Atra esterni ono thelduin von KeyblademasterKyuubi ================================================================================ Kapitel 5: Gewitterflug ----------------------- Ein Gewitter weckte sie am nächsten Morgen. Durch Endaras Flügel hatte sie das Glück, nicht nass zu werden. Regen fiel in Strömen vom Himmel herab, Donner knallte und Blitze zuckten. Dazu wehte ein stürmischer Wind. In so einem Unwetter zu fliegen wäre lebensmüde, aber Endara schien unbesorgt. „Willst du echt in diesem Wetter fliegen?“ „Aaahh. Ich kenne genug Zauber, die uns schützen werden. Früher war es eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, mit anderen Drachen im Sturm um die Wette zu fliegen.“ Und daraufhin murmelte sie in der alten Sprache etwas vor sich her. Kisara spürte kurz ein kleines kribblen, dann zog Endara ihren Flügel weg. Der Regen berührte Kisara nicht mehr, sondern machte einen Bogen um sie herum, als hätte sie eine schützende Aura um sich. Den selben Zauberspruch wirkte Endara auf sich, ehe sie mit einem Zauber sich und Kisara vor dem Wind und den Blitzen schützte. „Hoch mit dir.“ sagte sie dann, als sie sich hinhockte. Kisara war mulmig zumute, aber sie kletterte auf ihren Platz auf Endaras Rücken und hielt sich gut an dem Seil fest. „Achtung!“ warnte die Drachin, als sie sich aufrichtete und die Flügel ausklappte. Mit einem Sprung schoss sie gen Himmel, legte sich bald in die waagerechte, dass Kisara nicht abrutschte und stieg dann mit kräftigen Flügelschlägen höher. Regen und Wind mieden sie, als Endara ihren Weg nach Du Weldenvarden fortsetzte. Kisara sah die Blitze inmitten der pechschwarzen Wolken zucken und bekam Angst. Sie war sich nicht sicher, ob Endaras Zauber wirklich wirkte. „Mach dir keine Gedanken.“ beruhigte Endara sie. „Wir sind sicher.“ Ein Bltz fuhr direkt neben ihnen herbieder, aber anstatt sie zu treffen machte er einen Bogen um sie herum. Trotzdem spürte Kisara die geladene Luft, sodass ihr die Haare zu Berge standen. Der Blitz hatte ihr Panik bereitet, aber jetzt, da nichts passiert war, saß sie nur ungläubig da. Endaras Zauber wirkte tatsächlich! Obwohl sie nun wusste, dass der Zauber wirkte, blieb ihr immer noch kurzzeitig das Herz stehen, wenn ein Blitz nah an ihnen vorbei zuckte. Sie hörte den Donner so klar, wie eine Explosion, was Endara dazu veranlasste, sich und Kisara auch noch mit einem Lärmschutzzauber zu belegen. So glitten sie dahin, inmitten des Sturmes, der ihnen nichts anhaben konnte. Nachdem sie sich dann auch an die Situation gewöhnt hatte, betrachtete Kisara das Unwetter neugierig aus nächster Nähe. Naturgewalten wie Gewitter und Stürme hatte sie bisher nur vom Boden aus betrachtet und war da schon fasziniert gewesen. Das heulen des Windes nahm sie druch den Schutzzauber nur noch gedämpft war und das Donnern war nun nur noch ein grollen. Ein Blitz zuckte direkt vor Endara nieder, aber durch den Schutzzauber flog sie unbeeindruckt hindurch, sodass sich der Blitz teilte und neben ihnen herab fuhr, bevor er verschwand. Der Blitz versetzte Kisara einen Schock, aber sie beruhigte sich wieder und betrachtete das Unwetter, während Endara mühelos weiter flog.   Am späten Nachmittag legte sich das Gewitter und die Sonne kam hervor. Die Welt roch nach Regen und frischen Trieben. Endara glitt etwas tiefer. „Siehst du die grüne Linie da am Horizont?