Liebe braucht keine Worte von _usagi_ ================================================================================ Epilog: Epilog ~ „Was gesagt werden muss“ ----------------------------------------- Epilog „Was gesagt werden muss“ Mittlerweile sind 4 Wochen vergangen. In dieser Zeit ist einiges passiert, aber ich trage noch immer das dämliche Grinsen in meinem Gesicht. Dean sitzt neben mir auf der Bank und wir warten gerade auf den Bus. Neben ihn sitzt Kevin und fummelt nervös an seiner Gürtelschnalle herum. Ich hätte nie gedacht, dass ich je wieder in den Club gehen würde, aber wenn wir zusammen gehen, finde ich es wiederum in Ordnung. Während ich warte, blicke ich zum Campus hinter uns. Das Wohnheim ist inzwischen wieder saniert worden. Aktuell sind kaum Studenten da, denn es sind Ferien. Eine angenehm warme Brise umspielt meine freien Arme. Mit einem lächelnden und weinen Auge denke ich zurück. Nach dem großen Outing wurden einige Regeln in der Universität geändert, die Suche nach dem Schuldigen wurde aufgegeben und es kehrte schnell Ruhe ein. Inzwischen weiß ich, dass es Kevin war. Es war Dean ausversehen herausgerutscht, aber ich bin stumm, also ist Weitererzählen schwer. Ein paar Tage später hat uns Angela ihren Freund offiziell vorgestellt, und ich freue mich wahnsinnig für sie. Er ist ein sehr lieber Mann, genau das, was sie verdient hat. Auch Steffi ist unter Dach und Fach und hat sich einfach Patrick mit der schönen Stimme geschnappt. Lediglich Kevin und Steve sind unsere einzigen Singles in der Gruppe. Aber so wie Kev heute wirkt, hat Dean vor, das zu ändern. Dieser Schelm! Ich greife nach Deans Hand und verknote meine Finger mit seinen. Diese kleine Berührung reicht mir, um mich zu beruhigen, denn auch ich bin etwas nervös, jetzt wo wir wirklich zum Club fahren. Etwas traurig denke ich an die letzten Wochen, denn kaum war der Schock und die Freude aller Geschehnisse vorüber, bekam Dean sein Abschlusszeugnis. Leider folgte daraufhin sein Auszug aus dem Wohnheim und ein schrecklich emotionaler aber heißer Abschied. Ich muss noch 2 Jahre ohne ihn überstehen. Doch letzten Endes hat er, wie immer, wunderbar geschafft mich zu motivieren. Er kommt mich jedes Wochenende besuchen und dann teilen wir uns mein Bett. Seine Arbeit beginnt erst in 3 Monaten. In der Zwischenzeit jobbt er bei seinem Vater und verdient sich etwas dazu. Wenn Dean dann ins richtige Leben startet, ist er zum Glück nur eine Autostunde weit weg. Ich bin immer noch so stolz auf ihn, dass er das Angebot angenommen hat und jetzt wohl seine Masterarbeit machen wird und nebenbei schon als Trainer arbeiten gehen wird. Innerlich hoffe ich sehr, in zwei Jahren genauso viel Glück und Erfolg zu haben wie er. Doch ich bin optimistisch, denn mit ihm zusammen kann ich alles schaffen. Kaum habe ich den Gedanken mit einem Lächeln beendet, fährt der Bus vor. Mit den Zwei steige ich ein und platziere mich auf einen der Vierer-Sitze, gegenüber von Dean. Vor lautem Nachdenken habe ich den Zwei gar nicht zugehört. Aber wie ich sehr schnell bemerke, sprechen sie über Chris. Ihn habe ich vor ein paar Tagen zufällig mit Dean im Kino getroffen. Er ist sehr nett, aber seine Aura wirkt sehr dominant und fast angsteinflößend. Nachdem, was Dean mir über ihn erzählt hatte, was übrigens sehr wenig war, weiß ich nicht ganz, warum Dean glaubt, Kevin wäre etwas für ihn. Doch es gäbe ohnehin noch einen Anderen namens Paul. Ich bin völlig verwirrt was Deans Plan angeht, aber er wird schon wissen was er macht. Sacht schmiege ich mich an Deans Schulter und lass die Zwei weiter reden. Viel lieber sehe ich aus dem Fenster, drücke seine Hand und denke an all die schönen Momente. Denn zum ersten Mal in meinem Leben bin ich einfach so unglaublich Glücklich. ~ Ich kann richtig spüren, wie versunken Andy ist und muss selbst darüber schmunzeln. Es ist so viel passiert, und dennoch strahlt er so, das macht mich selbst überglücklich. „Hörst du mir noch zu, Alter?