Only Human von Kupferhaeschen ================================================================================ Kapitel 2: Hexenwerk -------------------- Anthony stand an seinem Balkon und sah der Sonne zu, wie sie langsam unterging und während er dem Farbspiel aus Orange, Gelb und Rot zusah, waren seine Gedanken beim heutigen Nachmittag. Alles lief glatt. Er hatte sein Model und doch war nichts so wie er es sich vorstellte. Als er Ariana und Ruby ins Antiquariat folgte, dachte er es ginge um einen Vertrag den sie aufsetzen wollten, doch da irrte er sich. Und das Gewaltig. "Du musst wissen, dass Ruby keine normale junge Frau ist." Er nickte. Sie war also psychisch Labil, das dachte er sich bereits.... Ariana saß sich auf einen sehr alten Stuhl am anderen Ende des Raums. Mit geschlossenen Augen begann sie zu erzählen: "Vor genau 436 Jahren begann meine Ausbildung zur Hexe. Ich war durch meine Herkunft sehr unbeliebt bei den anderen Mädchen und meine Inkompetenz verärgerte meine Herrin. Du musst wissen, dass ich vom mächtigsten Magiergeschlecht Europas abstamme, doch egal was sie mir zeigte, ich verstand es nicht. Einzig in Tränken mischen war ich gut. Nach wenigen Jahren hatte mein Zirkel genug von mir und sie verbannten mich. Mit 19 Jahren fand ich dann ein kleines Dorf. Es war wunderschön. Sehr abgelegen. Die Häuser waren aus alten Steinen und zwischen ihnen drängte sich die Natur durch. Alles war sehr idyllisch und die Menschen waren freundlich. Ich ließ mich dort nieder und verliebte mich unsterblich. In einen Puppenmacher.... Sein Charakter war rein und sein Aussehen unglaublich. Ich ließ mir von ihm eine Porzellanpuppe fertigen, um mit ihm ins Gespräch und in seine Nähe zu kommen. Natürlich war sie atemberaubend schön. Er war ein Meister seines Faches. Viele Wochen saß er an dieser Puppe und ich war täglich bei ihm, um seine Fortschritte zu sehen und ihm Essen zu machen. Und obwohl er mir mehrmals sein Interesse an mir versicherte, erfuhr ich nach einigen Monaten, dass er ein Mädchen aus dem Nachbardorf ehelichen wollte. Er wusste von meinen magischen Fähigkeiten und hatte Angst, ich würde ihn verfluchen, wenn er mich abwieß. Zutiefst verletzt sprach ich einen Zauber. Ich sorgte für den Tod des Mädchens und dadurch auch für den Selbstmord des Puppenmachers. Natürlich konnte das arme Ding nichts dafür, aber sie hatte mir etwas genommen, das mir gehörte. Sein Herz. Damals dachte ich, dass beide den Tod verdienten. Und doch wollte ich nichtmehr allein sein. Ich wollte... nein ich BRAUCHTE jemanden an meiner Seite. Also wollte ich mir aus der Puppe, die ER für mich machte, eine Freundin schaffen. Durch Magie sollte das Püppchen ein Mensch werden und an meiner Seite leben. Doch... wurde aus ihr kein Mensch.." Sie seufzte schwer und zeigte auf Ruby . "So erschuf ich Rubiana eine sprechende, sich bewegende Puppe. Natürlich kann sie eigenständig denken. Aber ihr fehlt die Seele. Sie fühlt weder Kummer noch Schmerz. Weder Hoffnung noch Freude. Weder Hass noch Liebe..." Nach dieser Ansage war Anthony erstmal sprachlos. Natürlich glaubte er ihr kein Wort. Doch faszinierte es ihn, wie diese beiden Irren sich diese Geschichte so schnell aus der Tasche gezogen hatten und als er dann gehen wollte, wurde ihm bewießen, dass sie die Wahrheit sprachen. Ariana ließ den Stuhl auf dem sie saß in Flammen aufgehen und aus der Asche einen Vogel empor steigen, welcher sich dann wieder in den Stuhl verwandelte. Nachdem er ihnen glaubte, erklärte Ruby ihm, dass Ariana etwas beim Zauber vermasselt hatte und er deshalb nicht behoben werden kann. Solange Ariana nicht weiß wo der Fehler liegt, bleibt Ruby eine sich bewegende Hülle. Als sie ihm dies sagte, wirkte sie so traurig, dass er sie sofort in den Arm nehmen wollte, aber das ließ er natürlich besser. Jetzt stand er da. Auf seinem Balkon