Visual Vampire Lovers von PInku (Das Schloss der Kirschblüten) ================================================================================ Kapitel 2: Wo warst du? ----------------------- Es war schon tiefster Tag, als Yoshiki nervös in ihrem Schlafgemach auf und ab ging. Ihr Ehemann Atsushi saß ruhig in ihrem Bett und sah seiner Frau hinterher. „Yoshiki, Liebste, bitte beruhige dich doch!“ „Wie sollte ich? Unser Sohn HYDE ist verschwunden! Es ist heute Morgen nicht wie üblich aus Mallepa zurück gekehrt! Wir hätten Gackt mit ihm schicken sollen! Ihm ist sicher etwas zugestoßen! Wir müssen ihn suchen!“ Der alte Vampir atmete tief durch, stand auf und zog seine Frau in seine Arme. „Es ist alles gut Yoshiki. HYDE wird es gut gehen, du weißt doch, die Yugend. Waren wir damals nicht auch so? Willst du etwa leugnen, wie du dich zur frühen Stunde aus dem Haus geschlichen hattest, nur um mich zu sehen?“ „Aber das waren andere Zeiten, liebster Ehemann. Und wir waren älter. HYDE ist doch noch so yung und unschuldig.“ „Glaubest du das denn wirklich? Dann frage ich mich, welch schlimmen Gedanken du wohl hättest, hätten wir eine Tochter.“ Die Vampirdame sah zu ihrem wesentlich älteren Ehemann auf. „Ich wäre nicht abgeneigt gegen eine Tochter, mein Liebster.“ Sanft strich ihre Hand über den starken Arm ihres Mannes. Doch dieser schüttelte nur bedächtig den Kopf. „Wir haben bereits 4 Kinder, das ist genug. Ich möchte nicht einer weitere Frau verlieren, während eines meiner Kinder zur Welt kommt.“ Er drückte seine Frau sanft an sich und hielt sie in seinen starken Armen. Yoshiki legte ihren Kopf auf dessen Brust und seufzte. Eine Tochter wäre ihr größter Herzenswunsch, doch diesen wollte ihr Mann ihr einfach nicht erfüllen! Vor der Schlafzimmertür hockte Gackt und lauschte ganz unverhohlen. Wieder dieses Thema einer Schwester, er konnte es nicht mehr hören! Seine Mutter war ganz versessen darauf. Viel wichtiger war doch, wo sein kleiner Bruder nun war! Gackt hatte den ganzen Morgen am Fenster gesessen, bis die Sonnenstrahlen schon unangenehm auf seiner Haut brannten und hatte auf die Ankunft HYDEs gewartet. Hatte dieser etwa seinen Umhang verloren und musste sich vor der Sonne verstecken? Nicht das Vampire wirklich in der Sonne brannten, das war ein Märchen. Vielmehr erzeugte diese ein unangenehmes Gefühl auf der Haut und starken Sonnenbrand. Gackt seufzte und sah wieder ins Schlafgemach. Gerade verschmolzen Atsushis Lippen mit denen seiner Frau und er führte sie wieder zum Ehebett. Sofort stand Gackt auf und schlich auf Zehenspitzen davon. Das musste er nun wirklich nicht mit ansehen! Langsam ging Gackt in Richtung Eingangshalle und kam dabei an Kamijos Schlafgemach vorbei. Dieser schlief tief und fest, ihn bekümmerten keine Gedanken um seinen kleinen Bruder. Wahrscheinlich hatte er nicht mal vernommen, das HYDE gerade abwesend war. In der Eingangshalle setzte Gackt sich auf den Boden und starrte die große Holztür an. Warum konnte sie sich nicht öffnen und seinem kleinen Bruder Einlass gewähren? Plötzlich, wie von Zauberhand, öffnete sich die Tür tatsächlich und ein paar Sonnenstrahlen trafen Gackt, der reflexartig fauchte und seine geblendeten Augen verschloss. Als sich die Tür wieder schloss konnte der yunge Vampir einen Umriss erkennen, eindeutig ein Umhang, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Er wollte schon aufspringen und seinem kleinen Bruder in die Arme fallen, doch da erkannte er, es war der falsche! „Miyavi? Was machst du den hier?