“ fragte sie. „Das ist Du Weldenvarden. Wir werden für heute rasten und noch ein wenig trainieren.“ Sie landete und Kisara glitt von ihrem Rücken. Der Boden war durchnässt und schlammig und sie drohte auszurutschen, aber Endara hielt sie rechzeitig fest. „Ich trockne die Erde.“ sagte sie, ging ein Stück und grub eine Grube in den Boden. Dann murmelte sie einen Zauber und das Wasser auf der Lichtung trat aus der Erde heraus und sammelte sich in dem von Endara gegrabenen Becken. „Wenn du Durst hast, trink ruhig. Das Wasser ist sauber.“ sagte sie und lies sich auf dem nun trockenen Boden nieder. Kisara hockte sich an das Becken und trank so viel, wie sie konnte. Den Rest lies Endara in sich hinein strömen, ehe sie die Grube wieder zu schob. Nach einer kurzen Jagd nahmen sie ihr Mahl ein, ehe Endara zwei Stöcke nahm und Kisara einen reichte. „Bevor wir mit den Schwertern kämpfen solltest du erst einmal lernen, wie man richtig damit umgeht. Das hier mag zwar ein Stock sein, aber für den Anfang ist es das beste.“ „Aber wie soll ich gegen dich kämpfen, wenn du so groß bist?“ warf Kisara ein. „Sieh zu, dann weißt dus.“ Endara zwinkerte. Dann stellte sie sich auf die Hinterbeine und schloss die Augen. Kisara sah zu, wie Endara zusammenschrumpfte und die Flügel sich in ihren Körper zurück zogen. Als der Zauber vorbei war, stand sie als eine Art Drachenmensch vor ihr. Sie sah nach wie vor drachig aus, doch stand sie auf zwei Beinen, hatte keine Flügel mehr und wirkte so stabil wie in ihrer wahren Gestalt. Ihr Drachenkopf verzog sich zu einem grinsen, während sie mit dem kurzen Schweif wedelte. „Na?“ fragte sie schelmisch. „Wie hast du das gemacht?!“ wollte Kisara irritert wissen. „DAS bleibt mein Geheimnis. Jedenfalls ist das ein Zauber, den kein normaler Drache kann. Normale Drachen können auch nicht willentlich Zauber wirken. Wenn sie einen Zauber wirken passiert es einfach.“ Ohne weiter auf ihren Trick einzugehen, nahm Endara den Ast zur Hand und zeigte Kisara einige Grundpositionen, die sie üben sollte, ehe Endara ihr Grundtechniken zeigte und als Anfang der Lektionen ihren Ast bei einem Scheinkampf immer sanft auf den ihren legte. Immerhin musste die Reiterin noch lernen, mit einem Schwert umzugehen. Während den Lektionen erklärte Endara ihr viele Dinge und lies sie die Stellungen und Positionen üben, bis sie sie konnte. Erst dann erlaubte sie ihr, für diesen Tag Schluss zu machen und zu schlafen.   Am nächsten Morgen brachen sie früh auf, da Endara noch vor Sonnenuntergang in Ellesmera sein wollte. Sie flog los, als Kisara richtig saß und auf den grünen Streifen am Horizont zu. Am späten Mittag erreichten sie den Waldrand des riesigen Waldes. Endara landete. „Der Schutzzauber der Elfen verhindert es, dass wir die Grenze überfliegen. Wir müssen den Wald zu Fuß betreten, ehe wir weiter fliegen können.“ erklärte sie und stapfte mit Kisara auf dem Rücken in die Schatten der Bäume und betrat den Wald. Einige Schritte hinter dem Waldrand hielt sie auf eine Lichtung zu, von der sie wieder startete und sich über die Gipfel der Bäume erhob. Kisara sah, dass der Wald nur an den Rändern aus Laubbäumen bestand und in der Mitte aus mächtigen Kiefern. Endara wusste offensichtlich genau, wo sie hin wollte. Irgendwann sandte sie ihren Geist nach etwas aus und fragte in der Alten Sprache Etwas oder Jemanden, den Kisara nicht kannte, geschweige denn sehen konnte. Die mysteriöse Person antwortete und Endara zog ihren Geist zurück, nur noch verbunden mit Kisara. „Was hast du gemacht?