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Der Kampf um Leben und Tot

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ohh man, es hat so lange gedauert. bis ich endlich wieder Motivation dafür hatte. Entschuldigung dafür, aber ich hoffe, dass euch das neue Kapitel gefällt. Komplett anzeigen

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Prolog

Es war Dienstag, der 15 Oktober dieses Jahres. Wir rannten die Straßen entlang. Geschrei war hinter mir zu hören. Ich versuchte schneller zu laufen als schon vorher. Erik, mein bester Freund rannte vor mir. Der braunhaarige war schon immer schneller gewesen als ich. „Komm schon Jason!“, rief er. Der Ältere griff nach meiner Hand, riss mich mit sich und zwang mich so schneller zu laufen. Ich musste aufpassen, dass ich nicht hinfiel oder über meine eigenen Beine stolperte. Das Geschrei wurde lauter und ich wurde panisch. Sehr panisch sogar. „Wir schaffen es nicht!, brüllte ich nach vorn. Erik drückte meine Hand fester und sah mich an. „Sag so etwas nicht! Wir haben immer alles zusammen geschafft! Erinnerst du dich nicht?“, brüllte er ebenso lautstark, wie ich, zurück und wandte sich wieder nach vorn. Er versuchte schneller zu laufen und bei seinem letzten Satz erinnerte ich mich wirklich an alte Zeiten. Es war ungefähr im Jahre 1998 gewesen, als wir uns das erste mal trafen. Wir waren beiden ungefähr 5 Jahre gewesen. Es war im Kindergarten oder so. Ich saß auf einer Bank und weinte fürchterlich. Erik kam auf mich zu, setzte sich zu mir und fragte was denn los sei. Ich erzählte ihm damals, dass ich meine Mutter schrecklich vermisste. Er legte mir die Hand auf die Schulter und sah mich an. „Sie komm doch bald wieder um dich abzuholen, oder? Mach dir keine Sorgen um sie!“, sagte der Ältere und lächelte sanft. Ich sah ihn an und hörte auf zu weinen. Sein Lächeln hatte eine wirklich beruhigende Wirkung auf mich. Das war damals und jetzt so. Ich wusste damals, dass er Recht hatte. Doch meine Mutter kam nicht. Es war schon spät und sie war immer noch nicht da. Die Erzieherinnen verzweifelten fast und fragten sich was sie nun mit mir anfangen sollten. Und ich, ja ich, saß da und starrte die Frauen vor mir nur ängstlich an. Die Ratlosigkeit war mir ins Gesicht geschrieben und ich hatte wirklich sehr große Angst. Was wäre wenn etwas passiert war? Wenn sie verletzt war? Ich presste meinen Rucksack, der die Form eines Pandas hatte, fest an meine Brust. Früher war ich schüchtern und zurückhalten gewesen. Das hatte sich, zum Glück, nun geändert. Erik half mir selbstbewusster und stärker zu werden. Nachdem mich seine Mutter bei sich aufgenommen hatte, wich ich ihm nicht mehr von der Seite. Damals war wirklich etwas schreckliches passiert.Ich erinnerte mich nur ungern daran zurück. Es riss andauernd alte Wunden auf. Plötzlich ertönte ein lauter Knall und riss mich aus meinen Gedanken. Verdammte Scheiße! Schoss da etwa jemand? Ich sah zurück und suchte nach dem vermeintlichen Schützen. Erik schrie mir etwas zu und drückte meine Hand fester. Ich zuckte kurz