Der Söldner und das Vampirmädchen von Rikarin ================================================================================ Kapitel 5: Attentat in London ----------------------------- „Mon Dieu, wir leben noch“ stöhnte Pip erleichtert auf. Seine Knie hörten auf zu wackeln und er setzte sich auf einen der Stühle, die diese plötzliche Attacke des reinstürmenden, Bajonetten-schwingenden Priesters überstanden hatte. Er musste jetzt dringend eine rauchen um seine Nerven zu beruhigen. Während er sich einer seiner letzten Zigaretten anzündete, sah er sich im Raum um. Alucard kicherte wie irre vor sich hin, während Seras erschüttert auf den Boden saß. Über ihr war an der Wand ein Schreiben des Vatikans mit einem Bajonett durchbohrt; unterschrieben von niemand geringeren als Pater Alexander Anderson. „Wie wunderbar dass uns Iscariot persönlich hilft, von hier weg zu kommen“ freute sich Alucard. Anderson verbissenen Miene, dass er ausgerechnet ungläubigen Protestanten UND Vampiren helfen statt töten musste, war zu köstlich gewesen. Wenn er das Integra erzählen würde…vielleicht würde seine Herrin ihm ja eines ihres seltenen Lächelns zeigen. Herrlich. Er drehte sich um und starrte den Söldner und das Police girl herrisch an. „Packt ein“ knurrte er „ wir fliegen sofort los.“ „Und so schnell kann es gehen“ murmelte Pip. „Ja, ich hätte ich auch nicht geglaubt, dass wir es heute noch aus dem Land schaffen. Und dass ein Treffen zwischen Alucard und Judas Priester so glimpflich ausgehen kann“ antwortete Seras. Sie saß neben Pip, der den gestohlenen Truck in Richtung Norden fuhr. Dieses Mal saß Alucard hinten bei den Särgen, weil er die Sonne besser aushalten konnte. „Der Irre war ein Priester? Von welcher Kirche“ fragte Pip schockiert. „Der Katholischen natürlich. Ein Fanatiker, den es nicht interessiert, dass Hellsing ebenfalls Vampire killt. Für ihn sind wir alle gleich. Er gehört zu der 13.Abteilung des Vatikans, benannt nach Judas Iscariot.“ erzählte sie ihm. „Un fou prêtre, der Vampire killt. Von der Katholischen Kirche! Ok, macht Sinn“ murmelte Pip. „Hier rein“ sagte Seras, die eine Straßenkarte hielt und ihm den Weg zeigte. „Bist du dir sicher? Du weißt, Frauen und Karten…“ „…sind gute Freunde“ beendete sie seinen Satz und tatsächlich konnte man den Jet sehen, der abflugbereit auf dem Feld stand. Er hielt den Wagen an und sie stiegen aus. „Police girl“ Alucard hob mit Leichtigkeit beide Särge hoch, während Seras ihre Waffe nahm. „Dir ist hoffentlich bewusst, dass deine Rückreise auf dieselbe Weise stattfinden wird wie dein Hinflug, nicht wahr?“ Seras sah zum Sarg hin. Das hatte sie ganz vergessen. „Ich…muss wieder im Sarg reisen?! Och manno.“ „Ihr Schweinepriester solltet mal euren Service verbessern. Glaubt ihr wirklich, ihr könnt mich mit euren Messwein vergiften“ Alucard trank das Glas Wein dennoch aus. Die Stewardess sah ihn böse an. Pip zuckte nur mit den Schultern und sah sich um. Seit ihrer Ankunft am Flugzeug ärgerte Alucard das Service-Personal, wo er nur konnte. So hatte er sich nicht davon abbringen lassen, die beiden Särgen mitten im Gang zu legen statt in den Transport-Raum. Das kleine Flugzeug hatte mehrere Plätze, die aber alle leer waren. Neben dem Piloten im Cockpit schien es nur die eine Stewardess zu geben. Und sie weigerte sich, Alucard Blut zu servieren. Pip war froh, dass er wenigstens seinen Whiskey bekommen hatte. Er hatte sich in die andere Sitzreihe hingesetzt, ein paar Sitze weiter hinten, um