Dein Sperma, deine Verantwortung! von -AkatsukiHime ================================================================================ Kapitel 2: 38 Kilometer die Stunde ---------------------------------- Usain Bolt hält den momentanen Weltrekord im Schnell-Sprint, mit unbelievable 9,58 Sekunden auf einer Strecke von 100 Metern. Ich bin wahrlich kein Mathe-Ass, aber selbst ich kann mir zusammenrechnen, dass er damit auf eine Gesamtgeschwindigkeit von circa 38 km/h kommt und das ist, wenn wir mal ganz ehrlich sind, schon nh’ ziemliche Leistung. Also ich könnte das nicht. Aber Izumi, …Izumi kann das. Ich würde sogar beinah behaupten, dass sie noch schneller ist, entweder das, oder sie ist ein Zauberer, oder führt ein tragbares Wurmloch mit sich, welches sie in den drei Millisekunden, die ich mit Blinzeln verbracht habe, kurz ausgepackt hat und drin verschwunden ist. Denn anders kann ich mir echt nicht erklären, wo das Weib auf einmal hin ist, aber offenbar hat sie mir ein nettes Souvenir dagelassen und das ist keinen ganzen Meter groß, hat braune Knopfaugen und leicht gewellte, blonde Haare und schmiegt sich derweilen sabbernd an meinen Oberschenkel. Aber soviel dazu. Erklärungen gab es auch nicht mehr sonderlich viele, dafür ganz großes Geheule und irgendwie habe ich den Eindruck, dass Izumi das Ganze auch möglichst schnell über die Bühne hat bringen wollen. „Das ist dein Kind.“ - Aber was genau hat sie damit gemeint? Mit leicht apathischer Miene lasse ich meinen Blick unfokussiert durch das, inzwischen wieder, leere Treppenhaus wandern, ehe ich mich der Sabberschleuder an meinem Hosenbein zuwende. Beinah etwas verängstigt, schaut das kleine Mädchen zu mir auf und es ist schon ziemlich niedlich, aber irgendwie habe ich noch immer nicht ganz verstanden, was ich mit dem Balg jetzt soll? Mal ganz davon abgesehen, dass ich zu spät zu meiner Vorlesung kom… SHIT! Herr Akasuna erschlägt mich, denn komme ich zu spät, dann lässt der Spacko mich nicht mehr rein und er ist einer dieser Profs, die Anwesenheitslisten rumgehen lassen. In Vorlesungen! Hat man sowas denn schonmal gehört? Und wenn ich mich in meinen Berechnungen nicht vertan habe, aber wie bereits gebeichtet, Mathe gehörte jetzt nicht unbedingt zu meinen Stärken, dann darf ich vielleicht noch gerade mal so, … -1 Mal fehlen und sonst fliege ich aus dem Kurs, darf nicht an der Klausur, Ende September, teilnehmen und das ganze Drecks-Modul nochmal machen. Ja moin’. Das will ich wirklich nicht, denn ich habe Geschichte bereits zu Schulzeiten nicht ausstehen können und dass dieses Semester der Schwerpunkt auf Epochen-Historie liegt, macht es nicht unbedingt besser. Seufzend schiele ich also zu dem kleinen Würmchen, zu meinen Füßen herab und kurz denke ich nach. „Was mache ich mit dir?“, möchte ich wissen, worauf ich nur ein unschuldiges Blinzeln zur Antwort bekomme, was mich erneut seufzen lässt. Hier lassen kann ich sie nicht? Die paar Stunden, die sie Hidan alleine schutzlos ausgeliefert ist, würden reichen um sie auf ihr Leben zu traumatisieren und zu verstören. Und am Ende lässt er sie dann mit von seinem Joint rauchen, nein, … das kann ich nicht verantworten, soviel Gewissen besitze selbst ich noch. Am besten ich bringe sie dahin zurück, wo sie hergekommen ist, doch wo ist das? Wo wohnen Izumi und ihr Snob von einem Freund? Sicherlich irgendwo in den Reichenvierteln. Save in Oberkassel, oder am Kaiserwerth, zumindest glaube ich, dass die Büros der Fan-Company sich auch mit auf der Kö befinden. Das ist es! Kurz halte ich inne, ehe mir klar wird, dass das meine nächste Anlaufstelle sein wird. Meine Erste und auch so ziemlich meine Einzige, immerhin kann ich schlecht ganz Düsseldorf nach dieser Rabenmama und dem Rabenpapa ab suchen. Und das verlangt ja auch niemand von