“ „Ya was wohl? Ich komme gerade von meiner Freundin nachhause. Noch wohne ich hier. Und solange unsere Eltern keine Kohle abdrücken, wird das wohl auch so bleiben. Ich kann mir mit Melody noch keine Wohnung leisten, aber wenn es soweit ist, seit ich mich sicherlich los!“, patze Miyavi direkt zurück. Das sein großer Bruder auch immer so aggresiv gegen ihn wurde, er hatte doch keinem etwas getan! „Mich interessiert gerade einen Scheiß, wo du wohnst. Meinetwegen bleib dein ganzes Leben hier Bro. Geht mich nichts an. Hast du HYDE gesehen? Ist er noch in Mallepa?“ „Wie, der ist nicht Zuhause?“ „Würde ich dann so dämlich fragen?“ Miyavi fing an zu lachen. „Oh wird unser kleiner Mustersohn plötzlich rebellisch oder wie? Ne keine Ahnung, hab ihn nicht gesehen. Auf den Straßen war er yedenfalls nicht. Vielleicht war er bei einer Frau oder so? Keine Ahnung.“ „WAS? MEIN BRUDER WÜRDE NIE EINFACHSO ÜBER TAG BEI IRGENDEINER SCHLAMPE BLEIBEN! NIMM DAS ZURÜCK!“, kreischte Gackt aufgebracht. Sein kleiner Bruder war in Gefahr und Miyavi fiel nichts besseres ein, als zu behaupten dieser hätte eine Freundin? Wie konnte er es nur wagen? Bevor Miyavi zu einer ebenso lauten und unerfreulichen Antwort ansetzten konnte, ertönte die Stimme des Vaters dunkel im Raum. Er sprach mit Nachdruck: „Aufhören! Alle Beide! Gackt, was ist das für eine Wortwahl? Haben wir dir etwa nicht zu sprechen beigebracht? Miyavi, schön das du wieder da bist. Hoffentlich beehrst du uns mit deiner Anwesenheit nun öfter. Wir haben später noch ein ernstes Wort miteinander zu besprechen.“ Miyavi verbeugte sich gespielt. Yoshiki kam hinter ihrem Mann hervor, hatte sich halbherzig einen luftigen Morgenmantel übergeworfen. Ihre langen Haare waren ein wenig zersaust. „Miyavi, ist das etwa eine neue Zeichnung auf deinem Arm?“ „Tattoo Mum. Das nennt man Tattoo. HYDE sowas auch auf seinem Rücken und-“ „Nenn mich nicht Mum! Habe ein wenig Respekt vor deiner Mutter! Und HYDE hatte unsere Erlaubnis dazu! Geh nun auf dein Zimmer, du bist sicher erschöpft und möchtest ausruhen.“, unterbrach Yoshiki ihr Kind harsch. Der yüngste Sohn nickte nur und verschwand dann schnell in Richtung Zimmer. Oh wie sehr er das hasste! Dieses Geplänkel, diese Hochnäsigkeit! Bald schon würde er gehen und zu seiner Freundin Melody ziehen! Während die Eltern wieder zu Bett gingen, setzte Gackt sich im Schneidersitz wieder in seinem Zimmer aufs Bett. Er sah auf die große Uhr. Bald würde die Nacht hereinbrechen, doch sein kleiner Bruder war noch immer nicht wiedergekehrt! Wo konnte er nur sein? Ein Geräusch im Korridor weckte Gackt. Er war tatsächlich eingeschlafen, wie konnte das nur passieren? Sofort schnellte er zu seiner Zimmertür und sah nach draußen. Dort streifte HYDE gerade seinen Umhang ab. „Psst! HYDE! Komm her!“, flüsterte Gackt und winkte seinen kleinen Bruder zu sich ins Zimmer. Nun musste der ältere Bruder nur Ruhe bewahren. Er durfte nicht zu offensichtlich zeigen, welch große Sorgen er sich gemacht hatte! „Wo warst du die ganze Zeit? Unsere Mutter hat sich vor Sorge nicht mehr einbekommen!