You changed my life von Tsumikara ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel 18 ---------------------- Kapitel 17 Katsuya lag zusammengerollt auf dem Sofa und starrte den Fernseher an. Was genau lief, wusste er nicht, er hatte ihn einfach nur wegen den Geräuschen angemacht. Die Stille war unerträglich für ihn. Es fühlte sich an, als würde sogar das Haus ihn strafen wollen. Wieder erinnerte er sich an die kalte Stimme des Brünetten und ein zittern ging durch seinen Körper. Wie er es geschafft hatte zwei Tage freundlich zu sein und ein Lächeln auf dem Gesicht hatte, wusste er auch nicht. Sein Blick huschte an die Wanduhr und erleichtert seufzte er auf. Itos Freundinnen waren endlich wieder zuhause. Sicherlich hatte Mokuba alles geregelt und wahrscheinlich ein weiteres Treffen organisiert. „Jou?“ Katsuya zuckte zusammen. Als hätte der Schwarzhaarige gewusst, dass er an diesen gedacht hatte. Doch er wollte jetzt nicht reden. Wenn er nichts sagte, würde Mokuba denken, dass er schlief? „Jou!“, der Jüngere stand nun vor ihm, also konnte er das Vortäuschen vergessen. „Ja?“ „Wie geht es dir?“ Mokuba wusste wie es ihm geht. Er schnaubte. „Bestens.“ „Jou“, Mokuba setzte sich zu seinen Füßen hin und starrte auf den Fernseher. „Ni-sama ist sicherlich nicht wütend auf dich.“ „Ach wirklich?“ „Ja, ganz gewiss. Ich kenne ihn und er mag dich. Sehr sogar. Wenn er das nicht schon lange für dich empfunden hatte, dann auf jeden Fall seitdem ihr zwei in unser Leben getreten seid.“ „Empfunden? Wie kommst du denn darauf?“, verwundert richtete sich der Blonde auf. „Ich sagte doch, ich kenne Ni-sama einfach zu gut. Er lässt niemanden einfach hier wohnen oder lässt es zu, dass er bei seinem Vornamen angesprochen wird“, Katsuya wurde rot. Es war schon seltsam gewesen, die erste Zeit. „Dein Bruder hat doch damit angefangen!“, platzte es aus dem Blonden heraus und nun sah der Schwarzhaarige ihn verwundert an. „Wie meinst du das?“ „Na, er hat plötzlich angefangen mich mit meinem Vornamen anzusprechen. Es war ihm sogar peinlich. Dann meinte er, dass es wohl nur gerecht wäre, wenn auch ich ihn mit dem Vornamen ansprechen sollte.“ „Ni-sama hat… Das glaub ich einfach nicht. Er würde niemals solch einen Fehler begehen, außer…“, Mokuba brach ab und Katsuya konnte ein Grinsen auf dem Gesicht des Jüngeren sehen. „Er mag dich wirklich. Und ich gehe jetzt davon aus, dass er dich schon viel früher mochte.“ „Quatsch“, Katsuya winkte ab. „Doch. Glaub mir ruhig. Es hatte mich schon immer gewundert, warum er so niedergeschlagen war. Damals. Es hat ihn zerfressen. So richtig. Jetzt macht das alles sogar noch mehr Sinn. Es war nicht nur die Schuld, dass er es einem Omega angetan hatte, sondern dass du der Omega warst.“ „Mokuba, wäre das wirklich der Fall gewesen, hätte er früher beziehungsweise generell reagiert. Was er nicht hat.“ Mokubas Augen leuchteten auf einmal und das Grinsen wurde größer. „Wie wäre es, wenn wir das alles überprüfen?“ „Wie…? Nein, ich will gar nicht wissen, was du vorhast“, der Blonde schüttelte den Kopf und rutschte etwas von dem Schwarzhaarigen weg. Dieser sprang auf und griff gleichzeitig nach dem Arm des anderen. Katsuya war über den Tatendrang und die gute Laune erstaunt. Er selber war nach seiner ersten Heatphase geschlaucht gewesen. Mokuba sprang herum, als wäre nichts gewesen. „Jetzt komm schon. Ich kenne immerhin die ganzen Codes die Ni-sama nutzt“, er zwinkerte dem Blonden zu und zog ihn aus dem Wohnzimmer. „Papa?