Das verflixte Spiel der Liebe von Farbenmaedchen ((Leseprobe)) ================================================================================ Beim Händler ------------ Kapitel 1 - Beim Händler Vorwort: Hallo liebe Leserinnen und liebe Leser, das ist die Leseprobe meiner Geschichte, die bald als gebundenes Buch und auch eventuell als E-Book erhältlich sein wird. Für mehr Infos werde ich demnächst meine Website verlinken und auch auf meinem Profil einige Details schreiben! Ich freue mich immer über eure Meinung in den Kommentaren! Liebe Grüße Farbenmaedchen Panisch hob ich meine Hände vors Gesicht, um mich vor dem folgenden Schlag zu schützen. Allerdings half es nicht viel, als die große Hand mit einem lauten Klatschen meine Wange traf und mich zur Seite schleuderte. Ich senkte wimmernd den Blick und fasste mich an die schmerzende Stelle. ,,Widerlicher Abschaum! Zu nichts, aber auch rein gar nichts, bist du zu gebrauchen!“. Ich vernahm ein hochziehen durch den Mund und zuckte zusammen, als der breite Mann mich bespuckte. Ich zitterte fürchterlich und mir war klar, dass meine Strafe jetzt erst beginnen würde... ,,Sir, da ist jemand, der Sie gerne sprechen möchte!“. Ich hätte vor Glück heulen können, als der dürre Sekretär hereinkam und mich, vorerst wohlgemerkt, vor meiner Bestrafung retten würde. ,,Tsk.“, wandte sich mein Herr von mir ab und ging auf den anderen zu. ,,Lieg nicht so faul da rum, sonder mach dich nützlich. Wir machen heute Abend weiter!“. Der amüsierte Unterton war kaum zu überhören. Dennoch atmete ich erleichtert aus. Vielleicht wurde meine Pein nur herausgeschoben, doch gab es eines, was mich meine Jahre als Sklave gelehrt hatten, dann das: Ein Herr ist immer gutmütiger, wenn er später bestrafte, als sofort. Meistens war da bereits der erste Zorn verflogen. Vielleicht konnte ich auch mit ein paar ,,Argumenten“ davon überzeugen von einer schweren Strafe abzusehen. Naja, jetzt war ich erstmal befreit. Also setzte ich mich auf und wischte mir mit dem Handrücken die Spucke vom Hals. Dann sah ich mich um. Die ganzen Gerätschaften waren um mich herum verteilt. Das stellte auch den Grund dar, warum mein Herr so wütend war. Die neue Lieferung von ,,Spielzeugen“ war angekommen und ich sollte sie einräumen. Ich war jedoch wieder zu ungeschickt und hatte alles auf dem Boden verteilt. Puh... war ich froh, dass er nicht eines der neuen Errungenschaften an mir ausprobiert hatte. Ich machte mich daran, alles aufzuräumen. Die Halsbänder sortierte ich ordentlich in ein Regal, die Peitschen hing ich auf, so wie ich es auch mit den ganzen anderen Sachen tat. Es dauerte kaum eine Viertelstunde, bis ich aus dem Zimmer raus konnte. Unter den Sklaven war es einfach nur als DAS Zimmer bekannt. Hier wurden wir nämlich bestraft, oder zur Belustigung der Freien vorgeführt. Zum Glück stand ich nicht zum Verkauf. Schwein gehabt, würde ich sagen. So unauffällig wie möglich schloss ich die Tür hinter mir. Ich vernahm einige Stimmen aus dem Flur und sah instinktiv dorthin. Es war mein Herr. Er erzählte mit einem anderen Mann, den ich nicht kannte. Wahrscheinlich ein Kunde. Das war mein Stichwort, mich zu verkrümeln. POV Henry Da musste ich meine wertvolle Zeit schon mit sowas wie einem Einkauf verschwenden und dann kaute mir der Besitzer des Ladens auch noch das Ohr ab. Wie ich einkaufen hasste! Eigentlich hatte ich James losgeschickte. Dieser meinte aber, dass ich das besser selbst erledigen sollte. Jetzt im Nachhinein... Wieso hatte ich noch gleich auf meinen Butler gehört? Vielleicht weil ich an dessen Männergeschmack doch ein wenig zweifelte? Immerhin hatte er eine Frau und Kinder. Dieser lästige und teils sehr ungepflegte Mann neben mir brachte mich völlig aus dem Konzept! ,,...bla, bla, bla... und deswegen würde ich Sie erstmal fragen: nach welchem Geschlecht suchen Sie denn? Oder ist Ihnen das egal?“. Endlich mal eine sinnvolle Frage, mit der ich etwas anfangen konnte. Seitdem ich durch die herrschaftliche Eingangstür gekommen war, erzählte er mit nur von Rabattaktionen und Sonderpreisen, aber jetzt schien es spannend zu werden. Zumindest nicht mehr ganz so langweilig. ,,Er sollte männlich sein.“, sagte ich gerade heraus. Ich stand nicht so auf Frauen. Auch wenn sie ihre eigenen Anziehungen hatten. Meistens kam ich doch wieder zu den Männern zurück, auch wenn es schon länger her ist, seit ich das letzte Mal etwas hatte. Umso besser, dass das wohl bald Gesichte sein sollte. Ein bisschen Ablenkung würde guttun. Hoffte ich. ,,Natürlich!“, wurde mir geradezu der Honig ins Maul gestopft, so schleimig säuselte er es. Mein Blick hatte sich in seinen fettigen Haaren verfangen. Selbst wenn er einen teuren Anzug trug und gute Schuhe, so waren seine Haare mehr als widerlich, geschweige denn seine Zähne. ,,Darf ich Fragen, für welche Aufgaben der Sklave vorgesehen ist?“. Ich räusperte mich. Eigentlich war ich der Meinung, dass man über solche liederlichen Themen nicht sprach. Wenn ich dennoch jemandes passenden finden wollte, kam ich wohl nicht umher. ,,Nunja, in erster Linie für den Haushalt und er sollte mir bei meiner Arbeit assistieren können. Zudem sollte er mir auch... äußerlich zusagen.“, umschrieb ich geschickt, um meine Begierde nicht direkt auszusprechen. ,,Verstehe, verstehe! Ich denke, wir werden sicherlich etwas passendes für Sie finden!“, fing er an zu glucksen, was ich als höchst unfreundlich empfand. ,,Nicht umsonst sind wir einer der angesehensten Geschäfte des Landes!“. Das stimmte. Deswegen hatte ich mich genau hier her gewandt. ,,Darf ich fragen, wo preislich die Grenze liegt?“. Ich kannte mich bereits mit den Preisen guter Sklaven aus. Eines der teuersten Luxusgüter, die es gab. Natürlich könnte man auch auf kleinen Sklavenmärkten günstige Modelle ersteigern. Suchte man allerdings Qualität, musste man schon ordentlich in die Tasche greifen. ,,Es gibt keine.“. POV ...?... Da hatte ich mich gerade noch rechtzeitig in irgendein Nebenzimmer quetschen können! Es wäre mehr als ,,unvorteilhaft“ gewesen, hätte mein Herr mich mit dem Kunden gesehen. Nicht ohne Grund war es meine Aufgabe nicht entdeckt zu werden. Ich sah mehr als zerfressen aus, zudem hatte ich mich seit zwei Tagen nicht gewaschen. So einem Kunden unter die Augen zu treten, wäre mehr als respektlos gewesen. Nicht, dass ich für eine Dusche nicht dankbar gewesen wäre, man ließ mich einfach nicht. Ich kam einfach nicht dazu und wenn ich abends doch irgendwann mit der Arbeit fertig war, dachte ich gar nicht mehr an sowas wie Hygiene... Ich fasste mir kurz in meine Haare. Sie reichten mir bis zu meinem Kinn und durch den Staub, der sich in ihnen verfangen hatte, wirkte das Schwarz heller, als es war. Sie waren furchtbar zerzaust. Wann hatte ich das letzte Mal einen Kamm in den Händen gehabt? Ob ich die jemals wieder durchbekam? Da fiel mir ein: Wo war ich eigentlich gerade? Ich stand in irgend so einer dunklen Abstellkammer, in die ich mich geflüchtete hatte. Es war stockfinster, also erkannte ich nichts. Nur ein paar Stimmen von draußen konnte ich hören. ,,Er sollte wenn möglich lesen und schreiben können.“. Nein, diese Stimme kannte ich nicht. ,,Verstehe. Das können die meisten bei uns. Sie haben fast alle eine gute Ausbildung genossen.“. Diese kannte ich schon eher. Hatte mich ja auch oft genug angeschrien. ,,Haben Sie eine Vorstellung wie er aussehen sollte?“, fragte mein Herr freundlich. Er musste mit dem Kunden reden. Soweit so gut. Aber wie kam ich hier wieder raus!? Ich würde wohl bald vom Aufseher gerufen werden, um den Empfangsraum herzurichten. Wenn ich hier aber feststeckte, konnte ich das nicht tun! Wieso mussten sie auch direkt vor dieser Tür halt machen!? ,,Nein. Er sollte aber nicht zu groß und zu muskulös sein.“. ,,Selbstverständlich. Das werde ich beachten.“. Ach, Mensch... Da fing ich mir gleich die nächste Strafe ein. Den Aufseher konnte man zudem nicht so leicht um den kleinen Finger wickeln wie meinen Herrn. Wenn man bei ihm etwas ausgefressen hatte, musste man da auch durch. Ich traute mich die Tür einen winzigen Spalt breit zu öffnen, um hinaus zu lunschen. Meinem Herrn schenkte ich keine weitere Beachtung. Allerdings dem großen Man neben ihm. Er war wahrscheinlich an die 1,90 m groß, hatte einen athletischen Körperbau, den man selbst unter dem dunklen Anzug erkennen konnte und helle, braune Haare. Nicht schlecht. Bestimmt wurde er von vielen Frauen auf Händen getragen, oder auch von Männern, wenn ich richtig gehört hatte... Ich sah auf seine Schuhe. Top Qualität und blitzeblank. Kein Staubkörnchen war auf Ihnen zu sehen. Der hatte sicherlich Geld. Bestimmt ein Anwalt oder ein Arzt... nein, mit diesem Anzug er ein hohes Tier bei irgendeiner Versicherung. ,,Ich werde Sie erstmal in unseren Empfangsraum bringen, wenn das Recht ist. Der ist gleich hier vorne. Dann werde ich nach und nach einige Schmuckstücke holen, wenn das Recht ist?“, fragte ihn mein Herr und dieser nickte. Ich seufzte. Jetzt war es zum Herrichten wahrscheinlich zu spät. Trotzdem schienen sie sich nun in Bewegung zu setzen. Zum Glück. Ich spürte bereits irgendwas auf meinem Arm krabbeln... Mein Herr ging einige Schritte voraus und erzählte etwas von Angeboten. Eigentlich dachte ich, der Fremde folgte ihm, weshalb ich meine Deckung etwas schleifen ließ. Doch tatsächlich ging er nur zwei Schritte nach vorne, blieb dann stehen und drehte sich so plötzlich zu mir um, dass mir mein Herz aus der Brust zu springen schien. Mein Kopf war leergefegt, als mich die giftgrünen Augen des Mannes eiskalt durchbohrten. Ich konnte mich nicht bewegen, oder auch nur meinen Blick abwenden. Er hatte die Augenbrauen drohend zusammengezogen, dennoch war er völlig ruhig. Es kam mir wie Stunden vor, in denen er mich so ansahen, dabei waren es nur wenige Sekunden, bis er sich einfach wieder abwandte und dann meinem Herrn hinterging. Was war das denn gerade gewesen? Wieso hatte ich nicht reagiert? Wieso hatte er nicht irgendwie reagiert? Wieso war dieser Moment so fesselnd gewesen und wieso verdammt nochmal ließ ich mich auch noch beim Lauschen erwischen!? Die rissen mir doch den Kopf ab! Sollte dieser Mann meinem Herrn davon erzählen, konnte ich mir abschminken, mit einem blauen Auge davonzukommen! Was dachte ich da!? Ich konnte froh sein, wenn ich mich noch bewegen könnte, wenn er mit mir fertig war. Kalter Angstschweiß bildete sich auf meiner Stirn, als ich die ganze Reichweite der Ereignisse mitbekam. Sponsor werden und Werbung komplett deaktivieren POV Henry Wer war das denn gewesen? Irgendein Bengel hatte es gewagt, uns zu beobachten! Ich sah auf den Rücken des Betreibers. Hatte er es gar nicht mitbekommen? Dabei war es doch mehr als offensichtlich gewesen! So ungeschickt konnte man sich doch gar nicht anstellen! Ob er hier arbeitete? War er auch ein Sklave? Ich hatte kaum etwas von ihm gesehen. Nur die rabenschwarzen Augen waren mir aufgefallen. Ansonsten konnte ich ihn nicht einordnen. Naja... wenn er eine Rolle spielte, würde ich ihn früh genug wiedersehen. ,,So, da wären wir, der Herr. Bitte nehmen Sie doch Platz. Ich schicke gleich jemanden, der sich um Sie kümmert. Ich inzwischen, werde mich sofort an das Heraussuchen machen.“. Ich nickte verstehend, als er auf einige Sessel um einen dunklen Holztisch deutete. Ich ging auf einen zu und setzte mich hinein. Dann verließ der Betreiber den Raum. Angestrengt lockerte ich meine Krawatte ein wenig. Das war ein nervenaufreibender Tag gewesen! Konnte man mir nicht gleich den richtigen zeigen und mich dann in Ruhe lassen? Ich wollte gerne ins Bett. Die Tür wurde mit einem Klopfen wieder geöffnet und eine junge Frau in einem freizügigen Fummel kam herein. Sie verbeugte sich tief und ehrfürchtig vor mir. Ich sah sofort ihr Halsband. Sie war eine Sklavin. ,,Ich bin Sklavin des Hauses und stehe Euch während Eurer Anwesenheit hier zur Verfügung!“, stellte sie sich vor, den Blick devot gesenkt. Sie hatte blonde Haare, die sie offen trug und ziemlich ansehnlich Kurven. Auch wenn ich eher Männern zugeneigt war, musste ich zugeben, dass ich sie sicherlich nicht von der Bettkante gestoßen hätte. ,,Darf ich Euch etwas zu trinken anbieten? Einen Rotwein vielleicht?“, fragte sie unterwürfig. Nein, das letzte was ich brauchte, war Alkohol. Aber ein Kaffee wäre nicht schlecht... ,,Einen doppelten Espresso.