“, ermahnte Gackt den Yüngeren sofort. „Tut mir leid. Ich hab total die Zeit vergessen... Hast du etwa Sonnenbrand?“, entschuldigte HYDE sich und sah seinen Bruder an. Dieser hatte offensichtlich zulange am Fenster gesessen. „Das ist nicht wichtig HYDE.“, spielte Gackt das verbrannte Gesicht herunter. „Also, wo warst du?“ „Ich war... „ Er biss sich auf die Unterlippe und sah zur Seite, wurde ganz rot um die Nase. Seine Spitzen Eckzähne verletzten die Lippen und Gackt strich mit seinem Daumen über HYDEs Mund, damit dieser seine Zähne wieder einzog. Dabei schüttelte Gackt langsam den Kopf, lächelte. Das machte HYDE immer, wenn er sich nicht traute, etwas zu sagen. Einfach die Vampirzähne ausfahren und damit auf die Lippe beißen, als würde dies seinen Mund versiegeln. „Hey, du kannst mir alles erzählen Bro. Ich sags auch nicht unseren Eltern.“ HYDE nickte und wurde ganz aufgeregt, setzte sich mit Gackt aufs Bett und erzählte. „Ich war.. bei meiner Freundin!“ „WAS?“, rutschte es Gackt sofort heraus. Eine Freundin? Wie? Wann? Wo? Und vorallem WER? „Warum hast du mir nie von ihr erzählt?“ „Hab ich doch. Megumi, du weißt schon. Ich hab sie gestern Nacht in der Stadt getroffen und dann sind wir ausgegangen. Dann hat sie mich zu sich eingeladen und ich bin natürlich mitgekommen. Dann haben wir uns geküsst und den Rest kannst du dir sicher denken!“ HYDE begann, total euphorisch zu Grinsen. Gackt rutschte das Herz in die Hose. Es war passiert. Sein kleiner, süßer Bruder hatte sich in eine Frau verliebt! Das war das Ende. SEIN Ende! Natürlich versuchte der ältere Bruder, sich nichts anmerken zu lassen und nickte nur verständnisvoll. „Und dann bist du den ganzen Tag geblieben?“ „Wir haben du weißt schon was gemacht und dann ganz viel geredet. Das wir nun zusammen sind und das unseren Eltern beibringen müssen.“ „Und wenn sie dagegen sind? Ich meine, Mutter hat sicher nichts dagegen, aber die Oishis sind schon eine Nummer für sich. Wenn die dich nicht wollen?“ „Dann schwängere ich Megumi einfach.“ „IST DAS DEIN ERNST???“ Geschockt sah Gackt seinen kleinen Bruder an. „Natürlich nicht yetzt. Irgendwann, wenn wir alt genug sind.“ „Das ist ein verdammter Scheißplan HYDE. Schlag dir das lieber aus dem Kopf.“ „Wieso? Hat Mum doch nicht anders gemacht.“ HYDE sah seinen großen Bruder vielsagend an. „Sonst würdest du nun sicher nicht hier sitzen, seien wir ehrlich.“ „Ich weiß, das musst du mir nicht sagen. Auch wenn Mum immer versucht, das abzustreiten. Aber das ist nicht das Thema. Thema ist, kleiner Bruder, das du nicht einfach irgendwelche Mädchen mit ins Bett nehmen sollst! Und dann auch noch Kinder mit ihnen machst!“ HYDE zuckte nur mit seinen Schultern. „Dann hoffe ich mal, das unsere Eltern die Ehe erlauben!“ Er stand langsam auf. „Ich muss nun ins Bett, ich gehe nur schnell unseren Eltern Bescheid sagen, das ich wieder da bin. Wenn du das nächste mal mit nach Mallepa kommst, muss ich dir unbedingt Megumi vorstellen. Sie ist die perfekte Frau und einfach nur wow! Wir sehen uns später Bro!“ HYDE tänzelte lächelnd und total verliebt aus dem Zimmer. Gackt seufzte: „Ich kanns kaum erwarten....“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)