mir. Ich gehe einfach zur Fan-Company, setzte , … wie war gleich ihr Name, Chichi dort ab und mache die Biege, irgendwann wird schon jemand kommen, sie abzuholen und da sie die Tochter des Niederlassungsleiter ist, wird man sich schon entsprechend gut um sie kümmern. Ich kann in mein gewohntes Leben zurück kehren und Izumi hoffentlich ein für alle Mal vergessen und mich, nach getaner Arbeit mit einer dicken Tüte belohnen. Ich hoffe bloß Kisame hat Kraut da, dann würde ich, direkt nachdem ich die Kleine bei der Firma abgesetzt habe, mal direkt bei ihm vorbei schneien. Viva la Dealer! „Pfff…“, hörbar lasse ich die Luft, aus meinen aufgeplusterten Wangen entweichen, schenke dem kleinen Furz dann ein schwaches Lächeln, welcher mich bloß misstrauisch mustert. Immerhin heult sie nicht. Nachdem Izumi erstmal verschwunden war und die Kleine offenbar geschnallt hatte, das Mama binnen der nächsten fünf Minuten nicht wiederkommt und sie nun erstmal mit mir Vorlieb nehmen müsste, schien sie tatsächlich bedrohlich nahe den Tränen. Durch ein paar Mal unbeholfenes Kopfstreicheln und gut Zureden meinerseits, ließ sich diese Katerstrophe jedoch glücklicherweise abwenden und seit dem klebt sie im übrigen auf an meinem Oberschenkel. Als hätte man sie an diesem mit Super Glue befestigt, aber das soll mir bloß recht sein, solange sie nicht in einem Schrei-Weinkrampf eskaliert, denn das tun Kinder in ihrem Alter ja gerne mal. Glaube ich, … ich habe ehrlich gesagt nicht die leiseste Ahnung von Kindern, ich kann nicht mal sagen, wie alt der Wurm überhaupt ist. Vielleicht, … … „Ey.“, brumme ich, gehe dann zu der Kleinen runter und in die Hocke, um mit ihr auf Augenhöhe sein zu können, „Wie alt bist du?“ , möchte ich dann wissen, auch wenn das natürlich ebensogut vergeudete Lebensmüh’ sein können, denn womöglich ist sie tatsächlich einfach noch zu jung um zu reden, denn bis dato hat sie keinen Ton gesagt. „Ich bin drei!“ , posaunt sie dann jedoch ziemlich überzeugend heraus und überrascht schlage ich mit den Augen auf. Drei, … wow, …okay? Wie alt ist Izumi, … ? Nicht älter als ich, dass weiß ich und ich glaube auch Itachi ist noch ein bisschen zu jung, um eine dreijährige Tochter zu haben, aber das ist ja nicht meine Sache. Aber klar, jetzt mach das alles natürlich auch wieder etwas mehr Sinn. Offenbar haben die beiden es getrieben wie die Karnickel und dabei ja - ganz offensichtlich - auf Verhütung und den ganzen Quatsch geschissen und was dabei rumkam steht jetzt hier vor mir und wurde mir dann versucht unter zu jubeln. Mit einer ziemlich schlecht inszenierten Begründung, denn Izumi und ich hatten das letzte Mal was miteinander vor beinah vier Jahren, nach einer ziemlich wilden Nacht im Oberbayern. Damals waren wir zwar nicht zusammen, aber das waren wir auch offiziell eigentlich nie, naja wie dem auch sei, ich meine mich entsinnen zu können, dass wir zwei damals nen ziemlichen Absturz geschoben haben und am nächsten Morgen beide mit verknoteten Mägen vor der Kloschüssel hingen und uns beim kotzen abgewechselt haben. Und dabei Händchen gehalten. Wir waren schon cute. Kann gut sein, dass wir in der Nacht was miteinander hatten, ehrlich gesagt ist das sogar ziemlich wahrscheinlich, doch Izumi hat damals die Pille genommen, zumindest hat sie das gesagt, von daher hab ich mir da nicht wirklich Gedanken drum gemacht. Immerhin Einer, der verantwortungsbewusst genug war, mal vorher den Kopf einzuschalten, bevor er seinen Schwanz in die nächstbeste Muschi schiebt, soweit ist Herr Superlässig-Uchiha ja offenbar nicht gekommen. Und jetzt haben beide keinen Bock mehr auf die Kleine, wollen mit ihren 24 Jahren lieber Karriere machen, ins Ausland und weiß der Geier was noch und dabei ist die kleine Krabbe dann eben ein Klotz am Bein. Supergeil. Vielleicht sollten sie RTL anschreiben, dann machen sie immerhin noch was Kohle mit ihrem Familiendrama. „Drei, wow.