sich zu gehen schien. Auch fragte ich mich, warum er überhaupt so schauen konnte. So sah ich ihn auch entsetzt an und weitete meine Augen. „Woher weißt du das?“, wollte ich natürlich wissen, hatte ich es doch keinen gesagt, nicht einmal Suki wusste das und sie war seine Freundin... wollte mir das wahrlich nicht in den Kopf. „Tja, sagen wir mal so. Ich habe dich gesehen. Mit einem Geschäftspartner meines Vaters, Herrn Nobutada.“ Verfluchte Scheiße. Dabei war ich so vorsichtig gewesen. Mist. Dennoch war es schon komisch, dass er mich gesehen haben konnte, sagte ich niemals um wie viel Uhr ich die Begleitung spielte. Zudem war ich stets vorsichtig, nicht gesehen zu werden. Allerdings konnte ich nichts mehr machen. Nibori wusste, was ich machte, und leugnen war demnach nicht. Auch wenn es mir noch lange nicht passen musste. Ich wollte nicht, dass er schlecht über mich dachte. „Könntest du mich loslassen und mich zur Arbeit bringen, wenn du schon weißt, was ich tue.“ Es sollte nicht so mürrisch klingen. Leider war es mir rausgerutscht. Es tat mir schon leid, aber gesagt, war gesagt. Nibori, ließ mich erstaunlicherweise daraufhin los, schnappte sich seine Jacke und seinen Haustürschlüssel und machte mir die Tür auf. „Nach dir.“ Mit einer Handbewegung deutete er mir an, dass ich mich in Bewegung setzten, sollte. „Und Suki?“, meinte ich nur, als ich die Wohnung verlassen hatte und Richtung Tiefgarage ging. Dort hatte Nii, sein Auto, was ich wusste, aber auch um vom eigentlichen Thema abzulenken. Immerhin konnte es schon irre Peinlich sein, wenn der beste Freund wusste, welchen Job man machte, um über die Runden zu kommen. „Sie schläft, sie wird nicht mal merken, dass ich weg war.“ grinste er mich an und lief hinter mir. Verstand ich nicht, warum. Musste er das doch nicht, aber es war mir auch egal, so mochte und liebte ich dieses Grinsen an ihm so sehr. Beinahe geschwärmt und verliebt geseufzt, wenn ich nicht meinen scheiß Job im Nacken sitzen gehabt hätte. Ich mochte es normalerweise nicht, wenn Freunde hinter mir gingen. Ich musste mich dann immer zusammenreißen. Sagen wir mal so, ich hatte eine kleine Phobie, wenn jemand hinter mir lief. Da ich nämlich keine Augen im Hinterkopf hatte, wusste ich nie, was jemand hinter mir tat. Ohne Tabletten ging das nicht. Die ich immer jeden Morgen schluckte. Weswegen ich überhaupt mit der U-Bahn fahren konnte. Auch war in meinem Falle eigentlich ein Auto angebracht, doch ich konnte es mir einfach nicht leisten, selbst wenn ich genügend verdiente, so ging auch vieles für Miete und Fahrkarte, so wie Klamotten und allerlei Schnick Nack drauf und zum Sparen kam ich selten und jemand wie ich wollte Psychologe werden? Ja, gerade aus dem Grund. Weil ich ergründen wollte, warum Menschen Phobien und Ängste und auch Persönlichkeitsstörungen hatten, oder sie waren Kaufsüchtig. Natürlich gab es auch noch so viel mehr, aber das musste ich nicht erläutern. Ich wollte den Job, schon von klein auf machen und studierte ihn deswegen selbstverständlich. An seinem Auto angekommen, stiegen wir ein und er wartete nicht mal, bis ich mich angeschnallt hatte, sondern fuhr einfach los und begab sich zu meinen Arbeitsplatz. Da er wusste, wo ich hinmusste. Während der Fahrt sprach er nicht ein einziges Mal mit mir. Musste er auch nicht, war ich nie gesprächig, wenn ich mit ihm unterwegs war. Mir war nur wichtig, dass ich ankommen würde. Wartete doch Herr Azarni auf mich. Wer er wohl war? Kam mir der Name doch verdammt bekannt vor. Doch einordnen konnte ich ihn nicht. Weswegen ich nicht weiter darüber nachdachte. Jedoch auch, weil Nii, nicht einmal eine halbe Stunde brauchte und vor dem Parkplatz meines Arbeitsplatzes hielt. Es schien als habe er ein Auto gesehen was in ihm Unbehagen verursachte, sah mich darauf nur an und drückte meine Hand, nachdem er das Auto, was mir völlig unbekannt war, mit einem tödlichen Blick bedacht hatte. „Pass auf dich auf und komme mir ja heile wieder. Morgen hast du Uni, und da ist es wichtig, dass du nicht zu spät kommst.“ Ich wusste nicht, was er damit meinte, verursachten seine Worte ein kleinwenig Unbehagen in mir, so als wollte er mich vor etwas oder irgendjemand warnen, aber ich nickte nur, ohne zu antworten und öffnete die Beifahrertür und stieg aus. Er jedoch ließ noch mal das Fenster runter und sah mich an, so als würde er auf eine Antwort warten. Daher seufzte ich nur resigniert auf und gab bei ihm nach. „Ja, doch ich werde auf mich aufpassen und ich bin schneller wieder zurück, als du schauen kannst.“ Gab ich ihm Antwort und drehte mich um, um in das Gebäude zu gehen. Sah ihn daher nicht wegfahren. Geschweige denn das er noch was gesagt hatte. Ich wusste, dass er weggefahren war. Er wollte sicherlich nicht wissen, wen ich treffen würde. Daher hackte ich meinen besten Freund ab und ging hinein. Ich wurde natürlich schon erwartet und ich verbeugte mich vor meiner Chefin und konnte den Mann, dessen Begleitung ich war, noch nicht von vorne sehen. Der Mann, war zum Fenster gewandt. „Da sind sie ja, Herr Kuraiko. Wie immer pünktlich. Ich wusste doch, dass auf sie verlass ist.“, meine Chefin klatschte freudig quietschend in die Hände. Ich war nie was anderes. Unpünktlich. Außer eben heute. Dachte ich nur für mich und merkte so nicht, wie der Mann sich langsam umdrehte und meine Chefin ihn ansprach und auf mich zeigte. War ich kurz in die Hocke gegangen, weil mein Schuh offen war und ich ihn schließen musste. So etwas kam selten vor, was auch meine Chefin wusste und davon absah. Schließlich legte sie großen Wert darauf, adrett und auch gut auszusehen. „Darf ich ihnen ihre Begleitung vorstellen, Herrn Azarni.“, sagte sie freudig. Woraufhin ich hinauf schaute und erstarrte … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)