Between two lives von Chastity ================================================================================ Prolog: -------- Tränen standen ihr in den Augen. Sie sah herunter zu ihren besten Freund, der nun leblos auf dem harten Betonboden an einer Wand gelehnt saß. Wieso nur hatte sie ihn gehen lassen? Sie wusste doch was er vorhatte, warum nur hielt sie ihn nicht auf? Eine Träne stahl sich über ihre Wange, ehe sie sich umdrehte und dem Mörder ihres Freundes fest in die Augen sah. Ihr gegenüber verlor kurz die kalte Miene, als er sie erkannte. Sie befand sich in einem Zwiespalt. Auf der einen Seite wollte sie ihren besten Freund rächen, doch auf der anderen Seite wollte sie nicht gegen den Mann kämpfen, der grade vor ihr stand. Gegen den Mann, den sie glaubte zu lieben. Ob es nun Liebe war konnte sie nicht genau sagen, war sie doch erst dreizehn. Konnte man in diesem Alter überhaupt schon lieben? Sie schüttelte kurz ihren Kopf und blickte ihn dann wieder starr an. Es tat ihr leid, das er auf diese Weise erfahren musste wer sie wirklich war, das sie ihn Wochenlang belogen hatte. Sie mochte ihn wirklich, konnte ihm jedoch nie sagen, woher sie kam, für wen sie kämpfte und wen sie ihre Freunde nannte. Er hätte es nicht verstanden, hätte sie wieder alleine gelassen und gehasst. Sie wollte das alles vermeiden, doch nun standen sie beide hier und starrten sich einfach nur an. Er war ausgelaugt durch den Kampf von eben. Konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. So schwach wie er jetzt war hatte sie vielleicht eine Chance ihn zu besiegen, ihn zu töten. Eine weitere Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange. Sie hatte sich entschieden. Sicher würde sie sich für diese Entscheidung für immer hassen, doch sie durfte jetzt keine Schwäche zeigen. Langsam erhob sie ihre Hände, delegierte sie in die Richtung ihres Rückens an dem ihre zwei Katanas lagen. Nicht eine Sekunde ließ sie ihn dabei aus den Augen. Er blickte kurz auf den Boden und schüttelte kaum merklich seinen Kopf. Es schien, als hatte auch er überlegt was er nun tun sollte. Doch mit ihrer einfachen Bewegung nahm sie ihm seine Entscheidung ab. Auch er nahm sein Katana in die Hand und rannte im nächsten Augenblick auch schon aus sie zu... Schweißgebadet saß sie in ihrem Bett. Ihr Atem ging schnell, ihr Herz raste. Ihr Blick wanderte zu ihrem Wecker. Es war Zeit aufzustehen, in einer Stunde musste sie in der Schule sein. Noch etwas benommen ging sie in ihr Badezimmer, stellte sich vor den Spiegel und betrachtete ihre Narbe an ihrem Bauch. Ein kurzes humorloses lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Damals glaubte sie wirklich, das sie eine Chance gegen ihn gehabt hätte, doch wurde sie eines besseren belehrt. Er hatte sie damals fast getötet. Hätte man damals nicht nach ihr Suchen lassen, würde sie wohl nun nicht mehr hier stehen. Sie wandte sich von ihrem Spiegelbild ab und trat unter die Dusche. Sie genoss den warmen Schauer, der auf ihrer leicht gebräunten Haut prasselte. Dieser Traum... Immer öfter hatte sie ihn in letzter Zeit. Es war, als würde ihr der Traum etwas sagen wollen. Doch vielleicht lag es auch nur an den ganzen Ereignissen die sie dazu brachten ihre Vergangenheit fast jede Nacht noch einmal zu erleben. Sie seufzte kurz. „Hey Chas, hast du es in letzter Zeit mit mal mit Schlaf probiert? Du siehst fertig aus.