You changed my life von Tsumikara ================================================================================ Kapitel 20: Kapitel 20 ---------------------- Kapitel 19 Katsuya wachte langsam in der angenehmen Wärme auf. Er zuckte kurz zusammen, dann kuschelte er sich zu der Wärmequelle und seufzte wohlig auf. Er fühlte sich geborgen, sicher und so warm, dass er nie wieder aufstehen wollte. Dann kamen die Erinnerungen, wie ein eiskalter Schwall Wasser wieder und er riss erschrocken die Augen auf. Doch der Brünette war nicht da. Er hatte das Kissen, auf welchem der Brünette geschlafen hatte als Kuscheltier benutzt, doch von dem anderen war keine Spur zu sehen. Ein Stapel Kleidung sprang ihm ins Auge und langsam stand er auf. Irgendwie waren die Wärme und die Geborgenheit verloren und nur noch Kälte blieb zurück. Der Kleidungstapel entpuppte sich als seine Kleidung. Er wusste, dass der Brünette ein angrenzendes Badezimmer hatte und betrat dieses. Schnell sprang er unter die Dusche und drehte sie auf. Warm, doch davon spürte er nicht wirklich etwas. Wo war der Brünette hin? Hatte er sich zu früh gefreut und der andere wollte ihn doch nicht, trotz des Gesprächs? Hatte er vielleicht zu viel gewollt? Er fing an zu zittern und schüttelte dann schnell den Kopf. Er sollte sich nicht zu viele Sorgen machen, immerhin musste er sich noch überlegen, wie der andere es ihm beweisen könnte. Die letzte Nacht hatte noch gar nichts bewiesen. Schnell wusch er sich, trocknete sich ab und zog seine Kleidung an. Seine Schlafhose schnappte er sich und brachte sie in sein Zimmer. Dort war das Bett bereits gemacht und auch schon gelüftet, wie er an dem offenen Fenster erkennen konnte. Hatte der Brünette das gemacht? „Da bist du ja.“ Mokuba trat durch die offene Tür und grinste den Blonden an. „Mokuba! Warum hast du Seto nicht gesagt, wo ich war?“ „Rache. Außerdem schien es doch gut zu sein, oder?“ Anzüglich wackelte er mit den Augenbrauen und das Grinsen wurde breiter. „Es ist nichts passiert.“ Katsuya wurde rot und er merkte, dass es in letzter Zeit viel zu einfach war, ihn in Verlegenheit zu bringen. „Nicht? Und warum ist Ni-sama dann heute Morgen in die Firma geflüchtet?“ „Geflüchtet?“ Fassungslos sah Katsuya den Schwarzhaarigen an und dieser nickte unsicher. Der Blonde ließ die Schultern fallen und seufzte. Das würde wohl eine Menge Arbeit bedeuten. „Er war ziemlich durch den Wind. Er hat sich Itos Bento geschnappt und ist abgehauen. Ach ja, da fällt mir ein. Sämtliche Schulen sind bis auf weiteres geschlossen. Itos Sensei hat eben angerufen und uns das mitgeteilt. Das heißt, wir drei werden wohl jetzt ziemlich viel Zeit haben“, er grinste wieder und auch Katsuya musste leicht grinsen. „Vielleicht sollte ich ihm sein richtiges Bento vorbeibringen? Oder glaubst du, ihm ist es egal?“ „Lass ihn ruhig. Er ist immerhin erwachsen, da soll er sich nicht so anstellen.“ Katsuya nickte und folgte dem Jüngeren nach unten. Dort saß Ito und füllte ihr Vorschulheft aus. „Sie wird das schneller durch haben, als wir schauen können. Und dann müssen wir uns was überlegen.“ „Kann dein Bruder nicht irgendwas machen? Ich meine, ihr habt ne Gamingfirma. Da wird er wohl doch etwas machen können, oder?“ „Du meinst ein Lernspiel? Hm, vielleicht könnte er da wirklich was machen. Vielleicht auch etwas selbstlernendes.