Nika's Bizarre Adventure ~ The Void von BexChan (~A Jojo's Bizarre Adventure Story~) ================================================================================ Kapitel 9: ~Shining Tears~ -------------------------- Im Hotel angekommen nahm Nika endlich ihren Mut zusammen und erzählte zumindest Jotaro schon einmal von ihrer Begegnung mit dem Fremden, der sich Kira Yoshikage nannte. Sie vermied es sich hierzu gegenüber Josuke zu äußern. Nicht weil er sie ihm nicht vertraute aber alleine durch diesen einen Abend, den sie zusammen verbracht haben, war er ihr so ans Herz gewachsen, dass sie ihn nicht der Gefahr aussetzen wollte. "Wäre...wäre es möglich, dass du diese Information erst einmal für dich behälst, Jotaro? Nach allem, was du mir erzählt hast weiß ich ja, dass Josuke sich an den Nachforschungen, was die Standuser und diesen mysteriösen Mörder angeht beteiligt aber...ich möchte nicht, dass ihm etwas zustößt. Bitte..." "Und wenn er gerade dadurch, dass du ihm nichts sagst gefährdert wird? Irgendwann solltest du es ihm sagen." "Ich weiß...und ich weiß auch, dass das hier nicht der richtige Weg ist. Ich sage es ihm. Wenn ich soweit bin." "Du hast eine schlimme Erfahrung gemacht, junge Frau. Das Wichtigste ist nun deine und die Sicherheit anderer Frauen beziehungsweise Menschen in dieser Stadt zu garantieren. Hast du eventuell noch weitere Hinweise für mich? Etwas, was dir an ihm aufgefallen ist neben der Sache mit der Hand und seinem Aussehen?" Darauf zuckte Nika zusammen, ihr fiel tatsächlich etwas ein und grub in den Tiefen ihrer Jackentaschen bevor sie den Knopf, den sie Kira vom Jacket gerissen hatte hervorholte. "Den hier hab ich ihm vor seiner Flucht von seiner Jacke abgerissen. Er hielt mich feste, da habe ich ihn mit The Void weggedrückt. Mein Stand muss den Knopf dabei irgendwie erwischt haben." Sie reichte den Knopf Jotaro, der diesen eingehend musterte. "Das könnte uns vielleicht sogar sehr weiterhelfen! Wenn der Mörder hier lebt, so wie du erzählst, dann wird sein Schneider auch in dieser Stadt leben. Es sollte nicht schwer sein, diesen hier in der Stadt auszumachen." "Kann ich helfen? Bitte, ich möchte helfen! Ich möchte nicht, dass noch mehr Menschen verletzt werden!" "Du weißt aber, dass du damit ein Risiko eingehst, dich zu gefährden." "Ich weiß aber ich möchte es so." "Du bist sehr mutig und dass du uns helfen möchtest ist sehr aufrichtig von dir." "Danke..." "Ich werde mit den anderen Standusern der Stadt sprechen, wir müssen dafür sorgen, dass Kira Yoshikage aufgehalten wird!" *~* Als Nika am vereinbarten Treffpunkt, dem Eingang zu Reimi's Gasse eintraf, war sie durchaus erstaunt, wieviele Standuser sich in dieser Stadt aufhielten. Als sie unter den anderen Rohan ausmachte, musste sie tatsächlich lächeln. Als er sie bemerkte, konnte sie eine vage Regung erkennen, sogar die Andeutung eines Lächelns, doch auch Josuke entging das kurze Augengeflecht der beiden nicht und wandte sich Nika zu. "Hey Nika! Schön dich zu sehen! Geht es dir gut?" "Josuke! Danke, es geht. Es ist interessant zu sehen, wieviele Standuser es in dieser Stadt gibt!" Unter den Umstehenden erkannte Nika diverse Schüler sowie einen Koch. Schließlich stießen auch Jotaro und Joseph Joestar hinzu, der das unsichtbare Baby auf dem Arm trug als ob es sein eigenes wäre. "Ich bin froh, dass Ihr euch alle hier versammelt habt. Wir haben alle einen gemeinsamen Feind, den es gilt dingfest zu machen! Er ist sehr gefährlich und scheint es auf eine von uns abgesehen zu haben!" "Haben wir schon irgendwelche Anhaltspunkte, an denen wir uns bei unserer Suche orientieren können?" Dabei blickte Jotaro Nika an. Er verstand, dass