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Epilog - Ein Nachwort des Lebens

von

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Szene 1 bis 10

1. FADE IN: INT. COMPUTER

CLOSE UP eines Computerbildschirms. Darauf ist ein Video eines blassen Jungen mit dunklen Augenringen geöffnet. Der Mauszeiger bewegt sich und klickt auf Play. Es ist unklar, wer sich das Video ansieht.
 

METH: Mein Name ist Matthew Jensen, aber ich werde von allen nur Meth genannt. Ich bin 16 Jahre alt und lebe in Zürich. Heute ist der 12. Juli 2012, es ist 2.00 Uhr morgens. Ich habe keinen Grund das hier aufzuzeichnen und ich möchte mich damit auch nicht aus allem rausreden (pause) ich möchte nur verstanden werden.
 

2. FADE IN: EXT. SCHULHOF – MORGEN

Musik im H/G: Fit for Rivals – Damage „You don’t know anything …” Die Namen der Schauspieler werden eingeblendet. Das Bild fährt durch das Dorf bis zum Schulhof, wo es Meth folgt. Er geht über den Pausenhof zur Eingangstür. Meth ist ein unscheinbarer, blonder Junge.
 

METH V.O.: Angefangen hat alles vor ein paar Monaten – Im August würde ich meine Lehre als Maurer beginnen, doch noch ging ich ins 9te Schuljahr der Sekundarschule und ja (pause) Ich war nicht besonders beliebt.
 

Meth erreicht die Eingangstür, dort stehen Timo, Jim, Reto, Melanie und Fabienne. Meth will die Tür öffnen, doch Reto hält sie zu. Die Mädchen kichern. Timo greift nach Meth und reisst ihn herum, so dass er zu ihm schaut. Timo war sichtlich grösser und hatte breite Schultern.
 

TIMO: Wo willst du denn hin? Etwa schon zur Schule obwohl die noch nicht mal angefangen hat?

JIM: Bist doch kein Streber, oder Crystal!

METH: Ich heisse nicht Crystal! (reisst sich von Timo’s Griff los)

TIMO: Halt die Schnauze Crystal.. uns ist’s sowas von scheissegal wie du heisst!
 

Die Gruppe lacht. Die Schulglocke erklingt. Timo stösst Meth weg, dieser stolpert rückwärts und fällt schliesslich hin. Die lachende Gruppe geht rein, gefolgt von anderen Schülern. Meth richtet sich auf. Ein Junge klopft ihm auf die Schulter. Der Junge heisst Dan und ist Meth’s bester Freund. Er hat einen lockeren angesagten Style.
 

DAN:Nimm‘s nicht zu schwer, Alter!
 

Meth reibt sich das schmerzende Handgelenk. Dan hebt Meth‘s Tasche auf und reicht sie ihm.
 

METH: Danke!
 

Dan öffnet die Tür und die beiden betreten das Schulhaus.
 

3. CUT TO: INT. KLASSENZIMMER – MORGEN

Meth und Dan betreten das Klassenzimmer. Die anderen Schüler sitzen bereits an ihren Plätzen. Dan wird von Fabienne angesprochen.
 

FABIENNE: Hey Dan

DAN: Hey Fäbs, wie geht’s so?
 

Dan geht zu Fabienne. Meth will zu seinem Platz in der hintersten Reihe.
 

TIMO: Na Junkie warst anschaffen für dein Dope?

RETO: Wahrscheinlich geht seine Mutter für ihn anschaffen

METH: Halt die Schnautze!

TIMO: Woohoo, hörst du Reto, sprich nicht so über seine Hurenmutter! Na fickst du deine Mutter, Crystal?

METH: Nein aber gestern hab ich deine Mutter aus dem Schlafzimmer meines Vaters kommen sehen! Und weisst du was das krasse daran ist? Ich mach damit nicht mal Witze!
 

Timo wird wütend. Er steht auf und stellt sich Meth in den Weg. Er möchte kontern, findet jedoch keine Worte. Nach einem kurzen Grummeln lässt er seine Faust sprechen. Meth und Timo prügeln sich kurz. Frau Steiner betritt das Klassenzimmer. Die Schlägerei stoppt sofort. Timo blutet an der Lippe.
 

FRAU STEINER: Bist du von allen guten Geistern verlassen Matthew? Was sollte das?

METH: Was? Ich habe doch gar nicht..

FRAU STEINER: Ausreden? Schon wieder? Matthew geh zu Dr. Karrer!

METH: Aber er hat doch…

FRAU STEINER (unterbricht): Sofort!
 

Meth nimmt seine Tasche und verlässt das Zimmer. Timo und die anderen Lachen.
 

DAN: Frau Steiner, diesmal sind sie ungerecht zu Meth.

FRAU STEINER: Es ist sehr freundlich von dir dass du deinen Freund verteidigst, Daniel. Aber auch Freunde sollte man nicht immer in Schutz nehmen.

DAN: Sie verstehen nicht!

FRAU STEINER: Setzt dich bitte hin!
 

Dan setzt sich mürrisch auf seinen Platz
 

4. CUT TO: INT. SCHULPSYCHOLOGE ZIMMER - MORGEN

Meth klopft an eine Tür mit der Aufschrift Schulpsychiater Dr. Karrer. Eine tiefe Stimme antwortet.
 

DR. KARRER: Herein
 

Er öffnet die Tür und betritt das dunkle Zimmer. Ein älterer Mann sitzt an einem Schreibtisch, hinter ihm sind grosse verschlossene Aktenschränke. Eine vertrocknete Pflanze steht in der Ecke. Meth setzt sich gegenüber von Dr. Karrer auf einen hölzernen Stuhl.
 

DR. KARRER: Ah Matthew, schön dich wieder zu sehen.
 

Meth ignoriert die Begrüssung. Dr. Karrer rollt mit seinem Stuhl zum Aktenschrank, schliesst diesen mit einem Schlüssel an seinem dicken Schlüsselbund auf und sucht daraus Meth’s Akte. Er findet sie Rasch und zieht eine dicke Mappe hervor, die er an seinem Schreibtisch öffnet.
 

DR. KARRER: Was ist es diesmal? Hast du wieder Drogen auf dem Pausenhof konsumiert?

METH: Nein!

DR. KARRER: Die Schule geschwänzt?

METH: Wäre ich dann hier?

DR. KARRER: Hattest du mit den anderen Schülern ärger?

METH: Er hat angefangen!

DR. KARRER: Es waren immer die anderen, was?

METH: Sie können mich mal!

DR. KARRER: Du fliegst bald aus der Schule, ist dir das klar?

METH: Vielleicht ist es ja das was ich will!

DR. KARRER: Geh wieder ins Klassenzimmer, es hat ja sowieso keinen Sinn mit dir darüber zu reden. Ich werde nochmals deine Mutter anrufen und wir werden eine schriftliche Verwarnung zusenden. Matthew, ich mag dich! Du bist ein guter und intelligenter Junge, aber mit dem Mist denn du hier durchziehen willst legst du dir etliche Steine in den Weg! Du musst wirklich langsam mal mit dem Scheiss aufhören. Du ruinierst dir die…

METH (unterbricht): Ich ruinier mir die Zukunft, so geht es nicht weiter, bla bla bla!

DR. KARRER: Wir wollen dir nichts Böses und es ist auch keine Bestrafung, du tust das nur für dich, wenn du dich einfach mal am Riemen reisst.

METH: Ach fick dich doch selbst!
 

Meth steht auf, packt seine Tasche und verlässt den Raum.
 

5. CUT TO: EXT. SCHULHOF – SPÄTER MORGEN

Meth und Dan sitzen auf einer Bank vor dem Sportplatz. In Dan’s Hand befindet sich ein Joint von welchem er einen Zug nimmt.
 

DAN: Was hat Timo heute Morgen gemacht?

METH: Ist doch scheissegal!

DAN: Und was meinte der Psychospassti?

METH: Das übliche! Gib mal weiter, du hast das Teil jetzt schon 5 Minuten oder so!
 

Dan überreicht Meth den Joint!
 

DAN: Hmm… er ruft deine Mutter an, du sollst dich ändern sonst fliegst du von der Schule!
 

Meth nimmt einen Zug.
 

METH: Er kann mich mal! Meine Mutter hat andere Probleme und Timo hatte die blutige Lippe nicht anders verdient.

DAN: Klar hat er die verdient! Er ist ein Arschloch.

METH: Gutes Zeug. Wo hast du das her?

DAN: Das hat mein Cousin angebaut. Haut ziemlich rein, was?
 

Dan grinst Meth an. Dieser nimmt nochmals einen Zug.
 

METH: Kannst du mir davon mitbringen?

DAN: Klar! Bring dir morgen was mit.
 

Die Pause wird durch das Klingeln der Schulglocke beendet. Die Schüler gehen wieder ins Schulhaus. Meth steht auf, nimmt einen letzten Zug vom Joint und gibt ihn dann an Dan zurück. Dieser nimmt ebenfalls noch einen letzten Zug, wirft den übrig gebliebenen Filter zu Boden und drückt diesen mit dem Fuss aus.
 

METH: Ich geh dann mal!

DAN: Was ist mit der Schule?

METH: Scheiss ich drauf. Ich hatte heute eh schon ärger!

DAN: Auch wieder war! Ich sag Steiner dir sei übel!

METH: Danke. Wir sehen uns ja?

DAN: Klar!
 

Dan und Meth klatschen sich ab und Dan geht wieder ins Schulhaus während Meth sich umdreht und den anderen Weg nimmt.
 

6. CUT TO: INT. ANN’S WOHNUNG – SPÄTER MORGEN

Meth kommt gerade von der Schule, seine Eltern, Jason und Ann, hört man bereits im Treppenhaus streiten.
 

ANN: Du hast echt nichts Besseres zu tun als eine andere zu ficken während ich bei der Chemo bin?

JASON: Was willst du hören, Ann! Dass mir dein scheiss Krebs nahe geht und ich mir nicht wünsche das du endlich verrecken würdest?
 

Meth bleibt vor der Tür stehen, die Türfalle bereits in der Hand. Er blickt Richtung Boden so dass seine Haare ihm ins Gesicht fallen und dieses mit einem Schatten bedecken.
 

ANN: Wie bitte?!

JASON: Du warst auch nur eine verdammte Schlampe der einzige Unterschied ist, dass du Schwanger wurdest.

ANN: Wie kannst du bloss so grausam sein! Er ist auch dein Sohn.

JASON: Er ist eine drogenabhängige Missgeburt wie seine Mutter. Ich hasse mich dafür, dass ich zurückkam, als ich Zigaretten holen ging.

ANN: Du warst 3 Wochen weg du verdammtes Arschloch.
 

Im H/G hört man wie etwas gegen die Wand fliegt.
 

JASON: Du hast sie ja nicht mehr alle!

ANN: Raus hier! – Geh! – Sofort!
 

