*~Colours Of My Life~* von BexChan (~A Collection Of Jojo's Bizarre Adventure Short-Stories~) ================================================================================ Kapitel 7: *Reality* -------------------- Mit einer Tasse schwarzem Kaffee bewaffnet saß Nika im Wohnzimmer und blätterte durch die Morgenzeitung. Seit Rohan ihr ein wenig japanisch beigebracht hatte, konnte sie auch endlich mit dem neu gewonnenen Wissen sowie mit der der damit verbundenen Schreibweise der Japaner etwas anfangen. Vielleicht noch etwas holprig aber es war nicht mehr unmöglich für sie. Sie bemerkte nicht, dass Rohan sie schon eine ganze Weile vom Sofa aus musterte, der diesen Morgen seine Arbeit von dort aus anstatt an seinem gewöhnlichen Arbeitsplatz verrichtete. Irgendwann gesellte er sich zu der Rothaarigen, die lächelnd von der Zeitschrift aus hochschaute. "Nika, ist...geht es dir gut?" "Warum fragst du? Natürlich geht es mir gut. Mir scheint es eher, dass du etwas auf dem Herzen hast. Ist es immer noch wegen dem, was zwischen dir, Josuke und mir passiert ist?" "Nein, tatsächlich nicht. Ich muss zugeben...es war eine Erfahrung wert aber...ich müsste es nicht nochmal tun." "Also fandest du es nicht mehr so schlimm am Ende?" "Hör auf so zu grinsen! Nein, durchaus nicht. Ehrlich gesagt...half es mir im Nachhinein sehr bei meinem Manga. Eigene Erfahrung sowie die Kunst der Realität ist das höchste Gut, um einen guten Manga zu schreiben als auch zu zeichnen." Mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte Nika ihren Gegenüber und fragte sich, ob er ihr gerade wieder etwas vorspielte oder es wirklich ernst meinte, vermied es aber zu fragen und blieb einfach still. "Nika, ich...ich habe nachgedacht und gegebenenfalls eine Bitte an dich. Mein Verleger hatte heute angerufen und er sagte, dass er sehr begeistert von den neuen Seiten meines Manga sei. Vor allem die Aktbilder hätten ihm sehr zugesagt." "Hast du ja auch irgendwo mir zu verdanken." Damit zwinkerte Nika Rohan grinsend zu. "Ja, das stimmt, du hast mir dabei sehr geholfen. Und deswegen wollte ich dich fragen, ob du mich erneut unterstützen würdest." "Bei Nacktbildern?" "Ja, allerdings würde ich gerne einen Schritt weitergehen." "Was meinst du?" Einen Moment lang blieb Rohan still und hatte die Augen geschlossen. Als er sie wieder öffnete blickte er Nika ernst an. "Ich würde dir erlauben erneut mit Josuke zu schlafen wenn ich euch dafür zusammen zeichnen darf." In jenem Augenblick blieb Nika der Schluck Kaffee beinahe im Hals stecken. Hatte er sie das gerade wirklich gefragt? "M-meinst du das jetzt etwa ernst?" "Toternst." "Rohan, ich...ich weiß gerade nicht so richtig, was ich sagen soll. Alleine, dass du es mir überhaupt erlauben würdest obwohl du Josuke ja angeblich so hasst und...die Tatsache, dass du deine Freundin fragst dir solch einen Gefallen zu tun..." "Ich weiß und ich könnte es auch verstehen, wenn du ablehnen würdest. Es ist nicht wenig, was ich hier von dir verlange aber...Realität ist der beste Weg einen guten Manga zu zeichnen und wenn das der Fall ist, muss ich auch in dieser Hinsicht einen Schritt weitergehen." "Wohl eher eine Grenze überschreiten. Rohan...ich würde es tun, der Unterschied ist nur...als wir alle drei miteinander geschlafen hatten, waren wir nicht wir selbst. Hier...würdest du alles mitbekommen. Du würdest sehen, wie Josuke mich anfasst, mich küsst. Könntest du das wirklich tun, ohne eine Miene zu