“, Ito stand auf der Treppe und sah die beiden fragend an. Dann lief sie die letzten Stufen nach unten und folgte den beiden. „Ito, du willst doch auch wissen, ob Ni-sama deinen Papa mag oder?“ Mokuba schaute über die Schulter nach hinten und geriet ins Stolpern. Ito hatte gerade die Augen verdreht und sah dabei aus, wie der Brünette. Katsuya prallte gegen ihn und beide fanden sich auf dem Boden wieder. „Was sollte das denn jetzt?“, Katsuya rieb sich sein Kinn, welches er sich an der Schulter von dem Schwarzhaarigen angeschlagen hatte. „Ich…ich glaube, wir müssen uns selber mehr um die Erziehung von Ito kümmern. Sie war gerade genau wie Ni-sama“, flüsterte Mokuba und Katsuya blickte kurz zu seiner Tochter. Dann schüttelte er nur den Kopf. „Natürlich tut sie das. Sie ist ja auch seine Tochter! Da wird sie was von uns beiden haben“, erklärte Katsuya und lief dann rot an. Von uns beiden. Schnell schüttelte er den Kopf und rappelte wieder auf. Mokuba folgte ihm und sah wieder Ito an. „Also? Willst du das auch wissen?“ „Ji-chan. Natürlich mag To-san Papa“, tadelte das Mädchen den Schwarzhaarigen und schüttelte dabei den Kopf. „Und woher weißt du das so genau?“ „Na, er hat es doch schon gesagt“, Ito legte ihren Kopf schief und schaute beide Erwachsene erstaunt an. Mokuba grinste einfach nur und ihr Vater war rot angelaufen. Fragend zog sie eine Augenbraue nach oben und nickte dann. „Dann brauchen wir nur noch einen schriftlichen Beweis“, Mokuba drehte sich um und marschierte weiter. Ito folgte ihm schnell und Katsuya ließ nur den Kopf hängen. Was war nur los mit den beiden? Und seid wann mochte der Brünette ihn? Und viel wichtiger, warum sagte er es Ito und nicht ihm? Entschlossen eilte er den beiden hinterher und erreichte das Büro, als die beiden einen Safe in der Wand freigelegt hatten. „Hier verwahrt Ni-sama alles was wichtig ist. Also sehr wichtig.“ „Ich weiß. Er hat da mal was reingetan, als ich da war.“ Mokuba versuchte eine Zahlenkombination, doch er bekam zwei kurze Pieptöne als Antwort. Wieder gab er etwas ein, doch dasselbe war zu hören. „Ich dachte du weißt, welche Codes er nutzt?“, Katsuya war hinter den beiden in die Hocke gegangen und stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab. „Er muss den Code geändert haben“, murmelte der Schwarzhaarige. Er wusste, bei dem nächsten falschen Versuch würde ein automatischer Warnhinweis an seinen Bruder gesendet werden und das durfte nicht passieren. Ito hatte währenddessen Mokuba beobachtet und wusste nun wie das Feld genau funktionierte. Sie tippte mit ihren kleinen Fingern einen Code ein und es war ein klacken zu hören. „Woher…?“ „Ich hab gespickt als To-san den Safe geöffnet hatte. Die Nummer habe ich mir gemerkt“, sie lächelte und öffnete den Safe komplett. Darin lagen einige Unterlagen von der Firma, aber auch private Unterlagen waren darin zu finden. Erstaunt durchsuchte Mokuba die Unterlagen. Es waren einige wichtige Verträge und Projekte sowie die Geburtsurkunden von ihnen und die Besitzurkunde sämtlicher Grundstücke die sie besaßen. Doch ganz unten lag eine recht dicke Mappe. In ihr waren einige Berichte, Rechnungen und Krankenunterlagen. „Die sind von dir“, erstaunt las sich Mokuba einen Bericht durch. Er kannte die Art. Nur einer in der Firma lieferte solche Berichte und das war Isono. „Er hat dich beschatten lassen.