Sein Vater stürmt aus der Wohnung. Er trägt ein weisses Hemd, welches nicht vollständig zugeknöpft ist und eine schwarze Hose. Seine Krawatte ist locker und den Blazer hat er über seinem Arm gelegt. Ohne seinen Sohn zu Mustern verlässt Jason das Haus. Meth betritt die Wohnung. Im H/G hört man Ann weinen. Meth geht direkt in sein Zimmer. Das Zimmer ist dunkel und nur karg eingerichtet. Meth schmeisst seine Schultasche in die Ecke, schaltet den Fernseher an und beginnt mit den Utensilien auf seinem Nachttisch einen Joint zu drehen.
 

METH V.O.: Ich weiss nicht mehr wann es Anfing. Anfangs war es mal einen Joint auf einer Party oder am Wochenende mit Dan, dann rauchten wir auch unter der Woche abends mal einen und schliesslich mehrmals täglich. Irgendwann begann ich damit das Zeug auch alleine zu konsumieren.
 

Meth zündet den fertigen Joint an, währenddessen öffnet seine Mutter die Zimmertür.
 

ANN: Hallo Matthew, wieso bist du nicht in der Schule?

METH: Geh raus!

ANN: Dein Vater…

METH (unterbricht): Interessiert mich nicht! (kurze Pause) Verpiss dich!

ANN: Nimmst du schon wieder diese Droge.

METH: Mhm

ANN: Kannst du nicht mehr ohne? Bist du süchtig?

METH: Mum, kannst du bitte aufhören und einfach verschwinden!

ANN: Ich möchte dir doch nur helfen?
 

Meth steht auf und geht zur Tür.
 

METH: Such besser jemanden der dir hilft.
 

Meth knallt seine Zimmertür zu und legt sich auf sein Bett. Im Fernsehen läuft South Park.
 

METH V.O.: Das Verhältnis zu meiner Mutter war nie besonders intensiv, doch immer noch besser als zu meinem Vater der immer mal wieder verschwand und dann wieder Auftauchte wenn er kein Geld mehr hatte. Meine dumme Mutter empfing ihn immer wieder mit offenen Armen – sie vergötterte ihn. Mit ihrem Krebs befasste ich mich nicht. Im Nachhinein denke ich, dass ich einfach nicht wahrhaben wollte, dass sie bald sterben könnte. Wenn ich Zuhause war verzog ich mich in meinem Zimmer und wollte alleine sein…
 

7. CUT TO: EXT. DORF – SPÄTER NACHMITTAG

Musik im H/G: Funeral for a Friend – Sixteen „Refrain“ Meth verlässt das Mehrfamilienhaus und läuft die Strasse runter. Am Ende der Strasse bog er rechts ab und stand schliesslich vor Dan’s Haus. Dan stand bereits vor dem Haus und rauchte eine Zigarette. Als er Meth sah, begrüsste er ihn mit einem Handschlag.
 

METH V.O. (Continued): … meistens traf ich mich aber mit Dan.

DAN: Hey Meth, du bist spät alter!

METH: Sorry, meine Mutter hat mal wieder stress gemacht.

DAN: Das kenn ich.
 

Beide lachen. Dan schmeisst seine Zigarette auf den Boden neben dem Briefkasten und drückt sie mit dem Fuss aus. An der Stelle befinden sich schon viele andere Zigarettenstummel.
 

DAN: Ich habe wieder frisches von meinem Cousin, wollen wir zur Fabrik?

METH: Hab ich jemals abgelehnt?
 

8. CUT TO: EXT. FABRIK – SPÄTER NACHMITTAG

Dan und Meth sitzen auf einer Mauer auf einem alten, stillgelegten Fabrikgelände, wo sich oft Jugendliche aus den umliegenden Dörfern zum Kiffen trafen. Dan dreht gerade einen Joint.
 

DAN: Wie geht es eigentlich deiner Mutter?

METH: Wieso fragst du danach?

DAN: Sie leidet an Krebs im Endstadium und wird vermutlich nicht mehr lange leben.

METH: Ich weiss nicht wie es ihr geht oder was sie macht. Es interessiert mich nicht.

DAN: Also wenn ich eine Mutter hätte, wäre ich sehr besorgt.

METH: Du hast eine Mutter, Dan!

DAN: Ich meine damit eine richtige Mutter. Eine die mich 9 Monate im Bauch vor sich her trug! Meine Adoptiveltern sind toll, aber seit sie eigene Kinder haben bin ich nicht mehr ihr Sohn sondern einfach ein Anhängsel das bei Ihnen lebt.

METH: Das ist echt scheisse! Aber du hättest trotzdem eine richtige Mutter. Wieso versuchst du nicht die zu finden?
 

Dan zündet den fertigen Joint an und nimmt einen tiefen Zug.
 

DAN: Die, die mich weggeworfen hat! (pause) Nee sorry, so schlecht geht’s mir bei denen ja nicht. Und wie läuft’s mit deinem Dad?
 

Dan nimmt einen weiteren Zug.
 

METH: Er ist ein gewalttätiges, Alkoholiker Arschloch. Statt sich mal um Mum zu kümmern fickt er lieber seine Sekretärin, versäuft sein Geld oder schmeisst es für irgendwelche Nutten raus!

DAN: Du musst dich mit deinem Dad gut stellen, vielleicht gibt er uns dann eine ab!
 

Dan lacht, Meth grinst bloss verlegen. Dan überreicht Meth den Joint. Meth nimmt einen Zug. Zwei junge fremde Frauen stossen zu ihnen, ihre Namen waren Jessy und Lia. Lia war locker aber modern angezogen während Jessy wie ein Hippie aussah.
 

LIA: Hi. Sorry fürs Überrumpeln aber habt ihr vielleicht noch was?

DAN: Was krieg ich denn dafür?

LIA: Wie wär’s mit einer Einladung zu einer kleinen Party heute Abend?

DAN: Hm, was sagst du Meth, Bock auf Party?

METH: Ich weiss nicht recht…

JESSY (unterbricht): Mögt ihr Goa? Steigt eine – Heute Abend im Wald. Hier!
 

Jessy gibt Dan einen Flyer der Party. „Bock auf geile Mucke? Open Air Goa im Wald! 23.04.2012 ab 21.00 Uhr.“ Dan begutachtet den Flyer kurz und reicht ihn dann an Meth weiter. Meth sieht sich den Flyer genauer an.
 

DAN: Gut, wir kommen! Wenn ich euch dann sehe, rauchen wir einen zusammen, okay?

LIA: Einverstanden!

JESSY: Bis dann!
 

Dan starrt den beiden noch kurz nach. Er stösst Meth mit dem Ellenbogen sanft in den Bauch, woraufhin Meth vom Flyer aufblickt und diesen in seine Jackentasche steckt. Dan grinst Meth breit an und zieht die Augenbrauen zweimal hoch. Meth ist von den Damen sichtlich unbeeindruckt.
 

METH: Du willst an eine Goa Party?

DAN: Komm das wird lustig! Sei doch nicht immer so eine Spassbremse!
 

Meth nimmt nochmals einen tiefen Zug vom übrig geblieben Joint, atmet aus und steht dann schliesslich auf.
 

METH: Ich geh mal nach Hause! In dem Fall sehen wir uns ja heute Abend!

DAN: Easy wir sehen uns.

METH: Hier! (überreicht den Joint)

DAN: Danke! Also bis heute Abend! - Wehe du kommst nicht! (nachrufend)

METH: Jaja… (zurückrufend)
 

Meth winkt bei den letzten Worten ohne sich umzudrehen einmal und verlässt dann das Fabrikgelände.
 

9. CUT TO: INT. WOHNUNG 1 – ABEND

Ann ist im Wohnzimmer und löst ein Sudoku. Man sieht ihr ihre Krankheit gut an. Nach kurzer Zeit steht sie auf und klopft an Meth’s Zimmertür.
 

ANN: Meth?

METH: Mhm?
 

Ann öffnet die Tür! Meth stellt gerade seinen Computer aus.
 

ANN: Möchtest du was zu Abend essen?

METH: Ich geh jetzt dann gleich!

ANN: Wo gehst du denn hin?

METH: Zu Dan, wir sehen uns ein paar Filme an!

ANN: In Ordnung! Schläfst du dann bei ihm?`

METH: Wahrscheinlich!
 

Meth steht au. Er steckt sein Handy und sein Portemonnaie in seine Hosentaschen. Er nimmt seine Jacke vom Bett und geht zur Tür. Der Flyer fällt aus seiner Jackentasche. Ann hebt das Stück Papier auf und begutachtet es.
 

ANN: Du gehst doch nicht etwa an diese Party oder Meth?

METH: Was geht dich das an?

ANN: Ich bin deine Mutter!
 

Meth ignoriert diese Antwort gekonnt und zieht sich die Jacke an.
 

ANN: Gehst du etwa echt da hin, Meth?
 

Meth ignoriert seine Mutter erneut.
 

ANN: Matthew?!

METH: Was?

ANN: Gehst du da hin?

METH: Und wenn es so wäre?

ANN: Matthew, bitte, tu‘ nichts Unüberlegtes! Diese Party ist nichts für dich!

METH: Was weisst du schon? Du hast keine Ahnung was gut für mich ist.. du weisst ja noch nicht mal wer ich bin oder wie es mir geht? Immer dreht sich alles um dich und deine scheiss Probleme!

ANN: Matthew, du bist mein Sohn! Natürlich interessiere ich mich für dich!

METH: Ich bin auch Jasons Sohn und ist er da? Nein weil du ihn wieder mal rausgeschmissen hast und in zwei Wochen steht er wieder vor der Tür und du lässt dich echt wieder von dem ficken und machst auf heile Familie als wenn nichts gewesen wäre!
 

Ann ist schockiert.
 

METH: Weisst du Mum, die scheisse konntest du mir früher Vorspielen, aber ich bin kein kleines Kind mehr das nichts kapiert. Ich bin 16! Ich hab deine heile Welt Scheisse schon lange durchschaut und weiss wie verdammt kaputt diese Familie ist. Weisst du eigentlich wie unglaublich erbärmlich du bist?
 

Ann gibt Ihrem Sohn eine Ohrfeige.
 

METH: Spinnst du?

ANN: Sprich nie wieder in diesem Ton mit mir!

METH: Gott du hast sie ja nicht mehr alle! Gib mir den Flyer zurück!

ANN: Matthew du wirst nicht auf diese Party gehen.

METH: Gib mir den verdammten Flyer zurück Mum!

ANN: Nein! Du wirst heute nirgendwo mehr hingehen, verstanden!

METH (hämisch lächelnd): Klar werde ich!
 

Meth reisst seiner Mutter den Flyer aus der Hand und öffnet die Haustür.
 