“, gebe ich anerkennend zu, immerhin schaut Chichi irritiert zu mir auf, erwartet ganz offenbar eine Antwort, „Bis ja schon ganz schön groß.“ Du wandelnder Meter du, - aber den Kommentar verkneife ich mir. „Ja,… schon ganz schön groß!“ , plappert sie bestätigend nach und ich nicke erneut, erhebe mich dann wieder und werfe einen letzten Blick zurück in die Wohnung. „Okay, …“, brumme ich nachdenklich, ehe ich mit den Augen an der großen Wanduhr, die sich nächst der Garderobe befindet, hängen bleibe. Vor der Uni schaffe ich es nicht bis in die Innenstadt und dann zurück, denn so schnell wie Herr Bolt oder Izumi bin ich leider Gottes nicht. Raucherlunge und so, ihr wisst Bescheid. Also, … Mit unglücklicher Miene drehe ich mich zurück zu Chichi, welche sich bereits wieder mit ihrem gesamten Gewicht gegen meine Beine hat sacken lassen und gedankenverloren, mit den kleinen Fingern, an den Seitentaschen meiner Jogginghose herum zupft. Ich muss sie mitnehmen. Was Anderes bleibt mir nicht übrig. „Okay,…“, beginne ich, nun doch etwas unsicher, immerhin weiß ich absolut nicht mit Kindern umzugehen, schon gar nicht mit so Kleinen. Ist das normal, … dass die so auf Kuschelkurs sind und das offenbar die ganze Zeit? Und kann ich das einfach zu lassen? Ich käme mir schon reichlich fies vor, die Kleine jetzt einfach so von mir weg zuschieben, immerhin ist sie ja heute bereits genug abgeschoben worden und das zu allem Überfluss auch noch von ihren eigenen Eltern, auf der anderen Seite, … Macht es mich irgendwie pervers, wenn ich dieses Anschmiegen einfach so zulasse? … nein, oder? Oder doch,…? „Dann gehen wir jetzt in die Uni und danach bringe ich dich zu deinem Papa, was hälst du davon?“, fasse ich schließlich einen Entschluss, schultere meine Sporttasche und schließe unterdessen die Wohnungstür. „Und Mama?“, möchte Chichi wissen. „Eh, ja, … die kann gerade nicht.“ , entgegne ich nervös, doch offenbar scheint das Chichi als Begründung nicht zu genügen. Verdeckens nochmal’. „Wo ist Mama?“, hakt sie weiter nach, während ich mich, etwas unbeholfen, an ihr vorbei schiebe und fieberhaft nachdenkend die ersten Treppenstufen nach unten nehme. „Mama ist gerade unterwegs, … Erwachsenendinge erledigen.“, antworte ich und dafür könnte ich mich selbst ohrfeigen. Aber was hätte ich bitte sonst sagen sollen? „Mama ist kurz Kippen holen und kommt genau so schnell wieder, wie die Väter in den amerikanischen Film-Dramen?“ - Ja, so ungefähr wird’s laufen, aber den Schuh ziehe ich mir sicher nicht an, ihr das zu verklickern. „Passt du auf mich auf?“ , löchert Chichi mich unterdessen weiter, während sie sich ihren kleinen Rucksack überzieht und mir dann aufgeregt hinterher hüppelt. „Für heute schon.“, seufze ich, zucke dann kurz zusammen, als das kleine Würmchen plötzlich und ganz ohne Vorwarnung, nach meiner Hand greift und tatsächlich bereitwillig mit mir mitkommt. Okay, … ähm. Praktisch. Ich hatte mir das jetzt irgendwie komplizierter vorgestellt. Sind alle Kinder so? „Bist du ein Freund von Mama?“, fühlt mir die kleine Krabbe unterdessen weiter auf den Zahn. „Ähm, … ja. Ja, ich bin ein Freund.“, lasse ich es dann einfach so stehen um lästigen Erklärungen aus dem Weg zu gehen. „Okay.“ Einfach zufrieden zu stellen, das Kind. Ha, … denkste! Eine Weile laufen wir einfach bloß schweigend und Händchen haltend die Treppe runter, ehe Chichi erneut los zu plappern beginnt: „Und wieso bin ich nicht in der KiTa?“ „Die fällt heute aus.“ „Wieso?“ … …. ….. Alter. Ich hätte mal heute morgen doch nen Zug von Hidans Bong nehmen sollen, denn irgendwie habe ich das Gefühl, das könnte ein ziemlich langer Vormittag werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)