“ „Das hat er erwähnt.“ „Ja, aber so richtig. Hier sind sämtliche Tagesabläufe von dir. Wo du einkaufen gegangen bist. Wo du gewohnt hast, mit wem du dich wann getroffen hast. Sogar wann du bei deinem Arzt warst. Und er hat einige Rechnungen bezahlt.“ „Zeig her.“ Katsuya streckte sich nach vorne und nahm eine der Rechnungen entgegen. „Das habe ich nie in Auftrag gegeben“, er schnappte sich die Mappe, stand auf und setzte sich an den Schreibtisch. Überall waren Rechnungen von Aufträgen, die er nie in Auftrag gegeben hatte. Wasserrohre von denen er wusste, dass sie untersucht werden mussten, wurden repariert. Sogar eine Fensterscheibe wurde repariert, jedoch war er sich sicher, dass er nie eine zerbrochene hatte. „Das ist total gruselig“, gab er zu und Mokuba lächelte leicht. Er wusste, dass sein Bruder ziemlich besitzergreifend werden konnte, doch dass er so weit gegangen war, wusste er nicht. „Wir sollten Ni-sama darauf ansprechen.“ „Niemals! Das würde bedeuten, dass wir zugeben, seinen Safe geknackt zu haben!“, eiskalt lief es dem Blonden den Rücken hinunter. Wer weiß, was der Brünette machen würde, wenn er das je erfahren würde. Auch Mokuba schluckte leicht und nickte. „Du hast recht. Wir reden darüber nur, wenn er nicht da ist. Ito?“ „Ja, ok“, sie verschränkte die Arme und zog eine Schnute. Sie mochte es nicht, wenn man Geheimnisse hatte und sie wusste auch, dass sie eines nicht lange behalten konnte. „Ich geh in mein Zimmer“, meinte sie nur noch und wandte sich schnell ab. Katsuya grinste ihr hinterher, wusste er doch um die Schwäche seiner Tochter. Wobei er da selber nicht viel besser war. ~ „Berichten zufolge ist das sogenannte Coronavirus schon seit längeren im Umlauf. Zuerst sei sie in China aufgetaucht, doch die Ausbreitung weltweit erfolgte sehr schnell. Die japanische Regierung hat sich, wie die restliche Welt, dazu entschlossen, die Verbreitung einzudämmen. Es wird gebeten das Haus nur dann zu verlassen, wenn es nicht anders geht. Flüge sowie Züge starten vorerst nicht mehr. Nun zum Wetter…“ „Das ist ein Witz, oder?“, ungläubig starrte Katsuya auf den Fernseher. Ein Lockdown? Mokuba antwortete nicht. Er war wie gelähmt. Dann zuckte er zusammen, als das Telefon klingelte. Er sprang auf und eilte hin, in der Hoffnung das es sein Bruder war. „Moshi moshi? Ni-sama! Wie geht es dir? Wann kommst du wieder?“, Mokuba schwieg daraufhin erst einmal und lauschte seinem Bruder. Katsuya würde zu gerne mithören, aber er wollte die Privatsphäre der beiden nicht stören, weshalb er weiterhin auf den Fernseher starrte. „Ich verstehe. Du willst…? Aber Ni-sama! Wäre es nicht besser zu warten? Wir sollen das Haus doch nicht verlassen! Wa-? Ja, ok. Gut. Bis übermorgen“, er legte auf und eilte zu Katsuya. „Ni-same wird übermorgen wieder nach Hause kommen. Er wird heute noch bei seinem Geschäftspartner übernachten und dann eine Nacht im Hotel verbringen. Bei ihm ist es wohl noch nicht so schlimm wie bei uns.