ANN: Matthew…

METH: Halt die scheiss Klappe Mum! Ich hoffe du verreckst! (beim Gehen)
 

Meth knallt die Tür hinter sich zu. Ann bleibt alleine in der Wohnung zurück.
 

10. CUT TO: EXT. PARTY – NACHT

Meth und Dan gehen durch einen Wald bis sie auf einer Lichtung ankommen. Man hört die Partymusik im H/G, es läuft Technomusik, die immer lauter wird. Die Musik ist die ganze Szene durch hörbar.
 

METH V.O.: Es war mir klar, dass wir auf dieser Party mehr tun werden, als kiffen. An einer solchen Party hat immer jemand etwas mehr dabei.
 

An der kleinen Party waren ca. 20 Personnen, alle im Alter zwischen 16 und 21. Lia und Jessy sassen im Gras in einer kleinen Runde mit 3 jungen Männern und lachten. Lia bemerkte die beiden und winkte ihnen zu. Dan ging Voraus und setzte sich neben Lia, Meth setzte sich neben Dan.
 

LIA: Da seid ihr ja! Dachte schon ihr kommt nicht.

DAN: Wir hatten uns vorher kurz im Wald verirrt! Die Lichtung hier ist ja Hammer, aber echt gut versteckt!
 

Marc, ein grösserer Mann, der neben Jessy sass und sie im Arm hielt, machte sich bemerkbar. Auch er war ein Hippie wie seine Freundin.
 

MARC: Klar ist sie gut versteckt! Wir wollen ja nicht dass die Bullen hier aufkreuzen und uns die Party verderben!
 

Er zwinkert mit dem Auge. Die anderen lachten, dann nahm Marc einen Zug vom Joint, der bereits halb aufgeraucht war.
 

LIA: Und, hast du was dabei?

DAN: Klar! Hier! Erstklassige Ware von meinem Cousin! Der baut das Zeug selbst an.

MARC: Super, dann bau doch mal einen, ja! Der hier ist bald fertig. (zu Jessy) Willst du noch den Rest Süsse?

JESSY: Danke, aber behalt den Dreck! Ich warte auf den neuen, der noch nicht von dir Vollgesabbert ist.
 

Marc lacht und nimmt wieder einen Zug. Meth grinst. Dan ist bereits am Bauen. Ein weiterer Mann meldet sich, er ist 19 Jahre alt und heisst Gary. Er sitzt direkt neben Meth. Gary sah wie ein Schlägertyp aus.
 

GARY: Wie heisst ihr eigendlich?

METH: Ich bin Meth, das ist Dan!

DAN: Hey
 

Dan nickt kurz und hebt die rechte Hand in welcher er den fertigen Filter hielt, dabei konzentriert er sich nach wie vor aufs bauen des Joints.
 

GARY: Alter du heisst Meth? So wie Crystal Meth?

METH: Ich heisse Matthew.

GARY: Meth, was für n krasser Name! Crystal Meth! (lacht)

METH: Einfach Meth, wenn’s geht! Ohne irgendwelche Extras! Und wer seid ihr alle?

LIA: Ah sorry, dass ist Gary, der Idiot dort heisst Josh und der Angeber ist Marc. Die anderen hier kennen wir auch nicht (deutet auf die anderen Gruppen)

GARY: Yaba, Yaba, Yaba!!! (lacht)

JESSY: Halt die Schnauze Gary! (an Meth) Sorry, er hatte wohl schon zu viel.
 

Meth nickte nur kurz und lächelte. Dan war fertig mit bauen und zündete den Joint an. Er nimmt einen Zug. Josh, ein unscheinbarer Junge der zwischen Gary und Marc sass, meldete sich.
 

JOSH: Hey Lia, kommt dein Bruder heute noch?

LIA: Klar! (grinst)

MARC: Hattet ihr schon anderes, ausser Gras?
 

Dan schüttelte den Kopf und atmet aus.
 

DAN: Gar nichts.

METH: Morphintabletten!

GARY: Woher hast du den Morphintabletten?

METH: Meine Mutter muss die nehmen! Sie merkt es nicht mal, wenn ich zwischendurch ein paar Tabletten entwende!

GARY: Ist ja der Hammer!

METH: (Lacht) Was ist mit euch?
 

Dan nimmt noch einen letzten Zug und gibt den Joint weiter zu Lia. So geht er dann in die Runde.
 

MARC: Ectasy und LSD

LIA: Ja ich auch

GARY: Ich kauf mir öfters mal was in der Apotheke.

DAN: Bin ich die einzige Jungfrau da oder was?

JESSY: Nee, ich hatte auch nur Gras bisher.

LIA: Hey Andreas! Hier sind wir! (winkt Andreas zu)

ANDREAS: Hey Schwesterchen… na fit?

LIA: Klar! Ehm, das sind Dan und Meth! Leute, darf ich euch meinen Bruder vorstellen.

ANDREAS: Hey cool, endlich mal Gesichter die nicht so dumm aussehen! (lacht) Na habt ihr Bock auf was anders?
 

Andreas zeigt einen kleinen Briefumschlag.
 

GARY: Was hast du da?

ANDREAS: LSD.

JOSH: Hammer Alter! … na los gib schon her!
 

Andreas verteilte kleine bunte Filze die sich alle in den Mund steckten.
 

METH V.O.: Vielleicht war es Dumm, vielleicht hätte ich es nicht tun sollen, doch diese Erfahrung legte den Grundstein für einen Richtungswechsel den ich sonst nie eingegangen wäre.
 

Andreas setzt sich zwischen Lia und Jessy. Er beginnt einen Joint zu drehen.
 

METH: Danke Andreas.

DAN: Ja ist echt cool von dir.

ANDREAS: Kein Thema.

JESSY: Dann werden wir jetzt wohl entjungfert.

ANDREAS: Na irgendwann muss doch das erste Mal sein.
 

Die Gruppe lacht. Andreas zündet den Joint an, nimmt einen Zug und gibt ihn dann seiner Schwester. Er steht auf um sich etwas zu trinken zu holen. Lia nimmt einige Züge und gibt ihn dann an Dan. Sie steht auf und beginnt mit anderen im H/G zu tanzen.
 

JOSH: Ich geh mal in den Wald, muss dringen pissen.
 

Josh steht auf und verschwindet im Wald. Jessy und Marc machen miteinander rum.
 

DAN: Die Party ist doch geil, findest du nicht?

METH: Ja, war doch keine schlechte Idee von dir

DAN: Siehste!
 

Meth lacht. Lia greift nach Dan’s Hand und zieht ihn hoch.
 

LIA: Na komm schon... tanz mit mir!
 

Dan lacht verlegen, steht aber trotzdem auf. Er gibt Meth den Joint und geht mit Lia mit. Jessy und Marc verzogen sich im Wald
 

GARY: Scheisse mir ist übel!
 

Gary steht auf und übergibt sich am nächsten Baum. Meth nimmt noch einen Zug vom Joint, drückt ihn dann am Boden aus und legt sich ins Gras zurück. Er schaut in den Himmel.
 

CLOSE UP von Meth’s Gesicht.
 

FADE IN des Sternenhimmels. Es folgen Traumsequenz von Meth. Die Sterne beginnen sich zu bewegen, Farbschleier entstehen, daraus formt sich ein Bild. Meth steht vor der Schule, zusammen mit Timo uns seiner Clique. Sie standen am Eingang zum Schulhaus.
 

TIMO: Was tust du da Crystal? (Crystal hallt wie ein Echo nach)
 

Farben durchziehen das Bild und formen ein neues. Meth steht plötzlich zuhause. Seine Mutter liegt Tot am Boden. Das Bild dreht sich immer schneller werdend. Die Musik im H/G wird lauter. Dann plötzlich wird das Bild schwarz und die Musik verstummt.

Szene 11 bis 22

11. FADE IN: INT. COMPUTER

CLOSE UP des Computerbildschirms. Meth’s Video läuft.
 

METH: So ein Erlebnis hatte ich noch nie. Der Trip war krass. Mir war klar dass dies keine Droge für mich ist, sie war mit Morphin nicht zu vergleichen. Ich sehnte mich in diesem Moment mehr denn je nach dem Glücksgefühl das die Tabletten meiner Mutter in mir auslösten.
 

12. CUT TO: EXT. PARTY – MORGEN

Es spielt die Musik der Party im H/G.

CLOSE UP von Meth’s Gesicht. Er erwacht.

Er liegt im Gras. Die Sonne scheint. Er richtet sich auf und reibt sich den Kopf mit schmerzverzogenem Gesicht, dazu gibt er einen stöhnenden Laut von sich. Nicht weit von ihm sitzt Josh im Gras.
 

JOSH: Morgen!

METH: Oh Gott war das ein Trip.

JOSH: Sag‘s nicht!

METH: Boah mein Kopf!

JOSH (lacht): Geht mir auch so!

METH (lacht): Wo sind den die anderen?

JOSH: Gary sitzt da drüben.
 

Gary sass in einer Runde mit fremden jungen Frauen und nahm einen Zug von einem Joint.
 

JOSH: Typisch Gary!
 

Meth und Josh lachten. Meth stand auf. Etwas wackelig auf den Beinen sah er sich kurz um und fand dann seinen Kumpel Dan, der unter einem Baum sitzend mit Lia rummachte.

Jetzt bemerke Gary, das Meth und Josh wach waren und johlt sie an.
 

GARY: Wooohooo… Leute kommt her!
 

Josh und Meth gingen rüber zu den fremden Frauen, die bei Gary sassen.
 

GARY: Na wollt ihr auch was?
 

Meth nahm den Joint von Gary entgegen und zog daran, setzte sich jedoch nicht hin, dann gab er ihn Josh weiter, welcher ebenfalls einen Zug davon nahm und ihn sogleich an Gary zurückgab.
 

METH: Danke, genau das brauchte ich jetzt.

JOSH: Du sagst es Alter.

GARY: Setzt euch zu uns Freunde.

METH: Ne sorry, ich sollte langsam mal nach Hause.

JOSH: Dito!

GARY: Ach kommt schon… die Party ist noch nicht vorbei.

METH: Für mich schon, mit brummt der Schädel!
 

Meth ging rüber zu Dan. Josh blieb noch bei Gary zurück und redete mit diesem.
 

METH: Sorry das ich störe! Dan?

DAN: Meth, Kumpel, Kollege, guter Freund… wo brennt’s denn?

METH: Ich geh nach Hause. Kommst du auch?

DAN: Ne ne, ich bleib noch.

LIA: Das hoff ich doch, Süsser.

METH: Ok, viel Spass euch noch.

DAN (grinst kurz): Sehen wir uns später?

METH: Klar.
 

Meth geht weg. Dan beginnt wieder mit Lia rumzumachen.
 

13. CUT TO: EXT. WALD - MORGEN

Meth und Josh gehen zusammen durch den Wald ins Dorf zurück. Beide sind noch sehr langsam und schwankten ein wenig.
 