“ fragte sie. „Den Wächter um Erlaubnis gebeten, Ellesmera zu betreten.“ antwortete sie, sandte ihren Geist einmal mehr aus und verband ihn mit Hunderten von Wesen. „Hochgeschätzte Elfen Ellesmeras. Mein Name ist Endara, einer der letzten lebenden Kaiserdrachen. Ich und mein Reiter Kisara werden bald in Ellesmera eintreffen. Bitte schickt nach Königin Islanzadi!“ rief sie durch ihre Gedanken. Hunderte Antworten kamen zurück, die Kisara aber nicht verstand, dann brachen die Kontakte ab. Endara segelte weiter über die Wipfel, bis sie die Flügel anlegte und in den Landeanflug ging. Unter ihnen lag eine Lichtung, groß genug, damit sie landen konnte. Als sie auf dem Boden aufsetzte, tauchten eine Menge Elfen leichtfüßig aus dem Dickicht auf und versammelten sich in einem großen Kreis um sie herum. Kisara fühlte sich leicht unwohl von den Blicken der schräg stehenden Augen, die auf ihr und Endara ruhten. Dann teilte sich die Menge und eine hochgewachsene Elfe schritt erhaben auf sie zu und kam vor ihnen zum stehen, als Kisara von Endaras Rücken rutschte. Endara verbeugte sich und erinnerte Kisara gedanklich an den Elfengruß. Die junge Frau führte zwei Finger zu den Lippen, drehte die hand vor der Brust, verbeugte sich tief vor der Elfenkönigin und sagte brav den traditionellen Begrüßungssatz in der alten Sprache. Sie tat sich immer noch schwer mit der alten Sprache und versuchte, es so richtig wie möglich auszusprechen. Islanzadi trug einen Mantel aus Schwanenfedern und erwiederte den Elfengruß mit dem zweiten Satz, den Kisara mit dem dritten abschloss. Endara wiederholte die Prozedur mit Islanzadi, ehe die Königin als erste das Wort ergriff. „Ich heiße euch in Ellesmera herzlich willkommen, Endara, Kisara. Ich hätte nicht geglaubt eine derart strahlende Erscheinung wie dich in diesen dunklen Zeiten noch einmal zu erblicken, Skulblaka. Ich freue mich, dass es doch noch einen Drachen gibt, der nicht Galbatorix Sklave ist.“ „Die Freude ist ganz meinerseits, Majestät.“ antwortete Endara. „Ich versichere euch, ich werde dem Verräter das Herz heraus reißen! Ich verzeihe ihm nicht, was er unserem Volke angetan hat!“ „Deine Worte erfüllen mich mit Glück, Schimmerschuppe. Darf ich nun den Grund erfragen, warum ihr uns hier in Ellesmera mit eurer Anwesenheit beehrt?“ fragte die Königin. Endara machte eine Kopfbewegung und deutete auf Kisara. „Meine Reiterin braucht eine Ausbildung. Deshalb kamen wir her, denn ich hörte von dem Lehrmeister, der hier lebt.“ Islanzadi musterte Kisara, die eingeschüchtert ihrem Blick standhielt. „Dieser Meinung bin ich auch, Skulblaka.“ antwortete sie. „Wir haben derzeit einen weiteren Drachenreiter hier, der hier seiner Ausbildung nach geht Sein Name ist Eragon und er ist neben euch der letzte freie Drachenreiter.“ „Das sollte er auch. Ich würde ihm nicht verzeihen, wenn er Galbatorix Handlanger wäre.“ „Ich kann euch beruhigen, Skulblaka. Das ist nicht Eragons Art. Das Imperium hat ihm alles genommen, deshalb weigert er sich, dem König zu dienen. Nun folgt mir. Ich führe euch zum rechten Ort.