und grübelte. Ein penetranter Klingelton riss ihn aus seinen Gedanken, also griff er in seine Hosentasche und ging an sein Handy. "Hm?" "Hey du dummer, kleiner.... wohin bist du heute verschwunden?" Ach verdammt.. Oliver hatte er total vergessen. "Ähm... ich war im Park." "Alles klar. Im Park also." Es folgte eine kurze Pause "WAS zum Teufel wolltest du denn dort? Zuerst rennst du aus dem Cafee und dann bist du ohne ein Wort weg. Ich verlange Erklärungen." Anthony seufte "Ich hab ein Mädchen gesehen." Er spürte förmlich wie Oliverzu grinsen begann. "Ich bin ihr in den Park gefolgt." Ein leises grusliger Kerl war zu hören. "Sie wird meine Abschlussentwürfe tragen. Mehr gibt es nicht zu erzählen." Sein Freund verlangte Details, wie konnte es auch anders sein, doch hatte er dafür wirklich keinen Nerv. Als er ihn endlich vertrösten und zum Auflegen drängen konnte, ging er in sein Schlafzimmer band sich die Haare zusammen und zog sich aus. Da er so gut wie nie Boxershorts trug, musste er eh nur aus seinem Shirt und der Hose schlüpfen. Früher hatte er kein Problem mit Unterwäsche, aber als er in die Pupertät kam, begann sie ihn zu stören. Also ließ er sie weg. Im Adamskostüm ging er wieder auf den Balkon und zand sich eine Zigarette an. Nach diesem Tag erstmal eine Rauchen. Er ging gern nackt auf den Balkon und da er so weit oben wohnte, brauchte er sich keine Sorgen zu machen, ob ihn jemand sah. Genüsslich zog er an seiner Zigarette und lehnte sich dabei mit dem Rücken an das Geländer. Die kühle Abendluft fühlte sich gut auf seiner Haut an. "Hey, oben ohne auf dem Balkon zu stehen... du traust dich aber." Beim klang der Stimme verschluckte er sich am Rauch und drehte sich entsetzt um. Das gab es doch nicht! Einige Meter vor dem Balkon schwebte Ariana langsam auf ihn zu. Panisch versuchte er, sein Bestes Stück zu verstecken. Nein es schockierte ihn nicht, dass sie schweben konnte, aber seine edelsten Teile sollte sie nicht sehen. "Ariana! Bleib weg!!!" Sie verdrehte daraufhin nur die Augen. "Meine Güte ich bin über 400 Jahre alt, ich hab schonmal eine nackte Männerbrust gesehen." Sie kam noch näher. "Ariana ich meins ernst! Ich bin..." Noch bevor er den Satz beenden konnte, schwang sie sich über den Balkon und saß sich aufs Geländer. "nackt." Überrascht riss sie die Augen auf "Oh..." Die Schamesröte stieg ihr langsam ins Gesicht. "Ooooh.... du hast auch.... du bist..." Ruckartig bedeckte sie ihre Augen mit ihren Händen. "T'schuldigung", flüsterte sie schüchtern, während er seine Zigarette ausmachte und in seine Wohnung verschwand. Nach einiger Zeit linste sie durch ihre Finger und sah wie er mit einer Jogginhose bekleidet wieder herauskam. "Also? Was willst du?" "Du bist also auch an Stellen gepierct, die man sonst nicht sieht?", fragt sie schüchtern. Anthony zündet sich eine neue Zigarette an und beobachtet sie, ohne anstalten zu machen darauf zu antworten. "Guuut, dann eben nicht." Sie hüpfte vom Geländer und lächelte ihn an. "Ich wollte dir noch eine Kleinigkeit sagen, die du beachten solltest." Zweifelnd zog er eine Augenbraue hoch. Aha?! Langsam kam sie auf ihn zu und nahm seine Zigarette. Während sie ihren ersten Zug nahm, beobachtete sie ihn durchdringend. "Alle Emotionen die du bei ihr siehst, sind nicht real." Sie gab ihm seine Pulle zurück. "Sie imitiert die Gestiken der Menschen um natürlicher zu wirken. Sie hatte über 350 Jahre Zeit zu lernen und wirkt sogar auf mich oft so, als würde sie fühlen, aber in Wirklichkeit fühlt sie absolut nichts..... Lass dich also nicht davon täuschen." Jetzt zog er an seiner Zigarette und ging ans Geländer seines Balkons. "Okay... Aber wieso erzählst du mir das?" Bevor Ariana antworten konnte, sprach er weiter. "Sie wird jetzt ein paar Wochen regelmäßig zur Anprobe vorbeikommen. Wir werden üben wie sie sich auf dem Laufsteg zu