The secret truth von PrincessRaven ================================================================================ Kapitel 7: Episode 1 Kapitel 6: Gefühle sind überflüssig (Erzählperspektive Obi-Wan/Raven) ------------------------------------------------------------------------------------------   Neue Vorkommnisse Nach Obi Wans Besuch war es für die junge Jedi unmöglich, sich noch für einige Stunden zur Ruhe zu legen. Unruhig lief sie im Zimmer hin und her, da sie keine Ahnung hatte, wie sie den heutigen Tag verbringen sollte. Zu viele Gedanken spukten in ihrem Kopf herum, welche ihr sehr zu schaffen machten. Sie versuchte sich zu beruhigen und einen Trick anzuwenden, welchen Meister Joda ihr gezeigt hatte, wenn ihre Gefühle sie zu übermannen drohten. Man musste seinen Geist frei lassen und einige Sekunden an gar nichts denken. Eigentlich ganz simpel. Nur war es sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet Raven es schaffen würde, an nichts zu denken, da sie doch im Moment an so viele Dinge denken musste. Früher war sie in solchen Dingen immer gut gewesen, doch die Zeit hatte sie schwach gemacht. Atmen. Atmen. Atmen. Raven schloss die Augen und seufzte tief. Dann ließ sie sich zu Boden gleiten, legte beide Hände auf die Knie und versuchte an gar nichts zu denken. Überhaupt nichts. Die Jedi nannten das Meditieren. Man sollte dabei die Macht rufen und sich ganz ihr hingeben. Sie verlieh einem Stärke, deswegen sollte man ihr auch den nötigen Respekt erweisen. Nachdem Raven ihren fast ,,täglichen“ Meditationszyklus beendet hatte, begab sie sich in den Gemeinschaftsraum. Sie erwartete dort niemanden, da die meisten Passagiere es vorzogen in ihrem Zimmer zu bleiben und ein gutes Buch zu lesen. Sollte sie vielleicht auch mal wieder machen. Sie setzte sich an einen der Tische, faltete beide Hände auf der Tischplatte und genoss die Ruhe. Welche natürlich nicht lange währte. Sie hätte nicht gedacht dass Chris sich noch einmal trauen würde, in ihre Nähe zu kommen. Doch er setzte sich, wie ganz selbstverständlich Gegenüber der Jedi und verschlang sie förmlich mit seinen Blicken. Raven war das Glotzen ja gewöhnt. Aber mit der Zeit, ging selbst ihr das auf die Nerven. Doch sie versuchte ruhig zu bleiben. Wut führte zu Hass. Hass führte zur Dunklen Seite…blablabla. Warum dachte sie ausgerechnet jetzt daran?! Das war nun wirklich der falsche Augenblick für Bibelzitate. ,,Nette Begleitung“ Chris Stimme holte sie aus ihren Gedanken. Er klang spöttisch, fast ein wenig überheblich ,,Wie bitte?“ Vollkommen überrumpelt von der Plötzlichen Direktheit ihres Gegenüber, hatte es Raven förmlich die Sprache verschlagen,, Der Jedi, der mich vor einigen Tagen so übel rangenommen hat. Ihn meinte ich mit nette Begleitung“ Die Jedi lächelte leicht,, Er ist nicht wirklich so. Man muss ihn nur ein wenig besser kennenlernen“ ,,Mmm“ Chris neigte leicht den Kopf,, Ich denke nicht, dass das in seinem Interesse wäre, wenn wir uns anfreunden würden“ Spielte er da etwa gerade auf etwas an? Raven hob fragend eine Augenbraue,, Wie darf ich das verstehen?“ ,,Nun ja es ist doch offensichtlich, dass er mich als Bedrohung ansieht, sonst hätte er mich nicht mit diesem Blick angesehen“ Die Jedi war überrascht. Das war ihr noch gar nicht aufgefallen. Aber was hatte das mit ihr zu tun? ,, Wollen wie etwa damit andeuten dass er…?