sie furchtbare Angst hatte. Sie war eine Touristin in einer fremden Stadt und wurde nun von einem Mörder verfolgt. Er behielt den Namen erst mal für sich denn in einem Punkt hatte sie recht. Je nachdem, welche Fähigkeit Kira Yoshikage an den Tag legen würde könnten andere Standuser schwach erscheinen und er scheint es größtenteils auf die Personen abgesehen zu haben, die seine wahre Identität kennen." Darauf wandte sich Rohan an Nika. "Hast du irgendetwas bemerkt, Nika? Dein Blick..." "Ich...habe ihn gesehen. Er hat mich...bedroht..." Sogar Rohan merkte, dass sie sich bei der Konversation unwohl fühlte. Er war durchaus kein Gefühlsakrobat und kennen tat er Nika bisher auch nur von ihren Geschichten und Erlebnissen aber er hätte nie gedacht sie einmal so panisch und verzweifelt zu sehen. "Dies hier hatte Nika ihm bei ihrer Begegung entwenden können. Einen Knopf von seinem Jacket. Ich werde morgen den Schneider versuchen ausfindig zu machen, der das Jacket hergestellt hat. Vielleicht kann er uns Auskunft über seinen...treuen Kunden geben." "Ich werde auch Nachforschungen anstellen!" "Ich werde in meinem Restaurant die Gäste beobachten!" "Und ich in meinem Kosmetiksalon!" "Ja, auch wir werden in der Schule nach ihm Ausschau halten!" Nika war erstaunt, wie ambitioniert die Umstehenden waren und fühlte sich umso mehr schlecht, dass sie ihnen nicht mehr als das hier preigab. Als am Ende nur noch Josuke, Rohan und Okuyasu um Nika und Jotaro standen, wandte Jotaro noch einmal das Wort an die Schwarzhaarige, deren Blick besorgt auf den drei jungen Männern ruhte. Es schien als ob Josuke mit dem Mangazeichner ins Gespräch gekommen war, dieses aber schnell in einem Wortgefecht ausartete. "Ich hoffe, es war richtig, dass wir ihnen den Namen noch nicht genannt haben." "Und wenn sie gerade deswegen in Gefahr geraten? Jotaro, ich habe nicht besonders viel Erfahrung mit Standusern gemacht aber...in jenem Moment, wo er meine Hand hielt...habe ich etwas gefühlt. Eine...ganz furchtbare Energie. Ich glaube, dass da mehr hinter steckt als ein gewöhnlicher Killer. Ich bin nicht sicher aber...für einen Moment...hatte ich das Gefühl so etwas wie eine Silhouette hinter ihm zu sehen...und sie starrte mich an...mit glühenden Augen. Wir wissen nicht, was dieser Kerl für Kräfte hat und wenn es wirklich dieser Killer ist, der auch Reimi auf dem Gewissen hat..." Damit schaute Nika in die Richtung der Gasse, wo Reimi immer noch mit Arnold stand und die beiden beobachtete. "Es muss einen Grund haben, warum er bisher nie geschnappt werden konnte in 16 Jahren. Dass seine Opfer nie gefunden worden. Das Risiko, dass nun jeder seine Identität weiß...es würde die anderen nur in Gefahr bringen und reicht es nicht, dass du und ich es wissen?" Einerseits stimmte Jotaro ihr zu, andererseits... "Du weißt schon, dass du gerade von uns am meisten in Gefahr bist, richtig?" "Das weiß ich. Und glaub mir, es ist nur der Schock! Ich habe keine Angst! Ich werde mich auch wieder bekriegen." "Ich kann dir nur einen guten Rat geben aus eigener Erfahrung, Nika. Gefühle sind wichtig aber im Krieg vollkommen fehl am Platz! Wenn in den Kampf geht, lass dich nicht von ihnen beeinflussen. Ein Fehler und es könnte dich das Leben kosten." Dabei blickte sie zu den Jungs, denen mittlerweile aufgefallen ist, dass sie zu ihnen rüberschaute. "Ich...hab sie alle drei so gerne..." "Ich weiß..." "Ich...weiß, ich sollte gerade im Moment nicht alleine sein aber...ich brauche gerade mal ein paar Minuten für mich." "Dann bleib aber bitte in der Nähe des Hotels." Ein stummes Nicken brachte sie Jotaro entgegen bevor sie sich ohne ein weiteres Wort abwandt und in Richtung Hotel