zusammen und versuchte schneller zu laufen, aber irgendwie ging mir die Puste aus. Kein Wunder, denn wir rannte schon etwas länger durch die Straßen meiner Heimatstadt. Ich keuchte schon und meine Beine wollten stehen bleiben, aber Erik zog mich hinter sich her. Nach wenigen Sekunden entdeckte ich einen Mann mit einer silbernen Schusswaffe in der Hand. Er grinste und zielte auf mich und meinen Freund. Langsam wurde mir bewusst, dass das hier kein Scherz mehr sein konnte. Nein, es war purer Ernst. Es gab nur zwei Möglichkeiten für uns. Entweder wir rannten weiter und entkamen unseren Verfolgern oder sie würden uns, früher oder später, erschießen. Das Geschrei wurde lauter. Jedenfalls kam es mir so vor. Waren wir etwa langsamer geworden oder hatten sich unsere Verfolger einfach nur vervielfältigt? Ich wollte gerade noch einmal zurück sehen, da hörte ich einen weiteren lauten Knall. Eine Kugel schoss knapp an mir und Erik vorbei. Dieser schrie laut auf, rannte aber weiter. Ein weiterer Knall ertönte und eine weitere Kugel schoss an uns vorbei und knallte in die Wand vor uns. Warte, was? Wir waren in eine Sackgasse gelaufen? Verzweifelt sah ich zu Erik. Er versuchte derweil schon die Mauer hochzuklettern. Offenbar schaffte er es auch, denn nach ein paar Momenten stand er auf der Mauer und sah auf mich herab. Er streckte mir seine Hand entgegen. Ich versuchte diese zu greifen um ebenfalls zu entkommen. Doch es war Vergebens. Die Mauer war zu hoch für mich oder vielmehr ich war zu klein für die Wand. Das Geschrei wurde lauter und lauter und dann riss mich jemand an der Schulter zurück auf den Boden. „Jason!“, ich hörte wie Erik meinen Namen schrie. Ich kassierte eine Ohrfeige und sah zu meinem Freund auf der Mauer. „Lauf Erik! Bitte.“, brüllte ich ihm zu. Für diese Aussage rammte mir jemand seine Faust in meine Magengrube. Überall spürte ich Tritte und Schläge. Starke Schmerzen durchzogen meinen gesamten Körper. Ich versuchte mich zu verteidigen, aber zwei von ihnen hielten mich fest. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Erik nicht mehr auf der Mauer stand. Insgeheim wollte ich nicht, dass er ging. Ich wollte aber auch nicht, dass er das gleiche erleiden musste wie ich. Vielleicht war es besser so. Ich spürte erneut die Tritte auf meinem Körper und den Schmerz, den diese auslösten. Es war fast unerträglich für mich. Ich biss mir auf die Unterlippe. Verdammte Scheiße! Was sollte das eigentlich alles? Wir hatten doch nichts unrechtes getan oder etwa doch? Bald spürte ich nichts mehr. Keine Tritte und keine Schläge mehr. Der unerträgliche Schmerz von vorhin war weg. Natürlich traten sie immer noch immer auf mich ein. Sir brachten mich an die Grenzen meiner Kraft, sodass ich nach weiteren 10 Minuten in Ohnmacht fiel. Ich wollte in diesem Moment einfach nur sterben. Nun lag ich dort. blutend, bewusstlos, halb tot und diese Bastarde hatten nichts besseres zu tun als daneben zu stehen und zu lachen und zu grinsen. Das war das Ende, dachte ich, aber es sollte noch viel, viel schlimmer werden...