“ ,,In sie verliebt ist? Aber sicher, dass sieht man doch“ Raven klappte die Kinnlade herunter. Vollkommen unmöglich. Nein. Das konnte nicht sein. Sie schüttelte lächelnd den Kopf,, Obi Wan liebt niemanden außer sich selbst“ Erwiderte sie bitter. Sofort bis sie sich auf die Lippe. Das hätte sie besser nicht sagen sollen. Chris verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue,, Ach das klang ja vorhin ganz anders“ Seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. Verdammt. ,,Ich muss gehen“ Sagte sie schnell und sprang auf. So schnell wie sie den Raum verließ, war sie noch nie davongelaufen. Sie spürte Chris Blick im Rücken. Verflucht. Er hatte alles verändert. Sie versuchte nicht, Chris Aussage Glaube zu schenken. Er kannte sie nicht und er kannte Obi Wan nicht. Als Außenstehender konnte man sich in die Betroffenen überhaupt nicht hineinversetzen. Bestimmt, hatte er sich alles nur eingebildet. Allerdings…verhielte sich Obi Wan im Moment ungewöhnlicher als sonst. Ob das an der Abwesenheit Qui-Gons lag, oder dass in ihm einfach nur der Beschützerinstinkt ausgebrochen war? Andererseits…merkte Raven, dass ihr das überhaupt nichts ausmachte. War sie jetzt eigentlich vollkommen verrückt geworden? Gefühle waren überflüssig. Wann begriff sie das endlich? Am späten Nachmittag machte sich die junge Jedi eine Tasse Tee und kuschelte sich unter ihre warme Decke, mit einem guten Buch auf den Knien abgestützt. Sie liebte Krimis. Nur leider gab es die in den Jedi Archiven nur spärlich, weswegen sie sie von ihren Freunden bzw. Bekannten ausleihen musste. Verboten war das sicher nicht. Oder..? Mit der Zeit merkte sie, wie das Buch sie immer weiter in den Bann zog und sie alles andere um sich herum vergaß. Sie blätterte Seite um Seite um, verschlang Zeile um Zeile und versuchte so viel wie möglich in ihrem Gedächtnis zu behalten. Wann fand man schließlich die Zeit, so ein gutes Buch zu lesen? Immer wieder viel ihr Blick nach draußen. Sie hoffte immer noch, dass der Sturm endlich aufhören würde. Doch irgendwann, konzentrierte sie sich nur noch auf das Buch. Stunden verstrichen. Selbst ihr Zeitgefühl hatte sie verloren. Plötzlich spürte sie etwas. Ihr Kopf ruckte zur Seite und da…Der Sturm war fast vollständig verflogen. Wie von der Tarantel gestochen sprang das Mädchen auf, ließ alles liegen und hastete aus dem Zimmer geradewegs in Obi Wan hinein, welcher gerade auf den Weg zu ihr war,, Hoppla“ Galant fing er die Jedi auf, welche beinahe von der Wucht nach hinten gefallen wäre. Sekunden sahen sie sich in die Augen, dann ließ er ihren Arm wieder los. Raven fiel Chris Bemerkung von vorhin wieder ein und sie brachte so viel Abstand wie nur möglich zwischen sich und den Jedi,, Der Sturm. Er hat aufgehört“ Sagte sie atemlos,, Ich weiß“ Obi Wan lächelte kurz,, Nun dürfte es ein leichtes sein, für ihn wieder zurück zu kommen“ ,,Wie? Wir werden ihn nicht suchen?“ Bedauernd neigte Obi Wan den Kopf,, Er hat mich ausdrücklich gebeten ihn nicht zu suchen. Er meinte, er würde gut alleine zurechtkommen“ Raven schnaubte,, Und das nimmst du einfach so hin? Er könnte auch entführt sein, oder…“ ,,Raven“ Obi Wan legte eine Hand auf ihre Schulter. Erschrocken zuckte sie zusammen. Zu viel Berührung. Auch Obi Wan schien es zu merken, denn er nahm den Arm sofort wieder hinunter und räusperte sich,, Ich habe seinem Befehl zu gehorchen. Außerdem glaube ich an seine Fertigkeiten“ Ich doch auch. Rief Raven ihn in Gedanken entgegen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schloss wütend die Augen um sich zu beruhigen,, Das ist mal wieder typisch. Während er dort draußen herumgeistert, weiß sonst wo, müssen hier in diesem kleinen Schiff versauern und darauf warten, dass er sich endlich dazu bequemt wieder zurück zu kommen..