ein wenig Abstand zum Vampir zu bekommen. Während er keine Probleme hatte, neben Seras zu stehen und mit ihr zu reden, war es bei Alucard anders. Pips Sinne waren ständig geschärft und sein Instinkt schrie ihn an, zu schießen. Alleine die Präsenz dieses Massenmörders ließen in Pip alle Alarmglocken schellen, ganz egal, dass er zu den Verbündeten gehörte. Er trank sein Glas aus, rückte den Sitz nach hinten und streckte die Beine aus. Er brauchte jetzt dringend ein paar Stunden Schlaf. Und sollte doch etwas während des Fluges passieren, würde der Vampir es schon lange vor ihm merken und reagieren. Pip war nicht, der einzige einschlief. Auch Alucard schloss für eine kurze Weile die Augen und hatte dabei einen seltsamen Traum mit Bildern aus seiner Vergangenheit. (Manga Vol.4 Kapitel 5 ) „Verehrte Fluggäste //Röchel//, bitte stellen sie ihre Sitzposition wieder zurück. Wir haben den Londoner Flugraum erreicht und werden in wenigen Minuten zur Landung ansetzen“ kam die Lautsprecherdurchsage der Stewardess, die ihre Fluggäste am liebsten per Fallschirm (oder auch ohne) abwerfen würde. Aber mit einer halbwegs professionellen Miene hatte sie den Flug überstanden. Pip öffnete verschlafen sein Auge, streckte sich, soweit es möglich war und rückte den Sitz zurecht. Er streckte seinen verspannten Hals und wünschte sich eine Massage. Oder etwas ähnliches Entspannendes. Ob er dafür noch etwas Zeit für einen Besuch in London bekäme? „Hey, Alucard, nach dem Meeting im Buckingham Palace, was steht für uns da an?“ „Neue Befehle“ murmelte der Vampir. „Kriegsvorbereitungen.“ Soviel also zu seiner Freizeitplanung… Der Jet setzte zur Landung an. Bevor die Särge den Gang runterrutschen konnten, hielt Alucard sie beiläufig mit einem Fuß auf. Aus dem schlichten Sarg konnte man ein leises „Ummpf“ hören. Seras war nun auch wach. „Sind wir da?“ fragte sie erleichtert. „Fast, aber bleib bis zur Landung noch drinnen“ befahl ihr Meister. Der Jet setzte auf die Landebahn auf. Weil es sich um einen Privatjet des Vatikans handelte, wurden die Fluggäste wie Diplomaten behandelt. Das bedeutete, sie konnten sofort mit ihrem Gepäck aussteigen und mussten nicht am Zoll vorbei. Direkt am Landeplatz wartete bereits eine dunkle Limousine. Ein Chauffeur, ein älterer Herr mit grauem Schnurrbart stand bereit. „ My Lady and Gentlemen, ich wurde gesandt, um sie pünktlich zu ihrer Verabredung zu bringen.“ Der Wagen fuhr in Richtung Londoner City los. Ziel: Buckingham Palace. Seras starrte glücklich aus dem Fenster. Sie war endlich wieder in der Heimat. Die bekannten Straßen und Gebäude, die typischen Cabs und Busse, der Linksverkehr und der Regen…ja, die Luft allein roch schon nach England. Der Wagen rollte auf die hell beleuchtete Hauptstadt zu. „Home, sweet home“ murmelte sie erleichtert. Pip, der neben ihr saß, hörte es. „ ´at dir Rio nicht gefallen?“ flüsterte er zu ihr gebeugt. „Keine Ahnung, Ich habe nicht viel von Rio gesehen.“ „Dann musst du es halt nach holen. Du hast schließlich alle Zeit der Welt.“ Stimmt, so hatte es Seras noch nie gesehen. Wenn dieser Krieg vorbei war und sie Urlaub bekäme…könnte sie sich vielleicht die Welt ansehen. Moment?! „Du meinst, wir überleben diesen Krieg?“ fragte sie und drehte sich zu Pip. Sie war nicht überzeugt, dass sie in nächster Zeit Urlaub zum Weltenbummeln bekäme. „Ich bin Optimist. Und selbst wenn ich im Kampf sterbe, lache ich dem Tod ins Gesicht.