verziehen? Ohne...eifersüchtig zu werden?" "Ja. Ich bin Künstler, Nika. Du hast es doch selbst an jenem Tag gemerkt als ich dich bei den Aktbildern alleine gezeichnet habe." "Wie könnte ich diese steinerne Maske vergessen, die du in jenem Moment getragen hast?" "Und so würde es wieder sein! Ihr könntet so tun als ob ich gar nicht im Raum wäre." Skeptisch blickte die Rothaarige den Mangazeichner an. Ein Hauch von Unsicherheit glitt über ihr Gesicht. "Ich...würde es tun aber...ich hoffe, du denkst nicht von mir, dass ich das nur mache, weil ich gerne Sex habe. Ich habe dir einst gesagt, dass wenn ich liebe, dann liebe ich ehrlich und du bist mein Freund, Rohan." "Ich weiß und ich würde dich auch nicht darum bitten wenn ich dir nicht vertrauen würde. Es ist nur so, dass es mir unheimlich helfen würde." "Und was ist mit Josuke? Was denkst du, wie er sich dabei fühlen wird? Denkst du nicht, dass er sich ausgenutzt fühlen könnte?" "Ehm..." "Rohan...also ich weiß ja nicht, wie du vor 9 Jahren drauf gewesen bist aber wenn ich den Geschichten Glauben schenken mag, dann musst du wirklich ein Mensch gewesen sein, der sich selbst über alles andere stellte, darunter Mitmenschen. Vielleicht hat sich das bis heute ja geändert aber in manchen Dingen...denkst du nach wie vor immer noch an dich und nimmst keine Rücksicht auf die Gefühlswelt anderer Menschen!" "So ist das aber nicht, Nika! Du könntest ja mal mit Josuke reden! Wenn du es tust..." "Du willst was von mir aber ich soll mit ihm reden?" Rohan spürte, wie die Frustration in Nika's Stimme immer mehr zunahm. "Hör zu, es war nur ein Gedanke, eine spontane Idee. Du weißt selbst, dass ich es niemals wollen würde, wenn du mit einem x-beliebigen Kerl ins Bett steigen würdest aber du und Josuke, ihr versteht euch so gut." Sehr langsam schüttelte Nika den Kopf aber weniger weil sie ablehnte, sondern aus reiner Unsicherheit. "Ich weiß nicht, Rohan. Du weißt, dass ich dir mit deinen Ideen immer gerne helfe aber...denkst du nicht, dass das etwas zu weit geht?" "Nika, ich vertraue dir und du weißt, dass ich dich niemals sonst um so etwas bitten würde. Ich wünsche mir einfach nur, dass du mir hilfst. Bitte..." Sie gab ihm keine Antwort, gab innerlich aber nach auch, auch wenn ihre Welt in jenem Moment ins Straucheln geriet. *~* "Wirklich? Das sollst du für ihn tun?" Sie hatte den Blick abgewandt und die Augen zusammengekniffen als Josuke Nika im Morioh Café am Tag darauf mit dieser Frage konfrontierte. Eilig sog sie an dem Strohhalm ihrer Cola, ihre Kehle fühlte sich auf einmal furchtbar trocken an. "Ich wollte dich zuerst gar nicht fragen aber als Rohan so ernst wurde, konnte ich ihm die Bitte irgendwie nicht abschlagen. Josuke selbst fasste sich verlegen an den Hinterkopf und kratzte sich im Nacken. "Nun, es wundert mich, dass Rohan-Sensei dich überhaupt gebeten hat so etwas zu tun. Ich meine, irgendwie fühle ich mich geehrt aber...ist es nicht wichtiger zu wissen, ob du das wirklich willst?" "Eigentlich schon, oder?" "Willst du es denn?" Ihr Schweigen war Josuke Antwort genug. "Nika, ich sehe eindeutig, dass es dir unangenehm ist." "Die Sache ist, an sich wäre es für mich kein Problem aber...zwischen dem, was zwischen uns dreien passiert ist und dem hier...liegen Welten. Ich habe zwar sehr gerne Sex und....ich fand auch den Sex mit dir sehr schön aber...Rohan...er ist mein Freund und...auch wenn er mich darum bittet habe ich Sorge, dass er irgendwo tief im Inneren