“Ein Arm legte sich um ihre Schultern. Etwas geistesabwesend sah sie den leicht überdrehten jungen Mann in die Augen. „Dir auch einen guten Morgen Stiles. Wo hast du denn deinen Schatten gelassen?“ Stiles begann zu grinsen und nickte zu ihrer anderen Seite herüber. Sie drehte ihren Kopf und erblickte Scott der Seelenruhig neben ihr her lief. „Manchmal hasse ich deinen inneren Wolf. Könntest du dich beim nächsten mal bitte bemerkbar machen?“ Er zuckte nur grinsend mit seinen Schultern. Vor einem halben Jahr erfuhr sie, das Scott und auch einige andere aus der Clique Werwölfe waren. Sie war damals in einer recht schwierigen Lage. Damals sah sie das erste Mal eines dieser Nachtwesen, doch gehörte dieser nicht zu den Guten. Sie wollte sich damals grade in den Kampf mit diesem Monster stürzen, als plötzlich Scott und seine Freunde auftauchten. Am Anfang fiel es ihr sichtlich schwer ihnen zu vertrauen oder gar mit der ganzen Situation klar zu kommen. Sie hatte schon vieles in ihrem Leben gesehen oder erlebt, doch Werwölfe hielt sie immer für einen Mythos der Kindern einfach nur Angst machen sollte, wenn sie böse waren. Doch jetzt war alles anders. Sie lernte sie besser kennen und mochte sie wirklich. „Hattest du wieder einen Albtraum?“ Scott riss sie aus ihren Gedanken. Mit einer einfachen Kopfbewegung bestätigte sie seine Frage. Sie wussten das sie unter Albträumen litt, wussten aber nicht um was es in diesen ging. Sie verschwieg ihnen ihre Vergangenheit, verschwieg woher sie kam, was sie war und auch, das sie damals fast getötet wurde. Sie seufzte innerlich. Wieder eine Beziehung mit lauter Lügen und Verheimlichungen, so wie bei ihm damals. Sie wusste, das es die Freundschaft zu den Rudel irgendwann zerstören würde, doch sie konnte es ihnen einfach nicht erzählen. Es würde bedeuten, das sie nur noch mehr in Gefahr waren, wenn sie es ihnen erzählten würde. Und sie wollte es auch nicht. Wie hätte sie denn anfangen sollen? Entschuldigt bitte das ich es euch so lang verheimlicht habe, aber ich wurde seit meiner Geburt dazu trainiert zu töten, gehörte einer der gefürchtetsten Organisationen an. Dazu ist mein Vater total von der Idee besessen mit einem Krieg Frieden zu stiften, ach ja und als ich dreizehn war wurde ich fast von meinem Ex – Freund umgebracht. Chas schüttelte ihren Kopf und schob die Gedanken bei Seite. „Und bist du dabei?“ Etwas verwirrt sah sie zu Stiles. Über was nur hatten sich die beiden in der Zwischenzeit Unterhalten? „Ach Chas, kannst du wenigstens einmal zuhören? Wir treffen uns heute bei Derek wegen unserem neuen Problem, welches beinhaltet, das hier ein Übernatürliches Wesen nach dem anderen abgemurkst wird. Nun noch mal die Frage. Bist du dabei?“ Sie überlegte kurz. Normalerweise wollte sie in ihrem Keller trainieren. Nur weil sie ihr altes Leben hinter sich gelassen hatte, hieß das aber nicht, das sie aufhören würde ihr Fähigkeiten zu verbessern. „Ja klar. Wann treffen wir uns?“ Stiles begann sie anzugrinsen. Er freute sich sichtlich darüber, das er nicht mehr der einzige normale Mensch in dem Rudel war. „Heute Nachmittag um um Vier bei Derek im Loft.