Ring a Bell von Airin91 (Tales of Vesperia) ================================================================================ Kapitel 18: Erwachen -------------------- Es war dunkel um ihn herum, aber in der ferne konnte er eine Stimme ausmachen. Eine die nach ihm riefen, die wollten, das er aufwacht, aber er war doch schon wach oder? Er sah sich in der Dunkelheit um ... nichts, doch da! Da war wieder diese Stimme die nach ihm reif, eine weibliche Stimme, sie hörte sich aber anders an als ... Die von Hisuka und auch nicht die von Chastis ... ja genau Hisuka und Chastis, er war ihr Captain und sie hatten eine Mission. Ja genau es fiel ihm wieder ein, er und Hisuka waren auf einer Mission gewesen. Sie ... sie sollten ... Etwas aufklären aber was? ... GENAU eine Verschwörung. Iago, Iagos Name stand auf der Liste, er war ein Verdächtiger, sein ehemals bester Freund ... Die Dunkelheit um ihn herum verschwand nach und nach. Sie waren auf den Weg gewesen, er und Hisuka ... auf den Weg nach Iago, er ... Er wollte seinen Freund persönlich befragen ... ihm mit dem Verdacht konfrontieren ... Und von ihm hören, dass er unschuldig war. DA erneut diese Stimme, die nach ihm rief. Wieder sah er sich um und konnte eine verschwommene Gestalt aus machen "Aidan! Wach auf." Er ging auf sie zu, die Dunkelheit schwindet mehr "Aidan! Komm zu mir!" Jetzt rannte er. Es wurde heller und heller, die Gestalt immer deutlicher und dann ... "Na endlich, ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf." Der junge Mann blinzelte gegen das Licht, welches seine Augen blendete und erkannte kurze blonde Haare, dann ein rundes Gesicht mit grauen Augen. Er versuchte, etwas zu sagen, aber es kam, nur ein krächzten aus seinem Mund. "Hehe, doof wenn man die Stimme nicht richtig will was?" Die Frau grinste. "Mein Name ist Dr. Ilona Brief und du befindest dich zurzeit in meiner Praxis. Deine Kameradin und du seit vor ein paar Monaten ins Dorf gekommen, wurdet aber von einem Monster angegriffen. Du wurdest dabei schwer verletzt, deiner Freundin geht es aber gut keine Sorge." Aidan war erleichtert, Hisuka geht es also gut, er sackte in die Kissen und sah sich um. Das Zimmer in dem er lag, war Ausgestatten mit allerlei Geräten, die piepsten und andere Geräusche machten, sie gingen ihm jetzt schon auf die Nerven. Zwei große Fenster ließen viel Licht in den Raum und der Mann fragte sich, wie spät es wohl war. Plötzlich wurden ihm die Worte der Ärztin bewusst. * Hat sie Monate gesagt?! Ich bin schon seit Monaten hier? * Er sah sie erschrocken an und Ilona fragte. "Was ist los? Einen Geist gesehen?" Er schüttelte leicht den Kopf. "Hmmm ... Ach so du willst wahrscheinlich deine Freundin sehen oder? Tut mir leid aber sie ist, kurz nachdem ich dich operiert hatte, alleine losgezogen. Nicht sehr kameradschaftlich wenn du mich fragst aber ihr Problem äh jetzt dein Problem." Er zog eine Augenbraue hoch, nickte dann aber. * Sehr gut sie hat sich an meine Anweisung gehalten, es tut mir leid, dass es so weit kommen musste, aber ich hoffe, es geht ihr gut. Ob sie schon etwas herausgefunden hat? * "Bist damit echt zufrieden?" Die Ärztin wirkte entsetzt. "Ich dachte Ritter lassen sich nicht gegenseitig im Stich. Und wenn ich daran denke, wie lange du nun hier schon herumliegst und sich noch niemand von deiner Truppe