“ „Bitte was?“ „Selbstlernend. Du kannst dir das so vorstellen. Ito löst Aufgaben und je nachdem wie schnell sie diese löst und ob sie richtig sind, wird sie schwierigere bekommen. Jedoch müssen wir das nicht händisch einstellen, sondern das Programm erkennt es selber und stellt schwierigere Aufgaben zusammen. Es lernt in dem Sinne mit und kann dadurch neue Aufgaben erstellen. Man kann es mit einer künstlichen Intelligenz vergleichen. Vielleicht wäre es auch genauso wie eine, es würde drauf ankommen was Ni-sama programmieren möchte.“ „O~kay. Ich verstehe es zwar noch immer nicht genau, aber ich denke, dass wird auch eher euer Aufgabengebiet sein.“ „Man könnte es sogar noch erweitern. Man könnte es generell für sämtliche Schulausbildungen nutzen. Jou, du hast sicherlich einige deiner Unterlagen aus dem Studium da, oder?“ Katsuya nickte und Mokuba lächelte. „Das heißt, wir könnten es direkt für Vorschüler und Studenten herausfinden. Das wäre genial. Die Kaiba Corp. könnte damit einen Sprung nach vorne machen.“ „Ähm…toll?“ Katsuya war sich nicht ganz sicher, ob es wirklich so toll war. „Papa!“ Ito sprang auf und rannte zu den beiden hin. „To-san hat mein Bento mitgenommen. Dabei wollte ich doch unbedingt die Kraken haben.“ Sie schmollte leicht und Katsuya zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Kraken?“ „Sag bloß du kennst das nicht?“ Entsetzt blickte Mokuba zu dem Blonden und dieser schüttelte den Kopf. „Ka-san ist mit Shi-chan ausgezogen, da war ich gerade 8. Und naja, danach hab ich mir selbst das Bento gemacht.“, murmelte er verlegen, verschwieg aber, dass sein ‚Bento‘ meist aus Resten oder Konbiniessen bestand. „Oh.“, war alles was der Schwarzhaarige hervor brachte. Mokuba grinste nur und auch Ito kicherte leicht. Dann klingelte es an der Haustür und verwirrt blickten die drei sich an. „Ist das Tor geöffnet?“ „Es sollte geöffnet werden, aber noch nicht. Da unsere Security selber nur aus dem Personal besteht, welches auch hier wohnt. Wir wollten das Tor heute Nachmittag erst öffnen. Wenn Ni-sama wieder da ist.“ „Mokuba-sama?“ „Isono!“ Katsuya zuckte leicht zusammen und blickte erstaunt den Bodyguard an. Wann war dieser bitte an sie heran getreten? „Eine gewisse Kawai-san ist zu Besuch hier?“ „Kawai?“ „Katsuya?“ „Ka-san?!“ Katsuya eilte zu seiner Mutter und umarmte sie. „Was machst du hier?“ „Darf ich nicht mal meinen eigenen Sohn und meine Enkelin besuchen?“ „Oba-san!“ Ito rannte auf sie zu uns sprang ihr in die Arme. „Hallo Ito-chan, wie geht es dir?“ „Gut! Außer das To-san mein Bento mitgenommen hat und ich meine Kraken nicht bekomme.“ „To-san?“ Verwirrt blickte sie auf und Katsuya wurde leicht rot. „Du hast es nicht mitbekommen?“ „Ich habe was nicht mitbekommen?“ „Kawai-san, wie wäre es, wenn wir uns setzen?“ Mokuba wies auf das Wohnzimmer an und sie nickte. „Ka-san. Seto…ich meine Kaiba…also nicht Mokuba sondern Kaiba Seto…er ist der Vater. Und er hat mich offiziell als Omega angenommen.“, stammelte der Blonde und ein Grinsen lag auf dem Gesicht seiner Mutter. „Natürlich habe ich das mitbekommen. Es hat wahrscheinlich die gesamte Welt mitbekommen.“ Sie grinste weiter und Katsuya sah sie fassungslos an. „Du wolltest das ich das sage!