METH: Wie war dein Trip?

JOSH: Ich kam vom Pissen zurück, da hast du schon im Gras gelegen, dann dachte ich - hmm eigentlich eine gute Idee - hab mich hingelegt und in den Himmel geschaut. Dann ging der Trip erst richtig los. Die Musik wurde intensiver, das Bild verschwamm, es war, als würde ich einen Film sehen oder so. Bei dir?

METH: So ähnlich.

JOSH: Sag mal, könntest du mir nicht so ne Tablette deiner Mutter mal mitbringen?

METH: Ähm… ja okay, kann ich machen.

JOSH: Ich bezahlt dir auch was dafür, oder wir tauschen?

METH: Nee, schon ok! Ist geschenkt.

JOSH: Cool, danke Alter! Hast was gut bei mir!
 

Meth und Josh sind in Meth’s Dorf angekommen. Da Josh im Nachbardorf lebt, hält er bei der Bushaltestelle an und sieht auf dem Busfahrplan nach, wann der Bus fährt.
 

JOSH: Ah prima, in 5 Minuten kommt ein Bus.

METH: Okay

JOSH: Kannst du mir noch deine Nummer geben? Dann können wir uns mal bei der Fabrik treffen.

METH: Ja klar. (tippt die Nummer in Joshs Handy)

JOSH: Dann sieht man sich bald!

METH: Klar schreib mir einfach. Ich hab eigentlich immer Zeit.

JOSH: Easy mach ich. Bis dann.
 

Meth und Josh verabschieden sich voneinander mit einem Handschlag.
 

14. CUT TO: INT. WOHNUNG 1 - MITTAG

Meth ist Zuhause. Er möchte die Tür öffnen, aber sie ist abgeschlossen. Er schaut unter der Hausmatte nach und findet den Schlüssel. Er schliesst die Tür auf und betritt die Wohnung.
 

METH V.O.: Ich kam erst am nächsten Tag so gegen Mittag nach Hause. Es war merkwürdig, das Mum an einem Sonntagnachmittag nicht zuhause war, sie ging sonst nie fort.
 

Meth geht in die Küche, öffnet den Kühlschrank und nimmt sich eine Dose Cola raus. Als er wieder ins Zimmer gehen möchte, sieht er einen Zettel auf dem Esstisch.
 

METH (vorlesend): Bin im Spital.
 

Meth legt den Zettel wieder auf den Tisch. Er geht ins Zimmer seiner Mutter, öffnet den Kleiderschrank und zieht unter den Socken eine Tablettendose hervor. Er nimmt eine Tablette daraus und legt die Dose zurück. Dann geht er in sein Zimmer.

Meth schaltet die Stereoanlage an, es läuft Disturbed – Land of Confusion. Er setzt sich auf sein Bett, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt. Dann nimmt er die Tablette und spült sie mit einem Schluck Cola runter.
 

Plötzlich öffnet Jason die Eingangstür der Wohnung. Meth’s Zimmertür war offen. Man konnte die Eingangstür sehen. Er stellt die Musik aus und steht auf.
 

METH: Was willst du hier?

JASON: Pack deine Sachen zusammen!

METH: Was willst du verdammt nochmal hier?

JASON: Pack sofort deinen Dreck zusammen, Matthew!

METH: Du kannst mich mal!
 

Meth setzte sich wieder auf sein Bett. Jason nimmt Meth‘s Sporttasche vom Boden und begann, Kleider aus Meth’s Kleiderschrank einzupacken.
 

METH: Was zur Hölle tust du da?
 

Jason ignorierte Meth und packte weiterhin Kleider ein.
 

METH: Lass das!!!
 

Meth wollte Jason die Tasche aus der Hand reissen, doch Jason hinderte ihn daran und stiess ihn von sich weg. Meth taumelte Rückwärts und landete in seinem Bürostuhl. Jason warf die Tasche auf sein Bett und ging zu Meth hinüber. Er griff unsanft nach beiden Schultern des Jungen und beugte sich über ihn.
 

METH: Was willst du?

JASON: Hör auf, Matthew! Es reicht! Denkst du wirklich, dass ich so einen nervenden, dummen Jungen bei mir aufnehmen möchte, nur weil seine Hurenmutter gestorben ist?

METH: Mum ist…?

JASON: Ja kleiner, deine Mami ist tot! Ob du’s willst oder nicht, du kommst jetzt mit! Pack deinen Scheiss zusammen, sofort!!!
 

CLOSE UP von Meth’s Gesicht. Seine Augen füllten sich mit Wasser.
 

METH: Ich hasse dich!
 

Es setzt Musik ein: Green Day – Holyday
 

Meth stiess seinen Vater weg und stand auf. Ohne noch ein Wort an seinen Vater zu richten rennt er aus der Wohnung und schlägt die Tür hinter sich zu.
 

15. CUT TO: EXT. DORF - NACHMITTAG

Im H/G spielt noch immer Musik: Green Day – Holyday „Hear the sound of the falling rain, Coming down like an armageddon flame (Hey!)“ Meth geht über eine Strasse. Es regnet.
 

CLOSE UP von Meth’s Gesicht. Regenwasser tropft ihm vom Haar und läuft über die Wange.
 

CUT TO Schulhof. Meth schlägt mit seiner Faust 4x gegen die Schulhausmauer. An seinen Fingerknöcheln ist die Haut aufgekratzt. Schliesslich setzt er sich auf eine Bank. Er reibt sich mit den Händen über das nasse Haar. Er weint.
 

METH V.O.: Ich hatte in diesem Moment das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Mein Herz klopfte wie wild auf und ab. In mir war eine stumme drückende leere die mich auffrass.
 

FADE OUT von Meth, der auf der Bank sitzt, das Gesicht gesenkt, die Ellbogen auf den Oberschenkeln aufgestützt.
 

16. CUT TO: EXT. FABRIK - NACHMITTAG

Josh, Gary und Dan sitzen auf einer Mauer auf dem Fabrikgelände. Josh dreht gerade einen Joint.
 

GARY: So, so Dan, du hast also mit Lia rumgemacht!

DAN: Klar, die Kleine ist ziemlich süss.

JOSH: Sie ist Gary’s Ex!

DAN: Ach so! (lacht verlegen) Das wusste ich nicht!

GARY: Keine Sorge, das ist schon lange her, bald 7 Monate und wir hatten sowieso nichts Ernstes.

JOSH: Nicht ernst ist gut. Das war ja nicht mal eine richtige Beziehung.

GARY: Klar war das eine Beziehung – es war eine offene Beziehung!

DAN: Ach, dann bin ich ja beruhigt! Ich lass sonst die Finger von der Ex eines Kollegen!

GARY: Du konntest das ja nicht wissen und eben, es war nie sonderlich ernst gemeint. Aber sie küsst klasse, nicht?

DAN: Ja, die Kleine ist ziemlich wild drauf.
 

Gary und Dan lachen und auch Josh gibt ein kurzes grinsen von sich. Nun stösst Meth zur Gruppe. Er setzt sich nicht hin sondern bleibt neben Josh stehen. Er wird von den anderen herzlichst begrüsst.
 

GARY: Heyho Yaba!

DAN: Meth… da bist du ja endlich! Ich hab dir schon vor zwei Stunden geschrieben.

METH: Hallo zusammen.

JOSH: Hey du kommst gerade zur rechten Zeit, ich bin gerade fertig mit bauen, willst du den ersten Zug?

METH: Hmm… was?
 

Meth’s Mimik ist kahl und gefühlslos. Josh streckt Meth den fertigen Joint hin.
 

JOSH: Ich fragte, ob du anfangen möchtest! Was ist los mit dir?
 

Meth nimmt den Joint und zündet ihn an. Er nimmt einen Zug. Dan stand auf, geht zu Meth. Er dreht ihn etwas von den anderen weg, seine Hand verbleibt auf Meths linker Schulter.
 

DAN: Hey Kumpel, was ist los?
 

Meth nimmt einen weiteren Zug.
 

DAN: Meth?

METH: Was?

DAN: Was ist los?

METH: Ach ich weiss auch nicht!
 

Meth nimmt nochmals einen Zug.
 

METH: Ich wohne jetzt bei meinem Vater.

DAN: Wieso?

METH: Meine Mutter (pause) Sie wird nicht wieder nach Hause kommen.

DAN: Ist sie - ?
 

Meth nickt. Er nimmt noch einen Zug und gibt den Joint an Dan. Dann dreht sich Meth zu den anderen.
 

METH: Ich geh wieder.

GARY: Du bist doch erst gerade gekommen.

JOSH: Wir haben noch genug Gras für einen zweiten!

METH: Ich geh trotzdem! Josh, sorry aber das mit der Tablette wird leider nix.

JOSH: Okay, kein Problem.

METH: Wir sehen uns.
 

Meth verschwindet. Dan und dir anderen bleiben zurück.
 

DAN: Ruf mich an! (nachrufend)
 

17. CUT TO: INT. COMPUTER

CLOSE UP des Computerbildschirms.
 

METH: Meine Freunde verstanden mich nicht – niemand verstand mich. Die ganze Zeit habe ich meine Mutter ignoriert, ja mir sogar gewünscht, sie würde (pause) doch als sie weg war und nie wieder kommen wird, bereute ich, was ich zu ihr sagte. Ich habe das Gefühl von Boden verschluckt zu werden, alles fühlt sich so mühsam – so schwer an.
 

18. CUT TO: INT. WOHNUNG 2 – ABEND

Jason ist zuhause und sitzt vor dem Fernseher. In seiner Hand hält er eine Flasche Vodka, die bereits halbleer ist. Im H/G hört man Meth der nach Hause kommt.
 

JASON: Matthew – komm mal her!
 

Meth kommt ins Wohnzimmer und bleibt am Tür Bogen stehen.
 

METH: Was willst du?

JASON: Wo warst du heute Nachmittag?

METH: Warum?

JASON: Weil mich irgend so ein Idiot von deiner Schule angerufen hat.

METH: Und das interessiert dich, weil?

JASON: Du gehst ab sofort in die Schule, verstanden?

METH: Bist du betrunken? (sarkastisch)
 

Meth geht in die Küche. Auf dem Tresen stehen mehrere alkoholhaltige Getränkeflaschen, viele davon sind leer. Meth nimmt sich eine Dose Cola aus dem Kühlschrank. Er dreht sich um, sein Vater steht vor ihm. Dieser stosst ihn an der Schulter. Meth knallt gegen den Kühlschrank.
 

METH: Sag mal spinnst du?

JASON: Halt deine scheiss Klappe. Du bist ein verdammtes Nichts in diesem Haus.

METH: Haus?

JASON: Du bist weniger Wert als Scheisse, kapiert?

METH: Ja wie du meinst!

JASON: Sobald du 18 bist, verpisst du dich gefälligst!

METH: Das musst du mir nicht zweimal sagen!