gemeldet hat ... Nein tut mir Leid das geht gar nicht!", mit jedem Wort wurde ihre Stimme grummeliger und der Rothaarige konnte sie verstehen, wirklich aber er war über diesen 'geht gar nicht- Zustand' sehr zufrieden. "Hmm Ritter sind echt ... Egal anderes Thema hast du Schmerzen?" Er schüttelte den Kopf. "Sehr gut, kannst du deine Finger bewegen?" Aidan versuchte es, doch nur die Finger an seiner unverletzten Schulter bewegten sich leicht, er runzelte die Stirn und Ilona nahm seine Hand. "Spürst du das?" Sie strich mit leichtem Druck über sie und er nickte. "Sehr gut, die Nerven sind aktiv, aber es wird ein bisschen Übung brauchen bis Signale wieder ankommen, also die zum Bewegen", sagte sie schnell, dann ging sie auf die andere Seite des Bettes und umfasste seine andere Hand. "Spürst du das auch?" Er schüttelte den Kopf und schaute leicht entsetzt. "Es wurden einige von deinen Nerven gekappt, ich habe sie zwar wieder zusammen geflickt und auch die Maschine sollte unterstützen, aber so richtig haben sie sich noch nicht erholt hmmm ... Dauert wohl noch etwas, aber ich, das kriegen wir mit Physiotherapie wieder hin." Sie begann seinen Arm zu massieren und seine Lippen formten die Worte ´Maschine´ sie sah ihn entschuldigend an. "Ja Maschine, weißt du, in deiner Schulter klaffte ein riesiges Loch. Ich habe es zwar, irgendwie geschafft es zu flicken aber ... Sie war unbrauchbar." Er versuchte, sich schnell aufzurichten (klappte aber nicht) und sah sie entsetzt an ´aber´, sprach sie weiter. "Ich hatte da eine Idee. Vor Jahren habe ich einmal ein Gerät entwickelt, welches Nerven und Muskeln unterstützt, dieses konnte ich dank Iago noch ein Mal bauen und habe es dir implantiert. Ja, ja ich weiß wir hätten dich fragen sollen, aber das war leider nicht möglich. Und so konnte sich dein Körper schon einmal daran gewöhnen ... Aber keine Sorge sie ist mir supergelungen, läuft über Mana und die ...." Er schwieg und sah sie einfach nur an, während sie ihm den Aufbau und die Funktion genauer erklärte. * Sie haben was getan? Mir irgendeine Maschine eingebaut? Und Iago war damit einverstanden? * "... Du bist also nun ein kleiner Teil-Cyborg, ähhh hast du mir überhaupt zugehört?" Er schüttelte den Kopf und ihre Backen plusterten sich auf. "Ey was soll das den? Ich erkläre dir die Funktion meiner Erfindung, die für DICH entscheidend sind, und DU ignorierst mich." Sie atmete ein paarmal tief ein und aus. "Ich kann verstehen, wenn du jetzt sauer bist, und das alles erst ein Mal verarbeiten musst aber ... Ohne dieses Gerät hättest du deinen Arm abschreiben können. Ich lasse dich erst mal in Ruhe", sagte sie und stampfte zur Tür, "ich komme in zehn Minuten noch einmal zu dir, falls etwas sein sollte ... Pech gehabt!" Sie grinste ihn teuflisch an und verschwand aus der Tür. Natürlich hatte sie ihn nicht ganz alleine gelassen, in den zehn Minuten in dem, sie einen Brief an Iago schrieb, leistete Jordan ihm Gesellschaft. Die junge Ärztin fragte sich wie lange es wohl dauern würde, bis dieser vor der Tür stand, mit Anhang versteht sich. Sie seufzte, steckte sich und entschloss ihren Assistenten erst mal zu entlasten.   