“, wies ich ihr monoton an. Sie verbeugte sich abermals tief vor mir und ging dann das gewünschte Getränk holen. Ich inzwischen sah mich in dem Raum um. Er war schick und modern eingerichtet. Die Farben waren eher in Schwarz und Grau gehalten, ohne dabei erdrückend zu wirken. Der kleinen Sitzecke gegenüber, in der ich mich gerade befand, war ein niedriges, aber breites Podest. Wahrscheinlich um die Sklaven den Käufern vorzuführen. Es schien wie eine kleine Bühne. Man konnte auch seitlich auf diese treten. Fast wie im Theater. Nach ein paar Minuten kam sie wieder zurück und stellte den Espresso vor mir auf den Tisch. Ich griff danach und nahm einen ordentlichen Schluck. Ja, das half mir, die Augen offen zu lassen. Ich beobachtete wie die hübsche Sklavin näher zu mir kam und sich dann neben mich kniete. Ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen und wartete einfach nur ab, was passierte. ,,Gibt es noch etwas, das ich für Euch tun kann, Sir?“, fragte sie und streifte wie nebenbei mein Bein. Ich konnte schlecht behaupten, dass mich diese Behandlung völlig kalt ließ. Aber ich hielt nichts davon, sich in der Öffentlichkeit von etwas so unanständigem leiten zu lassen. Deshalb wollte ich ihr gerade sagen dass sie sich zu entfernen hatte, als erneut die Tür aufging. Es war der Betreiber des Geschäfts. Im Schlepptau hatte er einen blonden, jungen Mann. Die Sklavin neben mir erhob sich sofort und stellte sich mit gesenktem Kopf neben die Sitzecke. ,,Ich habe mal den ersten mitgebracht. Er ist zwanzig Jahre alt, kann lesen und schreiben und hat eine gute Ausbildung genossen.“, wurde mir erklärt, als er den jungen Mann auf dem Podest bugsierte. Anders als sie, sah er mich direkt und fast schon herausfordernd an. Eigentlich ein absolutes Tabu für Sklaven. Aber er wollte mich wohl ein wenig verführen. Da ging das in Ordnung. Doch für mich stand es schon fest. Nicht mein Typ. Zumal er schon zu alt war. Natürlich war er mit zwanzig nicht alt. Aber ich selbst war erst zwanzig... Er schien auch schon recht reif und selbstsicher in dem, was er tat. Irgendwie nicht mein Fall. Genau das erklärte ich auch und der Besitzer antwortete mir: ,,Kein Problem. Ich werde sofort jemand anderes holen.“. Wenn auch nur flüchtig, konnte ich die Spur von Angst in den Augen des Sklaven sehen, als er wieder weggebracht wurde. Ich konnte mir vorstellen, dass es nicht sehr gut für einen aussah, wenn man abgewiesen wurde. Aber das war mir egal. Die blonde Sklavin hatte er ebenfalls mit sich genommen, um ihm bei irgendetwas zu helfen. Sollte mir recht sein. Ich genoss die kurze Stille. Ich lehnte gerade meinen Kopf zurück, da hörte ich die Tür abermals aufgehen. Das ging doch viel zu schnell. Es war doch kaum eine Minute vergangenen... Doch als ich verwundert zu ihr sah, stellte ich fest, dass diesmal jemand anders hereinkam. Im zügigen Schritt betrat ein Junge den Raum, dessen Augen mir sehr bekannt vorkamen! War das nicht...? Er spazierte einige Meter hinein, ehe er so abrupt anhielt, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Zum zweiten Mal sah ich in diese pechschwarzen Augen, die sich ängstlich weiteten. Als er zu realisieren schien, dass er nicht allein war, hob er plötzlich die Hände ins Gesicht, als ob er sich hinter ihnen verstecken konnte. Deutlich konnte man die roten Wangen erkennen. Verwirrt blickte ich ihn an. Sein Verhalten war sehr seltsam. Noch mehr, als er begann, den Kopf zu schütteln und vorsichtig zu wispern: ,,V-Verzeiht, Sir! Ich w-wollte nicht stören!“. Er hatte eine hohe und klare Stimme. Sie klang sehr schön. Ob er singen konnte? ,,I-Ich werde sofort wieder gehen!“, nuschelte er erneut in seine Handflächen und drehte sich dann auf dem Absatz. Ich wusste nicht, was mich ritt, als ich ihm mit deutlicher Stimme befahl: ,,Nein, warte.“. Versteinert blieb er stehen. Noch immer klebten seine Hände im Gesicht, als hätte man sie mit Beton dort fixiert. Ich ließ meinen Blick über ihn schweifen. Im Vergleich zu mir, war er ziemlich klein. Einen halben Kopf, oder sogar noch kleiner, als ich. Zumindest, soweit ich das einschätzen konnte. Seine schwarzen Haare waren ganz verfilzt, aber nicht lang genug, um das Halsband zu verdecken, dass ihn als einen Sklaven auszeichnete. Er hatte einen zarten und schmalen Körperbau, der ihn ziemlich zerbrechlich und filigran wirken ließ. Auf den ersten Blick war er sehr hübsch. Ich rätselte, wie alt er wohl sein mochte. Er schien unfassbar jung. Eigentlich noch viel zu jung für so einen Ort. Auch wenn ich ihn gerne mal ohne seine zerschlissenen Kleider hätte sehen wollen, wäre er unter achtzehn, wäre er sofort durch. Das war ein Alter, dass meine Sklaven mindestens hatten mussten. POV ...?... Scheiß, Scheiße, Scheiße!!! Verdammt, jetzt hatte ich es mir endgültig verdorben!? Wie hatte ich nur so blöd sein können, einfach in diesen Raum zu spazieren!? War doch klar, dass dieser Mann mit den giftgrünen Augen, mich nicht einfach so wieder gehen ließ! Ich war ein Idiot! Wahrscheinlich würde er meinen Herrn bitten, mich auspeitschen zu dürfen, für die Frechheiten, die ich mir erlaubt hatte! Spionieren und dann unverhohlen bei ihm hereinplatzten! Ich hatte es doch gar nicht anders verdient... Ja, ich war ein wirklich mieser Sklave gewesen... ,,Dreh dich um.“, befahl mir seine schneidende Stimme erneut. Ich zuckte durch die Kälte zusammen. Wenn er so zuschlug, wie er sprach, würde er mir keinen Fetzen Haut mehr am Rücken lassen! Doch ich drehte mich ohne zu zögern um, damit ich ihn nicht noch weiter erzürnte. Erst jetzt bemerkte ich, dass mir meine Hände noch immer im Gesicht klebten. Ich traute mich aber auch nicht, sie zu senken. Diese Entscheidung wurde mir abgenommen, als gleich der nächste Befehlt kam. ,,Nimm die Hände runter.“. Langsam kam ich dem nach. Ich spürte, wie meine Finger deutlich zitterten. Ich verbockte ja oftmals was, aber das heute, trieb es wirklich auf die Spitze! Als der Fremde nun freie Sicht hatte, schaute ich zu Boden. So wie es sich für einen Sklaven gehörte. Zumindest das bekam ich doch hin, oder!? Ich spürte die eindringlichen Blicke auf mir. Ich schämte mich so. Nicht nur für meine Taten. Auch dafür, wie ich aussah. Wahrscheinlich stank ich auch noch. Ich würde mich nicht wundern, wenn der Mann gleich aufstand und verschwand. Dann hätte ich ihn vergrault... Ohje... ,,Wie alt bist du?“, kam plötzlich eine Frage, mit der ich nicht gerechnet hatte. ,,A-Achtzehn, Sir!“, stotterte ich schüchtern. Wieso fragte er mich das? ,,Verstehe. Du lügst mich nicht an?“, fragte er nochmal nach und klang dabei so bedrohlich, als würde er mich sofort erdolchen, sollte ich es wagen, nur eine Unwahrheit in den Mund zu nehmen. ,,I-Ich w-würde niemals lügen, Sir.“, antwortete ich ihm und es stimmte. Ich hatte viel zu großen Respekt, um jemals einen Freien anzulügen. ,,Hm...“, kam es nur noch abschätzig von ihm. Danach hörte ich ein Rascheln. Es kam aus seiner Richtung. Er stand auf! Ich spannte mich immer mehr an, bis meine Muskeln zu zerbersten schienen. Ich hörte, wie er immer näher kam. In meinem Blickfeld traten seine Schuhspitzen auf. Ich schluckte hart. Wieder zuckte ich zusammen, als mein Kinn grob mit zwei Fingern angehoben wurde, sodass ich direkt in seine Augen sehen musste. Sie alleine reichten aus, um mich furchtbar stark zu ängstigen. Solch intensive Farbe hatte ich noch nie gesehen. Dann ging die Tür hinter uns auf und er ließ mein Kinn los, woraufhin ich wieder devot nach unten schaute. Ich vernahm die harten Schritte meines Herrn. Jetzt war es also soweit... ,,Ich habe einen anderen Sklaven mitgebracht. Er wird Ihnen sicherlich besser gefallen und... Moment... was machst du hier!?“. Das war an mich gerichtete. Ich musste mich nicht umdrehen, um das zu wissen. Diese Worte trieben mir die Tränen der Angst ins Gesicht. Es dauerte keinen Augenblick, da war mein Herr bereits neben mir und verpasste mir eine harte Ohrfeige, die mich auf den Boden beförderte. Allerdings wagte ich diesmal nicht, ein Geräusch von mir zu geben. Er wollte gerade nach mir greifen, als ihn eine gewisse Stimme davon abbrachte. ,,Warten Sie bitte.“, sagte der Fremde und mein Herr wandte sich ihm verwundert zu. ,,Wie viel kostete er?“. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder heulen sollte. Hatte der Fremde das tatsächlich gerade gefragt? Hatte er etwa Interesse an mir? Unmöglich... nicht an mir... Ebenso perplex ratterte mein Herr vor sich hin: ,,V-Verzeihen Sie, aber er steht nicht zum Verkauf.“. Genau, ich war hier sowas wie ,,fest angestellt“. Ich diente meinem Herrn direkt. Der Braunhaarige lachte belustigt auf und ging dann wieder zu dem Sessel, an dem er sich aber nicht setzte, sondern den jungen Sklaven hinter meinem Herrn musterte. ,,Hm, leider muss ich feststellen, dass auch er nichts für mich ist. Ich denke, ich werde hier heute nicht fündig. Außer natürlich...“, er stoppte kurz und deutete mit einem Nicken auf mich. Er konnte mich doch nicht wirklich wollen! Mein Herr dachte angestrengt nach. Immer wieder sah er zu mir und dann zu seinem Kunden. ,,E-Er erfüllt aber leider nicht Ihre Anforderungen. Er kann weder lesen noch schreiben oder hat sonst eine bemerkenswerten Fähigkeit.“, versuchte er weiterhin mich nicht verkaufen zu müssen. Doch der Fremde ließ nicht locker. ,,Zu Schade. Na, dann werde ich mich wieder auf den Weg machen.“. Er wandte sich gerade zum Gehen zu, da hielt ihn die Stimme meines Herren ein letztes Mal auf. Ich konnte nicht fassen, was dieser von sich gab: ,,Er kostet 2.000“. Neues Zuhause ------------- Kapitel 2 – Neues Zuhause Nervös hüpfte ich von einem Fuß auf den anderen. Meine vor Nervosität geröteten Wangen wollten nicht an Farbe verlieren, was ich allerdings bald verlor, war mein Verstand! Ich stand unter der Dusche und ließ den gröbsten Schmutz durch das kalte Wasser abwaschen. Mein Herr hatte mich tatsächlich verkauft. Ich konnte es nicht fassen. Seit fünf Jahren diente ich ihm schon. Das war eine lange Zeit, in der ich keinen anderen Herrn hatte. Und jetzt... war ich verkauft! Einfach so. Nicht, dass der Fremde der Erste war, der mich gerne gehabt hätte. Doch mein Herr - korrigiere - mein ehemaliger Herr hatte damals einen Narren an mir gefressen, sodass er mich nicht weggeben wollte. Dass er es jetzt doch tat, konnte nur bedeuten, dass dieser Fremde, nein, mein neuer Herr, ein einflussreicher Mann sein müsste, dessen Wünsche man nicht abschlagen konnte. Ein Schauer durchfuhr mich. Die Kälte des Wassers spürte ich vor Anspannung gar nicht. Man hätte mir angewiesen mich schnell duschen zu gehen und neue Kleider anzuziehen. Ich hatte wirklich gestunken. Für meine Harre war keine Zeit, also schaltet ich die Dusche auch schon wieder ab, trocknete mich nur sparsam und stieg dann hastig in die leichte Hose und das schlichte T-Shirt. Es war das einzige gewesen, was man auf die Schnelle gefunden hatte. Kurz angebunden räumte ich auf und lief den langen Flur entlang, bis sich der Empfang vor mir auftat. Ich wurde langsamer. Mein neuer Herr wartete bereits und der Sekretär rechnete anscheinend gerade mit dessen Kreditkarte ab. Wieviel hatte ich noch gleich gekostet? Ach ja, 2.000 Doller. Ein Spottpreis für die Sklaven, die hier angeboten wurden und dennoch viel zu viel für jemanden wie mich. Auf einem normalen Sklavenmarkt hätte man mich wahrscheinlich für einhundert bis dreihundert Doller bekommen. ,,Hm, da bist du ja.“, richtete mein neuer Herr das Wort an mich, als er mich sah. Geschlagen senkte ich den Blick demütig und überwand den letzten Abstand zwischen uns. Er streckte eine Hand nach mir aus. Ich ließ es geschehen und wehrte mich nicht, als er das abgenutzte Band an meinem Hals berührte. ,,Möchten Sie gerne noch ein neues haben?“, fragte der Sekretär aufmerksam. ,,Ja.“. Ich rührte mich noch immer nicht. Der dürre Mann kramte herum und holte eine Schublade heraus, in dem sich unterschiedliche Halsbänder befanden. Die Zeichen der Sklaven. Es gab sie in allen Farben, Formen und Ausführungen. So waren manche nichts weiter als ein schmales Band und wiederum hatten andere Stacheln, ich hoffe, er entschied sich nicht für letzteres. Nach einiger Zeit des Kramens, brachte er ein elegantes Schwarzes zum Vorschein. Es war recht dünn und schien sehr bequem. ,,Ich denke, ich nehme das.