Der Kampf um Leben und Tot von Kayte ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Ich wachte nach einigen Stunden wieder auf und sah mich erneut um. Bis ich wusste was vor ein paar Stunden passiert war, dauerte es eine Weile. Ich begriff auf einmal schlagartig was los war und ich sprang auf meine Füße. Kurz ließ ich meinen Blick durch den, vielleicht etwas zu dunklen, Kerker wandern, bevor ich Erik und den Jungen erblickte. Schnell hastete ich zu meinem Freund hinüber und fühlte dessen Puls. Zum Glück schlug sein Herz. Das war ein halbwegs gutes Zeichen, fand ich. Ich wollte mir nicht ausmalen was passiert wäre, wenn es ihm noch schlechter ging als es ihm sowieso schon ging. Das einzige, was mich etwas beunruhigte, war seine flache Atmung. Nach einem Moment der Stille wusste ich, dass er so nicht lange überleben würde. Seine Verletzungen waren nicht unbedenklich. Sie waren sogar sehr bedenklich, da sie recht tief waren und noch bluteten. Dagegen war ich mit meinen kleinen Schürfwunden, den Kratzern und den Wunden an den Knien ein eher unbedenklicher Patient. Ich faste einen Entschluss und rannte zum Gitter der Zelle. Ich starrte den langen, dunklen Flur entlang. Ich konnte nicht einmal im entferntesten etwas erkennen, egal wie sehr ich mich anstrengte. „Hilfe! Wir brauchen hier Hilfe!“, rief ich schließlich den endlos aussehenden Flur entlang. Meine Stimme schalte durch den Gang. Nichts regte sich. Es fühlte sich an, als würden gerade Stunden des Wartens vergehen. Ich wurde immer nervöser und wollte gerade erneut nach jemanden rufen, als ich in weiter Ferne ein kleines Lichtlein erblickte. Das Licht schien sich auf uns zuzubewegen. Ich atmete etwas erleichtert auf. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis das Licht nah genug an dem Kerker war und ich nun einen Mann mit einer Fackel in der Hand erkennen konnte. Als dieser Mann dann endlich vor mir stand, starrte ich ihn an. „Was ist?“, fragte er mit kühler Stimme. Er musterte mich und die anderen abfällig. „Wir brauchen Hilfe! Mein Freund befindet sich in Lebensgefahr!“, antwortete ich hektisch und zeigte Richtung Erik. Wobei Lebensgefahr etwas übertrieben war. Mir wurde klar, dass er versuchte mich und den Jungen, der neben meinem Freund kniete, mit seinem Blick einzuschüchtern. Der Typ seufze schwer und machte kurz darauf eine Bewegung mit der Hand. Plötzlich erschien eine unbekannte Personen neben ihn und sah mich an. Ein junger Mann, mein alter ungefähr. „Wir wollen doch nicht, dass und einer flöten geht, oder?“, lachte der Typ. Der Unbekannte nickte zögerlich und sah nun ihn, statt mich, an. Er schien etwas Angst vor dem anderen zu haben. Wenigstens hatte er Respekt vor ihm. Das sah ich sofort. Der Arme... Der Typ schloss das Gitter auf. „Hol ihn raus!“, befahl er dem kleineren. Der unbekannte nickte und ging an mir vorbei. Er lief zu Erik, sah kurz zu dem Jungen und nahm meinen Freund schließlich hoch. Er schien sanfter und vorsichtiger zu sein als die Typen gestern. Auch gut. Jetzt wusste ich wenigstens, dass er in halbwegs guten Händen war. Das beruhigte mich zwar nicht sehr, aber es ließ mich aufatmen. Mein Freund wurde also herausgetragen und das Gitter erneut verschlossen. Ich wollte gerade nach diesem Schlüssel greifen, da hatte dieser Bastard ihn schon wieder eingesteckt. Mist! Er grinste mich an und lachte. Ich erwiderte dies mit einem knurren. „Gehen wir!