“ „Das ist…toll.“ „Du bist immer noch nicht überzeugt, dass Ni-sama dir nicht böse ist?“ „Tut mir leid“, murmelte Katsuya verlegen. Er konnte einfach nichts dafür. In seiner Erinnerung war einfach noch immer diese Kälte zu hören. Da halfen auch die ganzen Dokumente nichts. „Ito war übrigens etwas traurig. Sie meinte, du solltest wieder mehr lachen“, lenkte der Schwarzhaarige ein anderes Thema ein. Katsuya verzog das Gesicht und nickte schnell. „Ich werde es versuchen. Da fällt mir ein, wie wäre es wenn wir morgen einen Filmeabend machen würden? Die Schule ist ja geschlossen, es kam eben eine E-Mail rein. Und Seto hatte erwähnt, dass ihr die großen Streaming Anbieter habt. Da könnten wir doch bei Disney etwas schauen!“ „Du willst bei unserem Konkurrenten einen Film anschauen?“ „Klar. Sonst hätte Seto wohl kein Geld dafür ausgegeben“, Katsuya zwinkerte ihm zu und Mokuba musste lachen. „Das stimmt wohl. Wobei ich glaube, dass er das nur hat, weil Ito unbedingt Arielle schauen wollte. Wir haben also dann noch eine Menge Prinzessinnen vor uns.“ „Du wirst dich daran gewöhnen müssen. Immerhin ist Ito meine Prinzessin.“ „Kein Wunder, dass sie so darauf abfährt.“ Sie lachten beide daraufhin und beschlossen, an dem heutigen Abend noch einen Actionfilm zu sehen. ~ Der nächste Tag war brach an und Katsuya wurde unsanft von seiner Tochter geweckt. Diese meinte mit einem Sprung in sein Bett, wäre eine gute und schnelle Weckmethode. Schnell ja, gut nein. Sie erwischte Katsuya leider unvorteilhaft und dieser wachte mit einem Schrei auf. Ito hatte sich direkt entschuldigt und Katsuya hatte ihr erklärt, dass es nicht gut wäre, andere so zu wecken. „Warum hast du mich eigentlich nicht geweckt? Muss ich heute nicht in die Schule?“ „Nein, die Schule ist erst mal geschlossen. Wir sollen auch nicht mehr rausgehen. Wir könnten uns mit einer Krankheit anstecken, die bei manchen Menschen sehr gefährlich sein kann. Und wir wollen ja nicht riskieren, dass wir in Gefahr geraten.“ „Was ist mit To-san?“, völlig entsetzt hatte sie ihn an einer seiner Schultern gepackt. „Er ist in Sicherheit. Er wird auch morgen wieder da sein“, beruhigte er sich. Nicht ganz beruhigt, aber immerhin etwas und Ito ließ ihn wieder los. Sie war nachdenklich geworden und Katsuya trug sie nach unten in die Küche. Dort war bereits Mokuba zu finden, welcher sich daran versuchte ein Frühstück zuzubereiten. Katsuya musste allerdings die Nase rümpfen, denn es roch angebrannt. Er merkte wieder einmal, wie groß das Gebäude war, denn er hatte oben nichts davon mitbekommen. „Ieh, das stinkt Ji-chan“, Ito hielt sich die Hand vor die Nase und streckte die Zunge nach draußen. Geknickt ließ Mokuba den Kopf hängen, dann blickte er Hoffnungsvoll zu Katsuya. „Kannst du mich retten?“ „Muss ich wohl, wenn wir noch etwas essen wollen“, Katsuya streckte ihm die Zunge heraus und Mokuba tat auf beleidigt. Ito kicherte und zappelte, damit ihr Vater sie runterlassen konnte. „Ich werde meine Schulsachen holen. Wenn ich schon nicht in die Schule kann, werde ich hier üben“, damit flitzte sie aus der Küche. Katsuya half Mokuba das Essen noch essbar zu lassen und zeigte ihm direkt ein paar Kniffe, wie er es in der Zukunft besser machen konnte. „Warum wolltest du eigentlich frühstück machen? Ich hätte das doch auch machen können.