“. Innerlich freute ich mich. Es war wirklich hübsch und neu und nicht kratzig... Wenn er es mir jetzt nicht mit Absicht zu fest anlegte, dann sprach nichts mehr gegen meine aufstrebende Liebe zu meinem neuen Halsband! ,,Das macht dann nochmal 50,- Doller.“. Während dieses ebenfalls abkassiert wurde, fummelte mir mein neuer Herr am Hals herum, nur um mein altes Band zu lösen und mir das neue behutsam umzubinden. Er bewegte sich dabei so langsam, dass ich meinen konnte, er war vorsichtig. Als er fertig war, betrachtete er seine Arbeit und schien recht zufrieden, wodurch ich mir ein winziges Lächeln nicht verkneifen konnte. Mein ,,alter Herr“ kam noch einmal seinen Kunden verabschieden, dann verließ ich mit dem Schwarzhaarigen das Gebäude und trat nach draußen. Am Straßenrand parkte eine echte Limousine und mein Herr steuerte genau diese an. Gehörte die etwa ihm!? Kein Wunder, dass man ihm keinen Wunsch ausschlagen konnte. Ich konnte nicht anders, als noch einmal hinter mich zu sehen. Immerhin war das der Ort, an dem ich fünf Jahre gelebt hatte. Ich wusste nicht, ob ich traurig sein, oder mich freuen sollte. Einerseits waren diese fünf Jahre nicht gerade angenehm gewesen, aber wer wusste schon, was mich jetzt erwartete? ,,Steig hier ein.“, wies mich mein Herr an und riss mich wieder ins Hier und Jetzt. Er hatte die Tür geöffnet und hielt sie auffordernd. War das nicht eigentlich meine Aufgabe? Ich kam der Aufforderung trotzdem schnell nach. Als ich es mir in dem weichen Sitz gemütlich machte, schloss er die Tür und trat herum, wo er selbst einstieg. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich ihn aufmerksam. Er schnallte sich an und lockerte dann seine Krawatte. Danach setzte sich das Fahrzeug in Bewegung. ,,Worauf wartest du? Schnall dich an!“, befahl er mir harsch. Das hatte ich glatt vergessen! Es war ja auch schon eine Ewigkeit her, seitdem ich das letzte Mal in einem Auto gefahren wurde. Verdattert tat ich also, wir mir aufgetragen wurde und wusste danach nicht, wohin mit meinen Händen. Zuerst legte ich sie aufeinander. Das war unbequem und zu steif. Ich legte sie neben mich auf den Sitz. Auch nicht so super. Ich packte sie nun auf meine Knie. Aber da waren sie... Ich erschrak, als mein Herr nach Ihnen griff und sie festhielt. ,,Könntest du still halten?“. Ich schluckte hart und nickte zaghaft. ,,V-Verzeiht, mein Herr.“. POV Henry Ob ich mir das wohl gut überlegt hatte? Wenn er jetzt schon so zappelig war, was sollte das dann werden, wenn er eigene Aufgaben hatte? Aber dennoch... etwas hatte mich an ihm angezogen. Etwas, zu dem ich nicht nein sagen konnte. Ich ließ seine Hände wieder los und lockerte abermals meine Krawatte. Da wir nun allein waren, öffnete ich auch die Knöpfe meines Jacketts, sodass ich endlich wieder etwas mehr Luft bekam. Ich wollte diese Kleider so schnell wie möglich los werden. Ich schloss die Augen. Aber etwas ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Ich sah zu meinem neuen Eigentum, was nun wie versteinert dasaß und sich anscheinend nicht traute nur irgendeine Regung zu zeigen. Das konnte auch nerven... Gerade wenn man zu sehr versuchte nicht aufzufallen! Da fiel mir ein: ,,Wie heißt du?“. Ich würde ihn sicherlich nicht immer mit Sklave, oder du da ansprechen wollen. Er schien etwas verwirrt. ,,I-Ich habe keinen Namen, mein Herr.“. Damit hatte ich schon gerechnet. Die meisten Sklaven hatten keinen. ,,Und wie haben dich deine Eltern genannt?“, fragte ich wieder. Darauf hatten so manche eine Antwort. ,,I-Ich weiß nicht, mein Herr...“. Er wurde immer verunsicherter und ich immer genervter. Konnte er sich nicht einfach einen ausdenken? ,,Hattest du jemals einen Namen?“. Er schüttelte den Kopf: ,,N-Nein, tut mir l-leid, mein Herr...“. Ich seufzte. Das waren nicht die Konversationen, die ich mir erhofft hatte. Aber vielleicht brauchte er seine Zeit, um warm zu werden. Das hieß wohl, ich musste ihm einen geben. Angestrengt überlegte ich. ,,Wie wäre es mit Jay? Den mag ich.“. Er wurde rot. Ein gutes Zeichen? ,,Gefällt er dir?“, fragte ich nach. Immerhin musste er damit jetzt leben. Er nickte heftig: ,,Mir gefällt jeder Name, den ihr mir geht, mein Herr.“. So viel zu sinnvoller Konversation. Ich ließ mich in meinen Sitz fallen. Noch immer beobachtete ich ,,Jay“ aufmerksam. Er war schon süß, so schüchtern, wie er dort saß. Ich bekam Lust, etwas auszuprobieren. Wie ganz ausversehen rutschte meine Hand zu ihm herüber und berührte die Seite seines Beins. Ich spürte, dass er sich anspannte und unterdrückte ein amüsiertes Lächeln. Er biss sich kaum merklich auf die Lippe und wurde noch roter. Also ging ich einen Schritt weiter. Mit meinem Zeigefinger begann ich ihn ganz sanft zu streicheln. Ich fragte mich, ob er ebenfalls auf Männer stand. Aber das würde ich ja bald rausfinden. Er hielt den Atem an, als ich nun meine gesamte Hand auf seinen Schenkel legte. Es amüsierte mich wirklich zu schrecklich. Er benahm sich, als ob das seine ersten Berührungen waren... Moment, konnte es denn sein? Als Sklave kam man sicherlich nicht oft zu Gedanken an Sex. Vielleicht hatte er ja wirklich noch gar keine Erfahrungen. Das würde das Ganze noch interessanter machen. Allerdings hatte ich nicht vor, hier im Auto weiter zu machen. Allein schon, weil James uns fuhr und dann nicht viel von Intimität vorhanden war. Also ließ ich meine Hand genau da, wo sie war. Ich sollte mich ihm wohl auch vorstellen. War wohl nicht unwichtig, dass mein Sklave wusste, wer ich eigentlich war. ,,Übrigens, mein Name ist Henry Jones und ich bin zwanzig Jahre alt.“, stellte ich mich also vor. POV Jay Verdammt nochmal! Diese Hand auf meinem Oberschenkel schien mich fast um den Verstand zu bringen! Nicht, dass ich Angst hatte oder es nicht gewohnt war, angefasst zu werden, aber er war dennoch ein völlig fremder Mann. Klar wurde ich da nervös! Allerdings ließ mich meine Verwirrung fast alles andere vergessen. Nicht nur, dass er mir einen Namen gegeben hatte! Allein das müsste man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Ich hatte jetzt einen eigenen Namen. Und dann noch so einen schönen! Jay, Jay, Jay, Jay... Ich hätte es stundenlang einfach vor mir hinsagen können! Es machte mich überglücklich! Doch dazu kam noch, dass er sich jetzt bei mir vorstellte! Er war so freundlich und irgendwie nachsichtig... Aber er schien nicht mit dem weitermachen zu wollen, was er angefangen hatte. Denn seine Hand ruhte nur noch teilnahmslos auf mir. Wollte er, dass ich den nächsten Schritt machte? War das eine stille Aufforderung? Ich wusste es nicht, ich war überfordert mit der Situation! Ich musste mich unbedingt beruhigen! Ich hatte das doch schon tausend Mal getan! Ich wusste, worauf es ankam und was man von mir erwartete. Wieso war ich dann so nervös? Er wandte den Blick ab und sah aus dem Fenster. Oha... hieß das, dass ich ihn bereits langweilte!? Das durfte nicht passieren! Aber was sollte ich dagegen nur tun? Ich traute mich nicht, die Initiative zu ergreifen. Das musste ich auch nicht, als er meinte: ,,Ich erwarte von dir, dass du mir immer gehorchst und dich benimmst. Gerade wenn jemand anderes dabei ist. Ich werde sicherlich nicht davor zurückschrecken dich zu bestrafen, wenn es nötig ist.“. Er erklärte mir das selbstverständliche ruhig und dennoch so bestimmt. Etwas, das mich völlig an ihm faszinierte. Als ich ihm nicht antwortete, wandte er sich mir wieder zu. ,,Verstanden?“, fragte er mich strenger und ich meinte sofort: ,,Ja, mein Herr!“. ,,Gut...“. Ich spürte seinen Blick auf mir. Dann löste sich seine Hand von meinem Bein ,,Was wir hiermit allerdings machen...“, fing er an und seine Hand fand in meine Haare: ,,weiß ich wirklich nicht.“. Zuerst zog ich instinktiv den Kopf ein, weil ich einen Schlag fürchtete. Doch er tätschelte mir nur den Kopf. Tätschelte traf es sehr gut. Er klopfte da oben geradezu herum. Naja, wenn es ihm Spaß machte... ,,Die werden wir wohl abschneiden müssen. Obwohl sie mir lang eigentlich gefallen.“. Ich gefiel ihm also? Ich spürte wie sich die Röte wieder zurückmeldete. Die Berührungen an meinem Kopf wurden langsam aber beständig immer intensiver. Von leichtem Streicheln ging es irgendwann über zum Erkunden. Seine Finger schienen sich nämlich an meinem Kopf zu langweilen und fuhren ganz vorsichtig mein Ohr entlang, hinunter zu meinem Hals, wo sie kleine Kreise zogen. Genießerisch schloss ich die Augen. Das waren die sanftesten Berührungen, die mir jemand seit langem schenkte. Meistens waren Berührungen für mich nur mit Lust, oder Gier erfüllt... oder eben mit Wut und Zorn bei Bestrafungen. Aber das war irgendwie... schön. POV Henry Natürlich bemerkte ich, dass meinem Sklaven zu gefallen schien, was ich dort machte, also setzte ich meinen kleinen Weg fort. Nachdem ich mich seinem Hals, meiner Meinung nach, genug gewidmet hatte, fuhr ich über seine Schulter, seinen Arm entlang. Er hatte nur ein kurzärmeliges T-Shirt an, weshalb ich die leichte Gänsehaut erkannte, die ich auf seiner Haut hinterließ. Das hier gefiel ihm wohl wirklich sehr gut. Irgendwann war ich bei seiner Hand angekommen. Dort legte ich meine einfach nur auf seine. Ich rutschte näher und beugte mich etwas zu ihm runter, als ich ihm neckisch ans Ohr hauchte. Er zog den Kopf ein. Ich grinste belustigt. Dann setzte ich einen ganz seichten Kuss auf sein Ohrläppchen. Ich fing an kurz darüber zu lecken. Das ließ ihn merklich erschaudern. Nachdem ich das ein paar Mal wiederholte, kamen meine Zähne zum Einsatz und knabberten hungrig an diesem. Eigentlich war das schon viel zu viel des Guten. Ich merkte, wie auch mich das ziemlich anmachte. Meine Hose wurde nämlich stetig enger. Nach einigen Augenblicken waren wir da angekommen, dass ich abwechselnd meine Zunge in seine Ohrmuschel gleiten ließ und dann an der weichen Stelle seines Ohrläppchens knabberte. Ich beobachtete, dass er sich immer mehr anspannte. Ihn schien es wohl auch zu erregen. War doch erstmal ein gutes Zeichen. Zu gerne wäre ich noch viel weiter gegangen, aber ich riss mich zusammen und löste mich schwerfällig von ihm, was ihm einen Seufzer entlockte. Ich rieb mir einmal übers Gesicht. Das war nicht der Ort für sowas, auch wenn es mein Wagen war. Das musste noch ein wenig warten. Hm... ich hatte einfach zu lange schon kein Sex mehr gehabt. Die Arbeit. Sie hatte mich die letzten Monate viel zu sehr beansprucht. Also eigentlich war das gut, immerhin hieß das, dass die Geschäfte liefen. Aber ich war froh, dass ich jetzt ein kleines Besitztum hatte, was mich hoffentlich manchmal die Arbeit vergessen ließ. Bei dem Gedanken grinste ich abermals etwas dreckig. Jay saß noch immer so steif wie zuvor da, Allerdings leicht außer Atem. War er wohl wirklich noch Jungfrau? So reagierte doch sonst keiner, der schonmal Sex hatte, oder? Aber ich war ja auch nicht besser gewesen. Ich war ja auch schon erregt, nur von ein bisschen Knabbern. Das würde ich schon noch herausfinden. POV Jay Ich war mehr als froh, als er von mir abließ, ansonsten hätte ich mir ein Stöhnen nicht mehr verkneifen können. Dass mich solch leichte Berührungen so beanspruchten... Ich war ja eher groben Sex gewohnt. Vielleicht ruhten meine Reaktionen darauf. Ich bekam gar nicht wirklich mit, wie das Fahrzeug langsamer wurde. In unser Blickfeld trat eine große Villa. Das war von außen ein riesiges Anwesen, das sogar einen Garten hatte. Gehörte es meinem Herrn? Diese Frage wurde gleich beantwortet. ,,Hier wohne ich und du ab heute auch.“, kam es bestimmt von ihm. Ich staunte nicht schlecht. War das nicht eigentlich viel zu groß für einen einzelnen Mann? Aber vielleicht hatte er ja auch eine Familie, Kinder oder so... oder einfach noch andere Sklaven. Der Wagen kam ganz zum Stehen und der Fahrer steig aus, um meinem Herrn die Tür aufzuhalten. Danach machte er das gleich bei mir. Ich stieg aus und bedankte mich schüchtern. Es war ja immer noch ein Freier, oder? Also stand ich nun vor dem gigantischen Anwesen. Mein Herr wartete gar nicht, sondern ging gerade auf die Haustür zu. Ich trottete ihm hinterher, weil ich keine anderen Anweisungen erhielt. Er schloss die Tür auf und trat ein, wartete bis ich ebenfalls drinnen war und übergab die Tür und Schlüssel an den Fahrer, welcher uns ebenfalls gefolgt war. Mein Herr zog sich die Schuhe aus und stelle sie bei Seite. Ich würde es ja ebenfalls tun, wenn ich welche anhätte. Aber die hatten wir auf die Schnelle nicht gefunden. Zum Glück schien es ihm nicht aufgefallen zu sein. ,,Willkommen zurück, Mr. Jones!