Ring a Bell von Airin91 (Tales of Vesperia) ================================================================================ Kapitel 10: Ein Ausflug ins Dorf -------------------------------- Zwei Monate später in Nordopolica "Es ist echt unglaublich, wir erhalten einen Auftrag nach den anderen. Die Heldenmutigen Vesperia sind die Top Gilde Nr. 1", freute sich Karol und grinste Yuri an. "Ja und ich könnte mal eine Pause vertragen", meinte dieser, "was haltet ihr davon? Nach diesen Auftrag machen wir Urlaub." "Die Idee gefällt mir und weißt du auch schon wo?", fragte die blauhaarige Kritya Judith. "Wie wäre es mit Temza? Da stört uns so schnell keiner", schlug Karol grinsend vor. "Gute Idee Captain, was meinst du Judy?" "Ja gerne". Die vier (mit Hund) besprachen ihren wohlverdienten Urlaub und freuten sich bereits jetzt darauf. Nach einer Weile frage Karol. "Vielleicht sollten wir Raven, Esetell, Rita, Flynn und Patty auch einladen?" "Wuff!" "Hehe Reped ist schon einmal einverstanden." "Die Idee finde ich gut", meinte Yudith und auch der Schwarzhaarige stimmte zu. "Ja ich auch, am Besten wir schicken ihnen eine Nachricht, das wir uns in sagen wir in drei Monaten in Temza treffen." Yuri sah in die Runde. "Bis dahin sollten wir zumindest alles geregelt haben und die anderen auch gefunden haben." "Ja ich glaube, das ist ein guter Zeitrahmen. Dann wäre ja alles geklärt." Zu Hause bei Lanea und Iago, nach Nordopolica: Mit einem tiefen Seufzer kuschelte sich Lanea enger an ihren Verlobten, während er über ihren Rücken streichelte. Das Paar lag in ihrem gemeinsamen Zimmer im Bett und hatten keine Lust aufzustehen. Draußen wütete ein Gewitter und Lanea freute sich schon auf viele weitere Herbststürme. Der Oktober färbte die Blätter der Baume in leuchteten Farben und auch die Blumen im Garten sammelten Kräfte für den nahenden Winter. "An was denkst du Iago?", fragte die Rosahaarige. "Daran das ich viel lieber, mit dir, hier liegen bleiben würde. Aber ich habe noch Arbeit zu erledigen." Er schaute sie an. "Backst du heute wieder einen Kuchen?" Das brachte sie zum Lachen. "Du mit deinen Kuchen! Die Liebe eines Mannes geht wirklich durch seinen Magen. Ich mache heute einen Marmorkuchen mit Kirschen ganz allein für dich." Er zog sie in seine Arme. "Ich liebe dich Lanea." Ihr Gesicht fing an zu strahlen, als sie diese Worte vernahm, doch dann. "Das sagt du nur, damit du noch mehr Kuchen kriegst." "Äh nein und ja." "Oh duuu! !", rief sie gespielt verstimmt und drückte ihn in die Kissen, sie versuchte ihn, durch zu kitzeln, was er aber nicht tatenlos duldete also kitzelte er sie zurück. "Hey! Du sollst mich nicht aus ... hahahahah!" Beide rollten sie über das Bett aber, als dieses plötzlich zu Ende war. Sie purzelten aus dem Bett, ein Gewühl aus Decken und Beinen. "Jetzt weiß ich wie sich eine Suhi-Rolle fühlt", lachte Lanea, "und wie entrollen wir uns wieder?" "Gute Frage." Nach einer Zeit schafften sie es sich zu entwirren und begannen sich anzukleiden. Als Lanea gerade einen dünnen Pullover über den Kopf zog, trat Iago hinter ihr und zog sie an sich. "Ich habe das ernst gemeint. Ich liebe dich Lanea." Sie drehte sich um, sah ihm ins Gesicht und flüsterte. "Ich liebe dich auch." Der Kuss, den die beiden nun teilten, war voller Liebe und Zärtlichkeit. Fast eine Stunde später saß der Adlige an seinem Schreibtisch und brütete wie er die Antwort, auf Yuris Einladung formulieren könnte. Bereits vor einem Monat hat er die Nachricht, von seinen Spionen erhalten, dass die Heldenmutige Vesperia Estelle in drei Monaten in Temza erwarten. Iago entschied sich, einen gefälschten Brief zu