“ Sie lachte noch mehr und Mokuba, sowie Ito fingen auch an zu lachen. „Warum bist du eigentlich hier? Es herrscht Ausgangssperre!“ Katsuya wusste, dass er eigentlich kein Recht hatte, darauf zu bestehen, immerhin hatte er sich selber nicht daran gehalten. „Nun ja, ich war generell hier zu Besuch, doch das Hotel hat sämtliche Unterkünfte gestrichen und die Gäste gebeten zu gehen. Tja, und da keine Züge im Moment fahren, bin ich hier gestrandet.“, lächelte sie dabei und schien unbesorgt zu sein. „Was soll das heißen?“ ~ Seto blickte nachdenklich auf seine Unterlagen hinab. Er war heute Morgen geflüchtet, dass musste er sich selbst eingestehen. Er hatte mal wieder wie ein Feigling gehandelt. Seufzend schob er die Dokumente zur Seite. Seit wann war er so ein Feigling gewesen? Oder war er das schon immer? Hatte er nicht immer alles, durch andere versucht zu lösen? Gozaburo, Death-T, die Götterkarten? Hatte er nicht immer etwas als Waffe oder Werkzeug genutzt und es fallen gelassen, sobald er versagt hatte? War er da nicht auch schon feige gewesen? „Kaiba-san?“ Die Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er fokussierte seinen Blick wieder auf den Bildschirm. „Ja?“ Er entschuldigte sich nicht, dass er in ignoriert hatte oder das Gespräch nicht mehr verfolgte. Stattdessen setzte er seinen unnahbaren Blick auf und starrte den Mann im Monitor kalt an. „Was sagen Sie dazu?“ „Haben Sie nur angerufen, um das zu erfragen? Dafür hätte auch eine Mail gereicht.“ „Nicht doch. Aber es ist essentiell wichtig, ob es auch für Sie in Ordnung geht. Die Variante für zu Hause wird teuer, egal wie sehr wir an den Produktionskosten sparen. Außerdem hat nicht jeder Platz dafür, weshalb es generell ein Luxusprodukt sein wird. Außer wir würden die Brille so modifizieren, dass diese unabhängig von dem Ganzen genutzt werden kann. Das würde aber eine zusätzliche Produktion erfordern. Und andere Technologie.“ „Ich weiß das alles schon längst. Es ist nichts Unbekanntes und ich arbeite bereits daran. Ich weiß außerdem nicht, was es sie angeht. Sie sind für die Stabilität, sowie dem anpassen für Zuhause zuständig und nicht für etwas anderes.“ „Natürlich Kaiba-san. Würden Sie sich dann bitte diese Diagramme ansehen?“ Seto starrte auf den Bildschirm und ihm wurden mehrere Dinge klar. Erstens, das Diagramm zeigte ihm nichts Neues und er nickte abwesend. Das zweite war, dass er das extra Fenster, in welchem das Diagramm war, vergrößern musste. Und drittens, dass er dadurch seinen Gesprächspartner nur noch undeutlich sah. Er deaktivierte sein Mikro und rief Isono über seinen Intercom. „Seto-sama?“ Die Tür öffnete sich etwas und Isono trat halb in den Raum hinein. „Vereinbare doch bitte einen Termin mit meinem Arzt, sowie einem sehr guten Augenarzt oder Optiker.“ „Natürlich. Für wann?“ „Wenn es geht für sofort.“ „Natürlich.“ Isono verbeugte sich und schloss die Tür wieder. Dann wandte Seto sich wieder an den anderen Mann. Dieser hatte nicht mal bemerkt, dass der Brünette ihn ignoriert hatte. „Suzuki-san?“, fragte der Brünette, nachdem er das Mikrofon wieder aktiviert hatte. Dieser hielt in seinem Vortrag inne und blickte Seto fragen an. „Arbeiten Sie einfach weiter an dem, was sie machen sollten. Ich müsste nun weiter. Ein weiterer Termin und ich möchte gerne nicht erst heute Abend wieder bei meiner Familie sein.