präsentieren hat und am Ende wird sie meine Designs zeigen. Danach seht ihr mich nicht wieder. Also wieso ist es für mich von Belang, ob sie Gefühle hegt oder nicht? Das hier ist nur eine Zweckgemeinschaft" Sofort fragte er sich, ob es zu hart klang. Doch entsprach es der Wahrheit, denn er hatte nicht vor diese beiden länger um sich zu haben, als es nötig war. Ariana lächelte ihn an und ging an ihm vorbei. Elegant sprang sie auf das Geländer und drehte sich zu ihm um. Mit ihren langen, dünnen Fingern streichelte sie seine Wange und küsste ihn. Als sich ihre Lippen wieder trennten, hauchte sie ihm ein "Das werden wir noch sehen." zu. Gerade wollte er etwas dazu erwiedern, als sie sprang. Grinsend sah er zu, wie diese verrückte, junge Frau während dem Sprung zu hunderten von Motten wurde. Sie war also nicht so schüchtern wie sie anfangs wirkte. Wieder hatte er kaum geschlafen. Aber dieses mal nicht weil er die ganze Nacht am skizzieren war. Letzte Nacht hatte er sich nach langer Zeit wieder Filme angesehen. Er liebte klassiker wie Matrix und Mad Max. In den vergangenen Monaten hatte er kaum Zeit dafür gefunden, aber dieses mal hatte er sich die Zeit genommen, denn jetzt konnte er es sich leisten. Er hatte sein Model gefunden. Von nun an sollte alles wie geschmiert laufen. Er war seit etwa einer Stunde wach und hatte schon vier Tassen Kaffee intus. Gleich würden Ruby und Ariana kommen. Er brauchte Rubys genaue Maße für seine Arbeiten und musste diese selbst messen. Gerade als er in sein Arbeitszimmer gehen wollte, klingelte es an der Tür. Sofort drehte er sich um und sprang die Treppe runter, um den beiden aufzumachen. "Guten morgen." Es verschlug ihm die Sprache. Ruby trug ihre Haare zu einem Seitlich runterhängendem Zopf. Ihr Kleid war nichts weiter als ein Blau kariertes, viel zu Großes Holzfällerhemd und statt einer Strumpfhose trug sie zerrissene Leggins. Es sah hinrreißend aus. Boyfriendstyle eben. Als er nichts erwiderte, sah sie ihn verwirrt an und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Nach dieser peinlichen Stille, bat er sie endlich in seine Wohnung. "Wo ist Ariana?" Er ging an ihr vorbei und führte sie in die Küche. "Sie konnte heute nicht mitkommen, da ihre alte Lehrmeisterin vielleicht etwas herausgefunden hat, was meinen Konstruktionsfehler betrifft." Konstruktionsfehler.... Er konnte einfach nicht verstehen wieso Ruby und Ariana sie nur als ein Ding sahen, immerhin wollte Ariana sie als Freundin. "Achso." Sie saßen sich an seinen Esszimmertisch, an dem bereits zwei Tassen mit Kaffee standen. "Aber Ari meinte, dass sie dich gestern noch besuchen war und sie dich ruhig mit mir allein lassen kann." Bei dem Gedanken an Gestern lief es ihm eiskalt den Rücken runter. Sie hatte ihn erst nackt gesehen und dann auch noch geküsst. Und das alles nur weil sie spionieren wollte. Naja was solls, sie war ja nicht die erste, dachte er sich und schob freundlich lächelnd eine der Tassen in Rubys Richtung. "Was soll ich damit?", fragte sie irritiert. "Na,... trinken?" Anthony musste lachen. Ruby konnte fragen stellen... Mit ihren großen Augen sah sie ihn an. "Ich brauche nichts zu Essen oder Trinken." Er trank einen Schluck seines Kaffees und fragte sie dann, "Schadet es dir wenn du isst oder trinkst?" "Nein." "Kannst du schmecken?" "Ja." Er lächelte sie an. "Dann trink." Sie musterte ihn argwöhnisch und nahm die Tasse. Langsam nahm sie einen Schluck und verzog danach sofort das Gesicht zu einer angewiederten Grimasse. "IIiiihh. Das schmeckt ja widerlich." Anthony brach in Gelächter aus. "Bitter?", fragte er sie, während er sich eine Träne wegwischte. Verärgert nickte sie. Er nahm zwei Würfelzucker und legte sie behutsam in ihre Tasse. "Los, versuchs nochmal." Wieder musterete sie ihn etwas unsicher, meinte dann aber mit strengen Ton, "Nein. Dieses ekelige schwarze