Als der Blauhaarige den Brief las, musste er den Drang, sofort zur Praxis zu galoppieren unterdrücken. Aidan war endlich wach aber wollte er ihn wirklich sehen? Er hatte Angst, was wenn er nur Abscheu und Verachtung in seinen Augen sehen würde? Tief in Gedanken ging er den Flur entlang in Richtung Küche, als er die Tür öffnete, sah er Ma und Lanea am Küchentresen stehen. Die beiden Frauen unterhaltenen sich lebhaft und waren gerade dabei einen Teig zu kneten und ihn danach flach auszurollen. In einer Ecke stand eine kleine Wiege, zu der Adlige erst ging. Sein kleiner Sohn lag friedlich schlummernd in ihr. "Hey mein Kleiner, schon wieder am Schlafen." Ein grinsender Papa beugte sich hinunter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann wandte er sich an Lanea zu, welche ihn noch nicht bemerkt hatte und umschlang sie mit den Armen. Kurz zuckte sie erschrocken zusammen, entspannte sich dann aber wieder schnell. Ihr Mann gab ihr einen Kuss auf die Schläfe und barg sein Gesicht in ihre Schulter. "Alles okay bei dir?", fragte sie. "Ja alles gut ... Aidan ist wach, ich habe gerade den Brief erhalten." "Das ist ja wunderbar!" Sie strahlte ihm an. "Dann können wir ihn ja besuchen!" "Nein WIR können das nicht, hast du vergessen, das du erst vor drei Tagen entbunden hast? Du solltest gar nicht hier in der Küche sein, sondern im Bett." "Ach was Bewegung tut mir gut." "Haha sie hat recht mein Junge, Bewegung muss sein und keine Sorge sie überanstrengt sich nicht", lachte Ma und sah ihre beiden Kinder an, "aber! Ich muss dir recht geben." Nun sah sie Lanea ernst an. "Es ist noch zu früh für dich, um ins Dorf zu reiten. Bleib hier, Iago wird und muss das alleine schaffen." Die Rosahaarige schmollte leicht. "Och Menno ... Wenn du gleich ins Dorf reitest, holst du dann bei Mrs. Norris meine Bestellung ab?" "Ja mache ich." Er gab ihr noch einen Kuss. "Und du gehst auch zur Praxis und besuchst Aidan und du sprichst auch mit ihm." Es war eher ein Befehl als eine Bitte. Sie streichelte über seine Brust. "Ähmm." "Schaaatz!" "Ich gehe hin versprochen." Gerade als er dieses Versprechen gab, machte sich Akio quengelnd bemerkbar. Der Adlige löste sich sofort von seiner Frau und eilte zu seinem Sohn. "Hey mein Junge, hat die Mama dich aufgeweckt?" "HEY!" "Mama kann richtig laut sein und reden tut sie auch viel nicht wahr?" Er nahm seinen Sohn hoch und sah die hochgezogene Augenbraue seiner Frau nicht. "Aber keine Sorge ich zeige dir noch ein paar Tricks wie wir ihr glaubenlassen das wir ihr immer zuhören. Aber die Hauptsache ist, du merkst dir immer eins 'Ein guter Ehemann widerspricht nie seiner Frau, er wartet darauf, bis sie es selber tut.'" Akio wedelte lächelnd mit seinen Ärmchen, als wollte er sagen 'Jawohl Papa ich habe es verstanden!' Nun musste Iago breit grinsen und kitzelte den Bauch des Babys, er bemerkte nicht das Lanea hinter ihm stand. "Schatz! Wolltest du nicht ins Dorf?" Ihre Stimme war zuckersüß und Iago wusste, das er jetzt schnell verschwinden sollte. Er reichte seinen Sohn an ihr weiter. "Bin schon weg".   Fast zwei Stunde später trat der frischgebackene Papa mit einer vollen Tasche aus der Schneiderei von Mrs. Norris und fragte sich, was Lanea da bestellt hatte. Die Schneiderin hatte es ihm nicht gezeigt, sondern im gleich die verpackte Ware, breit grinsend in die Arme gedrückt. Nun stand er vor der Tür und zwang, sich in Richtung Praxis zu gehen. Seine Beine fühlten sich bei jedem Schritt wie Blei an, er wusste, das er mit Aidan reden musste aber er war noch nicht bereit dazu. * Dazu bereit ha das ich nicht lache. Seit ich weiß, dass er ist, habe ich mich mental auf ein Gespräch vorbereitet und trotzdem schlottern mir die Knie. * Er erreichte das Haus, trat ein und begab sich zu der Zieltür, hob die Hand und ... klopfte nicht, er ließ sich an die Wand (neben der Tür) hinab gleiten und atmete ein paarmal tief ein und aus.   