“, meinte dieser widerliche Typ zu dem jungen Mann neben sich und lachte erneut. Ich hörte sein Gelächter noch lange in meinen Ohren hallen. Furchtbar! Nach einigen Momenten drehte ich mich zu dem Jungen um, der da auf dem Boden hockte und mich verängstigt anstarrte. Er hatte diesen Penetranten, durchlöchernden Blick drauf, mit dem er mich nun ansah. Wie er da hockte. In einer kleinen, dunkeln ecke, die nur etwas beleuchtet wurde. Vielleicht durch die weit entfernte Fackel, die rechts von der Zelle auf dem Flur hang. Davon wurde er angestrahlt und im ernst, er sah leicht gruselig aus. Und ich. Ich starrte genauso penetrant wie der jüngere mich anstarrte zurück. Verzog nicht eine Miene. Nach einem kurzen Moment, indem mir ein Schauer über den Rücken gelaufen war, sank ich zusammen und starrte den kleinen weiter an. Wie sollte es nun weitergehen? Würden wir Erik je wiedersehen oder würde er nie zurückkommen? Und wenn, dann würde ich ihn nie wieder gehen lassen. Diese stille, die gerade herrschte, trieb mich langsam in dem Wahnsinn. Es war unerträglich. Warum sprach mein gegenüber nicht? Ich fühlte mich komisch, beobachtet, was ich ja eigentlich auch wurde, und unwohl. Unwohl, weil er nicht bei mir war. Ich vermisste ihn, Erik. Auch wenn er noch nicht einmal 5 Minuten von mir getrennt war, vermisste ich meinen Freund. Nach einer Weile ergriff ich das Wort, da ich diese stille nicht mehr aushielt. „Wie heißt du?“, fragte ich und sah ihn an. Nun starrte ich nicht mehr so wie vor ein paar Minuten. Er ebenso wenig. Der kleine sah mir in die Augen und flüsterte ein unscheinbares „Victor!“ in meine Richtung. Der kleine Junge hatte eine ziemlich hohe Stimme. Das sprach erst recht dafür, dass er maximal 12 sein konnte, obwohl ich auch Jungen kannte, die mit 12 schon eine relativ tiefe Stimme hatten. „Und du?“, fragte der kleine zögerlich, ´rutschte rüber zu mir und saß damit direkt vor mir. „Ich? Jason!“, meinte ich und sah nachdenklich in die völlig abgedunkelte Zelle. „F-freut mich Jason!“, meinte der kleine und streckte mir seine kleine, knochige Hand entgegen. An seinem Handgelenk konnte man noch gut erkennen wo die Fesseln gesessen haben mussten. Ich nahm Victors Hand und schüttelte diese leicht. Immer noch leicht in Gedanken versunken, starrte ich in den Raum und überlegte wie es weiter gehen sollte. Kamen wir hier je lebend raus? Ich hoffte dies so sehr. Aber was war, wenn wir es nicht schafften? Wenn einer sein Leben lassen würde? Wenn es nur einer von und schaffen würde? War es überhaupt sinnvoll zu fliehen oder sollten wir einfach hierbleiben und uns unserem Schicksal stellen? Ich wollte zwar nicht aufgeben, aber ohne Erik an meiner Seite wollte ich gar nichts planen. Mit einem leisen Seufzer sah ich zu dem kleinen Jungen, welcher mit seinem Oberteil spielte und musste dabei leicht schmunzeln Er sah so unschuldig aus. Warum wurde ihm das hier angetan und vorallem was hatte er denn so schlimmes getan um hier zu sein? Ich konnte all diese Menschen nicht verstehen, die Frauen und besonders Kindern Schaden zufügten oder es zu mindestens versuchten. Ich fand das dumm und abstoßend. Ohne sie würde es auch uns Männer wahrscheinlich gar nicht geben. Es interessierte mich immer mehr, wie der kleine Victor hier her gekommen war. Es hatte sicher einen Grund, dass er hier war. „Sag mal, kleiner, warum bist du hier?“, fragte ich schließlich nach einer halben Ewigkeit, in der die Stille die Oberhand ergriffen hatte. Er sah zu Boden und bald war ein leises Wimmern zu hören. Er sah auf und beugte sich vor. Er umarmte mich und weinte. Sein Gesicht drückte er an meine Brust und ich sah total überfordert zu dem kleinen runter. Langsam strich ich ihm über sein weiches Haar und versuchte ihn so zu beruhigen. Wo würde und das noch hinführen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)