Coma-Boy and his pack von GingerSnaps ================================================================================ Kapitel 10: Derek... und alle anderen! -------------------------------------- Es war wieder einmal Nacht geworden im Beacon Hills Memorial und Derek war aus seinem Kellerversteck hervorgekommen, um nach seinem Gefährten zu sehen. Stiles war schwächer, als noch in der Nacht zuvor. Er schwitzte wie im Fieber, sein Gesicht war bleich wie Kalk, sein Herz schlug noch unruhiger, als gewöhnlich und sein Körper wirkte mager und eingefallen. Es konnte nun nicht mehr lange dauern! Derek pfiff mittlerweile darauf, ob die Nachtschwester ihn hier erwischte, zumal heute Melissa McCall Dienst hatte. Sie würde es schon verstehen, warum er hier war und würde ihn nicht hinauswerfen. Und Derek musste Stiles nun einfach nah sein; so nah wie möglich, denn dies hier war vermutlich seine allerletzte Chance dazu. Und so zog er sich eben einen Stuhl an das Bett, setzte sich und betrachtete den schlafenden jungen Mann vor sich zärtlich. Derek dachte zurück an den dürren Jungen mit dem Buzzcut und den unmöglichen Klamotten, der Stiles noch vor drei Jahren gewesen war, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren, draußen im Beacon Hills Reservat bei der Ruine seines Elternhauses. Ein tollpatschiger Sechzehnjähriger mit großen hellbraunen Kinderaugen, Himmelfahrtsnase, weichen, jugendlichen Gesichtszügen und einer unverschämten, großen Klappe. Gott, wie hatte Stiles Derek damals auf die Palme gebracht mit seinen dummen Ideen, seiner Selbstüberschätzung und seiner unwahrscheinlichen Frechheit! Der Werwolf hatte ständig das Bedürfnis gehabt, dem Jungen wehzutun, um ihn in seine Schranken zu weisen. Doch hatte das auf Stiles etwa Eindruck gemacht? Nicht im geringsten! Er hatte Null Respekt vor dem großen, starken, ach so überlegenen Werwolf. Derek hatte das wahnsinnig gemacht. Und es hatte ihn erregt. Als Derek das irgendwann klargeworden war, hatte ihn das zutiefst verstört und er hatte versucht, sich von Stiles fernzuhalten. Gelungen war ihm das nie, den sie beide zogen einander nun einmal magnetisch an. Vor Dereks Augen war Stiles zu einem Mann herangewachsen; immer noch zu dünn, zu vorlaut und mitunter zum Schreien lustig, aber markanter heute, erwachsener, männlicher, souveräner und in seinem Wesen auch ein wenig düsterer von Zeit zu Zeit. Und aus der verwirrenden, unterschwelligen körperlichen Anziehung Dereks Stiles gegenüber, war beinahe unmerklich Liebe geworden; unerwartet, unerwünscht und dennoch unleugbar. Und Stiles fühlte tatsächlich ebenso für ihn? Derek konnte das im Grunde immer noch nicht ganz fassen. Was wäre wohl aus ihnen beiden geworden, wenn es den Angriff nicht gegeben hätte? Nun würde er es wohl nie erfahren. Wären sie tatsächlich ein Paar geworden? Derek hatte nie etwas gegen Homosexuelle gehabt, er hätte nur nie geglaubt, dass er selbst irgendwann solche Gefühle entwickeln könnte. Er nahm Stiles kraftlose Hand in seine eigene und es fühlte sich ganz natürlich und vertraut an, ganz so, als hätte er dies schon sehr oft getan, in sehr, sehr vielen verschiedenen Leben. Derek lauschte aufmerksam, um sich zu vergewissern, dass niemand in der Nähe war. Dann beugte er sich zu dem Schlafenden hinab und küsste ihn zart auf die Lippen. Ein letztes Mal! Verdammt, das war bitter! Er bettete seinen Kopf auf Stiles Brust, weil er einen Moment lang nichts weiter hören wollte, als dessen Herzschlag. Und weil Derek vollkommen übermüdet war, schlief er nach einer Weile einfach ein. *** „Was ist denn hier los, zur Hölle?