“ Sie nickte kurz zur Bestätigung. Der Schultag hatte sich hingezogen. Es kam Chas vor, als hätte sie Tage und keine Stunden im Unterricht gesessen. Es fiel ihr schwer den Lehrern aufmerksam zuzuhören, war sie doch immer wieder in ihre Gedanken versunken. Sah so häufig sein erst Enttäuschten und dann Hasserfüllten Gesichtsausdruck. Ihr war zum heulen zumute. Alles war wieder so präsent als wäre es erst gestern passiert. Auf dem Weg nach draußen war sie wieder so in ihrer eigenen Welt versunken, sodass sie den jungen Mann an dem schwarzen Wagen gar nicht wahr nahm. Erst als sie fast an ihn vorbei ging und er ihren Arm in seine Hand nahm kehrte sie in die Realität zurück. „Du siehst schlecht aus.“ Etwas erschrocken sah sie in die grünen Augen. „Hab schlecht geschlafen. Was machst du hier?“ Er ließ ihren Arm wieder los und ging auf die andere Seite seines Wagens um die Beifahrertür zu öffnen. „Ich hol dich ab.“ Ein lächeln stahl sich über ihre Lippen. „Und was mach ich mit meinem Wagen der da hinten steht?“ Lässig lehnte er sich an sein Auto. „Dafür habe ich schon gesorgt. Lydia fährt ihn nachher zum Loft. Du siehst, du hast überhaupt keine Wahl.“ Er nickte einmal als er sprach um ihr zu deuten sie solle sich umdrehen. Hinter ihr stand Lydia und hielt ihr Hand auf. Ergeben übergab Chas ihre Schlüssel, was die rotblond Haarige mit einem lächeln quittierte. „Dann wüsche ich euch beiden viel Spaß.“ Mit diesen Worten ging sie an Chas und Derek vorbei. „So Chastity, jetzt aber ab ins Auto.“ Sie setzte sich in Bewegung um in das Auto zu steigen. Kaum saß sie fuhr er auch schon los. Sie sah zu dem dunkelhaarigen. „Wo geht es eigentlich hin?“ Er lächelte nur sein umwerfenstes lächeln und zuckte kurz mit den Schultern. Das war also die Antwort. Wäre sie nicht vollkommen in diesen Mann vernarrt gewesen, wäre sie sofort wieder ausgestiegen und dabei wäre es ihr egal gewesen, das sich das Auto bewegte. Sie beließ es dabei, sagte nichts weiter, schaute ihn einfach nur an. Sie musste keine Angst haben von ihm ertappt zu werden, er wusste was sie für ihn empfand, anders herum war es genauso. Jedoch waren sie nicht zusammen. Sie hatte Angst. Sie würde ihm früher verletzen. Verletzen mit der Wahrheit, mit ihrer Vergangenheit. Seit er wusste, das auch sie in ihn verliebt war, versuchte er sie davon zu überzeugen, das sie es riskieren sollten. Es viel ihr wirklich von Mal zu Mal schwerer ihn abzuweisen. So oft hatte er schon versucht sie zu küssen, doch immer wandte sie sich von ihm ab. Sie hatte bald nicht mehr die Kraft dazu, wollte sich ihm endlich hingeben. Doch es war einfach unmöglich, es würde einfach nicht funktionieren. Viel zu oft dachte sie noch an ihre Vergangenheit und somit auch an ihn. Es wäre einfach nicht fair gewesen eine Beziehung mit Derek einzugehen, obwohl ihr noch ihr Ex – Freund im Kopf umhergeisterte. Es war egal das sie ihn nie wieder sehen würde und Derek gar nichts von ihm wusste. Doch sie wusste es und das reichte um nichts mit Derek anzufangen. „Über was denkst du nach?“ Noch immer sah sie ihn an, überlegte kurz. „Über uns.“ Wieder lächelte er. Sie liebte es wenn er lächelte, nur leider tat er es zu selten, war meist viel zu ernst und verbissen. „Ich hoffe im positiven Sinne.“ Sie wollte ihm nicht sagen, das nicht so war wie er es sich erhofft hatte, stattdessen versuchte sie das Thema zu wechseln. „Weißt du schon etwas neues wegen den Morden?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)