JASON: Halt deine scheiss Klappe du nichts! Du Hurensohn! Du dreckiger Junky!
 

Meth geht in sein Zimmer, sein Vater folgt ihm Fluchend. Meth knallt die Tür vor ihm zu und schliesst ab. Jason tritt gegen die Tür.
 

JASON (im H/G): Öffne die Tür Matthew! Das ist mein Haus! Mach auf!!
 

19. CUT TO: EXT. SCHULHOF – MORGEN

Meth und Dan sitzen während der grossen Pause an ihrem Platz beim Sportplatz und rauchen einen Joint. Dan nimmt gerade einen Zug.
 

DAN: Du warst lange nicht mehr in der Schule!

METH: Ja, ich brauchte etwas Zeit.

DAN: Ernsthaft, ich habe dich eine ganze Woche nicht gesehen, was hast du so gemacht?

METH: Ich war Zuhause und freundete mich mit meinem neuen Leben an.

DAN: Wie schon gesagt, ich bin da, wenn du jemanden brauchst.

METH: Ich komm schon klar.
 

Eine kurze unangenehme Pause des Schweigens tritt ein. Dan nahm nochmals einen Zug und gab den Joint dann Meth.
 

DAN: Willst du mit uns zum Campen fahren?

METH: Campen?

DAN: Ja! Ich, Lia, Gary und Josh fahren übers Wochenende nach Luzern und gehen dort irgendwo im Wald Campen, nur für eine Nacht von Samstag auf Sonntag.

METH: Naja, es klingt nicht übel und ich wäre nicht zuhause! Ich habe aber kein Zelt!

DAN: Ja, Gary hat auch keines. Josh meinte er habe ein grosses für 5 Personen oder so. Ich und Lia haben dann ein eigenes – du verstehst schon.

METH: Sicher (lacht)

DAN: Dann kommst du mal von deinem Alten weg.

METH: Stimmt! Gut, Ich bin dabei!
 

20. CUT TO: EXT. CAMP (WALD) – ABEND

Die Gruppe sitzt ums Lagerfeuer herum, ausser Dan und Lia, die in ihrem Zelt sind. Plötzlich holt Josh ein weisses Pulver hervor und präsentiert es Stolz den anderen.
 

GARY: Was ist das, Josh?

JOSH: Das, mein Freund, ist Koks! Ich dachte mir, es könnte nichts Schaden es auszuprobieren.

METH: Zeig mal her das Zeug!
 

Josh gibt Meth den Sack mit dem Pulver, dieser mustert dieses genau.
 

JOSH: Na was sagt ihr?

GARY: Hm zieht man das Zeug nicht durch die Nase?

JOSH: Ja, warum?

GARY: Weil ich nicht scharf drauf bin, mir etwas durch die Nase zu ziehen!

JOSH: Dann drücks dir halt! (lacht)
 

Gary macht ein übles Gesicht. Meth steht auf und klopft an Dan’s Zelt.
 

METH: Dan?

DAN: Alter nicht jetzt!

METH: Josh hat Koks, wollt ihr auch?

DAN: Ne man, lass mal lieber die Finger von solchem Zeug.

METH: Also willst du nicht?

DAN: Nein!

METH: Okay und was ist mit Lia?

LIA: Verschwinde endlich!
 

Meth grinst. Er geht zu Gary und Josh zurück und setzt sich zwischen sie auf einen umgefallenen Baumstamm. Josh macht auf einem kleinen Spiegel die Linien parat und rollt dann eine 10er Note zusammen.
 

JOSH: Willst du jetzt auch Gary?

GARY: Na gut dann zieh ich mir das halt in die Nase

JOSH: Du wirst es sicher nicht bereuen.
 

Josh setzt an und zieht sich die Linie, dann gibt er den Spiegel an Meth weiter, der sich unterdessen aus einer seiner Noten auch schon ein Röhrchen gedreht hatte.
 

CLOSE UP von Meth. Er zieht das feine Pulver ein und wischt sich dann mit den Fingern über die Nase.
 

METH V.O.: Koks! Es wirkt nicht mal 10 Minuten aber in dieser kurzen Zeit war es einfach unschlagbar. Ja sogar besser als das Morphium. Wir zogen uns das Zeug an diesem Abend immer wieder rein.
 

21. CUT TO: EXT. CAMP (WALD) – MORGEN

Meth öffnet das Zelt und setzt sich auf den umgefallenen Baumstamm, auf welchem Dan und Lia bereits sassen.
 

DAN: Guten Morgen!

METH: Morgen!

DAN: Na, hattet ihr einen schönen Abend?

METH: Jaja geht so!

LIA: Hast du gekokst?

METH: Ja, warum fragst du?

LIA: Nur so!

METH: Ich kann tun was ich will, klar!

DAN: Hey man komm wieder runter, sie hat’s ja nicht böse gemeint.
 

Nun kam auch Josh aus dem Zelt und setzte sich dazu, nur Gary schlief noch tief und fest.
 

LIA: Josh du siehst down aus, alles ok?

JOSH: Ach halt die Klappe!

DAN: Man seit ihr alle so scheisse gelaunt?

LIA: Das ist sicher vom Kokain, meinst du nicht?

METH: Lass das Koks in Ruhe, du hast ja keine Ahnung!

JOSH: Sprich nicht von Dingen, von denen du nichts kapierst.

DAN: Scheisse mir reichst, komm wir packen zusammen.

LIA: Ja, lass uns von diesen deprimierten Arschlöchern verpissen.

METH: Ja dann geht doch!
 

22. FADE IN: INT. COMPUTER

CLOSE UP des Computerbildschirms.
 

METH: Meine Gedanken konnte ich an diesem Morgen nicht kontrollieren, sie dachten ununterbrochen an meine Mutter. Wenn sie nicht mit mir schwanger geworden wäre, dann hätte Sie nicht Jason geheiratet, hätte einen anderen Mann kennengelernt, einen der sie liebt und niemals betrogen hätte. Ich sollte nicht existieren. Ich hätte das Koks nicht nehmen sollen, hätte stark sein sollen! Stark wie es Dan war! Dan wäre der bessere Sohn gewesen!

Szene 23 bis 36

23. CUT TO: EXT. CAMP (WALD) – MORGEN

Meth und Josh sitzen auf dem Baumstamm und schweigen sich an. Gary kommt aus dem Zelt und setzt sich neben Josh.
 

GARY: Wo sind denn die anderen?

JOSH: Weg!

GARY: Wie, weg?

JOSH: Na weg eben!

METH: Sind heute Morgen abgehauen!

GARY: Ah ok! Wann wollt ihr gehen?

JOSH: Keine Ahnung!

METH: Irgendwann!

GARY: Ehm ok – ich sollte langsam! Soll ich euch noch helfen mit dem Zelt?

JOSH: Ne, verpiss dich ruhig!

GARY: Ok (pause) na dann! Wir sehen uns!

METH: Mhm

JOSH: Bestimmt!
 

Gary stand auf, holte seine Tasche aus dem Zelt und ging. Josh und Meth schwiegen sich weiterhin an.
 

METH: Hast du noch was?

JOSH: Klar! (pause) Willst du?

METH: Mhm irgendwie schon!
 

Josh stand auf und ging ins Zelt, wo er den Sack rausholte. Er machte zwei Linien bereits.
 

METH V.O.: Ich weiss gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal etwas Richtiges tat. Es war alles so falsch, aber es fühlte sich so gut an. Ich wollte wieder glücklich sein, auch wenn nur für 10 Minuten.
 

Als Josh seine Linie bereits zu sich genommen hatte, überreichte er den Spiegel an Meth.
 

CLOSE UP von Meth der sich das Koks reinzog.
 

METH V.O.: Die Gedanken waren weg! Ich war im Paradies.
 

24. CUT TO: EXT. BAHNHOF LUZERN – MITTAG

Es spielt die Musik von The All American Rejects – Gives You Hell “When you see my face hope it gives you hell, hope it gives you hell” im H/G. Meth und Josh sind mit zwei grossen Rucksäcken am Bahnhof wo sie auf einem Bahnsteig gerade in eine Bahn steigen.
 

25. CUT TO: INT. ZUG – MITTAG

Es spielt immer noch die Musik von The All American Rejects – Gives You Hell “Now where’s your picket fence love…” im H/G.

Meth und Josh sitzen sich gegenüber in einem 4er-Abteil, in einer S-Bahn. Die Rucksäcke haben sie auf die beiden freien Plätze jeweils neben sich gestellt. Es hat nicht besonders viele Leute im Zug. Meth sieht gedankenversunken aus dem Fenster, während Josh einen Schluck aus einer kleinen 0.5L Cola Flasche nimmt.
 

JOSH: Was machst du heute noch so?

METH: Keine Ahnung! Du?

JOSH: Kommst du später noch zur Fabrik?

METH: Klar, warum nicht, schreib mir wenn du dort bist.
 

26. CUT TO: INT. WOHNUNG 2 – NACHMITTAG

Meth steht im Badezimmer, seine Haare sind nass. Er kämmt sie glatt und schüttelt dann seinen Kopf damit die Haare sich lockern. In diesem Moment kommt sein Vater nach Hause, er ist sichtlich betrunken.
 

JASON: Ach du bist wieder da!

METH: Ich hab dich auch vermisst.

JASON: Und, wie ist es so, wenn man ein Junkie ist?
 

Meth erhält eine SMS von Josh. Er sieht kurz auf das Handy und blickt dann sarkastisch zu Jason.
 

METH: Super und wie ist es, wenn man ein Alkoholiker ist?

JASON: Halt deine Scheiss Klappe du undankbare Missgeburt. Du bist ein nichts, genauso verlogen wie deine Hurenmutter.
 

Meth zieht sich die Schuhe an, während sein Vater ihn noch anschreit. Dann nimmt er seine Jacke und geht. Hinter sich schlägt er die Tür laut zu.
 

27. CUT TO: EXT. FABRIK – NACHMITTAG

Meth trifft Josh vor dem Fabrikgelände. Sie begrüssen sich mit einem Handschlag. Dann gehen Sie über das Gelände zu ihrem Stammplatz als ihnen ein junger Mann Mitte 20 entgegenkommt und sie anspricht. Sein Name ist Milosh.
 

MILOSH: Hey Josh, na wie geht’s?

JOSH: Prima und dir?

MILOSH: gut gut – und war der Stoff zu deiner Zufriedenheit?

JOSH: War top.

MILOSH: Sag Bescheid wenn du wieder was brauchst.

JOSH: Klar mach ich – wir sehen uns.

MILOSH: Klar!
 

Josh und Milosh verabschieden sich, dann gehen Meth und Josh weiter.
 

METH: Wer war das?

JOSH: Das war Milosh. Er ist sozusagen so was wie mein Dealer.

METH: Dein Dealer?