“ Er grinste sie selbstsicher an. Seras konnte nicht anders, als es zu erwidern. So ein dummer, mutiger Mann. Aber er war ehrlich. Er hatte ihr keine Lüge erzählt, dass sie garantiert überleben würden. „Wie wäre es, wenn ihr das Geflirrte mal sein lässt und hinter euch schaut“ meldete sich Alucard zu Wort, der ihnen gegenüber saß. Seras errötete. „Geflirrte? Alucard, Ihr habt keine Ahnung, wie es ist, wenn ich flirte“ entgegnete Pip, drehte sich aber mit Seras um und schaute aus dem Rückfenster. „Wieso, was ist denn? Werden wir verfolgt?“ „Ja, seit wir vom Flughafen weg sind, hat sich ein dunkler Range Rover an uns dran gehängt. Er lässt sich immer wieder ein wenig zurück fallen. Die getönten Scheiben reichen nicht aus, um mich zu täuschen. Es sind Vampire drin“ erklärte Alucard und holte eine seiner Pistolen aus. „Meister, nicht hier! Wir sind mitten auf einer befahreneren Straße. Wenn ihr einem Unfall baut, kommen Zivilisten zu schaden“ rief Seras aus. In diesen Moment fuhren die Autos in einen Tunnel hinein. „Tja, dann solltest du besser gleich einen Alternativvorschlag machen. Dann ich sehe gerade, wie einer von ihnen eine Panzerfaust fertig macht“ antwortete Alucard höhnisch. Wie zur Bestätigung, holte der Verfolger auf und setzte sich direkt hinter die Limousine. Seras dachte an den alten Chauffeur. Er wirkte nicht, als er ob er gut ausweichen konnte. Hastig überlegte sie. „Merde, ich will nicht wie Lady Di in einen Tunnel sterben“ murmelte Pip, der seine Waffe ebenfalls gezogen hatte. „Es geht nicht anders, wir können nicht ausweichen. Wir müssen den Fahrer und die Reifen treffen und darauf hoffen, dass die hinteren Autos rechtzeitig abbremsen können.“ Er legte die Waffe ab und zielte aus den Rückfenster, bereit los zu schießen. „Wir reden hier von Zivilisten. Als ob die diese Reaktionsgeschwindigkeit haben. Und was, wenn der Tunnel in Mitleidenschaft gezogen wird? Dann sitzen wir auch fest“ wandte Seras ein. „Hm, guter Punkt. Ich möchte nicht, dass wir zu spät kommen. Man lässt eine Königin nicht warten“ stimmte Alucard zu. Er klopfte ans Fenster der Trennwand. Die Trennscheibe senkte sich und der Chauffeur sah ihn überrascht. „Gib Gas, wenn du nicht sterben willst. Wir müssen schnellstens aus dem Tunnel raus. Sobald wir draußen sind, werden wir rausspringen“ befahl er. Der Chauffeur nickte und trat aufs Gas. „Keine Sorge, Sir, ich war schließlich mal beim MI5.“ „Meister….“ Seras merkte, dass sie keine Wahl hatte. Alucard warf ihr die Tasche mit Harkonnen zu, die bislang neben ihm auf den Sitz gestanden hatte. „Deswegen hat man auch immer seine Waffe bei sich, Police Girl. Ich halte die Kerle ein wenig auf Abstand, lasse aber die Reifen in Ruhe, damit es keinen Unfall gibt. Aber sobald wir draußen sind, spring ihr aus der Tür raus. Der Fahrer wird nicht anhalten.“ „Das wird weh tun. Warum habe ich die Polizei-Uniform nicht anbehalten, die hätte besser abgefedert“ murmelte Pip und wich zur Seite aus, damit Alucard ungehindert zielen konnte. Auch Seras sah ein, dass sie keinen besseren Plan hatte und wich zur anderen Seite aus. Die beiden Jüngeren hielten in der einen Hand ihre Waffe, mit der anderen berührten sie den Türgriff. Ungeduldig schaute Seras auf den Ausgang des Tunnels, der sich für ihren Geschmack nur langsam näherte. Vor Alucards Augen blieb nichts verbogen. Er konnte sie deutlich sehen: Den Fahrer, den Beifahrer und die zwei Typen hinter ihnen. Er sah die Panzerfaust, die gerade vorsichtig von den Hintermännern justiert wurde und die beiden