It´s a wonderful life von GingerSnaps ================================================================================ Kapitel 1: Ist das Leben nicht...? Nope! ----------------------------------------- Stiles blickte sich verwirrt um. Gerade hatte er noch mit Deaton an einem kleinen Lagerfeuer im Wald gesessen und ein bisschen `Harry Potter´ gespielt und mit einem Mal waren sowohl das Feuer als auch der Druide slash Tierarzt verschwunden. Stattdessen vernahm er ein furchtbares Gebrüll, welches er durch das nächtliche Unterholz näherkommen hörte. Werwölfe! Stiles wappnete sich und war im ersten Moment erleichtert, als er Scott auf sich zustürmen sah. Doch als er genauer hinschaute, stellte er fest, dass irgendetwas am Erscheinungsbild seines Freundes nicht stimmte. Das Haar KONNTE seit gestern keine fünfzehn Zentimeter gewachsen sein! Und die lange Narbe, die sich einmal quer über sein Gesicht von der Stirn über die Nase bis zur Wange zog war auch neu; da war sich Stiles zu neunundneunzig Prozent sicher: „Wie siehst du denn aus, Bro?“ fragte er verblüfft: „Ist heute Halloween, oder was?“ Scott hielt inne und starrte Stiles an, als habe er einen Geist gesehen: „Das ist unmöglich!“ stammelte sein bester Freund und war mit einem Mal weiß wie eine Wand. Und in diesem Moment schlugen sich noch zwei weitere Gestalten durch das Gestrüpp und Stiles erkannte, dass es Derek und Peter waren, doch die beiden beachteten Stiles überhaupt nicht, sondern wandten sich direkt an Scott: „Wo sind die verdammten Alphas?“ knurrte Peter grimmig: „Ich hab sie verloren!“ murmelte Scott kleinlaut. Er hatte einen verwirrten Gesichtsausdruck und deutete mit dem Finger auf Stiles und erst da bemerkten ihn auch die beiden anderen Werwölfe und das Entsetzen auf ihren Gesichtern war genauso groß, wie es zuvor bei Scott gewesen war: „Du bist tot! Du solltest tot sein!“ behauptete Peter und der Ausdruck, der sowohl in seiner Stimme, als auch in seiner Mine lag, war für Stiles kaum zu deuten: traurig, verwirrt, aber gleichzeitig war da auch noch etwas Anderes, etwas Unbestimmbares, dass in seinem Blick zu lesen war. Stiles hätte beinahe gesagt, es sei so etwas wie Freude, doch erstens war Freude für Peter nicht allzu typisch (wenn man einmal von Schadenfreude oder triumphierender Schurkenbefriedigung absah) und außerdem: welchen Anlass sollte er in diesem Augenblick haben, sich zu freuen. Nebenbei: Auch Trauer und Verwirrung wollten nicht so recht zu dem alten Fiesling passen! Merkwürdig! Dereks Blick hingegen war aus Granit. Er trat auf Stiles zu, schnupperte an ihm, nahm seine Kinn in seine Hand und drehte sein Gesicht unsanft nach links und rechts: „Hey!“ murmelte Stiles, wenig erfreut über die grobe Behandlung seines Geliebten: „Das ist ein Trick dieser verdammten Alphas. Es muss ein Trick sein!“ knurrte Derek angepisst. Oh, Fuck! In was für einen Haufen war Stiles denn nun schon wieder getreten: „Könnt ihr Jungs mir mal verraten, was hier gespielt wird? Wieso zum Teufel glaubt ihr, dass ich tot sein müsste? Und wieso guckt ihr mich alle so komisch an? Was soll das? Außerdem: von was für Alphas sprecht ihr bitte?“ Scott schob Derek beiseite und Stiles konnte sehen, dass er Tränen in den Augen hatte: „Du bist vor viereinhalb Jahren gestorben. Und jetzt stehst du hier.“ rief sein bester Freund aus und fiel ihm um den Hals. `Verdammt!´ dachte Stiles: `Diese blöde Magie-Sache musste er wirklich noch perfektionieren!