JOSH: Ja – er hat wirklich gutes Zeug.
 

Meth und Josh sind nun an ihrem Platz und setzten sich auf die Mauer. Meth holt aus seiner Tasche einen kleinen Beutel mit Weed hervor.
 

METH: Hast du Papes?

JOSH: Geil Alter – ja klar – hier.
 

Josh reicht Meth die Papes, die er aus seiner Hosentasche zieht. Meth beginnt einen Joint zu bauen.
 

JOSH: Warte, ich habe das Zug Billet noch von heute Mittag, für den Filter.
 

Josh sucht in seinem Portemonnaie und zieht dann das weisse Papier heraus, welches er 4telt und aus einem Teil dann einen Filter rollt. Diesen gibt er ebenfalls Meth.
 

METH: Danke! (pause) Hmm du sag mal, kann dieser Milosh dir auch „anderes“ besorgen?

JOSH: An was denkst du?

METH: Naja – du weisst schon – härteres halt.

JOSH: Er besorgt nur härteres.

METH: Heroin meine ich.

JOSH: Jep, das besorgt er auch.
 

Meth ist gerade fertig mit drehen und zündet den Joint an.
 

JOSH: Hattest du schonmal?

METH: Heroin?

JOSH: Ja – hattest du schon?

METH: Nee nur Morphium. Du?

JOSH: Einmal, ist aber fast ein Jahr her. Und nicht gedrückt.

METH: Wie kam es dazu?

JOSH: Ich war auf einer Party mit meinem Kollegen Sam. Die Freundin seines Bruders hat uns dann etwas angeboten.

METH: Und wie war es?

JOSH: Schwer zu beschreiben. Man fühlt sich wie wenn die Zeit in einem Moment stehen geblieben ist, in dem man wirklich – wirklich glücklich war.
 

Meth nimmt einen weiteren Zug.
 

28. CUT TO: INT. KLASSENZIMMER

Meth kommt zu spät in den Unterricht, zudem war er die ganze letzte Woche wieder kein einziges Mal dort. Er will gleich nach dem Eintreten ins Zimmer an seinen Platz gehen, doch seine Lehrerin, Frau Steiner, spricht ihn auf sein Fehlverhalten an.
 

FRAU STEINER: Matthew, wo warst du letzte Woche?

METH: Nicht hier, oder?

FRAU STEINER: Ich fragte dich, wo du warst!

METH: Was geht es sie an, wo ich war oder was ich tat?

FRAU STEINER: Hat Dr. Karrer deinem Vater angerufen?

METH: Leider!

FRAU STEINER: Setzt dich!
 

Meth ging an seinen Platz und setzte sich neben Dan.
 

DAN: Alter ich hab dich seit dem Campen nicht mehr gesehen!

METH: Du warst ja auch nie bei der Fabrik!

DAN: Ich war mit Lia unterwegs.

METH: Ja eben!

FRAU STEINER: Matthew, Daniel, seid bitte ruhig.
 

29. CUT TO: EXT. SCHULHOF – MORGEN

Meth und Dan sitzen abseits der anderen Schüler auf einer Bank des kleinen Sportplatzes. Dan zündet einen fertigen Joint an, nimmt ein paar Züge und gibt ihn dann Meth. Lia kam dann vorbei um sich bei Dan zu verabschieden.
 

LIA: Psst, Dan?

DAN: Oh, Sorry Kumpel, rauch ihn alleine zu ende, Lia ist da.

METH: Was macht sie hier?

DAN: Sie muss heute erst am Nachmittag zur Arbeit, deshalb hat sie bei mir geschlafen.

METH: Du meinst mit dir!
 

Dan geht zu Lia und lässt Meth alleine auf der Bank zurück. Dann kommen plötzlich Timo und seine Kollegen auf ihn zu.
 

TIMO: Junkie, hab gehört deine Mutter ist tot!

METH: Was willst du?

TIMO: Armer Crystal hat keine Mami mehr!

METH: Lass mich in Ruhe, Arschloch!

RETO: Woohoohoo wird ja nicht frech du Drogenjunkie?

JIM: Du fickst doch deine tote Mutter!
 

Meth steht auf, nimmt nochmals einen Zug, dann warf er den Joint auf den Boden und drückte ihn mit dem Fuss aus. Timo und seine Freunde lachen. Meth greift sich Jim und hält ihm ein kleines Springmesser, dass er aus seiner Jackentasche zog, an die Kehle. Jim war völlig Steifgefroren vor Angst.
 

METH: Sprich niemals wieder über meine Mutter, hast du kapiert?

TIMO: Hast du den Verstand verloren?
 

Meth ignoriert Timos Aussage und drückt das Messer näher an Jim’s Hals, dieser zittert.
 

TIMO: Hey man, lass den Scheiss!

METH: Du hast keine Ahnung wie gerne ich dir die Kehle aufschlitzen möchte.
 

Schliesslich eilen zwei Lehrer herbei, welche Pausenaufsicht hatten, darunter war auch Frau Steiner.
 

FRAU STEINER: Was geht hier vor?
 

Meth lässt von Jim ab und versorgt das Messer.
 

TIMO: Der Kerl ist vollkommen Wahnsinnig!

RETO: Er ging einfach so auf uns los!

METH: Fickt euch doch alle, ihr wart es doch die…

FRAU STEINER (unterbricht): Matthew, geh bitte zu Karrer und ihr Jungs kommt erst mal mit mir ins Lehrerzimmer.

METH: Aber… ach ihr seid doch alles Idioten, ihr könnt mich alle mal!
 

Meth stürmt davon.
 

30. CUT TO: INT. SCHULPSYCHIATER ZIMMER

Meth sitzt gegenüber dem Schulpsychiater Dr. Karrer, welcher gerade die Akte von Meth durchblättert. Er hebt schliesslich den Blick und mustert Meth.
 

DR. KARRER: Weisst du Matthew, einen Fall wie dich gab es an dieser Schule noch nie!

METH: Dann bin ich ja etwas Besonderes (lacht)

DR. KARRER: Für dich ist das nur ein Spiel, was?

METH: Ich spiele kein Spiel! Ich werde hier nur verarscht wie sonst auch immer!

DR. KARRER: Wie verarschen dich nicht!
 

Meth schweigt.
 

DR. KARRER: Du wirst dieses Spiel verlieren, Matthew!
 

Es klopft an der Tür.
 

DR. KARRER: Nur herein.
 

Ein Junge aus Meth’s Klasse öffnete die Tür und blieb am Eingang stehen.
 

JUNGE: Frau Steiner möchte, dass Sie und Matthew in ihr Büro kommen.

DR. KARRER: In Ordnung.
 

Der Junge schliesst die Tür wieder.
 

DR. KARRER: Oder es scheint als hättest du bereits verloren!
 

31. CUT TO: INT. BÜRO – MORGEN

Meth und Dr. Karrer betreten das Büro von Frau Steiner, welche zusammen mit Meth’s Vater Jason bereits am Tisch sass. Dr. Karrer setzt sich dazu und Meth nimmt neben seinem Vater Platz.
 

FRAU STEINER: Vielen Dank, dass sie so schnell kommen konnten Herr Jensen. Wie sie wissen, geht es um Ihren Sohn Matthew.

JASON: Was hat er dieses mal wieder angestellt?

FRAU STEINER: Ihr Sohn Matthew ist eine Zumutung!

JASON: Das müssen sie mir nicht sagen!

FRAU STEINER: Er schwänzt Wochenlang die Schule, ignoriert die Anweisungen, konsumiert Drogen auf dem Pausenplatz, ist frech zu Autoritätspersonen, prügelt sich ständig und bedroht andere Schüler.

JASON: Hören Sie Frau Steiner, ich habe mit ihm darüber geredet, mehr kann ich nicht tun.

DR. KARRER: Natürlich können sie nicht mehr tun, es liegt an Matthew, sich zu ändern. Aber um ihm das deutlich zu zeigen, dass es die Schule ernst meint, müssen wir einen Endgültigen Schlussstrich ziehen.

JASON: Nun, was schlagen sie vor?

METH: Habe ich denn nichts zu sagen?

DR. KARRER: Wir werden uns in den nächsten zwei Wochen mit der Schulleitung zusammensetzten und eine entgültige Entscheidung fällen, bis dahin werden wir Matthew freistellen.

FRAU STEINER: Die Chance auf eine Wiederaufnahme in dieser Schule ist jedoch gering. Wir haben genügend Verwarnungen ausgesprochen ohne jegliche Änderung ihres Sohnes.

JASON: Nun ich verstehe!

METH: Dad ich…

FRAU STEINER (unterbricht): Vielen Dank für ihr Verständnis Herr Jensen. Sie erhalten dann einen Brief von uns über unsere Entscheidung und das weitere Vorgehen.

METH: Dad bitte…

JASON (unterbricht): In Ordnung, haben sie vielen Dank.
 

Jason erhebt sich und verabschiedet sich von Frau Steiner mit einem Händedruck. Bevor Jason sich auch von Dr. Karrer verabschieden konnte, steht Meth auf und stürmt zur Tür heraus. Die Tür knallt laut hinter ihm zu.
 

32. EXT. FABRIK - MORGEN

Meth sitzt auf der Mauer des Fabrikgeländes und wirft Kieselsteine umher. Plötzlich taucht Josh auf.
 

JOSH: Hey Meth, was tust du hier so alleine?

METH: Ich bin gerade von der Schule geflogen!

JOSH: Oh verstehe! Na willkommen im Club!

METH: Was?

JOSH: Ich bin vor 2 Monaten von der Schule geflogen, ist gar nicht so übel wie man meint.

METH: Ja du kannst das leicht sagen, du hast nicht so einen Vater wie ich.

JOSH: Stimmt, ich habe keinen Vater.

METH: Warum nicht?

JOSH: Er ist abgehauen als ich 4 Jahre alt war. Hat meine überforderte Mutter mit mir und meinen zwei jüngeren Brüdern alleine gelassen.

METH: Das tut mir Leid.

JOSH: Was ist mit deinem Vater, so schlimm kann er doch nicht sein, oder?

METH: Er ist einfach ein Arschloch.

JOSH: Hmm ich weiss etwas das dich aufmuntern wird, bock?

METH: Klar!
 

33. CUT TO: INT. JOSH’S ZIMMER - MORGEN

Josh macht auf einem Spiegel zwei Linien aus einem weissen Pulver. Meth sitzt auf Josh’s Bett. Josh’s Zimmer war nicht gerade gross und die Dachschräge lies den Raum noch kleiner wirken. Josh sass an seinem Schreibtisch, auf welchem ein PC stand.
 

METH: Ich dachte immer Heroin spritzt man sich?

JOSH: Nicht am Anfang!

METH: He ich vertrag das schon!

JOSH: Vertrau mir, das wird dich auch so umhauen.
 

Josh lacht und rollt zwei kleine quadratische Blätter zu Röhrchen zusammen.
 