Etwas versuch ich nie mehr." Er musste schmunzeln. Sie wirkte tatsächlich nicht so emotionslos. Als seine Tasse leer war, standen sie wieder auf und machten sich auf den Weg ins Arbeitszimmer. Ihm fiel auf, dass sie seine Wohnung genau musterte. Vermutlich war sie noch nie allein mit jemand anderen unterwegs, geschweige denn in der Wohnung eines Fremden. Diese Erkenntnis machte ihn etwas nervös. "Also,..." begann er, als sie im Arbeitszimmer ankamen. "Ich brauche deinen Brust,Hüft,Bauch und Schulterumfang. Die länge deiner Arme und Beine. Genauso den Umfang von beidem." Ruby nickte bei jedem Punkt den er Aufzählte energisch. Sie wirkte wie das kleine Rotkäppchen, dass von ihrer Mutter erklärt bekommt, dass es nicht in den Wald gehen sollte. War er dann der böse Wolf? Er musste schmunzeln. "Würdest du bitte dein Kleid und die Schuhe ausziehen, während ich ein Maßband suche?" Noch bevor er ausgesprochen hatte, begann sie schon, sich die Schuhe auszuziehen. Drei Schubläden musste er durchsuchen, bis ihm wieder einfiehl, dass er das Maßband um seine Schneiderpuppe gelegt hatte. Er ging zur Puppe und nahm sein Maßband. "Deine Wohnung ist sehr schön." "Vielen dank. Die meisten Sachen konnte ich günstig aus zweiter Ha.... eilige Scheiße" Mitten im Raum stand Ruby. Die Schuhe lagen ein paar Meter neben ihr und die Leggins darauf. Das Kleid hingegen lag am Boden und bildete einen Kreis um ihre Füße. Sie stand einfach so da, als hätte sie ihre Kleider noch an, doch sie war nackt. "W..Wieso hast du.. deine Unterwäsche auch ausgezogen?", nuschelte er zusammen. Ihr plötzliche Nacktheit irritierte ihn. Sie sah an sich herunter. "Ich trage nie... Unterwäsche." Anthonys Gesicht lief langsam Rot an. Er trug zwar auch keine, aber dass es ihr nichts ausmachte, nackt vor ihm zu stehen, brachte ihn um den Verstand. Er konnte nicht anders als sie genauer zu betrachten. Ihr Brüste waren Perfekt. Ebenso wie ihr Bauch und die Hüften. Sie hatte sogar einen Bauchnabel. Er musste sich zusammenreißen, sonst würde er sie aufs Bett werfen und.... "Ruby, ich muss jetzt deinen ganzen Körper abmessen...." "Das weiß ich." Seufzend Schloss er die Augen und schluckte schwer. Er würde das schon schaffen. Sie war ja nicht die erste Frau die er nackt gesehen hatte. Nur normalerweise, konnte er sie .... Gott, er musste sich zusammenreißen, also nahm er alles was er brauchte und begann zu messen. Zuerst die Schultern und Arme. Danach lag er das Band um ihre Brust. Seine Finger streiften dabei ihre weiche Haut und er merkte wie ihm wärmer wurde. Zitternd nahm er sein Maßband. Nur noch ihre Beine und ich habs geschafft, dachte er. Als er anfangen wollte, bewegte sie ihr Bein leicht und er berührte die Innenseite ihres Oberschenkels. "Fuck.", fluchte er innerlich. Er verlor gleich den Verstand. Wie Originalgetreu hatte dieser perverse Puppenmacher sie denn gebaut?!. Wobei er sich gerade nicht sicher war, wer genau der Perverse war, da er eine Erektion vom abmessen einer Puppe bekam. "Ruby, würdest du dich bitte kurz auf den Schreibtisch setzen? Wenn du so wackelst wird das nichts." "Oh. Natürlich. Tut mir leid." Jetz schob er auch noch ihr die Schuld zu. Er war unmöglich. Dreiundzwanzig Jahre alt und benahm sich wie n Pupertärer. Sie ging zum Tisch und saß sich darauf. Automatisch hob sie ihr linkes Bein etwas hoch, damit er besser hinkam. Was seine Sicht natürlich... verbesserte... Verflucht, wollte sie ihn umbringen? Nein. Eigentlich war er selbst Schuld! Dachte er, wenn sie sich dort hinsetzen würde, wäre es wirklich einfacher für ihn? "Anthony?", sie legte den Kopf leicht schief und sah ihn fragend an, das Bein immer noch angehoben. Da musste er jetzt durch. Er legte sein Maßband an ihrer Färse an und strich es dann langsam ihr Bein entlang hoch. Wade. Kniekehle. Oberschenkel. Er schluckte schwer. Gut er