“ „Natürlich Kaiba-sama! Verzeihen Sie die Unhöflichkeit. Ich vergesse immer wieder, dass sie ja schon in solch jungen Jahren einen Omega sowie Kinder haben. Verzeihen Sie bitte. Ich werde mich mit allem weiterem per Mail an Sie wenden.“ Er verbeugte sich und das Gespräch wurde beendet. Seufzend lehnte sich der Brünette zurück und starrte seine Bürodecke an. Dann wanderte sein Blick zu seiner, auf dem Schreibtisch stehenden, Uhr und er kniff die Augen zusammen. Sie war nicht so unscharf, wie der Videoanruf, doch Seto konnte merken, wie es ihn anstrengte auf die Uhr zu schauen. Und wenn es ihn nicht täuschte, machten sich Kopfschmerzen bemerkbar. Er stand auf und verließ sein Büro. Isono hatte sich an dem Schreibtisch seiner Sekretärin ausgebreitet. „Isono, warum bist du hier? Solltest du nicht zuhause bleiben?“ „Mokuba-sama war etwas besorgt und es wurde um Privatsphäre gewünscht. Kawai-san ist zu Besuch.“, erklärte der Ältere. „Kawai-san? Katsuyas Mutter ist zu Besuch?“ Leichte Panik stieg in ihm hoch. Wusste die Frau über alles Bescheid? Und wenn ja, war sie einverstanden? Oder wollte sie den anderen dazu bringen, an die Öffentlichkeit zu gehen? „Ja, Shizuka-san macht in kürze ihren Abschluss. Genauso wie Mokuba-sama. Kawai-san wollte dabei sein. Außerdem wollte sie Ito-san besuchen und natürlich ihren Sohn. Sie waren in ein Gespräch vertieft, als ich mich auf den Weg in die Kaiba Corporation machte.“ Seto nickte nur. „Wenn Sie möchten, bringe ich Sie zum Arzt.“ „Danke. Und sei nicht so förmlich, wir sind unter uns.“ „Natürlich.“ ~ Freudestrahlend stürmte Shizuka in die Kaiba Villa und fiel ihrer Mutter um den Hals. „Es ist so schön, dass du da bist, Ka-san“, Katsuya konnte nur lächeln. Es war ihm schon immer wichtig gewesen, dass seine kleine Schwester fröhlich war. Shino blieb im Hintergrund, da er wusste, dass die beiden Frauen Zeit für sich brauchten. Sein Blick blieb an dem Blonden hängen, der diesen bemerkte und sich fragend zu ihm wandte. „Alles in Ordnung?“ „Ja.“ Katsuya zog eine Augenbraue nach oben und schüttelte nur leicht den Kopf. „Du kannst mit mir über alles reden Shino. Du gehörst für mich zur Familie und ich weiß, dass du alles dafür geben würdest, damit Shizuka glücklich ist.“ Zögernd blickte der Jüngere wieder auf die beiden Frauen, dann seufzte er. „Könnte ich mit dir reden? Unter vier Augen?““ „Ich dachte, es sei alles in Ordnung?“, schmunzelte der Blonde, doch bedeutete er dem anderen, ihm zu folgen. Keiner der anderen bemerkte ihren Abgang und erleichtert atmete Shino auf. Katsuya öffnete seine Tür und Shino trat an ihm vorbei, in ein Büro. „Das gehört Seto und hier werden wir Ruhe haben. Eigentlich darf niemand einfach so das Büro betreten, aber solange du ihm auch nichts davon erzählst, wird er nie etwas davon erfahren.“ „Natürlich“, nickte Shino und nervös nestelte er an dem Bund seiner Uniform. Sie hätten sich doch umziehen sollen. „Es geht um…“ Sein Blick schweifte ab und er schluckte den unsichtbaren Kloß hinunter. „Es geht um meine Familie. Du hast sie bisher nicht offiziell kennengelernt.“ „Das ist auch nicht nötig. Solange du gut zu Shizuka bist, vertraue ich dir.“ „Das solltest du aber nicht.