Aquatic Memories von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: a name that's dear to me ----------------------------------- So langsam kommt er in den neuen Arbeitstrott hinein. Meist sitzt er bis sehr spät in der Nacht im Büro und erledigt all die anfallenden Rechnungen. Dabei kann er dieses Gefühl nicht abschütteln eingehend beobachtet zu werden. Ab und an schafft es sogar Allen sich zu ihm ins Büro zu schleichen, dabei rollt er entnervt seine Augen wenn er dem Weißhaarigen dabei zusehen muss wie dieser fast schon am Aquarium klebt. „Da sind nur Fische, mehr nicht, Allen“ hat er ihm gesagt, ihm am Kragen gepackt und ist mit ihm hinaus aus dem Büro gegangen. Ehrlich gesagt beginnt er sich wahrlich innerlich zu fragen, warum sein Freund so versessen auf diesen Meermensch zu sein scheint. Was soll da bitte großartig an einem Wesen sein, dass halb Meeressäuger und halb Mensch zu sein scheint? Nachdenklich wie er ist lehnt er an der Wand im Zwischengang das ihm zum Abrechnungsbüro führt und starrt dabei auf jenen Bereich, wo das Aquarium offen für die Fütterung ist. Meist wenn er eine kleine Pause braucht kommt er hierher. Dabei findet er sich immer wieder an diesen Meermenschen als auch seine eigene Vergangenheit denkend. Ist es wirklich die Einsamkeit in seinem Herzen als auch die Sehnsucht, weswegen er glaubt in diesem bezauberndem Geschöpf seinen einstigen Geliebten zu erkennen? Ein tiefes Seufzen entweicht seinen Lippen. Seit fünf Jahren lebt er ein recht enthaltsames Leben. Nicht einmal auf ein Date ist er seit dem Verschwinden seines Geliebten gegangen, da er ja der Einstellung ist er würde diesen ja betrügen. Deswegen zieht er auch die Isolation immer eher vor anstatt sich auf etwas Neues einzulassen. Es ist wahrlich besser allein zu bleiben als erneut den Schmerz ertragen zu müssen wie jemand der dir wichtig ist dir entgleitet. ~*~*~*~*~* Zwei Monate sind nun vergangen und anstatt das Allens Schulden endlich weniger werden steigen diese weiter an. Nachdenklich wie er ist sitzt er auf der Plattform, die auf der Oberfläche des Wassers treibt. Er versucht herauszufinden, ob dies nicht ein Trick des Verwalters ist um ja seinen Freund als billige Arbeitskraft anheuern zu können. Eine Hand ruht an seinem Kinn, sein Auge geschlossen um zu meditieren als er hören kann wie etwas das Wasser durchbricht. Kurzerhand öffnet er nun sein Auge und blickt mehr als überrascht in dunkelgraue Iriden, die eingehend auf ihn gerichtet sind. Er hat seine Gründe, warum er meist einen großen Bogen um den Meermenschen macht. Doch die Hartnäckigkeit dieses Geschöpf ist doch auch recht erstaunlich, weswegen er diesmal zulässt mit diesem zu kommunizieren. „Warum weichst du mir aus?“ „Was konkret willst du von mir?“ bringt er kurzerhand stoisch und leicht kühl hervor, hat seinen Blick auf dem Meermensch ruhend, welcher sich ihm nun nähert. Erst jetzt fällt ihm beim näheren Hinsehen auf, das er sich das Aussehen doch nicht eingebildet hat. Diese dunkelgrauen Augen, welche früher immer so kalt und unnahbar zugleich wirkten. Das lange schwarze Haar mit teilweise indigoblauem Schimmer darin. Allein die Gesichtszüge seines Gegenübers erkennt er wieder. Doch anstatt sich zu freuen ihn nach so langer Zeit wieder zu sehen reagiert er kalt und distanziert. „Du hast meine Frage nicht beantwortet“ vernimmt er den Anderen nun sagen, welcher sich der Plattform genähert hat und er weicht dem Blick aus den der Meermensch auf ihn gerichtet hat. Ein verächtliches Schnauben entweicht ihm aufgrund dieser Worte. Eigentlich könnte er diese Worte an dieses marine Lebewesen zurückwerfen. Außerdem