“ „Ich wollte dich nicht wecken. Und außerdem ist es von unserer Seite her gesehen ziemlich unhöflich, dich die ganze Arbeit machen zu lassen. Wir haben davor immer nur leichte Sachen gemacht, wie Müsli oder Toast. Selbst Abends haben wir mehr von Restaurants bestellt gehabt, als das wir gekocht hätten“, verlegen kratzte sich Mokuba am Hinterkopf und Katsuya konnte sehen, dass er leicht rot war. Ein leichter süßlicher Geruch stieg ihm jedoch in die Nase und Katsuya blickte Mokuba ernst an. „Ich finde es zwar nett, dass du dir solche Gedanken machst, aber ich habe das Gefühl, dass das nicht die volle Wahrheit ist. Hast du deine Medikamente noch nicht?“ Mokuba zuckte leicht zusammen. „N-nein, noch nicht. Ayashi-sensei konnte ja noch nicht wirklich zu uns kommen. Er hatte mir ja nur schnell ein Mittel gebracht, da bei ihm doch dieser Notfall rein kam. Er wollte ja eigentlich heute oder morgen vorbei kommen, aber ich denke, dass wird wohl nichts.“ „Das ist kein Grund Mokuba. Wenn dir etwas passiert wäre, weil dein Körper wieder in die Heatphase gerät, kann ich dir nicht wirklich helfen. Und Seto können wir das auch nicht noch einmal antun. Stell dir doch nur vor, du fällst deswegen die Treppe runter!“ „Jou, es geht mir gut. Bisher ist ja auch nichts passiert.“ Katsuya seufzte und widmete sich dem Herd zu. „Was genau sollte das eigentlich werden?“ „Rührei.“ „Rührei? Das sieht aber…naja, nicht ganz danach aus.“ „Gott, ich weiß, dass es nicht nach Rührei aussieht. Es riecht und schmeckt auch nicht danach, ok?!“ Mokuba raufte sich die Haare und Katsuya lachte. „Keine Sorge, dass bekommen wir schon wieder hin.“ Sie warfen den ersten versuch weg und Katsuya zeigte ihm, wie man alles richtig machte. Es war ihm zwar noch immer schleierhaft, wie man Rührei verschandeln konnte, aber es war ja bekanntlich alles möglich. Um drei Uhr klingelte es an der Haustür und Ayashi betrat das Haus. Er entschuldigte sich noch einmal für das kurze Auftreten gestern und das er nicht früher aufgetaucht war. „Kein Grund sich zu entschuldigen. Sie sind ja nicht nur unser Arzt.“ Katsuya grinste breit und wusste, dass Mokuba nun in guten Händen war. Dieser war leicht nervös, da gestern auch noch schnell etwas Blutabgenommen wurde. Um mögliche Infektionen auszuschließen. „Ihr Blut ist sauber und ich habe mir die Freiheit genommen, ihre Unterlagen von damals mit meinen zu vergleichen.“ „Wie? Die waren doch unter Verschluss!“ „Nicht ganz, ich habe Jounouchi-san gebeten, mir die nötige Erlaubnis zu nehmen, um die Unterlagen einzusehen. Ihre Testergebnisse von damals hätten sie niemals als Alpha deklarieren dürfen. Auch wenn die Medizin immer weiter voran schreitet, so hätte man auch schon damals feststellen müssen, dass sie einfach zu jung waren. Die meisten Tests werden nicht ohne Grund erst zum ende der Mittelschule beziehungsweise Anfang der High School gemacht. Die Gene sind erst dann richtig erkennbar. Und Omega und Alpha Gene sind sehr ähnlich aufgebaut. Es gab in der Vergangenheit dadurch viel zu viele Unfälle, gerade weil man die Tests früher vollzogen hat. Ich kann Ihnen sagen, Kaiba-san, dass sie durch und durch ein Omega sind. Aber es wird alles in Ordnung. Nehmen Sie ihre Medizin, verhüten Sie, wenn Sie mit ihrem Alpha schlafen, dann brauchen Sie sich auch keine Gedanken über eine ungewollte Schwangerschaft machen. Ansonsten sind Sie kerngesund.