“ Die Königin wandte sich um und schritt mit sich bauschendem Umhang davon. Kisara zog sich schnell auf Endaras Rücken, als die Drachin sogleich zu der Königin aufschloss. Die Elfen, die sich bei ihrer Ankunft versammelt hatten, verschwanden wieder in den Schatten der Bäume. „Majestät, ich habe noch zu erwähnen, dass Kisara einen Sattel braucht. Im Moment sitzt sie nur auf einer Decke und hält sich mit einem Seil auf meinem Rücken. Gibt es in Ellesmera einen Elf, der dieses Handwerk beherrscht?“ fragte Endara nach einer Weile. „Den gibt es in der Tat, Endara-Bjartskula. Aber mit eurer Erlaubnis wird das warten, bis ihr euren Lehrmeister kennen gelernt habt.“ antwortete die Königin. Sie blieb vor einem großen Felsmassiv stehen. „Das ist der Felsen von Tel‘naeir. Euer Lehrmeister weiß Bescheid und wird euch oben zusammen mit Eragon erwarten. Ich werde derweil alles in die Wege leiten, um einen Sattel für euch herstellen zu lassen.“ „Wir danken euch, Majestät.“ sagte Endara, entfaltete die Flügel und stieß sich ab. Kreisend gewann sie an Höhe, drehte bei und flog über den Rand des Felsens hinweg. Als sie auf dem Felsen landete, erblickten sie und Endara eine kleine Hütte, die aus vier Bäumen heraus gewachsen zu sein schien. Vor der Hütte lagen zwei Drachen. Ein großer Goldener, dem ein Teil seines rechten Vorderbeins fehlte und ein Blauer. Daneben saßen zwei Elfen. Der alte Elf mit den silbernen Haaren stand auf, schritt auf sie zu und begrüßte sie mit dem Elfengruß. Kisara, die von Endaras Rücken gerutscht war, erwiederte den Gruß, wie zuvor auch schon bei Königin Islanzadi. Die beiden Drachen musterten sie neugierig, aber vor allem galt ihr Blick Endara. „Willkommen Kisara, willkommen Endara. Mein Name ist Oromis. Ich bin von nun an euer Lehrmeister. Folgt mir!“ Er führte sie zu den Drachen und dem Elfen -von dem Kisara ausging, dass es Eragon war- und bot Kisara einen Stuhl an. Als sie sich gesetzt hatte, ging er dazu über die Drachen und den Elfen vorzustellen. „Euer Gesuch ehrt mich. Darf ich euch Glaedr, meinen Drachen vorstellen?“ sagte er und legte dem goldenen Drachen, der um ein vieles kleiner war als Endara, die Hand auf die Flanke. „Und dies hier sind Eragon-Finiarel und Saphira-Bjartskular. Sie waren meine Schüler, bevor ihr kamt.“ Saphira und Eragon musterten Kisara und Endara ausgiebig, was Kisara unangenehm war. „Ich danke euch, dass ihr uns als eure Schüler aufnehmt.“ sagte Endara. „Meine Reiterin ist bedauerlicherweise so gut wie unausgebildet. Ich bemühte mich, auf der Reise hier her, die meisten Themen der Ausbildung anzuschneiden und in manchen Bereichen schlägt sie sich bereits gut.“ Oromis nickte. „Ich verstehe. Wir werden bei dir am besten ganz von vorne anfangen. Eragon wird dir die Grundtechniken lehren.“ „Meister?“ fragte Eragon. „Es ist besser, wenn du ihr die Grundtechniken beibringst, Eragon, denn so vertiefst du sie auch noch einmal. Aber zu dem Thema kommen wir später.“ Oromis sah sie an. „Bitte, erzählt mir etwas von euch.“ „Ich wurde vor Tausenden von Jahren von den Göttern im Buckel versiegelt.“ begann Endara. „Ich sollte erst erwachen, wenn mein Reiter vor mir steht.