“ Shino seufzte, dann setzte er sich auf einen der beiden Stühle. Verwirrt folgte der Blonde dem anderen und setzte sich ebenfalls. „Was meinst du damit?“ „Ich…ich wohne bei meinem Onkel. Meine Eltern sind verstorben. Um ehrlich zu sein, habe ich keine wirklichen Erinnerungen an sie. Ich war drei oder vier, als sie starben.“ „Das tut mir leid.“ „Braucht es nicht. Es war die Schuld von unserer Familie. Sie wollten ein normales Leben führen und mein Onkel hatte alles in die Wege geleitet, damit sie das konnten. Doch bevor wir abtauchen konnten, gerieten sie in einen Hinterhalt und wurden erschossen. Es wusste jeder, wer der Täter war, doch zur Polizei konnte mein Onkel nicht gehen. Diese hätten zu viele Fragen gestellt.“ „Das…Ich verstehe nicht ganz, was du mir damit sagen willst. Dann wohnst du halt bei deinem Onkel. Das passt. Wie gesagt, solange du Shizuka glücklich machst, habe ich nichts dagegen. Auch wenn du einiges verschwiegen oder gelogen hast. Wer spricht schon immer die Wahrheit. Ich habe immerhin auch eine Zeitlang gelogen.“ „Du hast es aber getan, um dich zu schützen. Ich weiß nicht, wie es für einen Omega ist. Ich habe keine Ahnung. Aber du hast nur dich und Ito beschützen wollen. Und sieh dich an! Du konntest mit Kaiba-san reden und es ist zum Besten gekommen. Ich weiß, dass das bei mir nicht der Fall sein wird.“ „Was meinst du? Warum sollte es bei dir nicht der Fall sein?“ Shino atmete tief ein und aus und Katsuya konnte sehen, dass er sich sammelte. Er spürte, dass etwas nicht stimmte. „Mein Onkel heißt-. Nein. Das ist falsch. Mein Onkel ist Shiro.“ Shino blickte Katsuya lange an, doch dieser regte sich nicht. Stumm starrte er auf den Jüngeren und schwieg. „Jou-kun? Ich weiß, ich hätte früher was sagen sollen, aber als dann raus kam, dass du die Schulden deines Vaters übernehmen wolltest, konnte ich es einfach nicht mehr sagen. Ich…ich fühle mich wirklich schlecht, dass ich es so lange verschwiegen hatte. Kaiba-san meinte, wir sollten es endlich sagen und er hätte generell noch einen Termin mit meinem Onkel wegen Mokuba-kun. Wir wollten zusammen essen.“ „Moment! Seto weiß davon?“ „Ja, wir haben es ihm erzählt, als er nach dir gesucht hat.“ „Wir. Das heißt auch Shizuka wusste es? War ich wirklich der Einzige der es nicht wusste?“ „Ich…glaube? Mokuba-kun wird es sicherlich von Kaiba-san erfahren haben. Vielleicht auch noch nicht. Ich weiß es nicht. Kawai-san wusste es auch, wir wurden quasi erwischt. Naja und jetzt weißt du es auch.“ Katsuya nickte nur. Seto hatte es gewusst und ihm nichts gesagt. Er vertraute ihm also kein Stück, sonst hätte er was gesagt. Wut formte sich im inneren des Blonden und gepresst atmete er tief ein und aus. „Ich danke dir Shino. Ihr solltet besser gehen. Nehmt Ka-san mit.“, presste er hervor und Shino nickte schnell, bevor er eilig das Zimmer verließ. Katsuya blieb noch eine Weile sitzen und versuchte seine Wut unter Kontrolle zu bekommen. Doch er wusste, dass es nur eine Kleinigkeit brauchte, damit sie explodierte. ~ Seto öffnete die Haustür, hängte seine Jacke auf, zog seine Schuhe aus und ließ seine Tasche auf der Ablage fallen. Wer hätte gedacht, dass ein Termin bei seinem Arzt so ermüdend sein könnte. Oder das Ergebnis. Noch immer konnte er es nicht wirklich glauben. Seufzend trat er ins Wohnzimmer und sah nur Mokuba und Ito dort auf dem Sofa sitzen. Verwirrt trat er an die beiden heran und Ito strahlte ihn an. Dann sprang sie ihm in die Arme und drückte ihn. „To-san, du bist wieder da!