“. Überrascht sah ich zu der Frau, die in den Eingangsbereich trat. Sie hatte rote Haare in einem Zopf gebunden und helle, blaue Augen. An ihrem schmalen Körper trug sie einfache Sachen und eine Schürze. Zudem roch sie nach Essen. Nach lecker Essen! ,,Mia. Hallo.“, begrüßte sie mein Herr. War sie eine Sklavin? Ich sah an ihrem Hals kein Band, dass sie als solche auszeichnete. Im Grunde war es keine Pflicht, dass Sklaven Halsbänder trugen. Doch sollte ein Sklave ohne dieses allein unterwegs sein, würde das schon die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Vermutlich würde er von der Polizei verhaftete werden, aus der Annahme, dass er flüchten wollte. Also hieß es immer brav das Band tragen! ,,Ist er das?“, meinte sie aufgeregt und sah mich freundlich an. Weil ich ihren Stand noch nicht wusste, senkte ich den Blick. ,,Ja.“, ich hörte förmlich das Schmunzeln aus den Worten meines Herrn heraus. Sie kam auf mich zu und nahm meine Hand auffordernd in ihre. ,,Ich bin Mia, das Hausmädchen hier! Als Mr. Jones meinte, dass er sich wieder einen Sklaven holte, war ich ziemlich aufgeregt!“, erklärte sie mir. Überwältigt ließ ich sie meine Hände schaukeln. ,,Und wer bist du?“. Ich überlegte kurz was ich antworten sollte. Aber mein Herr hatte mir ja jetzt einen Namen gegeben. Ob ich ihn nennen durfte? ,,J-Jay..., Ma`am.“. Verstohlen blickte ich zu meinem Herrn. Doch ich schien nichts falsch gemacht zu haben. ,,Oh, was für ein schöner Name! Ich werde dich rumführen! Das ist doch in Ordnung, oder, Mr. Jones?“. Sie blickte ihn auffordernd an. Mein Herr nickte aber nur müde. ,,Super, dann komm!“ Sie zog mich einfach hinter sich her. Zuerst in ein Wohnzimmer mit angrenzendem Garten. Es war modern und schlicht eingerichtet. Dennoch stach hier eines heraus. Der Kamin, der dem Zimmer die nötige Wärme verlieh. ,,Hier liest Mr. Jones oft. Er liebt seine Bücher.“. Ok, gut zu wissen. Je mehr Informationen ich bekam, desto besser. Ich musste innerlich zu einem Schwamm werden! Alles aufsaugen, was ich konnte! Vielleicht sprach da doch die Müdigkeit in mir... Danach ging es in die Küche, das Esszimmer und in die Gästetoilette. Sie zeigte mir die Gästezimmer und dann die Zimmer der Bediensteten. Anscheinend wohnten sie und der Fahrer, den sie mir als James vorstellte, hier. Zum Schluss standen wir vor zwei breiten Türen, die einen verzierten Rahmen hatten. ,,Das ist das Schlafzimmer von Mr. Jones und sein Arbeitszimmer. Aber das sollte er dir lieber selbst zeigen.“, erklärte sie mir. Ich wusste nicht, was ich von diesem Haus halten sollte. Unter so einem wohlhabenden Herrn hatte ich noch nie gedient. Meistens waren meine Besitzer nicht sehr gut auf Geld zu sprechen gewesen, außer natürlich mein letzter, aber das war etwas anderes. Ich hatte doch gar keine Ahnung, was so jemand von mir erwartete! Er hatte ja anscheinend schon genug Leute, die für ihn arbeiteten. Also für den Haushalt hatte er mich schonmal nicht geholt. Ich schluckte, als ich zu seinem Zimmer sah. Ob ich dann wohl nur diese eine Aufgabe hatte? Was sollte es sonst sein? Für mehr war ich nicht zu gebrauchen. ,,Lass uns erstmal zurück gehen.“, verkündete Mia und ich nickte brav. Zusammen gingen wir Richtung Wohnzimmer. Als wir da waren klopfte Mia höflich an und wartete auf das ,,Herein.“, was auch sogleich zu hören war. Sie kam der Aufforderung nach und ich ebenfalls. Mein Herr saß in einem Sessel um den Kamin und tippte auf seinem Handy rum. Er hatte nur noch sein weißes Hemd, dessen obere Knöpfe geöffnet waren und die Hose an. Da fiel mir plötzlich etwas auf, dass ich zuvor nicht bemerkt hatte. Denn etwas Kleines regte sich an den Beinen meines Herren. Es waren ein paar Tapse zu hören und zum Vorschein kam ein Mops. Ein ziemlich... rundlicher Mops. ,,Das ist Murmel. Er... isst gerne.“, sagte Mia und passend kam ein völlig monotones: ,,Wuff.“. Er hatte graues Fell und kleine Stupsbeine. Er schien so gerne zu essen, dass man seinen Kopf kaum von dem restlichen Körper unterscheiden konnte. Langsam kam Murmel vor und legte sich ungeniert auf die Füße meines Herren. ,,N-Nicht, Murmel!“, jammerte dieser, als er von seinem Smartphone aufsah. Doch er schien keine Anstalten zu machen auf sein Herrchen zu hören. Mia kicherte leicht, hatte dann aber Erbarmen und hob den kleinen Vielfraß schwerfällig von ihm weg, trug ihn zu seinem Körbchen am Kamin. ,,Hast du ihm alles gezeigt?“, fragte mein Herr, ohne aufzusehen. ,,Ja, Mr. Jones.“, antwortet ihm Mia. ,,Gut. Dann sag James Bescheid, dass er für morgen so gegen elf Uhr einen Termin beim Friseur machen soll. Das da kriegen wir nicht durch.“. Er deutete nebensächlich auf mich. ,,Ja, das hab ich auch schon gesehen. Das werden wir wahrscheinlich wirklich nicht mehr hinkriegen. Das brauche ich gar nicht erst versuchen. Ich werde James informieren. Soll ich Ihnen ein Bad einlassen, Sir?“. Sie ratterte alles so schnell herunter, dass ich kaum mitkam. Verdammt, das war wirklich alles sehr viel heute! ,,Nein Danke, Mia. Ich muss noch arbeiten. Aber ihn kannst du gerne baden.“. Ich wurde, wie so oft heute schon, rot. Irgendwie klang das falsch. ,,Ja, Mr. Jones.“. Damit schien das Gespräch auch schon wieder beendet und sie zog mich aufs Neue mit sich. Diesmal in ein Bad, in dem wir noch nicht waren. Es war bei den Zimmern der Bediensteten. Es gab eine Toilette, ein Waschbecken, eine Dusche und eine Badewanne, auf die sie zusteuerte und dann das Wasser hineinließ. ,,Wenn das Wasser soweit ist, kannst du rein. Ich suche dir solange was zum Anziehen.“. Sie lächelte mir freundlich zu. ,,V-Vielen Dank, Ma`am.“. Dann ließ sie mich und meine Unsicherheit allein. Gleichwohl war ich erleichtert eine Sekunde verschnaufen zu können und meine Gedanken zu ordnen. Ich freute mich darüber, dass ich tatsächlich baden durfte! Ich ging auf die Wanne zu und setzte mich auf dessen Rand. Als ich unter das Wasser fasste, stellte ich fest, dass es warm war! Ich durfte baden und dann auch noch warm!? Das waren viel zu viele Luxusgüter für einen Sklaven wie mich. Mein Herr wirkte sehr gnädig. Auch der ganze Ort hier. Wie ein großer Traum, oder eine Blase, die zerspringen würde, wenn ich sie berührte. Wenn das so weiter ging, dann würde ich es hier viel besser haben, als zuvor. Ich würde es mir wünschen, sehr. POV Henry So eine Scheiße! Da war ich gerade Zuhause angekommen, da kriege ich auch schon eine SMS aus der Personalabteilung, dass Michael, einer meiner Leiter krank geworden ist und am nächsten Tag nicht kommen kann. Dabei war am Samstag doch das wichtige Gespräch mit dieser großen Schreinerei, die einige Versicherungen abschließen wollte. Denn genau das machte ich. Versicherungen abschließen. Ich war Geschäftsführer und Inhaber meiner eigenen, privaten Versicherung, doch es schien, dass mich Michael jetzt im Stich ließ. ,,Das kann doch nicht wahr sein!“, rief ich aus und schmiss mich in den Sessel. Ich hatte ihm doch extra diesen Auftrag übergeben, damit ich mich am nächsten Tag um mein neues Eigentum kümmern konnte. Dieser Blödmann machte schon wieder ein Strich durch die Rechnung! Das hieß wohl, dass ich morgen wieder in die Firma musste, obwohl ich einiges geplant hatte. Ich seufzte und hämmerte genervt auf mein Smartphone ein. Das arme Ding konnte zwar nichts dafür, aber das musste da jetzt durch. Besser, als wenn ich meine Wut an meinem neuen Besitz auslassen würde. Jay wurde gerade das Haus von Mia gezeigt. Ich war froh, allein zu sein. Naja, ganz allein nun auch wieder nicht. Murmel war ja bei mir. Das kleine Klößchen hatte es sich neben mir bequem gemacht und betrachtete mich aufmerksam. Ich hätte mich gerade echt in eine Ecke setzen und heulen können! Dabei hatte ich so sehr auf mein Bett gehofft. Daraus wurde ja jetzt nichts. Dann klopfte es. ,,Herein.“. Die sollten mich nicht stören! Am besten ich zog mich in mein Arbeitszimmer zurück. Es waren Mia und Jay. Ich fragte sie, ob sie fertig waren. Zumindest das hatte anscheinend geklappt. Aber als sich Murmel jetzt auch noch querstellet und sich auf meine Füße legte, platzte mir fast der Kragen! Wenigstens erkannte Mia das und beseitigte das Problem schnell. Als sie wieder weg waren, im Grunde hatte ich keine Ahnung, was sie eigentlich gewollt hatten, machte ich mich schnurstracks in mein Arbeitszimmer auf. Drinnen knallte ich die Tür wütend zu und setzte mich an den Laptop. Ich kam geradeso dazu, das Licht einzuschalten. Ich wollte das jetzt einfach fertig haben! Müde und dennoch voll mit Adrenalin, öffnete ich einige Dateien, schrieb zwei Briefe und recherchierte nochmal wegen der Schreinerei. Inzwischen klingelte mein Handy. Als ich drauf sah, musste ich feststellen, dass es bereits einundzwanzig Uhr war und mir doch tatsächlich Michael, dieser Mistkerl, geschrieben hatte. //Hey, tut mir leid, dass ich ausfalle. Mir geht’s echt übel.// Ich würde ihm gleich zeigen, wie übel es ihm geht. Er hatte gewusst, dass ich einen Sklaven zu mir holte. //Ich mach das wieder gut, versprochen.//, schrieb er. //Das hoffe ich doch. Was soll ich denn morgen mit Jay anstellen!?//, antwortete ich ihm. //Jay? Heißt dein neuer so?//. Ich zögerte kurz. Eigentlich hatte ich jetzt keine Lust mit ihm über sowas zu schreiben. Im Grunde waren wir ziemlich gute Freunde und konnten uns über alles unterhalten, aber er hatte mir den Tag und die Stimmung versaut! //Ja.//, schrieb ich deswegen kurz angebunden. //Du musst mir mal ein Bild von ihm schicken. Ist er hübsch? Wie sieht er aus?//. Langsam lockerte ich mich doch ein wenig. //Du hast mir den Tag verdorben.//. //Jetzt sei doch nicht so. Tut mir leid. Ich weiß, ich bin ein Arsch, aber du kennst mein Asthma. Jetzt sag schon. Ist er heiß?//. Wir beide hatten so ziemlich den gleichen Männergeschmack. Er hatte ebenfalls Sklaven und so konnte ich mich mit ihm gut austauschen. //Ja.//. //;)//. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Dieser Idiot. //Sei aber Montag wieder da, sonst kannst du was erleben!//, wies ich ihn, ganz der Chef, zurecht. //Natürlich. Werde auch Zuhause arbeiten und den Bericht mitbringen. Bis Montag dann. Ach und du schuldest mir noch ein Bild!//. //Ich schulde dir gar nichts. Das ist die Strafe dafür, dass du mich hängen lässt. Bis Montag//. Genau in dem Moment klopfte es. Gereizt meinte ich: ,,Ja, was ist denn?“. Langsam wurde die Tür geöffnet. Ich entspannte mich, als ich erkannte, wer es war. Zögerlich trat Jay ein und schloss die Tür hinter sich. Dann verbeugte er sich höflich. Er roch auf einmal ganz anders als zuvor. So blumig. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Er war ja baden. Mit gutem Erfolg... Was mich aber stutzig werden ließ, waren die Sachen, die er anhatte. Das war doch mein Hemd und meine Shorts, oder? Sie waren ihm viel zu groß und so hingen sie geradezu an ihm. Ein Umstand, der ihn nicht minder attraktiv wirken ließ. Eher im Gegenteil. Ich spürte, wie sich bereits wieder etwas in meiner Hose regte. Mit einer Hand klappte ich meinen Laptop achtlos zusammen. An arbeiten war jetzt nicht mehr zu denken... Der erste Abend --------------- Kapitel 3 - Der erste Abend ,,V-Verzeiht die Störung, mein Herr, aber Ms. Mia schickt mich um Euch auszurichten, dass das Essen fertig ist.“, flötete er mit seiner lieblichen Stimme und zog mich einmal mehr in seinen Bann. Das Essen also? Ich hatte ja eigentlich auf was ganz anderes Appetit. Ich wischte mir mit einer Hand durchs Gesicht und sah mir den Jungen vor mir nochmal genau an. Er stand wie versteinert da. Das war nicht nur Schüchternheit. Ich spürte Angst. Auch wenn ich gerade keinen Gedanken an Essen verschwenden wollte, so hatte ich sicherlich nicht vor, mich auf ihn zu stürzen, sollte er sich mit Händen und Füßen dagegen wehren. Allerdings wüsste ich dann auch nicht, ob ich ihn behalten würde… Ich seufzte und genau in dem Moment erklang ein lautes Grummeln aus Jays Richtung. Beschämt fasste er sich an den Bauch. ,,T-Tut mir sehr leid, mein Herr.