ist er sich nicht einmal ansatzweise sicher, ob der Meermensch weiß mit wem er es hier zu tun hat. Kurz schließt er sein Auge, will nun aufstehen, doch er schwankt und fällt kurzerhand ins Wasser, dabei zieht er eine sichtliche Schmollmiene. „Ich möchte wissen, warum du so verbittert geworden bist, Lavi“ hört er den Anderen nun zu ihm sagen als dieser ihm so nahe ist und er sieht ihn einfach nicht direkt an. „Wozu? Es bindet uns ja schließlich nichts aneinander. Obendrein gibt es schon jemand, der an dir interessiert ist“ antwortet er, Lippen fest aufeinander gepresst, eine Hand zur Faust ballend während er die schwimmende Plattform im Rücken und eine Hand auf seiner Brust ruhend fühlt. Kurz darauf kann er fühlen wie er umarmt wird und während er sich fester auf die Lippen beißt kann er nicht verhindern, dass ihm nun ein paar Tränen die Wangen herab rinnen. Es tut verdammt weh. Es tut so verdammt weh auf diese Weise heraus zu finden, dass die Person seines Herzens offensichtlich nicht mehr unter den Lebenden weilt. Denn für ihn sind Meermenschen kurzerhand die Abbilder jener Verstorbenen, die von den Fluten für immer verzehrt wurden. Daher kann er seine Tränen nicht mehr länger zurück halten. Inmitten dieser Umarmung verweilt er so lange bis seine Tränen endlich versiegt sind. Dann schafft er es aus dem Wasser und geht. ~*~*~*~*~* „Sag, Allen, was genau siehst du in ihm“ will er kurzerhand vom Weißhaarigen an ihrem gemeinsamen freien Tag wissen, liegt neben ihm im Gras und spielt mit einem herunter gefallenem Blatt als er vernehmen kann wie sich Lenalee ihnen nähert. „Na ja, i-ich habe durchaus tiefere Gefühle für Kanda“ vernimmt er diesen nun antworten, worauf er sich nun rasch aufsetzt und ihn eingehend ansieht. „Kanda?“ „Ja, ich war der Meinung er braucht einen Namen“ sagt Allen nun während er sich durch sein weißes Haar streicht und sein Blick wird hart als auch abweisend. Wie in aller Welt kommt sein Freund an diesen Namen? Nur jene nahe zu seinem Geliebten wussten davon Bescheid. „Wie kommst du dazu ihm wahllos einen Namen zu geben, Allen? Obendrein, woher kennst du den Namen Kanda?“ entkommt es ihm nun, packt den Jüngeren am Kragen und funkelt ihn kalt an. „N-nur die Ruhe, Lavi. Ich habe den Namen von meiner Aufsichtsperson gehört, deswegen habe ich den Meermenschen so genannt“ antwortet ihm nun der Weißhaarige als Lenalee direkt neben ihm steht und ihn streng ansieht. Verdammt, weshalb tickt er so rasch aus, nur weil er einen bestimmten Namen hört? Mit einem leisem ,Che‘ lässt er nun vom Jüngeren ab, dreht sich um und geht ohne auch nur ein weiteres Wort an seine Freunde zu richten. Seine Laune ist dementsprechend geladen. Daher erstaunt es ihn nicht ganz, dass seine Füße ihn ins Zentrum für Meeresforschung tragen. Das Meer hat schon von klein auf eine wahrlich beruhigende Wirkung auf ihn gehabt. Er geht direkt zu jenem Aquarium, welches seit kurzem aufgrund Reparaturarbeiten für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist und beobachtet eingehend das Tummeln der Fische. Seine Miene bleibt stoisch als er deutlich bemerkt wie sich der Meermensch auf leichten Abstand zur Scheibe befindet. Offensichtlich ist dieses Lebewesen in der Lage von einem Aquarium zum Anderen zu Schwimmen genau wie die anderen Fische auch. Sein Auge schließend dreht er am Absatz um und geht, dabei fragt er sich gerade, warum er eigentlich noch bleibt. Ok, er hat zugestimmt Allen zu helfen, aber wenn dieser immer weiter Schulden anhäuft nur aufgrund eines Meermenschen zu dem der Jüngere sich hingezogen fühlt, dann kann er kurzerhand alles Schmeißen und gehen. Ehrlich gesagt ist es nur Quälerei für ihn selbst. Also weshalb hat er nicht schon längst diesen Job hier aufgegeben? Warum ist er nicht schon längst weiter gezogen und hat die nötige Distanz erschaffen, die er gerade doch so sehr um sich herum haben will? So wahrlich fällt ihm darauf keine brauchbare Antwort ein. Denn irgendwie haltet etwas tief in seinem Inneren davon ab einfach so zu gehen. Als ob er hier noch die nötige Antwort finden wird, nach der er verzweifelt seit Jahren sucht. ~*~*~*~*~* „Willst du darüber reden?