“ Ihre Stimme war lauter geworden als beabsichtigt. Sie schrie beinahe. Überrascht über ihren Plötzlichen Gefühlsausbruch, brach sie mitten im Satz ab. Sie wagte es nicht Obi Wan in die Augen zu sehen,, Wenn ihm irgendetwas passiert, dann…“ Sie beendete den Satz nicht. Ohne ihren Begleiter nochmal anzusehen, ging sie zurück in ihr Zimmer und verkroch sich so tief unter der Decke, dass von außen nichts mehr von ihr zu sehen war. Sichtwechsel: Obi Wan´s (POV) Lange Zeit blickte der junge Jedi seiner Begleiterin hinterher. Was war nur mit ihr los? Früher war es ihr egal gewesen, wenn ihr Vater längere Zeit auf Missionen gewesen war. Meistens hatte sie kein Wort darüber verloren, sich vollkommen in Gedanken abseits der anderen gesetzt und ihren eigenen Gedanken nachgehangen. In diesen Momenten war er neidisch auf sie gewesen. Er hatte noch nie das Talent gehabt, für einige Minuten einfach nur zu entspannen und nur für sich zu sein. Er war immer in Bewegung. Er kannte so etwas wie Ruhe gar nicht. Insgesamt fand er Noraya sehr faszinierend. Ihre Ganze Art, war so widersprüchlich. Ihr Standardsatz war: Gefühle seien überflüssig. Vollkommener Blödsinn, Raven zeigte jeden Tag mehr Gefühle als sie es sich eigentlich geschworen hatte. Es war ein täglicher Kampf, den sie mit sich auszutragen hatte. Sie hasste es, offen Gefühle zu zeigen, aber manchmal führte eben kein Weg daran vorbei. Sie war ein Jedi schlechthin, aber sie begann, die Sitten und Bräuche, sowie die Regeln des Rates außer Acht zu lassen und nicht mehr zu befolgen. Obi Wan hatte noch nie den Rat in Frage gestellt, aber Raven war immer misstrauisch gewesen. Moment nicht wirklich misstrauisch, eher wachsam. Zwar hatte sie den Rat immer mit Respekt behandelt, aber ihre Lebensweise, hatte in der jungen Jedi immer ein wenig Verständnislosigkeit hervorgerufen. Was sie aber niemals offen zugeben würde. Am Meisten hatte sie Meister Joda ins Herz geschlossen, welchen sie schon von Geburt auf kannte. Die beiden hatten eine besondere Bindung. Das zwar verboten, jegliche Gefühle wurden mit dem Ausschluss des Jedi-Ordens hart bestraft, aber Raven hatte zu Joda immer aufgesehen und ihn als einen Freund angesehen. Zu Obi Wans großen Erstaunen beruhte das auch auf Gegenseitigkeit. Er hüllte sich tiefer in seine Robe ein und schritt den Gang weiter entlang, vorbei an mehreren Zimmern. Er ging in eine unbestimmte Richtung, er wüsste nicht, wohin er gehen sollte, hatte er doch bereits das ganze Schiff komplett durchkämmt, auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung. Er teilte Ravens Angst um Qui-Gon, aber nicht ganz so sehr wie sie. Natürlich war es riskant, alleine auf einem fremden Planeten und auch noch als Jedi, welche in diesen Gebieten nicht gerade sehr beliebt waren, aber er hatte noch nie so jemand starkes wie seinen Meister getroffen und er vertraute niemanden mehr als ihn. Er würde sein Leben für ihn geben. Trotz allem, war der junge Jedi unglücklicher als jemals zuvor. Es schmerzte ihn sehr, zu sehen wie Raven litt. Sie hatte keine Ahnung, was mit ihrer Mutter passiert war, ob sie noch lebte, oder ob sie tot war…Qui-Gon selbst sprach nie davon. Natürlich wussten beide, dass Ravens Mutter nicht mehr unter ihnen weilte, und er war sich sicher das Raven das auch wusste. Sie wollte es nur nicht wahrhaben, oder es war einfach die Wut auf ihn und Qui Gon, welche sie immer äußerlich so kalt wirken ließ. Alles war nur Fassade. Ihr abweisende und kühle Art, ließ sie unnahbar und unverletzlich wirken, doch das war nicht sie. Das war nicht Raven. Raven war eine ganz andere. Und nur Obi Wan kannte ihr wahres Ich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)