“, kommentierte er dieses Geräusch. Er hatte also Hunger. Ich nicht. Naja, Aber was machte man nicht, um das Eis zu brechen? ,,Ich denke, ich sollte mal runterschauen, damit Mia nicht wieder wütend wird.“, sagte ich und ein müdes Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Ob das heute noch was würde? Schwerfällig erhob ich mich. Erst jetzt bemerkte ich, wie fertig ich doch war. Beim Arbeiten bekam ich das gar nicht wirklich mit. Als ich stand, schwankte ich deswegen sogar und stützte mich mit einer Hand am Tisch ab. Das würde doch heute nichts mehr werden... ,,Mein Herr, geht es Euch gut?“, wurde ich besorgt gemustert. ,,Ja, ja.“. Ich hörte das immerhin oft genug von Mia. Von meinem Sklaven wollte ich nicht auch noch bevormundet werden. Deshalb stellte ich mich aufrecht hin und ging Richtung Tür. Allerdings blieb ich nochmal bei ihm stehen und sah an ihm herunter, verkniff mir dann aber einen zynischen Witz und ging weiter. Als ich bei der Tür ankam, öffnete sie mir Jay und ich trat, gefolgt von ihm, nach draußen. Wir gingen zusammen nach unten, ins Esszimmer, wo Mia den Tisch bereits gedeckt hatte. Es roch lecker nach Fisch und Reis. Die frischen Gewürze und die kräftigen Röstaromen schlichen sich in meine Nase. Eigentlich betrachtete ich Essen als reine Zeitverschwendung, aber jetzt bekam selbst ich ein wenig Hunger. Ich ging auf den Tisch zu und setzte mich an das Ende. POV Jay Ich war meinem Herrn in Esszimmer gefolgt und stand nun unschlüssig im Raum herum. Noch hatte ich keine klare Aufgabe von ihm erhalten. Also wusste ich nicht, ob ich ihn bedienen, nachschenken oder einfach nur brav in der Ecke stehen sollte. Ich hätte gerne den Platz mit Ms. Mia getauscht. Sie kramte nämlich fleißig herum und kam nun auch herein, um meinem Herrn einen Kaffee zu servieren. Moment, einen Kaffee? War es dafür nicht schon etwas zu spät? ,,Oh, Sie sind ja wirklich gekommen, Mr. Jones.“, sagte sie verwundert und ihr Blick haftete an mir: ,,Du musst wissen, er isst nicht gerne. Manchmal ist er wie ein bockiges Kind.“. Sie lachte. Erschrocken sah ich sie an. Wie redete sie über ihren Arbeitgeber? Sie gehörte ihm zwar nicht, aber dennoch war es mir unerklärlich, wie sie solche Worte über die Lippen brachte. Wie reagierte mein neuer Herr nun darauf? Gebannt schaute ich mir das Szenario an. Mein Herr sah sie tatsächlich sowas wie bockig an. ,,Also ehrlich! Was soll er denn jetzt für ein Eindruck von mir haben!“. ,,Ich sage nur die Wahrheit.“, kam es von ihr und sie verzog trotzig den Mund: ,,Ich mache mir ja nur Sorgen um Sie, Mr. Jones.“. ,,Ja, ja und jetzt geh schon!“, schickte er sie trotzdem noch freundlich, mit einer winkenden Handbewegung, weg. Sie kam der Aufforderung nach. Wollte er sie gar nicht für ihr Fehlverhalten bestrafen? Sie hatte ihn immerhin beleidigt! Nicht, dass ich das jemandem wünschte. Aber das gehörte sich nicht! Und wenn man sich nicht benommen hatte, dann musste eine Strafe folgen. So war das nun mal. Als gehorsamer Sklave wusste ich das und akzeptierte es, auch wenn ich gerne mal versuchte dieser zu entkommen. Doch mein Herr ließ sie einfach so davonkommen. ,,Willst du da Wurzeln schlagen?“, riss mich mein Herr aus den Gedanken. Nein, natürlich nicht, aber ich hatte doch keine andere Anweisung erhalten. Was erwartete er jetzt von mir? Er bemerkte meine Unsicherheit und deutete auf den Platz neben sich. Aber... nein, das konnte er nicht wirklich wollen. ,,Na los, jetzt setz dich schon.“. Er wollte es tatsächlich. Er wollte, dass ich neben ihm saß!? Warum? Da gehörte ein Sklave einfach nicht hin. Nicht an den Tisch seines Herren. Aber er schien darauf zu bestehen. Und ich wollte sicherlich keinen Befehl meines Herren missachten. Also ging ich ganz vorsichtig auf ihn zu, jederzeit bereit anzuhalten, sollte er seine Meinung doch noch ändern. Allerdings tat er das nicht. Und dann war ich auch schon neben ihm angekommen. Er beachtete mich gar nicht weiter sondern sah auf sein Handy. Ich schluckte schwer und zitterte, als ich an dem Stuhl zog, um mich auf ihn zu setzen. Sowas hatte noch niemals ein Herr von mir verlangt. Selbstverständlich war es nicht das erste Mal, dass ich mit einem Freien an einem Tisch saß, aber es war etwas anderes, wenn es beim Abendessen meines Herrn war. Noch dazu stand dort ein weiterer Teller. Genau an dem Platz, an den ich mich setzen sollte! Ich riss mich zusammen und überwand die letzten Zentimeter, bis ich endlich auf diesem verdammten Stuhl saß. Was für eine schwere Geburt! Es fühlte sich so falsch an... Das hier war einfach nicht richtig. Man hatte mir doch als Kind oft genug eingeprügelt, wo der Platz eines Sklaven war, wieso verlangte man jetzt von mir, diese Regeln zu brechen? POV Henry Ich hörte, wie Mia erneut den Raum betrat, diesmal mit einem Tablett in der Hand, auf der zwei Teller standen. Ich sah von meinem Smartphone auf. ,,Sag mal, warum hast du ihm eigentlich meine Sachen gegeben?“, fragte ich und ließ sie gar nicht erst richtig den Raum betreten. ,,Naja, sollte ich ihn denn nackt rumlaufen lassen?“. Hm... keine besonders schlechte Vorstellung.Sie stellte einen Teller vor mir ab und danach bei Jay der sich sichtlich unwohl fühlte. Mir war schon klar, warum. Immerhin war er nicht mein erster Sklave. Ich wusste, dass es ungewöhnlich war, dass Sklaven mit ihren Besitzern aßen, aber dass ihn das so sehr belastete, war dann doch etwas zu viel des Guten. ,,Erzähl mir etwas von dir... ach und iss, sonst wird es kalt.“, meinte ich und nahm mein Besteck zur Hand. Sofort verging mir meine Lust. Was ich von ihm verlangte, konnte ich wohl selbst nicht. Vielleicht gefiel mir nicht, was Mia sagte, aber Recht hatte sie dennoch: Ich hasste es zu Essen. Für mich bedeutete Essen reine Zeitverschwendung und Zeit ist bekanntlich Geld. Geld, dass ich längst wieder eingeholt haben könnte. Aber und das sagte ich selbst zu mir, das tat ich gerade für Jay. Der musste erstmal ein bisschen warm werden, damit ich es später auch warm haben würde. Diese Vorstellung beruhigte mich. Mein neuer Sklave machte allerdings keine Anstalten, den Teller auch nur anzusehen. ,,Soll ich dich füttern, oder was?“, kam es etwas schroffer, als ich eigentlich wollte. POV Jay Ich zuckte merklich zusammen und fing an, an dem Saumen meines Shirts zu fummeln. Jetzt hatte ich ihn erzürnt. Na super. Ich bekam nichts gebacken! Es war einfach so ungewohnt mir mich. Das letzte Mal, dass ich etwas gegessen hatte war auch der Tag gewesen, an dem ich mich das letzte Mal gewaschen hatte. Als Sklave musste man sich jedes Zugeständnis hart verdienen. Und jetzt bekam ich es förmlich vor die Nase gesetzt! Es stimmte mit dem, was ich jahrelang gelernt und gelebt hatte, nicht überein! Zudem war es kein einfaches Essen. Es sah ziemlich teuer aus. Ich hatte bisher nur ein, zwei Mal Fisch essen dürfen und das hatte sicherlich nicht so viel gekostet wie dieser hier… Und da gab es noch ein Problem: Ich konnte nicht mit Besteck umgehen! Unbemerkt huschte mein Blick zu meinem Herrn, welcher schon genervt war. Ich musst da wohl durch! Ich holte kräftig Luft und überwand mich, griff nach dem Messer und der Gabel. Mein Herr hatte wohl nur darauf gewartet, denn nun begann auch er zu essen. Angestrengt steckte ich meine Gabel in den Fisch setzte das Messer zum Schneiden an. Natürlich wusste ich, wie das ging, ich war ja nicht doof. Aber dennoch war es so ungewohnt, als ich mir den ersten Bissen in den Mund steckte. Ganz ehrlich? Ich hätte zerfließen können. Das schmeckte fantastisch! Etwas Besseres hatte ich noch nie bekommen! Genießerisch seufzte ich. ,,Es scheint dir ja zu schmecken.“, kommentierte es mein Herr belustigt und sofort erwacht ich wieder im Hier und Jetzt. ,,Verzeiht, mein Herr…“. Dieser Mann machte mich einfach von Natur aus ungehorsam. Da konnte ich nichts für! Plötzlich fiel mir ein, dass er mir angewiesen hatte, etwas über mich zu erzählen. Nur was? Genau das musst ich jetzt in Erfahrung bringen! ,,Was… soll ich denn über mich erzählen, mein Herr?“. Er nahm einen kräftigen Schluck seines Kaffees. Er schien, als hätte er die Frage längst vergessen. ,,Eben irgendwas.“. Tolle Auskunft. Wirklich. ,,Ich habe nichts, was ich erzählen könnte, mein Herr.“, erklärte ich ihm. Was sollte ein Sklave schon Wichtiges über sich zu berichten haben? Er hatte lediglich zu dienen, mehr nicht. ,,Erzähl mir, was du so kannst. Lesen und schreiben schon mal nicht, oder?“. Betrübt ließ ich den Kopf hängen. ,,Nein, mein Herr.“. ,,Spielst du ein Instrument? Oder hast du etwas gelernt?“, kamen die nächsten Fragen. Sie klangen recht gelangweilt oder müde, ich konnte es nicht richtig einordnen. ,,Ich kann kein Instrument spielen. Ich habe auch nichts gelernt, weil ich seit meiner Geburt ein Sklave bin, mein Herr.“. Oh, eine positive Sache hatte es doch. Zumindest hatte ich ihm gesagt, wie lange ich schon Sklave war. Was für ein Erfolg… ,,Puh, das wird ja was.“, meinte mein Herr und sah abermals auf sein Handy. Er lehnte sich zurück und tippte darauf herum. Ich fragte mich, mit wem er wohl schrieb, wenn er so sehr hinterher war. Vielleicht hatte er ja eine Freundin oder einen Freund? Natürlich fragte ich das nicht. Sowas ging mich nichts an. ,,Ich werde dich übrigens morgen mit in meine Firma nehmen. Michael, einer meiner Leiter ist ausgefallen, deshalb muss ich dorthin.“, erklärte er mir ganz nebenbei. Was? In SEINE Firma? Ob ich mich trauen sollte ihn darauf anzusprechen? ,,Was“, fing ich an, zögerte aber um zu sehen ob es ihm Recht war. ,,arbeitet Ihr denn, mein Herr?“. ,,Hm? Versicherung.“. Er schien gerade ganz vertieft in sein Handy, weshalb ich mich lieber meinem Essen vor mir widmete. Also tatsächlich eine Versicherung? Ich hatte richtig gelegen! In sowas war ich echt gut. Ich genoss jeden Bissen dieses köstlichen Essens. Wer wusste auch schon, wann ich das nächste Mal etwas bekam? Und als mein Herr und ich fertig waren, warteten wir, dass Mia kam, um das Geschirr abzuräumen. ,,Vielen Dank, mein Herr.“, bedankte ich mich, nachdem Mia wieder weg war. Auf einmal schien die Stimmung umzuschlagen und ich merkte, dass seine volle Aufmerksamkeit mir galt. Er schaltete sein Handy aus und legte es dann auf den Tisch. ,,Da hat sie mal wieder was leckeres gezaubert, das muss ich schon zugeben.“, er lächelte charmant, was mich völlig verunsicherte. ,,Sag mal“, er beugte sich nach vorne und stützte seinen Kopf mit einer Hand: ,,magst du Männer oder Frauen?“. Was war das denn für eine Frage? Sofort errötete ich, was ihn glucksen ließ. ,,D-Das habe ich nicht zu entscheiden, mein Herr.“, erklärte ich vorsichtig. Ich stand meinem Besitzer zur Verfügung, ob ich es wollte oder nicht. In jeder Hinsicht. Selbst hatte ich noch nie darüber nachgedacht, welchem Geschlecht ich zugewandt wäre, würde ich frei sein. Aber bisher hatte ich nur männliche Herren gehabt, also auch nur Erfahrungen in dieser Hinsicht. ,,Aber Erfahrungen hast du schon?“. Ich wusste ja, dass es wohl darauf hinauslaufen würde. Aber in meiner eigenen, kleinen Welt hatte ich gehofft, keine solcher Aufgabe zu bekommen. Aber was brachte hoffen schon? ,,Ja, mein Herr.“, antwortete ich ihm. Hoffen hatte noch nie etwas gebracht. Nicht als Kind, nicht als Jugendlicher und es wird mir auch nie etwas bringen. Irgendwann musste ich es doch begreifen! Aber innerlich wurde ich wohl nie älter. Ich war wohl immer noch der achtjährige Junge, der rein gar nichts von der Welt und den Grausamkeiten auf dieser wusste. Der unbeschwert durchs Leben ging. Vielleicht wünschte ich mir einfach nur dieser sein zu können… Er rutschte ein Stück näher und flüsterte mir leise ins Ohr: ,,Lass uns nach oben gehen.“. Jetzt kam diese eine Aufgabe, die ich schon immer gehasst habe, mit der ich nur Schmerz und Demütigung verband. Ich hoffte, es würde schnell vorbei sein. POV Henry Eigentlich war meine Müdigkeit wie weggeblasen und ich freute mich auf das Kommende, aber als wir zusammen auf dem Weg ins Schlafzimmer waren, war von meiner Lust kaum etwas zu erkennen. Jay trottete mir nur geschlagen hinterher und ich konnte seine Anspannung bis hier vorne spüren! So konnte ich doch keinen Sex haben! Ich blieb abrupt stehen, sodass er fast in mich hineingelaufen wäre. Genervt drehte ich mich zu ihm. Er sah überrascht aus und fragte sich wohl, warum wir stehen blieben. Ich strich mir mit einer Hand durch mein Gesicht. So hatte ich mir das ganz und gar nicht vorgestellt. Welch Unsicherheit in diesem zierlichen Körper steckte… Ich legte vorsichtig meine Hand an sein Kinn, hob es langsam an, sodass er mir in die Augen sehen musste. ,,Meinst du, ich sehe nicht, dass du Angst hast?