“ vernimmt er diese Worte an ihm gerichtet als er sich auf der schwimmenden Plattform befindet, beide Füße ins Wasser baumelnd. Es erstaunt ihn doch sehr wie dieser Meermensch weiß, wann er hier ist und wie es ihm gerade innerlich zu Mute ist. Sein Blick ist eingehend auf die Decke gerichtet, sein Kopf ruht auf seinen verschränkten Armen. „Ich bin Allen angefahren. Dabei ist mir das schon seit Langen nicht mehr passiert“ gibt er schließlich mit einem Seufzen von sich, den Blick weiter auf die Decke gerichtet. Er weiß ja selbst nicht, wieso er sich ausgerechnet an dieses marine Lebewesen wendet. Doch irgendwie kann er mit Lenalee nicht darüber reden was vorgefallen ist. „Gab es einen bestimmten Auslöser?“ „Das er dich nach jemand benannt hat, der mir immer noch wichtig ist“ gibt er schließlich nun zu, wobei ihm ein kurzes Seufzen entweicht. Es ist offensichtlich für ihn, dass es ihm überhaupt nicht passt wie dieser Name so geläufig von einer anderen Person ausgesprochen wird. Früher hat er stets verneint, dass er durchaus eifersüchtig werden kann. Aber spätestens seit er seinen Freund so angefahren hat ist ihm klar bewusst, er verteidigt eisern alles was mit seiner großen Liebe zu tun hat. „Du meinst, weil er mich kurzerhand Kanda nennt?“ vernimmt er die Frage des Meermenschen an ihn gerichtet und er nickt darauf nur als er sich nun aufrecht hinsetzt um ihn direkt ansehen zu können. „Ich finde ihn passend, wäre es daher in Ordnung für dich, wenn ich weiterhin mich Kanda nennen darf?“ hört er nun dessen weitere Frage, legt kurz nachdenklich den Kopf schief. Dann stimmt er zu. Auch wenn er nicht genau weiß was ihn genau dazu bewegt. Sein Blick nun über die Wasseroberfläche schweifend erinnert er sich nur all zu gut an die Momente, wo er daran erinnert wird seinen Geliebten nie andauernd nur bei seinem Vornamen zu nennen. „Wieso hat Allen eigentlich so horrende Schulden, kannst du mir wenigstens das erklären?“ „Weil ich sicherlich mir nicht täglich ansehe, wie da jemand mich mit lüsternen Blick angafft und sich gleichzeitig noch einen runter holt“ vernimmt er den Meermensch recht schroff als auch abwertend sagen, worauf er kurzerhand blinken muss um zu begreifen dieser hat keinerlei Interesse an Allen Walker. So langsam kann er verstehen, warum man seinem Freund schließlich ein Verbot bekommen hat sich dieses bezaubernde Wesen weiterhin anzusehen. Mit einem leichten Grinsen schüttelt er schließlich seinen Kopf, da er das Bild nicht aus dem Kopf bekommt wie er selbst oft mit Mugen gejagt worden ist. „Also, was konkret willst du von mir?“ „Herausfinden, warum du so bist wie du nun bist“ kommt die Antwort nun vom Meermensch, der sich nun teilweise aus dem Wasser erhebt und nun Stirn an Stirn sind. Er weiß zwar nicht, wieso oder warum, doch sein Herzschlag beginnt sich schneller zu werden aufgrund der Tatsache das dieses bezaubernde Wesen ihm nun so nahe ist. Lange sehen sie sich tief in die Augen, dann steht er kurzerhand auf und geht zurück ins Büro um sich weiter an die Abrechnungen zu setzen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)