“ Schmunzelnd setzte er das Mädchen wieder auf das Sofa und nickte nur. Mokuba musterte ihn und kniff die Augenbrauen verwirrt zusammen. „Alles in Ordnung Ni-sama? Du wirkst erschöpft.“ „Es geht. Ich habe meine Unterlagen hier und werde erst einmal von Zuhause aus arbeiten. Und ich war beim Arzt.“ „Arzt?! Alles in Ordnung?“ Mokuba eilte zu seinem Bruder, doch dieser winkte nur ab. „Nichts Schlimmes. Die eigentlichen Ergebnisse werden erst in ein oder zwei Tage bereit liegen. Doch ich muss ab sofort eine Brille tragen“ Er grummelte noch und konnte es auch noch immer nicht glauben. Er musste wirklich, dieses nicht perfekte, in der Öffentlichkeit zeigen. Die Medien würden ein Fest veranstalten, weil sie etwas gefunden hatten, was nicht Perfekt an ihm war. „Eine Brille?“ Seto nickte und hielt das Etui den beiden hin. Ito nahm es ihm aus der Hand und versuchte es zu öffnen, doch es gelang ihr nicht. Beleidigt hielt es dem Brünetten wieder hin und dieser lachte leise. Dann öffnete er es und holte eine Brille heraus, die er sich so gleich aufsetzte. Was bis eben noch undeutlich war, war nun kristallklar. „Wie kommt es dazu?“ „Meine Medikamente haben höchstwahrscheinlich was damit zu tun. Tsukiyomi-sensei meinte, ich könnte dadurch Diabetes bekommen haben, welches meine Sehstärke beeinflusst. Es könnte aber auch daran liegen, dass ich tagtäglich vor dem Computer sitze. Deswegen hat er mir Blut entnommen und diese untersuchen lassen. Das genaue Ergebnis bekomme ich erst in ein oder zwei Tagen.“ „Diabetes? Aber…wie? Ich meine, du hast schon immer auf die Ernährung geachtet. Auch wenn du einige Mahlzeiten teilweise ausgelassen hast, so waren sie sonst immer ausgewogen.“ „Erinnerst du dich an meinen Bluthochdruck? Das Medikament kann Diabetes auslösen. Aber wie gesagt, noch ist es nicht sicher, dass es das ist. Jedoch muss ich ab sofort die Brille tragen. Ich hatte schon einige Tage zuvor bemerkt, dass meine Sehkraft nicht optimal ist, doch ich dachte mir nichts dabei.“ „Ni-sama!“ Mokubas Stimme klang tadelnd und verzweifelt, doch Seto lächelte ihn nur an. „Eine Brille ist kein Weltuntergang, auch wenn ich persönlich, nicht allzu begeistert bin. Aber ich muss nun damit leben.“ Mokuba nickte nur. Seto wollte sich durch das Gesicht fahren, hielt aber inne. Es würde dauern, bis er sich daran gewöhnt hatte und würde wohl auch einige Zeit vergessen diese aufzusetzen. Doch damit konnte er leben. Nachdenklich blickte er auf Ito. Wenn es wirklich Diabetes war, dann musste er wohl eine Veranlagung dazu haben. Er hatte das Medikament Anfang der High School verschrieben bekommen, weil da der Stress am größten war. Was wenn er es ihr vererbt hatte? Zweifel standen ihm nicht, doch wenn es um seine Tochter ging, war es ihm recht, auch zu zweifeln. Was würde wohl der Blonde dazu sagen? Hoffentlich machte er kein großes Thema daraus und versuchte ihn zu verstehen. Vielleicht konnte er ihn auch unterstützen. Zumindest mit der Brille. Dem Blonden fiel einiges auf, was nicht stimmte. Lag wahrscheinlich daran, dass er zuvor Ito alleine aufgezogen hatte. Nachdenklich blickte der Brünette in die Ferne und bemerkte nicht, wie besagter Blonde in den Raum trat. „Papa!