´ Letzten Monat hatte er in einem ganzen Block den Strom ausfallen lassen, bloß weil er sich zu stark konzentriert hatte und bei einem kleinen Ritual, bei dem es darum gehen sollte, Licht in der Dunkelheit zu erzeugen, hätte er vorige Woche um ein Haar Dereks Apartment in Brand gesteckt. Aber dass er sich nun in dass „Land-in-dem-Stiles-schon-längst-abgenibbelt-ist“ katapultiert hatte schlug dem Fass doch echt den Boden aus! Er musste schnell hier weg. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf zuhause und als er sie wieder öffnete, waren da immer noch drei Werwölfe, die ihn merkwürdig anglotzten. Mist! Und was nun? Stiles schätzte, er müsste den Dreien wohl ein bisschen was erklären: „Stellt euch vor, ich wäre nicht vor ein paar Jahren gestorben, sondern ich wäre jetzt fast einundzwanzig Jahre alt und hätte in der Zwischenzeit gelernt, wie man Magie anwendet.“ Stiles schüttelte unzufrieden mit seiner Erklärung den Kopf: „Nein falsch! Ich habe es eben nicht gelernt und darum geht manchmal etwas schief, so wie zum Beispiel heute: gerade sitze ich noch gemütlich und pfadfindermäßig mit Deaton an einem Feuerchen und er will mir etwas über Teleportation beibringen und „Peng“ bin ich hier, mein bester Freund sieht aus wie ein Pirat und behauptet, ich wäre tot.“ „Es sieht aus wie Stiles , es klingt auch verdammt danach und es ist auch genauso nervig!“ kommentierte Derek und stupste Stiles misstrauisch an: „Hey!“ beschwerte sich dieser: „Also da, wo ich herkomme, bist du netter zu mir, Herzblatt!“ Derek knurrte und Stiles verdrehte die Augen: „Oh, Mann, ich will nachhause!“ murmelte er bedrückt. Dann wollte er wissen: „Sagt mal, wie bin ich denn eigentlich gestorben?“ „ER hat dich umgebracht!“ schnappte Scott und deutete auf Peter, der daraufhin den Kopf senkte. Stiles Augen verengten sich zu Schlitzen: „DU hast mich um die Ecke gebracht? Wieso? Was habe ich gemacht? Habe ich dir in der Sonne gestanden, dir den letzten Donut vor der Nase weggeschnappt, oder warum hatte ich den Tod verdient?“ „Du hattest ihn gar nicht verdient und ich wollte auch nie, dass du stirbst. Es war sozusagen ein Unfall!“ murmelte Peter kleinlaut: „Erklärung?“ fragte Stiles giftig. Peter zögerte ein wenig, traute sich dann irgendwann wieder, den Kopf zu heben und Stiles in die Augen zu sehen: „Du warst sechzehn, leicht beeinflussbar und neugierig.“ `Oh Gott, was kommt jetzt?´ dachte Stiles fröstelnd. `Hoffentlich nichts Widerliches.´ Peter fuhr fort: „Wir waren in einem Parkhaus, ich habe dir den Biss angeboten und du hast `Ja´ gesagt.“Er blickte Stiles fest in die Augen: „Du hast es nicht geschafft und zwei Tage später warst du tot.“ „Moment Mal!“ rief Stiles aus: „Das ist tatsächlich passiert. Also bis auf den Teil, wo ich `ja´ gesagt habe und abgekratzt bin.“ und dann stellte er fest: „Eine Alternative Realität also!“ Bei sich selbst dachte er: `Schöner Bockmist!´ Denn nach Stiles (einziger) Erfahrung mit diesem Thema bedeutete das nie etwas Gutes: „Und was sind das für Alphas, die ihr hier durch den Wald jagt?“ Wollte Stiles wissen: „Es ist ein ganzes Alpharudel mit denen wir uns schon seit Jahren hier in Beacon Hills herumschlagen!“ Gab Derek grimmig zurück. Stiles schwante etwas: „Lasst mich raten: Ein blinder Gruseltyp namens Deucalion, ein Muskelprotz mit Stirnglatze, eine Lady mit schlechter Mani- und Pediküre und Zwillinge, die eigentlich ganz süß sind, wenn sie nicht gerade zu einem unfreundlichen, wortkargen Monsterwolf verschmelzen, richtig?“ Derek packte ihn am Kragen und knurrte: „Woher weißt du das?