schreiben, indem Estelle das Treffen absagt. Dabei ergab sich aber ein großes Problem, er wusste nicht, wie er ihn schreiben sollte, ohne das die Gilde sich auf die Suche nach ihr begeben. Die Schrift und die Art und Weise, wie die Prinzessin schreibt, ist inzwischen kein Problem. Seine Leute hatten mehrer Briefe von Estellise studiert und ein verbündeter Grafologe hatte bereits zugestimmt den Brief zu schreiben. Jetzt fehlte nur noch der Inhalt. Er griff nach dem Stift, als es an der Tür klopfte, schnell räumte er alle Indizien beiseite. "Herein!" Die Tür wurde geöffnet und Marcia trat ein. "Hast du einen Moment?" "Ja, was gibt es?" Sie trat ein, schloss die Tür und setzte sich auf dem freien Stuhl am Schreibtisch. "Lanea ist noch in der Küche, sie hat mir überglücklich erzählt, das du sie liebst." "Ja ich habe es ihr heute gesagt, warum?" "Weißt du, ich bin zwiegespalten, auf der einen Seite freue ich mich so sehr und glaube auch das die Wahrheit ist. Tief in deinem Herzen liebst du sie bereits, weißt es nur noch nicht." Er zog eine Braue hoch. "Auf der anderen Seite befürchte ich, dass du das Gesagte nicht ernst gemeint hast ... Oder?" Er schüttelte den Kopf. "Ich habe vor ihr einen Heiratsantrag zu machen. Ich weiß nicht genau, wann sie schwanger wird, möglicher weise dauert es noch und so wird sie auf jeden Fall bei mir bleiben." "Also hast du das mit der Liebe nur gesagt weil?" "Weil ich die Chancen, dass sie ja sagt, so erhöhe. Die unteren Schichten hören gerne das Wort Liebe, vor allem die Frauen." "Iago! Bitte tu das nicht, du verletzt nicht nur sie sonder auch d-." "Ma! Ich habe keine Lust, wieder mit dir zu streiten. Hör zu, entweder du hilfst mir oder du gehst." Es herrschte Schweigen zwischen ihnen. "Bitte Ma, für mich ist das alles auch nicht ... Nur einmal will ich von ihnen ... Bitte hilf mir." Marcia seufzte tief. "Ich werde in der Hölle dafür schmoren ... Ich helfe dir, aber glaub mir." Sie stand auf. "Dein Herz gehört ihr bereits und wenn du bereit bist, dich ihr zu öffnen, wirst du es merken. Ich hoffe nur, dass es dann nicht zu spät ist." Eine Woche später ritten Iago und Lanea gemeinsam ins Dorf. Die junge Frau freute sich sehr auf den Besuch, es war Markt und an vielen Ständen wurden nicht nur frisches Obst und Gemüse, sondern auch exotische Delikatessen angeboten. Und sie musste noch ein Geschenk für Iago organisieren, welcher bald Geburtstag hatte. Die Dorfbewohner grüßten sie glücklich und viele kamen zu ihnen, um Iago um Rat zu fragen. Lanea freute sich, zu sehen das er sehr geschätzt zu werden schien. Weniger Verstand sie aber warum er so verschlossen war, es gab Tage, an denen sie dachte ´ja! Jetzt habe ich ihn geknackt´ (so wie an den Tag, als er ihr seine Liebe gestanden hat) und im nächsten Moment ´Ahh du Idiot! ´. Selbst beim Sex hielt er sich zurück. Kein Stöhnen, keine Glücksschreie NICHTS, es ging ihr sogar inzwischen so gegen den Strich, dass sie sich Ma anvertraut hatte. Marcia hatte ihr ein paar Dinge erzählt, welche sie nur noch mehr verwirrt hatte. Ihre Meinung über seine Eltern verschlechterte von Tag zu Tag und sie fragte sich, ob eine Standpauke überhaupt etwas bringen würde. Nein! Sie würde ihnen eine Standpauke beschaffen, egal ob was bringt oder nicht! "Alles okay Lanea? Du schaust mit einem Mal so ernst?", fragte Iago besorgt, "geht es dir nicht gut?" "W-was? Nein alles gut, wirklich", verblüfft stellte sie fest, dass er abgestiegen war und nun vor ihrer Stute stand. "Braucht Ihr Hilfe beim Absteigen Mylady?" "Gerne mein Lord." Sie schwang ihr Bein über den Sattel, und ließ sich in seine Arme gleiten. Doch anstatt sie sofort