eifersüchtig werden könnte...oder auch nicht. Beides ist ein schrecklicher Gedanke für mich weil es einerseits so aussehen könnte, als ob es ihn stört und auf der anderen Seite nicht. Aber...das Schlimmste für mich ist, dass ich dich damit reinziehe." "Wie meinst du das, Nika-chan?" "Es fühlt sich so an, also ob ich dich ausnutzen würde, nur um Rohan einen Gefallen zu tun. Würdest du...dich nicht verletzt fühlen? Schließlich...sind da keine Gefühle zwischen uns beiden..." "Das stimmt...auch nicht so ganz." "Ich mag dich, Josuke. Habe ich immer getan und ich tue es vom ganzen Herzen. Aber sowas kann ich doch nicht von dir verlangen!" "Naja, vielleicht vertraut er mir seit dieser Sache einfach auch etwas mehr und denkt nichts befürchten zu müssen und dass danach alles vorbei sei. So gesehen hat Rohan auch nichts zu befürchten." "Josuke, hälst du mich für ein gewissenloses Miststück wenn ich das tun würde?" "Wie meinst du das?" "Ich habe gerne und viel Sex. Sehr gerne sogar! Ich habe schon immer ein sehr reges Liebesleben geführt aber...Rohan ist mein Freund. Selbst wenn er es mir erlaubt, ich...der Gedanke, dass ich mit jemand anderem schlafe als mit ihm...ich glaube, es würde mich zerreissen." "Nika..." "Vielleicht denkt er, dass ich mir darüber keine Gedanken mache aber ich tue es. Ich habe auch meine Prinzipien." Doch da nahm Josuke ihre Hand und lächelte. "Nika, ich finde es sehr schön, dass du so ehrlich bist was deine Beziehung mit Rohan angeht und ich kenne dich, du musst dich wegen mir nicht rechtfertigen. Du liebst ihn und ich versichere dir, dass Rohan nichts zu befürchten hätte. Ich würde es tun...alleine schon weil du es bist. Du bist wunderschön und...ich würde vorsichtig sein aber...wenn du es nicht möchtest, dann kann ich es vollkommen verstehen." Nachdenklich fuhr sich Nika durch die Haare. Sie brauchte etwas Bedenkzeit, doch ihr Entschluss fiel im selben Moment. *~* Überrascht kam Rohan um die Ecke als er Nika nur in einem Handtuch bekleidet im Schlafzimmer vorfand. Ein angenehmer Duft rührte von ihr her als Rohan Nika näher kam und sie anlächelte. Sie hatte die Arme verschränkt, ihr Gesicht ruhte unsicher auf ihrem Gegenüber. "Du siehst wunderschön aus. Ich freue mich, dass du dich doch dafür entschieden hast um mir zu helfen." "Warum fühle ich mich dann so schlecht?" "Das brauchst du nicht! Wirklich nicht?" "Es ist ja nicht nur meinetwegen oder wegen Josuke! Es ist wegen dir, Rohan!" "Wegen mir?" "Ich habe lange darüber nachgedacht! Was du da von mir verlangst...ist nicht wenig! Du wirst zusehen, wie ich mit Josuke Sex habe! Ich werde dieses Spiel mitspielen und es wird ehrlich sein und nicht aufgesetzt! Aber kannst du...dieses Spiel spielen, Rohan? Kannst du uns...mich so zeichnen, ohne dass du eifersüchtig wirst? Ohne, dass deine Fassade, deine steinerne Maske bröckelt?" Einen Moment lang schwieg Rohan. "Sobald ich merke, dass du ins Wanken gerätst, werde ich alles abbrechen. Du bist mein Freund, Rohan!" "Ich weiß und du brauchst keine Sorge zu haben! Ich werde nicht eifersüchtig werden! Das verspreche ich dir! Mehr sogar, ich bin dir sehr dankbar und weiß es zu schätzen, dass du das für mich tust obwohl du gleichzeitig eine Grenze überschreitest." "Warum fühle ich mich dann so unwohl? Es ist, als ob du mein Leben in die Hände eines anderen legen würdest...und es dir vollkommen egal ist. Mir ist es aber nicht. Ich bin nicht so gewissenlos wie du vielleicht gerade denkst