“. Panik breitete sich in diesen schwarzen Kulleraugen aus. ,,S-So ist das nicht, mein Herr! Ich möchte Euch nur zu gerne dienlich sein.“, erklärte er mir eher schlecht als recht und versuchte sich an einem kleinen Lächeln. Ehrlich gesagt sah es gar nicht schlecht aus. Ich fragte mich, warum ich nicht doch den Rotwein angenommen hatte, dann hatte ich ihn jetzt einfach ohne schlechtes Gewissen nehmen können, aber nein… ,,Ich will aber nicht, dass du mir dienlich bin, sondern Sex.“. Was sollte das für Sex sein, wenn ich es mit einer leblosen Puppe hatte? Er schien nicht zu verstehen, worauf ich hinauswollte. ,,Wenn wir schon miteinander schlafen, will ich, dass es mit deinem Einverständnis passiert.“, drückte ich mich nun deutlicher aus. Sponsor werden und Werbung komplett deaktivieren Seine Pupillen weiteten sich verwundert. ,,A-Aber mein Herr, ihr braucht doch mein Einverständnis nicht. Ich werde mich wirklich bemühen.“. Irgendwie war das süß, aber es zeigte mir auch, dass er nicht einverstanden gewesen wäre. ,,Lass gut sein, Kleiner.“, ließ ich ihn abblitzen und wollte ihn stehen lasse. Er war wohl doch nicht für mich geeignet gewesen. Ich brauchte jemanden, der nicht gleich zusammenbrach, wenn ich ihn mal härter anpackte. Aber irgendwie war es doch meine eigene Schuld. Was hatte ich mir auch den zerbrechlichsten von allen ausgesucht? Da hatte ich mich zu sehr von seinem Äußeren leiten lassen, ohne zu wissen, ob er meinen Ansprüchen gewachsen wäre. Ich strich mit einem Seufzer durch die Harre. Jetzt ging es erstmal ins Bett. Mal sehen, ob ich ihn einfach zurückgeben konnte oder ob ich ihn verkaufen müsste. Aber nicht mehr jetzt… Plötzlich spürte ich, eine Hand an meinem Arm. Verwirrt blieb ich stehen und wandte mich zu ihm. Er griff vorsichtig nach meiner Hand und legte sie an seine Wange, die zu glühen schien. ,,Ihr braucht mein Einverständnis nicht, weil ihr es schon längst habt.“, sagte er mit leicht belegter Stimme und sah mich von unten an. Was war denn jetzt mit ihm passiert? War das noch der gleiche Junge, der da vor ihm stand? Meine Hand, fest umschlugen, führte er langsam seinen Hals hinunter, bis sie auf seiner Brust ruhte. Ich spürte, wie sich die Lust langsam wieder zurückmeldete. Dieser verstohlene Blick machte es auch nicht besser. Wie konnte er von einem auf den anderen Moment so heiß sein? Ob ich es doch wagen sollte? Er beantwortet mir diese unausgesprochene Frage, in dem er meine Hand immer weiter nach unten führte. Mein Atem beschleunigte sich erheblich. Na gut, wenn er es so wollte. Ich hatte Rücksicht auf ihn nehmen wollen, aber wenn er diese nicht brauchte… Ich zog ihn mit einmal ganz nah an mich, schlang meine Arme um ihn. Auch er legte seine Hände auf meinen Schultern ab, verschränkte sie hinter meinem Kopf. Ja, das gefiel mir schon besser. Ich beugte mich zu ihm runter und küsste ihn. Erst langsam und dann immer verlangender. Ich leckte kurz über seine wohlgeformten und weichen Lippen. Er öffnete sie mir willig, sodass ich mit meiner Zunge alles erkunden konnte. Ich stupste seine herausfordernd an und so entstand ein kleiner Kampf, aus dem ich als Sieger hervorging. Wir lösten uns nach Luft ringen wieder voneinander und setzten unseren Weg nach oben fort, allerdings nicht, ohne uns zwischendurch immer wieder verlangend zu küssen. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was mit dem Jungen passiert war, aber das könnte er immer gerne wiederholen. Als wir irgendwann im Schlafzimmer angekommen waren, schloss ich hektisch die Tür und drängte Jay an die Wand, an welche ich seine beiden Handgelenke festpinnte und ihn abermals grob küsste. Das fühlte sich echt gut an nach so langer Zeit! Weshalb ich es gar nicht abwarten konnte, ihm sein Shirt auszuziehen. Wahrscheinlich ging das alles viel zu schnell. Ich schaffte es kaum mich zusammenzureißen. Doch als das lästige Stück seinen Weg auf den Boden fand, musste ich hart schlucken und hielt doch für einen Augenblick inne. Ich hatte an einen Armen bereits einige blaue Flecken entdeckt, aber überall auf seiner Brust befanden sich große, blaue Hämatome und Stiemen, die wohl von Peitschenschlägen kommen mussten. Das sah ziemlich schmerzhaft aus. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Finger zu einem langen Striemen fanden, der von seiner linken Schulter ausging. Behutsam ließ ich meinen Finger über diese Unebenheit gleiten. Es sah nicht aus, als würde es ihm weh tun. Wahrscheinlich war sie verheilt. Ich blickte ihm tief in die Augen. Doch als ich so in seinen schwarzen Irden versank, die auf einmal so unfassbar traurig wirkten, glaubte ich den Wunsch lesen zu können, nichts über diese Verletzungen zu sagen. Also tat ich es nicht, sondern zögerte nicht weiter und ließ meine Hände über seine schmale Taille, hoch zu seiner Brust wandern, an der sein Brustkorb deutlich herausstach. Nun war er es, der ungeduldig an meinem Hemd fummelte, um die Knöpfe an diesem zu öffnen. Als das Ding endlich offen war, streichelte er ebenfalls über meinen gut trainieren Oberkörper, zog mit seinen zarten Fingern die Muskeln nach. Allerdings wurde mir das schnell zu langweilig, weshalb ich begann kleine Küsse auf seinem Brustkorb zu verteilen. Ich kümmerte mich auch ausgiebig um seine Brustwarzen, die ich mit der Zunge umspielte und neckisch in diese biss. Meine Hose war bereits viel zu eng. Ich wollte sie schnell loswerden! Weshalb ich ihn von der Wand wegzog und zum Bett dirigierte, auf das ich ihn einfach stieß. Noch in der Bewegung, öffnete ich mit zittrigen Händen die Hose und ließ sie achtlos auf dem Boden fallen. Ich krabbelte nur noch mit meiner Unterhose bekleidet über ihn und wo wir abermals unsere Lippen in einem innigen Kuss vereinten. Meine Hände konnte ich längst nicht mehr bei mir behalten, sodass sie zu seinem Hintern wanderten. Amüsiert nahm ich sein erregtes Keuchen zur Kenntnis und als ich ihm auch noch seinen letzten Schutz klaute. Er wandte den Blick beschämt zur Seite. Obwohl es dafür keinerlei Grund gab. Er war wunderschön, selbst mit den ganzen Blessuren, die sich ebenfalls über seine Beine zogen. Allerdings spürte ich, dass das alles schon viel zu viel für mich war! Nachdem ich so lange schon niemanden mehr berührt hatte, brachten mich diese wenigen Zärtlichkeiten fast um den Verstand. Deshalb wartete ich gar nicht mehr, sondern entledigte mich meiner Unterhose und griff zu meinem Nachtschrank, aus dem ich eine Tube holte. Großzügig verteilte ich das Gleitgel auf meinen Fingern und platzierte mich zwischen seinen Beinen. ,,Entspann dich.“, raunte ich ihm ins Ohr. Wieder schlang er seine Arme um mich, als ich meinen ersten Finger in ihn gleiten ließ. Er stöhnte und warf den Kopf in den Nacken, was mich noch mehr anmachte. Ich wartete gar nicht, bis er sich daran gewöhnt hatte, sondern bewegte den Finger in ihm. Sein Stöhnen wurde immer lauter und ich nahm einen zweiten und dritten dazu, bis ich der Meinung war, dass es reichte. Ich zog meine Finger aus ihm heraus und hörte zu deutlich das enttäuschte Seufzen. ,,Nicht so ungeduldig.“, mahnte ich ihn neckisch. Dabei ging es mir nicht anders. Ich wollte ihn! Jetzt! Also positionierte ich uns nochmal richtig und stützte meine Ellenbogen neben seinem Kopf ab. Dann drang ich mit einem deutlichen Stöhnen meinerseits in ihn ein. Scheiße, war das eng! Mir war es fast schon peinlich, wie wenig ich aushielt! Immer wieder drang ich in ihn ein, füllte ihn ganz aus oder bewegte mich etwas langsamer. Dabei sah ich ihm die ganze Zeit in diese faszinierenden Augen, die mich vom ersten Augenblick an gefesselt hatten! Ich bekam gar nicht genug von seinem zerbrechlichen Körper. Es fühlte sich so verboten süß an, diesen Jungen unter mir winden zu sehen und ihn lustvoll stöhnen zu hören. Ein letztes Mal beugte ich mich zu ihm runter und küsste ihn leidenschaftlich, was er ebenso erwiderte. Dann tastete ich mich langsam zu seinem harten Glied, welches ich umschloss und anfing kräftig zu pumpen. ,,Herr…!“, keuchte er heiser, als er sich fest an mich drückte. Das war zu viel. Während er in meiner Hand kam, schob ich mich noch einmal tief in ihn, während auch ich meinen Orgasmus hatte. Eine Weile genoss ich einfach nur diese wohlige Wäre und die Nachwellen meines Orgasmus. Dann zog ich mich völlig erschöpft aus ihm zurück und legte mich neben ihn. Versuchte vergeblich Luft in meine Lungen zu bekommen. POV Jay Zum Glück ging es wirklich schnell. Ich drehte mich auf die Seite und versuchte, wie mein Herr, zu Atem zu kommen. Es gelang mir schneller als ihm und ich zog meine Beine näher an meinen Körper. Natürlich konnte ich damit meine Scharm, die ich empfand, nicht verbergen. Aber ich suchte gerade Schutz vor den Blicken meines Herrn. Er hatte mir nicht weh getan. Ich hatte selbst einen Orgasmus gehabt, dennoch fühlte ich mich so unfassbar benutzt. So wie jedes Mal, wenn ich sowas tun musste. Am meisten ekelte ich mich vor mir selbst. Wie konnte ich dabei nur stöhnen und dann kommen? Obwohl ich es so sehr hasste und darunter litt, wollte mein Körper einfach nicht auf mich hören. Stumme Tränen rannen meine Wangen hinab. Ich hoffte, er sah sie nicht. Aber nein, er versuchte noch immer runter zu kommen. Zumindest diese Pein wurde mir erspart. Als ich noch jünger war und noch wenig Erfahrung hatte, wurde mir von den älteren Sklaven immer gesagt, dass man sich daran gewöhnen würde. Dass es irgendwann nicht mehr weh tat, weder körperlich noch innerlich. Aber auch noch den Jahren, in denen man mich schon zu sich ins Bett nahm, hatte ich mich nie damit abfinden können. Es schmerzte immer wie beim ersten Mal… Dabei machte es mir nichts aus, ein Sklave zu sein. Ich hatte nie versucht mich gegen meine Herren zu stellen oder ungehorsam zu sein. Das lag wohl größtenteils daran, dass ich als Sklave geboren wurde. Ich hatte ja nie etwas anderes kennen gelernt als zu dienen. Deshalb wollte ich es auch gar nicht anders. Aber diese eine Sache… der Sex. Das war das einzige was ich mir wünschte nie wieder machen zu müssen. Ansonsten war ich mit allem anderen zufrieden, so wie es war. Ich spürte, wie sich mein Herr neben mir bewegte. Schnell wischte ich über meine Augen, um diese verräterischen Tränen zu beseitigen. Er stand auf und ging in ein angrenzendes Zimmer, aus dem er wenige Augenblicke später wiederkam. Er hatte einige Tücher in der Hand, mit denen er sich zu mir auf die Bettkante setzte. ,,Hier.“, meinte er und reichte mir ein paar von ihnen. ,,Danke.“, sagte ich knapp und reinigte mich damit. Er inzwischen verschwand wieder in dem anderen Zimmer. Als ich alles von mir abhatte, schmiss ich die Tücher weg und kramte im gleichen Zug die verteilten Kleidungstücke vom Boden auf. Während ich die Sachen meines Herrn auf einen Stuhl am Tisch legte, zog ich mir ,,meine“ über und stand dann unschlüssig im Raum herum. Denn ich wusste nicht, was ich jetzt zu tun hatte. Die meisten meiner Herren hätten jetzt gewollt, dass ich mich so schnell wie möglich verkrümelte, damit sie ihre Ruhe hatten. Da ich von ihm allerdings noch keine Anweisungen erhalten hatte, wollte ich lieber warten. POV Henry Wow, jetzt merkte ich erst, wie sehr ich das wirklich gebraucht hatte. Ich stand unter der Dusche und wusch mich schnell. So verschwitzt wie ich gewesen war, wollte ich nicht zurück ins Bett. Mich faszinierte, dass mein neuer zwei Seiten an sich zu haben schien. Eine ganz schüchterne und dann eine heiße, verführerische, die er mir eben nur zu gut gezeigt hatte. Langsam drehte ich das Wasser ab und griff nach einem Handtusch, mit dem ich mich abtrocknete. Danach band ich mir ein trockenes um die Hüfte und trat wieder ins Schlafzimmer. Doch anstatt im Bett zu liegen, stand Jay plötzlich seltsam im Raum herum und wirkte wieder so versteinert wie vorher. ,,Was ist?“, fragte ich ihn und ging auf meinen Schrank zu, aus dem ich mir eine Schlafhose holten wollte. ,,I-Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll, mein Herr.