wieder loszulassen, hielt er sie fest. "Geht es dir wirklich gut? Du bist in letzter Zeit so abwesend und übel ist dir auch manchmal." "Es ist wirklich alles gut, ich habe mir wahrscheinlich eine kleine Magen- Darm- Infektion eingefangen." "Vielleicht sollten wir Dr. Brief Bescheid geben." "Wenn es schlimmer wird ja, aber ansonsten geht es mir wirklich gut." Er wirkte nicht überzeugt, nickte aber. Die junge Frau fühlte sich sein paar Tagen nicht gut, sie sag sich aber selbst, dass es an ihrem Gefühlschaos lag. Beide gingen zu einem Schneider und wollten einen neuen Anzug für den Blauhaarigen abholen, als sie eintraten, wurden sie gleich von einer fülligen Dame begrüßt. "Oh wie schön das es Euch besser geht Lady Lanea! Wir haben uns Sorgen um Euch gemacht." "Äh danke. Verzeiht, aber meine Erinnerungen sind immer noch nicht zurück. Wer seid Ihr?" "Ach das arme Kind, mein Name ist Mrs. Norris und diese wunderschöne Schneiderei gehört mir." Sie winkte einen jungen Mann zu sich. "Harald bitte hol den jungen Herren seinen bestellten Anzug und helfe ihm bei der Anprobe. Ich kümmere mich um die Lady Lanea." "Sehr wohl", sagte Harald und wandte sich Iago zu. Mrs. Norris zog währenddessen Lanea mit in den hinteren Teil des Ladens und zeigte ihr Stolz ein paar Kleider. "Wow die sind wunderschön Mrs. Norris", hauchte die Rosahaarige. "Ja nicht wahr. Euer Verlobter hat einen guten Geschmack, aber keine Sorge ich habe auch ein paar alltagstaugliche Kleidung für Euch. Vor allem da der Winter naht." "Wie meint ihr das?" "Nun euer Verlobter meinte, dass ihr keine wintertaugliche Kleidung habt. Neben bei hat er noch die Kleider in Auftrag gegeben. Er wollte euch Überraschen." "Wirklich! Das ist sehr lieb von ihm, wobei ich mich wunder das er wusste, welche Farben ich mag. Eigentlich sollte ich sauer sein, dass er das über meinen Kopf hinweg entschieden hat." "Haha aber, aber meine Liebe. Ich schneidere doch ständig für euch und der junge Herr kennt euch nun einmal sehr gut.", lachte die Schneiderin, ihre Stimme wurde sanft, "er wollte euch glücklich machen, also freut euch lieber. Ach ja wollt ihr vielleicht euer Hochzeitskleid sehen? Die Hochzeit wurde ja leider auf Eis gelegt, aber das Kleid ist natürlich noch da." "M-mein Hochzeitskleid?" "Ja natürlich, seht es euch an". Das Kleid was Mrs. Norris ihr nun zeigte, war ein traumhaftes, Ärmelloses Ballkleid. Ein grau-silberne- Gürtel betonte die schmale Taille und fiel hinten lang am Rock hinab. Das Mieder hatte kleine grau-silberne Mosaik Applikationen welche sich im Tüllrock wiederholten. "WOW das Kleid ist traumhaft schön", flüsterte die Rosahaarige. "Ja nicht wahr. Wer weiß, vielleicht könnt ihr es ja bald schon tragen." Fast drei Stunden später ritten Lanea und Iago zurück nach Hause. Nachdem sie die Schneiderei wieder verlassen hatten, schlenderten sie über den Markt und probierten sich durch ein paar Obststände, natürlich kauften sie auch gleich einen kleinen Vorrat an Obst, Gemüse und Gewürzen. Für die junge Frau war es ein sehr schöner Ausflug gewesen, die Dorfbewohner waren sehr herzlich gewesen und auch Iago schien entspannt zu sein. Aufgewühlt hatte sie aber der Besuch in der Schneiderei. Würde er ihr noch einmal einen Antrag machen? Würde sie ihn dann überhaupt annehmen? "Hat dir der Besuch im Dorf gefallen?", fragte ihr Verlobter nach einer Zeit. "Ja sehr sogar, alle sind sehr herzlich hier." "Das freut mich ... Ich würde dir gerne noch etwas zeigen, sobald wir zu Hause sind. "Oh was denn?" "Sobald wir die Pferde abgesattelt haben, zeige ich es dir." "Hmm okay." Der Rückweg zog sich in die Länge, nun eigentlich war er