“ Stiles machte den, zum Scheitern verurteilten Versuch, Derek abzuschütteln und grummelte: „Weil wir die auch hatten, wo ich herkomme, nur sind wir die schon vor Jahren losgeworden. Und jetzt lass mich los Grummelwolf, sonst verwandele ich dich in eine Kröte!“ Es war unklar,ob Einsicht oder Angst vor der Drohung letztlich dazu führte, dass Derek seinen Griff nun tatsächlich löste: „Mann, was mache ich denn jetzt bloß?“ murmelte Stiles: „Ich will wirklich wieder nachhause!“ „Du kommst erst mal mit zu uns!“ bestimmte Scott und blickte auf die beiden älteren Werwölfe: „Uns?“ fragte Stiles ratlos: „Hast du mit den Herren Hale etwa eine Art haarige WG gegründet?“ „Etwas in der Art!“ bestätigte Scott. Die WG lebte an einem Ort, der Stiles sehr wohl vertraut war - Dereks altes Loft, wo in seiner Realität heutzutage Peter wohnte. Und hier war es also eine „Maul-und-Klauen-Wohngemeinschaft“; wie bei den Golden Girls, nur ohne Käsekuchen. O.K.! Konnte man natürlich so machen, wenn man wollte, dachte Stiles. WENN MAN KOMPLETT WAHNSINNIG WAR!! Sein armer kleiner Scott zusammen mit der finsteren Ausgabe von Derek! UND MIT PETER!! Stiles musste fragen: „Wieso zum Teufel hockt ihr hier alle auf einem Haufen. Wieso wohnst du nicht bei Melissa, Scotty?“ „Mom ist tot!“ erklärte Scott leise. Stiles riss entsetzt seine Augen auf. Dann umfasste er Scott fest und murmelte: „Tut mir so leid, Mann!“ Er merkte, wie ihm auch selbst Tränen über die Wangen liefen, denn ein bisschen war es so, als sei es seine eigene Mutter, die gestorben sei. Irgendwann löste Stiles sich wieder von seinem besten Freund, wischte sich die Tränen fort und fragte: „Heißt das, diese beiden Griesgrame da haben dich adoptiert, oder so? Ist das hier so eine `der kleine Scott hat jetzt zwei Dads´- Nummer?“ Scott musste ein klein wenig lachen: „Ich habe dich und deinen kranken Humor vermisst, Bro!“ sagte er: „Nein, sie haben mich nicht adoptiert. Es ist einfach gefährlich für uns in Beacon-Hills. Wir müssen in der Nähe unseres Alphas bleiben.“ „Bist DU denn nicht der Alpha?“ fragte Stiles ratlos: Scott blickte ihn fassungslos an: „ICH! Warum sollte ICH ein Alpha sein? Nein, Peter ist unser Alpha!“ DU LIEBE GÜTE! In was für eine Hölle war Stiles denn hier gestolpert? Er blickte ungläubig hinüber zu Peter, der den Kopf ein wenig schief legte, ein müdes Lächeln aufgesetzt hatte und drollig zu ihm herüberwinkte: „DU bist der Alpha? Und wieso ist dann hier überhaupt noch irgendwer am Leben? Der Alpha-Peter, an den ich mich erinnere, war auf dem Rachefeldzug und hat versucht, uns alle um die Ecke zu bringen!“ stieß Stiles hervor. Peter zuckte mit den Schultern: „Was soll ich sagen? Ich habe mich gebessert, seit...!“ „Seit WAS?“ fragte Stiles finster: „Ach vergiss es!“ erwiderte Peter, erhob sich und verschwand. Stiles blickte ihm ratlos mit offenem Mund hinterher: „Was ist denn mit dem los? PMS, oder was? Der war doch früher nicht so empfindlich?“ wollte er von den anderen beiden wissen: „Ich erklär´ s dir ein anderes Mal. Lange Geschichte!“ gab Scott zurück: „Vielleicht sollten wir jetzt erst mal schlafen gehen?“ Scott umarmte Stiles noch einmal, folgte Peter und ließ Stiles mit Derek allein: „So! Und wo schlafe ich jetzt?“ Wollte Stiles wissen. „Also nicht bei mir!“ knurrte Derek: „Ich glaube immer noch, dass dein Hiersein ein Trick der Alphas ist du denke darüber nach, dir Fesseln anzulegen!“ „Kinky!