Kapitel 1

Langsam wachte ich auf aus einem sehr seltsamen Traum. Ich schwitzte und schreckte hoch. Ich sah mich um und fragte mich nun wo ich war. Mein Kopf brummte und alles drehte sich irgendwie. Langsam begriff ich wo ich war. Es rumpelte leicht und ich wurde kräftig Durchgeschüttelt.

Nachdem ich ein wenig herumgerollt war, sah ich erst mal was gerade Sache war. Meine Hände waren gefesselt und ich konnte mich kaum bewegen. Ich schwang mich auf die Knie und versuchte vorwärtszukriechen oder so etwas in der Art. Das wollte aber gar nicht so klappen. Anstatt vorwärts zu kriechen viel ich nach vorne um und knallte mit dem Kinn auf den doch sehr harten Boden. Es rumpelte wieder und ich viel auf die Seite.

Es fühlte sich an als ob ich mich in einem Laster oder einem anderen Fahrzeug befand. Mir wurde noch schummriger als mir sowieso schon war. Ich rollte noch einmal herum und knallte an etwas, mehr oder weniger, weiches. Es schien so, als ob hier noch mehr Personen in dem Fahrzeug waren. Jedenfalls stöhnte es neben mir einmal kräftig. Ich erschreckte mich zu Tode und mein Herz rutschte mir fast in die Hose. Obwohl...wo war eigentlich meine Hose? An hatte ich jedenfalls nur eine Unterhose. Mein Oberkörper war nackt und drückte sich gegen den kalten Boden. Ich zitterte und mir war eiskalt.Wahrscheinlich waren meine Lippen schon blau angelaufen.Ich versuchte noch mich aufzurichten. Ein Ruck hinderte mich daran und bewirkte, dass ich nach vor fiel. Einen Moment später hörte ich Stimmen. Offenbar war das Fahrzeug stehen geblieben. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein heller Lichtstrahl blendete mich.

Es dauerte bis ich zwei Männer erkannte. Sie starrten in den Kofferraum und fingen an zu Grinsen. Ich fragte mich warum sie das taten. Verdammte Scheiße! Was war hier nur los? Ich versuchte mich umzusehen und erblickte zu meiner linken einen Jungen. Sicher jünger als ich. Mindestens 9, maximal 12 Jahre alt. Er starrte mich an. Ich spürte regelrecht die Angst in seinen Augen. Hilfesuchend sah ich ihn an und er sah genauso Hilfesuchend zurück Ich fragte mich was er wohl dachte. Fragte er sich auch wo wir hier waren und warum wir uns in so einer misslingen Lage befanden? Ich wusste es nicht, aber das was ich wusste war, dass ich mich das fragte. Außerdem fühlte mich sehr unwohl und komisch. Mir war aus einem unerklärlichen Grund mega übel und ich hätte am liebsten in die nächstbeste Ecke gekotzt, wäre da nicht dieser lästige Knebel, der sich in meinem Mund befand. Ich vernahm ein weiteres stöhnen neben mir und riss mein Kopf nach rechts.

Ich riss die Augen auf und meine Pupillen weiteten sich. Dann erblickte ich Erik neben mir. Er befand sich in der selben Lage wie ich. Erst schien er mich gar nicht zu bemerken. Nach ein paar Momenten sah er mich dann doch und starrte mich entsetzt an. Ich starrte fast genauso entsetzt zurück.Mir lief ein Schauer über den Rücken und plötzlich begann ich erneut zu schwitzen. Warum war er hier? War er nicht geflohen? Hatten sie ihn doch noch geschnappt. Verdammter Scheißdreck! Ich begriff gerade gar nichts mehr. Er war doch vor mir die Mauer hoch gesprungen. Wie hatten sie ihn gefasst? Ich hatte nicht lange Zeit um nachzudenken.

Einen Moment später wurde ich gepackt und aus dem Wagen gezogen. Ich fiel auf den harten und kalten Asphalt. Ich sah auf und knurrte, so gut wie mir es möglich war. Einer der Männer lachte und sah mich an. Er packte mich und zog mich zurück auf meine Füße. Ich spürte den Schmerz in meinen Knien und sah wie eine rote Flüssigkeit an meinen Beinen runter laufen. Erneut wurde mir schummrig. Ich drohte zusammen zu brechen, aber der Typ, der mich festhielt, stieß mir einmal fest in den Rücken. Ich wollte schreien, konnte aber nicht. Furchtbar! In meinem Kopf drehte sich alles und er dröhnte. Er stieß mich voran und ich viel erneut auf die Knie. Der Typ zog mich hoch, sah mich an und sagte etwas, was ich jedoch nicht verstand. Einen Moment später spürte ich seine Faust in meinem Gesicht. Er ohrfeigte mich und ich fiel zu Boden. Mir lief Blut über die Wange. Kurz darauf wurde ich wieder auf die Füße gezogen und vorwärts gedrängt. Wenn ich mich wehrte, ohrfeigte er mich oder stieß mir sein Knie in den Rücken. Ich versuchte immer und immer wieder zu schreien. Beim zurückblicken sah ich, dass es Erik auch nicht viel besser erging. Ich sah wie er eine Platzwunde am Kopf hatte und wie der zweite Typ auf ihn antrat. Mein bester Freund lag am Boden und dieser Bastard trat auf ihn ein. Aber das schlimmste war, dass ich nichts tun konnte außer zuzusehen.