JOSH: Hier!
 

Josh gab Meth eines dieser Röhrchen und zog dann seine Linie. Meth stand auf und ging rüber zu Josh, dann tat er es ihm nach.
 

JOSH: Siehst du Dan noch oft?

METH: Nein, der spasstet die ganze Zeit mit Lia rum. Geht mit ihr shoppen und so ne scheisse.

JOSH: Echt mies!

METH: Ich hab ihn nur noch in der Schule gesehen. Hat immer gefragt wo ich war! Sagt er sei für mich da und so ne scheisse! Von sich aus meldet er sich aber gar nicht mehr.
 

Meth und Josh sitzen auf dem Bett und schauen fern,
 

METH V.O.: Ich war unglaublich wütend auf Dan. Er war nicht mehr mein bester, Josh war es! Josh war der, der mich wenigstens aufmunterte und der meine Probleme verstand.
 

34. CUT TO: INT. WOHNUNG 2 (METH’S ZIMMER) – MORGEN

Es spielt die Musik von Three Days Grace – The Good Life mit der Zeile „A good Life is what I need…“,

Meth sitzt auf dem Bett, als Jason die Tür öffnet und ihm einen Briefumschlag unsanft zuwirft. Meth hebt den Brief auf und öffnet den sowieso schon geöffneten Umschlag. Dann liest er vor;
 

METH (vorlesend): Sehr geehrter Herr Jensen, wie sie bereits schon im Gespräch erfahren mussten, verhält sich ihr Sohn Matthew Jensen in der Schule unpassend. Da er trotz mehrfacher Verwarnung sein Verhalten nicht besserte, verweisen wir ihn hiermit vom Gymnasium. Es tut uns Leid diesen Schritt eingehen zu müssen. Für die weitere Zukunft wünschen wir Matthew nur das Beste. Mit Freundlichen Grüssen A. Steiner.
 

Meth knüllt den Brief zusammen und wirft ihn in den Müll.
 

35. INT. SZENENSEQUENZ KONSUM

Noch immer ist die Musik von Three Days Grace – The Good Life zu hören.

Es folgen verschiedene Szenen in welchen man Meth alleine oder mit Josh sieht, wie er sich eine Linie zieht. Dies soll eine Zeitspanne darstellen, in welchem gezeigt wird, dass Meth dies immer häufiger tut. Sie kaufen das Heroin bei Milosh. Im Verlauf der Szenen sieht man auch, dass er sich das Heroin das erste Mal spritzt.
 

METH V.O.: Ich nahm das Zeug immer häufiger, erst nur mit Josh, dann auch alleine. Bald brauchten wir es täglich und dann schlug uns Milosh vor, das Zeug einfach mal zu drücken. Wir Narren taten es! Mein gesamtes Sparkonto mit dem Erbe meiner Mutter ging für die Finanzierung drauf und auch Josh’s hab und gut litt stark bis schliesslich nichts mehr vorhanden war. Es hiess nun, entweder Geld auftreiben oder aufhören. Wir endschieden uns für das falsche.
 

36. CUT TO: EXT. VOR EINER BAR - NACHT

Meth und Josh stehen vor einer kleinen Bar die in wenigen Minuten schliesst. Beide haben die Kapuze ihres schwarzen Hoodies über den Kopf gezogen. Eine junge Frau verschliesst die Tür und will gehen. Als sie sich umdreht, steht Josh direkt vor ihr und versperrt ihr den weg.
 

JUNGE FRAU: Ehm Entschuldigung, darf ich bitte durch?
 

Josh zückt ein Messer und bedroht die Frau damit.
 

JUNGE FRAU: Was - was soll das?
 

Nun ging Josh einige Schritte auf sie zu und die Frau wich nach hinten, wo sie gegen die Tür stiess. Meth steht hinter Josh.
 

JOSH: Schliess die Tür auf!
 

Die Frau wartet einen Moment.
 

JOSH: Na los - mach schon!
 

Josh riss die Frau unsanft etwas von der Tür weg und dreht sie an der Schulter herum, danach stiess er sie an die Tür zurück. Die junge Frau schliesst diese mit zitternden Händen auf. Als sie offen war, stiess Josh sie beiseite. Die Frau stürzte und sah, auf dem Boden liegend, zu, wie die Jungs die Bar betraten. Meth nahm dabei den Schlüsselbund aus dem Schlüsselloch der Tür.
 

Meth öffnete die Kasse mit einem der Schlüssel am Schlüsselbund. Es war nicht sonderlich viel Geld darin, doch Meth griff zu und steckte alles in seinen Rucksack. Josh öffnet eine Flasche Bacardi Rum und trank etwas davon, dann gab er die Flasche an Meth. Dieser tat es ihm nach.
 

Die Musik von Green Day – American Idiot setzt im H/G ein. Die beiden verwüsten die Bar.

Szene 37 bis 47

37. CUT TO: EXT. FABRIK – NACHMITTAG

Meth und Josh sind auf dem Fabrikgelände und treffen sich mit Milosh. Sie überreichen ihm Geld und er ihnen dafür Heroin welches in kleinen quadratischen Papierchen eingepackt war. Die beiden stecken die Päckchen in ihre Tasche.
 

CUT TO: Meth und Josh sitzen auf der Mauer im Fabrikgelände als plötzlich Dan zu ihnen kam. Dan schien zerstreut zu sein.
 

DAN: Ehm Josh, kann ich mal alleine mit Meth reden?

JOSH: Klar, ich verpiss mich alter!
 

Josh verabschiedete sich von Meth mit einem Handschlag. Dan setzte sich anschliessend auf die Mauer neben seinen Kumpel. Meth war sichtlich genervt das Dan auftauchte und Josh deswegen ging.
 

METH: Hey

DAN: Lange nicht gesehen

METH: Liegt nicht an mir!

DAN: Meth, ernsthaft, findest du nicht es reicht?

METH: Bist du nur hergekommen um mir deine Moralpredigt zu halten?

DAN: Ich mach mir Sorgen um dich! Merkst du nicht wie tief du fällst?

METH: Halt einfach deine scheiss Fresse, klar!

DAN: Ich habe dich bei der Bar gesehen! Das war unsere Stamm Bar! Erinnerst du dich nicht an die Zeit vor dem ganzen Scheiss?

METH: Wir sind seit Monaten nicht mehr dort gewesen, wen interessiert also diese Bar?

DAN: Du willst es nicht verstehen oder?

METH: Ich verstehe dass du ein Arschloch bist, das sich in mein Leben einmischen will!
 

Meth steht auf.
 

METH: Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen und verschwinden?

DAN: Doch das kann ich!
 

Dan steht ebenfalls auf, sichtlich wütend über die Reaktionen seinen Freundes.
 

DAN: Aber ich sage dir eins, wenn ich dich nochmals erwische, wie du eine Straftat begehst werde ich dich nicht mehr decken. Meine Hilfe bekommst du nicht mehr!
 

Dan geht weg!
 

METH (nachrufend): Ich habe dich nie um deine scheiss Hilfe gebeten, Arschloch!
 

38. CUT TO: INT. WOHNUNG 2 (METH’S ZIMMER) – ABEND

Es spielt der Refrain von Sum 41 – Underclass Hero im H/G

Es ist dunkel in Meth’s Zimmer, er sitzt auf einem Bürostuhl und macht sich das Heroin bereit. Dann spritzt er’s sich. Er legt den Kopf in den Nacken und schliesst die Augen. Als er aufstehen möchte um zum Bett zu gehen, fällt er hin und bleibt auf dem Boden liegen.
 


 

39. FADE IN: INT. COMPUTER

CLOSE UP des Computerbildschirms mit Meth’s Video.
 

METH: Ich war so wütend auf Dan. Nicht nur weil er mich für Lia sitzen liess, sondern auch weil er ein besseres Leben führte und eine Familie hatte die ihn liebte. Die Gedanken an meine Mutter liessen mich nicht los, trotzdem war mein Stolz zu gross um an ihre Beerdigung zu gehen oder ihr Grab zu besuchen. Ich verkroch mich lieber in meinem Zimmer, setzte mir einen Schuss nach dem anderen und lies meine Sorgen in Rauch aufgehen. Doch so Glücklich ich auch in dem Moment war, umso heftiger kamen die Sorgen nach dem Trip zurück.
 

40. CUT TO: INT. WOHNUNG 2 (METH’S ZIMMER) – ABEND

Meth liegt auf dem Boden und schläft als plötzlich sein Handy klingelt. Er wacht auf und zieht sich mühsam an der Tischkante hoch, wo sein Handy liegt. Als er es greift, sinkt er zurück auf den Boden.
 

METH: Hallo?

JOSH: Hey Alter, hier ist Josh!

METH: Hey Josh, was gibt’s?

JOSH: Komm schnell zur Baustelle hinter der Fabrik.

METH: Wozu?

JOSH: Nun komm einfach!

METH: Na gut, bin in 15 Minuten dort.
 

Meth richtet sich mühsam auf. Er steckt das Handy in seine Hosentasche und ging, als Jason gerade nach Hause kommt. Meth rempelt seinen Vater versehentlich an, da er ihn nicht gesehen hatte. Daraufhin wird Jason wütend und gibt seinem Sohn eine Ohrfeige.
 

JASON: Tu das nie wieder.
 

Meth will etwas sagen, öffnet den Mund, doch entschliesst sich dann, einfach wegzugehen.
 

41. CUT TO: EXT. DORF - NACHT

Dan und Lia sind am späten Abend im Dorf unterwegs und gehen Händchenhaltend über eine Landstrasse.
 

LIA: Hast du nochmals mit Meth gesprochen?

DAN: Ja, aber er will nicht zuhören.

LIA: Tut mir Leid, ich hätte euch vor Josh warnen sollen.

DAN: Meth wäre auch ohne Josh so geworden, wahrscheinlich etwas später aber irgendwann hätte er jemanden kennengelernt der..
 

Plötzlich hören sie von weitem mehrere laute Knalle, ähnlich wie Schüsse oder Explosionen. Dan und Lia schauen sich entsetzt an.
 

LIA: Was war das?

DAN: Kein Ahnung – lass uns nachsehen.
 

42. CUT TO: EXT. BAUSTELLE

Die Musik von Skillet – Monster spielt mit der Zeile „The Secret side of me, i never let you see, i keep it carged but can’t control it…“

Meth und Josh sind auf einer Baustelle oberhalb der tiefen Mulde und lassen Feuerwerkskörper explodieren. Der Boden ist extrem schlammig, da es am Tag davor geregnet hatte. Sie haben beide eine grosse Flasche Vodka in der Hand und lachen.

Dan und Lia kamen von weitem. Als Dan sah was hier passierte löste er sich von Lias Hand und rannte zur Baustelle auf Meth zu und gibt ihm einen kräftigen Stoss. Meth, sichtlich betrunken, gerät ins Taumeln und fällt schliesslich in den Schlamm. Lia blieb vor der Baustelle stehen.
 