genauso lang wie immer, aber Lanea saß auf heißen Kohlen. Sie wollte wissen, was Iago ihr zeigen wollte. Zu Hause angekommen führte er sie in den Garten unter einen Rosenbogen. Ein paar Blüten waren noch geöffnet und verströmten einen angenehmen Duft. Der Blauhaarige zog seine Verlobte unter den Bogen und sah ihr in die Augen. "Es ist nun schon über vier Monate, her seit du wieder aufgewacht bist. Während der ganzen Zeit hatte ich die Hoffnung, dass du irgendwann deine Erinnerungen zurückbekommen könntest, und wir dort weiter machen können wo wir aufgehört haben." Er stoppte kurz und als sie bedrückt den Blick senkte, streichelte er ihr über die Wange. "Aber, trotz das du deine Erinnerungen nicht zurück erhalten hast, war unsere Liebe stärker und ist von Neuem entflammt. Lanea du bist die Liebe meines Lebens, die Frau, mit der ich eine Familie gründen will und mit der ich Alt werden will. Wir sind zwar schon verlobt aber ..." Er ging vor ihr auf die Knie und nahm ihre Hände in seine. "I-Iago ich ..." "Lanea willst du meine Frau werden?" Die junge Frau hatte Tränen in den Augen. "Ja, ja ich will!" Sie warf sich in seine Arme und strahlte. "Hast du mich deshalb zur Schneiderin gebracht? Damit ich mein Hochzeitskleid sehen kann?" "Ääähhh nun ... ja ... ich hatte gehofft, das du dann schneller ja sagt." Er war ganz Rot im Gesicht und kratzte sich verlegen am Kinn. "Hihi es hat funktioniert", kicherte Lanea glücklich und schmiegte sich wieder an ihn. Keine zwanzig Minuten später stürzte eine strahlende Lanea in die Küche. "Ma!", rief sie, stockte aber als sie Marcia, Silica und Dr. Brief am Küchentisch sitzen sah. "Ah! Ihr seid wieder zurück. Wie war es im Dorf mein Kind", fragte Ma liebevoll. "Sehr schön! Hallo Silica und Dr. Brief", sagte die Rosahaarige und lächelte die beiden Frauen an. "Guten Tag Lady Lanea, wie geht es euch?", fragte Dr. Brief ruhig. "Sehr gut danke." "Und?", fragte Silica aufgeregt. "Und was?" "Na, war der junge Herr schon mit dir heute im Garten?" Sie zappelte auf ihren Stuhl. "Aber Silica sei doch nicht so neugierig", grinste Marcia. "A-Aber Marcia ich will doch nur wissen, ob der junge Herr es nicht vergeigt hat." "Das geht dich aber nichts-", als Marcia gerade Silica über ihren Rang in diesem Hause aufklären wollte, fing Lanea laut an zu lachen. "Hahaha keine Sorge er hat es nicht vergeigt." Sie hob ihre Hand und ein Diamantring funkelte an ihren Finger. Das Dienstmädchen stieß einen Freudenschrei aus und umarmte die junge Frau fest. "Juhuu! Ich freue mich so für euch hihihihihi. Jetzt wir alles gut!" "Haha anscheinend habt ihr gewusst, was er vor hatte was?" "Jap hatten wir", grinste Sillica breit. "Herzlichen Glückwunsch zu Verlobung", sagte Dr. Brief neutral. "Danke Doktor. Bitte versteht mich jetzt nicht falsch, aber was machen Sie hier? Ist jemand krank?" "Nein aber ich habe sie gebeten, dich zu untersuchen", sagte Ma. "Wieso mich Untersuchen? Mir geht es gut." Lanea war verwirrt, okay sie hatte in letzter Zeit noch mehr Hunger als sonst aber, das heißt, doch nicht das sie krank war. "Ich habe da eine Vermutung", lächelte Marcia sanft. "Und welche?" "Ich glaube, du bist schwanger!" "Hahaha wie kommst du den auf so etwas?" "Deine Augen haben dieses Glitzern und du isst sehr viel in letzter Zeit." "Nur weil ich mehr esse, als sonst bin ich gleich schwanger?" "Ja vor allem da du mitten in der Nacht in die Küche schleichst und dir ein Schnitzelbrötchen mit Anko machst", grinste die ältere Frau, "lass dich einfach Untersuchen, falls es falscher Alarm ist, muss Iago sich halt mehr anstrengen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)