Nach einem langen Marsch, der nicht sehr schmerzfrei war, kamen wir an einem, für mich eher komisch aussehenden Gebäude an. Es hatte eine sehr komische Farbe. Ich klaube es war braun, aber nicht so braun wie Erde sondern eher so ein schmutziges Braun. Ich fragte mich warum man Gebäude in solch hässlicher Farbe streichen sollte. Welcher normale Mensch würde das bitte tun? Das Gebäude hatte ,wie ich fand, eine recht komische Form. Es war einerseits rund aber auch irgendwie eckig. Komisches Haus, dachte ich mir. Doch bevor ich mir noch mehr den Kopf über dieses Komische Ding zerbrechen konnte, wurden ich und die anderen beiden auch schon hineingedrängt.Wir wurden in einen großen Raum gebracht und mir wurde dort endlich der Knebel aus dem Mund genommen. Ich fing an zu husten und sah Blut vor mir auf dem Boden. Mir wurde erneut kotzübel. Erik hockte keuchend neben mir zu meiner rechten und spuckte Blut. Genauso wie mir ging es ihm wahrscheinlich beschissen. Es sah sogar so aus, als würde es ihm schlechter als mir gehen. Verdammt! Was sollte der Kack eigentlich? Dieser Gedanke schoss mir schlagartig durch den Kopf.

Auf der anderen Seite saß der Junge. Er wimmerte leise vor sich hin und starrte auf den Boden vor sich. Er war wahrscheinlich der von uns, der am wenigsten abbekommen hatte. Dieser Gedanke beruhigte mich etwas. Er war schließlich noch ein Kind. Nicht mal diese Typen würden einem Kind so etwas schreckliches antun, oder doch? Ich wollte etwas zu ihm sagen, doch mir fehlten die Worte. Ich brachte kein Wort heraus. Ich sah ihn noch einen Moment an, bevor ich an den Haaren gepackt und hochgezogen wurde.

Ein Mann starrte mir mitten ins Gesicht. Irgendwie war diese Nähe für mich beängstigend. In meinem Gesicht spiegelnden sich Schmerzen. Nicht nur, weil er so an meinen Haaren zog, nein. Auch weil mein gesamter Körper schmerzte. Der Unbekannte begann zu lachen und ich wurde sofort bleich. Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich rührte mich nicht. „Wie mir diese Emotionen in deinem Gesicht gefallen.!“, lachte der Mann und starrte mich noch ein paar Sekunden an. „Sperrt sie in den Kerker!“, befahl er den Männer, die uns her brachten und ließ mich endlich los. Die Typen nickten und zogen uns unsanft auf die Füße zurück. Sie stießen uns voran und brachten uns in den Keller.

Dort wurden unsanft in eine Art Gefängniszelle geschuppt. Vorher nahmen sie und netterweise die Fesseln ab und schlossen dann sie Tür zu. Da lagen wir nun: zitternd, verletzt und ängstlich. Wie sollte es nur weiter gehen?

Kapitel 2

Ich wachte nach einigen Stunden wieder auf und sah mich erneut um. Bis ich wusste was vor ein paar Stunden passiert war, dauerte es eine Weile. Ich begriff auf einmal schlagartig was los war und ich sprang auf meine Füße. Kurz ließ ich meinen Blick durch den, vielleicht etwas zu dunklen, Kerker wandern, bevor ich Erik und den Jungen erblickte. Schnell hastete ich zu meinem Freund hinüber und fühlte dessen Puls. Zum Glück schlug sein Herz. Das war ein halbwegs gutes Zeichen, fand ich. Ich wollte mir nicht ausmalen was passiert wäre, wenn es ihm noch schlechter ging als es ihm sowieso schon ging. Das einzige, was mich etwas beunruhigte, war seine flache Atmung. Nach einem Moment der Stille wusste ich, dass er so nicht lange überleben würde. Seine Verletzungen waren nicht unbedenklich. Sie waren sogar sehr bedenklich, da sie recht tief waren und noch bluteten. Dagegen war ich mit meinen kleinen Schürfwunden, den Kratzern und den Wunden an den Knien ein eher unbedenklicher Patient.