“, gab er leise zu und sah demütig zu Boden. Komische Frage. ,,Was sollst du jetzt machen? Um die Uhrzeit? Wie wäre es, wenn du anfängst, dass Haus zu wischen?“, sagte ich ironisch und krabbelte halb in meinen Schrank, um an die Hose zu kommen, die nach hinten gerutscht war. ,,J-Ja, mein Herr.“. Das durfte doch nicht wahr sein! Nahm er das etwa ernst? Ich streckte meinen Kopf zu ihm heraus, damit ich ihn ansehen konnte. Aber er lachte nicht, oder war anderweitig belustigt. Er meinte es wirklich ernst. ,,Das war ein Scherz.“, erklärte ich ihm monoton und zog misstrauisch eine Augenbraue hoch. Er lief abermals rot an. Dieser Junge… Ich hatte nach gefühlten Stunden endlich diese verdammte Hose gefunden und zog sie mir an. Dann schlenderte ich zufrieden auf das Bett zu, in welches ich mich achtlos legte. Ich stützte mich auf einen Arm und betrachtete meinen Sklaven amüsiert. Er stand noch immer rum und wartete wohl auf eine Anweisung. Weil ich ihn nicht länger quälen wollte, sagte ich: „Nun komm schon her.“. Zögerlich kam er dieser Anweisung nach und setzte sich auf das Bett. Kaum war er in Reichweite, zog ich ihn zu mir herein und ganz nah an mich. Ich spürte, dass er versuchte sich ganz klein zu machen, aber ich ließ ihn nicht los und griff nur mit einer Hand nach der Fernbedienung um die Kanäle durchzuklappern. Er fühlte sich sichtlich unwohl in meinem Arm. Ich befürchtete bereits, dass er so wohl nicht zur Ruhe kommen würde. Jedoch musste ich nach wenigen Augenblicken feststellen, dass sein Kopf auf meinem Arm immer schwerer wurde, bis er ganz ruhig atmete und ich wusste, dass er schlief. Da hatte ich mir wirklich jemand sehr besonderes ins Haus geholt. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, vielleicht auch nicht. Im Moment genoss ich einfach nur seine Nähe. Der erste Morgen ---------------- Kapitel 4 - Der erste Morgen ,,Komm her, mein Junge.“ Mein Herr hatte die Hand nach mir ausgestreckt und ich folgte seiner Anweisung. Während er mich auf seinen Schoß zog, ruckelte ich ein wenig herum, um nicht herunter zu fallen. ,,Wie war dein Tag? Hast du etwas Schönes gespielt?“, fragte er mich und streichelte mir über den Kopf. Er hatte mir an dem Tag gestattet mit den anderen Kindern zu spielen. ,,Wir waren am Fluss, mein Herr! Da haben wir Frösche gefunden!“, erzählte ich ihm in meinem kindlichen Eifer. ,,Na das hört sich doch nach jeder Menge Spaß an!“, sagte er und streichelte mir über den Rücken. ,,Wir haben ganz viele Schmetterlinge gesehen. Einer der älteren Jungs hat mir erklärt, warum die so ein Muster haben!“. ,,Ach echt?“. Ich nickte heftig, während mein Herr unter mein Shirt fuhr, um meinen Rücken weiter streicheln zu können. ,,Wir haben dann…“. ,,Sag mal“, unterbrach er und sah mich eindringlich an: ,,Hast du denn Lust ein Spiel mit mir zu spielen?“. Ängstlich griff ich nach der Wärmequelle neben mir. Ganz leicht fing ich an zu wimmern, bis ich langsam realisierte, dass ich wach und das nur ein Traum war. Ich schmiegte mich fest an das etwas an meiner Seite, suchte Halt und Schutz vor diesem grauenvollen Traum, von dem ich jedes Mal hoffte, dass es wirklich nur ein Traum gewesen wäre. Das etwas neben mir begann sich zu regen. Wo war ich eigentlich? Müde öffnete ich die Augen und erschrak, als ich merkte, dass das etwas ein jemand war. Sehr schwerfällig kamen meine Erinnerungen an den gestrigen Abend wieder. Das war mein Herr, der neben mir lag und so ruhig die Augen geschlossen hatte! Als ich das realisierte, ließ ich sofort seinen Arm los, an den ich mich verzweifelt klammerte. Ich hoffe, er bekam es nicht mit. Das war eine unbewusste Reaktion gewesen. Doch gab es mir nicht das Recht, meinen Herrn ungefragt anzufassen. Ich betrachtete ihn still. Nachdem er mich gestern zu sich ins Bett und seinen Arm gezogen hatte, war ich vor Erschöpfung kurzerhand eingeschlafen. Dieses Bett war ja auch unfassbar weich! Was hatte man da reingetan? Frische Wolken? So fühlte es sich zumindest an… Er bewegte sich etwas und rutschte ein Stück nach oben, sodass mein Kopf auf seiner Brust lag und ich seinen Herzschlag hören konnte. Aber er schien nicht aufgewacht zu sein. Er schlief entspannt weiter. Tatsächlich vernahm ich das leise Pochen ziemlich deutlich, hatte er doch obenrum nichts an. Eine Situation die mich erröten ließ. Ich versuchte ein Stück von ihm wegzukommen, aber immer, wenn ich mich nur einen Millimeter von ihm wegbewegte, rekelte er sich. Da ich ihn nicht aufwecken wollte, blieb ich also liegen, schloss ebenfalls nochmal die Augen und atmete unbewusst den Duft meines Herrn ein. Er roch wirklich gut. So fruchtig und dennoch männlich-herb. Ich schmunzelte über meine eigenen Gedanken. Welch seltsame Beschreibung! Als wäre er etwas Essbares, dessen Geruch ich gerade genoss. Ob ich ebenfalls so roch? Wohl eher nicht, auch wenn ich gebadet hatte. Meine Haare rochen wohl immer noch schrecklich. Abermals regte sich mein Herr, wobei er einen Arm um mich schlang und mich noch näher an sich drückte. Ich biss mir schüchtern auf die Lippe. Wenn dieser selbstbewusste Mann wissen würde, wie kuschelig und anhänglich er sich gerade verhielt! Das sollte ich ihm wohl besser nicht erzählen. Dennoch genoss ich die Wärme, die sein muskulöser Körper ausstrahlte. Ich hatte kein Problem neben ihm zu liegen. Einzig und allein wenn es intim wurde, bekam ich Angst. Vielleicht lag es sogar an diesem Traum, den ich so oft hatte. Wenn ich immer wieder die Schmerzen und Ängste meines ersten Mals durchlebte, konnte ich mich doch gar nicht daran gewöhnen, oder? Es war nicht so, dass ich mich nicht anstrengte. Ich wollte so gerne meinem Herrn gefallen und ihm alle Wünsche von den Augen ablesen. Einen anderen Sinn gab es in meinem Leben ja nie… Aber nach dem Sex konnte ich mich einfach nicht zusammenreißen! Ich war so ein Idiot! ,,Hm…“, hörte ich und bemerkte, wie mein Herr sich erneut bewegte. Diesmal wachte er aber wirklich auf und öffnete seine Augen. Er sah mich einen Moment so verwundert an, wie ich ihn wohl ebenfalls angesehen haben musste. Dann erinnerte er sich anscheinend auch und ein schwaches Lächeln erschien auf seinen Lippen. ,,Guten Morgen.“, nuschelte er verschlafen und gab mir dann einen Kuss auf den Kopf, an den er mühelos herankam. Wie gebannt starrte ich ihm in seine grünen Irden. POV Henry Herzlich gähnte ich und streckte mich. Ich wollte nicht raus! Ich wollte hier liegen bleiben und mit Jay schmusen. Das hatte ich schon lange nicht mehr gemacht. Meine letzten Affären waren recht schnell wieder weg gewesen und meine letzte Beziehung war auch schon Ewigkeiten her! Warum ließ man mich nicht wenigsten heute den Tag genießen? Ich hatte mir doch auch mal eine Pause verdient, oder? Als ich meinen Blick über Jay schweifen ließ, bemerkte ich das schwarze Band an seinem Hals. Das mussten wir ganz vergessen haben abzunehmen. Er war gestern aber auch gleich weg gewesen. Ich strich behutsam über seinen Hals: ,,Du musst das nicht tragen, wenn wir Zuhause sind.“. Ich fand diese Bänder nicht sonderlich hübsch. Aber ich verstand, dass es eine Notwenigkeit darstellte, wenn wir unterwegs waren. Man sollte Sklaven immer sofort als solche erkennen, sonst konnte es schnell zu Problemen kommen. Meist hatten sie ihre Male nicht an Stellen, die man sofort sah. Da kam mir eine Frage. ,,Sag mal, wo hast du eigentlich dein Sklavenmal?“. Das war ein Zeichen, das jeder Sklave besitzen musste. Dieses Zeichen stellte eine Taube dar. Als ich noch jünger war, wurde mir mal erzählt, dass es so viel hieß wie: ,,Vogelfrei zu sein“, was auf einen Sklaven ja irgendwie zutraf. Aber ich wusste nicht, ob es wirklich stimmte. ,,An meiner Schulter, mein Herr.“, sagte er, drehte sich um und zog sein Shirt an seiner Schulter herunter, um mir das Zeichen zu zeigen. Ich strich fasziniert über die kleine Taube an seinem rechten Schulterblatt. „Das ist aber äußerst blass.“, stellte ich fest. Diese Zeichen konnten auf unterschiedliche Art und Weise angebracht werden. Viele wurden tätowiert, aber es gab auch andere Möglichkeiten. „Ja, das Brandmal hatte viel Zeit zum Verheilen, mein Herr.“, erklärte er mir und ich schluckte hart. Brandmal, ja? Diese Möglichkeit gab es natürlich auch. Aber sie war nicht mehr verbreitet. „Wann hast du es bekommen?“, fragte ich nach. Man bekam dieses Zeichen sofort, wenn man Sklave wurde. Außer natürlich man wurde als dieser geboren. Dann wartete man in der Regel, bis das Kind älter war. ,,Mit fünf Jahren, mein Herr.“, bestätigte er mir. Mir fiel auf einmal so eine Hypothese eines Wissenschaftlers ein. In dieser ging es darum, wie unsere Welt aussehen würde, wäre die Sklaverei damals wirklich abgeschafft worden. Was gewesen wäre, wenn die Leute damals, die sich gegen die Sklaverei auflehnten, gewonnen hätten. Aber wie jedes Kind weiß, sind die ganzen Demonstrationen und Menschenrechts-Bewegungen nach hinten losgegangen und hatten sich in genau die entgegengesetzte Richtung ausgewirkt. Während sich zu dieser Zeit die Sklaverei eher auf rassistische Gründe gestützt hatte, so breitete sich diese auf dem ganzen Planten aus und bald gab es Sklaven jeder Hautfarbe, jeder Herkunftsart, jeden Geschlechts und jeden Alters. Und nun baute die moderne Gesellschaft auf Sklaven auf. Es sollten fast dreißig Prozent der Weltbevölkerung Sklaven sein. Eine Welt, ohne diese, konnte sich keiner mehr vorstellen. Sie waren Gang und Gebe und wurden in Bereichen jeglicher Art eingesetzt. Da man auch als freier Mensch zu einem Sklaven werden konnte, hatten manche auch eine Ausbildung und waren viel gelehrter als früher. Eigentlich ging das sogar ganz schnell. Man musste nur schwarz an Menschenhändler gelangen oder ein schlimmes Verbrechen begehen und schon war man nicht mehr frei. Auch wenn die meisten Sklaven wohl so geboren wurden. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und zeigte ihm somit, dass er sich wieder bedecken konnte. Auf einmal hörte ich es an der Tür klopfen. ,,Mr. Jones? Ich störe Sie nur ungern, aber ich wollte mich versichern, dass Sie wissen, wie spät es ist.“. Das war mein Butler, James, der vor meiner Tür sprach. Verwirrt sah ich auf mein Handy und stellte fest, dass es schon zehn Uhr war! ,,Scheiße!“, rutschte es mir heraus. Ich hatte viel zu fest geschlafen und auch noch vergessen meinen Wecker zu stellen. „Wir kommen sofort. Fahr bitte schon mal das Auto vor!“, wies ich ihn an und sprang aus dem Bett. ,,Schnell, wir müssen uns jetzt beeilen. Du hast um elf Uhr einen Termin beim Friseur!“, erklärte ich eilig und kramte bereits an meinem Schrank. „Geh du dich unten fertig machen, wir haben keine Zeit mehr. Wir treffen uns in der Küche!“, damit war ich im Bad verschwunden. Verdammt, eigentlich hatte ich vorher noch etwas für die Arbeit tun wollen, aber das war ja jetzt wohl nicht mehr möglich… POV Jay Es ging plötzlich alles so schnell, dass ich gar nicht mehr folgen konnte, dennoch tat ich, wie er es mir gesagt hatte und ging nach unten zu dem Bad, in dem ich auch gebadet hatte. Da fiel mir ein: Ich hatte doch gar keine Sachen! „Guten Morgen, Jay. Ist alles in Ordnung?“, hörte ich Ms. Mia`s besorgte Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu ihr und deutete eine Verbeugung an. „Guten Morgen, Ma`am. Mr. Jones möchte mit mir raus, aber ich habe keine Sachen, die ich anziehen könnte.“, erklärte ich ihr meine Situation. Sie überlegte einen Moment, dann meinte sie: „Komm mal mit, ich hab da vielleicht etwas.“. Sie ging zu ihrem Zimmer und ich folgte ihr brav. Drinnen steuerte sie schnurstracks auf ihren eigenen Kleiderschrank zu. „Mit Mr. Jones Sachen kannst du nicht raus und deine eigenen sehen viel zu dreckig aus.“, sagte sie und suchte weiter. „Es mag vielleicht etwas seltsam sein, aber wenn du willst, kannst du erstmal ein paar Sachen von mir haben. Und keine Sorge. Die sind nicht pink oder so.“. Sie kicherte, als sie mir ein schlichtes T-Shirt vor die Nase hielt. ,,Das ist unisex.“. ,,Vielen Dank, Ma`am.