Maschengewehre, die jeder von ihnen trug. Ein Schuss von Alucard, Glas zersplitterte und der Beifahrer und sein Hintermann wurden beide in Kopf geschossen. Zu blöd für sie, dass sie die gleiche Größe hatte. Erschrocken fing der Fahrer an zu schleudern, kriegte den Wagen aber schnell wieder unter Kontrolle und hielt seine Position hinter der Limousine. Man konnte panisches Gebrülle in fremder Sprache hören. Bevor die Panzerfaust aber wieder in Position gebracht wurde, verließ die Limousine als Erster den Tunnel. Pip hatte dank Linksverkehr die richtige Position, um in Richtung unbefahrenen Seitenstreifen raus zu fallen. Seras stieß mit einem kraftvollen Schulterstoß die Tür aus den Angeln und warf sie auf die Verfolger, wo sie das Vorderfenster zerstörten. Sie sprang raus, sorgfältig darauf bedacht, niemand vom Gegenverkehr zu schaden. Alucard hielt sich dagegen nicht mit Türen auf. Er sprang nach oben, sein Körper gleitete durch den Autohimmel und stand auf dem Dach der Limousine, wo er grinsend auf die Verfolger zielte. Drei weitere Kugeln sorgten dafür, dass die beiden letzten Vampire starben und der Motor in Flammen aufging. Bevor der brennende Wagen andere verletzten konnte, sprang Alucard runter und kickte ihn auf den Seitenstreifen. Das Feuer erreichte die Munition und der Wagen ging in einen Flammenball auf. Fahrer auf beiden Seiten hielten erschrocken an. „Meister, wir müssen hier dringend weg“ rief Seras laut. Es würde nicht mehr lange dauern, dann wäre die Straße blockiert. Vielleicht konnten sie die Limousine noch einholen. Seras sah sich suchend um. „Käptn?“ „Bin hier, Mignotte“ leicht humpelnd rannte Pip Bernadotte zu ihr. Jacke und Hose waren aufgerissen. „Beeilen wir uns, ich sehe da hinten unseren Wagen“ sagte Seras und zog Pip mit sich durch die stehenden Autos. Alucard flitzte leichtfüßig über die Autodächer hinweg. Der Chauffeur hatte im Rückspiegel alles gesehen. Seine Vorgesetzten hatten ihn über seine Gäste informiert und das die Fahrt ungewöhnlich verlaufen könnte. „Ich bin zu alt für diese Art von Arbeit“ murmelte er. „Tut mir leid wegen der Tür“ entschuldigte sich Seras, als sie einstieg. „Sie hat ihren Zweck erfüllt. Danke für ihre Rücksichtnahme an der Bevölkerung“ sagte der Fahrer. Der Söldner und der Meistervampir stiegen auch ein und der Fahrer drückte aufs Gas. „Haltet die Augen auf! Es kann noch mehr von dieser Sorte geben“ befahl Alucard. Pip war gerade abgelenkt „Merde, mein schöner Anzug. Ich sehe ja jetzt aus wie ein betrunkener Obdachloser.“ Und seine Beine, Arme und Rücken schmerzten durch den Aufprall. Er hatte sich nichts gebrochen, aber die Haut war aufgerissen. Die beiden Vampire im Wagen rochen das frische Blut, ließen aber die Straße nicht aus den Augen. Obwohl Seras Nase den Geruch von Pips Blut sehr wohlwollend aufnahm. Oh Gott, roch der Mann lecker. //Nein, Seras, jetzt nicht. Beherrsche deinen Hunger. Achte auf die Straße. Wir haben Glück gehabt, aber in der City ist mehr Verkehr. Ein Attentat könnte…// Eine Ahnung stieg in Seras auf. „Meister, wir sollten den Rest zu Fuß gehen. Ich wette, die werden die Hauptstraßen zum Buckingham Palace auch beobachten. Zu Fuß können wir uns besser reinschleichen. In der Limousine sind wir Zielscheiben.