wenn du dieses Bild von mir vor Augen hast." Rohan wollte noch etwas erwidern, doch da klopfte es bereits an der Türe und kommentarlos verließ er den Raum um Josuke zu öffnen, wobei beide kurze Zeit später in den Raum traten. Nika bemerkte Josuke's erstaunte Reaktion als er die Rothaarige sah und sie wusste, was er dachte. Es tat gut zu wissen, dass es Josuke war. Er war lieb und herzensgut. Es wäre nur viel leichter für Nika gewesen wenn er keine Gefühle für sie hätte. Was wäre wenn sie ihn verletzte trotz allem? Würden sie sich untereinander nicht alle gegenseitig verletzen? Krampfhaft hielten ihre Finger das Handtuch feste, sie zitterte als Rohan auf einem Stuhl Platz nahm und Block und Bleistift zur Hand nahm. Damit konnte sie noch leben, doch dann sah sie die eiserne Miene in seinem Gesicht und ihre eigene Maske schien in jenem Augenblick Risse zu bekommen. "Nun gut, wenn ihr soweit seid könnt ihr gerne anfangen. Ich bin soweit." Nika wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie selbst stand zitternd da, war kurz davor kalte Füße zu kriegen und bemerkte, dass sie Rohan doch nicht so leicht aus ihrem Blickfeld oder aus dem Raum ausschließen konnte als sie wie gedacht hatte. Doch dann stellte Josuke sich lächelnd vor sie und versuchte ihr mit einem warmen Gesichtsausdruck die Angst zu nehmen. "Hab keine Angst. Ich werde ganz vorsichtig sein. Ich werde nichts tun, was du nicht möchtest. Ich möchte, dass du genießt und es für uns beide schön ist. Ich weiß, dass das nicht einfach für dich ist aber mach dir keine Sorgen. Nichts wird sich zwischen uns ändern. Versuch dich...nur auf mich, auf uns zu konzentrieren." Durchaus fiel es Nika schwer den Blick von Rohan abzuwenden, der angefangen hatte beide konstant mit einem eiskalten Blick über den Block hinweg zu beobachten, doch Josuke fasste sanft an ihr Kinn und zwang sie somit ihm in die Augen zu sehen. Ein sanfter Kuss legte sich auf ihre Lippen bevor er die Haarnadel aus ihrem Haar zog und ihre prachtvolle rote Mähne auf ihre Schultern fiel. Josuke spürte, wie sein Herz einen Hüpfer machte als ihre grünen Augen durch die roten Haarsträhnen ihn anblickten. Langsam begann Josuke sich zu entkleiden und als er vollkommen nackt vor ihr stand begann Nika schwer zu atmen. Sanft nahm er ihre Hände und öffnete das Handtuch, welches immer noch um ihren Körper geschlungen war und ließ es zu Boden gleiten. Als sie so nackt vor ihm stand lächelte der Japaner. "Du bist wunderschön, Nika." "DU bist wunderschön, Josuke." "Darf ich dir etwas sagen? Wenn du keinen Lippenstift trägst siehst du noch schöner aus." "Hör auf. Ich wirke wie ein kleines Mädchen." "Es ist natürlich. Das bist du." Als Josuke seine Arme um ihren Rücken schlung konnte Nika nicht anders als zu ihm hochschauen. Seine blauen Augen hatten sie bereits in seinen Bann gezogen. "Lass dich...einfach fallen." Erneut trafen sich ihre Lippen. Josuke drehte Nika zum Bett, wobei er hoffte, dass sie so Rohan's stechenden Blick ignorierte und sie sich wirklich auf Josuke konzentrierte. Seine Zunge bahnte sich ihren Weg in ihren Mund, verwöhnten die Rothaarige mit sanften Küssen während seine Hände begangen ihre Brust zu streicheln und er Nika langsam unter sich auf das Bett legte. Schon als sie dort ankamen bemerkte er, wie Nika schwer anfing zu atmen. Seine Lippen begangen ihren Hals zu liebkosen, leise Seufzer entnahm er aus ihrer Stimme. Seine Hände glitten warm und weich über ihre Haut