“, meinte ich und wurde wieder rot. Wie freundlich und hilfsbereit hier alle zu mir waren. Ich war wirklich zu tiefst gerührt, dass man mir so selbstverständlich half. Sie war wohl wirklich ein guter Mensch. Auch, wenn ich noch immer nicht über ihr gestriges Verhalten beim Essen fertig wurde. So hatte ich nach ein paar Minuten ihre Sachen an und betrachtete mich im Spiegel. Man erkannte keines Wegs, dass sie eigentlich für eine Frau waren. Selbst die Schuhe passten. „Na, ist doch in Ordnung, oder?“. Sie legte mir eine Hand auf die Schulter. „Aber mal ernsthaft, du solltest mehr essen. Die Sachen sind dir noch immer zu groß, dabei trage ich S.“. Ich schmunzelte heimlich. So fühlte sich mein Herr wohl auch immer, wenn sie sich um ihn sorgte. Jedoch war es für mich ein unbegreiflich schönes Gefühl von jemandem umsorgt zu werden. Ich mochte Ms. Mia jetzt schon. In der Küche angekommen wartete ich unruhig auf meinen Herrn. Für einen Sklaven gehörte es nicht, sich einfach hinzusetzen, also stand ich wie schon so oft im Raum herum. Was er wohl zu den Sachen sagen würde? „Wuff.“, hörte ich es monoton von meinen Füßen. Es war Murmel, der seinen Futternapf im Mund hatte. Lächelnd hockte ich mich zu ihm. „Hast du Hunger, Murmel?“, fragte ich und streichelte ihm über den Kopf, was ihn völlig kalt ließ. Keine einzige Regung kam von ihm, außer das völlig monotone: „Wuff.“. Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. Was für ein seltsam gefühlsloser Hund. Meistens waren diese kleinen Tierchen doch so lebensfroh. Aber dieser hier wirkte lustlos. Woran das liegen könnte? ,,Gibt dem ja nichts zu Essen! Der hatte heute schon etwas!“, ermahnte mich Ms. Mia, als sie ebenfalls in die Küche kam. „Ja, Ma`am.“. Murmel verstand wohl, worüber wir uns unterhielten und trottete enttäuscht weg. Bei Ms. Mia hatte er also keine Chance, weshalb er es bei mir, dem Neuen und Unwissenden versuchte. Was für ein gerissenes Hündchen! „Ach Schätzchen, du brauchst mich nicht ,,Ma`am“ zu nennen. Dann fühle ich mich so alt.“, erklärte sie und nahm sich die Schürze, die neben dem Herd hing. Mit geschmeidigen Bewegungen band sie sich diese um. „Verzeiht, ich werde es unterlassen.“. Ich hatte sicherlich nicht vor sie zu beleidigen. Es tat mir wirklich leid. ,,Wo wir gerade dabei sind, du kannst auch das ,,Ms.“ weglassen, Mia reicht.“. Sie schenkte mir ein liebevolles Lächeln. Das waren viele Informationen. Ob ich mir alles merkte? ,,Ja.“, antwortete ich ohne eine Bezeichnung anzufügen. „Was soll ich heute für euch kochen? Eventuell ein paar Frühstückseier?“. Sie griff bereits im Satz nach einer Pfanne. ,,Jay. Mitkommen. Mia. ´Tschüss. Sind weg.“, kam mein Herr in den Raum gestürmt und während er sich noch die Krawatte band, tippte er nebenbei auf seinem Smartphone herum. Dann stürmte er ebenso schnell wie er gekommen war, wieder hinaus. ,,Der ist im Arbeitsmodus.“, kommentierte Ms. Mia und kicherte. „Sieht so aus, als verzichte er mal wieder aufs Essen. Und dann mittags zwischendurch Fast Food reinstopfen. Das ist Mr. Jones.“. Da war es schon wieder. Diese freche Art an ihr, die ich nicht begriff, für die ich kein Verständnis hatte. Ob ich wohl etwas nicht verstand? Lag es an mir, dass ich es seltsam fand? „Pass mir bitte auf, dass er noch etwas anderes als Kaffee zu sich nimmt, ja? Er sollte mehr Gemüse essen!“, bat sie mich. „Ja.“. ,,Ok, bis dann Jay. Habt einen schönen Tag.“, verabschiedete sie mich. ,,Vielen Dank. Ihr auch.“. Draußen wurde ich geradezu ins Auto geschmissen, während sich mein Herr neben mich setzte und verzweifelt versuchte seine Krawatte zu binden. Diesmal wusste ich es besser und schnallte mich gleich an. Er war sogar so vertieft, dass er nicht mal mitbekam, wessen Sachen ich trug. Das erleichterte mir die Erklärungsnot. Als das Auto schon eine Weile fuhr, hatte mein Herr es noch immer nicht geschafft seine Krawatte zu richten, war er doch viel zu sehr mit dem Gerät in seinen Händen beschäftigt. ,,Ach Scheiße!“, gab er den kläglichen Versuch auf und zeigte dem lästigen Ding trotzig die kalte Schulter. Nur mit großer Mühe verkniff ich mir ein Schmunzeln und rutschte ein Stück näher zu ihm. ,,Lasst mich das machen, mein Herr.“, bot ich ihm an. Ich wartete nicht auf eine Antwort, sondern griff nach dem Binder, den ich öffnete, um nochmal von vorne zu beginnen. Nur kurz wurde ich mit einem überraschten Blick bedacht. Als sein kleines Gerät jedoch abermals klingelte, war ich längst wieder vergessen. Ich beendete meine Arbeit und setzte mich ordentlich hin, betrachtete meine Arbeit zufrieden. ,,James, sag mal, hast du was von Michael gehört? Er wollte mir doch gestern noch diesen Bericht schicken!“, fragte mein Herr nach vorne gewandt. Von Mr. James hatte ich noch nicht viel erfahren. Ich wusste nur, dass er um die fünfundvierzig war und schon für den Vater meines Herrn gearbeitet hatte. Es war eine unspektakuläre und ruhige Fahrt. Ich hatte die ganze Zeit aus dem Fenster geschaut und das Treiben in New York beobachtet. Schon lange war ich nicht mehr draußen gewesen. Umso begeisterter war ich von den kleinsten Dingen, die mir auffielen. Von ein paar Kindern, die Ball spielten, von einer Schule, die gerade Pause hatte, oder von einem kleinen Umzug, um Spenden für die Kängurus zu sammeln. Zumindest hoffte ich, dass es dabei um Kängurus ging. Weil ich nicht lesen konnte, vertraute ich den niedlichen Zeichnungen auf den Plakaten. Kaum eine halbe Stunde später, hielten wir vor einem Laden, auf dessen Schild zwei Scheren abgebildet waren. Das müsste der Friseur sein. Wir stiegen aus und betraten danach das Geschäft. ,,Mr. Jones!“, wurde mein Herr freundlich von einer blonden Frau begrüßt. ,,Ich habe mich sehr gefreut, als wir gestern den Anruf erhielten, dass Sie heute dringend einen Termin benötigen! „Ah, guten Tag. Ja, tut mir leid, dass es so kurzfristig war.“, sagte er ganz geschäftlich und strahlte dabei wieder dieses Selbstbewusstsein aus, dass mich ängstigte. „Das macht doch nichts, Mr. Jones! Sie sind doch unser Stammkunde! Was kann ich heute für Sie tun?“, fragte sie und bot meinem Herrn einen Platz an einem Spiegel an. ,,Es geht heute mal nicht um mich, sondern um Jay. Meinen neuen Sklaven.“. Er trat beiseite, um die Sicht auf mich frei zu geben. Es machte mich überglücklich, dass er in der Öffentlichkeit meinen Namen benutzte. Klar, er hatte ihn mir gegeben. Aber dieser Name stand für eine Person, nicht für einen Gegenstand. Ah! Diese verdammte Röte… „Oh!“, machte sie und sah mich an: ,,Oh…“. Das klang mehr als nur enttäuscht. ,,Was hast du nur mit deinen Haaren gemacht?“, fragte sie. Sie kam auf mich zu und fasste mir einfach in die Haare. Sie waren so verfilzt, dass sie mit jeder Bewegung an meinem Kopf zog. ,,Ohje… Wie kann man seinen Haaren nur so etwas antun? Das ist ja scheußlich!“. Ich fühlte mich getroffen. Was konnte ich denn dafür, wenn man mir keinen Kamm gab? Natürlich würde ich ihr das niemals sagen… Sie dirigierte mich zu einem Platz. Mittlerweile saß mein Herr bei den Warteplätzen und hatte einen Kaffee bekommen. So langsam begriff ich, dass das wohl sein Lieblingsgetränk war. „So, dann wollen wir mal anfangen. Das sollte gar nicht lange dauern. Es gibt eh nur eine Möglichkeit das wieder hinzukriegen. Danach wasch ich sie dir noch und dann bist du schon fertig.“, erklärte sie mir und fing dann an. POV Henry Als ich hörte, wie jemand kam, schaltete ich mein Handy aus und steckte es in meine Hosentasche. Ich war mir ziemlich sicher, dass es Jay war, also stand ich schon mal auf, bereit loszugehen. Der Salon würde eine Rechnung schreiben, weshalb ich nicht bar bezahlte. So hatten wir das immer gehandhabt. Tatsächlich kam Jay gefolgt von der Friseurin. Eigentlich hatte ich keine allzu große Veränderung erwartet, aber in dem Moment wurde mir sehr deutlich vor Augen geführt, was die Frisur für eine Wirkung haben konnte… Seine schwarzen Haare waren nun extrem kurz. Vielleicht einen Zentimeter lang. Da sie nun auch viel leichter waren, standen sie geradewegs nach oben. Ich konnte meine Augen nicht vom ihm lassen. Er wirkte jetzt noch viel jünger, als es eh schon tat und auf einmal auch viel frecher. Wie ein richtiger Schlingel, mit seinen großen Kulleraugen. „Wir hatten ja nicht viel Auswahl, aber ich hoffe, es gefällt Ihnen trotzdem.“, sagte die Friseurin und brachte mir meinen Jungen zurück. Ich konnte nicht anders, als sacht über seine rote Wange zu streicheln. „Ja, das haben Sie gut hinbekommen“. „Ah, das freut mich. Sie bezahlen ja sicherlich wie immer? Ich habe Ihnen auch noch Rabatt wegen ihrem letzten Besuch gegeben. Wollen Sie sich mal die neue Linie der Pflegespülungen ansehen, wenn wir... durch... perfekte Pflege...“. Ich hörte ihr gar nicht zu. Dieser Augenblick war genauso wie gestern, als ich ihn das erste Mal sah. Als mich der wohl unbedeutendste Junge im gesamten Laden in seinen Bann gezogen hatte. Ich beugte mich zu ihm herunter, um ihm ins Ohr flüstern zu können: „Du bist wunderschön.“. Keine Ahnung, warum ich das tat. Aber es musste einfach raus. Ich spürte, dass er am liebsten im Boden versunken wäre, was mir ein amüsiertes Grinsen entlockte. Meine Gedanken drifteten bereits in eine Richtung über, die ich mir lieber für den Abend aufheben sollte… Wir verließen den Laden und leider konnte ich mich Jay nicht weiter widmen, da ich von der Personalabteilung förmlich mit Nachrichten bombardiert wurde. Anscheinend war nun auch noch meine Sekretärin ausgefallen und die Schreinerei kam früher als geplant. Es ging wirklich alles drunter und drüber. Ganz gut, dass ich heute kam. Deshalb war ich froh, als wir endlich ankamen. Das hohe Gebäude, was den Sitz meiner Firma darstellte, war circa eine halbe Stunde von Zuhause entfernt. Wenn man dann noch den ganzen Stau und die restlichen Verkehrsbedingungen betrachtete, sollte man etwas mehr Zeit einplanen. Ich stieg aus und wies Jay an, mir zu folgen. Wir ignorierten den Empfang mit den zwei Frauen und nahmen den Fahrstuhl weiter hinten, um in den fünften Stock zu fahren. Ich strich mir genervt durchs Gesicht. Wo sollte ich denn jetzt mit ihm hin? Ich konnte ihn doch nicht die ganze Zeit in meinem Büro einsperren. Aber mitnehmen konnte ich ihn auch nicht. Er wäre nur eine Last und Ablenkung. Als ich ihn so musterte, kam mir eine Idee. Wir verließen den Fahrstuhl und gingen zu meinem Büro, welches sich am Ende des Flures befand. Auf den Weg dahin, wurde ich von einigen Mitarbeitern gegrüßt. Kurz angebunden grüßte ich zurück und als wir an einigen Räumen vorbei waren, kam auch schon der letzte. „Hier arbeite ich.“, erklärte ich ihm, während ich die Tür aufschloss. Dann traten wir ein. Als erstes warf ich meine Tasche auf den großen Schreibtisch aus teurem und dunklem Holz. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie sich Jay erstaunt umsah. Wahrscheinlich war das sein erstes Mal in einem Büro, noch dazu in so einem riesige. Das ganze Gebäude, mit seinen fünf Stöcken gehörte zur Versicherung. Es gab mehrere Abteilungen mit jeweils zwei Großraum-Büros. Meines war mit einem Schreibtisch, einem Computer, Unmengen an Schränken und einer großzügigen Sitzecke ausgestattet. Selbstverständlich durfte meine eigene Kaffeemaschine nicht fehlen. Ich kramte in einer Schublade herum und zum Vorschein kam ein Portemonnaie und ein ungenutztes Diensthandy. Mein eigenes Portemonnaie nahm ich auch zur Hand und holte dreihundert Doller sowie fünf Visitenkarten raus. All das sollte nun den Besitzer wechseln. Ich legte die Sachen auf dem Tisch ab und sah Jay eindringlich an. „Ich habe jetzt einiges zu tun, weshalb ich mich nicht um dich kümmern kann. Deshalb gebe ich dir jetzt dreihundert Doller. Mit denen holst du dir ein paar anständige Klamotten. Ich habe hier zudem Visitenkarten von mir, der Firma, Mia, James und Michael, einem meiner Leiter. Falls etwas ist, kannst du hiermit anrufen.“. Ich deutete auf das Diensthandy. Jay allerdings sah nicht gerade begeistert von der Idee aus, eher als fragte er sich gerade, ob ich den Verstand verloren hatte. Doch ich ließ mich nicht beirren und hing streng und im lauten Ton hinten dran: „Das Geld ist nur für Klamotten gedacht und nichts anderes! Hast du das verstanden? Und wag es dir nicht damit abzuhauen!“. Vielleicht nicht die beste Idee meinem neu erworbenen Sklaven gleich so viel Vertrauen entgegenzubringen. Dennoch schmunzelte ich über die Unbeholfenheit des Jungen. Das würde ein guter Test werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)