“ „Hm, ich laufe vor niemanden weg. Wer sich mir in den Weg stellt, wird getötet“ antwortete Alucard unzufrieden. „Das habe ich in Rio gesehen. Aber wir sind in England und die Königin wird über ein solches Verhalten nicht erfreut sein. Von Lady Integra ganz zu schweigen“ beschwerte sich Seras wütend. „Auch wieder wahr“ lachte Alucard. „Also gut, machen wir es so. Die Themse haben wir ja bereits überquert. Und ich bin schon lange nicht mehr mit der U-Bahn gefahren. Noch nie, um ehrlich zu sein.“ Der Fahrer hielt in der Nähe einer U-Bahn-Station an und die drei Passagiere stiegen an. Seras war früher öfters mit der Tube gefahren und kannte sich aus. „Vermutlich sind wir auf diesen Weg sogar schneller“ sagte sie, weil sie an den üblichen Londoner Verkehr dachte. „Die vielen Menschen hier sind auf jeden Fall eine gute Tarnung“ meinte Alucard und schlängelte sich durch die Menge. Seras schaute nach den richtigen Verbindungen und kaufte die Tickets. Die letzte Mission hatte ihr gezeigt, dass man immer etwas Bargeld mit sich führen musste. Als sie die Tickets verteilte (Alucard sah sie ungläubig an, dass sie tatsächlich eine Fahrkarte für ihn gekauft hatte) bemerkte sie Käptn Bernadottes Anzug. Die Knie und Ärmel waren aufgerissen. Sein Gesicht hatte er mit seinen Armen geschützt, da war keine Schramme zu sehen. Aber in diesem abgerissenen Aufzug war er auffälliger als Aucard in seinem roten Mantel. Einige Leute starrten den Mann mit Augenklappe und den langen Haaren in einem unordentlichen Zopf bereits misstrauisch an. „Wir müssen da hinten auf dieses Gleis“ sagte sie und führte die Männer hin. Die Anzeigentafel zeigte an, dass die Bahn in 2 Minuten ankommen würde. Seras überlegte schnell. Käptn Bernadotte hatte Recht, in dem abgerissen Aufzug würde man ihn vielleicht nicht rein lassen. Und er hatte bisher so oft geholfen: Der Helikopter, der gestohlen Wagen, der Fahrdienst…alles Organisatorische auf der Reise hatte er geregelt, das musste sie ihm doch auch mal helfen. „Ich bin gleich wieder da“ rief sie den Männern zu und rannte los. Gut, dass es in so vielen Stationen auch Bekleidungs-Läden gab. „Was, Seras, wohin…was hat sie denn jetzt vor?“ fragte Pip überrascht, aber da war die Blondine auch schon in der Menge verschwunden. Die beiden Männer warteten am Gleis und Pip sah bereits die Lichter der anfahrenden U-Bahn, als Seras sie wieder erreichte. In der Hand hielt sie eine gefüllte Plastiktüte. „Gut, noch rechtzeitig. Schnell rein“ keuchte sie. Sie stellten sich in eine Ecke hin und Seras übereichte Pip die Tüte. „Ich habe mich beeilt und das Erstbeste geschnappt, was deine Größe sein könnte.“ Pip sah sich den Inhalt an. Das erste war eine normale Jeans. Bon! Das zweite war ein auffälliges Shirt in Rosa mit blau-weiß gestreiften Ärmeln und einen komischen Aufdruck, das wohl ein tanzendes Männchen darstellen sollte Sein entsetzter Gesichtsausdruck sagte alles. Von Alucard kam ein unterdrücktes Lachen bei diesem Anblick. „Die Größe hat sie wenigstens richtig ausgewählt“ sagte er grinsend. Seras zuckte die Schultern. „Sie hatten halt nicht viel Auswahl. Es war ein Touri-Shop. Entweder das oder ein „I love London“-T-shirt“ erklärte sie. Von Pip kam ein Röcheln, das wohl „Danke“ heißen sollte. Er schien aber ernsthaft zu überlegen, ob er nicht doch die Fetzen behalten sollte. „Ich bin sicher, am Ziel gibt es eine Toilette, wo du dich herrichten kannst“ sagte Alucard in einem genüsslich unschuldigen Ton. „Ich werde es nicht erlauben, dass Mitglieder von Hellsing ungebührlich vor ihre Majestät erscheinen.“ Die stumme Drohung, die neue Kleidung freiwillig anzuziehen, sonst…. War unüberhörbar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)