“ Itos Stimme riss den Brünetten aus seiner Starre und blaue Augen blickten auf den Blonden. Doch dann runzelte er die Stirn. Katsuya sah nicht glücklich aus. Hatte er sich mit seiner Mutter gestritten gehabt? Wo war eigentlich seine Mutter? Er hätte gedacht, dass Katsuya ihn bitten würde, dass sie bei ihnen eine Zeitlang wohnen könnte. „Seto.“ Die Stimme des Blonden war tief und jetzt konnte Seto auch sehen, dass er seine Hände zu Fäusten gepresst hatte. Eine Augenbraue des Brünetten wanderte nach oben und er nickte ihm nur zu. „Wie schön, dass du bereits wieder Zuhause bist.“ Der Sarkasmus war unüberhörbar. Mokuba erkannte genauso schnell wie Seto, dass etwas nicht stimmte und der Blonde wütend war. „Natürlich. Es herrscht ja immerhin Ausgangssperre.“, war die schlichte Antwort, doch er merkte zu spät, dass er das nicht hätte sagen sollen. „Natürlich. Wie konnte ich das nur vergessen. Wir hatten ja auch nicht heute Besuch und du warst ja auch nicht in der Firma. Und wir hatten gestern ja auch nicht einen Film zusammen geschaut. Wir reden eindeutig zu wenig.“, spie der Blonde. Katsuya merkte, dass es in ihm brodelte und er hoffte einfach nur noch, dass Mokuba Ito woanders hinbringen würde. Er würde es nachher bereuen. Er bereute es ja jetzt schon, so vor ihr zu stehen. Sie hatte ihn noch nie so wütend gesehen und er konnte nur den Brünetten dafür verantwortlich machen. Vor diesem war ihm das nie passiert. „Ito lass uns in den Garten gehen. Vielleicht finden wir ein paar Blumen die wir pflücken können.“ Ito nickte begeistert, auch wenn jeder andere im Raum wusste, dass sie keine finden würden. Nicht umsonst hatte der Brünette ein Team aus Gärtnern gebucht, die jede zweite Woche vorbeischauten und alles auf Vordermann brachten. Seto wartete bis die beiden draußen waren und die Tür geschlossen war, dann stand er langsam auf und trat auf den Blonden zu. „Katsuya? Was ist los?“ „Was los ist? Oh, muss ich dir das auch wirklich noch sagen?“ Der Blonde zitterte und erste Tränen bildeten sich in seinen Augen. Er konnte es noch immer nicht glauben, dass der Brünette es gewusst hatte. Er selbst hätte es zuerst wissen sollen, nicht Seto. Dann wäre Mokuba nichts passiert und er wäre nicht an diesen Yakuzaboss gebunden. Hätte er es nur gewusst, dann hätte er Shino einfach das Geld gegeben und sie hätten normal weiterleben können. „Wie wäre es wenn du mir erzählst, was dich bedrückt. Ich kann keine Gedanken lesen und habe heute einen anstrengenden Tag gehabt. Ich möchte also nicht selber meine Schlüsse ziehen und zu sehr darüber nachdenken müssen.“ „Oh Verzeihung, hatte der Herr wirklich so einen schlechten Tag? Das tut mir aber leid. Nicht.“ Katsuya kam ihm näher und blieb kurz vor ihm stehen. „Hör auf mit den Spielchen und sag es schon. Viel schlimmer kann es für mich eh nicht mehr werden.“ Die meisten Gedanken schwirrten noch immer um den Fakt, dass er eventuell Diabetes hatte und es eventuell Ito vererbt hatte. Unwissentlich natürlich. „Dann werde ich es wohl aussprechen, wenn sich der werte Herr zu fein ist, selber nachzudenken. Immerhin weißt du es ja. Shiro ist Shinos Onkel.