The Gates of Salem von rosenluchs (Astron) ================================================================================ Kapitel 7: Wo ist Lilith? ------------------------- ,,Die ganze Fabrik ging in Flammen auf! Maja hat uns dann unsichtbar gemacht! Und so sind wir aus dem brennenden Gebäude gerannt. Das war echt der Wahnsinn!” Mit Spannung berichtet Kay Leona und Emily vom gestrigen Ereignis, das sie selbst nicht miterlebt hatten. Beide hören gespannt zu. Die Mädchen wissen genauso gut wie Kay: Dieser Samstag wird kein normaler sein. So wie jeder Tag nicht mehr normal sein wird, seitdem sie magische Kräfte besitzen. ,,Und das Unglaubliche war, dass Lilith nicht von zu Hause weggelaufen ist, sondern sich von diesem Alien hat abholen lassen”, setzt Kay fort. ,,Das darf doch nicht wahr sein!”, jammert Emily auf. ,,Aber warum hat euch Lilith eine Falle gestellt? Und was hat dieser Außerirdische mit ihr vor?”, fragt Leona. „Der Alien sah nicht so aus, als wüsste er, was ein UFO ist. Daher wird er wohl nicht auf der Suche nach einem Versuchskaninchen für irgendwelche widerlichen Experimente gewesen sein“, stellt Yvonne sicher. ,,Vielleicht werden wir schlauer, wenn wir ihr einen Besuch abstatten!” „Das ist mal eine gute Idee!“, lobt Kay. ,,Aber wir wissen nicht, wo wir Lilith finden sollten. Die Polizei hat noch nichts herausgefunden”, widerspricht Leona. Yvonne rollt mit ihren Augen. „Sie ist einem Alien gefolgt! Das hat Kay doch gesagt! Da werden die nichts rauskriegen.“ „Kennt ihr die Serie Primeval? Lilith und dieser Mann sind durch eine Art Anomalie verschwunden. Sie haben es Tor genannt”, überlegt Maja. Dann holt sie das Amulett der Engel aus ihrem grauen Pullover hervor. Kay kennt Primeval. Das ist die Serie, in der ein Team Dinosaurier in der Moderne aufspüren, auffangen und in ihre Zeit zurückschicken. „Liebes Amulett. Ich weiß nicht so recht, ob du uns da helfen kannst. Aber verrate uns bitte, wo Lilith ist oder wo wir sie finden können.“ Da sprüht das Amulett Funken. Maja und den Anderen werden von Lichtbändern umschlängelt. Kay spürt die pure Magie, die von dem Amulett ausgeht. „Was... Was geht...“, zittert Yvonne und klammert sich an Leonas Arm. Die goldenen und silbernen Lichtbänder formieren sich zu Schriftzeichen, Straßenzügen und Landesgrenzen. ,,Seht mal!”, fordert Gerda ihre Freundinnen verblüfft auf. „Wow! Magie ist ja schneller und besser ist als das Internet“, gluckst Emily. ,,Astron... Das ist jedenfalls nicht die Erde. Wo aber genau ist Lilith?“ Leona berührt die Karte, die sich gleich darauf in einen Stadtplan verwandelt. Sie tritt einen Schritt zurück. Dafür geht Gerda einen Schritt vor. Liest aus der Karte heraus: „Da steht, diese Stadt heißt Marsaille. Im Zentrum sehe ich einen Palast, das nun Liliths neues Zuhause sein könnte.“ ,,Worauf warten wir noch? Nichts wie hin!”, bricht Emily in Ungeduld aus. ,,Wir müssen unseren Familien aber erst Bescheid geben, dass wir heute Abend nicht mehr so schnell wieder zu Hause sein werden. Aber dass wir da auf Reisen in einer fremden Galaxie, einem fremden Sonnensystem oder Universum sind, werden sie uns wohl kaum abnehmen. Also müssen wir uns etwas einfallen lassen”, hält Kay sie in Zaum. ,,Also, jeder geht nach Hause, sagt seinen Eltern, dass wir bei einer anderen Freundin sind und kommt heute Abend zurück in den Wald”, schlägt Gerda vor. Kay ist überrascht davon, dass seine Schwester so einen Satz mit solcher Bestimmtheit aussprechen kann. Wo sie doch sonst immer verschlossen ist. „Das ist eine guter Idee, Gerda! So machen wir das!“, lobt er sie. „In Ordnung!“, meint Maja. „Verstanden!“, fügt sich Leona ein. „Roger!“, salutiert Emily. „Brauch ich nicht! Meine Eltern sind sowieso noch in Detroit“, prahlt Yvonne mit einer abweisenden Handbewegung. „Apropos... Wenn wir schon magische Kräfte haben, müssten wir uns öfters treffen. Dort, wo uns niemand sieht, natürlich.“ „Zu einem Training?“, fragt Leona. „Klaro! Dieser Typ meinte, wir könnten unsere Kräfte nicht kontrollieren. Ich hab selbst keine Ahnung, ob er ein böser Zauberer oder so was in der Art ist. Aber er hat irgendwie auch magische Kräfte.“ „Sagt die, die nicht an Magie glaubt“, flötet Emily hinter Yvonnes Rücken. Diese dreht sich scharf um. „Stell dich darauf ein, dass wir uns beim Training eventuell gegenseitig angreifen.“ ... Lysbette steht auf einem Balkon des barocken Schlosses von Marsaille und sieht sich von dort aus den großen, weiten Marktplatz der Stadt an. Die Menschen inmitten des dort herrschenden regen Treibens. Und sie winken ihrer Prinzessin zu. Lysbette winkt zurück. Diese Welt ist ein Traum! Auch das weite, fliederne Kleid will ihr nicht echt erscheinen. Hinter ihr, im Halbschatten, erscheint ihr älterer Bruder. „Wie gefällt es dir hier?”, fragt er. „Klasse! Von einer schöneren Welt wie diese habe ich niemals zu Träumen gewagt. Ich habe sehr viele Fragen an dich. Wann werde ich den Rest meiner Familie kennen lernen? Und wo sind unsere Eltern? Meine leiblichen Eltern?” ,,Unsere Eltern werden schon bald wiederkehren. Zu deiner Rückkehr gebe ich ein Fest. Dort wirst du einige Verwandte begegnen können.” ,,Klasse, dann kann ich dort vielleicht Walzer mit ihnen tanzen. Und dass mir das Buffet reichhaltig ist.” ,,Ja, alles zu deinem Wohle”, lacht der blonde Kronprinz in dem hellblauen Mantel und der passenden Hose. „Prinz Seraphin?“ Kastor betritt den Saal. Wegen der Uniform sieht er nicht nach einem Grafen, der er eigentlich ist, aus. Im hellen Licht erkennt Lysbette eine feine Narbe, die sich in Querlage auf seiner linken Wange abzeichnet. Die anderen rundlichen scheinen Pockennarben zu sein. „Der Marquis von Vincencia ist eingetroffen. Er möchte mit Euch sprechen“, spricht er nach einer Verneigung. „Ich werde gleich da sein. Lysbette, möchtest du mitkommen?“ Lysbette lächelt. „Ja! Ich möchte alles und jeden auf dieser Welt kennen lernen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)