“ Sie sah zu Kisara und fragte um Erlaubnis, von ihrem Leben und Schicksal zu erzählen. Kisara gab ihr die Erlaubnis. „Ich lebe schon seit ewigen Zeiten in Alagaesia. Ich bekam mit, die die ersten Völker das Land besiedelten, als Alagaesia nur den Drachen gehörte. Kurz vor dem Du Fyrn Skulblaka versiegelten die Götter mich im Buckel und versorgten mich über all die Jahre mit Informationen, was in Alagaesia geschehen ist. Somit weiß ich durchaus Bescheid, dass es nur noch fünf lebende Drachen gibt.“ „Dann warst du also das Gebrüll, das ich vor ein paar Tagen gehört habe!“ sagte Saphira erstaunt, als sie ihre Geister berührte, um mit ihnen zu sprechen. „Mein Instinkt trieb mich, zu antworten. Warum hast du gerufen?“ „Um heraus zu finden, wie viele Drachen wirklich noch leben.“ antwortete Endara. „Und zu welchem Schluss kamst du?“ wollte nun Glaedr wissen, der eine tiefe, raue Stimme hatte. „Dass neben mir vier Drachen und ein Ei existieren.“ „Ein Ei?“ warf Eragon ein. „Soll das heißen, dass...“ „Ich fürchte ja, Eragon.“ seufzte Oromis. „Galbatorix ist es gelungen, einen weiteren Drachen ausschlüpfen zu lassen.“ Schweigen breitete sich aus. „Soll er doch.“ knurrte Endara dann. „Ich werde das arme Ding befreien, koste es, was es wolle!“ „Das wollen wir alle.“ brummte Glaedr. „Aber wir können das nur erreichen, wenn wir Galbatorix schlagen.“ „Das mag sein.“ antwortete Endara. „Aber ich weiß, dass ich Galbatorix Bann auch so brechen kann ohne den Verräter zu zerstückeln.“ „Du kannst das?“ fragte Eragon. „Selbstverständlich.“ Endara grinste. "Als Kaiserdrache verfüge ich über mehr Kräfte als gewöhnliche Drachen. Nur Götterdrachen übersteigen dieses Niveau noch bei weitem.“ Selbst Oromis und Glaedr schienen nicht zu wissen, wovon sie sprach, obwohl sie bereits so einen weisen Eindruck machten. „Ich erkläre es euch.“ sagte Endara, setzte sich auf sie Hinterbeine und hob eine Klaue, wie einen Finger um ihre Wörter zu unterstreichen. „Wir Kaiserdrachen sind mächtiger als gewöhnliche Drachen wie ihr, Glaedr, Saphira. Wir können Magie heraufbeschwören und lenken. Wir haben einen enormen Kraftvorrat, größer als der gewöhnlicher Drachen, egal wie alt sie sein mögen. Von uns gibt es auf der ganzen Welt nur eine Handvoll. Von den Götterdrachen aber gibt es noch weniger. Sie existieren nur ein einziges Mal und wenn die Zeit für einen Götterdrachen gekommen ist, kommt irgendwo auf der Welt ein neuer zur Welt, meistens als Ei bei einer gewöhnlichen Drachenfamilie. Das sind nur ein paar Punkte, die uns ausmachen. Deshalb bin ich auch in der Lage, den Bann wahrer Namen zu brechen, sodass diese Kreaturen wieder frei sind.“ Wieder schwiegen die Versammelten. „Wenn das wahr ist, haben wir eine Chance, einen weiteren Drachenreiter auf unsere Seite zu ziehen!“ sagte Oromis überrascht. „Das wollen wir doch hoffen.“ antwortete Endara. „Aber zuvor müsst ihr Kisara ausbilden, sonst wird sie nicht überleben.“ „Ja, das ist wahr. Wir werden trainieren, aber bitte, erzählt mehr von euch. Ich bin gespannt, was ihr erlebt habt.“ bat Oromis. Endara nickte. „Nun, wie ich bereits sagte, war ich für mehrere Jahrtausende versiegelt. Als ich erwachte und Kisara vor mir stand, trug sie Lumpen und schwere Wunden aufgrund der Misshandlungen der Sklaventreiber, bei denen sie gefangen war. Sie erzählte mir, die Sklaventreiber hätten sie und ihre Mitsklaven Wochenlang fast pausenlos durch Alagaesia ziehen lassen, weil sie in einer Miene im Buckel, in der zufälligerweise ich versiegelt lag, Edelsteine abbauen sollten.