Auf der anderen Seite der Tür massierte Ilona gerade wieder Aidans Finger. Der junge Ritter hatte die Augen geschlossen und war tief in Gedanken. Inzwischen hatte er sich einigermaßen an die Vorstellung, ein Halb-Cyborg zu sein, gewöhnt, nur den Teil mit Iago verstand er noch nicht richtig. Wieso hat er ihm dieses Gerät beschafft? Und warum interessiert es ihm überhaupt? Er öffnete die Augen und sah zu der Ärztin hinüber, sie schaute aus dem Fenster und schien auch in Gedanken zu sein. Aidan versuchte, seine Hand zu bewegen, um so ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, seine Hand zuckte und Ilona sah zu ihm. "Tat das weh?" Er schüttelte den Kopf, dann bewegte er seine Lippen und versuchte ´Iago´ zu sagen. "I-J-A.. ach du meinst Iago." Er nickte. "Stimmt, ich habe ihn erwähnt nicht wahr ... Nun er bewohnt das Herrenhaus hier und genießt hohes Ansehen bei den Dorfbewohnern. Du kannst mir glauben, das hat nichts mit seinen Eltern zu tun. Nach dem ich dich das erste Mal operiert hatte, kamen er und Lanea her. Ich erklärte ihnen deine Verletzungen und auch meine Idee, das Gerät einzusetzen. Lanea war begeistert, doch Iago wollte sich erst von der Schwere deiner Verletzungen überzeugen. Als er dich dann sah, sagte er sofort 'Was auch immer du brauchst Ilona, du bekommst es. Mach eine Liste fertig, ich besorge dir alles, was du zu seiner Genesung brauchst' er hat wirklich jeden Hebel in Bewegung gesetzt, um an die Materialien zu kommen. Er war jeden Tag hier, um nach dir zu sehen." Aidan war überrascht und glücklich zu gleich. * Er hat mich sofort erkannt und ohne zu zögern die Materialien besorgt und war jeden Tag hier gewesen? Warum? Warum interessiert es ihm, was mit mir geschehen ist? Wo ist er jetzt und ... Lanea? Den Namen habe ich noch nie gehört, nun wir haben auch schon seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr. Seine Freundin? Verlobte? Ehefrau? * "Es wundert mich allerdings, das er noch nicht hier war ... hihi vielleicht hat er schiss, ihr kennt euch schon länger oder?" Wieder nickte der Rothaarige, dieses Mal aber traurig. "Was auch immer es ist was", sprach Ilona sanft, "vielleicht ist es jetzt die Chance für ein Neuanfang." Jetzt grinste sie frech "du hast also Glück. Lanea will übrigens, dass du ins Herrenhaus kommst und dich dort erholen kannst, sobald du stabil und nicht mehr inkontinent bist, versteht sich."Der Ritter spürte, wie die Hitze ihm ins Gesicht stieg und schaute sie grimmig an. "Hahaha ich hätte nicht gedacht, dass dein Gesicht noch röter, als deine Haare werden kann hahaha". Vor der Tür grinste Iago, er hatte nicht vor gehabt die beiden zu belauschen aber es war nun einmal so geschehen. Leise stand er auf, schrieb schnell eine kleine Nachricht für Ilona und ging aus der Praxis, seinem ehemaligen Freund schien es gut zu gehen und das war für ihm gerade das Wichtigste.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)