“, reißt mich Kev wieder aus dem glückseligen Gedanken. „Ja, ich höre dir noch zu. Aber jetzt komm endlich runter!“, fordere ich ihn auf und lege meine Hand auf seine Schulter. „Ein letztes Mal! Ich habe Ihm nicht zu viel von dir erzählt, und genau so wenig weißt du alles von ihm. Lass dich einfach mal gehen und sei du selbst! Selbst wenn du ihn nicht toll findest, gibt es im Club genug an dem du dich ausprobieren kannst. Wichtig ist, dass du aufhörst dich selbst zu verleugnen. Alter, genieß es einfach!“, sage ich erneut eindringlich. Wie oft habe ich diese Sätze nur schon seit Tagen in Wort und SMS an ihn gerichtet. Es war nicht wirklich leicht ihm zu diesen Abend zu überreden. Aber am Ende siegte die Neugier. „Aber warum dann diese Zwei? Warum kann ich nicht einfach mit in den Club und niemanden kennen?“, fragt er mich zum hundertsten Mal. „Ganz einfach du Trottel! Weil ein Frischfleisch wie du in einem Tigerkäfig nix zu suchen hat! Du bist nicht nur Jungfrau sondern völlig neu in der Szene, dass kann gefährlich werden, klar!“, funkel ich ihn ernst an. „Sag das nicht immer so! Das klingt als würde es auf meiner Stirn stehen, ich bin keine Memme!“, blufft er fast schon zurück. „Du bist vielleicht keine Memme, aber du wirst schon noch merken wie schnell du keine Kontrolle mehr über das Geschehen hast, wenn du nicht aufpasst!“, beende ich und sehe bereits den beleuchteten Clubeingang. Normalerweise wäre ich nicht so überfürsorglich. Doch Kevin ist mein bester Freund und ich möchte ihn nicht ins Verderben stürzen. Ich habe genug gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Doch diese Zeiten sind jetzt vorbei. Andy ist MEIN GLÜCK, MEINE LIEBE, MEIN LEBEN. Ich löse mich aus Andys Griff und gestikuliere ihm, dass wir da sind. Ja richtig gehört! Ich übe jeden Tag an dem wir uns nicht sehen und es wird immer besser. Zwar können wir noch nicht wild streiten oder komplizierte Diskussionen führen aber Ausgehen, Kino, Einkaufen oder Alltägliches wird immer einfacher. Ich sehe wie Andy mir zunickt und gemeinsam verlassen wir unser Gefährt. Ohne Probleme kommen wir in den Club und ich klapse meinen beiden Männern auf den Po. „So Andy, wir holen uns einen Drink und gehen in die Kuschelecke, dort ist dann auch Chris. Paul kommt leider erst etwas später.“ Schmunzel ich und schiebe ihn Richtung Theke. Kev sieht mich perplex vom Klapser an. „Hab dich nicht so, wird dir heute noch oft passieren. Willst du vor dem Spaß auch etwas Alkohol oder möchtest du dich nüchtern vorstellen?“, frage ich ihn frech und folge Andy ohne auf eine Antwort zu warten. Erst als Kev anscheinend begriffen hat wo er ist, folgt er uns. Ich kann Chris Blicke bereits auf mir spüren, doch ich bin mir sicher, dass Kevin seine größere Aufmerksamkeit bereits erntet. Mein Plan ist etwas fies, aber ich denke, alle werden davon profitieren. Also behalte ich den Kurs und bestelle Andy und mir ein Bier. Kev bestellt sich allen ernstes einen Gin-Tonic. Wenn er wüsste wie klischeehaft das ist. Ich muss mir ein Lachen verkneifen und drehe mich mit meiner Liebe um. Mein Arm schwingt sich um Andys Hüfte und ich suggeriere sofort, dass dieser süße Hintern bereits vollends MIR GEHÖRT. Kevin schafft keine 5 Schritte, schon ist sein Glas leer. „Ich glaube ich brauch noch eins, sorry!