schritt. "Nika?" Sie hörte Josuke's Stimme in weiter Ferne, reagierte ab nicht drauf. Er schaute ihr lange nach, ebenso wie Rohan, dem es eigentlich hätte vollkommen egal sein können, wie es ihr ging...tat es aber nicht. "Ich gehe ihr nach." "Und wenn sie das gar nicht will, Josuke Higashikata?" "Woher willst du das wissen, du Möchtegern Mangaka?" "An deiner Stelle wäre ich schön vorsichtig!" "Sie braucht uns jetzt. Wir sind die einzigen, die ihr helfen können." "Komisch, ich kenne dich noch nicht lange und ich kann mir nicht helfen aber ich kann dich einfach nicht leiden, Josuke! Drängst du dich den Menschen immer so sehr auf?" "Sagte der, der das Leben der Menschen wie Bücher liest und sich daran aufgeilt!" "Hälst du dich für jemand Besseres nur weil du Menschen heilen kannst? Vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen aber vielleicht gibt es auch Wunden, die selbst dein Crazy Diamond nicht heilen kann!" Dabei zuckte Josuke leicht zusammen, er erinnerte sich nur zu gut daran, dass er seinen Großvater nach dem Angriff von Angelo ebenfalls nicht retten konnte aber im Hinblick auf Nika war es klar...ihre Krankheit war unheilbar und ihr Herz verletzt. "Vielleicht kann Crazy Diamond nicht alle Wunden heilen aber...ich kann immerhin versuchen für sie da zu sein. Denk mal drüber nach, Rohan. Sie ist ganz alleine." "Das weiß ich..." In jenem Moment mischte sich Okuyasu ein. "Okay okay, Leute. Es ist gut. So, wie ihr beide klingt, könnte man fast denken, dass ihr beide in Nika verknallt seid! Gebt ihr einen Moment. Sie ist stark, da bin ich mir sicher." Auf Okuyasu's Bitte und Jotaro's mahnenden Blick, der sich aber bewusst aus der Sache herausgehalten hat, waren sowohl Rohan als auch Josuke zusammengefahren, doch entgegen Josuke, den diese Tatsache gerade mehr schockierte, setzte Rohan wieder seine Maske der Unantastbarkeit auf. "Sie hat einfach einen tollen Charakter und ein Wesen, das ich zu schätzen weiß. Ich werde ebenfalls auf sie Acht geben." "Tu doch nicht so, Rohan-Sensei! Als ob dir jemand etwas bedeuten würde." Die beiden tauschten drohende Blicke aus, beließen es dann aber dabei. "Warum gehst du ihr nicht nach wenn sie dir ja so wichtig ist, Josuke Higashikata?" "Das werde ich auch im Gegensatz zu dir." Damit trennten sich ihre Wege, doch in jenem Moment, wo Josuke sich abwendete sah Rohan ihm nach. Irgendwie war da etwas in ihm, ein eigenartiges Gefühl, welches er vorher noch nie so gefühlt hatte und ihn letzten Endes dazu brachte Nika und Josuke nachzulaufen. *~* Der Sportplatz, der sich neben dem Morioh Grand Hotel befand besaß war ein großer aber zur späten Uhrzeit wenig besuchter Ort. So suchte Nika diesen nach ihrer Rückkehr auf und setzte sich dort auf eine Tischtennisplatte. Nachdenklich schaute sie auf ihre Hände und spürte, wie erneut Panik in ihr hochkam und sich breit machte. Ihr Atem ging schwerer als sie erneut an diesen Kerl dachte. "NEIN! NEIN, ICH...ich darf keine Angst haben! Ich darf mich nicht fürchten! Ich...möchte mich nicht fürchten! Ich bin immer so stark, wieso heule ich jetzt so rum? Ich will das nicht!" Sie war wütend auf sich selbst und am liebsten hätte sie das alles hinter sich gelassen. Immer wieder fragte Nika sich, warum gerade ihr das passiert war. Es hätte nicht so kommen müssen und trotzdem tat es das und wenn es etwas gab, was sie noch mehr hasste als heulen, war es dieses verfluchte Selbstmitleid! Die Tränen flossen und flossen und hörten nicht auf. "Ich...ich habe solche Angst..." In jenem Moment begann es unter ihrer Brust zu schmerzen und dieser plötzliche Stich raubte ihr den Atem bevor sie nach Luft ringend zu Boden ging. "Scheisse! SCHEISSE!" Sie