bis sie ihre Oberschenkel zu fassen bekamen. Nur zögerlich und etwas aufgeregt öffnete sie diese bevor Josuke mit zwei Fingern ihren Kitzler berührte. "Jo-Josuke!" Wie gerne wollte sie ihre Arme um ihn legen aber Nika konnte es nicht. Stattdessen krallte sie sich links und rechts ins Bettlaken und wandte den Kopf auf die Seite. Es dauerte nicht lange, das spürte sie, wie seine sensiblen Berührungen sie feucht machten und ihr wieder einmal bewusst wurde, wie scharf sie war und doch so verdorben. Josuke's Lippen vergingen sich an ihren Brustwarzen, saugten und leckten nekisch an ihnen während er mit zwei Fingern in sie eindrang und vorsichtig pumpte. Schnell merkte Josuke, wie sie sich entspannte und wollte sie mehr verwöhnen. Er leckte sich die Lippen, er wollte sie schmecken. Erneut wanderten seine Lippen zu ihren und verwöhnten sie mit sanften Küssen, doch dann vernahm Nika das Geräusch der Bleistiftmiene, die über Papier kratzte und blickte zur Seite, wo sie Rohan sah, der sie vollkommen gefasst und ohne eine Miene zu verziehen anblickte. Starr den Blick auf das Paar auf dem Bett gerichtet fing der Zeichner jedes Motiv ein. Da war keine Eifersucht, nur Kälte und Nika ertrug es nicht. Nicht wegen Rohan...sondern wegen Josuke und ihr. Hielt er sie wirklich für so gewissenlos? Es ging nicht, sie konnte es nicht und in jenem Moment als Josuke sich auf sie legen wollte presste sie ihre Hände gegen seine Brust und riss die Augen panisch auf bevor ihre Stimme den Raum durch einen schrillen Schrei zerschnitt und Josuke unsanft von sich wegstieß. "GEH RUNTER VON MIR! BITTE GEH RUNTER VON MIR! FASS MICH NICHT AN!" "Nika, ganz ruhig! Ich höre auf!" "Es...es tut mir leid. Tut mir leid...Josuke..." Auch Rohan schaute nun auf und blickte in das panische Gesicht der Rothaarigen, die zitternd auf dem Bett saß und Tränen in den Augen hatte. "Nika, was ist los?" "I-ich...ich kann es nicht! Ich kann...es einfach nicht!" Kurz darauf stand sie auf und rannte mit dem Bettlaken um den Körper gewickelt ins Badezimmer, wo sie die Türe hinter sich verschloß und mit dem Rücken an die Türe gelehnt zusammensackte und leise weinte. Einen Moment lang war es furchtbar still, dann öffnete sich kurze Zeit später die Türe und Rohan kam in den Raum, wobei er sich sofort zu Nika herunterkniete und ihr durch das rote Haar streichelte. "Nika? Nika, bitte beruhige dich. Was ist los?" "Ich kann es nicht! Ich kann es einfach nicht! Ich kann nicht...mit Josuke schlafen und so tun, als ob du nicht da wärst!" "Nika, das ist okay..." "NEIN, IST ES NICHT, ROHAN! DU BIST MEIN FREUND! MERKST DU ES NICHT? ICH...ICH HABE AUCH MEINEN STOLZ UND MEIN GEWISSEN! DENKST DU...DENKST DU WIRKLICH, ICH KANN EINFACH SO MIT IHM SCHLAFEN? DENKST DU, DASS ICH SO VERDORBEN BIN?" "Nika..." "Ich liebe dich, Rohan! Ich liebe dich! Ich liebe dich...so sehr!" Sie weinte furchtbar, dass es sogar Josuke im Schlafzimmer das Herz zerriss aber eigentlich hatte er auf diesen Moment nur gewartet und er hoffte, dass auch Rohan es merkte. "Nika...ich...ich wusste nicht, dass...es so unangenehm für dich ist..." "Nein, weil du wieder Rohan Kishibe der Mangazeichner bist! Du trägst deine Maske...so wie damals als du mich nackt gezeichnet hast und du mich...nicht mehr als deine Freundin, sondern als dein Kunstobjekt siehst! Aber kannst du das so gewissenlos? Kannst du das hier tun ohne eifersüchtig zu werden? Ohne, dass dir diese Maske vom Gesicht fällt?" "Du hast es