“ Eragon sah Kisara an. „Du warst Sklavin?“ fragte er. „Ja...“ antwortete Kisara schüchtern. Sie musste sich erst an ihn und die anderen gewöhnen. Endara räusperte sich. „Als wir zu der Übereinkunft kamen, dass wir das Bündnis eingehen, fraß ich die Sklaventreiber und befreite die restlichen fünf Sklaven. Oooh, dieser Abschaum von Menschen hat sich nicht um die Sklaven gekümmert. Die, die auf dem Weg starben, wurden einfach mitgeschleift und zum sicheren Abendessen für Aasfresser.“ Sie knurrte. „Nachdem ich die Sklaven befreit habe, flog ich mit ihnen und Kisara fort in Richtung Surda. Kurz darauf landete ich allerdings, da ich hungrig war sie nie zuvor. Ich jagte, fraß eine ganze Hirschherde und brachte den Sklaven ein Wildschwein mit, damit sie etwas vernünftiges in den Magen bekämen. Essen hatten sie von den Sklaventreibern ja eh nicht bekommen.“ Kisara sah, dass sie Eragon immer mehr Leid tat, je mehr Endara erzählte. „Die Tage, während der wir flogen, ging ich immer für sie jagen, damit sie wieder zu Kräften kamen.“ erzählte Endara weiter. „In Surda brachte ich sie nach Aberon, wo sie nun untergekommen sind. Kisara wurde von den Dienern König Orrins in Obhut genommen. Sie heilten ihre Wunden, wuschen sie und stellten ihr neue Kleidung zur Verfügung. Und als das erledigt war, händigte der König uns Waffen sowie diese Decke und das Seil als beheflmäßigen Sattel aus. Schon während wir vom Buckel nach Surda flogen, trainierte ich Kisaras Geist, dass sie auf einen möglichen geistigen Angriff gut vorbereitet ist. Dies ist wohl ihre am weitesten fortgeschrittene Fähigkeit. Auf dem Weg hier nach Ellesmera schnitt ich, wie ich bereits erzählte, viele Themen der Ausbildung an und absolvierte erste Übungen mit ihr. Aber nun, Oromis-Elda, ist es an euch, ihre Ausbildung zu übernehmen.“ Der Elf schwieg, als er sich die Worte durch den Kopf gehen lies. Dann nickte er. „Ich verstehe. Eragon, zeige Kisara die Grundhaltungen des Rimgar.“ wies er seinen Schüler dann an. „Ja, Meister.“ Eragon stand auf, trat zu Kisara herüber und führte sie zu einem Rechteck aus festgetretener Erde. „Sieh mir gut zu.“ sagte er und führte eine recht gelenkige Übung vor. Als Kisara versuchte, sie nach zu machen, fiel es ihr ziemlich schwer. Eragon ging ihr zur Hand, bis sie die Stellung eingenommen hatte. Seltsamerweise schmerzte  diese Haltung nicht, sie war nur äußerst anstrengend. Eragon zeigte Kisara noch einige weitere Übungen, ehe sie sich erschöpft an Endaras Seite nieder lies. Es tat zwar nichts weh, allerdings waren die Stellungen eine schweißtreibende Arbeit. Oromis verschwand in seiner Hütte und kam mit einem Tablett zurück. Darauf standen ein paar Schalen mit Früchten und Nüssen, die er auf den Tisch stellte. „Bedien dich ruhig, Kisara.“ Er lächelte und Kisara nahm sich eine Erdbeere. Die süße Frucht schmeckte gut. Sie erinnerte sich nicht, wann sie jemals etwas vergleichbare wie diese Erdbeere gegessen hatte. Im Grunde eigentlich nie, denn für Sklaven waren nur Reste üblich gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)