“ Er verschränkte die Arme und Seto seufzte nur auf. Das war es also? Shino hatte sich einen schlechten Tag ausgesucht, um es dem Blonden zu sagen, auch wenn er nicht wissen konnte, dass es ein schlechter Tag war. „Ich weiß.“, war das einzige, was er sagte. Er musste sich eingestehen, dass er gerade nichts anderes wusste und er wusste auch nicht, worauf der Blonde jetzt aus war. „Wie schön, dass du es wusstest. Nur warum hast du mir nichts gesagt?!“ Er wurde mit jedem Wort lauter, bis er am Ende die Worte schrie. Sein Finger bohrte sich in die Brust des anderen. „Wir, besser gesagt, die beiden, wollten es dir demnächst sagen und ich habe die drei zu einem Essen eingeladen. Damit wir alles besprechen können.“ „Zu einem Essen?! Bist du wahnsinnig? Wenn die Presse mitbekommt, dass du Yakuza zum Essen einlädst, bist du geliefert! Deine Firma wird den Bach runter gehen und ich werde noch mehr beleidigt.“ „Das wird alles nicht passieren.“ „Ach ja? Woher willst du das wissen? Weiß es Mokuba eigentlich schon? Das du seinen Alpha zum Essen eingeladen hast? Den Kerl, der ihn links liegen lässt?“, Katsuya verschränkte die Arme und noch immer wütend, funkelte er den Brünetten an. Dieser wollte sich die Nasenwurzel drücken, doch die Brille verhinderte es. Dann seufzte er. „Er weiß es noch nicht. Ich wollte es eigentlich mit ihm heute besprechen.“ „Da sieht man mal, wie wichtig wir Omegas sind. Wir bekommen alles erst zum Schluss mitgeteilt. Selbst du führst dich genauso auf, wie die anderen Alphas. Ein Wunder, dass du uns überhaupt einbeziehst.“ „Das geht jetzt zu weit Katsuya! Ich habe mit dir darüber noch nicht reden können, weil die Zeit einfach nicht da war. Wer ist immerhin direkt abgehauen und hatte nicht nachgedacht?“ „Nicht nachgedacht? Weil du zu einem anderen Omega bist? Und was hat das mit Shiro zu tun? Glaubst du etwa ich habe da auch nicht nachgedacht?“ „Fängst du damit schon wieder an? Ich dachte, das hätten wir geklärt?“ Setos Stimme war tief und knurrend, doch sonst ließ nichts daraufhin deuten, dass er sauer war. Katsuya war jedoch noch immer wütend, auch wenn sich mittlerweile eine Spur Traurigkeit mit hinzumischte. Konnte der Brünette nicht einfach ehrlich sein und alles direkt besprechen? „Ich fange damit an, damit du endlich mal kapierst, dass du reden musst! Egal um was es geht, ich erfahre es immer durch andere. Hast du eigentlich eine Idee wie sich das anfühlt? Ich glaube nämlich, dass du noch immer nicht kapiert hast, dass wir beide zusammen sind. Mag zwar sein, dass du als Alpha mehrere Omegas haben kannst, aber ich bin an dich gebunden! Selbst wenn ich mich in einen anderen verlieben würde, wäre es hoffnungslos, weil ich an dich gebunden bin! Also respektiere-“ Katsuya konnte nicht zu Ende sprechen. Seine Lippen wurden mit denen des anderen versiegelt und sein Körper an den des Brünetten herangezogen. Kurz versteifte sich der Blonde, dann gab er sich dem Kuss komplett hin und lehnte sich etwas gegen den anderen Körper. Nach einigen Sekunden lösten sie sich und Seto sah, dass der Blonde rot im Gesicht war. „Ich hätte dich schon viel früher, so vom Reden abhalten sollen.“, grinste der CEO und Katsuya schlug ihn leicht gegen die Brust. Dann beugte sich Seto erneut etwas nach unten und verwickelte den Blonden in einen erneuten Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)