gesehen, ich kann es! Nika, ich werde nicht eifersüchtig! Du hast nichts zu befürchten, ich werde nicht eifersüchtig werden!" "Also...ist es dir egal dass ich vor deinen Augen mit einem anderen Mann schlafe und ich dir mein Herz ausschütte und dir sage, dass ich dich liebe und nicht so gewissenlos bin? Dass ich...nicht einfach mit jemand anderem schlafen kann weil du mein Freund bist?" Nika war sich nicht sicher, ob Rohan registrierte, worauf sie hinauswollte aber als sie keine Antwort bekam und er sie wieder eisern musterte, wusste sie es und stand auf. Mit dem Handrücken wischte sie ihre Tränen weg und blickte Rohan eiskalt an. "Dann...lass uns weitermachen." Sie beachtete ihn nicht mehr als sie zurück ins Schlafzimmer ging. Einen Moment lang blickte Josuke sie voller Sorge an, doch dann packte sie ihn und küsste den jungen Mann wild auf den Mund. "N-Nika, was..." "Schlaf mit mir, Josuke! Halt dich nicht zurück! Ich gehöre dir! Mach mit mir was du willst!" Einen Moment lang hielt Josuke noch inne nachdem auch Rohan den Raum wieder betreten und auf dem Stuhl erneut Platz genommen hatte. Er hatte es nicht verstanden und Nika war verletzt, deswegen gab sie ihm nun die Retourkutsche. Als Josuke sanft ihren Hals küsste, strafte Nika Rohan mit solch einem eiskalten und gewissenlosen Blick, dass seine Zeichnerwelt und seine Maske Risse bekam und ihm das Ganze doch nicht mehr so kalt ließ. Sie hoffte, dass Rohan sie stoppen würde...tat er aber nicht weil er in jenem Moment wieder der Mangaka war, der für seine Arbeit lebte und sogar nicht scheute, seine Freundin für sein Werk zu benutzen. So ließ sie es zu, dass Josuke sie wild leckte, schrie ihre Lust heraus als er sie so zum Höhepunkt brachte und ihre Pussy glühte. Sie ließ es Rohan sehen, ihre Geilheit und wie scharf sie auf Josuke war und dann liebte er sie, wild und hemmungslos. Auf seinem Schoß, von hinten und ließ sie seinen Namen schreien während Josuke es Nika richtig besorgte. Rohan sollte es sehen und es spüren. Der Stich der Eifersucht. Natürlich fühlte sich Nika schlecht wenn es um Josuke ging. Sie hatte ihn hier hineingezogen und flehte innerlich, dass sie ihm verzeihen möge, doch das hatte er schon längst. Er hatte die Zeit seines Lebens mit der Rothaarigen und genoss es als er Nika immer und immer wieder zum Höhepunkt brachte. Ihre Fingernägel kratzten die Haut auf seinem Rücken auf, sie verloren sich in ihrem wilden Liebesspiel und als ihre Stimme vor Extase den Raum erfüllte als sie ihren gemeinsamen Orgasmus erlebten, war Rohan nur noch eine ferne Erinnerung, die weit in den Hintergrund gerückt war. *~* "Redet miteinander. Ich bitte dich, Nika. Ich bereue nicht, was zwischen uns passiert war aber..." "Schon gut. Ich weiß. Ich wünsche mir nur, dass du mir verzeihen kannst, Josuke." "Es gibt nichts zu verzeihen, Nika. Und zwischen uns hat sich nie etwas geändert." Mit diesen Worten hatte Josuke das Haus Rohan's verlassen nachdem er eine schnelle Dusche genommen hatte. Als Nika wieder nach oben kam und Rohan auf dem Stuhl erblickte, wobei er gerade die letzten Feinschliffe ausarbeitete, setzte sie sich auf das Bett und verschränkte die Arme. "War es das, was du wolltest?" "Es entsprach auf jeden Fall meinen Vorstellungen! Die Zeichnungen sind sehr gut geworden! Ich danke dir dafür. Ich weiß, ich habe dir hiermit sehr viel abverlangt aber ich schätze deine Aufopferung sehr!" "Das meinte ich nicht!" "Was meinst du dann?" "Du...du