Ich faste einen Entschluss und rannte zum Gitter der Zelle. Ich starrte den langen, dunklen Flur entlang. Ich konnte nicht einmal im entferntesten etwas erkennen, egal wie sehr ich mich anstrengte. „Hilfe! Wir brauchen hier Hilfe!“, rief ich schließlich den endlos aussehenden Flur entlang. Meine Stimme schalte durch den Gang. Nichts regte sich. Es fühlte sich an, als würden gerade Stunden des Wartens vergehen. Ich wurde immer nervöser und wollte gerade erneut nach jemanden rufen, als ich in weiter Ferne ein kleines Lichtlein erblickte. Das Licht schien sich auf uns zuzubewegen. Ich atmete etwas erleichtert auf.

Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis das Licht nah genug an dem Kerker war und ich nun einen Mann mit einer Fackel in der Hand erkennen konnte. Als dieser Mann dann endlich vor mir stand, starrte ich ihn an. „Was ist?“, fragte er mit kühler Stimme. Er musterte mich und die anderen abfällig. „Wir brauchen Hilfe! Mein Freund befindet sich in Lebensgefahr!“, antwortete ich hektisch und zeigte Richtung Erik. Wobei Lebensgefahr etwas übertrieben war. Mir wurde klar, dass er versuchte mich und den Jungen, der neben meinem Freund kniete, mit seinem Blick einzuschüchtern. Der Typ seufze schwer und machte kurz darauf eine Bewegung mit der Hand. Plötzlich erschien eine unbekannte Personen neben ihn und sah mich an. Ein junger Mann, mein alter ungefähr.

„Wir wollen doch nicht, dass und einer flöten geht, oder?“, lachte der Typ. Der Unbekannte nickte zögerlich und sah nun ihn, statt mich, an. Er schien etwas Angst vor dem anderen zu haben. Wenigstens hatte er Respekt vor ihm. Das sah ich sofort. Der Arme...

Der Typ schloss das Gitter auf. „Hol ihn raus!“, befahl er dem kleineren. Der unbekannte nickte und ging an mir vorbei. Er lief zu Erik, sah kurz zu dem Jungen und nahm meinen Freund schließlich hoch. Er schien sanfter und vorsichtiger zu sein als die Typen gestern. Auch gut. Jetzt wusste ich wenigstens, dass er in halbwegs guten Händen war. Das beruhigte mich zwar nicht sehr, aber es ließ mich aufatmen.

Mein Freund wurde also herausgetragen und das Gitter erneut verschlossen. Ich wollte gerade nach diesem Schlüssel greifen, da hatte dieser Bastard ihn schon wieder eingesteckt. Mist! Er grinste mich an und lachte. Ich erwiderte dies mit einem knurren. „Gehen wir!“, meinte dieser widerliche Typ zu dem jungen Mann neben sich und lachte erneut. Ich hörte sein Gelächter noch lange in meinen Ohren hallen. Furchtbar!

Nach einigen Momenten drehte ich mich zu dem Jungen um, der da auf dem Boden hockte und mich verängstigt anstarrte. Er hatte diesen Penetranten, durchlöchernden Blick drauf, mit dem er mich nun ansah. Wie er da hockte. In einer kleinen, dunkeln ecke, die nur etwas beleuchtet wurde. Vielleicht durch die weit entfernte Fackel, die rechts von der Zelle auf dem Flur hang. Davon wurde er angestrahlt und im ernst, er sah leicht gruselig aus. Und ich. Ich starrte genauso penetrant wie der jüngere mich anstarrte zurück. Verzog nicht eine Miene.