“ Mokuba nickte. „Und wenn ich schon mal hier bin, Jounouchi-san. Wie geht es dir? Du wohnst jetzt schon etwas länger mit deinem Alpha zusammen, habt ihr Pläne für weitere Kinder?“ „Weitere Pl-?“, Katsuya wurde rot und auch Mokuba blickte beschämt zur Seite. Er wollte nicht wissen, was sein Bruder für Pläne mit dem Blonden hat. Alleine zu wissen, dass die beiden miteinander schlafen würden, war schon zu viel für ihn. Das Thema Sex war in Ordnung, doch wollte er nie etwas über das Sexleben seines Bruders erfahren. Zumindest nicht mehr. Es hatte ihn damals schon gereicht. „N-nein, haben wir nicht. Wir…wir sind uns einig, dass wir es langsam angehen lassen. Nichts überstürzen und alles besser verstehen“, murmelte der Blonde und Ayashi nickte. „Gut. Ich muss jedoch eine kleine schlechte Neuigkeit loswerden. Dein Mittel gegen die Heatphase wird in dieser Art und Weise nicht mehr hergestellt. Es war ja schon immer ein recht starkes Mittel und man hat beschlossen, dass diese Art von dem Markt verschwinden soll. Eine Frechheit, aber was will man gegen die Konzerne machen? Es wird nur noch schwächere Mittel geben. Sie sollten jedoch mittlerweile ausreichen, da du bei deinem Alpha lebst. Ich habe direkt eine Packung mitgebracht. Sie ist in der Hinsicht identisch mit der von Kaiba-san, nur dass diese hier für Erwachsene Omegas ab 21 geeignet sind. Sie sind zwar farblich anders, aber trotzdem solltet ihr beiden die Tabletten an unterschiedlichen Orten aufbewahren.“ „Kein Problem“, sagten beide gleichzeitig und Ayashi nickte zufrieden. „Ich mache mich dann schon wieder auf den Weg. Die Wehen eines Omegas haben vor einer Stunde begonnen und ich soll dabei sein.“ Sie verabschiedeten sich von dem Arzt und dieser Versprach, dass er einen Termin mit den beiden vereinbaren würde, damit eine komplette Untersuchung stattfinden könnte. „Er ist ziemlich beschäftigt.“ „Jup, er wird auch von den meisten Ärzten aus dem Krankenhaus empfohlen. Ist wohl sowas wie ein Genie und die meisten haben großen Respekt vor ihm, da er selber ja auch ein Omega ist.“ „Er ist ein Omega?!“ „Hab ich das nicht mal erwähnt?“ „Nicht das ich wüsste. Aber kein Wunder, dass er dann so begehrt ist. Er weiß genau, wie wir uns fühlen und durch was wir durchgehen.“ Katsuya nickte und sie beiden begaben sich ins Wohnzimmer. Sie hatten den Fernseher laufen gehabt, als Ayashi klingelte und sie wollten diesen noch schnell ausmachen, bevor sie mit Ito in den Garten gingen. Gerade liefen Nachrichten und niemand geringeres als der Brünette war zu sehen. „Wir wissen nicht, ob die Behauptungen stimmen, aber allen Anschein nach, wird der derzeitige CEO der Kaiba Corporation einen ähnlichen Weg einschlagen wie sein Vater Kaiba Gozaburo. Dieser war dafür bekannt, mehrere Omegas zu haben, damit einer dieser Omegas ihm einen Erben zur Welt bringen sollte. Welche Verbindung es zu der Masamune Familie gibt, ist uns bisher nicht bekannt. Doch dieses Foto, welches man uns zukommen ließ, lässt wenige Vermutungen offen.