wusste sich nicht zu helfen, sie wollte einfach nur, dass der Schmerz vergeht. So raffte sie sich auf und tat das, was sie am besten konnte und schlug auf die harte Betonwand mit ihren Fäusten ein. Sie schlug und schlug, einfach nur damit sich der Schmerz auf ihre Hände überlagerte und den Schmerz in ihrer Brust übertünchte. Nika bemerkte nicht, wie sie mit jedem Schlag mehr anfing zu schreien und zu weinen und als sie atemlos zu Boden ging bemerkte sie erst einmal, dass sie sich die kompletten Fäuste blutig und rissig geschlagen hatte. Einen Moment lang pumpte ihr Herz mit tausend Sachen als sie ihre zitternden Hände sah und sie ihr Blut in den Ohren rauschen hören konnte. Dann kamen die Tränen...und der Schmerz ging auf ihr Herz über. "Ich...ich habe solche Angst! Ich habe...so furchtbare Angst! Warum? Ich wollte leben und glücklich werden! Ich wollte...nur mein Idol treffen! Muss ich...muss ich jetzt hier so sterben?" Sie hatte vor lauter Angst und Panik nicht gemerkt, wie ein Schatten sich vor ihr aufgebaut hatte und sich langsam zu ihr herunterbeugte. Kurz darauf ergriff jemand so sanft wie möglich ihre Hände, doch Nika konnte nicht vermeiden panisch aufzuschauen. "WAS ZUM...Josuke..." Sie wusste nicht warum aber auch wenn sie es nicht laut aussprach war sie froh, dass der junge Japaner ihr gefolgt war. Seine sanfte Aura gab ihr Ruhe und sie spürte eindeutig, wie ihr Körper langsam aufhörte zu zittern. "Tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe. Ich weiß, du wolltest lieber alleine sein aber..." "Sag nicht, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast! Es reicht schon, dass ich mich selbst so armseelig verhalte und bemitleide!" "Nein. Ich wollte einfach nur bei dir sein...denn du bist nicht alleine, Nika." Irgendwie berührten seine Worte ihr Herz. Sein Blick war konstant auf ihre Hände gerichtet. "Füg dir selber keine Schmerzen zu. Ich verstehe, dass das alles dir gerade sehr unwirklich erscheint. Es ist auch nicht schlimm Angst zu haben. Das ist menschlich. Aber wenn du traurig bist oder Angst hast...dann kannst du beruhigt sein, denn wir sind für dich da. Du musst...nicht allein trauern." Mit Staunen sah Nika zu, wie Josuke mithilfe seines Stands Nika's Hände immer mehr heilte bis von den Wunden an ihren Händen nichts mehr übrig geblieben war. Als sie ihre Hände daraufhin betrachtete lockerte sich der Knoten in ihrer Brust und ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. "Josuke...ich danke dir. Es tut mir so leid. Ich...ich bin eigentlich nicht so. Ich bin immer so stark! So selbstbewusst weil ich mich immer alleine durch das Leben schlagen musste. Und jetzt...jetzt knicke ich ein und fühle mich so furchtbar alleine. Ich...fühle mich so hilflos und das will ich gar nicht! Ich...ich habe Angst, Josuke! Ich habe so furchtbare Angst! Ich weiß, ihr wollte mich nur beschützen aber wenn ich euch damit nur in Gefahr bringe? Das möchte ich nicht! Ihr sollt nicht...nicht meinetwegen..." Doch da hatte er sie schon an sich gedrückt und hielt sie feste. "Ich halte dich so lange bis der Schmerz vergangen ist." "Jo-Josuke...bitte..." "Ich lasse dich nicht alleine. Ich habe mir geschworen diese Stadt und ihre Bewohner zu beschützen und so...werde ich auch dich beschützen." Nur zaghaft erwiderte Nika diese intime Umarmung. Erneut sog sie den Duft des jungen Mannes ein und ließ sich in seinen Armen ganz fallen und während sie so in seinen starken Armen ruhte, bemerkten die beiden nicht, wie der Mangazeichner abseits stand und beinahe wütend und einem Hauch von Eifersucht in der Brust die Hände zu Fäusten ballte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)