Nach einem kurzen Moment, indem mir ein Schauer über den Rücken gelaufen war, sank ich zusammen und starrte den kleinen weiter an. Wie sollte es nun weitergehen? Würden wir Erik je wiedersehen oder würde er nie zurückkommen? Und wenn, dann würde ich ihn nie wieder gehen lassen.

Diese stille, die gerade herrschte, trieb mich langsam in dem Wahnsinn. Es war unerträglich. Warum sprach mein gegenüber nicht? Ich fühlte mich komisch, beobachtet, was ich ja eigentlich auch wurde, und unwohl. Unwohl, weil er nicht bei mir war. Ich vermisste ihn, Erik. Auch wenn er noch nicht einmal 5 Minuten von mir getrennt war, vermisste ich meinen Freund.

Nach einer Weile ergriff ich das Wort, da ich diese stille nicht mehr aushielt. „Wie heißt du?“, fragte ich und sah ihn an. Nun starrte ich nicht mehr so wie vor ein paar Minuten. Er ebenso wenig. Der kleine sah mir in die Augen und flüsterte ein unscheinbares „Victor!“ in meine Richtung.

Der kleine Junge hatte eine ziemlich hohe Stimme. Das sprach erst recht dafür, dass er maximal 12 sein konnte, obwohl ich auch Jungen kannte, die mit 12 schon eine relativ tiefe Stimme hatten. „Und du?“, fragte der kleine zögerlich, ´rutschte rüber zu mir und saß damit direkt vor mir.

„Ich? Jason!“, meinte ich und sah nachdenklich in die völlig abgedunkelte Zelle. „F-freut mich Jason!“, meinte der kleine und streckte mir seine kleine, knochige Hand entgegen. An seinem Handgelenk konnte man noch gut erkennen wo die Fesseln gesessen haben mussten.

Ich nahm Victors Hand und schüttelte diese leicht. Immer noch leicht in Gedanken versunken, starrte ich in den Raum und überlegte wie es weiter gehen sollte. Kamen wir hier je lebend raus? Ich hoffte dies so sehr. Aber was war, wenn wir es nicht schafften? Wenn einer sein Leben lassen würde? Wenn es nur einer von und schaffen würde? War es überhaupt sinnvoll zu fliehen oder sollten wir einfach hierbleiben und uns unserem Schicksal stellen?

Ich wollte zwar nicht aufgeben, aber ohne Erik an meiner Seite wollte ich gar nichts planen. Mit einem leisen Seufzer sah ich zu dem kleinen Jungen, welcher mit seinem Oberteil spielte und musste dabei leicht schmunzeln Er sah so unschuldig aus. Warum wurde ihm das hier angetan und vorallem was hatte er denn so schlimmes getan um hier zu sein?

Ich konnte all diese Menschen nicht verstehen, die Frauen und besonders Kindern Schaden zufügten oder es zu mindestens versuchten. Ich fand das dumm und abstoßend. Ohne sie würde es auch uns Männer wahrscheinlich gar nicht geben.

Es interessierte mich immer mehr, wie der kleine Victor hier her gekommen war. Es hatte sicher einen Grund, dass er hier war. „Sag mal, kleiner, warum bist du hier?“, fragte ich schließlich nach einer halben Ewigkeit, in der die Stille die Oberhand ergriffen hatte. Er sah zu Boden und bald war ein leises Wimmern zu hören. Er sah auf und beugte sich vor. Er umarmte mich und weinte. Sein Gesicht drückte er an meine Brust und ich sah total überfordert zu dem kleinen runter. Langsam strich ich ihm über sein weiches Haar und versuchte ihn so zu beruhigen. Wo würde und das noch hinführen?



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  -BlackRoseNici-
2016-06-19T09:41:44+00:00 19.06.2016 11:41
Hört sich auf jeden Fall interessant an. Ich werde die Geschichte verfolgen.
Was mir jedoch aufgefallen ist, dass du keine Absätze machst. Das ist für den Leser dann immer angenehmer.
Bis zum nächsten mal :)


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