“, stoppt er und kehrt zur Bar zurück. Ob er Chris überhaupt schon gesichtet hat. Ich lass ihm die Zeit die er braucht und gehe mit Andy auf meinen alten Bekannten zu. Dieser springt regelrecht auf und grinst uns an. „Dean, Tiger! Andy, du armes Lämmchen! Schön euch zu sehen!“, schwingt er die Arme gleich um uns Beide. Andy protestiert sofort über seine Begrüßung und bläst die Wangen auf. „Haha!, Andy hat Recht! Lämmchen ist nicht ganz richtig Christian. Wir führen nicht die Art Beziehung wie du, sorry Alter. Aber auch schön dich zu sehen“, lache ich und setzte mich auf die weichen Polster. Andy nimmt auf meinem Schoß platz. Keine Sekunde lasse ich ihn heute von mir. Ich beobachte wie Chris zur Theke blickt und etwas irritiert zwischen uns hin und her sieht. „Keine Ahnung, ich glaube er muss sich Mut antrinken?“, bemerke ich etwas schützend. Allerdings hält Chris das nicht auf. Denn er hat anscheinend keine Lust Kevin betrunken kennen zu lernen oder zu warten. Bewertend sehe ich ihm nach, als er zum Tresen läuft und sich hinter Kevin stellt. Natürlich begrüßt er ihn nicht einfach so. Ich greife mir an den Kopf und muss fast lachen, als ich sehe, dass er ihn heimlich in den Nacken pustet. Da nicht viel los ist um diese Zeit, ist das Schauspiel vor uns besser als jeder Film. Selbst Andy lacht lautlos neben mir. Ich kann sehen wie Kev erschrickt und das Glas fast fallen lässt. Mit wütendem Blick dreht er sich zum Unbekannten um. Allerdings hält seine Fassade nur eine Millisekunde. Sofort steht Kevs Mund offen und sein Gesicht sieht aus wie eine Tomate. Dann wird Kevin heute Nacht wohl eher ein Himbeer-Gummibärchen sein. Der Gedanke lässt mich laut auflachen und ich drücke meine Stirn an Andys Rücken, welcher sich ebenfalls köstlich amüsiert. Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem Wörteraustausch, den wir nicht hören, schafft es Chris, Kevin endlich zum Tisch zu bringen. Kevin läuft schüchtern neben Chris. Dieses Bild werde ich wohl nie wieder aus dem Kopf bekommen, denn seine Haltung passt nicht zu dem Prollo den ich kannte. Aber nun war er wenigstens so wie er sich fühlte, ohne Fake und Fassade. In diesem Moment wird mir klar, dass dies hier sehr lustig und interessant werden könnte. Liebevoll streichel ich Andy über den Rücken. Die Musik im Club wird lauter und die Party beginnt. Noch schweigt Kev mit roten Wangen. Doch Chris hat ihn bereits fixiert und mustert jeden Millimeter seines Gesichts. Er ist ein sehr...sehr guter...Dom. „Hast du es Andy eigentlich schon erzählt? Ich liebe die Geschichte!“, wirft Chris auf einmal ein und ich funkel ihn an. Wie kann er in dieser angespannten Situation nur DAMIT anfangen. „Fuck, nicht jetzt!“, klopfe ich auf den Tisch. „Warum nicht? Paul kommt später, das Lämmchen hier will noch nicht mit mir reden und Andy weiß es sicher noch nicht!“, sagt er einfach frech. Chris kann ein echter Arsch sein. Natürlich wird Andy hellhörig und rutscht nervös auf meinem Schoß hin und her. „Siehst du, er kennt die Geschichte mit deinen Piercing noch nicht!“, posaunt er einfach los. Andy und Kevin sehen mich mit großen Augen an und ich möchte im Boden versinken. „Chris du bist ein Arschloch!“, bluffe ich und sehe weg. „Nein bin ich nicht. Ich hab eins, aber ich bin keins. Nur ein kleiner Sadist!