hatte es geschafft. Jetzt noch das zweite Bein. Als er endlich fertig war, bat er sie, sich wieder anzuziehen und verzog sich auf den Balkon. Verflucht nochmal, sie war eine Porzellanpuppe! Aber ihre Haut fühlte sich so echt an. Ihr Körper wirkte nicht wie der einer Puppe sondern wie der einer wunderschönen Frau. Natürlich gehörte der schönste Körper den er je gesehen hatte, einer Frau die nie ihm gehören würde. Er verstand nicht wieso sie ihn so sehr erregte. Schon oft hatte er Frauenbesuch und noch öfter eine nackt gesehen. Was war heute los? Er hatte sich sofort sein Shirt ausgezogen, als er an der frischen Luft war, damit er sich etwas abkühlen konnte und versuchte an Dinge zu denken, die seine Errekition abklingen ließen. Morgen sollten Ariana und Ruby als erstes Unterwäsche kaufen gehen, das war sicher. Hinter ihm ging die Balkontür auf und Ruby kam zu ihm heraus. "Du rauchst?" "Ja. Einer meiner vielen Fehler." Da sie nichts erwiederte, drehte er sich zu ihr um. Sie beobachtete ihn. Wüsste er es nicht besser, würde sie sagen, dass sie nervös war. "Du hast kein Shirt an..." Er sah an sich runter. "Ja. Wieso?" "Ich habe noch nie einen Mann nackt gesehen." "Ich bin nicht nackt", erwiederte er lachend. Wieder legte sie ihren Kopf leicht schräg. Sie war wirklich süß. "Ariana hat mir den Umgang mit Männern verboten. Wenn sie Besuch bekam, musste ich meist in den Wald oder mich in einem anderen Zimmer verstecken, damit mich niemand sieht. Und sie bekam oft Besuch." Anthony musste lachen. Ja so hatte er Ariana mittlerweile eingeschätzt. Sie kam einen Schritt auf ihn zu und hob leicht ihre Hand. "Darf ich..?" Er bließ etwas rauch heraus und nickte. Vorsichtig berührten ihre Fingerspitzen seine Brust. Er hielt unwillkürlich die Luft an und beobachtete sie, während ihre Finger hoch wanderten und sein Schlüsselbein nachzogen. Langsam wurde ihr Handeln bestimmter und als ihre Fingerspitzen seinen Bauch berührten, machte sie eine Pause "Hart", flüsterte sie mehr zu sich selbst. Wieder lachte er. "Bauchmuskeln." Gut dass er regelmäßig trainierte, dachte er. Sie sah ihn mit leicht geöffnetem Mund an. "Ich dachte nicht dass sich Männer so warm und hart anfühlen." Entsetzt über ihre Formulierung riss er die Augen auf. Musste das jetzt sein? Gerade als er sich einigermaßen im Griff hatte, haut sie diese Aussage raus. "Ruby... ich hab heute noch einiges zu tun.. Soll ich dich nachhause bringen?" Sie zog ihre Hand zurück, aber sah ihm immer noch ins Gesicht. "Nein. Ich finde allein nachhause. Danke." "In Ordnung, aber ich bring dich noch zur Tür." Gemeinsam gingen sie zurück in die Wohnung. Anthony zog sich wieder komplett an und brachte sie raus. "Vielen Dank." "Wofür?" "Für diesen Morgen. Es ist das erste mal dass ich Wirklich etwas unternommen habe. Ariana ist sehr vorsichtig, damit mich niemand findet. Nach der Hexenjagd war ich nur noch alle Paar Wochen außer Haus und durfte schon gar nicht mit Fremden sprechen." Ariana hatte sie wohl wirklich die letzten 400 Jahre eingesperrt. Das tat ihm leid. "Gerne." "Bis morgen." Sie drehte sich um und ging. "Ja, bis morgen." Flüsterte er. Sie war klein. süß. neugierig und wunderschön. Sie war genau sein Typ. Er hielt ja nicht sonderlich viel von Beziehungen. Flüchtige Bettgeschichten lagen ihm viel mehr. Das lag vllt an seinen wirklich miesen Erfahrungen. Aber sie würde er sofort wollen. Natürlich wusste er, dass es absurd war, nicht nur weil sie kein Mensch war. Er kannte sie erst seit gestern. Seit gestern.... und doch hatte sie ihn sehr beeindruckt. Auf ihn wirkte sie auch nicht Gefühllos. Natürlich wusste er, dass sie Emotionen imitieren konnte, immerhin hatte sie genug Zeit das zu lernen. Und doch war er sich nicht sicher. Er musste aufpassen, denn Arianas Warnung war nicht umsonst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)