bist wirklich...so ein eiskaltes Arschloch, Rohan! Ich weiß, ich habe dir immer wieder gesagt, dass ich weiß, worauf ich mich eingelassen habe als ich mit dir zusammengezogen bin. Aber dass du so weit gehst, deine Freundin für deine Zeichnungen einzusetzen und gerade mit dem Menschen schlafen lässt, den du eigentlich am meisten hasst..." "Nein, Nika! Das habe ich nicht! Ich habe dir immer die Wahl gelassen! Du hättest es nicht tun müssen!" "Du hast nie aufgehört mich zu bitten, obwohl ich dir immer wieder gesagt habe und dir versucht habe zu verstehen zu geben, dass ich nicht so gewissenlos bin, wie ich manchmal wirke oder...hast du wirklich von mir gedacht, dass ich einfach so mit Josuke schlafen kann, ohne dabei ein einziges Mal an dich zu denken? Sag mir, Rohan...hast du das wirklich geglaubt?" "Nein, Nika...das habe ich nicht." "Wieso kann ich dir nicht glauben? Als ich deinen Blick gesehen habe, da war es mir klar. Wie du...mich angesehen hast. Es war dir...vollkommen egal...was mit mir passiert. Du hättest...nicht mal einen Finger gerührt, um uns auseinander zu ziehen. Du hättest einfach weiter zugesehen. Weil Realität...ja das beste Mittel ist, um einen guten Manga zu zeichnen, nicht wahr?" "Du...du hast dich eben doch selbst nicht anders verhalten und mir scheint es, dass du großen Spaß hattest als du mit Josuke geschlafen hast." "Und warum? Weil deine Reaktion mir gezeigt hat, dass dir vollkommen egal ist, was mit mir passiert! Ich war verletzt, Rohan...weil es dich nicht interessiert hat. Mir tut es leid für Josuke weil er unter meiner Wut und meiner Trauer leiden musste. Weil ich ihn so gesehen nun ausgenutzt habe, um dir weh zu tun! Du denkst wirklich, dass ich so gewissenlos und kalt sein kann? Nun hattest du deine Antwort und ich hoffe, du bist glücklich mit dem Ergebnis!" "Hinter meinen Absichten stand nie etwas böses, Nika! Und ich habe dir immer wieder gesagt, wenn du mit meiner Art, meinem Lebensstil und wie ich als Mangazeichner agiere nicht leben kannst...dann solltest du dir besser jemand anderes suchen!" Er merkte, wie Nika in jenem Moment ganz klein wurde und sich ihre Augen mit Tränen füllten. "Ich weiß und bis zu einem bestimmten Punkt kam ich auch sehr gut damit zurecht weil ich gelernt habe mit dir und deiner Art umzugehen. Weil ich dich...liebe so wie du bist. Aber...was mich am meisten verletzt ist noch nicht mal die Tatsache, dass du uns gezeichnet hast. Es tut....vielmehr weh, dass du...noch nicht mal ein bisschen eifersüchtig warst. Da frage ich mich...ob du mich überhaupt liebst...und mich nicht nur als dein Kunstobjekt siehst." Es fiel kein Wort mehr. Sie bemerkte, wie Rohan's Blick schockiert auf ihr lag, er aber kein Wort von sich gab. Ihre Worte durchschnitten die Stille doch er blieb still und sah einfach nur noch zu, wie Nika den Raum in Richtung Badezimmer verließ und ihn damit stehen ließ. "Wenn es wirklich so ist, Rohan...vielleicht wäre es dann besser wenn sich unsere Wege trennen. Vielleicht...bin ich dann doch nicht die Richtige für dich. Vielleicht...bin ich dann doch nicht die Farbe, die dein Leben ausfüllen sollte." Damit betrat sie endgültig das Badezimmer und während sie weinend hinter der Türe zusammenbrach, gab sie Rohan immerhin was zum nachdenken. Dieser verkroch sie jenen Abend jedoch in sein Arbeitszimmer und verließ es selbst dann nicht mehr, als Nika immer noch weinend zu Bett ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)