“, lacht er keck. -Klein?- ist dabei völlig untertrieben! Andy rutscht von mir runter und blickt mich total interessiert an. Kevin sieht mich eher fragend an, er weiß ja auch nichts davon. Ich schnaufe laut und funkel Chris finster an. „Okay Okay! Es ist eine Jugendsünde fertig!“, gebe ich nur etwas genervt zurück. Ich wollte Andy davon erzählen aber nicht hier und jetzt. „Jugendsünde? Vergiss es! Eine Wette hast du verloren, einfach Hammer!“, lacht er und hat sichtlich Spaß daran mich bloß zu stellen. Immerhin erreicht er damit, das Andy und auch Kevin lockerer werden. „Okay, ja! Es war eine Wette. Als ich 19 wurde, wusste ich schon, dass ich Homo bin. Also bin ich in einen Club gegangen, es war kein Besonderer, nur eben einer nur für Männer. Dort haben sie mit mir gewettet...weil ich eben ein Frischfleisch war. Es hieß, wenn ich am ersten Abend jemanden abschleppe, komm ich an die Wall of Fuck. Diese gab es tatsächlich in dem Laden.“ Dieser letzte Satz reicht aus, um alle am Tisch zum lachen zu bringen, und mich fast zu sterben vor Scham. „Natürlich habe ich es nicht geschafft, und hatte die Wette somit verloren. Alle Männer dort sagten, dass ich mich dennoch entscheiden müsse, Heute und jetzt, ob ich ein Top oder Bottom sein will. Natürlich machten Sie mir weiß, dass alle Tops so ein Piercing haben und das ich mir sofort eines stechen lassen muss, um weiter in solche Clubs gehen zu dürfen.“ Immer noch lachen alle. „Und du hast ihnen den Scheiß geglaubt! So geil! So naiv!“, ruft Chris mit Tränen vor Lachen in den Augen. „Jaja, sehr witzig! Aber ja, ich habe das geglaubt und bin noch in der gleichen Nacht, angetrunken zu einem Shop geschwankt und hab es mir stechen lassen. Mittlerweile finde ich es irgendwie geil und bereue es nicht, aber die Geschichte wie ich dazu gekommen bin, bereue ich schon“, beende ich kleinlaut und werde im nächsten Moment auf das weiche Leder geworfen. Andy küsst mich und gestikuliert -Ich liebe es, ich finde es scharf!-. Nun lache ich und küsse ihn erneut. Kev ist eher fassungslos, was mich noch mehr zum lachen bringt. „Ach Leute, wer solche Freunde hat braucht keine Freunde!“, kichere ich lauter und drücke meinen Andy fester. Ich sehe wie Chris sich zu Kevin lehnt und ihm etwas ins Ohr flüstert. Sofort wird dieser dunkelrot und zuckt zusammen. Ich kann mir vorstellen, was er gesagt hat. Wenige Minuten des Lachens später, kommt auch Paul und schlendert zu uns hinüber. „Guten Abend die Herren!“, setzt er sich zu uns und stellt seinen Martini ab. Blinzelnd sieht er Kevin an. „Olala, ich nehme an du bist Kevin?“, fragt er und lehnt sich ihm entgegen. Doch Kevin nickt nur und ist sichtlich überfordert. Als sich alle vorgestellt haben und wir noch immer wegen meiner peinlichen Geschichte lachen, bemerke ich, dass die Spannung fast ganz gelockert ist. Also hatte Chris mal wieder den richtigen Riecher, damit dieser Abend für alle gut wird. Und mehr und mehr kann ich sehen, dass auch Kevin sich wohler fühlt, wenigstens für diesen Moment. Das kann ja heute noch heiter werden. Aber wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Werden viel zusammen erleben, zusammen lachen und weinen. Ich freue mich auf meine Zukunft mit Andy. Und wie es scheint, gibt es uns gegenüber noch einiges was gesagt werden muss. Denn so wie es aussieht, beginnt nur wenige Zentimeter vor mir und Andy eine weitere Geschichte, voller Liebe, Sex und Spannung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)