“ Sie Sprecherin beendete ihren kurzen Monolog und es folgte eine Großaufnahme von dem Bild, auf welchem der Brünette zu sehen war. Es zeigte ihn mit einer zierlichen jungen Frau mit weißblauen Haaren, wie sie gerade zusammen ein Haus betraten. Mokuba zog erschrocken die Luft ein und blickte besorgt zu dem Blonden. Dieser stand geschockt da und wusste nicht was passiert war. „Jou, das ist sicherlich nur ein Missverständnis. Ni-sama hatte erwähnt dass er bei Masamune Yashiro übernachten wird, da er dort zu einem Essen eingeladen wurde. Er wurde mit der Ausgangssperre überrascht. Ich wette, dass ist eine seiner Töchter, die ihm das Zimmer zeigen wollte.“ „Sicher“, die Stimme war leblos und langsam schritt der Blonde in das Zimmer und schaltete den Fernseher aus. „Wir sollten Ito holen und in den Garten gehen.“ ~ Seto schloss erleichtert die Haustür auf und trat in das Haus ein. Es tat gut wieder Zuhause zu sein und er freute sich schon auf die Gesichter von Katsuya und Ito. Er hatte die Plüschtiere genau unter die Lupe genommen, Fotos gemacht und alles was ihm auffiel dokumentiert. Seinen Leuten würde das reichen und er konnte ihnen beide jeweils eines davon geben. „Tadaima!“, rief er, bekam aber keine Antwort zurück. Verwirrt ging er in das Wohnzimmer, doch dort war niemand zu sehen. Die Küche war auch leer, genauso wie die Schlafzimmer von Mokuba, Katsuya und Ito. Gerade als er in den Garten gehen wollte, lief ihm Ito über den Weg. Diese kam gerade aus besagtem Garten und umarmte den Brünetten freudig. Doch Seto konnte sehen, dass etwas nicht stimmte. Kaum hatte er diesen Gedanken zu ende gedacht, trat ein mürrischer Mokuba an die beiden heran. „Okaeri Ni-sama“, seine Arme waren vor der Brust verschränkt und er tippte mit einem Fuß auf die Fliesen, die die Terrasse zierten. Der Brünette erwartete Katsuya, doch dieser kam nicht. „Wo ist Katsuya?“ „Wo? Ja, wenn ich das nur wüsste. Keine Ahnung wo er ist! Nach Gestern war er seltsam. Und rate mal, wessen schuld das war, hm? Mal wieder deine!“, Mokuba brüllte ihn an und Seto konnte ein paar Tränen erkennen. „Hast du eine Ahnung, was du für eine verdammte Scheiße da zusammengebraut hast?! Du weißt ganz genau, wie Masamune denkt und trotzdem bist du zu ihm gegangen! Hast du eine Ahnung wie es sich für einen Omega anfühlt, nur Abweisungen von seinem Alpha zu bekommen? Hast du? Sicher nicht! Denn wie auch, du nimmst und nimmst und nimmst dir immer nur, ohne wirklich was zurück zu geben!“ Ito zitterte und wimmerte leicht und auch bei Mokuba flossen die Tränen. Vielleicht reagierte er über, doch die Abweisung zu seinem Alpha und Katsuya so zu sehen, brachte das Fass zum überlaufen. „Was soll das heißen, du hast keine Ahnung?“ Es war einer der wenigen Momente, die den CEO vor Schreck innehalten ließ. „Er war heute Morgen nicht in seinem Zimmer“, Mokuba atmete langsamer und so langsam beruhigte er sich wieder. „Wenn du ihn suchen willst, dann mach das. Vielleicht zeigt das ja, dass er mehr für dich ist als nur eine Brutmaschine“, er nahm Ito auf den Arm und ging mit ihr wieder in den Garten. Seto stand noch an Ort und Stelle und war sprachlos. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)