DAN: Hast du jetzt etwa deinen kompletten Verstand verloren?

METH: Spinnst du Alter, was soll das?
 

Meth steht wieder auf und stösst Dan, dieser fällt jedoch nicht um, sondern hält Meth fest und wirft ihn gleich nochmals zu Boden.
 

DAN: Du bist echt armselig Meth!
 

Dan dreht um und will zu Lia gehen. Meth steht erneut auf und attackiert ihn von hinten mit einem kräftigen Stoss in den Rücken. Dan fällt nach vorne, kann sich jedoch auffangen, doch dann explodiert eine Rakete, die Josh immer noch abfeuerte, direkt neben ihm, er gerät ins Trudeln vor Schock und fällt in die Baugrube hinein, wo er bewusstlos liegen bleibt.
 

METH: Dan?
 

Meth rutscht sofort die schlammige Grube hinunter und kniet neben Dan in den Schlamm. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Refrain mit der Zeile „I must confess that i feel like a monster…“ laufen.
 

METH: Dan wach auf! – Komm schon Alter, bitte! – Scheisse jetzt wach doch auf!
 

Lia, die alles von weitem mitverfolgen konnte, rennt ebenfalls in die Grube und stösst Meth von Dan weg. Sie kniet neben Dan und versucht vergeblich ihn aufzuwecken.
 

LIA: Schatz? – Schatz bitte wach auf!

METH: Ich – ich wollte das nicht!

LIA: Verpiss dich! – Dan? Schatz? – Bitte wach doch auf! - …

METH: Ich – ich wollte das nicht! – ich
 

Von weitem ist eine Sirene zu hören, die immer lauter wird. Josh, der von Oben in die Grube hinabsah schrie hinunter.
 

JOSH: Hey Meth die Bullen kommen! Komm schon, weg hier!

METH: Und was ist mit Dan?

JOSH: Dem geht’s gut - nun komm schon. Wir müssen hier weg!
 

Als Meth nicht kam geht Josh ohne ihn fort. Meth bleibt hinter Lia stehen, die weinend über Dan kauerte. Meth war starr vom Schock. Die Polizei stürmte die Baustelle und verhaftete Meth unsanft. Sie kümmern sich um Dan und Lia.
 

METH V.O.: Ich wurde verhaftet und verhört. Als sie das Heroin in meiner Jackentasche fanden und der Drogentest ebenfalls positiv war, beschloss man, mich für ein paar Wochen in einem Heim für Drogenabhängige Jugendliche zu stecken…
 

43. CUT TO: INT. HEIM (METH’S ZIMMER)

Das Zimmer war nur karg eingerichtet. Ein Bett, weiss bezogen wie in einem Spital, einen Schrank in hellem Holz und ein Nachttisch. Meth lag auf dem Bett, er hatte Schweissausbrüche und grosse Schmerzen.
 

METH V.O. (FORTSETZUNG): … dort machte ich einen Entzug.
 

Die Musik von Skillet – Dead Inside setzt ein.
 

METH V.O. (FORTSETZUNG): Die ersten Tage waren unglaublich schmerzhaft. Mir war übel, ich musste mich immer wieder übergeben, hatte Schweissausbrüche und Krampfanfälle. Es war die Hölle!
 

Es folgen Szenen in welchem man Meth’s Entzug mitverfolgen kann.
 

Meth liegt auf dem Bett, er übergibt sich in einen blauen Eimer, der neben seinem Bett steht. Er setzt sich dazu nicht auf, sondern liegt auf der Seite, leicht auf dem Bauch und hält nur den Kopf aus dem Bett, danach dreht er sich wieder auf das Bett zurück.
 

Meth liegt auf dem Bett und verkrampft. Er schreit und zieht sich an den Haaren. Er weint vor Schmerzen.
 

METH V.O. (FORTSETZUNG): Doch schlimmer als die Schmerzen waren die Schuldgefühle.
 

Meth liegt auf dem Boden, der Kopf am Bettrand abgestützt. Auch die Decke liegt am Boden. Vergebens versucht er sich auf das Bett zu ziehen. Er sackt zusammen und bleibt liegen.
 

Meth steht am Fenster. In seiner rechten Hand ist eine Zigarette die er zwischen Daumen und Zeigefinger hält. Mit seiner linken Hand stützt er sich an der Wand. Meth drückt die Zigarette im Aschenbecher auf dem Fenstersims aus, es lagen schon einige Stummel darin.
 

44. CUT TO: EXT. DORF - NACHMITTAG

Es spielt noch immer die Musik von Skillet – Dead Inside

Meth steigt aus einem Zug aus. Er hat eine grosse Sporttasche bei sich. Als er durch das Dorf nach Hause ging, sah er auf der anderen Strassenseite Lia und Dan. Dan sass im Rollstuhl und Lia kniete vor ihm und küsste ihn. Als sie wieder aufstand, sah Dan, dass Meth auf der anderen Seite stand und ihn ansieht. Auch Lia sah zu Meth hinüber, zog dann an Dan’s Jackenärmel und die beiden gingen weiter.
 

45. CUT TO: EXT. FABRIK – ABEND

Meth sitzt auf der Mauer des Fabrikgeländes und raucht eine Zigarette, als Josh um die Ecke kommt und ihn sieht. Voller Freude geht er zu Meth hinüber um ihn zu begrüssen.
 

JOSH: Hey Meth, sieht man dich auch mal wieder?

METH: Verpiss dich!

JOSH: Hey ganz ruhig!

METH: Verpiss dich du verlogenes Arschloch.

JOSH: Alter man reg dich ab! Was hab ich dir getan?

METH: Du bist abgehauen!

JOSH: Hey man, ich hab dir gesagt wir müssen los!

METH: Dan brauchte Hilfe!

JOSH: Ich kenne Dan kaum und hatte es nie sonderlich gut mit ihm, warum also hätte ich ihm helfen sollen? Konntest du ihm denn überhaupt helfen indem du dort geblieben bist und von den Bullen mitgenommen wurdest?

METH: Ich… Ich…

JOSH: Siehst du! Was hätte es gebracht? Also reg dich ab!

METH: Verpiss dich einfach.

JOSH: Okay. Sag mir Bescheid wenn du wieder klar im Kopf bist.
 

Josh verschwindet und lässt Meth alleine auf der Mauer zurück. Meth sieht sich kurz um und erblickt dann Milosh. Er kramt in seiner Jackentasche und findet eine 20er Note. Schliesslich steht er auf und geht zu Milosh hinüber.
 

METH: Hey Milosh.

MILOSH: Meth, dich habe ich ja seit langem nicht mehr gesehen.

METH: Ja ich war eine Zeit weg. Du sag mal, hast du vielleicht etwas Gras für mich?

MILOSH: Klar, wie viel willst denn?

METH: Nur für nen 20er.
 

Milosh holt aus seiner Jackentasche einen kleinen Plastiksack. Meth nimmt den Beutel entgegen und gibt Milosh den 20er. Meth geht wieder zu seinem Platz auf der Mauer. Er dreht einen kleinen Joint und zündet diesen dann an.
 

METH V.O.: Hier sass ich früher oft mit Dan. Wir redeten über die Mädchen, die hier durchliefen, oder die dunklen Gestalten, die ihre Drogen verkauften. Als ich zu dieser Zeit nach Hause kam, wartete bereits meine Mutter mit einem Abendessen, welches sie meist nur für mich gekocht hatte. Sie setzte sich dann neben mich und ich hätte mit ihr über alles reden können. Diese Zeit ist vorbei und egal was ich tu‘ ich kann sie nicht wieder zurückholen.
 

46. CUT TO: INT. WOHNUNG 2 (METH’S ZIMMER) – ABEND

Meth sitzt auf seinem Bett und wählt auf seinem Handy Dan’s Nummer, dann hebt er zögernd das Telefon an sein Ohr.
 

DAN: Hallo?

METH: Ehm hey – hier ist Meth.

DAN: Was willst du?

METH: Mich entschuldigen.

DAN: Dafür ist es zu spät.

METH: Aber…
 

Dan legt auf. Meth senkt das Handy und sieht auf den Display. Die Musik von Funeral for a Friend – Roses for the Dead setzt im H/G ein. Meth schmeisst sein Handy gegen die Wand, dann legt er sich auf sein Bett und starrt an die Decke. Eine Träne läuft ihm die Wange runter.
 

Meth steht auf und schlägt mit der Faust gegen die Wand. Nach einem kurzen Moment, in welchem er nur da stand, seine Stirn an die Wand gelehnt, ging er zu seinem Bett zurück und zog darunter eine Schachtel hervor. Er stand auf und ging zum Schreibtisch wo er sie öffnete. Ein Set war darin und ein kleines quadratisches Papierpäckchen. Er macht das Heroin bereit und spritzt es sich.
 

METH V.O.: Ich hatte alles Verloren was mir je was bedeutet hatte und ich hatte keine Zukunft mehr. Ich war Clean, hatte einen harten Entzug hinter mir, doch was brachte es mir?
 

47. INT. COMPUTER (FORTSETZUNG)

CLOSE UP des Computerbildschirms, auf welchem Meth’s Video läuft.
 

METH: Ich bin an einem Punkt angekommen, an welchem es kein Zurück gibt. Ich hatte es versucht, aber ich bin zu schwach. Das was ich Dan angetan habe, was ich meiner Mutter und der Welt antat… ich werde damit nicht fertig.
 

Meth öffnet die Schreibtischschublade und zieht eine Pistole daraus, welcher er auf den Tisch hochnahm, in beiden Händen hielt und mit leerem Blick musterte.
 

METH: Ich spiele mit mir selbst Roulett, jeder Tag ist der Anfang einer neuen Partie, die ich niemals gewinnen werde. Ich bin ein Teil eines Lebens, das nicht mehr existiert.
 

Meth zieht ein Magazin aus der noch offenen Schublade, die man im Bild jedoch nicht sehen kann. Er lädt die Pistole.
 

METH: Es tut mir Leid!
 

Meth nimmt einen Schluck Wasser aus einem Glas, verdeckt dann mit der linken Hand die Kamera, worauf das Bild Schwarz wird. Ein Schuss ist zu hören und die Hand gleitet von der Kamera des PCs. Das Bild zeigt nur noch einen leeren Stuhl in Meth‘s Zimmer.
 

Plötzlich kommt eine Hand ins Bild, die sich auf den Bildschirm des PCs legt. Das Bild wird weggezoomt und zeigt einen jungen Mann im Rollstuhl, der sich das Video ansah. Es war Dan. Er sitzt alleine in einem Dunklen Raum, nur der PC erzeugt Licht. Mit seiner anderen Hand fasst er sich an den Kopf und verdeckt die weinenden Augen.



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