“ erwiderte Stiles nüchtern: „Aber ich glaube eine ganze Nacht lang wird mir das zu unbequem! Jetzt mal im Ernst, großer, böser Wolf. In welcher Weise sollte es ein Trick eurer Alpha-Truppe sein? Ich meine, seit wann können diese Typen Leute aus dem Hut zaubern. Und ist so ein Vorgehen nicht ein bisschen zu subtil und ausgekocht für diese Gesellen? Die sind doch allesamt eher aus der „Hau-drauf-Abteilung“. Ich bin es wirklich!“ versicherte Stiles: „ Und ich würde dir und Scott niemals etwas antun.“ Dann fügte er hinzu: „Bei Peter allerdings kommt es drauf an, welcher Tag gerade ist und wie er sich benimmt.“ Derek hatte die Arme vor der Brust verschränkt und mahlte mit den Kiefern. Die kräftigen Brauen lagen beinahe auf den zusammengekniffenen Augen und er hatte scheinbar nicht die Absicht, auf Stiles Worte in irgendeiner Weise zu reagieren. Stiles hatte Derek schon seit einer Ewigkeit nicht mehr so finster erlebt und es tat ihm weh: „Warum verhältst du dich mir gegenüber so feindselig?“ Wollte er wissen: „ Hat dein Stiles dir vielleicht irgendetwas getan, bevor er umgekommen ist?“ Hui! Wer hätte gedacht, dass der Blick von Derek noch finsterer werden konnte. Und wieder keine Antwort für Stiles und langsam verlor dieser die Geduld mit dem Werwolf: „Was ist? Hast du ein Schweigegelübde abgelegt? Wieso sprichst du nicht mit mir, Mann?“ „Muss ich erst einem Drama-Queen-Abgang wie mein Onkel hinlegen, damit du endlich deine Schnauze hältst?“ bellte Derek. Und da wurde es Stiles klar: „Du bist so feindselig zu mir, weil der Tod deines Stiles dir wehgetan hat, richtig? Das hier ist klassisches Abwehrverhalten!“ Derek verwandelte sich, war mit einem Satz über Stiles und packte ihn grob am Kragen. Statt Angst zu bekommen, was eine sehr vernünftige und gesunde Reaktion gewesen wäre, fühlte Stiles Trauer du Mitgefühl. Er ignorierte die scharfen Krallen in unmittelbarer Nähe seiner Halsschlagadern und streichelte Derek nun wahnwitziger Weise über das Haar und die Wange: „Es tut mir wahnsinnig leid, Kumpel!“ erklärte er sanft. Derek ließ Stiles los, verwandelte sich zurück erhob sich: „Du schläfst hier auf dem Sofa. Ich gehe jetzt ins Bett!“ erklärte er wütend und legte nun doch noch den hollywoodreifen Abgang hin. Stiles knipste das Licht aus und machte es sich dann auf dem Sofa bequem. Es dauerte ewig, bis er einschlafen konnte, weil er grübelte, wie er in diese Situation geraten und wie er sie wieder beheben konnte. Dann wiederum dachte er über Scott und Derek nach, die hier ganz ohne ihn klarkommen mussten und Stiles fand nicht, dass ihnen das besonders gut gelang. Und schließlich wanderten seine Gedanken nachhause zu seinem Dad, seinem Rudel, seinem Alpha und natürlich zu SEINEM Derek. Daheim drehten wahrscheinlich gerade alle durch und versuchten, ihn zurückzuholen. Der Gedanke beruhigte ihn ein bisschen, weil er nämlich selbst keine Ahnung hatte, wie er heimkommen sollte. Dreimal die Hacken zusammenschlagen, wie die kleine Dorothy, um das Land von Oz zu verlassen und in sein Beacon Hills zurückzukehren, würde wohl nicht funktionieren. Er versuchte es dennoch einmal, aber nein, es tat sich natürlich nichts. Irgendwann schlief er dann erschöpft doch noch ein. Als Stiles das nächste Mal aufwachte war um ihn noch immer finstere Nacht und er spürte einen Druck auf der Blase, also tapste er durch das dunkle Loft zum Badezimmer und als er dort die Tür öffnete, traf ihn beinahe der Schlag: „Himmel! Könnt ihr nicht abschließen, oder was? Ich glaube, ich werde blind!“ rief er aus und ließ die Tür wieder zufallen. Vor lauter Schreck vergaß er sogar das Bedürfnis zum Wasserlassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)