“ Malia traute ihren Augen kaum, als sie Stiles Krankenzimmer betrat und ihren Cousin halb auf ihrem Ex-Freund ruhend vorfand. Sie und Scott hatten soeben die vollkommen übermüdete Lydia vom Flughafen abgeholt, welche trotz ihrer langen Reise darauf bestanden hatte, anstatt sich zuerst zu duschen und umzuziehen, sofort ins Krankenhaus zu fahren: „Ich fasse es ja nicht?“ stimmte Lydia nun kopfschüttelnd mit ein, welche das Zimmer direkt nach Malia betreten hatte. Derek war inzwischen aus seinem Schlaf hochgeschreckt, war weiß wie eine Wand vor Schreck und behauptete stammelnd: „Ich... ich habe nichts gemacht! Ich bin doch bloß... eingeschlafen, versteht ihr? Weiter nichts!“ „Was erzählst du denn da für einen Blödsinn. Du bist doch immer schon verrückt nach dem Jungen gewesen. Wieso stehst du nicht einfach dazu?“ mischte sich nun Peter ein, welcher offenbar gerade die Hausfassade hinaufgeklettert war und nun durch das Fenster einstieg, welches lediglich angelehnt gewesen war. „Wo kommst du denn her?“ fragte Derek erschrocken: „Nun lenk´ nicht ab! Du wolltest den Kids doch gerade erklären, was da zwischen Stiles und dir läuft.“ behauptete Peter und hockte sich in Ermangelung eines weiteren Stuhl auf Stiles Bettkante: „Ich wollte nichts dergleichen tun, weil es euch nichts angeht! Und nun beweg´ deinen Hintern vom Krankenbett! Du wirst noch irgendwelche Schläuche abreißen, du Trampel!“ pöbelte Derek zurück. Malia ging unterdessen ein Licht auf: „Scheiße! Also bist DU der Junge, in den sich Stiles verliebt hat? Wie lange läuft das denn schon mit euch beiden.“ „Waah...?“ machte Derek dümmlich: „Da läuft überhaupt nichts. Ehrlich nicht!“ „Warum lügst du denn? Nun, wo die Katze schon aus dem Sack ist, kannst du doch endlich dazu stehen.“ warf Peter genervt ein: „Dich hat niemand gefragt!“ knurrte Derek. An Malia gewandt erklärte er beinahe schüchtern: „Das mit Stiles und mir ist doch noch ganz neu, verstehst du. Wir hatten uns gerade erst gefunden, als... na ja... dieser Angriff passiert ist.“ „Was haben sie mit meinem Jungen zu schaffen, Hale?“ polterte der Sheriff, welcher nun ebenfalls das Krankenzimmer betreten hatte. Alle fuhren überrascht zu ihm herum. Derek traf beinahe der Schlag. So hatte Noah Stilinski sicher nicht davon erfahren sollen, welche Beziehung zwischen Stiles und ihm selbst entstanden war. Er sprang so hektisch von seinem Stuhl auf, dass dieser rückwärts umkippte und geräuschvoll zu Boden fiel: „Ich... uhm... gar nichts, Sir!“ stotterte er. Herbeigerufen von dem Krach eilte nun auch Melissa in Begleitung von ihres, welcher soeben eingetroffen war, um nach seinem besten Freund zu sehen, in Stiles Zimmer: „Was ist den das für ein Radau?“ herrschte die Krankenschwester die Anwesenden an: „Das hier ist ein Krankenhaus und kein orientalischer Basar!“ Derek wäre am liebsten aus dem Fenster gehechtet, um sich tief in den Wäldern zu verstecken. Hosted by Animexx e.V. 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